Carl Remigius Fresenius: Chemie des Alltags – Museum Wiesbaden würdigt den Wiesbadener Ehrenbürger im Jahr seines 200. Geburtstags mit einer Kabinettausstellung

Ausstellungsansicht. Foto: Museum Wiesbaden/Bernd Fickert
Ausstellungsansicht. Foto: Museum Wiesbaden/Bernd Fickert

Heute mit Beginn der Wiesbadener Biennale eröffnet um 18.00 Uhr das Museum Wiesbaden die Kabinettausstellung „Chemie des Alltags“ anlässlich des 200. Geburtstags von Carl Remigius Fresenius.

Am 28. Dezember 2018 wäre Carl Remigius Fresenius 200 alt geworden. Das Wirken des Mitbegründers der modernen Chemie steht im Zentrum der Kabinettausstellung der Naturhistorischen Sammlungen des Museums Wiesbaden. In Zusammenarbeit mit der Hochschule Fresenius werden vom 23. August 2018 bis zum 20. Januar 2019 anhand von rund 200 Objekten Aspekte der Wasseranalytik, Kriminaltechnik und Materialforschung vorgestellt.

Wenigen Chemikern ist es vergönnt, über lange Zeit hinweg im allgemeinen Bewusstsein zu bleiben. Der Frankfurter Carl Remigius Fresenius (1818–1897), widmete sein Leben und Wirken der Analytik. Seine chemischen Analyseverfahren dienten der Untersuchung von Mineralwassern, aber auch anderen alltäglichen Dingen wie der Nahrungsmittel- oder Weinanalytik. Um die entscheidenden Fragen „Was ist drin? – Wieviel ist drin?“ zu beantworten, entwickelte und prüfte er Methoden und wendete sie auf alltägliche und industrielle Fragestellungen an. In fast fünfzig Jahren veröffentlichte er zahlreiche Bücher, eine Fachzeitschrift und hatte über 2000 Schüler. Noch heute ist Fresenius Forschung zur chemischen Analytik relevant und moderne Adaptionen seiner Analyseverfahren finden in der Wissenschaft gebrauch. Aus dem Kreis von Fresenius Studenten gingen Begründer großer Chemiekonzerne und zahlreicher weiterer Firmen hervor. Andere Gründer schickten ihre Söhne und Enkel zur ersten Ausbildung zu Fresenius.

Fresenius studierte nach einer Apothekenlehre in Bonn und Gießen. 1842 wurde er zum Staatsassistenten am Universitätslaboratorium zu Gießen berufen und promovierte und habilitierte sich bei Justus Liebig. Nach seiner Berufung an das Landwirtschaftliche Institut in Wiesbaden gründete er in der Hauptstadt des Herzogtums Nassau das Chemische Laboratorium Fresenius, aus dem das SGS-Institut Fresenius in Taunusstein und die Hochschule Fresenius Idstein hervorgingen. Die Hochschule wird ab 2019 in ihrem Neubau in der Moritzstraße nach 23 Jahren und kurz nach dem 200. Geburtstag ihres Gründers mit den Fachbereichen Wirtschaft & Medien, Design sowie Gesundheit & Soziales wieder in Wiesbaden ansässig werden.

Die Kabinettausstellung „Carl Remigius Fresenius“ (23. August 2018-20. Januar 2019) veranschaulicht viele Facetten der Analytik. Ausgehend von rund 200, zum Teil historischen Laborgeräten aus der Sammlung Rainer Friedrich rekapitulieren sieben Ausstellungskapitel den Werdegang des Wegbereiters der Analytik. Beginnend mit seinen Anfängen als Wissenschaftler bis hin zu Fresenius Tätigkeit als Unternehmer werden Einblicke in die wichtigsten Aspekte des Lebens und die bedeutendsten Errungenschaften Carl Remigius Fresenius gegeben. Darüber hinaus werden Messprinzipien sowie moderne Entsprechungen der von Fresenius genutzten oder entwickelten Analyseverfahren vorgestellt. Die gezeigten Geräte und Messergebnisse stammen alle aus Partnerfirmen und -instituten der Hochschule Fresenius, so z.B. dem Bundeskriminalamt, und den Forschungslabors der Hochschule.

Die Kabinettausstellung ist in Zusammenarbeit mit der Hochschule Fresenius entstanden.
Begleitend zur Ausstellung ist der Katalog „Carl Remigius Fresenius– Vater der Analytischen Chemie“ erschienen (Autor: Leo Gros, ISBN: 978-3-89258-120-8, Preis: 7,-€).