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Landesmuseum Mainz zeigt Disney-Filme im Open Air-Kino des Innenhofs am 16. u. 17.Juni

Im Rahmen der aktuellen Sonderausstellung „Walt Disney – Mickey, Donald & Friends“ veranstaltet das Landesmuseum Mainz der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (GDKE) gemeinsam mit der mainzplus CITYMARKETING GmbH ein Open Air-Kinowochenende. Im idyllischen Innenhof des Landesmuseums werden am 16. und 17. Juni jeweils ein Klassiker aus den frühen Jahren sowie ein Kino-Hit der jüngsten Zeit gezeigt. Einlass an beiden Tagen ist um 19 Uhr. So können die Besucher zunächst entspannt durch die Ausstellung wandern und im Anschluss die beiden Filme im Innenhof genießen. Passend dazu bietet Stullen Andi Popcorn, Snacks sowie Wein und alkoholfreie Getränke an. Filmstart ist um 21 Uhr. Der Eintritt zum Open Air-Kino ist kostenfrei. Für den Besuch der Ausstellung gelten ab 17 Uhr gesonderte Eintrittspreise (6 Euro, ermäßigt 4 Euro).

Der Friedenspreis des Deutschen Buchhandels 2018 geht an Aleida und Jan Assmann

Aleida und   Jan Assmann. ©   Foto: Corinna Assmann
Aleida und Jan Assmann. © Foto: Corinna Assmann

Wie der Börsenverein des Deutschen Buchhandels mitteilt, hat der Stiftungsrat des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels die deutsche Literatur- und Kulturwissenschaftlerin Aleida Assmann und den deutschen Ägyptologen und Kulturwissenschaftler Jan Assmann zu den diesjährigen Trägern des Friedenspreises gewählt. Heinrich Riethmüller, Vorsteher des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, hatte dies bei der Eröffnung der Buchtage Berlin 2018 bekannt gegebem. Die Verleihung findet zum Abschluss der Frankfurter Buchmesse am Sonntag, 14. Oktober 2018, in der Paulskirche in Frankfurt am Main statt und wird live im Fernsehen übertragen. Der Friedenspreis wird seit 1950 vergeben und ist mit 25.000 Euro dotiert.

In der Begründung des Stiftungsrats heißt es: „Den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels verleiht der Börsenverein im Jahr 2018 an Aleida und Jan Assmann und ehrt damit ein Forscherpaar, das sich in seiner Arbeit seit Jahrzehnten wechselseitig inspiriert und ergänzt. Die Literatur- und Kulturwissenschaftlerin Aleida Assmann greift mit ihren wissenschaftlich fundierten Studien engagiert die immer wieder neu virulenten Themen von Geschichtsvergessenheit und Erinnerungskultur auf. Angesichts einer wachsenden politischen Instrumentalisierung der jüngeren deutschen Geschichte leistet sie in hohem Maße Aufklärung zu Fragen eines kulturellen Gedächtnisses einer Nation. Ihr Werk weist darauf hin, dass ein offener und ehrlicher Umgang mit der Vergangenheit grundlegende Bedingung für ein friedliches Miteinander ist. Der Ägyptologe und Kulturwissenschaftler Jan Assmann hat durch sein umfangreiches wissenschaftliches Werk internationale Debatten um Grundfragen zu den kulturellen und religiösen Konflikten unserer Zeit angestoßen. Mit seinen Schriften zum Zusammenhang von Religion und Gewalt sowie zur Genese von Intoleranz und absolutem Wahrheitsanspruch leistet er einen unverzichtbaren Beitrag zum Verständnis der Friedensbereitschaft und Friedensfähigkeit der Religionen in der Weltgesellschaft von heute. Aus dieser spannungsvollen, komplementären Einheit, die Aleida und Jan Assmann bilden, ist ein zweistimmiges Werk entstanden, das für die zeitgenössischen Debatten und im Besonderen für ein friedliches Zusammenleben auf der Welt von großer Bedeutung ist.“

Aleida Assmann, geboren am 22. März 1947 in Bethel bei Bielefeld, beschäftigte sich in ihrem wissenschaftlichen Arbeiten neben der Anglistik und Archäologie seit den 1990er Jahren vornehmlich mit der Thematik des kulturellen Gedächtnisses, der Erinnerung und des Vergessens. 1993 folgte sie dem Ruf an den Lehrstuhl für Anglistik und allgemeine Literaturwissenschaft an der Universität Konstanz und nahm in den folgenden Jahrzenten zahlreiche Gastprofessuren weltweit wahr.

In ihrem 2006 erschienenen Buch „Der lange Schatten der Vergangenheit. Erinnerungskultur und Geschichtspolitik“ untersucht sie die Spannungen zwischen persönlicher Erfahrung und offiziellem Gedenken, gibt Ratschläge für eine angemessene Erinnerungskultur und plädiert dafür, dem Gedächtnis einen „gemeinsamen Erinnerungsraum“ zu geben, der sich auch in einem Gedenktag wiederfinden sollte. In ihrem jüngsten, 2017 erschienenen Buch „Menschenrechte und Menschenpflichten“ plädiert sie angesichts der aktuellen Flüchtlingsdebatte für einen neuen Gesellschaftsvertrag, für den die Menschenrechte, Werte wie Empathie und Solidarität sowie ein Kanon von Regeln für ein faires und respektvolles Zusammenleben von Einheimischen und Zugewanderten maßgeblich sind.

Ihr Ehemann Jan Assmann, geboren am 7. Juli 1938 in Langelsheim (Harz), leistete wissenschaftliche Grundlagenarbeit bei der Erschließung, Edition und Interpretation von Quellen zur ägyptischen Religion. Dabei verlegt er sich früh auf interdisziplinäre Ansätze, indem er philologische Deutungen von Texten in den Zusammenhang mit archäologischen Befunden stellt sowie den kulturellen und sozioökonomischen Hintergrund berücksichtigt. Über die Analyse des Totenkults setzt Jan Assmann sich zudem mit der Frage auseinander, welches Selbstverständnis eine Kultur späteren Generationen von sich vermitteln will.

Mit seinen ägyptologischen und kulturwissenschaftlichen Arbeiten revidiert Jan Assmann das biblische Bild des Alten Ägyptens von einer versklavten Gesellschaft unter pharaonischer Willkür und porträtiert stattdessen eine Zivilisation, die von Ordnungs- und Gerechtigkeitsvorstellungen geleitet ist. Einem erweiterten Kreis wird Jan Assmann über seine Arbeiten zur Entstehung des Monotheismus bekannt, dessen Anfänge er in dem Auszug der Israeliten aus Ägypten sieht. In dem 2016 erschienenen Buch „Totale Religion. Ursprünge und Formen puritanischer Verschärfung“ schlägt Jan Assmann schließlich einen Bogen zur aktuellen Diskussion über das Gewaltpotential monotheistisch geprägter Gesellschaften.

Zusammen mit seiner Frau Aleida gründet Jan Assmann 1978 den Arbeitskreis „Archäologie der literarischen Kommunikation“, in dem beide Vertreter verschiedener Disziplinen und Kultur-Fächer in einen Dialog bringen. Im Rahmen ihrer Arbeit formulieren Aleida und Jan Assmann das Konzept des kulturellen Gedächtnisses, das sie als offiziell institutionalisierte, konstruierte Form kollektiven Erinnerns vorstellen und von den rein subjektiven individuellen Erinnerungen abgrenzen. Sie greifen auch Themen der aktuellen Gegenwart auf wie zum Beispiel die Frage der individuellen und kollektiven Erinnerung an die Shoah, und machen es sich zur Aufgabe, auch die Erforschung von Literatur in diesen weiten kulturwissenschaftlichen Rahmen zu stellen.

Aleida und Jan Assmann erhielten zahlreiche Auszeichnungen, für ihr gemeinsames Schaffen unter anderem den Balzan-Preis (2017) und den Karl-Jaspers-Preis (2017). Aleida Assmann wurde mit dem A.H.-Heineken-Preis für Geschichte (2014), dem Max-Planck-Forschungspreis: Geschichte und Gedächtnis (2009) und weiteren Ehrungen ausgezeichnet. Jan Assmann wurde für sein Schaffen unter anderem mit dem Sigmund-Freud-Preis für wissenschaftliche Prosa (2016) und dem Thomas-Mann-Preis (2011) geehrt. Er erhielt 2006 das Bundesverdienstkreuz Erster Klasse. Aleida und Jan Assmann leben in Konstanz. Das Ehepaar hat fünf Kinder.

Weitere Informationen sind abrufbar unter www.friedenspreis-des-deutschen-buchhandels.de.

ACHEMA-Medienpreis: Herzen aus Spinat, Menschen auf Chips und kein Platz für Gülle

ACHEMA-Medienpreis: Herzen aus Spinat, Menschen auf Chips und kein Platz für Gülle
Der ACHEMA-Medienpreis 2018 geht an Marlene Heckl für ihren Blogbeitrag „Ein Herz aus Spinat“, der bei DocCheck und auf Scilogs erschienen ist. Der mit 10.000 Euro dotierte Preis wird am 14. Juni 2018 auf der ACHEMA, der weltgrößten Messe für die Prozessindustrie, in Frankfurt übergeben. Erstmals vergab die Jury außerdem zwei „Preise der Jury“ an Arndt Reuning für den Beitrag „Viel hilft Wenig“, der im Deutschlandfunk gesendet wurde, und an Dirk Gieselmann für den Beitrag „Der Mensch auf einem Chip“, erschienen im SZ Magazin.

Herzlichen Glückwunsch an die Preisträger!
Die Preisverleihung findet in diesem Jahr am Donnerstag, 14. Juni 2018, um 17.00 Uhr im Rahmen des DECHEMA-Tages auf der ACHEMA statt. Anmeldung unter presse[at]dechema.de.

Insgesamt waren 46 Beiträge aller Mediengattungen eingereicht worden, die Themen der chemischen Technik, Biotechnologie oder Verfahrenstechnik für eine breitere Öffentlichkeit interessant und verständlich aufbereiten.. Der Siegerbeitrag, in dem es um möglichen Einsatz pflanzlicher Gerüststrukturen als Basis für Organe geht, überzeugte besonders durch die spannende und anschauliche Vermittlung von Forschungsarbeiten, die einerseits enorme technische Möglichkeiten eröffnen; andererseits stehen sie noch ganz am Anfang, und die Autorin zeigt deutlich auf, wie weit der Weg zur Anwendung noch ist. Angesichts der Fülle überzeugender Einreichungen entschied die Jury aus Medienexperten und Wissenschaftlern, erstmals zusätzlich zwei mit je 1.000 Euro dotierte Sonderpreise zu vergeben.

Ein „Preis der Jury“ geht an Dr. Arndt Reuning. In seinem Radiobeitrag „Viel hilft wenig – Der Dünger wird zum Problem“ beschäftigt er sich mit anlässlich der Novellierung der Düngeverordnung mit der Stickstoffproblematik durch zu viel Gülle und stellt mögliche Lösungen dafür vor.

Den zweiten „Preis der Jury“ erhält Dirk Gieselmann, der unter dem Titel „Der Mensch auf einem Chip“ im SZ Magazin eindrücklich die Atmosphäre bei einem jungen Berliner Unternehmen beschreibt, das sich der Entwicklung von „Lab-on-a-Chip“-Systemen verschrieben hat. Sie sollen den menschlichen Organismus im Maßstab 1:100000 abbilden und könnten eines Tages Tierversuche überflüssig machen.

Die Qualität der Texte, Filme und Hörfunkbeiträge, die zum ACHEMA-Medienpreis 2018 eingereicht wurden, war fast durchgehend gut bis ausgezeichnet. Das Spektrum reichte vom Einsatz nachwachsender Rohstoffe über Biomaterialien und Pharmaforschung bis hin zur molekularen Küche. Aber auch Beiträge zur Abwasserproblematik, zu Dieselemissionen und zu digitalen Methoden, um Menschen mit „Locked-In-Syndrom“ zu helfen, waren dabei. „Gerade in Zeiten, in denen es der Wissenschaftsjournalismus nicht leicht hat und mit knappen Budgets und Sendezeiten den „alternativen Fakten“ entgegentreten muss, ist uns diese Auszeichnung ein besonderes Anliegen“, sagt Prof. Dr. Kurt Wagemann, Geschäftsführer der DECHEMA. „Wir möchten Autorinnen und Autoren ermutigen, sich auch weiter den komplexen Themen aus Wissenschaft und Technik zu widmen. Nur so ist ein vernünftiger gesellschaftlicher Dialog über Gentechnik, die Energiewende oder die Auswirkungen von Big Data möglich.“

Der ACHEMA-Medienpreis wird seit 1997 alle drei Jahre von der DECHEMA an den Autor, die Autorin oder das Autorenteam eines deutschsprachigen journalistischen Originalbeitrags verliehen, der Themen der chemischen Verfahrenstechnik, Biotechnologie, Chemie oder des Technischen Umweltschutzes einer breiten Öffentlichkeit in verständlicher Weise vermittelt.

„Was Bildschirme und anderes zum Laufen bringt!“ Achema – Weltmesse der chemischen und pharmazeutischen Prozesstechnik in Frankfurt eröffnet

© Foto: Diether v. Goddenthow
© Foto: Diether v. Goddenthow

Mit 3.737 Ausstellern aus 55 Ländern hat gestern die ACHEMA, das Weltforum für chemische Technik, Verfahrenstechnik und Biotechnologie ihre Pforten in Frankfurt geöffnet.  Kaum im Blick der breiten Öffentlichkeit,  trifft sich in Frankfurt am Main, vom Dachverband Dechema organisiert, alle drei Jahre die internationale „Community“ rund um Biotechnologie, Medizin- und Chemietechnik, Forschung, Wasser- und Rohstoffmanagement.

Vieles, was auf dieser Leitmesse unter dem dürren Begriff „Prozesstechnik“ subsumiert wird, hat in vielerlei Hinsicht Einfluss auf  Leben, Alltag und Kultur. Es begleitet uns von morgens bis abends. Man denke allein an die Display-Materialien und –Technologien der eher für die  Herstellung von Pharmaprodukten bekannten  Merck AG in Darmstadt: Ohne  Flüssigkristalle würden moderne Monitore, Touch-Screen und Displays  nicht funktionieren: nicht im OP,  TV, in der IT-Branche oder im digitalen Fotoapparat. Praktisch in allen Lebensbereichen moderner Lebenskultur sind Verbraucher mit Produkten, Techniken und Ausrüstungen konfrontiert, wie sie jetzt auf der ACHEMA  in Frankfurt gezeigt werden.

achema-logoAuf der Pressekonferenz verdeutlichten  Jürgen Nowicki, (Linde Engineering) Vorsitzender des ACHEMA-Ausschusses,  Dr. Utz Tillmann, Hauptgeschäftsführer des Verbandes der Chemischen Industrie (VCI) und Prof. Dr. Rainer Diercks, Vorsitzender der DECHEMA e.V., dass  technologische Lösungen für die Chemie-, Pharma- und Lebensmittelbranche dazu beitragen, weltweit Ressourcen zu schonen und menschliche Grundbedürfnisse nach Nahrung, Energie, Gesundheit und Mobilität zu erfüllen.

Jürgen Nowicki, (Linde Engineering) Vorsitzender des ACHEMA-Ausschusses. © Foto: Diether v. Goddenthow
Jürgen Nowicki, (Linde Engineering) Vorsitzender des ACHEMA-Ausschusses. © Foto: Diether v. Goddenthow

Auf globale Phänomene wie den Klimawandel ließe sich nur mit globalen Anstrengungen reagieren. Dazu trügen energieeffiziente Methoden ebenso bei wie neue Speichertechnologien für erneuerbare Energien. Die Digitalisierung tue ein Übriges, die Branchen weltweit noch stärker zu vernetzen und zu integrieren.
Damit die Prozessindustrie dies leisten könne, wäre der internationale Austausch essentiell. An kaum einen Ort werde die Internationalität der Branchen so sichtbar wie bei der ACHEMA. Aber „Handelsbarrieren blockieren nicht nur den Austausch von Waren oder Dienstleistungen, sondern auch von Innovationen“, warnte Jürgen Nowicki, mit Blick über den großen Teich.

Prof. Dr. Rainer Diercks, Vorsitzender der DECHEMA e.V.© Foto: Diether v. Goddenthow
Prof. Dr. Rainer Diercks, Vorsitzender der DECHEMA e.V. © Foto: Diether v. Goddenthow

„Die Nachrichtenlage ändert sich quasi im Stundentakt; was bei Redaktionsschluss noch galt, könnte bei Drucklegung schon wieder überholt sein. Diese Unsicherheit betrifft auch uns und unsere Branchen. Praktisch alle Unternehmen der Prozessindustrie sind international aktiv. Das gilt nicht nur für die börsennotierten Weltkonzerne, sondern auch vielen klein- und mittelständischen Unternehmen, die mit High-Tech-Produkten häufig Weltmarktführer in ihrem Bereich und entsprechend global orientiert sind.“, unterstrich Prof. Dr. Rainer Diercks die dunklen Wolken über einer Branche, die noch boomt, und sich wohl auch in diesem Jahr auf 3,5 Prozent Wachstum freuen kann.

Handelsbarrieren und Strafzölle träfen gerade bei den Innovationsführern immer beide: „Den Produzenten, dessen Marktzugang erschwert wird, aber auch den Kunden, der gerade bei den hochspezialisierten Produkten keine adäquate Alternative findet. Dazu kommt die Unsicherheit: Investitionen in der Prozessindustrie haben einen langen Zeithorizont. Sie brauchen verlässliche Rahmenbedingungen. Nur so lassen sich Entscheidungen zu Gunsten moderner Anlagen und effizienterer Verfahren treffen – und damit auch zu Gunsten von Arbeitsplätzen und Steuergeldern sowohl im Export- als auch im Abnehmerland. Hier gilt noch mehr als für andere Branchen: Handelskriege kennen nur Verlierer“, erläuterte der  DECHEMA-Vorsitzende.

Doch nicht nur die Hersteller und Aurüster seien international unterwegs. Auch die Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten, gleich ob in der Industrie oder an Hochschulen und Forschungseinrichtungen, seien auf den weltweiten Austausch angewiesen. Der ACHEMA-Kongress mit seinen rund 800 Vorträgen stehe hier exemplarisch für viele andere internationale Konferenzen, die nicht zuletzt von der DECHEMA ausgerichtet würden. „So stark nationale Forschung auch sein mag – aus den internationalen Kontakten ergeben sich viele zusätzliche Impulse, sei es aufgrund unterschiedlicher Forschungstraditionen und –schwerpunkte oder aufgrund unterschiedlicher regionaler Gegebenheiten wie etwa Rohstoff- und Energieverfügbarkeit oder Marktausrichtung,“ sagte der DECHEMA-Vorsitzende.  Auch viele Forschungsgruppen seien sehr international besetzt. Erschwernisse bei Visavergaben oder Einreiserestriktionen behinderten deshalb Konferenzen und Kooperationen, denn sie beträfen nicht nur Forscher aus dem jeweiligen Land, sondern auch viele Wissenschaftler, die andernorts aktiv seien, so Prof. Diercks.

Dr. Utz Tillmann, Hauptgeschäftsführer des VCI. © Foto: Diether v. Goddenthow
Dr. Utz Tillmann, Hauptgeschäftsführer des VCI. © Foto: Diether v. Goddenthow

Dr. Utz Tillmann hob die geopolitischen Risiken für Rückschläge der Weltwirtschaft hervor. „Für Unsicherheit sorgen vor allem die USA mit ihrer protektionistischen Handelspolitik. Aber auch die industriepolitische Strategie in China ist nicht unproblematisch: Die Volksrepublik kauft gezielt europäische Unternehmen auf, um technologische Lücken zu schließen. Direktinvestitionen für ausländische Unternehmen im eigenen Land erschwert China aber weiterhin. Diese Ungleichbehandlung behindert die internationale Zusammenarbeit.“

Jedoch davon einmal abgesehen, habe die deutsche Chemie langfristig exzellente Perspektiven. Das läge auch daran, „dass unsere Unternehmen die Chancen der Digitalisierung und zirkulären Wirtschaftsweise erkannt haben und beherzt umsetzen“, so Dr. Tillmann. Innovative Lösungen seien gerade im Klimaschutz gefragt, wobei insbesondere große Erwartungen an die Chemiebranche gestellte würde, etwa ihre Produktion weniger CO2-intensiv und langfristig sogar treibhausgasneutral zu gestalten. Die deutsche Chemie habe bereits ihre CO2- -Emissionen seit 1990 halbiert“, so Dr. Tillmann. Klimaschutz sei nur eine wichtige Facette in der aktuellen Ära der chemischen Industrie, „die wir als ‚Chemie 4.0′ bezeichnen. Deshalb wollen deutsche Chemieunternehmen in den nächsten 3 bis 5 Jahren 1 Milliarde Euro in Digitalisierungsprojekte oder in neue digitale Geschäftsmodelle investieren. Hinzu kommen jährlich mehrere Milliarden Euro für die Entwicklung ressourcenschonender Innovationen. Gerade Digitalisierung und der sparsame Einsatz von knappen Ressourcen sind eng miteinander verknüpft und ermöglichen weitere Fortschritte bei der zirkulären Wirtschaft“. Außerdem eröffne die Digitalisierung auch Start-ups neue Nischen im Markt. Ihr Geschäftsmodell komme dabei teilweise ohne einen kapitalintensiven Produktionsbetrieb im Hintergrund aus, so der Vorsitzende des Verbandes der Deutschen Chemie.

Eröffnung – Achema-Startup-Preis 2018

ACHEMA-Gründerpreis 2018. © Foto: Diether v. Goddenthow
ACHEMA-Gründerpreis 2018. © Foto: Diether v. Goddenthow

Alles, was die Prozessindustrie forsche, entwickele und umsetze, sei auf die Zukunft ausgerichtet zum Wohl zukünftiger Generationen, begrüßte Prof. Dr. Rainer Diercks, Vorsitzender der DECHEMA e.V., bei der Eröffnungsveranstaltung. Gleich zu Beginn wurden die Sieger des DECHEMAX-Schülerwettbewerbs und des  ACHEMA-Gründerpreises geehrt. Die drei Startups, die es in die Endrunde des zum zweiten Mal verliehenen ACHEMA-Gründerpreises geschafft hatten, erhielten je 10 000 Euro Preisgeld:

1.HeiDelTec. Das 2017 gegründete Unternehmen Heidelberg Delivery Technologies GmbH kurz „HeiDelTec“ entwickelt eine Drug-Delivery-Technologie, die eine orale Verabreichung von Peptiden und Proteinen ermöglicht.

2. Watttron. Dieses Jungunternehmen hat ein modulares Heizsystem für die definiert zonale Erwärmung entwickelt. Wie bei einem TFT-Display können einzelne kleine Heizkreise individuell hinsichtlich der Temperatur geregelt werden.

3. Plasmion. Auf der Grundlage ihrer Doktorarbeiten , stellte das wissenschaftliche Gründerteam basierend auf ihrer „Elektronische Nasen“-Technologie Add-on-Produkte her, mit denen Labor-Massenspektrometer zu online-Sensoren aufgerüstet und neue Analyseroutinen ermöglicht werden. Auf gut deutsch: Die – noch primär – in der Aroma-Analyse verwendet „Elektronische Nase“ kann nun auch online ambulant zum Einsatz kommen.

Von der Idee über das Konzept bis zum Business Plan unterstützt der ACHEMA-Gründerpreis mit dem, was am dringendsten gebraucht wird – Rat und Hilfe von Industrie- und Finanzexperten, Kontakte zu potentiellen Kunden und Investoren und eine hohe Sichtbarkeit gegenüber der weltweiten Industrie. Siehe hier: http://www.achema-gruenderpreis.de

Kay-Sölve Richter im Gespräch mit Festredner Sir James Fraser Stoddart. © Foto: Diether v. Goddenthow
Kay-Sölve Richter im Gespräch mit Festredner Sir James Fraser Stoddart. © Foto: Diether v. Goddenthow

Den Festvortrag hielt Sir James Fraser Stoddart. Der britisch-US-amerikanische  Chemiker erhielt 2016 gemeinsam  mit Jean-Pierre Sauvage und Ben Feringa den Nobelpreis für Chemie für „das Design und die Synthese von molekularen Maschinen“. Mit seinem Vortrag „Serendipity Strokes Discovery: Disrupting Established Industries“ gab Stoddart viele neue Impulse.

Event-Moderatorin Kay-Sölve Richter führte  durch das Programm.

Meets your friends

Meets your friends © Foto: Diether v. Goddenthow
Meets your friends © Foto: Diether v. Goddenthow

Aussteller, Journalisten und ACHEMA-Besucher fanden sich im Anschluss des ersten ACHEMA-Messetages ungeachtet des einsetzenden Regens auf der Agora und dem Vorplatz des Forums ein.

 Regentanz mit Party-Band Docotor Blond. © Foto: Diether v. Goddenthow
Regentanz mit Party-Band Docotor Blond. © Foto: Diether v. Goddenthow

Bei Klängen der bekannten Frankfurter Partyband Doctor Blond, rustikaler Kulinarik und ausgesuchter Getränke ließen Freunde, Kollegen oder Geschäftspartner den Tag  in entspannter Atmosphäre ausklingen.

Fußball-WM 2018 Aktion der Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) auf www.gfds.de

Ein Monat voll spannender Blickwinkel auf die Fußballsprache

Die GfdS führt Sie sprachlich durch die WM 2018 – von den Vorrunden ab dem 14. Juni bis zum Finale am 15. Juli!

Auf unserer Internetseite www.gfds.de erwarten Sie wissenswerte und unterhaltsame Fakten und Erkenntnisse zum Thema »Fußball und Sprache«. So erfahren Sie unter anderem, woher unsere deutschen Fußballbegriffe kommen und wie sich der Fußballjargon im österreichischen und schweizerdeutschen Dialekt verhält. Im Bereich der Namenkunde verraten wir Ihnen den Aufbau eines typischen Vereinsnamens und zeigen, auf welche amüsanten Spitznamen Sie in der Fußballwelt stoßen können. Zudem decken wir die beachtliche Menge an Sprachbildern (Metaphern) in der Fußballsprache auf, beleuchten die Sprache von Fangesängen und Livekommentaren und geben Auskunft über Worte wie Abseits und La Ola.

Entdecken Sie täglich Neues und frischen Sie Ihr Wissen auf – so wird Ihnen ab dem 14. Juni sicher keine Gelegenheit mehr entgehen, Ihre neu erworbenen Fußballkenntnisse unter Beweis zu stellen.

50 Jahre Mainzer Johannisnacht – Zeitreise mit Straßenkunst, Buchdruck u. Mittelalter-Spektakel vom 22. bis 25. Juni 2018

 Alljährlich der spritzig-fröhliche Höhepunkt auf dem Liebfrauenplatz – das traditionelle Gautschen. © Bild; Landeshauptstadt Mainz
Alljährlich der spritzig-fröhliche Höhepunkt auf dem Liebfrauenplatz – das traditionelle Gautschen.
© Bild; Landeshauptstadt Mainz

Die Mainzer Johannisnacht (22. bis 25. Juni 2018) bietet ein attraktives Angebot der heutigen Zeit – und rückt gleichzeitig den weltberühmten Erfinder Johannes Gutenberg vier Tage lang ins Scheinwerferlicht. Viele Veranstaltungen laden dabei zu einer Zeitreise in die Vergangenheit oder südlichere Gefilde ein.

Preisquadräteln mit attraktiven Geldpreisen
Für Spielefans gibt es am Samstag (23. Juni 2018), um 14 Uhr einen Pflichttermin auf dem Liebfrauenplatz (SWR Gutenbergbühne): Das Preisquadräteln ist ein Würfelspiel der Buchdrucker, mit so genannten Cicerogevierten, das sind längliche Bleistäbchen. Jede Besucherin und jeder Besucher, gerne auch größere Gruppen, können spontan am Preisquadräteln teilnehmen. Es locken attraktive Geldpreise! Die Regeln wird in diesem Jahr der Gautschmeister Harro Neuhardt höchstpersönlich erklären, schwierig sind sie nicht. Einfach pünktlich auf dem Liebfrauenplatz sein! Für Aufmerksamkeit und die richtigen Klänge sorgt während des Preisquadrätelns die Mainzer Ritter Gilde e. V., die in diesem Jahr ihr 60-jähriges Jubiläum feiert.

Viele weitere Veranstaltungen lassen Johannes Gutenberg in seinem Jubiläumsjahr hochleben: vom Gautschen, der traditionellen Buchdruckertaufe über den großen Johannis Büchermarkt (23. bis 25. Juni 2018) bis zu vielen Kreativ- und Druckaktionen im Festbereich und im Gutenberg-Museum mit seinem Druckladen und der feierlichen Verleihung des Gutenberg-Preises (Samstag, 23. Juni 2018, 12.30 Uhr im Gutenberg-Museum) an den aus Argentinien stammenden Schriftsteller, Literaturdozent, Übersetzer und Redakteur Alberto Manguel.

Straßenkunst in allen Gassen
Und auch in den Gassen und auf den Plätzen dominiert historische Straßenkunst: Gemächlich geht es auf dem Fischtorplatz zu. Das nostalgische Karussell KARRUZIK ist handbetrieben und in der Mitte spielt eine Liveband originelle Kreismusik! Der kleine Schwindel führt zurück in vergangene Tage, Hektik und Schnelligkeit finden hier keinen Platz. Und begeistert damit gleichsam Kids, Familien und in den Abendstunden auch Erwachsene.

Mittelalterliche Spielmannskunst in all ihren multikulturellen Facetten zelebriert eine weitere Straßenkünstlergruppe: Donner Trummel sorgen mit bekannteren Liedern des europäischen Mittelalters und sogar orientalischen Stücken bis hin zu Eigenkompositionen auf ihren selbst gefertigten Instrumenten für Aufmerksamkeit.

Etwas andere Klänge in Richtung südlicher Gefilde ertönen aus den bunten Steeldrums der Sunshine Coconuts. In ihren farbenfrohen Hemden versprühen sie Karibik-Flair pur in Mainz! Rum & Coca Cola, Lambada oder Brasil sind nur einige der Hits, mit denen sie Europa und im Juni auch wieder die rheinland-pfälzische Landeshauptstadt begeistern werden.

Begeisterung ist auch zu erwarten, wenn Two and a Box auftreten: unplugged tauchen sie mit ihrer Gitarrenmusik wie aus dem Nichts auf, hautnah, an den Tischen. Und sie laden ein, zum Mitsingen, Swingen und Rock‘ n‘ Roll’n!

Und noch einmal Musik! Moguntia Pipes & Drums ziehen mit ihren Dudelsäcken und schottischen Trommeln durch Mainz. Immer den Ohren nach – und der Optik: Denn natürlich taucht der Walking Act im traditionellen „Highland Dress“ mit Kilt auf.

Erstmalig auf dem Mainzer Parkett der Straßenkunst wird sich Coolumbus in die Publikumsherzen jonglieren. Mit Yoga-Artistik und Balance-Kunststücke zieht der lässige Entdecker große und kleine Zuschauerinnen und Zuschauer in seinen Bann.

Apropos in den Bann ziehen – im vergangenen Jahr waren sie der Hit, auch 2018 sind sie in Mainz dabei: Die belgischen Puppenspieler vom Les Contes d’Asphalt mit ihrem Drachen Ottfried, der freundlich winken, aber auch imposant Feuer speien kann und ihrem tanzenden Skelett Odil.

Hintergrund
Die Johannisnacht ist alljährlich einer der Höhepunkte im Mainzer Festkalender. Sie wird seit 1968 – und damit seit dem 500. Todestag von Johannes Gutenberg zu seinen Ehren gefeiert. An vier Tagen im Juni um den Johannistag (24. Juni) herum, stets von Freitag bis Montag, herrscht in ganz Mainz Volksfeststimmung.

Ausgetrunken! Trinkgefäße von der Steinzeit bis zum Jugendstil im Landesmuseum Mainz

GDKE-GenusslandkarteLandesmuseum Mainz rückt Tischkultur in den Fokus
Präsentation zeigt Trinkgefäße von der Steinzeit bis zum Jugendstil
vom 13. Mai 2018 bis 28. April 2019

Unter dem Motto „Sharing Heritage“ wird 2018 das Europäische Kulturerbejahr begangen. Die Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (GDKE) feiert das mit einem Themenschwerpunkt zur Genusskultur. In diesem Rahmen zeigt das Landesmuseum Mainz der GDKE die Präsentation „Ausgetrunken! Trinkgefäße von der Steinzeit bis zum Jugendstil“. Eingebettet in die Dauerausstellung werden Becher, Kannen, Krüge, Kelche und Pokale aus unterschiedlichen Epochen gezeigt. Veranschaulicht wird dabei nicht nur der Wandel von Formen und Materialien, sondern auch die Vielfalt der Tischkultur in Europa. So wird erst im Rokoko das bisher übliche Trinkgeschirr durch etwas Neues bereichert: die Tasse mit Henkel und Untertasse für die aus Übersee importierten exotischen Getränke Tee, Kaffee und Schokolade. Auch ein neuer Werkstoff kam mit dem in Ostasien schon lange bekannten Porzellan hinzu, das nun auch in Europa produziert wurde. Die aus der Steinzeit bis ins 20. Jahrhundert stammenden Objekte wurden entweder in Mainz gefunden oder dort angefertigt.

Ergänzt wird die Themenpräsentation durch eine Besuchervitrine samt Hörstation. Zudem werden thematisch passende Exponate der Dauerausstellung durch zusätzliche Informationen hervorgehoben.

Im Rahmen des Europäischen Kulturerbejahres 2018 (ECHY) und unter dem Motto SHARING HERITAGE begibt sich die GDKE auf eine kulinarische Reise in die über 2.000-jährige Geschichte der Genusskultur in Rheinland-Pfalz – von der Antike bis ins 20. Jahrhundert. Eingebettet in das bundesweite Aktionsjahr „Zu Tisch! Genießen in Schlössern und Gärten“ laden in diesem Jahr historische Originalschauplätze im gesamten Bundesland zu einem ganz besonderen Kulturgenuss ein. Burgen, Schlösser und Landesmuseen in der Pfalz, dem Oberen Mittelrhein, Rheinhessen, der Eifel und Trier bitten zu Tisch.

http://www.landesmuseum-mainz.de/ausstellungen/ausgetrunken/

Festakt der Bürgerbewegung Pulse of Europe in der Frankfurter Paulskirche und auf dem Römerberg

Pulse of Europe Paulskirche. © Stadt Frankfurt am Main – Hauptamt und Stadtmarketing
Pulse of Europe
Paulskirche. © Stadt Frankfurt am Main – Hauptamt und Stadtmarketing

(ffm) Am Sonntag, 10. Juni, hat die Bürgerbewegung Pulse of Europe mit einem Festakt in der Frankfurter Paulskirche und einer anschließenden Kundgebung auf dem Römerberg ein Zeichen für den Erhalt einer starken und demokratischen Europäischen Union gesetzt. Zahlreiche Prominente wie Eintracht-Präsident Peter Fischer und der Publizist Michel Friedman beteiligten sich an der Veranstaltung.

Bereits um 11 Uhr fand ein Festakt in der Paulskirche statt. „Unser Frankfurt ist die internationalste Stadt Deutschlands. Die Internationalität ist in die DNA dieser Stadt eingeschrieben. Wir begreifen unsere Internationalität seit Jahrhunderten nicht als Gefahr – im Gegenteil: Wir sehen die großen sozialen, wirtschaftlichen und kulturellen Chancen darin“, sagte Oberbürgermeister Peter Feldmann und fügte hinzu: „Pulse of Europe ist eine typische Frankfurter Initiative. Sie organisiert sich bürgerschaftlich selbst, wendet sich gegen die nationalistische, rassistische Voreingenommenheit ,sucht und fordert das offene Wort“, würdigte Oberbürgermeister Peter Feldmann das Engagement der Pulse of Europe-Initiatoren.

Der gesamte Festakt wurde live auf den Römerberg übertragen, wo ab 13 Uhr die Kundgebung „Pulse of Europe XXL“ begann. Als Gastredner traten neben Eintracht-Präsident Peter Fischer und dem Journalisten und Publizisten Michel Friedman auch Kathrin Mahler Walther, die in den 1980er Jahren der Bürgerrechtsbewegung und dem organisierten Widerstand in der ehemaligen DDR angehörte, sowie Günther Nonnenmacher, Honorarprofessor für Politik- und Kommunikationswissenschaften und ehemaliger Mitherausgeber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, auf.

Daniel Röder, Initiator der Bewegung und Vorstandsvorsitzender des Pulse of Europe, sagte während seiner Rede in der Paulskirche: „Wir freuen uns sehr und fühlen uns geehrt, dass uns die Stadt Frankfurt auf Grundlage des Beschlusses der Stadtverordnetenversammlung die Paulskirche zur Verfügung gestellt hat. Dieser besondere historische Ort ist der perfekte Ausgangspunkt für unseren symbolischen Aufbruch der europäischen Zivilgesellschaft.“

„Europa gründet auf diesen Überzeugungen freier, liberaler Rechtsstaaten. Wo in einzelnen Ländern diese Grundfreiheiten in Gefahr geraten, gerät unser ganzes Europa in Gefahr. Darum ist es unsere gemeinsame europäische Verantwortung, der Versuchung des engstirnigen Nationalismus zu widerstehen. Es geht in unserer Zeit um nicht weniger als ein freies, solidarisches, rechtstaatliches Europa.
Es ist die Aufgabe unserer Zeit, hier ist der richtige Ort, um gemeinsam ein Zeichen für die Vielfalt, den Zusammenhalt und für das gemeinsame Haus Europa zu setzen“, bedankte sich Oberbürgermeister Peter Feldmann bei Daniel Röder und dessen Mitstreitern für ihre vorbildliche Initiative.

In der Paulskirche, dem Geburtsort des deutschen Parlamentarismus stellten die Initiatoren von Pulse of Europe zudem ihr neues Bürgerbeteiligungsprojekt vor: Die „Europäischen HausParlamente“. In Zusammenarbeit mit unabhängigen Forschungsinstitutionen sollen die „Europäischen HausParlamente Jedermann ermutigen, jederzeit und an jedem Ort über drängende Fragen der europäischen Einigung zu debattieren. „Mit diesem Beratungs- und Beteiligungspakt kann ein echter Dialog zwischen Politik und Bürgern entstehen“, erklärte Alexander Freiherr Knigge von Pulse of Europe Berlin, der das Projekt für Pulse of Europe koordiniert. „Die Europäischen HausParlamente sind dadurch insbesondere für europapolitische Fragestellungen geeignet, in Bezug auf die häufig kritisiert wird, dass den Politikern die notwendige Bürgernähe fehle.“

https://pulseofeurope.eu/de/

https://de.wikipedia.org/wiki/Pulse_of_Europe

https://www.hessenschau.de/tv-sendung/pulse-of-europe,video-64184.html

„Raum im Detail“ in der SV AtriumGalerie Wiesbaden

Dr. Stefan Korbach begrüßt die Gäste der SV AtriumGalerie zur Eröffnung der Ausstellung "Raum im Detail" und führt in die Werke ein von Robert Krainhöfner und  Stanislaw Chomicki. © Foto: Diether v. Goddenthow
Dr. Stefan Korbach begrüßt die Gäste der SV AtriumGalerie zur Eröffnung der Ausstellung „Raum im Detail“ und führt in die Werke ein von Robert Krainhöfner und Stanislaw Chomicki. © Foto: Diether v. Goddenthow

Noch bis zum 8. Juli 2018 präsentiert die SV AtriumGalerie die gestern Abend eröffnete Ausstellung „Raum im Detail”, die Skulpturen des Verformers Robert Krainhöfner und Fotografien des Fotografen Stanislaw Chomicki zusammenführt und gegenüberstellt. Gemeinsames Thema sind Linien, Faltungen, Biegungen und geometrische Formen. Während Chomicki diese als Detailaufnahmen von Fassaden und Bauwerken wiedergibt und abstrakte Bildkompositionen findet, setzt Krainhöfner das Thema der Faltung und Biegung in seinen raumgreifenden Plexiglas- und

Dr. Stefan Korbach, Mitglied des Vorstandes der SV im Gespräch mit Robert Krainhöfner (r) und  Stanislaw Chomicki (m). © Foto: Diether v. Goddenthow
Dr. Stefan Korbach, Mitglied des Vorstandes der SV im Gespräch mit Robert Krainhöfner (r) und Stanislaw Chomicki (m). © Foto: Diether v. Goddenthow

 

 

Stahlplastiken um.

Dr. Stefan Korbach, Mitglied des Vorstands SV Sparkassenversicherung, erläuterte bei seiner Einführung in die Werke der Künstler, dass im Schaffen von Robert Krainhöfer, die reinen bildnerischen Elemente wie Linie, Fläche, Raum, Form und Farbe Gegenstand der künstlerischen Bewegung und die Faltung werkcharakteristisch seien. Jede Falte mache eine Differenzierung in der Oberfläche und im Innenraum. Sie erweitere den Raum, sie bilde Raum. Ihre Bestimmung werde somit zur Frage der Betrachtung bzw. der Perspektive,  wobei außen zu innen und innen zu außen werden könne.
Stanislaw Chomicki hingegen, so Dr. Korbach, konstruiere keine Räume, sondern beschäftige sich mit der abstrakten Darstellung der Architektur. Inspiriert durch die Arbeiten von Robert Krainhöfner beschränke er sich auf das Wesentliche, auf eine Reduktion der Architekturen und der Fokussierung auf die Details. Dabei stünde im Vordergrund die Veranschaulichung einer Idee, die unter bewusster Vernachlässigung von Aspekten der Gegenständlichkeit und Wiedererkennbarkeit fotografisch realisiert würde. Alleine die Darstellung der farbigen Welt in Schwarz und Weiß führe zur Verfremdung des von uns Gesehenen. Dadurch könne sich der Betrachter mehr auf die Formen konzentrieren, die auf der Bildfläche entstünden.

Ausstellungs-Impression "Raum im Detail" in der SV-AtriumGalerie Wiesbaden. Die Ausstellung ist noch bis zum 8. Juli zu den üblichen Öffnungszeiten der Sparkassenversicherung im Foyer zu sehen. © Foto: Diether v. Goddenthow
Ausstellungs-Impression „Raum im Detail“ in der SV-AtriumGalerie Wiesbaden. Die Ausstellung ist noch bis zum 8. Juli zu den üblichen Öffnungszeiten der Sparkassenversicherung im Foyer zu sehen. © Foto: Diether v. Goddenthow

Ort:
SV SparkassenVersicherung Holding AG
Bahnhofstraße 9, 65185 Wiesbaden
Tel. 0611 178-48359, Fax 0611 178-12714

Seit 2010 finden in der SV AtriumGalerie jährlich Kunstausstellungen statt, die Künstlerinnen und Künstler aus der SV Kunstund Kulturförderung, dem ART-regio Kunstprogramm sowie aus unseren Geschäftsgebieten Baden-Württemberg, Hessen, Thüringen und Teilen von Rheinland-Pfalz vorstellen.
Darüber hinaus fördert die SV zahlreiche Institutionen der bildenden und angewandten Kunst und ist Partner zahlreicher Festivals, Theater- und Musikveranstaltungen.

Carol-Nachman-Preis und -Medaille für Rheumatologie 2018 in Wiesbaden verliehen

Musikalische Umrahmung bei der Verleihungsfeier des Carol Nachmann Preis 2018 am 8. Juni 2018 im Rathaus-Saal des Wiesbadener Rathauses. Junge Künstlerinen der Wiesbadener Musik- und Kunstschule. © Foto: Diether v. Goddenthow
Musikalische Umrahmung bei der Verleihungsfeier des Carol Nachmann Preis 2018 am 8. Juni 2018 im Rathaus-Saal des Wiesbadener Rathauses. Junge Künstlerinnen der Wiesbadener Musik- und Kunstschule. © Foto: Diether v. Goddenthow

Einer der mit 37.500 Euro Preisgeld höchstdotierten Medizinpreise der Bundesrepublik, der Carol-Nachman-Preis der Landeshauptstadt Wiesbaden, ist gestern im Rahmen einer Feierstunde im Festsaal des Wiesbadener Rathauses verliehen worden. In diesem Jahr teilen sich den Preis die  kanadische Wissenschaftlerin Professor Dr. Dafna D. Gladman, Toronto,  der niederländische Wissenschaftler Professor Dr. Tom W. J. Huizinga und Professor Dr. Reinaldus E.M. Toes, Leiden.

Die mit 2.500 Euro dotierte Carol-Nachman-Medaille ging für sein Lebenswerk an  Professor Dr. Tore Kristian Kvien, Oslo/Norwegen,

Überreicht wurden die Preisurkunden und die Carol-Nachman-Medaille von Wiesbadens Oberbürgermeister Sven Gerich und Stadtverordnetenvorsteherin Christa Gabriel.

Der bundesweit höchstdotierte Preis auf dem Gebiet der Rheumatologie wird in Anerkennung hervorragender innovativer Forschungsarbeiten auf diesem Gebiet verliehen. Er dient der Förderung der klinischen, therapeutischen und experimentellen Forschungsarbeit.

(v.l.)Stadtverordnetenvorsteherin Christa Gabriel, Laudatorin, Prof. Dr. med. Elisabeth Märker-Hermann, Vors. des Verleihungskuratoriums, Preisträgerin Professor Dr. Dafna D. Gladman und Oberbürgermeister Seven Gerich. © Foto: Diether v. Goddenthow
(v.l.)Stadtverordnetenvorsteherin Christa Gabriel, Laudatorin, Prof. Dr. med. Elisabeth Märker-Hermann, Vors. des Verleihungskuratoriums, Preisträgerin Professor Dr. Dafna D. Gladman und Oberbürgermeister Seven Gerich. © Foto: Diether v. Goddenthow

Das Kuratorium des Carol-Nachman-Preises würdigte Professor Gladman für ihre Verdienste um die Erforschung der Psoriasisarthritis, die rheumatische Manifestation der Schuppenflechte: „Als klinische Forscherin und Rheumatologin hat sie an entscheidender Stelle in den vergangenen 40 Jahren die Epidemiologie, klinische Erscheinungsformen, Labordiagnostik, Genetik, Bildgebung und Outcome dieser wichtigen rheumatischen Erkrankung aufgeklärt und in das Bewusstsein der akademischen Rheumatologie gebracht. Als wertvolles Instrument für die Verbindung von Klinik, Langzeitverlauf und Laborparametern hat sich dabei eine umfassende Material- und Datenbank erwiesen, die sie mit ihren Mitarbeitern an der Universität Toronto in Kanada aufgebaut hat. Wesentliche Beiträge betreffen zudem das Management der Begleiterkrankungen und schließlich neue Therapien der Psoriasisarthritis.“

(v.l.)Stadtverordnetenvorsteherin Christa Gabriel, Laudator, Prof. Dr. med.Georg Schett, Mitglied des Verleihungskuratoriums, Preisträger Professor Dr. Tom W. J. Huizinga und Professor Dr. Reinaldus E.M. Toes sowie Oberbürgermeister Seven Gerich. © Foto: Diether v. Goddenthow
(v.l.)Stadtverordnetenvorsteherin Christa Gabriel, Laudator, Prof. Dr. med.Georg Schett, Mitglied des Verleihungskuratoriums, Preisträger Professor Dr. Tom W. J. Huizinga und Professor Dr. Reinaldus E.M. Toes sowie Oberbürgermeister Seven Gerich. © Foto: Diether v. Goddenthow

Professor Huizinga und Professor Toes wurden vom Kuratorium für ihre herausragenden Verdienste um die wissenschaftliche und klinische Rheumatologie ausgezeichnet. Im Urkundentext heißt es: „Seit Beginn ihrer beispielhaften Kooperation zwischen basis-immunologischer und klinischer Arbeit an der Universität von Leiden im Mai 2001, haben Professor Toes und Professor Huizinga weltweit die Erkenntnisse zur Pathogenese der rheumatoiden Arthritis geprägt. Ihre Erforschung von Biologie und klinischer Bedeutung der Autoimmunreaktionen gegen citrullinierte Antigene (die sogenannte „ACPA-Antwort“) gilt als Pionierleistung. Damit haben sie wesentlich dazu beigetragen, dass das Krankheitsbild der rheumatoiden Arthritis mit seinen Unterformen heute besser verstanden wird. Es konnten Zusammenhänge zwischen Genetik, ACPA und Umweltfaktoren aufgeklärt werden. Ihre Erkenntnisse haben die frühe Diagnostik der rheumatoiden Arthritis durch Biomarker erleichtert, Prognosefaktoren definiert und eine Vielzahl weiterer Forschungsprojekte initiiert. Nicht zuletzt sind ihre Arbeiten die Basis neuer medikamentöser Therapien, welche Remissionen der rheumatoiden Arthritis zu einem realistischen Therapieziel gemacht haben.“

(v.l.)Stadtverordnetenvorsteherin Christa Gabriel, Laudator Prof. Dr. med. Desirée van der Heijde, Mitglied im Verleihungskuratorium, Preisträger Professor Dr. Tore Kristian Kvien und Oberbürgermeister Seven Gerich. © Foto: Diether v. Goddenthow
(v.l.)Stadtverordnetenvorsteherin Christa Gabriel, Laudator Prof. Dr. med. Desirée van der Heijde, Mitglied im Verleihungskuratorium, Preisträger Professor Dr. Tore Kristian Kvien und Oberbürgermeister Seven Gerich. © Foto: Diether v. Goddenthow

Das zwölfköpfige Kuratorium, dem anerkannte Mediziner aus dem Bereich der Rheumatologie sowie Vertreter der Stadt Wiesbaden angehören, entschied sich außerdem für Professor Dr. Tore Kristian Kvien, Oslo/Norwegen, als Träger der mit 2.500 Euro dotierten Carol-Nachman-Medaille. Die Carol-Nachman-Medaille, die ebenfalls von Oberbürgermeister Gerich und Stadtverordnetenvorsteherin Gabriel überreicht wurde, wird für besondere Verdienste um die Rheumatologie und zur Würdigung des Lebenswerkes international anerkannter Rheumatologen verliehen.

„Tore Kvien, Professor für Rheumatologie an der Universität Oslo, hat sich in der europäischen und weltweiten Rheumatologie große Verdienste erworben. Seine Forschungsschwerpunkte liegen in den Bereichen Epidemiologie und Gesundheitswesen mit einem Fokus auf häufige rheumatische Erkrankungen wie rheumatoide Arthritis, Osteoarthrose und ankylosierende Spondylitis. Begleiterkrankungen und Komplikationen des entzündlichen Rheumas wie Osteoporose und kardiovaskuläre Morbidität sind ebenfalls Gegenstand seines wissenschaftlichen Interesses. Sein publikatorisches Werk umfasst mehr als 500 Originalarbeiten. Von 2005 – 2007 war Professor Kvien Präsident der European League Against Rheumatism (EULAR). Außerordentliche Verdienste hat er sich seit 2008 als Chef-Herausgeber der bedeutendsten internationalen Fachzeitschrift für Rheumatologie, den „Annals of the Rheumatic Diseases“ erworben. Die europäische Rheumatologie und ihr Publikationsorgan wurden durch ihn wesentlich weiterentwickelt“, beschreibt das Kuratorium die Verdienste des norwegischen Wissenschaftlers.

Professor Dr. Dafna D. Gladman und die anderen Preisträger trugen sich ins Golde Buch der Stadt ein. © Foto: Diether v. Goddenthow
Professor Dr. Dafna D. Gladman und die anderen Preisträger trugen sich ins Golde Buch der Stadt ein. © Foto: Diether v. Goddenthow

Die Preisträger haben sich während der Verleihungszeremonie auch in das Goldene Buch der Landeshauptstadt Wiesbaden eingetragen.

Der Direktor der Wiesbadener Musikakademie (WMA) und der Wiesbadener Musik- und Kunstschule (WMK) und Leiter des Chores und des Orchesters der WMA/WMK Christoph Nielbock moderierte die Feierstunde. Studierende der WMA sorgten für die musikalische Umrahmung.

Die Auszeichnungen tragen den Namen ihres Stifters, des langjährigen Spielbank-Konzessionärs und Wiesbadener Ehrenbürgers, Carol Nachman. Seit 1972 wurde der Preis, inklusive des diesjährigen Preisträgers, an 78 international anerkannte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vergeben. Auch nach dem Tod des Preisgebers hat die Spielbank Wiesbaden weiterhin die finanzielle Ausstattung übernommen. Damit soll die für alle so wertvolle Arbeit der Mediziner und Wissenschaftler gegen die Volkskrankheit mit der jährlichen Stiftung des „Preis der Landeshauptstadt Wiesbaden für Rheumatologie“ gewürdigt werden. Im Laufe der Jahre hat das Casino mehr als 1.6 Millionen Euro dafür bereitgestellt. Unterstützt wird der Carol-Nachman-Preis zudem von AbbVie Deutschland. Als patientenzentriertes BioPharma-Unternehmen stellt AbbVie nicht nur innovative Arzneimittel zur Behandlung rheumatischer Erkrankungen zur Verfügung, sondern fördert auch herausragende Forschungsleistungen, die zu einem tieferen Verständnis der Erkrankung und somit zu einer verbesserten Versorgung von Rheumapatienten führen.