Aufbruch für Menschenrechte und zu neuer Lesekultur auf der 70. Frankfurter Buchmesse – Die Welt nicht nur in 140 Twitterzeichen erklären

Dunja Hayali, Esther Schweins, Christian Berkel,  Jasmin Tabatabai, Juergen Boos, Heinrich Riethmüller und viele andere Prominente haben zum Jubiläum 70 Jahre Buchmesse und 70 Jahre UN-Menschenrechtsdeklaration gestern Abend bei der Eröffnung der 70. Internationalen Frankfurter Buchmesse im Kongresscenter die Aktion I'm on the same page" ins Leben gerufen. © Foto: Diether v. Goddenthow
Dunja Hayali, Esther Schweins, Christian Berkel, Jasmin Tabatabai, Juergen Boos, Heinrich Riethmüller und viele andere Prominente haben zum Jubiläum 70 Jahre Buchmesse und 70 Jahre UN-Menschenrechtsdeklaration gestern Abend bei der Eröffnung der 70. Internationalen Frankfurter Buchmesse im Kongresscenter die Aktion I’m on the same page“ ins Leben gerufen. © Foto: Diether v. Goddenthow

Gestern Abend wurde mit viel Prominenz aus Kultur, Politik und Wirtschaft feierlich und kämpferisch  die 70. Frankfurter Buchmesse eröffnet. Nicht nur die Buchmesse wird 70 Jahre, sondern auch die UN-Charta der Menschenrechte. Statt sich selbst zu feiern, haben Buchmessegesellschaft und Börsenverein des Deutschen Buchhandels die Menschenrechts-Kampagne „On The Same Page“ gestartet. 

Mit der Kampagne „On The Same Page“ begehen der Börsenverein und die Frankfurter Buchmesse in diesem Jahr zusammen mit Partnern das 70. Jubiläum der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte.  „Fast täglich können wir beobachten, dass gegen Menschenrechte verstoßen wird. Wir müssen uns aktiv für sie einsetzen und von ihnen Gebrauch machen, um sie zu bewahren. Buchhandlungen und Verlage sehen sich in der Verantwortung, eine Gesellschaft, die auf den Menschenrechten basiert, mitzugestalten. Auch die gesamte Zivilgesellschaft ist aufgefordert, einen Beitrag zum Gelingen einer freien, demokratischen Gesellschaft zu leisten und sich für die Menschenrechte stark zu machen. Ansonsten bestimmen diejenigen den Diskurs, die anderen ihre Würde und ihre Rechte absprechen und Freiheiten einschränken wollen“, sagte Heinrich Riethmüller, Vorsteher des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels  zur Eröffnung der 70. Frankfurter Buchmesse.

Heinrich Riethmüller, Vorsteher des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels. © Foto: Diether v. Goddenthow
Heinrich Riethmüller, Vorsteher des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels. © Foto: Diether v. Goddenthow

Dabei betonte Riethmüller, dass das Menschenrecht der Meinungsfreiheit von  existenzieller Bedeutung für die Buchbranche sei. Mit besonderer Besorgnis blicken wir immer noch auf die Türkei – ein Land, zu dem Deutschland seit Jahrzehnten besondere Beziehungen pflegt. Rund 3 Millionen türkischstämmige Menschen leben in unserem Land. Deshalb erlaube ich mir, die Liste noch zu ergänzen: Deniz Yücel, aus der Haft in der Türkei entlassen, aber weiterhin wegen Volksverhetzung und Terrorpropaganda angeklagt. Oder Aslı Erdoğan, aus der Haft entlassen, heute im Exil in Frankfurt lebend, ihr droht weiterhin lebenslange Haft. Erst vergangene Woche hat ein Berufungsgericht die lebenslange Haftstrafe für den Journalisten und Autoren Ahmet Altan bestätigt. Er sitzt weiterhin im Gefängnis. Und mit ihm hunderte weitere Kultur- und Medienschaffende und sieben Menschen deutscher Staatsbürgerschaft. Von einer Normalisierung der Verhältnisse zwischen der Türkei und Deutschland, die sich Präsident Erdoğan wünscht, kann keine Rede sein.

Die Türkei ist Erstunterzeichnerin der UN-Menschenrechts-Charta. Faktisch ist ein Großteil ihrer Inhalte  aber in dem Land aktuell nicht mehr gültig. Deshalb lautet unser Appell und unsere Forderung als Buchbranche: Präsident Erdoğan, wenn Sie auf der Seite der Menschenrechte stehen, lassen Sie alle inhaftierten Autoren, Journalisten, Verleger, Kulturschaffenden und anderen politisch Gefangenen frei. Beenden Sie die Verfolgung von kritischen Stimmen und Andersdenkenden. Dieser Appell gilt dem türkischen Staatspräsidenten, aber auch allen anderen Despoten in Saudi-Arabien, China, Russland, Nikaragua oder den USA, die die Menschenrechte angreifen oder zu ihrem eigenen Vorteil auslegen.

We are on the same page. Seiten sind unser Kerngeschäft. Es ist das, was wir können und wofür wir brennen. Lassen Sie uns unsere Fähigkeit und unser Engagement nutzen, um Geschichten zu schreiben und zu verbreiten, die unseren Blick auf die Welt zeigen. Geschichten, die einschließen statt ausgrenzen, die die Vielfalt und den Respekt vor dem Anderen feiern, die uns bereichern. Die Menschenrechte haben es verdient, weiter und weiter fortgeschrieben zu werden.  „Wir fordern mit Nachdruck, dass alle inhaftierten Autoren, Journalisten, Verleger, Kulturschaffenden und anderen politisch Gefangenen in der Türkei – und weltweit – umgehend freigelassen werden. Die Verfolgung von kritischen Stimmen und Andersdenkenden muss ein Ende haben.“, so der Börsenvereinsvorsteher.

Die Bücherschau in bewegten Zeiten 

Die 70. Frankfurter Buchmesse (10-14. Oktober) fällt in eine bewegte Zeit: Während die Idee eines gemeinsamen Europas in die Defensive gerät, gewinnen populistische Gruppierungen in vielen demokratischen  Ländern Zulauf. Das politische Klima ist aufgeheizt, gleichzeitig verändern sich die wirtschaftlichen Voraussetzungen der Buch- und Verlangsbranche grundlegend: Immer weniger Menschen beziehen ihre Informationen aus etablierten Medien: „alternative Fakten“ sind längst Teil der Berichterstattung. Den demokratischen Meinungsbildungsprozess durch gut recherchierte Inhalte zu ermöglichen, hat für Branchenakteure oberste Priorität und ist mit Blick auf eine immer kleiner werdende Zahl von Lesern und Buchkäufern zugleich die größte Herausforderung.

Verlage und Buchhandlungen arbeiten daher  intensiv an neuen Ansätzen, um Menschen  für Bücher zu begeistern. Gleichzeitig wollen sie eine freie, demokratische Gesellschaft mitgestalten und beziehen Position für Menschenrechte, für Freiheit, Vielfalt und Respekt. Dies stellte Heinrich Riethmüller, Vorsteher des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, heute auf der Pressekonferenz in den Mittelpunkt seiner Begrüßung zur Frankfurter Buchmesse 2018: „Wir haben große und wichtige Aufgaben vor uns und gehen diese selbstbewusst und optimistisch an. Bücher sind ein zentrales Medium der Unterhaltung, der Information und der Meinungsbildung. Mit unseren Inhalten und unserer Vermittlungsarbeit wollen wir Kultur und Bildung fördern und zu Verständigung, Dialog und einem friedlichen Zusammenleben in einer pluralen Gesellschaft beitragen.“ (Die Eröffnungsrede von Heinrich Riethmüller)

 

Juergen Boos, Direktor der Frankfurter Buchmesse.© Foto: Diether v. Goddenthow
Juergen Boos, Direktor der Frankfurter Buchmesse.© Foto: Diether v. Goddenthow

„Angesicht der drängenden Themen, die unsere Gesellschaft heute beschäftigen, ist die Frankfurter Buchmesse eine wichtige öffentliche Plattform“, sagte Juergen Boos, Direktor der Frankfurter Buchmesse. Die internationale Buchmesse steht seit ihrer Wiedereröffnung nach dem Zweiten Weltkrieg 1949 für Meinungs- und Publikationsfreiheit, für internationale Vernetzung und Dialog. Auch die 70. Frankfurter Buchmesse wird unter politischen Vorzeichen stattfinden, führte Juergen Boos aus: „Die Frankfurter Buchmesse steht seit ihrer Wiedereröffnung nach dem Zweiten Weltkrieg 1949 für Meinungs- und Publikationsfreiheit, für internationale Vernetzung und Dialog. Für uns, wie für alle anderen internationalen Buchmessen, gilt: Meinungen zuzulassen und Diskussionen zu führen – auch und gerade zu kontroversen Themen. Polarisierende Autoren und Meinungen auszuhalten und sich argumentativ damit auseinanderzusetzen, sind Errungenschaften einer demokratischen Gesellschaft. Wir verurteilen jede Form von Fremdenhass aufs Schärfste. Mit unserem Veranstaltungsprogramm im Weltempfang und zum Thema „Menschenrechte“ als Teil unserer #onthesamepage-Kampagne setzen wir ein deutliches Signal für Vielfalt sowie für die Einhaltung der Grundrechte in unserer Gesellschaft.“

An fünf Tagen im Oktober werden in Frankfurt Geschäfte gemacht, wirtschaftliche Tendenzen analysiert, gesellschaftliche Phänomene diskutiert und kulturell Trends präsentiert. Die Frankfurter Buchmesse bezieht mit einem Veranstaltungsprogramm im Zentrum Weltempfang (Halle 4.1 B 81) und im neuen Frankfurt Pvilion selbst Stelllung: Hier geht es um Kunst im Spannungsfeld von Macht und Moral, um Strategien gegen antidemokratische Tendenzen, um Grenzbereiche politischer Kommunikation.

Die Welt  nicht in 140 Twitterzeichen erklären

Volker Bouffier, Hessischer Ministerpräsident.© Foto: Diether v. Goddenthow
Volker Bouffier, Hessischer Ministerpräsident.© Foto: Diether v. Goddenthow

Der Hessische Ministerpräsident Volker Bouffier hielt eine vielbeachtete Rede. Hier ein paar Auszüge daraus: „Die erste Buchmesse 1948, ausgerechnet in der Paulskirche, also an dem Ort, der mehr steht für die demokratische Entwicklung als viele andere, war eben nicht nur ein Markt der Meinungen, der Möglichkeiten und um vielleicht auch Geschäfte zu machen. Sondern es war viel mehr, es war die Rückkehr ein gutes Stück in die zivilisierte Welt. Und damals hatte niemand eine Vorstellung vom Internet, damals hatte niemand sich vorstellen können, was ein e-Book ist, und von Twitter wusste auch niemand etwas. Also die Welt hat sich komplett verändert, aber das ist geblieben: Diese universalen Menschenrechte, die Sie heute hier in den Mittelpunkt stellen. Dazu gratuliere ich Ihnen. Und ich möchte Sie auffordern, nicht nur heute, sondern generell, dass in den Mittelpunkt unserer Betrachtungen zu stellen. Dies ist nötig: Und Bücher können mehr als anregen. Was meine ich damit: Wir leben in einer Zeit, in der Sie alle Halben gesagt bekommen, dass niemand länger zuhört als 30 Sekunden, das Twitterformat sozusagen das Maß aller Kommunikation ist. Niemand mit Sinn und Verstand wird jemals auf die Idee kommen, in 140 Zeichen die Welt zu erklären. Aber genau das geschieht zur Zeit. Tosender Applaus.

Bücher haben die Chance, inne zu halten, darüber nachzudenken, ob die schnelle Botschaft, ob die Überschrift, ob das wirklich das ist, worum es geht. Deshalb sehe ich in dem Buch die großes Chance, kritisch zu bleiben, zu hinterfragen, auch sich selbst orientieren und anderen Orientierung zu geben. Sich auch die Zeit zu nehmen, und den Mut, einmal mit einem Gedanken sich etwas länger vertraut zu machen. Das ist auch das Geheimnis der Literatur. Das ist das, was wir den Literaten, also den Schriftstellerinnen und Schriftstellern verdanken, dass sie die Welt erklären zu einen in einer Geschichte, oder in einer Abfolge und jedenfalls nicht in 140 Zeichen.“

EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini. © Foto: Diether v. Goddenthow
EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini. © Foto: Diether v. Goddenthow

Die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini erklärte, weswegen sie gerne die Einladung zur Eröffnung angenommen hatte: „Wenn Georgien Gastland der Frankfurter Buchmesse ist, ist es wichtig, dass die EU dabei ist“. Der georgische Premierminister Mamuka Bakhtadze betonte „Europa hat die georgische Zivilisation geprägt. Wir sind ein modernes Land mit einer langen Geschichte und vielfältigen Kultur. Georgien war immer Teil Europas, und nur eine Zeitlang von ihm getrennt.“

 

Literarische Gastrednerinnen

Ngozi-Adichie. © Foto: Diether v. Goddenthow
Ngozi-Adichie. © Foto: Diether v. Goddenthow

Als literarische Gastrednerin auf der Eröffnungspressekonferenz am Vormittag begrüßte Juergen Boos die preisgekrönte nigerianische Autorin Chimamanda Ngozi Adichie, die mit ihren Romanen Blauer Hibiskus, Die Hälfte der Sonne und Amerika zu den großen literarischen Stimmen des 21. Jahrhunderts gehört und am Abend des 9. Oktobers mit dem PEN Pinter Prize in London ausgezeichnet wird. Chimamanda Ngozi Adichies TED-Talks „We Should All Be Feminists“ und „The Dangers of a Single Story“ haben zudem vielbeachtete Debatten zu den Themen Feminismus und Migration ausgelöst.

Nino-Haratischwili. © Foto: Diether v. Goddenthow
Nino-Haratischwili. © Foto: Diether v. Goddenthow

Nino Haratischwili und Aka Morchiladze stimmten bei der offiziellen Eröffnungsfeier am Dienstag Nachmittag mit ihren literarischen Keynotes die 2200 geladenen Gäste im Namen von Georgia ­ – Made by Characters auf den Ehrengast Georgien ein.  Nino Haratischwili. die schon lange in Deutschland lebt und lieber in deutscher Sprache schreibt stand auch auf der Shortlist für den Deutschen Buchpreis 2018.  Nino Haratischwili weiß um die Kraft und Macht von Geschichten. Und sie hat die große Gabe, in Form von Erzählungen Weltgeschichte zu vermitteln und dadurch unseren Blick auf einen Teil der Welt zu schärfen und gar zu verändern. In ihrem Roman „Das achte Leben“ zeichnet die Autorin anhand einer einzigen Familie ein Panorama ihres Heimatlandes in der Sowjetzeit, einem Jahrhundert, das – so die Erzählerin – „alle betrogen und hintergangen hat“. Betrogen und hintergangen werden sie alle, die Figuren von Haratischwili: um ihre Freiheiten und Träume, um ihre Hoffnung auf anhaltendes Glück und Menschlichkeit. Es gibt aber auch die kleinen Geschichten, die Hoffnung machen – die von Freundschaft, Liebe und Solidarität. (Haratischwilis Rede zum Download). Hier die  Rede von Aka Morchiladze.

Georgien – Ehrengastpavillon

Ehrengastpavillon Georgien © Foto: Diether v. Goddenthow
Ehrengastpavillon Georgien © Foto: Diether v. Goddenthow

Mit Georgien präsentiert sich eine jahrtausendealte Kulturnation als Ehrengast der Frankfurter Buchmesse. Die georgischen „characters“, die 33 kunstvoll geschwungenen Buchstaben des einzigartigen Alphabets, zählen zum UNESCO-Weltkulturerbe und prägen das Motto des Ehrengastauftritts: „Georgia – Made by Characters“. Das Land zwischen Europa und dem Kaukasus stellt dabei nicht nur seine Geschichten und Werke vor, sondern auch die dahinterstehenden Charaktere. Über 150 Neuerscheinungen wurden im Gastlandjahr auf dem deutschsprachigen Buchmarkt herausgegeben. 70 deutschsprachige Verlage haben Titel zu Georgien in ihrem Programm. Seit der Gründung des Georgian National Book Center (2014) und der Einführung des Übersetzungsförderungsprogramms (2011) sind insgesamt 200 Titel aus dem Georgischen in deutscher Sprache erschienen. Mehr als 70 Autorinnen und Autoren werden auf der Frankfurter Buchmesse und in der Stadt Frankfurt ihre Werke auf insgesamt 350 literarischen Veranstaltungen vorstellen. Rund 100 Kulturevents laden zu Entdeckungen des Landes ein. Das Herz des Ehrengastauftritts ist der Pavillon auf dem Messegelände, der in seiner Gestaltung an die 33 Buchstaben angelehnt ist.

Die Redner des Abends. © Foto: Diether v. Goddenthow
Die Redner des Abends. © Foto: Diether v. Goddenthow

In der Buchbranche sei derzeit eine Art Aufbruchsstimmung zu verspüren. „Angestoßen durch die Ergebnisse unserer umfangreichen Buchkäufer-Studie setzen sich Verlage und Buchhandlungen so intensiv mit ihren Kunden und deren Bedürfnissen auseinander wie nie zuvor. Denn die befragten Buch-Abwanderer schätzen das Buch und haben Sehnsucht danach – jedoch kommen sie im hektischen Alltag, gestresst durch Social Media und abgelenkt durch andere Unterhaltungsformate weniger zum Lesen. Ob kleine oder große Buchhandlung, Publikums- oder Fachverlag, die Branche arbeitet in allen Bereichen daran, das Buch wieder stärker zu den Menschen zu bringen, ihnen mehr Kontaktpunkte zu Büchern und mehr Orientierung zu bieten“, sagte Riethmüller. Der Markt 2018 liege aktuell einschließlich September mit -1,1 Prozent leicht unter dem Vorjahr. Man ist aber optimistisch, durch ein gutes Herbst- und Weihnachtsgeschäft noch ein ausgeglichenes Jahresergebnis zu erreichen.

Gut gerüstet für den Medienmarkt der Zukunft

© Foto: Diether v. Goddenthow
© Foto: Diether v. Goddenthow

Mit Blick auf die deutsche Buchbranche sagte Heinrich Riethmüller, Vorsteher des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels: „Wir haben große und wichtige Aufgaben vor uns und gehen diese selbstbewusst und optimistisch an. Bücher sind ein zentrales Medium der Unterhaltung, der Information und der Meinungsbildung. Mit unseren Inhalten und unserer Vermittlungsarbeit wollen wir Kultur und Bildung fördern und zu Verständigung, Dialog und einem friedlichen Zusammenleben in einer pluralen Gesellschaft beitragen.“

Die 70. Frankfurter Buchmesse präsentiert sich als dynamische Leistungsschau der globalen Buch- und Medienbranche. Rund 7.500 Aussteller zeigen ihre Produkte und ihre Marke in Frankfurt, das entspricht einem Zuwachs von rund drei Prozent gegenüber dem Vorjahr. Mit einem Anteil von knapp 70 Prozent an internationalen Ausstellern, die aus 110 Ländern nach Frankfurt kommen, unterstreicht die Frankfurter Buchmesse ihre Position als größte internationale Messe der Content-Branche. Der Handel mit Rechten und Lizenzen floriert: Das Literary Agents & Scouts Centre (LitAg) ist in diesem Jahr um rund sechs Prozent gewachsen.

„Die Frankfurter Buchmesse baut ihre Stellung als wichtigste internationale Leitmesse auch im 70. Jahr ihres Bestehens weiter aus“, sagte Juergen Boos, Direktor der Frankfurter Buchmesse heute auf der Eröffnungspressekonferenz in Frankfurt. „Ob Filmproduzenten oder Literaturagenten, ob App-Entwickler, Buchhändler oder Bibliothekare, ob Bildungs-Start-up oder Datenbankspezialisten: Die Frankfurter Buchmesse bringt den Kosmos der Medienbranche an wenigen Tagen im Jahr zusammen. Alle, die in der Branche erfolgreich agieren wollen, profitieren von dem globalen Netzwerk, vom Wissenstransfer und von den zahlreichen zielgruppenspezifischen Angeboten, die wir für sie entwickeln.“

Der neue Frankfurt Pavilion

Das neue Wahrzeichen der Buchmesse: Der Frankfurt Pavilion, hier bei der Eröffnungspressekonferenz am 9.10.2018 © Foto: Diether v. Goddenthow
Das neue Wahrzeichen der Buchmesse: Der Frankfurt Pavilion, hier bei der Eröffnungspressekonferenz am 9.10.2018 © Foto: Diether v. Goddenthow

Mit dem Frankfurt Pavilion erhält die 70. Frankfurter Buchmesse ein neues Wahrzeichen, das zugleich das Herz des neuen BOOKFEST ist. Im Rahmen des Festivals finden vom 9. bis zum 14. Oktober 80 Veranstaltungen im Frankfurt Pavilion, im Saal Harmonie auf der Messe und in vielen Locations in Frankfurt statt. Auf der Buchmesse setzt das BOOKFEST literarische Akzente. Im neuen Frankfurt Pavilion auf der Agora erwartet das Messepublikum ein Programm mit ausgezeichneten Schriftstellerinnen und Schriftstellern: u. a. mit Paul Beatty, Dmitry Glukhovsky, Dörte Hansen, Eckart von Hirschhausen, Cixin Liu, Maja Lunde, Robert Seethaler, Martin Suter, Benedict Wells, Meg Wolitzer, Deniz Yücel und Juli Zeh. Am Sonntag, 14. Oktober 2018, wird es von 9.30 Uhr bis 14.00 Uhr einen Family Day mit Veranstaltungen und Lesungen für Familien und Kinder geben, u. a. mit Martin Baltscheit und Ralph Caspers.

Der Frankfurt Pavilion,  © Foto: Diether v. Goddenthow
Der Frankfurt Pavilion, © Foto: Diether v. Goddenthow