41. LUCAS – Internationales Festival für junge Filmfans 20. bis 27. September 2018

Je zwei Mitglieder der Film-Jurys 8+, 13+ und der Sektion 16 + | Youngsters diskutierten bei der heutigen Pressevorstellung mit Oberbürgermeister Peter Feldmann und Festivalleiterin Julia Fleißig über ihre Kriterien, nach denen sie für Filme Punkte vergeben. Beispielsweise müsse ein Film sie bewegen, nachdenklich machen, sie von der Sache her packen, gut rüberkommen, von den Schauspielern glaubwürdig gespielt sein und, ob man den Film nachher „mitnehme“. Besonders freuen sich die jungen Juroren auf ihre Zusammenarbeit mit ihrem Jury-Team und die Urteile der Fachleute. © Foto: Diether v. Goddenthow
Je zwei Mitglieder der Film-Jurys 8+, 13+ und der Sektion 16 + | Youngsters diskutierten bei der heutigen Pressevorstellung mit Oberbürgermeister Peter Feldmann und Festivalleiterin Julia Fleißig über ihre Kriterien, nach denen sie für Filme Punkte vergeben. Beispielsweise müsse ein Film sie bewegen, nachdenklich machen, sie von der Sache her packen, gut rüberkommen, von den Schauspielern glaubwürdig gespielt werden und man müsse den Film nachher „mitnehmen“. Besonders freuen sich die jungen Juroren auf ihre Zusammenarbeit mit ihrem Jury-Team und die Urteile der Fachleute. © Foto: Diether v. Goddenthow

Vom 20. bis 27. September  lädt LUCAS #41 in die Kinos nach Frankfurt, Offenbach und Wiesbaden ein, wo für ein Publikum von vier Jahren bis bis 18plus +++  mehr als 60 Filme aus 32 Ländern gezeigt und von den Jugend-Jurys 8+, 13+ und der Sektion 16 + | Youngsters bewertet werden. Die  Siegerfilme der  Alterskategorien erhalten  am 27. September Preise für den besten Langfilm, Kurzfilm, für eine außergewöhnliche cineastische Leistung und den Lucas Youngsters Award. Dieser wird von den Juroren 16+ in völliger Eigenregie, das heißt ohne Erwachsenen-Moderation, selbst ausgewählt.
Highlight  wird der Familientag LUCAS Digital sein am Festivalsonntag,  23.09., mit einen großen Sonder- und Mitmachprogramm. Speziell für die Filmbranche finden am 21.09. im Museum Angewandte Kunst die internationale Fachtagung „Filmbildung digital?“ sowie  am 25.09. im Filmmuseum die Podiumsdiskussion „Filmfestivals als Orte kultureller Bildung“ statt.

Das Festival im Überblick

„Bei LUCAS findet interkulturelle Begegnung direkt im Kino statt, wo die Kinder und Jugendlichen auf der Leinwand fremde Welten kennenlernen und mit Filmschaffenden aus aller Welt ins Gespräch kommen. Das Filmprogramm spiegelt auf wunderbare Weise die Internationalität von Frankfurt als Heimatstadt des Festivals wider“, stellte der Schirmherr des ältesten deutschen Filmfestivals für junges Publikum, Frankfurts Oberbürgermeister Peter Feldmann, heraus. „Filmbildung erfahren die Kinder und Jugendlichen bei LUCAS ganz unmittelbar: In verschiedenen Rollen gestalten sie das Festival mit. Eine besonders verantwortungsvolle Aufgabe liegt vor den jungen Mitgliedern der Jury, die über die Vergabe der LUCAS-Preise mitentscheiden.“

Ellen Harrington ist gespannt auf ihre erste LUCAS-Festivalwoche: „Ich freue mich auf die erste Ausgabe des Festivals, die ich als Direktorin des Deutschen Filminstituts & Filmmuseums begleite: Vom 20. bis 27. September gehört das Haus vor allem Kindern und Jugendlichen sowie den vielen internationalen Filmemacherinnen und Filmemachern, die wir hier begrüßen. Ganz besonders freue ich mich auf den Familientag LUCAS digital, der zum Experimentieren mit Film und Digitalem einlädt. Die Kinder und Jugendlichen haben hier die Möglichkeit zu entdecken, was hinter den digitalen Anwendungen steckt, die sie tagtäglich nutzen.“

Stellvertretend für alle Juroren die Mitglieder der Jury 13+. Besonders freuen wir uns auf die Zusammenarbeit in der Jury und die Meinung der Experten. © Foto: Diether v. Goddenthow
Stellvertretend für alle Juroren die Mitglieder der Jury 13+. Besonders freuen wir uns auf die Zusammenarbeit in der Jury und die Meinung der Experten. © Foto: Diether v. Goddenthow

Filmprogramm
Das Spektrum der Filme reicht von Spielfilmen über Animationsfilme bis zu Dokumentarfilmen. „LUCAS nimmt die Kinobesucher/innen mit auf eine filmische Weltreise“, verspricht Festivalleiterin Julia Fleißig. „Das Filmprogramm wird dabei den ganz unterschiedlichen Themen, die die verschiedenen Phasen des Erwachsenwerdens bestimmen, gerecht. Ganz besonders freue ich mich über den neuen Wettbewerb 16+ | Youngsters, der Geschichten von jungen Erwachsenen quer über den Globus erzählt.“

Auch Elena Lindenzweig, Referentin für Kommunikation und Marketing der HessenFilm, begrüßt die neue Sektion 16+ | Youngsters, deren Jury sich ausschließlich aus jungen filmaffinen Menschen von 16 bis 18 Jahren zusammensetzt: „Mit der neuen Youngsters-Jury gelingt es LUCAS, Nachwuchsjuror/innen gezielt zu fördern. Dabei dient das Festival dem europäischen Filmnachwuchs als Plattform zur Vernetzung“.

In den drei Sektionen 8+, 13+ und 16+ | Youngsters konkurrieren insgesamt 21 Langfilme und 21 Kurzfilme, die in vier Programmen zusammengefasst sind, um die LUCAS-Preise. Alle Kurzfilme sind erstmals im deutschen Kino zu sehen. Unter den Langfilmen sind sechs als Deutschlandpremiere, zwei in jeder Sektion, zu sehen: Darunter EJNAK عینک (Die Brille, IR 2017) am Mittwoch und Donnerstag, 26. und 27. September, im CineStar Metropolis. Reza Aghaei erzählt von den vielen interessanten Begegnungen der Geschwister Saeed und Sarah, die sich auf den Weg durch die Stadt machen, um die Brille der Oma zu reparieren. Die brasilianische Produktion TITO E OS PÁSSAROS (Tito und die Vögel, BR 2018, R: Gustavo Steinberg, Gabriel Bitar, André Catoto Dias) läuft am Samstag, 22. September, um 11 Uhr im Kino des Deutschen Filmmuseums und am Montag, 24. September, um 8:30 Uhr im CineStar Metropolis. Der Animationsfilm behandelt das Thema Angst auf sehr fantasievolle Weise: Als eine Seuche ausbricht, die nur Menschen befällt, die vor etwas Angst haben, sucht Tito mit seinen Freunden nach seinem Vater, einem Vogelforscher. Auf diese Weise erhoffen sich die Kinder, das Gegenmittel zu finden. Einer der Regisseure, André Catoto Dias, steht den Kindern und Jugendlichen im Filmgespräch Rede und Antwort.

In der Sektion 13+ wird ebenfalls eine brasilianische Produktion, FERRUGEM (Rost, BR 2018, R: Aly Muritiba), präsentiert. Zu sehen ist das kritische Porträt einer Jugend im digitalen Zeitalter am Freitag, 21. September, um 16 Uhr im Kino des Deutschen Filmmuseums sowie am Dienstag, 25. September, um 11 Uhr im CineStar Metropolis. An beiden Terminen ist der Regisseur zur Präsentation der deutschen Premiere anwesend. Auch zur Deutschlandpremiere von HOM (Zuhause, KR 2017) kommt der Regisseur Jong-woo Kim nach Frankfurt ins Deutsche Filminstitut & Filmmuseum, um sich mit dem Publikum über sein Werk auszutauschen. HOM ist am Sonntag, 23. September, um 12 Uhr im Cinema am Roßmarkt, und am Dienstag, 25. September, im Kino des Deutschen Filmmuseums zu sehen. Der Film richtet den Blick auf die fremde Familiensituation der Halbbrüder Jun-ho und Sung-ho, nachdem ihre Mutter ins Koma fällt.

Impressionen vor dem Kinosaal im UG des Filmmuseums. © Foto: Diether v. Goddenthow
Impressionen vor dem Kinosaal im UG des Filmmuseums. © Foto: Diether v. Goddenthow

Preise
Bei LUCAS sind in diesem Jahr neun Preise zu gewinnen. Die Jurys der Sektionen 8+ und 13+ setzen sich paritätisch aus jungen Filmfans und Branchenprofis zusammen. Gemeinsam vergeben sie jeweils den Preis für den besten Langfilm (5.000 Euro) und den Preis für den besten Kurzfilm (2.000 Euro). Sechs Jugendliche aus Polen, Finnland und Deutschland entscheiden in ihrer Sektion 16+ | Youngsters über die Vergabe des LUCAS Youngsters Awards. Die Festivalbesucher/innen stimmen unter allen Langfilmen über den undotierten Publikumspreis ab. Zu Gast ist außerdem eine Jury der ECFA (European Children’s Film Association). Zusätzlich verleiht Cinema without Borders in diesem Jahr erstmals den Bridging the Borders Award an einen Langfilm, der sich besonders für interkulturellen Austausch engagiert.

Minis / Young European Cinephiles / Klassiker
Auch abseits der Filmwettbewerbe bietet LUCAS den Festivalbesucher/innen ein Filmprogramm, das für alle von vier Jahren bis 18plus etwas bietet. Seine jüngsten Kinogäste im Vorschulalter möchte LUCAS in den zwei interaktiven Minis-Programmen: EINE STADT ENTSTEHT IM KINO und SILHOUETTENFILM für Kino begeistern. Kindern von vier Jahren an will LUCAS die Phantasie anregende erste Kinoerfahrungen bieten. Dieses Jahr dreht sich bei den Minis alles um das filmische Zusammenspiel von Licht und Schatten.

Die Young European Cinephiles, vier filmliebende Jugendliche aus Griechenland und Deutschland, kuratierten ihre eigene Filmreihe zum Thema virtuelle Realitäten, die sie an drei Abenden, vom 20. bis 22. September jeweils um 20:30 Uhr im Kino des Deutschen Filmmuseums, präsentieren. Am Donnerstag geht es los mit TRANSCENDENCE (US 2015, R: Wally Pfister), am Freitag läuft READY PLAYER ONE (US 2018, R: Steven Spielberg) und am Samstag schließen die Young European Cinephiles ab mit THE THIRTEENTH FLOOR (The 13th Floor – Bist du, was du denkst?, US 1999, R: Josef Rusnak).

Mit den Klassikern reist LUCAS zurück in die 1980er Jahre und lädt junge und erwachsene Kinogäste ein, die folgenden Klassiker aus der Kinder- und Jugendfilmgeschichte (wieder) zu entdecken: STAND BY ME (US 1986, R: Rob Reiner), THE GOONIES (Die Goonies, US 1985, R: Richard Donner) und E.T. THE EXTRA-TERRESTRIAL (E. T. – Der Außerirdische, US 1982, R: Steven Spielberg). Außerdem präsentiert das FILMmobil MOREN TANZT (DE 1903, R: Julius Neubronner), DANSE DU FEU (FR 1899, R: Georges Méliès) und weitere Filme, die Jugendliche vertont haben.

Partizipation heißt bei LUCAS Mitmischen!

Bereits während des Museumsuferfestes Ende August gab es im LUCAS-Zelt Infos über die vielfältigen Mitmachangebote während der Festivalwoche. © Foto: Diether v. Goddenthow
Bereits während des Museumsuferfestes Ende August gab es im LUCAS-Zelt Infos über die vielfältigen Mitmachangebote während der Festivalwoche. © Foto: Diether v. Goddenthow

LUCAS lädt vor allem zum Filmeschauen ein – und zum Mitmachen. LUCAS vertritt die Ansicht: Filmbildung kann nur dann richtig ansetzen, wenn eine intensive Auseinandersetzung mit dem Werk auf das Screening folgt. So bietet das Festival den Besucher/innen nach jeder Vorführung ein Filmgespräch direkt im Kino, oftmals auch mit Filmschaffenden. Gruppen, die sich noch einmal umfassend mit dem Gesehenen auseinandersetzen wollen, können kostenfreie Leinwandgespräche buchen. Filmpädagog/innen und Filmemacher/innen sprechen mit den Teilnehmer/innen über deren Eindrücke sowie die Filmästhetik des Werks. Darüber hinaus haben Kinder und Jugendliche verschiedene Möglichkeiten, das Festival zu gestalten. Als Festivalreporter/innen, Filmkritiker/innen, Programmkurator/innen, Moderator/innen oder als Mitglied der Jury machen sie sich LUCAS zu eigen. Neu auf der Agenda ist dieses Jahr das Projekt „LUCAS dokt“, in dem Jugendlich eine Festivaldokumentation produzieren.

Auf der Lucas-Site erfahren Sie alle weiteren Infos sowie das Programm und alle Veranstaltungsorte im Detail!