Ottilie-Roederstein-Stipendien: Ausschreibung für 2023 geht an den Start Förderungen für Künstlerinnen bis zu 70.000 Euro möglich

Wiesbaden. Die Ottilie-Roederstein-Stipendien gehen in eine neue Runde: Vom 1. bis zum 31. August können sich etablierte Künstlerinnen, Nachwuchskünstlerinnen sowie Künstlerinnengruppen in drei Kategorien bewerben. Das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst vergibt die Stipendien in diesem Jahr zum zweiten Mal. Alle Infos und FAQ zur Antragstellung gibt es auf hessenlink.de/ottilie.

„Mehr als die Hälfte der Studierenden an den hessischen Kunsthochschulen sind Frauen – aber trotzdem sind professionelle Künstlerinnen in der Wahrnehmung der Öffentlichkeit immer noch zu wenig präsent“, erklärt Kunst- und Kulturministerin Angela Dorn. „Dabei brauchen Kunst und Kultur alle klugen und kreativen Köpfe, um unsere Gesellschaft zu bereichern und voranzubringen. Das wollen wir mit den Ottilie-Roederstein-Stipendien unterstützen. Die Resonanz auf unsere erste Ausschreibung im vergangen Jahr war groß, derzeit fördern wir zwei Hauptstipendiatinnen, drei Nachwuchsstipendiatinnen und vier Arbeitsstipendiatinnen mit großem Potential. Ich ermutige Künstlerinnen aller Sparten, sich für die nächste Runde zu bewerben – wir brauchen ihren weiblichen Blick!“

Die Ausschreibung in diesem Jahr ist besonders interessant für Frauen, deren kreatives Werk ein zentraler Bestandteil einer Aufführung ist, die aber selbst nicht auf der Bühne stehen. Adressiert werden hier vor allem Komponistinnen, Dramatikerinnen – insbesondere im Kinder- und Jugendtheater –, freischaffende Dramaturginnen sowie freischaffende Bühnen- oder Kostümbildnerinnen. Grundsätzlich stehen die Stipendien aber Künstlerinnen aller Sparten offen.

Das Hauptstipendium in Höhe von bis zu 70.000 Euro soll Künstlerinnen und ihre Arbeiten sichtbarer machen. Für die Bewerbung ist ein Hochschulabschluss an einer der hessischen Kunsthochschulen nachzuweisen oder – im Falle eines Hochschulabschlusses in einem anderen Land – der Nachweis eines aktuellen Erstwohnsitzes in Hessen.

Das Nachwuchsstipendium, das mit bis zu 40.000 Euro dotiert ist, soll besonders talentierten jungen Künstlerinnen die Möglichkeit eröffnen, während oder unmittelbar nach ihrer Ausbildung bereits ein größeres Projekt umzusetzen. Für den Antrag ist entweder ein aktuelles Studium an einer hessischen Kunsthochschule nachzuweisen, ein hiesiger Hochschulabschluss, der nicht länger als drei Jahre zurückliegt, oder ein Hochschulabschluss eines anderen Landes und ein aktueller Erstwohnsitz in Hessen.

Zusätzlich vergibt das Land Hessen bis zu fünf Arbeitsstipendien im Gesamtwert von 20.000 Euro an Künstlerinnen, die sich in einer besonderen familiären Belastungssituation befinden wie etwa der Erziehung eines Kindes unter zwölf Jahren oder Pflegearbeit.

Ottilie Wilhelmine Roederstein (1859-1937) war eine erfolgreiche Porträtmalerin und Zeichnerin. Sie lebte und arbeitete unter anderem in Frankfurt am Main und Hofheim am Taunus. Roederstein kämpfte gegen die zahlreichen Vorurteile der damaligen Zeit und setzte sich gemeinsam mit ihrer Lebensgefährtin Dr. Elisabeth Winterhalter, der ersten deutschen Chirurgin, für die Gleichberechtigung der Frau ein. So eröffnete sie ein Lehr-Atelier, das ausschließlich Schülerinnen aufnahm.

Bücherlese-Oktober 2022 im Frankfurter Literaturhaus – Programmüberblick

Literaturhaus Frankfurt  © Foto Diether von Goddenthow
Literaturhaus Frankfurt © Foto Diether von Goddenthow

Die Veranstaltungen im Literaturhaus Frankfurt im Oktober 2022 im Überblick

Alle Veranstaltungen des Literaturhauses Frankfurt bis Mitte Dezember findet man aktuell unter:
http://literaturhaus-frankfurt.de/programm/kalender/
Streamingtickets sind erhältlich zu 5 Euro über den Kartenshop buchbar und 70 h nutzbar.

Oktober-Programm

„Wer bin ich?“
Die Veranstaltung findet nur vor Ort statt.
Junges Literaturhaus Frankfurt / Für 3. & 4. Klassen
Mittwoch und Donnerstag 05.10. & 06.10.22 / 9 h & 11 h / Klassenticket 75 Euro
Gedankenflieger. Philosophieren mit Kindern
Workshops mit Antje Ehmann

Die Literaturvermittlerin und Kinderbuchexpertin philosophiert mit Kindern zum Thema „Wer bin ich?“.
Das Literaturhaus Frankfurt wird erneut zum Flugplatz im Rahmen des erfolgreichen Bildungsangebots „Gedankenflieger“, das am Literaturhaus Hamburg entwickelt wurde. Ausgehend von Bilderbuchgeschichten und unterstützt von einem speziell für „Gedankenflieger“ konzipierten Magazin wird altersgerecht philosophiert. Zwischendurch wird gebastelt, gemalt und geschrieben. Die Workshops laden dazu ein, ohne Bewertung eigene Gedanken zu entwickeln, zu formulieren und zur Diskussion zu stellen. Welche Werte teilen die Kinder mit anderen? Wie lassen sie andere Meinungen gelten? Die Gedankenflieger-Workshops richten sich jeweils an eine Klasse und dauern 90 Minuten. Anmeldung unter junges@literaturhaus-frankfurt.de.

In Kooperation mit Gedankenflieger und mit freundlicher Förderung der Bundeszentrale für politische Bildung. Das Junge Literaturhaus wird unterstützt von der Dr. Marschner Stiftung und der Cronstett- und Hynspergischen evangelischen Stiftung.

Von der Grande Nation lernen
Die Veranstaltung findet als Hybridveranstaltung statt.
Mittwoch 05.10.22 /19.30 h
Nils Minkmar: Montaignes Katze
Moderation: Lena Bopp (F.A.Z.)
Saalticket 9 / 6 Euro / Streamingticket 5 Euro / Streaming-Abo 50 Euro (26 VA)

Von der Grande Nation lernen
Nils Minkmar, der Spiegel-Autor und einstige F.A.Z.-Feuilletonchef, schreibt seinen ersten Roman. Inspiriert von historischen Ereignissen. Mit „Montaignes Katze“ (S. Fischer) erzählt der Kenner der Grande Nation von einem Abenteuer, in dem es um das Schicksal Frankreichs, Katzen, Neugier und Melonen geht. Eine Welt, die viel mit den Fragen unserer Gegenwart zu tun hat. In einer Winternacht des Jahres 1584 reitet ein geheimnisvoller Besucher zum Schloss von Michel de Montaigne, der gerade mit Frau und Tochter Karten spielt. So beginnt für den 50 Jahre alten Urheber der „Essais“ und seine junge Frau Françoise die Geschichte einer Zeit, die am Eigennutz zu scheitern droht. Gelingt es ihnen, aus dem verträumten Protestanten Henri de Navarre den König Henri Quatre zu formen, damit er das zerrissene Land heilt? Das Gespräch mit dem Autor führt Lena Bopp (F.A.Z.).

Die Nominierten für den Deutschen Buchpreis 2022 lesen in Frankfurt.
Im Schauspiel Frankfurt
Sonntag 09.10.22 / 11 – 13 h / Karten 18 / 12 Euro
Deutscher Buchpreis 2022: Die Autorinnen und Autoren der Shortlist
Moderation: Sandra Kegel (F.A.Z.), Alf Mentzer (hr) und Christoph Schröder (freier Kritiker)

Die Nominierten für den Deutschen Buchpreis 2022 lesen in Frankfurt.
Kurz vor Eröffnung der Buchmesse wird in Frankfurt am Main der Roman des Jahres in deutscher Sprache gekürt. Mit dem Deutschen Buchpreis zeichnet die Stiftung Buchkultur und Leseförderung des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels einen Roman stellvertretend für alle wichtigen Romane des Jahres aus. Gut eine Woche vor der Verkündung des diesjährigen Preisträgers, der diesjährigen Preisträgerin stellen sich die Nominierten in moderierten Lesungen vor. Am 20. September erfahren Sie, wer die sechs sind. Es moderieren Sandra Kegel (F.A.Z.), Alf Mentzer (hr) und Christoph Schröder (freier Kritiker).

Eine gemeinsame Veranstaltung von Literaturhaus Frankfurt und Kulturamt Frankfurt am Main in Kooperation mit dem Schauspiel Frankfurt. Partner ist die Stiftung Buchkultur und Leseförderung des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels. Medienpartner ist hr2-kultur. Zu hören sind die einzelnen Lesungen dort vom 10.10. bis 14.10. um 9 Uhr und 14.30 Uhr, und in der ARD Audiothek. Karten unter www.schauspielfrankfurt.de.

„Oder ist Lügen einfach nur träumen, wie es auch gewesen sein könnte?“
Die Veranstaltung findet als Hybridveranstaltung statt.
Junges Literaturhaus Frankfurt / Für 5. bis 7. Klassen
Montag 10.10.22 / 10.30 h / Saalticket 3 Euro / Klassenticket Stream 50 Euro
Stefanie Höfler: Feuerwanzen lügen nicht

„Oder ist Lügen einfach nur träumen, wie es auch gewesen sein könnte?“
Stefanie Höfler schreibt berührende und humorvolle Bücher über Vertrauen, Verletzlichkeit und Mut, die alle gleichermaßen begeistern. Wie etwa in ihren früheren Werken „Tanz der Tiefseequalle“ oder „Mein Sommer mit Mucks“ erzählt Stefanie Höfler auch jetzt in ihrem neuesten Roman „Feuerwanzen lügen nicht“ (Beltz & Gelberg) von einer phänomenalen Freundschaft, die sich erst noch als solche beweisen muss. Es geht um Mischa und Nits und was sie aneinander bewundern. Aber auch um das, was Mischa fatalerweise nicht erzählt und Nits erst mit der Zeit herausfindet. Eine aufwühlende Geschichte über Armut, Scham und Ungerechtigkeit und darüber, wozu es Freunde gibt.

Das Junge Literaturhaus wird unterstützt von der Dr. Marschner Stiftung und der Cronstett- und Hynspergischen evangelischen Stiftung.

Ein Gespräch über Lieblingsfilme und Szenen
Die Veranstaltung findet als Hybridveranstaltung statt.
Dienstag 11.10.22 / 19.30 h
Dominik Graf – Im Angesicht: Der letzten 50 Jahre
Moderation: Hauke Hückstädt
Saalticket 12 / 8 Euro / Streamingticket 5 Euro / Streaming-Abo 50 Euro (26 VA)

Ein Gespräch über Lieblingsfilme und Szenen
Der ewig Junge des deutschen Fernsehens und Kinos wird 70. Das Literaturhaus gratuliert und hat Fragen. Denn Dominik Graf ist der bekannteste, gefürchtetste und auch anerkannteste TV-Regisseur, den wir haben. Er hat das Fernsehen nicht erfunden, aber er hat dessen Möglichkeiten kinowürdig über Gattungsgrenzen hinweg verschoben. Und er hat mutig Kino gemacht wie wenige andere: der Flop „Drei gegen Drei“ mit Trio, der Kassen- und Spannungsschlager „Die Katze“ mit Götz George, der unfassbar überfordernde „Die Sieger“, der hingetuschte, melodramatische Korsika-Streifen „Der Felsen“, die rohe und sprachgewaltige Milieustudie „Hotte im Paradies“, der klassisch anmutende Schillerfilm „Die geliebten Schwestern“. Ein filmischer München-Essay mit Michael Althen. Und dann kam „Im Angesicht des Verbrechens“, die Mini-Serie als Alt-Meisterstück. Begonnen hat all das mit einem abgebrochenen Germanistikstudium und ein paar „Fahnder“-Episoden Jahre später. Das Gespräch mit dem Regisseur führt Literaturhausleiter Hauke Hückstädt.

Die ist ein Buch über das Fremdsein, das äußere und das innere.
Die Veranstaltung findet als Hybridveranstaltung statt.
Mittwoch 12.10.22 / 19.30 h
Frankfurt-Premiere! Michel Friedman: Fremd
Moderation: Shelly Kupferberg und Hadija Haruna-Oelker
Lesung der Texte: Peter Schröder (Schauspiel Frankfurt)
Saalticket 12 / 8 Euro / Streamingticket 5 Euro / Streaming-Abo 50 Euro (26 VA)

Die ist ein Buch über das Fremdsein, das äußere und das innere.
Betrachtet im Zerrspiegel der Zuschreibungen wie der Selbstentwürfe des Zeitgenossen Michel Friedman, ist dieses zarte Buch ein gewaltenbrechender Steinwurf. Alles zerbirst. Wir sehen das Innere außen, das Fremde gewöhnlich, den Lauten leise, das Lichtlose gleißend. Der Autor selbst sagt: „Die Angst ist mein Lebensgefährte.“ Das ist, immer noch und wieder, exemplarisch für viele Menschenschicksale. In „Fremd“ (Berlin Verlag) kommt ein Kind, voller Furcht, nach Deutschland. In das Land der Mörder, die die Familien seiner Eltern ausgelöscht haben. Hier soll das Kind ein Leben aufbauen. Und es versucht, was ein Kind kann. Doch was es auch erlebt, sind Judenhass, Rassismus, Ausgrenzung. Und eine traumatisierte Kleinfamilie, deren Angst und Fürsorge erstickend wirken. Es ist oft das Persönlichste, sagt Friedmans Theaterfreund Oliver Reese, das von allgemeiner gesellschaftlicher Bedeutung sein wird. Durch den Abend führen Shelly Kupferberg und Hadija Haruna-Oelker. Die Textpassagen liest Peter Schröder (Schauspiel Frankfurt).

Die „Schwarze Reihe“, die Zeit des Nationalsozialismus und die deutsche Öffentlichkeit
Die Veranstaltung findet als Hybridveranstaltung statt.
Donnerstag 13.10.22 / 19.30 h
Wissen Erinnern Fragen. S. Fischer
Mit Götz Aly, Frank Bajohr und Sybille Steinbacher
Moderation: Jens Bisky (Süddeutsche Zeitung)
Saalticket 9 / 6 Euro / Streamingticket 5 Euro / Streaming-Abo 50 Euro (26 VA)

Die „Schwarze Reihe“, die Zeit des Nationalsozialismus und die deutsche Öffentlichkeit
Immer ein schwarzer Umschlag, weiße Groteskschrift und ein Dokumentarfoto – das ist die „Schwarze Reihe“. Die aufrichtige Beschäftigung der Deutschen mit dem Nationalsozialismus und der Shoah ließ auf sich warten: Erst die 70er Jahre brachten eine vielstimmige Publizistik, eine profunde Forschung und eine allgemeine gesellschaftliche Auseinandersetzung. Die 1977 von dem Fischer-Lektor Walter H. Pehle, einem langjährigen Mitglied im Kuratorium des Literaturhauses wie auch im Wissenschaftlichen Beirat des Fritz Bauer Instituts, begründete Fischer-Taschenbuchreihe „Die Zeit des Nationalsozialismus“ prägte diese Entwicklung. Sie wurde weltweit zu einer der größten Geschichtsbibliotheken über die NS-Zeit. Das heutige Podium mit Götz Aly, Frank Bajohr und Sybille Steinbacher unter der Moderation von Jens Bisky (Süddeutsche Zeitung) will an die Wirkung dieser Reihe erinnern. Und es will den Blick auf ungeklärte Fragen der Gegenwart lenken. Was erwidern dem Wiedererstarken von völkischem und antidemokratischem Denken. Denn es gilt noch immer: Nie wieder!

Eine Veranstaltung des Literaturhauses Frankfurt in Kooperation mit dem S. Fischer Verlag sowie dem Fritz Bauer Institut.

Eine Hommage an den Frieden, den Widerstand und die Hoffnung
Die Veranstaltung findet nur vor Ort statt.
Junges Literaturhaus Frankfurt / Ab 5 Jahren
Samstag 15.10.22 / 15 h / Saalticket 5 Euro
Kinderbuch-Nachmittag mit Andrij Lessiw und Romana Romanyschyn: Als der Krieg nach Rondo kam
Moderation (dt./engl.): Ines Dettmann (Junges Literaturhaus Köln)

Eine Hommage an den Frieden, den Widerstand und die Hoffnung
Das Leben ist schön in Rondo, dieser einzigartigen kleinen Stadt. Die Luft ist kristallklar, überall blühen Blumen. Einige singen sogar! Die Freunde Danko, Zirka und Fabian möchten nirgendwo lieber leben. Doch plötzlich kommt der Krieg nach Rondo. Düster und bedrohlich bringt er Zerstörung und schwarze Blumen. Nichts kann ihn aufhalten. Bis die drei Freunde eine Entdeckung machen. Und die Dunkelheit dem Licht weicht. Eine Geschichte, die das Unerklärliche selbst für jüngere Kinder fassbar macht, Mut gibt und zeigt, dass wir selbst im Angesicht des Krieges etwas tun können. Die international erfolgreichen Autoren, Designer und Illustratoren Romana Romanyschyn und Andrij Lessiw leben und arbeiten im ukrainischen Lwiw. Gemeinsam stellen sie „Als der Krieg nach Rondo kam“ (Gerstenberg Verlag) im englisch-deutschen Gespräch mit der Literaturvermittlerin Ines Dettmann vor.

Das Junge Literaturhaus wird unterstützt von der Dr. Marschner Stiftung und der Cronstett- und Hynspergischen evangelischen Stiftung.

Ein Abend zu unserem wichtigsten Gesetz
Das Literaturhaus Frankfurt im Schauspiel Frankfurt
Mittwoch 19.10.22 / 19.00 h / Karten 20 / 12 Euro
Das Grundgesetz. Ein literarischer Kommentar
Mit Julia Franck, Jonas Lüscher, Ijoma Mangold, Angelika Nußberger, Feridun Zaimoglu und Georg M. Oswald
Lesung der Texte: Caroline Dietrich (Schauspiel Frankfurt)

Ein Abend zu unserem wichtigsten Gesetz
„Die Würde des Menschen ist unantastbar.“ Das Grundgesetz formuliert die Grundlagen unserer Gesellschaft zuweilen elegant und schlicht. Und doch ist es umstritten. Die einen setzen einzelne Sätze absolut, andere reden von notwendigen Einschränkungen. Diese Debatte darf nicht den Juristinnen und Juristen vorbehalten bleiben, sie muss von uns allen geführt werden. Autorinnen und Autoren voran. In dem von Georg M. Oswald im Verlag C.H.Beck herausgegebenen literarischen Kommentar versammeln sich 40 Stimmen zu Freiheit, Gleichheit, Umweltschutz, Schuldenbremse, Krieg und Frieden. Ein großer, literarischer Abend in der Buchmessestadt Frankfurt, eine große Bühne für unser wichtigstes Gesetz mit Julia Franck, Jonas Lüscher, Ijoma Mangold, Angelika Nußberger und Feridun Zaimoglu. Die Texte liest die Schauspielerin Caroline Dietrich.

Eine Veranstaltung des Literaturhauses Frankfurt und des Verlags C.H.Beck in Zusammenarbeit mit dem Schauspiel Frankfurt, in Kooperation mit hr2-kultur. Karten unter www.schauspielfrankfurt.de. Es gelten die dortigen Ermäßigungen.

 „Schaut, wie wir tanzen“
Das Literaturhaus Frankfurt im Schauspiel Frankfurt
Donnerstag 20.10.22 / 19.30 h / Karten 22 / 12 Euro
Leïla Slimani: Schaut, wie wir tanzen
Moderation (dt./frz.): Barbara Wahlster
Lesung deutscher Text: Agnes Kammerer (Schauspiel Frankfurt)

Der neue große Roman des literarischen Weltstars
Ihre Bücher sind internationale Bestseller. Sie ist eine der wichtigsten Stimmen Frankreichs: die französisch-marokkanische Autorin Leïla Slimani, zu Gast mit „Schaut, wie wir tanzen“ (Luchterhand), der Geschichte ihrer Familie. Slimanis neuer, von Amelie Thoma übersetzter Roman ist die faszinierende Fortsetzung des Welterfolgs „Das Land der Anderen“. 1968 kehrt Aïcha Belhaj nach ihrem Medizinstudium in Straßburg zurück nach Marokko. Von der Studentenrevolte in ein Klima der Erstarrung. Die Familie ist zerrissen. Und die junge Ärztin muss sich in einem von Männern dominierten Berufsfeld behaupten. Ein zweisprachiger Abend, begleitet von der Moderatorin Barbara Wahlster und Agnes Kammerer als Stimme der deutschen Lesepassagen.

Eine Veranstaltung des Literaturhauses Frankfurt in Zusammenarbeit mit dem Schauspiel Frankfurt, dem Luchterhand Literaturverlag sowie dem Institut franco-allemand IFRA/Institut français Frankfurt und der Deutsch-Französischen Gesellschaft. Karten unter www.schauspielfrankfurt.de. Es gelten die dortigen Ermäßigungen.

Feier Abend Bier Empfang
Donnerstag 20.10.22 / 21.00 h / Eintritt frei
Pop-Up-Empfang: Frankfurter Buchmesse #WIRMACHENBUECHER

Feier Abend Bier Empfang
Von allen, für alle. Das Literaturhaus Frankfurt wird zur Empfangs- und Prosit-Zone. Nach den großen Hits 2018 und 2019 lädt das Literaturhaus wieder ein zum größten Empfang außerhalb der Buchmessehallen. Büchermacherinnen, Verlage, Autorinnen, Leserinnen, Zugereiste, noch nicht Abgereiste, Kritikerinnen, Buchhändler, Übersetzer, Illustratoren und Agentinnen. Alle kommen zusammen. #WIRMACHENBUECHER knipst das Licht an. Die Einladung zum Mitmach-Empfang lautet: Werdet selbst Gastgeber unter Gastgebern. Multiplikation trifft Garagenparty trifft Neoklassizismus. Klein trifft Groß. Alles, was wir brauchen, sind Empfangsstände. Und die gibt es im Literaturhaus, mobil und gebaut aus Bierkiste, Besenstiel und Banner, das Starter-Set ab 70 Euro, für alle, die den Gastgeber in sich spüren. Schmal
sind die fetten Jahre von heute. Alles ist erleuchtend. Bier und Wissen. Menschlicher Spaß. Wippen und Nippen. Fahrstuhlmusik und andere Töne vom Träger.

#WIRMACHENBUECHER ist ein Pop-up-Empfang des Literaturhauses Frankfurt für die Branche und offen für alle, die Bücher lieben. Von 21.00 bis 01.00 Uhr. Der Eintritt ist frei. Anmeldung für Gastgeber ab 30.08. unter www.literaturhaus-frankfurt.de.

„Altes Land“ und „Mittagsstunde“
Das Literaturhaus Frankfurt im Schauspiel Frankfurt
Freitag 21.10.22 / 19.30 h / Karten 24 / 12 Euro
Dörte Hansen: Zur See
Moderation: Margarete von Schwarzkopf

Der dritte Roman nach „Altes Land“ und „Mittagsstunde“
Woher kommt unsere Liebe zum Meer? Woher diese Sehnsucht nach Inseln? Seit 2015 ist Dörte Hansen von den Bestsellerlisten nicht mehr wegzudenken, ihre ersten beiden Romane sind preisgekrönt, wurden für Bühne, TV und Kino adaptiert. In „Zur See“ (Penguin Verlag) erzählt sie mit großer Wärme vom Wandel einer Inselwelt, von alten Gesetzen, die ihre Gültigkeit verlieren, und von Aufbruch und Befreiung. Auf einer kleinen Nordseeinsel lebt die Familie Sander. Drei Kinder hat Hanne großgezogen, ihr Mann hat die Familie und die Seefahrt aufgegeben. Der Älteste hat sein Kapitänspatent verloren und wartet auf den schwersten aller Stürme. Tochter Eske, die Seeleute und Witwen pflegt, fürchtet Touristenströme mehr als die Flut. Nur der Jüngste ist mit sich im Reinen, er ist bisher nie zur See gefahren. Moderation: Margarete von Schwarzkopf.

Eine Veranstaltung des Literaturhauses Frankfurt in Zusammenarbeit mit dem Schauspiel Frankfurt. Karten unter www.schauspielfrankfurt.de. Es gelten die dortigen Ermäßigungen.

Hotlist: Hot Books!
Freitag 21.10.22 / 21 h – 22 h / Karten für Hotlist & Party 7 Euro
Hotlist-Preis 2022
Vorstellung der nominierten Bücher und Verleihung
Moderation: Anna Engel (hr2-kultur)

Hotlist: Hot Books!
Endlich. Im Literaturhaus wird am Freitag der Buchmessewoche wieder die Unabhängigkeit gefeiert. Es kommen die Verlegerinnen, Autoren, Bewunderer und Leserinnen unabhängiger Verlage, um den jährlichen Preis der Hotlist zu vergeben. Die Hotlist versammelt die zehn bemerkenswertesten Bücher aus unabhängigen Verlagen – fast 200 Verlage reichen dafür ein Buch ein. Eine Zahl, die für Vielfalt und Qualität steht und für das Korrektiv, das die Unabhängigen für die gesamte Buchbranche sind. Ihr Idealismus und ihr Entdeckungsgeist sind Voraussetzung für einen Buchmarkt mit Zukunft. Vorgestellt werden die zehn Hotlist-Titel und bekannt gegeben wird der Preisträgerverlag des Jahres. Außerdem wird der Dörlemann ZuSatz, ein Preis für unabhängige Verlage, verliehen. Die Party dazu findet direkt im Anschluss statt. Durch die Preisverleihung führt die hr2-Moderatorin Anna Engel.

Eine Veranstaltung des Literaturhauses Frankfurt, des Vereins der Hotlist und des Netzwerks unabhängiger Verlage.

Hotlist: Hot People, Hot Dance!
Freitag 21.10.22 / 22 h / Karten für Hotlist & Party 7 Euro
Party der Independents & des Literaturhauses Frankfurt
Die unabhängigen Verlage und das Literaturhaus laden zum großen Tanz
DJs: Gunnar Cynybulk & Hauke Hückstädt sowie Antje Keil & Katharina Schmidt aka keilschmidt

Hotlist: Hot People, Hot Dance!
Im Anschluss an die Verleihung des Hotlist-Preises 2022 laden die unabhängigen Verlage gemeinsam mit dem Literaturhaus zur Party der Independents. Pils und Puls der Branche. Nach einem druckvollen Kessel Buntem von Verleger Gunnar Cynybulk (Kanon Verlag) und Literaturhausleiter Hauke Hückstädt folgen am DJ-Reglement die vielverehrten DJanes Antje Keil (Lektorin) & Katharina Schmidt (Illustratorin) alias keilschmidt. Leut, es ist Zeit. Die Pausen waren lang und groß. Schmeißt eure Jacken auf die Garderoben, und auf den Fluren lasst die Hüften los. Wer jetzt im Haus tanzt, wird auf lange bleiben.

Eine Veranstaltung des Literaturhauses Frankfurt, des Vereins der Hotlist und des Netzwerks unabhängiger Verlage.

„Taube und Wildente“
Die Veranstaltung findet als Hybridveranstaltung statt.
Montag 31.10.22 / 19.30 h
Frankfurt-Premiere! Martin Mosebach: Taube und Wildente
Moderation: Sandra Kegel (F.A.Z.)
Saalticket 12 / 8 Euro / Streamingticket 5 Euro / Streaming-Abo 50 Euro (26 VA)

Der neue Roman des Büchner-Preisträgers
Ein neuer Roman in einem neuen Verlag (dtv): In „Taube und Wildente“ erzählt Martin Mosebach die Geschichte einer Ehe, die zugleich der Roman eines Gemäldes ist, erzählt von Schuld und Versöhnung, Liebe und Verlust. Wie jedes Jahr verbringt die Familie Dalandt den Sommer auf ihrem Landsitz in der Provence. Die Hitze macht träge, in der Zypresse zirpen Zikaden, und jeden Morgen läuft die Hausherrin im Nachthemd durch den Garten zum Pförtnerhaus, wo der Verwalter sie erwartet. Ihr Mann ist durch eine eigene verhängnisvolle Beziehung abgelenkt. Dann entzündet sich ein Ehestreit an „Taube und Wildente“, einem Stillleben aus dem 19. Jahrhundert. Was hat es mit dem zinnoberroten Punkt in seinem Zentrum auf sich, macht der es nicht zu einem modernen Meisterwerk? Aber die Frau will das Bild verkaufen. Mosebach, der Kunstfreund und Peter-Schermuly-Verehrer, ist immer dann brennend gut, wenn es sinnlich wird. Hier lodern Kunst, Liebe und Verrat als eines. Moderation: Sandra Kegel (F.A.Z.).

Asiatische Tigermücke: Einzelne Exemplare in Wiesbaden gesichtet

Asiatische Tigermücke ist auch im Rhein-Main-Gebiet auf dem Vormarsch Foto: © Wikimedia Commons /Senckenberg
Asiatische Tigermücke ist auch im Rhein-Main-Gebiet auf dem Vormarsch Foto: © Wikimedia Commons /Senckenberg

Im Stadtbezirk Südost wurden einzelne Exemplare der Asiatischen Tigermücke gesichtet. Nach Abstimmung zwischen der Landeshauptstadt Wiesbaden und der Kommunalen Aktionsgemeinschaft zur Bekämpfung der Schnakenplage e.V. (KABS) soll nun zeitnah versucht werden, einer Weiterverbreitung der Population entgegenzuwirken und die bestehende Ansiedlung zurückzudrängen.

Die Stadt Wiesbaden ist Mitglied in der KABS, die die Bekämpfungsmaßnahme koordiniert und umsetzt. Betroffene Anwohner werden gebeten, die Maßnahme zu unterstützen und bei Bedarf Zutritt auf die Grundstücke und Balkone der unteren Geschosse zu gewähren. Die KABS wird die betroffenen Haushalte in den nächsten Tagen auch direkt informieren.

Zwei Einzeltiere der invasiven Mückenart wurden von Anwohnerinnen im Mai und Juni sichergestellt und zur Bestimmung an die KABS übergeben. Nachdem sich die Vermutung bestätigt hatte, dass es sich bei den Tieren tatsächlich um Exemplare von Tigermücken handelte, führte die KABS ein erweitertes Fallen-Monitoring durch, um das potentielle Verbreitungsgebiet näher abzugrenzen. Im Umfeld Frankfurter Straße/Gustav-Stresemann-Ring wurde nun ein Bearbeitungsgebiet für die Bekämpfung festgelegt.

Je schneller eine Population entdeckt wird, desto besser kann man gegen sie vorgehen. Daher ist es sehr wichtig, dass sich auch weiterhin Personen melden, wenn sie verdächtige, kleine, sehr aggressive, schwarz-weiß gezeichnete Stechmücken bemerken, damit weitere bislang noch unbekannte Bestände im Stadtbereich entdeckt und bekämpft werden können. „Sanft“ erschlagene Exemplare, die noch untersuchbar sind, können von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der KABS vor Ort abgeholt werden. Zudem können der KABS Fotos mit Hinweisen und Standortdaten über die E-Mail-Adresse tigermuecke@kabsev.de geschickt werden.

Die ursprünglich aus Südostasien stammende Asiatische Tigermücke (Aedes albopictus) wird seit Ende des 20. Jahrhunderts mit dem stetig zunehmenden internationalen Warenhandel und der steigenden Mobilität der Menschen weltweit verschleppt. Durch ihre Fähigkeit, eine große Bandbreite natürlicher und künstlicher Wasseransammlungen zur Aufzucht ihrer Larven zu nutzen, kann sich die sehr anpassungsfähige Stechmückenart in neuen Gebieten schnell ansiedeln.

Die Asiatische Tigermücke ist eine nur drei bis zehn Millimeter große, aber sehr aggressive Stechmückenart, deren Weibchen auf der Suche nach einer Blutmahlzeit den Menschen im Gegensatz zu den heimischen Stechmücken auch am hellen Tag hartnäckig verfolgen. Hat sie sich erst einmal erfolgreich angesiedelt und kann sie sich ungestört vermehren, wird sie für den Menschen sehr lästig. Vor allem in tropischen Bereichen kann die wärmeliebende Art zahlreiche Viren auf den Menschen übertragen. Die Wahrscheinlichkeit, dass es derzeit auch hier zur Übertragung von Viren durch die Asiatische Tigermücke kommt, ist zwar derzeit recht gering, kann jedoch auch nicht völlig ausgeschlossen werden. Als Überträger von Corona-Viren ist die Asiatische Tigermücke nicht bekannt.

Fragen beantwortet der Leiter der AG Exotische Stechmücke bei der KABS per Mail an artur.joest@kabs-gfs.de. Weitere Informationen zur Asiatischen Tigermücke gibt es unter www.kabsev.de und www.wiesbaden.de/ Stichwort „Stechmücken“.

Einzigartiges Kreativ- und Gründerzentrum im Alten Gericht ab Ende 2022 /Anfang 2023

Das künftige Innovationszentrum im Alten Gericht in Wiesbaden soll auf 2500 qm über 7 Tagungsräume, 5 Veranstaltungsräume, 20 Büroräume, ein Cafè und vieles mehr verfügen. Den überwiegenden Teil der insgesamt 7500 qm hat die Eigentümerin, die Nassauische Heimstätte, in 48 Mietwohnungen umgewandelt, die bereits zu 12,95 Euro pro qm angeboten werden . © Foto Diether von Goddenthow
Das künftige Innovationszentrum im Alten Gericht in Wiesbaden soll auf 2500 qm über 7 Tagungsräume, 5 Veranstaltungsräume, 20 Büroräume, ein Cafè und vieles mehr verfügen. Den überwiegenden Teil der insgesamt 7500 qm hat die Eigentümerin, die Nassauische Heimstätte, in 48 Mietwohnungen umgewandelt, die bereits zu 12,95 Euro pro qm angeboten werden . © Foto Diether von Goddenthow

Einen besseren Ort als das „Alte Gericht“, ein imposanter Neorenaissance-Gründerzeitbau, in dem von 1897 bis 2009 das Wiesbadener Amts- und Landgericht residierte, hätte der Wiesbadener Heimathafen zur Realisierung seines um den Faktor 10 expandierenden Gründerzentrums kaum finden können. „Ich freue mich sehr, dass die Landeshauptstadt Wiesbaden die Entstehung dieses neuen Kreativ- und Innovationszentrums unterstützen darf. Für die bauliche Herrichtung und Erstausstattung des Gründerzentrums stellt die Stadt einen Zuschuss von insgesamt 1,2 Millionen Euro zur Verfügung. Die erste Teilauszahlung ist bereits im Juni erfolgt.

Zeitzeuge Dr. Oliver Franz, kennt wie kaum ein anderer aus seiner Zeit als Richter noch das Alte Gericht. Auf diesem Klapphocker habe einst ein Vollzugsbeamter Platz genommen, nachdem er die Angeklagten aus ihren Zellen im Keller über ein separates Treppenhaus zur Anklagebank geleitet habe.. © Foto Diether von Goddenthow
Zeitzeuge Dr. Oliver Franz, kennt wie kaum ein anderer aus seiner Zeit als Richter noch das Alte Gericht. Auf diesem Klapphocker habe einst ein Vollzugsbeamter Platz genommen, nachdem er die Angeklagten aus ihren Zellen im Keller über ein separates Treppenhaus zur Anklagebank geleitet habe.. © Foto Diether von Goddenthow

Ich bin zuversichtlich, dass die geplante Eröffnung im Dezember 2022 ein großer Erfolg wird und wünsche allen Beteiligten in dieser Phase des Endausbaus weiterhin viel Erfolg und gutes Gelingen sowie Freude an diesem einmaligen Projekt.“, so Wiesbadens Bürgermeister und Wirtschaftsdezernent Dr. Oliver Franz (CDU) bei der ersten öffentlichen Pressebesichtigung am 26. Juli 2022 nach Beginn der Umbau- und Sanierungsarbeiten. Geführt von Dominik Hofmann und Nils Hafa, Geschäftsführer der heimathafen GmbH & Co.KG, verschaffte sich Dr. Franz gemeinsam mit Birgit Knetsch, Referatsleitung Wirtschaft und Beschäftigung, Beate Betz, Leiterin des Teams Gründerservice und junge Unternehmen und Ulrich Albersmeyer, Leiter des Regionalcenters der Nassauischen Heimstätte GmbH, einen Überblick über den Stand der Umbauarbeiten und Räumlichkeiten. Für den Bürgermeister war der Rundgang durch die Noch-Baustelle auch eine nostalgische Rückkehr an seine frühere Wirkungsstätte als junger Richter.

Im ehemaligen Schwurgerichtssaal des Alten Gerichtes sollen demnächst Events und Seminare möglich sein. Die alten Holzbänke und  -Täfelungen sowie der neuzeitliche Hessische Löwe sollen erhalten bleiben. © Foto Diether von Goddenthow
Im ehemaligen Schwurgerichtssaal des Alten Gerichtes sollen demnächst Events und Seminare möglich sein. Die alten Holzbänke und -Täfelungen sowie der neuzeitliche Hessische Löwe sollen erhalten bleiben. © Foto Diether von Goddenthow

Dieses künftige Kreativ- und Gründerzentrum sei anders aufgestellt als die bisherigen Aktivitäten der Stadt zur Gründerförderung wie die Existenzgründungsgesellschaft (EXINA), das Startwerk, der Startblock oder andere Förderinstrumente wie Mieterzuschüsse für Gründer, so Franz. Die 2.500 Quadratmeter wird der heimathafen künftig mit einem New Work Space, mit Co-Working-Räumen, Gründerbüros mit 23 Arbeitsplätzen, knapp 20 Büroräumen mit Platz für bis zu 120 „Coworker und Coworkerinnen“, 7 Tagungs- und Eventlocations für 5 bis 100 Personen im historischen Schwurgerichtssaal, 5 Veranstaltungsräumen für allerei Events und Kultur, sowie den sogenannten „Kultur-Katakomben“ mit Raum für Events und Künstler-Ausstellungen im Untergeschoss des Alten Gerichts bespielen.

In den künftigen Coworking-Räumen wurden wie überall die Deckenabhängungen der 70er Jahre herausgerissen und die Original-Kassettendecken in 4,5 wieder freigelegt. © Foto Diether von Goddenthow
In den künftigen Coworking-Räumen wurden wie überall die Deckenabhängungen der 70er Jahre herausgerissen und die Original-Kassettendecken in 4,5 wieder freigelegt. © Foto Diether von Goddenthow

Dominik Hofmann vom „heimathafen“ entwickelte bereits 2016 ein erstes Ideenpapier für das Gebäude. Diese Vision wurde in den folgenden drei Jahren immer weiter konkretisiert und finalisierte sich zu diesem überregionalen Kreativ- und Innovationszentrum für Wiesbaden, dessen Strahlkraft das gesamte Rhein-Main-Gebiet einnehmen soll, so der Bürgermeister.

„Wir wollen, dass das ein anziehender Ort ist, der jeden und jede, der hier vorbeiläuft, eigentlich reinzieht, und wenn sie oder er drinnen ist, merkt, hier werde ich unterstützt, hier werde ich inspiriert, hier werde ich motiviert, egal, ob ich eine soziale Gründungsidee hab‘ oder eine ökologische Gründungs-Idee, ob ich Kreativer bin oder was auch immer, es soll ein Unterstützungs-Ökosystem sein“, so schwärmt Dominik Hofmann, der schon weiter denkt.

(vli.:) Nils Hafa, der neue Co-Geschäftsführer insbesondere künftig für die Finanzen zuständig, Dominik Hofmann, Gründungsgeschäftsführer von Heimathafen, und Bürgermeister Dr. Oliver Franz auf der Mensa-Terrasse des Hochschul-Campus der das Alte Gericht mit der Hochschule Fresenius verbindet und wichtiger Treffpunkt sein wird. © Foto Diether von Goddenthow
(vli.:) Nils Hafa, der neue Co-Geschäftsführer, insbesondere künftig für die Finanzen zuständig, Dominik Hofmann, Gründungsgeschäftsführer von Heimathafen, und Bürgermeister Dr. Oliver Franz auf der Mensa-Terrasse des Hochschul-Campus, der das Alte Gericht mit der Hochschule Fresenius verbindet und wichtiger Treffpunkt sein wird. © Foto Diether von Goddenthow

Der Heimathafen-Gründer möchte demnächst unter dem entliehenen historischen Begriff „Civilkammer“ eine solche im übertragenen Sinne am authentischen Ort wieder eröffnen: „Auch für die Civilkammer, die wir wieder eröffnen werden, werden wir eine gemeinnützige Gesellschaft gründen, um eigentlich zu verhandeln, wie wir in Zukunft zusammenleben wollen“ Es ginge um die Fragen, was die Herausforderungen der Gesellschaft seien, wie wir mehr Einigkeit und gesellschaftlichen Zusammenhalt erreichen könnten, es ginge über Überalterung oder Urbanisierung, kurz um alle Themen, die aufkommen, auf die man durch in einem offenen Kommunikationsprozess sozusagen zusammen mit einem 360-Grad-Blick schauen könne und so zu besseren Lösungen fände, so Hofmann.

Blick in ein größeres Gründerzentrum-Büro  in einer ehemaligen Dienstwohnung des Seitentraktes zur Moritzstraße hin. Es kann von dort aus, aber auch über den Campus betreten werden. © Foto Diether von Goddenthow
Blick in ein größeres Gründerzentrum-Büro in einer ehemaligen Dienstwohnung des Seitentraktes zur Moritzstraße hin. Es kann von dort aus, aber auch über den Campus betreten werden. © Foto Diether von Goddenthow

„Zudem soll das Alte Gericht allen Wiesbadener Bürgerinnen und Bürgern offen stehen. Mit einem Café, individuellen Seminar- und Konferenzräumen sowie außergewöhnlichen Ausstellungs- und Veranstaltungsräumen wird ein Ort für Kultur und Öffentlichkeit geschaffen, der alle einbindet“, so Dr. Franz abschließend.

Nachdem die abgehängte Decke freigelegt wurde, wird das künftige "Gerichts-"Cafe ein wahres Schmuckstück im Hause werden. Rund 75 Plätze mit kleiner Bühne für Veranstaltungen sowie eine Außenbewirtung über die frühere separate Postbotentreppe zur Gerichtsstraße hin soll's geben. © Foto Diether von Goddenthow
Nachdem die abgehängte Decke freigelegt wurde, wird das künftige „Gerichts-„Cafe ein wahres Schmuckstück im Hause werden. Rund 75 Plätze mit kleiner Bühne für Veranstaltungen sowie eine Außenbewirtung über die frühere separate Postbotentreppe zur Gerichtsstraße hin soll’s geben. © Foto Diether von Goddenthow

Das neue im ehemaligen Zivilgerichts-Saal eingerichtete Café wird vom Foyer linkerhand durch die ehemalige Poststelle betreten werden können. Es soll  75 Innenplätze sowie eine Veranstaltungsbühne und Möglichkeiten für Events bieten. Auch hier kam nach Rückbau der Deckenabhängung aus den 70er Jahren der wunderbare ursprüngliche Stuck wieder zum Vorschein. Wenn 2023 die Gerichtsstraße zur Fußgängerzone mit Quartiersplatz umgestaltet ist, seien auch Außenplätze geplant, so Hofmann.

(Diether v Goddenthow /Rhein-Main.Eurokunst)

Land Hessen verleiht erstmals Preis für vorbildliche Fassadenkunst

(vli.:) Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir, Preisträgerin Larissa Bertonasco für den Beitrag „Communicationnation“ in Hanau: Engin Dogan für den Beitrag „Hanauer Parkhaus GmbH“ ; Dr. Kai H. Krieger für den Beitrag „Fiktion der Biologie“ in Gießen sowie Kunst- und Wissenschaftsministerin Angela Dorn. © Foto Diether von Goddenthow
(vli.:) Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir, Preisträgerin Larissa Bertonasco für den Beitrag „Communicationnation“ in Hanau: Engin Dogan für den Beitrag „Hanauer Parkhaus GmbH“ ; Dr. Kai H. Krieger für den Beitrag „Fiktion der Biologie“ in Gießen sowie Kunst- und Wissenschaftsministerin Angela Dorn. © Foto Diether von Goddenthow

Im Rahmen des neuen Landeswettbewerbs „Alles nur Fassade?“ hat das Land Hessen drei Projektideen für kreative Fassadengestaltung ausgezeichnet. Gemeinsam mit Kunst- und Kulturministerin Angela Dorn übergab Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir am Dienstag den Preis an die Gewinnerin und Gewinner. „Fassaden sind die Gesichter von Gebäuden“, sagte Minister Al-Wazir. „Sie prägen das Erscheinungsbild unserer Städte und Gemeinden und tragen wesentlich dazu bei, dass sich die Einwohnerinnen und Einwohner wohlfühlen und ihren Lebensraum wertschätzen. Mit dem neuen Landeswettbewerb wollen wir dazu beitragen, dass Gebäude als Gestaltungsfläche mehr genutzt werden und zugleich die Kreativszene in Hessen stärken.“

Nachhaltigkeit und Gestaltung verbinden
„Kunst gehört mitten ins Leben und damit auch in den öffentlichen Raum“, erklärte Ministerin Angela Dorn. „Deshalb wollen wir mit diesem Wettbewerb alle, die bauen oder renovieren, einladen, über Konzepte nachzudenken, die im Idealfall Nachhaltigkeit und künstlerische Gestaltung verbinden. Die verwirklichten Projekte sollen zur Nachahmung anregen: Und das ist hervorragend gelungen. Ich gratuliere allen Preisträgerinnen und Preisträgern!“

Teilnahmeberechtigt waren Künstlerinnen und Künstler, (Landschafts-)Architektinnen und -Architekten, Planerinnen und Planer sowie weitere Akteure der Kunst- und Kreativszene. Diese konnten Projektideen für Fassaden in ganz Hessen einbringen – dafür wurden den Teilnehmerinnen und Teilnehmern eine Auswahl möglicher Objekte zur Verfügung gestellt. Es konnten aber auch Gestaltungsideen für alternative Objekte eingereicht werden.

„Die ausgezeichneten Beiträge fördern den Dialog zwischen Menschen, machen auf gesellschaftsrelevante Themen aufmerksam und erhöhen die Identifikation mit dem Gebäude. Mit dem Preisgeld von insgesamt 100.000 Euro fördern wir die Realisierung von drei vorbildlichen Entwürfen und hoffen, die Lust auf weitere kreative Fassadengestaltungen geweckt zu haben,“ betonten Dorn und Al-Wazir.

Folgende Künstlerin und Künstler wurden ausgezeichnet:

  • Larissa Bertonasco für den Beitrag „Communicationnation“ in Hanau: 20.000 Euro
  • Engin Dogan für den Beitrag „Hanauer Parkhaus GmbH“ in Hanau: 40.000 Euro
  • Kai H. Krieger für den Beitrag „Fiktion der Biologie“ in Gießen: 40.000 Euro

Die Preisverleihung fand im Kulturzentrum Schlachthof in Wiesbaden statt.

Bücherlese-September 2022 im Literaturhaus Frankfurt – Programm-Überblick

Saalveranstaltungen im Literaturhaus Frankfurt. © Foto Diether von Goddenthow
Saalveranstaltungen im Literaturhaus Frankfurt. © Foto Diether von Goddenthow

Die Veranstaltungen im Literaturhaus Frankfurt im September 2022 im Überblick

Für September 2022 sind Karten ab 28.07.22 erhältlich:
Alle Veranstaltungen des Literaturhauses Frankfurt bis Mitte Dezember findet man aktuell unter:
http://literaturhaus-frankfurt.de/programm/kalender/
Streamingtickets sind erhältlich zu 5 Euro über den Kartenshop buchbar und 70 h nutzbar.

September-Programm

Briefe aus dem russischen Gulag
Die Veranstaltung findet als Hybridveranstaltung statt.
Donnerstag 08.09.22 / 19.30 h
Buchpremiere! Viktor Funk. Wir verstehen nicht, was geschieht
Moderation: Nadja Erb
Saalticket 7 / 4 Euro / Streamingticket 5 Euro / Streaming-Abo 50 Euro (26 VA)

Briefe aus dem russischen Gulag
Viktor Funk ist ein deutscher Autor und Politikredakteur aus Kasachstan. Mit Stationen in Wolfsburg und Hannover. Wahlheimat Frankfurt am Main. In seinem zweiten Roman „Wir verstehen nicht, was geschieht“ (Verbrecher Verlag) folgt Funk den Lebensspuren realer Personen. Der Autor selbst hat sich als Historiker bereits mit mündlichen und schriftlichen Überlieferungen von Gulag-Überlebenden beschäftigt. Im Zentrum der Romanhandlung steht folglich der Ex-Häftling Mischenko, der während seiner Gefangenschaft Briefe mit seiner Frau wechselte. Diese Briefe sollen ans Licht, in die Hände des jungen Wissenschaftlers Alexander List. Doch die Bedingung dafür ist, dass List mit Mischenko nach Petschora reist, hoch oben im russischen Norden, wo Mischenko neun Jahre im Lager verbrachte. Moderation: Nadja Erb.

Ein Abend in Kooperation mit dem Journal Frankfurt.

Dekonstruktion eines Mythos
Die Veranstaltung findet als Hybridveranstaltung statt.
Montag 12.09.22 / 19.30 h
Hernan Diaz: Treue
Moderation (dt./engl.): Jan Wilm
Deutscher Text: Isaak Dentler
Saalticket 12 / 8 Euro / Streamingticket 5 Euro / Streaming-Abo 50 Euro (26 VA)

Dekonstruktion eines Mythos
Was als klassischer Roman über Macht und Männer beginnt, gipfelt in einer provokanten und hochmodernen Geschichte der Emanzipation. Doch am Anfang steht das Geld. Und ein Mann, der es zu vermehren versteht wie kein Zweiter. In der schillernden New Yorker Finanzwelt der 20er Jahre wächst Benjamin Rasks Vermögen ins Unermessliche. Aber erst seine Ehe mit der geheimnisvollen Helen gibt seinem Leben Sinn. Bald vibriert ganz New York vor Gerüchten um das rätselhafte Paar, und mit der Zeit beginnen die vielen Erzählungen die Wahrheit über die Eheleute zu verschleiern. Bis sich eine unerwartete Stimme in dem Narrativ-Gewirr Gehör verschafft. „Treue“ (Hanser Berlin), von Hannes Meyer aus dem Englischen übersetzt, ist ein fulminantes Spiel mit dem Leser, das in seinem Kern den großen amerikanischen Mythos des Kapitals für immer verändert. Moderation in deutscher und englischer Sprache: Jan Wilm. Deutsche Lesepassagen: Isaak Dentler (Schauspiel Frankfurt).

Die 55. Ausgabe: Live im literarischen Terzett
Die Veranstaltung findet als Hybridveranstaltung statt.
Dienstag 13.09.22 / 19.30 h
Schöne Aussichten – Das Frankfurter Literaturgespräch
Mit Alissa Walser, Alf Mentzer und Miryam Schellbach
Saalticket 7 / 4 Euro / Streamingticket 5 Euro / Streaming-Abo 50 Euro (26 VA)

Die 55. Ausgabe: Live im literarischen Terzett
Hier sitzt das Publikum mittendrin. Es diskutieren der Redakteur Alf Mentzer (Hessischer Rundfunk) und die Publizistin und Lektorin Miryam Schellbach mit der Gastkritikerin Alissa Walser. Die Autorin, Malerin und Übersetzerin studierte in New York und Wien Malerei und lebt heute bei Frankfurt am Main. In ihren literarischen Veröffentlichungen beschäftigt sie sich vor allem mit der Wechselbeziehung zwischen Frauen und Männern sowie mit ihrer Beziehung zum eigenen Körper und der Sexualität. So auch in ihrem jüngsten Buch, „Eindeutiger Versuch einer Verführung“, das 2017 bei Hanser erschienen ist. Für ihre zahlreichen Werke und Übersetzungen wurde Walser unter anderem mit dem Ingeborg-Bachmann-Preis, dem Paul-Scheerbart-Preis und dem Bettina-von-Arnim-Preis ausgezeichnet. Die Bücher, die an diesem Abend besprochen werden, erfahren Sie Anfang September unter www.literaturhaus-frankfurt.de.

meaoiswiamia – Österreichische Literatur on Tour
Die Veranstaltung ist eine Kooperation mit hr2-kultur und wird dort am 18.09. um 12.04 h gesendet.

Die Veranstaltung findet als Hybridveranstaltung statt.
Mittwoch 14.09.22 / 19.30 h
Thomas Stangl & Anne Weber: Über gute und böse Literatur
Moderation: Stefan Gmünder
Begleitet vom Jodlklub aka Johanna Milz, Elisabeth Gabriel und Liese Lyon
Saalticket 9 / 6 Euro / Streamingticket 5 Euro / Streaming-Abo 50 Euro (26 VA)

meaoiswiamia – Österreichische Literatur on Tour
Gibt es gute und schlechte Literatur? – Ja, klar. Aber was ist böse Literatur, die Gutes will? Der Autor Thomas Stangl und die Autorin Anne Weber denken darüber in ihrer Korrespondenz „Über gute und böse Literatur“ (Matthes & Seitz) nach. Dabei vermessen sie Graubereiche und zeigen, dass es in der Literatur nicht um Konventionen geht. Es könnte um Haltung gehen – um die wirkliche Wirklichkeit, die Zeit, um die Toten und den Umgang mit Toten, um Grenzen, um Moral. Das Gespräch leitet Stefan Gmünder, der in Wien lebende Literaturkritiker mit Schweizer Wurzeln. Musikalisch in Aspik gelegt wird das Ganze von der Musikformation Jodlklub: drei gebürtige Österreicherinnen, die in Frankfurt am Main leben müssen.

Die Veranstaltung findet im Rahmen des Gastlandauftritts Österreichs auf der Leipziger Buchmesse 2023 statt. Weitere Infos unter www.gastland-leipzig23.at.

Oh Schreck: Die Haare sind weg!
Die Veranstaltung findet nur vor Ort statt.
Junges Literaturhaus Frankfurt / Ab 6 Jahren
Sonntag 18.09.22 / 15 h / Saalticket 5 Euro
Kinderbuch-Nachmittag mit Jörg Mühle: Als Papas Haare Ferien machten

Oh Schreck: Die Haare sind weg!
Papas Haare haben beschlossen, dass sie mal etwas von der Welt sehen wollen. Kurzerhand sausen sie durch die Luft und aus dem Fenster. Und obwohl Papa sofort hinterherrennt, sind sie weg. Der Kopf bleibt kahl. Doch dann gibt es Post aus der Sahaara und aus Haargentinien. Jörg Mühle, der vielfach prämierte Frankfurter Illustrator („Viele Grüße, Deine Giraffe“) und Bilderbuchautor („Zwei für mich, einer für dich“), legt sein Debüt für Leseanfänger vor. Und was für eins! „Als Papas Haare Ferien machten“ (Moritz Verlag) ist in der Kombination von Text und Bild ein großes Buch für kleine Leserinnen und Leser. Und das macht so viel Spaß, dass er es im Literaturhaus unbedingt auch selbst einmal vorlesen muss. Und wenn er schon mal da ist, dann zeichnet er auch noch was Lustiges zusammen mit den Kindern.

Das Junge Literaturhaus wird unterstützt von der Dr. Marschner Stiftung und der Cronstett- und Hynspergischen evangelischen Stiftung.

Belgiens Literatursensation ist zurück.
Die Veranstaltung findet als Hybridveranstaltung statt.
Montag 19.09.22 / 19.30 h
Lize Spit: Ich bin nicht da
Moderation (dt./niederl.): Malu Schrader // Deutscher Text: Anna Böger
Saalticket 9 / 6 Euro / Streamingticket 5 Euro / Streaming-Abo 50 Euro (26 VA)

Belgiens Literatursensation ist zurück.
Mit ihrem Debütroman „Und es schmilzt“ wurde Lize Spit 2016 zum literarischen Shootingstar – nicht nur in Belgien. Die damals 28-jährige flämische Autorin gewann zahlreiche Preise. So wurde ihr mutiger und kompromissloser Erstling u.a. vom niederländischen Buchhandel zum besten Roman des Jahres gekürt. Adaptionen für Kino und Bühne folgten, die Uraufführung fand im Schauspiel Frankfurt statt. Nun legt Spit bei S. Fischer ihren neuen Roman vor, wieder übersetzt von Helga van Beuningen. „Ich bin nicht da“ ist die Geschichte von Leo und Simon, einer großen Liebe und einer grundtiefen Traurigkeit, die sich über ihr Leben legt. Elf Minuten nur bleiben Leo, um eine Tragödie zu verhindern. Ein Abend über Liebe, Schmerz und den Wunsch, gesehen zu werden. Das deutsch-niederländische Gespräch mit der Autorin führt Malu Schrader, die deutschen Passagen liest Anna Böger.

„Wenn man so will, schwingt der Schrei nach Liebe überall mit.“
Die Veranstaltung findet als Hybridveranstaltung statt.
Dienstag 20.09.22 / 19.30 h
Helene Hegemann: Schlachtensee // Moderation: Sandra Kegel (F.A.Z.)
Saalticket 12 / 8 Euro / Streamingticket 5 Euro / Streaming-Abo 50 Euro (26 VA)

„Wenn man so will, schwingt der Schrei nach Liebe überall mit.“
Eine Autorin wie sie gibt es eben nicht x-fach. Helene Hegemann („Axolotl Roadkill“, 2010) hat einen Zugriff auf unsere Wirklichkeit, der in sich radikal, poetisch, wuchtig, manchmal toxisch, immer zwingend ist. In 15 Stories sprengt Hegemann sämtliche Kategorien, über die wir die Gegenwart zu begreifen versuchen. Ein Pfau wird mit einem Golfschläger getötet und entlarvt die Doppelmoral der amerikanischen Kulturelite. Eine junge Frau will zu ihren Eltern in die österreichische Provinz fahren und verpasst immer wieder ihre Station. Ein Bad in der Wolga markiert das Ende einer zerstörerischen Beziehung. Ein Junge verliebt sich in einen anderen, während sie von einer Rotte Wildschweinen umzingelt werden. Ein Gemälde von Monet stürzt einen Kunstexperten in eine tiefe Sinnkrise. „Wenn man so will, schwingt der Schrei nach Liebe überall mit“, nannte Literaturkritiker Gerrit Bartels das. Das Gespräch über eine Welt, in der Gewalt am gefährlichsten ist, wenn sie unterdrückt werden soll, führt Sandra Kegel (F.A.Z.) mit der Autorin. Leute, freut euch des Lesens!

Optimismus hat einen neuen Namen.
Die Veranstaltung findet als Hybridveranstaltung statt.
Junges Literaturhaus Frankfurt / Für 4. & 5. Klassen
Mittwoch 21.09.22 / 10.30 h / Saalticket 3 Euro / Klassenticket Stream 50 Euro
Jenny Valentine: Ich bin Joy // Moderation (dt./engl.): Ute Wegmann (Deutschlandfunk)

Optimismus hat einen neuen Namen.
Joy Applebloom ist zehn und hat wirklich schon überall gelebt. Sie hat mit Kindern auf der ganzen Welt gespielt und die schönsten Orte besucht. Gelernt hat sie bisher alles eher so nebenbei. Eines Tages eröffnen ihr ihre Eltern, dass die Familie zurück nach England zieht und Joy in eine richtige Schule gehen wird. Und obwohl sie sich auf die Schule freut, wird alles ganz anders, als sie sich das vorgestellt hat. Immerhin steht auf dem Schulhof eine große jahrhundertealte Eiche und spendet ihr Trost. Aber dann erfährt Joy, dass der Baum gefällt werden soll. Zum Glück sieht sie immer und überall einen Silberstreif am Horizont. „Ich bin Joy“ (dtv), übersetzt von Anu Stohner, ist der Auftakt zu einer Reihe der wundervollen Jugendbuchautorin Jenny Valentine. Das Gespräch in deutscher und englischer Sprache wird moderiert von Ute Wegmann (Deutschlandfunk).

Das Junge Literaturhaus wird unterstützt von der Dr. Marschner Stiftung und der Cronstett- und Hynspergischen evangelischen Stiftung.

Eine Gesprächsreihe über Freiheitsdenken: Thomas Mann
Die Veranstaltung findet als Hybridveranstaltung statt.
Mittwoch 21.09.22 / 19.30 h
Gastveranstaltung! Gelebtes Leben. Denker der Freiheit im Porträt: Thomas Mann
Mit Hannah Bethke und Kai Sina // Moderation: Rainer Hank (F.A.Z.)
Saalticket 9 / 6 Euro / Streamingticket 5 Euro / Streaming-Abo 50 Euro (26 VA)

Eine Gesprächsreihe über Freiheitsdenken: Thomas Mann
Die liberale Demokratie galt uns lange als selbstverständlich. Nun steckt sie in der Krise. Immer deutlicher wird, dass die Demokratie der Pflege und starker Vorbilder bedarf, um wehrhaft zu sein. Die Veranstaltung in der Reihe „Gelebtes Leben. Denker der Freiheit im Porträt“ widmet sich dem politischen Denken im essayistischen Werk Thomas Manns in den 20ern und 30ern und während der Jahre der Emigration in Kalifornien. Wie kaum ein anderer Intellektueller steht Mann für eine offene Gesellschaft im transatlantischen Kontext. Sein Leben und Denken in dieser Zeit der Gefahren diskutieren die Journalistin Hannah Bethke (ZEIT Online) und Kai Sina, Professor für Neuere deutsche Literaturwissenschaft und Komparatistik an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster. Der Frankfurter Publizist Rainer Hank (F.A.Z.) kuratiert und moderiert die Reihe.

„Gelebtes Leben“ ist eine Gastveranstaltung der Karl-Hermann-Flach-Stiftung und der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit.

Was kostet es, das eigene Leben in die Hand zu nehmen?
Die Veranstaltung findet als Hybridveranstaltung statt.
Freitag 23.09.22 / 19.30 h
Édouard Louis: Anleitung ein anderer zu werden
Moderation (dt./frz.): Sonja Finck // Deutscher Text: Gedeon Mfebe
Saalticket 12 / 8 Euro / Streamingticket 5 Euro / Streaming-Abo 50 Euro (26 VA)

Was kostet es, das eigene Leben in die Hand zu nehmen?
Édouard Louis ist zurück im Literaturhaus! Der gefeierte Autor („Das Ende von Eddy“) treibt die Verarbeitung und Reflexion seiner Geschichte in „Anleitung ein anderer zu werden“ (Aufbau Verlag) voran und schlägt ein neues Kapitel auf. Wie sich ihm mit Mitte zwanzig nun schon diverse Welten erschlossen haben: Kindheit in extremer Armut, Scham über die eigene Familie und Identität, Flucht vom Dorf in die Stadt, der Weg nach Paris in die Kreise der Intellektuellen, Gewalt. Er macht sich frei, probiert sich aus, will alle Leben leben. Édouard Louis hat „ein Buch von aufwühlender Schönheit “ geschrieben, urteilt Le Monde. Ein großes Buch über das, was zurückbleibt, wenn man bei sich selbst ankommt. Durch den Abend in französischer und deutscher Sprache führt Louis’ Übersetzerin Sonja Finck. Den deutschen Text liest der Schauspieler Gedeon Mfebe.

Eine Veranstaltung des Literaturhauses Frankfurt mit freundlicher Unterstützung des Institut franco-allemand IFRA/ Institut français Frankfurt.

Drei Mal Familie: Krisengebiet, Herkunftsgelände, Herzgrube
Die Veranstaltung findet als Hybridveranstaltung statt.
Dienstag 27.09.22 / 19.30 h
Ein Abend mit Paul Bokowski, Daniela Dröscher und Miku Sophie Kühmel
Einlassungen: Aisha Camara, Laura Sprenger und Elena Witzeck
Saalticket 9 / 6 Euro / Streamingticket 5 Euro / Streaming-Abo 50 Euro (26 VA)

Drei Mal Familie: Krisengebiet, Herkunftsgelände, Herzgrube
Drei Autorinnen, drei vielversprechende Bücher, drei prägnante Einlassungen. Die Kommunikationsberater in Aisha Camara über Miku Sophie Kühmel. Die F.A.Z.-Kritikerin Elena Witzek über Paul Bokowski. Die Literaturvermittlerin Laura Sprenger über Daniela Dröscher. Was die drei Bücher gemein haben: In ihnen wird Familie, Herkunft, Nähe, Zusammenhalt und Scham verhandelt. Bokowski erzählt in „Schlesenburg“ (btb) über eine Kindheit im Sozialbaukomplex. Es ist das autobiografische Debüt des poetischsten Comedians, den wir haben. Dröscher setzt ihre Klassismus-Forschung anhand ihrer Kindheit fort und schreibt mit „Lügen über meine Mutter“ eine sezierende Tragikomödie (KiWi) über das Kammerspiel Familie. Und Miku Sophie Kühmel kommt nach ihrem umwerfenden Debüt-Erfolg („Kintsugi“) mit dem Porträt dreier Schwestern und weiblichen Zusammenhalts: „Triskele“ (S. Fischer). Unglaublich eigentlich!

Australische Krimi-Kultur
Die Veranstaltung findet als Hybridveranstaltung statt.
Mittwoch 28.09.22 / 19.30 h
Deutschlandpremiere! Garry Disher: Stunde der Flut
Moderation (dt./engl.) Margarete von Schwarzkopf // Deutscher Text: Stéphane Bittoun
Saalticket 9 / 6 Euro / Streamingticket 5 Euro / Streaming-Abo 50 Euro (26 VA)

Australische Krimi-Kultur
„Du sollst nicht schlecht schreiben.“ So lautet eines der zehn Gebote, die sich der australische Großmeister des Kriminalromans, Garry Disher, verordnet hat. Angesichts seiner bisherigen Romane – u.a. um den Berufsganoven Wyatt und den Ermittler Challis – kann man da ganz unbesorgt sein: Zahlreiche Auszeichnungen bürgen für literarische Qualität. Im neuen Krimi „Stunde der Flut“ (übersetzt von Peter Torberg, Unionsverlag) bringt uns Disher an die Südküste Australiens. Charlie Deravin ist vom Dienst bei der Kriminalpolizei suspendiert, tätlicher Angriff auf einen Vorgesetzten. Bei einsamen Strandspaziergängen drehen sich seine Gedanken stets um den gleichen alten Fall: den seiner Mutter, die vor 20 Jahren verschwand. Der Hauptverdächtige: sein Vater. Das Gespräch mit dem Autor in englischer und deutscher Sprache führt Margarete von Schwarzkopf. Die deutschsprachigen Passagen aus „Stunde der Flut“ liest Stéphane Bittoun. Motto des Abends ist Dishers Gebot Nr. 9: „Du sollst unterhalten.“

Das Marsupilami in der Weimarer Republik
Die Veranstaltung findet als Hybridveranstaltung statt.
Junges Literaturhaus Frankfurt / Ab 10 Jahren
Donnerstag 29.09.22 / 19.30 h
Comic-Abend mit Flix: Das Humboldt-Tier
Moderation: Jakob Hoffmann
Saalticket 7 / 4 Euro / Streamingticket 5 Euro / Streaming-Abo 50 Euro (26 VA)

Das Marsupilami in der Weimarer Republik
Der große Naturkundler Alexander von Humboldt entdeckt auf seiner Südamerika-Reise ein neuartiges Tier und schickt es mitsamt seinen Sachen und Fundstücken aus dem palumbischen Dschungel nach Berlin. Fast 150 Jahre später sind dort noch immer nicht alle Kisten ausgepackt. Doch dann steht plötzlich – von magischen Düften umhüllt – das Marsupilami auf den Straßen der Hauptstadt der Weimarer Republik. Nach dem großen Erfolg von „Spirou in Berlin“ nimmt sich der bekannte deutsche Zeichner Flix nun eines weiteren großen frankobelgischen Klassikers an: „Das Humboldt-Tier“ (Carlsen Verlag). Flix liest aus seinem neuen Band und spricht mit dem Comic-Experten Jakob Hoffmann über das Marsupilami und seine jüngsten Abenteuer.

Das Junge Literaturhaus wird unterstützt von der Dr. Marschner Stiftung und der Cronstettund Hynspergischen evangelischen Stiftung.

Kuratoren-Führung durch die Sonderausstellung „Im Spannungsfeld der Kulturen“

Als Bekrönung reitet Jupiter über einen schlangenförmigen Giganten – Die Römische Jupiter-Gigantensäule von Wiesbaden-Schierstein, Symbol der Verschmelzung römischer und keltischer Religion, ist eines der Highlights der Ausstellung „Keltenland Hessen – Im Spannungsfeld der Kulturen“ ab 16.3.2022 im SAM © Foto Diether v. Goddenthow
Als Bekrönung reitet Jupiter über einen schlangenförmigen Giganten – Die Römische Jupiter-Gigantensäule von Wiesbaden-Schierstein, Symbol der Verschmelzung römischer und keltischer Religion, ist eines der Highlights der Ausstellung „Keltenland Hessen – Im Spannungsfeld der Kulturen“ ab 16.3.2022 im SAM © Foto Diether v. Goddenthow

Am Sonntag, 31. Juli, um 15 Uhr führt der Kurator Dr. Daniel Burger-Völlmecke durch die aktuelle Sonderausstellung des Stadtmuseums „Im Spannungsfeld der Kulturen“, die im Rahmen des KELTEN LAND HESSEN bis zum 31.Juli 2022 gezeigt wird. Der Eintritt in die Ausstellung und für die Führung frei.

Die Ausstellung ist Teil des ersten archäologischen Jahres in Hessen „Kelten Land Hessen – Archäologische Spuren im Herzen Europas“, bei der zahlreiche Forschungseinrichtungen und Museen neue Erkenntnisse über die Zeit der Kelten im heutigen Hessen präsentieren.

Um Anmeldung zur Führung wird gebeten unter info@stadtmuseum-wiesbaden.de oder unter Telefon (0611) 44750060.

European Youth Circus: Ticketverkauf beginnt am 1. August

European Youth-Circus findet  nach seiner Corona-Zwangspause wieder statt. Archivbild: ©  Diether von Goddenthow
European Youth-Circus findet nach seiner Corona-Zwangspause wieder statt. Archivbild: © Diether von Goddenthow

Der European Youth Circus 2022, der vom 13. bis 16. Oktober auf dem Dern‘schen Gelände in Wiesbaden stattfindet, rückt näher. Die Auswahlkommission hat im Juni aus über 100 Bewerbungen 25 Darbietungen ausgewählt. Die Artistinnen und Artisten, die aus 14 verschiedenen europäischen Ländern kommen, haben die Einladung nach Wiesbaden bestätigt. Der Ticketverkauf beginnt am Montag, 1. August.

„Ich freue mich sehr, nach der pandemiebedingten Pause die jungen Künstlerinnen und Künstler wieder in Wiesbaden begrüßen zu dürfen“ sagt Kulturdezernent Axel Imholz. „Wiesbaden darf sich auf erstklassige artistische Darbietungen freuen. Neben internationalen Fachleuten werden vor allem die Wiesbadenerinnen und Wiesbadener ‚ihr‘ Festival besuchen. Wir hoffen gerade nach dem Ausfall in 2020 auf ausverkaufte Veranstaltungen und wieder beeindruckende Vorstellungen.“ Dank der Förderung des Kulturfonds Frankfurt Rhein-Main und des damit verbundenen erweiterten Bekanntheitsgrades des European Youth Circus werden auch zahlreiche Artistik-Fans aus dem Rhein-Main-Gebiet erwartet.

Der Kartenvorverkauf für die Wettbewerbs- und Galaveranstaltungen beginnt am Montag, 1. August. Karten gibt es ausschließlich bei der Tourist Information, Marktplatz 1, unter der Telefon-Hotline (0611) 1729930 oder unter www.wiesbaden.de/tickets. Die Ticketpreise liegen, je nach Sitzplatzkategorie und Veranstaltung, zwischen zehn und 63 Euro. Die Teilnahme am Ökumenischen Artistengottesdienst am Sonntag, 16. Oktober, um 11 Uhr ist natürlich kostenfrei. Weitere Informationen über den European Youth Circus gibt es unter www.wiesbaden.de/circusfestival.

Programm-Flyer

Gastspiel des Chinesischen Nationalcircus am 4.09.2022 im Wiesbadener Kurhaus

Die neue Show „China Girl – Liebe ist stärker als Blut“ des Chinesischen Nationalcircus unter der Führung der beiden Produzenten Hermjo Klein und Raoul Schoregge findet statt am

Sonntag, 04.09.2022, 16.00 Uhr
im Kurhaus Wiesbaden ‒ Friedrich von Thiersch Saal
Kurhauspl. 1, 65189 Wiesbaden

Mit dieser Show meldet sich der Chinesische Nationalcircus nach dem Höhepunkt der Pandemie ins kulturelle Leben zurück. Dieses neueste Projekt der beiden deutschen Produzenten Hermjo Klein und Raoul Schoregge ist ein circensisches Theaterstück, in dem die legendäre chinesische Weltklasseakrobatik eine Symbiose mit den westlich geprägten Sparten Tanz, Schauspiel, Gesang und Komik eingeht, um auf dem einmaligen und live performten Soundteppich der Pop Ikone David Bowies ein internationales Publikum zu berühren.

Weitere aktuelle Infos, Tickets und Termine zur Show „China Girl“ finden Sie unter: https://www.chinagirl-show.com/

Goethe-Plakette für Ehrenpräsidentin des Landesmusikrates Hessen u. ehemalige Bad Homburger Bürgermeisterin Dr. Ursula Jungherr

Sie besteht aus Bronze, hat einen Durchmesser von etwas mehr als zehn Zentimetern und die ist die höchste Auszeichnung, die das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst zu vergeben hat: die Goethe-Plakette. Die erste Plakette überreichte der damalige Kultusminister Erwin Stein 1949 zum 200. Geburtstag des Geheimrats. Seitdem sind fast 240 Menschen ausgezeichnet worden, die mit ihrer Arbeit die Kunst und Kultur des Landes gefördert und geprägt haben.
Sie besteht aus Bronze, hat einen Durchmesser von etwas mehr als zehn Zentimetern und die ist die höchste Auszeichnung, die das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst zu vergeben hat: die Goethe-Plakette. Die erste Plakette überreichte der damalige Kultusminister Erwin Stein 1949 zum 200. Geburtstag des Geheimrats. Seitdem sind fast 240 Menschen ausgezeichnet worden, die mit ihrer Arbeit die Kunst und Kultur des Landes gefördert und geprägt haben.

Bad Homburg. Dr. Ursula Jungherr hat den Landesmusikrat Hessen wesentlich geprägt: In ihrer zwölfjährigen Amtszeit hat sie sich auf ebenso kluge wie engagierte Weise für die Anliegen der Verbände, Institutionen und Organisationen eingesetzt, die das Musikleben in Hessen gestalten. Auch für ihr Engagement als Oberbürgermeisterin Bad Homburgs, Mitglied im Präsidium des Hessischen Städtetages und des Kommunalen Arbeitgeberverbandes Hessen ist sie heute bei einer Feierstunde im Bad Homburger Schloss ausgezeichnet worden: Auf ihrer Sommertour überreichte Wissenschafts- und Kunstministerin Angela Dorn ihr die Goethe-Plakette und damit die höchste Auszeichnung, die das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst vergibt.

„Besonders hervorheben möchte ich das Engagement von Dr. Ursula Jungherr beim Landesmusikrat. In den vergangenen zwölf Jahren hat sie sich in beeindruckendem Maß für das Musikleben in Hessen eingesetzt. Ich habe sie stets als bescheiden und zuvorkommend erlebt. Ihre verbindliche Art und wertschätzender Umgang waren eine Bereicherung für unsere gemeinsamen Bemühungen, die Musiklandschaft in Hessen voranzubringen. Dafür gebühren ihr unser Dank und unsere Anerkennung.“, würdigt Wissenschafts- und Kunstministerin Angela Dorn. „Ich hatte in Dr. Jungherr eine kompetente Ansprechpartnerin dafür, auf gemeinsame Ziele hinzuarbeiten: die Verbesserung des Musikunterrichts in den Schulen etwa oder die Erhöhung des Frauenanteils in der Musik. Und vor allem ging und geht es uns um mehr Teilhabe: Wir möchten allen den Zugang zur Kultur ermöglichen und allen die Möglichkeit bieten, ihre Kunst zu leben. Denn wo kluge und kreative Köpfe sich entfalten können, tragen sie dazu bei, dass unsere Gesellschaft zukunftsfähig wird. Ich gratuliere Dr. Jungherr herzlich zur Goethe-Plakette.“

In Heidelberg geboren, blieb Dr. Ursula Jungherr auch nach dem Abitur ihrer Geburtsstadt treu und studierte Rechtswissenschaften an der dortigen Universität. Neben ihrer Tätigkeit als Juristin hat sie parallel eine politische Laufbahn verfolgt. Für die CDU wurde sie 1989 in die Stadtverordnetenversammlung der Stadt Bad Homburg gewählt. Dort war sie fünf Jahre lang als Stadtverordnetenvorsteherin tätig. Daraufhin war sie Abgeordnete beim Umlandverband Frankfurt und dort stellvertretende Vorsitzende des Verbandstages. Von 1999 bis 2009 war sie hauptamtliches Magistratsmitglied in Bad Homburg: erst als Stadträtin, dann als Stadtkämmerin, dann als Bürgermeisterin und ab 2003 als Oberbürgermeisterin.

Dr. Jungherr war zudem Mitglied im Präsidium des Hessischen Städtetages und des Kommunalen Arbeitgeberverbandes Hessen. Im Jahr 2010 folgte das Amt der Präsidiumspräsidentin des Landesmusikrates Hessen e.V. Damit verbunden war der Aufsichtsratsvorsitz der Landesmusikakademie Hessen. Dr. Ursula Jungherr war Mitglied im Präsidium des Deutschen Musikrates e.V. und ist als Ehrenpräsidentin des Landesmusikrates Vertreterin im Rundfunkrat des Hessischen Rundfunks.

Die Goethe-Plakette wird seit 1949 an Personen verliehen, die mit ihrer Arbeit die Kunst und Kultur des Landes gefördert und geprägt haben. Bisher ausgezeichnet wurden unter anderem Prof. Dr. Heiner Boehnck, Künstlerischer Leiter des Rheingau Literatur Festivals, die Gründerin der Kinderakademie Fulda Helen Bonzel sowie der ehemalige Städel-Direktor Max Hollein.