Dr. Ulf Sölter wird neuer Direktor des Gutenberg-Museums

© Foto Diether v. Goddenthow
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(skh) Dr. Ulf Sölter wird ab 1. April 2022 neuer Direktor des Gutenberg-Museums und tritt damit die Nachfolge von Dr. Anette Ludwig an, die ab Mitte März zur Klassik Stiftung Weimar wechselt. Der Stadtrat folgte in seiner Entscheidung dem einstimmigen Votum des Kultur- und Hauptausschusses und stimmte der Einstellung des promovierten Kunsthistorikers am 9. Februar 2022 zu. Die Entscheidung des Stadtrates stand am Ende eines mehrstufigen Auswahlprozesses.

Der 49-Jährige Sölter war, nach verschiedenen Stationen im Museums- und Wissenschaftsbereich, von 2014 bis 2019 als stellvertretender Direktors des Clemens Sels Museums in Neuss tätig. Seit Sommer 2019 war Dr. Sölter Direktor des Gustav-Lübcke- Museum der Stadt Hamm. Er hat vielfältige Kooperationsprojekte gestaltet und zahlreiche Ausstellungen verantwortet.
Der derzeitige Direktor des Gustav-Lübcke-Museums in Hamm konnte die hochkarätig besetzte Findungskommission sowie den Haupt- und Kulturausschuss der Landeshauptstadt Mainz davon überzeugen, der Richtige zu sein, um das Gutenberg-Museum durch die wichtige und herausfordernde Interims- und Neubauphase und in die Zukunft zu führen. „Wir freuen uns sehr, mit Dr. Sölter eine so versierte und für die Stadt Mainz und das Gutenberg- Museum brennende Persönlichkeit gewonnen zu haben. Besonders freut uns, dass wir die Vakanz in der Direktion des Gutenberg-Museums mit nur zwei Wochen so kurz halten können“, so Oberbürgermeister Michael Ebling.
Dr. Sölter selbst hat vielfältige Ideen für den zukünftigen Betrieb des Gutenberg-Museums: Insbesondere ist es ihm ein Anliegen, das Haus als „Dritten Ort“ zu etablieren. Die Verankerung des Museums in der Stadtgesellschaft ist für ihn ebenso zentral wie die Ansprache eines überregionalen und internationalen Publikums. „Das Gutenberg-Museum verstehe ich als Haus, das die Bedeutung und die Aura von Exponaten herausarbeitet und einzigartige Originale einer Öffentlichkeit zugänglich macht. Darüber hinaus ist es ein Museum, das Prozesse – insbesondere das Drucken – sinnlich erlebbar macht. Die Partizipation der Besucherinnen und Besucher, sowie die lebendige Vermittlung von Inhalten sind wesentliche Erfolgsfaktoren des Gutenberg-Museums, die ich stärken und ausbauen möchte“, so Dr. Sölter. Einen besonders hohen Stellenwert hat für ihn die Einbeziehung von Kindern und Jugendlichen. Sie möchte er einerseits in der Ausstellung erreichen, andererseits will er in einen engen Kontakt zu den Schulen treten.
Auch Kulturdezernentin Marianne Grosse zeigt sich ob des Wechsels an der Spitze des Gutenberg-Museums hochzufrieden: „Mit Dr. Sölter gewinnen wir einen echten Museumsexperten, der unser Gutenberg-Museum in dieser besonderen Zeit hervorragend begleiten und gestalten wird. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit und wünsche ihm viel Erfolg für die neuen Aufgaben.“

Erweiterung der Sitzplatzkapazität im Großen Haus des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden

© Foto Diether v. Goddenthow
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Ab dem 8. Februar 2022 ist aufgrund von Änderungen an der aktuellen Corona-Schutzverordnung durch die Hessische Landesregierung wieder mehr Publikum in den großen Spielstätten des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden zugelassen. Ab sofort stehen rund 480 Sitzplätze im Großen Haus zur Verfügung. D.h. für alle bereits ausverkauften Vorstellungen im Großen Haus sind ab sofort weitere Karten verfügbar. Das Publikum wird weiterhin im doppelten Schachbrett platziert. Selbiges gilt auch für die Sinfoniekonzerte im Kurhaus.

Mit dem Start des Vorverkaufs für März am 9.2.2022 wird auch in den kleinen Spielstätten, d.h. im Kleinen Haus, im Studio und in der Wartburg das Publikum im doppelten Schachbrett platziert, so dass sich hier die verfügbaren Zuschauerplätze leider reduzieren. Für alle Spielstätten gilt bis auf weiteres die Regelung 2G+.

Für das Publikum und das Hessische Staatstheater Wiesbaden bedeuten die Veränderungen der aktuellen Corona-Schutzverordnung eine erneute Belastung, da zum Teil Publikum umplatziert wird und zusätzliche Vorstellungen angesetzt werden müssen, um die große Nachfrage, vor allem im Kinder- und Jugendtheater zu befriedigen. Die Theaterleitung bedauert die erneuten Einschränkungen außerordentlich und wird das von Vorstellungsänderungen betroffene Publikum in den kommenden Tagen informieren.

Weitere Informationen unter www.staatstheater-wiesbaden.de

Theaterkasse: Telefon 0611.132 325 | E-Mail: vorverkauf@staatstheater-wiesbaden.de | www.staatstheater-wiesbaden.de Abo-Büro: Telefon: 0611.132 340 | abonnement@staatstheater-wiesbaden.de Gruppenbüro: Telefon 0611.132 300 | gruppenticket@staatstheater-wiesbaden.de

Nobelpreis-Experiment: 100 Jahre Stern-Gerlach-Versuch an der Goethe-Universität – Festveranstaltung am 8.2.22 per Livestream aus der Paulskirche

Präsident Enrico Schleiff würdigt bahnbrechende Erkenntnis für Quantenphysik – Dienstag Festveranstaltung mit Livestream in Frankfurter Paulskirche

FRANKFURT. In der Nacht vom 7. auf den 8. Februar 1922 waren die Physiker Prof. Otto Stern und Prof. Walter Gerlach an der Goethe-Universität mit einem Experiment erfolgreich, das ausschlaggebend für die Verleihung des Nobelpreises 1943 an Otto Stern sein sollte.

Prof. Enrico Schleiff, Präsident der Goethe-Universität Frankfurt und selbst Physiker, erinnert an den Forschungsgeist, der die Arbeiten am Institut für Physik der erst acht Jahre zuvor gegründeten Goethe-Universität prägte: „Wirtschaftlich war die Lage sehr schwierig, doch die Neugierde von Otto Stern und Walter Gerlach konnte das nicht bremsen; sie wollten unbedingt die theoretisch vorhergesagte Raumquantelung experimentell überprüfen. Das Geld für die Apparaturen bekamen sie von Freunden sowie Stifterinnen und Stiftern, ein Engagement der Frankfurter Bürgerschaft zur Stärkung der Forschung der Goethe Universität, ohne die auch heute die Forschung auf Spitzenniveau kaum möglich wäre.

Getragen wurden sie vom ‚Spirit‘ am Institut für Physik, von dem Walter Gerlach später einmal sagte, dass die Zusammenarbeit großartig gewesen sei und man dauernd über alles gesprochen und voneinander gelernt habe. Dieser ‚Spirit‘ ist auch für unser heutiges Miteinander an der Universität und den mit uns verbunden Partnern in der Forschung von enormer Bedeutung, um die Zukunftsfähigkeit der Gesellschaft mitzugestalten.

Das Experiment von Otto Stern und Walter Gerlach hat uns gezeigt, wie wichtig die Grundlagenforschung wer und ist, denn sie legt die Basis für zahlreiche Anwendungen, wie im Fall von Stern und Gerlach das Kernspinverfahren, die Atomuhr oder den Laser. Gerade die Erinnerung an diese Experimente sollte auch in die Politik getragen werden, denn auch in der heute so schnelllebigen Zeit ist langfristig angelegte Grundlagenforschung das Fundament für die langfristige Innovationsfähigkeit unserer Gesellschaft.

Gleichzeitig mahnt uns ein Rückblick auf diese Zeit zu nie nachlassender Toleranz und Weltoffenheit, denn wegen des erstarkenden Antisemitismus in den 1920er-Jahren verließ Otto Stern zunächst unsere Universität und dann Deutschland.“

Zum Gedenken an das „Stern-Gerlach-Experiment“ vor 100 Jahren veranstalten die Deutsche Physikalische Gesellschaft, der Physikalische Verein Frankfurt, der Fachbereich Physik der Goethe-Universität und die Gesellschaft Deutscher Chemiker in der Frankfurter Paulskirche eine Festlichkeit, die per Livestream übertragen wird:

Dienstag, 8. Februar 2022
18 Uhr bis 19:30 Uhr
https://hvo.events/dpg

Programm:

  • „Das Stern-Gerlach-Experiment – Ein Meilenstein der Physikgeschichte“
    Vortrag von Prof. Horst Schmidt-Böcking, Institut für Physik, Goethe-Universität
  • „Stern-Gerlach in der Moderne – Präzisionsphysik mit gespeicherten Ionen“
    Vortrag von Prof. Klaus Baum, Direktor am Max-Planck-Institut für Kernphysik, Heidelberg
  • Grußwort der Frankfurter Bürgermeisterin Nargess Eskandari-Grünberg

Dialog-Gespräch zwischen Prof. Dorothée Weber-Bruls, Präsidentin des Physikalischen Vereins, und Dr. Lutz Schröter, Präsident der Deutschen Physikalischen Gesellschaft

Landesmuseum Mainz mit Hybrid-Vortrag über aktuelle Forschungen von Prof. Dr. Alexander Heising

Römisches Bühnentheater Mainz © Bild Stadt Mainz
Römisches Bühnentheater Mainz © Bild Stadt Mainz

Wenn man in Mainz eine Baugrube aushebt, so sagt der Volksmund scherzhaft, kommt ein Römerschiff heraus. Tatsächlich zählt Mainz zu den spannendsten archäologischen Städten in ganz Deutschland und dennoch weiß man bei genauerer Betrachtung eigentlich noch recht wenig über die Geschichte und die Gestalt des römischen Mainz. In einem hochspannenden Vortrag wird Prof. Dr. Alexander Heising von der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg am 22. Februar um 18 Uhr im Landesmuseum Mainz der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (GDKE) einen Überblick über die bisherige Forschung zum spätantiken Mainz aus archäologischer Perspektive bieten. Dabei befasst er sich insbesondere mit den 175 Jahren der Spätantike zwischen 284 n. Chr. und der Mitte des 5. Jh. in Mainz.

Im Zentrum seiner Ausführungen steht beispielsweise das Lyoner Bleimedaillon, ein einzigartiges Stück, das nicht nur die damaligen Herrscher Maximian und Diokletian zeigt, sondern die wohl erste Mainzer Stadtansicht aus dem Beginn der Spätantike. Auf dem Medaillon, das um 289 n. Chr. entstand, sieht man ein ummauertes Mogontiacum, die Brücke über den Rhein und den Brückenkopf Castellum.

Ein weiteres außergewöhnliches Beispiel ist das Bühnentheater im Süden der Stadt, dessen heute sichtbaren Reste in das 4. Jh. n. Chr. datieren. Mit einer Frontbreite von 116 m und einem Fassungsvermögen von ungefähr 10 000 Personen war die architektonische Neufassung des Theaters eines der größten Bauvorhaben dieser Epoche, die wir am Rhein kennen.

Das Landesmuseum Mainz setzt damit seine Vortragsreihe zur Spätantike fort, die sich mit dem Ende des Römischen Reiches befasst und dabei verschiedene Aspekte aufgreift, die sich unter anderem anhand ausgewählter Funde aus Mainz und dem Umland mit der Umbruchzeit zwischen Römer- und Merowingerzeit beschäftigen.

Der Vortrag von Prof. Dr. Alexander Heising wird als Hybrid-Veranstaltung durchgeführt. Es besteht demnach die Möglichkeit, an dem Vortrag in Präsenz teilzunehmen oder ihm in digitaler Form zu folgen. Da die Zahl der Teilnehmenden begrenzt ist, wird um eine Anmeldung per E-Mail bis 21.02.2022, 12 Uhr unter anmeldung@gdke.rlp.de gebeten, die Platzvergabe erfolgt in der Reihenfolge der Anmeldungen. Der Zugangslink wird Ihnen nach Anmeldeschluss per E-Mail zugeschickt. Die Teilnahme ist kostenfrei.

Die Vortragsreihe ist Teil eines umfangreichen Begleitprogramms zur großen Landesausstellung „Der Untergang des Römischen Reiches“, die im Juni in Trier eröffnet wird. Auch das Landesmuseum Mainz plant vom 10. Juni 2022 bis 29. Januar 2023 eine kleine Sonderausstellung unter dem Titel „Niedergang oder Neuanfang? – Mainz und Köln zwischen Antike und Mittelalter“, dazu eine Reihe von Vorträgen, die sich teils dezidiert mit der Stadt Mainz, mit Funden, Bauwerken oder mit den Begräbnisstätten der damaligen Zeit befassen.

Ausstellungsprogramm 2022 im Museum für Kommunikation Frankfurt

© Foto Diether v. Goddenthow
© Foto Diether v. Goddenthow

Nach diversen Schließungen und massivem Besucherrückgang in der Jahren 2020 und 2021 verspürt das Museum für Kommunikation in Frankfurt neue Aufbruchsstimmung und gibt einen ersten Überblick über geplante geplante Wechselausstellungen und Projekte in 2022 von „Klima-Kommunikation“ bis hin zu Jubiläumsshow „150 Jahren Sammlungen“

 „ON AIR. 100 Jahre Radio“ (bis 28.8.2022) 

Nach der Geburtstags-Online-Ausstellung „Smartphone.25″ 2021, wird das Museum für Kommunikation Frankfurt 2022 erneut wegweisende technische Neuerungen in den Blick nehmen und ihre Auswirkungen auf unser gesellschaftliches Miteinander:
Die Ausstellung „ON AIR. 100 Jahre Radio“ (bis 28.8.2022) erzählt die wechselvolle Geschichte des Rundfunks.

Mit der Sendereihe Abendstudio und dem Funkkolleghat der Hessische Rundfunk gesellschaftliche Debatten begleitet und dabei auch das demokratische Grundverständnis seiner Hörerinnen und Hörer geprägt: Die Begleitausstellung „Funk für Fans. Hessische Rundfunkgeschichten“ (17.2.-4.9.2022) resümiert Programmereignisse mit Ausstrahlung weit über die Landesgrenzen hinaus und gibt Einblick in die Archive des HR.

„KLIMA_X“ (bis 28.8.2023)

In seinen großen Wechselausstellungen verknüpft das Museum historische Zusammenhänge mit gegenwärtigen Themen, um für aktuelle Diskurse Orientierungshilfe zu bieten: Am 12. Oktober eröffnet die Ausstellung „KLIMA_X“ (bis 28.8.2023): Seit mehr als 50 Jahren wird über den Klimawandel publiziert, gestritten und agitiert. „KLIMA_X“ nimmt die Besucherinnen und Besucher mit auf eine Erfahrungs- und Veränderungsreise: Es ist weitgehend Konsens, dass die Klimakrise eine Herausforderung höchster Dringlichkeit und Priorität ist und eine große Mehrheit hält darum Veränderungen auch für notwendig. Allein bei der konkreten Umsetzung wird es schwierig, in der Politik wie bei jedem Einzelnen – zwischen Einsicht, Wissen und Handeln besteht oft eine große Diskrepanz. Emotionen spielen dabei eine große Rolle. Klimakampagnen vergangener Jahre werden zeigen, dass der Klima-Kommunikation eine immer wichtigere Rolle zukommt.

„Von Monstern, Mäusen und Menschen. Axel Schefflers fantastische Briefbilder“ (12.3. bis 24.7.2022)

In der Pandemie ist es schwierig, in Verbindung zu bleiben: Die weltbekannte Illustrator Axel Scheffler pflegt seit vielen Jahren Künstlerfreundschaften mit u.a. Anke Kuhl, Philipp Waechter und Julia Donaldson. Mit der Ausstellung „Von Monstern, Mäusen und Menschen. Axel Schefflers fantastische Briefbilder“ (12.3. bis 24.7.2022) macht das Museum nicht nur eine Liebeserklärung an den Zeichner des „Grüffelo“, sondern auch an die analoge Korrespondenz des Briefes.

„PotzBlitz. Vom Fluch des Pharaos bis zur Hate Speech“ (11.8.2022 bis 29.1.2023)

Die Kulturgeschichte des Fluchens reicht zurück bis ins Alte Ägypten: Die Ausstellung „PotzBlitz. Vom Fluch des Pharaos bis zur Hate Speech“ (11.8.2022 bis 29.1.2023) widmet sich den Ursprüngen des Fluchens, der Lust am Tabubruch und greift natürlich auch das Phänomen des „Shitstorms“ auf.

150 Jahre Sammlungen der Museumsstiftung Post und Telekommunikation
2022 ist auch deswegen ein besonderes Jahr, weil die Museumsstiftung Post und Telekommunikation das 150-jährige Bestehen ihrer Sammlungen feiert. Sie gehen zurück auf die Gründung des Reichspostmuseums 1872 in Berlin, eines der ersten und modernsten technikhistorischen Museen der Welt. Schon damals war wegweisend für den Sammlungsauftrag, dass Heinrich von Stephan auch Gegenwart und Zukunft im Blick hatte. Seither pflegen die Sammlungen nicht nur einen regen Leihverkehr mit bedeutenden Museen weltweit, sondern erforschen auch ihre Bestände: Seit 2021 wird beispielsweise der Nachlass von Paul Nipkow, einem der „Gründerväter des Fernsehens“, digital erschlossen. Das Sammlungsjubiläum wird u.a. flankiert von einer Fachtagung.

Für Besucher gilt zurzeit die 2G+-Regel (zweimal geimpft + gültiger 24stunden-Test oder dreifach geimpft – geboostert).

Öffnungszeiten:
Di-Fr 11-18 Uhr
Sa, So + feiertags 11-19 Uhr

Museum für Kommunikation Frankfurt
Schaumainkai 53 (Museumsufer)
60596 Frankfurt am Main
Weitere Infos zum Besuch

Die neuen Ausstellungen 2022 im Museum Angewandte Kunst Frankfurt

Museum Angewandt Kunst Frankfurt.© Foto Diether v. Goddenthow
Museum Angewandt Kunst Frankfurt.© Foto Diether v. Goddenthow

Nach den coronabedingten Schließungen der Jahre 2020 und 2021 mit einem Rückgang der Besucherzahlen von jeweils 70 Prozent  schaut das Museum Angewandte Kunst wieder optimistisch auf das vorliegende Ausstellungsjahr und startet mit einer „Fülle“  neuer, spannender und inspirierender Ausstellungen: Darunter mit der Sonderausstellung „Mythos Handwerk. Zwischen Ideal und Alltag“ vom 29. April – 11. September 2022. Diese Schau legt den Fokus auf die universellen Werte und Botschaften, die in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft mit dem Handwerk verbunden werden.

Ein wenig später, 7. Mai – 27. August 2022, widmet sich das Museum Angewandte Kunst und seine Abteilung Buchkunst und Grafik dem „Erfolgsprogramm Künstlerbücher. Der Verlag der Buchhandlung Walther König“.
Vom 14. Mai – 18. September 2022 startet die Ausstellung „Die Natur der Natur. Fukushima Project“ mit zahlreichen Fotos und Videos des Künstlers Norbert Schoerner und Unblock Gaudi.

Auch noch im ersten Halbjahr, vom 26. Mai – 24. Juli 2022, lenkt die Inszenierung „Unblock Gaudi. Digitale Kunst via Blockchain“ den Fokus auf die sehr junge Kunstgattung Digitale Blockchain-Kunst.

Fünf weitere Eröffnungen feiert das Museum Angewandte Kunst im zweiten Halbjahr, nämlich: mit „E. R. Nele. Zeitzeugenschaft“ vom 24. September 2022 – 8. Januar 2023; „亞歐堂 meet asian art: Pekingglas“, vom 29. September 2022 – 4. Juni 2023; „Contact Zones – Murat Adash, Céline Berger, Syowia Kyambi“ vom 8. Oktober 2022 – 15. Januar 2023, sowie als Abschluss des Jahres mit der Präsentation der einzigartigen „Sammlung Maximilian von Goldschmidt-Rothschilds“ vom 5. November 2022 – 26. Februar 2023.
Spannende laufende Ausstellungen zurzeit:

Kunsthandwerk ist Kaktus. Die Sammlung von 1945 bis heute
Bis 27. März 2022

IDEOLOGIEN
RAY Fotografieprojekte Frankfurt/RheinMain
Bis 24. April 2022

亞歐堂 meet asian art: Fragmente. Über das Unvollständige in der ostasiatischen Kunst
Bis 18. September 2022

Sehr inspirierend und lehrreich zugleich sind die Dauerausstellungen im MAK

Dieter Rams. Ein Stilraum
Richard Meier. Ein Stilraum
Stilräume. Aus den Sammlungen
Elementarteile. Aus den Sammlungen
Neues Museum für Bienen

Für Besucher gilt zurzeit die 2G+-Regel (zweimal geimpft + gültiger 24stunden-Test oder dreifach geimpft – geboostert).

Öffnungszeiten
Mo geschlossen
Di, Do–Fr 12–18 Uhr
Mi 12–20 Uhr
Sa–So 10–18 Uhr

Museum Angewandte Kunst
Schaumainkai 17
60594 Frankfurt
www.museumangewandtekunst.de

069 212 44539 (Kasse/Foyer)
069 212 34037 (Informationen zum Museum)
069 212 38522 (Informationen zu Führungen)
info.angewandte-kunst@stadt-frankfurt.de

Joachim Rind neuer Kammerpräsident Architektenkammer Rheinland-Pfalz mit neuem Vorstand

Neuer Vorstand Architektenkammer Rheinland-Pfalz Foto-Kristina-Schäfer Mainz
Neuer Vorstand Architektenkammer Rheinland-Pfalz Foto-Kristina-Schäfer Mainz

Joachim Rind ist neuer Präsident der Architektenkammer Rheinland-Pfalz. Der Koblenzer Architekt wurde heute in der konstituierenden Sitzung der X. Vertreterversammlung für fünf Jahre gewählt. Zum Vizepräsidenten ebenfalls neu gewählt wurde der Architekt Joachim Becker aus Neustadt. Im Amt der Vizepräsidentin bestätigt wurde die Architektin Edda Kurz aus Mainz. Ebenfalls neu gewählt wurden die acht weiteren Mitglieder des Kammervorstandes. Joachim Rind tritt die Nachfolge von Gerold Reker aus Kaiserslautern an, der nach zwei Wahlperioden nicht erneut kandidiert hatte.

„Klimaangepasstes und im umfassenden Sinne nachhaltiges Bauen – das sind die ganz großen Zukunftsaufgaben. In den kommenden fünf Jahren müssen wir hier vorankommen. Deshalb gehe ich mit Respekt und Vorfreunde an die neue Aufgabe und danke für das Vertrauen“, sagte Rind nach der Wahl. „Das Planen und Bauen trägt viel zum Thema Nachhaltigkeit und Ressourcenschutz bei. Die Flutkatastrophe an der Ahr und in der Eifel hat uns das ein weiteres Mal vor Augen geführt. Wir als Architektenschaft möchten helfen, aus dem Wiederaufbau eine Erfolgsgeschichte für die betroffenen Regionen zu machen. Aber auch bezahlbares Wohnen und der Erhalt baukultureller Vielfalt, lebenswerte Stadtentwicklung und die Sicherung historischer Ortskerne sind mit Klimaschutz und Ressourcenschonung in Einklang zu bringen. Und wir müssen uns um den Nachwuchs der planenden Berufe kümmern. Umso wichtiger sind die richtigen Rahmenbedingungen. Denn der Berufsstand kann seinen Teil der Verantwortung übernehmen, braucht aber Netzwerke und Partner. Aus diesem Grund freue ich mich auf die Fortsetzung des konstruktiven Austauschs mit Politik und Verwaltung auf Landes- wie auf kommunaler Ebene und auf ein kollegiales Miteinander im Vorstand.“

Die wiedergewählte Vizepräsidentin Edda Kurz aus Mainz und der neu gewählte Vizepräsident Joachim Becker aus Neustadt an der Weinstraße komplettieren das dreiköpfige Präsidium. Zwei der weiteren acht Vorstandsmitglieder sind zum ersten Mal dabei: Klaus Dieter Aichele aus Mainz vertritt ab heute die Fachrichtung der Landschaftsarchitektur. Die Architektenschaft aus dem nördlichen Rheinland-Pfalz wird künftig von Alexandra Fassbender aus Cochem vertreten. Bei der Wahl bestätigt wurden Eva Holdenried aus Wörrstadt als Vertreterin der Innenarchitektur und die Architektin Julia Holzemer-Thabor aus Koblenz als Stimme der Nicht-Freischaffenden Kammermitglieder. Die Architektenschaft in der Eifel und im Raum Trier wird weiterhin durch Herbert Hofer aus Trier repräsentiert. Ebenfalls bestätigt wurden der Architekt Thomas Dang aus Mainz für Rheinhessen sowie sein Kollege Uwe Knauth aus Landau für die Pfalz.

Der neue Kammervorstand und die X. Vertreterversammlung sprachen den aus dem Kammervorstand Scheidenden großen Dank und Respekt für die geleistete Arbeit aus. Gerold Reker hatte nach zwei Amtsperioden als Präsident nicht erneut kandidiert. Ebenfalls nicht mehr kandidiert hatte Hermann-Josef Ehrenberg, der das Amt des Finanzvorstandes bereits seit 2001 innehatte. Frank Böhme war nicht mehr als Vizepräsident angetreten, vertritt aber weiter die Fachrichtung Stadtplanung im Vorstand. „In den vergangenen zehn Jahren ist es Gerold Reker und seinem Vorstand gelungen, die gesellschaftliche Relevanz des Planens und Bauens und das Thema Baukultur als feste Größen zu etablieren“, hob der neue Kammerpräsident Rind hervor. „Es wird unsere Aufgabe sein, darauf aufzubauen.“

Die Vertreterversammlung und der Vorstand der Architektenkammer Rheinland-Pfalz werden alle fünf Jahre als Stimme der rund 5.800 Mitglieder aus den Bereichen Architektur, Innenarchitektur, Landschaftsarchitektur und Stadtplanung gewählt. Der Architektenkammer Rheinland-Pfalz gehören qua Architektengesetz alle Angehörigen des Berufsstandes unabhängig von ihrer Tätigkeitsart an. Die Kammer wurde 1950 als Körperschaft des öffentlichen Rechts gegründet.

Informationen zu Veranstaltungen des Zentrum für Baukultur

Wie lebten die Kelten? Hessische Landesausstellung Keltenland Hessen startet am 10.03.2022 im Keltenmuseum am Glauberg

image002-keltenland-hessen-logo-450Im Jahr 2022 präsentieren Museen, Landesarchäologie, Stadt- und Kreisarchäologien sowie Forschungseinrichtungen und Vereine viel Neues und Interessantes zur Eisenzeit, der Epoche der Kelten in Hessen.

Um das reiche hessische Kulturerbe der Öffentlichkeit bekannt zu machen, fand sich auf Anregung der Keltenwelt am Glauberg bereits im Herbst 2018 ein hessenweites Projektteam aus Museen und Archäologischer Denkmalpflege zusammen, um in ganz Hessen gemeinsam von 10. März bis 31. Dezember 2022 das erste große Archäologie-Jahr zu veranstalten. Unter dem Titel „KELTEN LAND HESSEN – Archäologische Spuren im Herzen Europas“ werden an vielen Orten Sonderausstellungen, Exkursionen und Führungen zu archäologischen Stätten, Mitmach-Aktionen für die ganze Familie, Aktivprogramme für Schulklassen, Vorträge und Workshops angeboten.

Im Zentrum der umfangreichen Landesausstellung, die mit der großen Sonderausstellung in der Keltenwelt am Glauberg am 10. März 2022 startet, geht es um die Kern-Frage: Wie lebten eigentlich die Kelten, wie sah der Alltag der Menschen vor rund 2500 Jahren aus?

Dr. Vera Rupp, Direktorin des Museums Keltenwelt am Glauberg © Foto Diether v. Goddenthow
Dr. Vera Rupp, Direktorin des Museums Keltenwelt am Glauberg © Foto Diether v. Goddenthow

Über die Spitze der keltischen Gesellschaft haben Archäologinnen und Archäologen mittlerweile viele Erkenntnisse sammeln können, auch dank der kostbaren Objekte, die dem „Keltenfürsten vom Glauberg“ in sein Grab gelegt wurden. So trank man offenbar gerne Met, einen alkoholhaltigen Honigwein, den man in kunstvoll gefertigten Bronzekannen servierte. Am Körper trug man edlen Goldschmuck und zur Ausrüstung eines wohlhabenden Keltenkriegers gehörte eine Waffenausrüstung mit Lanzen und hochwertigen Eisenschwertern. Ein Luxus, an dem die einfache Bevölkerung keinen Anteil hatte, die auf den fruchtbaren Feldern ihre Ernte einholte, in den Salinen von Bad Nauheim arbeitete oder in der Eisenproduktion im Taunus und Lahn-Dill-Gebiet schuftete.
Vom Leben der Bauern und Handwerker hat sich im Vergleich zu der Elite der Kelten nur wenig erhalten – von Werkzeugen oder den Spuren des großflächigen Salzabbaus in Bad Nauheim einmal abgesehen. Wie diese Menschen sich kleideten, wie ihre Siedlungen aussahen oder wie sie sich ernährten, dazu gibt es für Fachleute noch viele offene Fragen. Es war daher ein Glücksfall, als im Jahr 2016 bei Arbeiten in einem Neubaugebiet in Altenstadt-Höchst die Überreste einer Siedlung entdeckt wurden, die man in die frühe Eisenzeit datiert.

Kegelstumpfgrube mit Haus Modell ‘Keltenwelt am Glauberg‘ © Keltenwelt am Glauberg
Kegelstumpfgrube mit Haus Modell ‘Keltenwelt am Glauberg‘ © Keltenwelt am Glauberg

Dörfer waren in der Eisenzeit wohl Gruppen von einigen wenigen Wohn- und Wirtschaftsgebäuden. Im Umfeld legten die Bewohner Vorratsgruben an, in denen sie Getreide und andere Nahrungsmittel in Gefäßen lagerten. Auch in Altenstadt-Höchst entdeckte man mehrere dieser Gruben, die eine Tiefe bis zu zwei Metern aufwiesen. „In diesen Zeiten war eine sichere Nahrungsversorgung für den Fortbestand einer Gemeinschaft überlebenswichtig. Auch wenn der Boden der Wetterau überaus fruchtbar ist, waren Missernten keine Seltenheit. Und die Erträge mussten auch sicher vor Schädlingen und Umwelteinflüssen verwahrt werden. Daher war die Lagerung und Haltbarmachung von Nahrung entscheidend“, so Petra Lehmann-Stoll vom Büdinger Heuson-Museum, in dem die Funde aus Altenstadt-Höchst verwahrt werden. „Indem man diese sogenannten Kegelstumpfgruben luftdicht verschloss, funktionierten sie ähnlich wie ein Kühlschrank. Bereits in einer Tiefe von zwei Metern wurde Getreide und Saatgut durch das kühle Erdreich hervorragend gelagert und konserviert.“
In einer solchen Grube fand das Ausgrabungsteam auch eine ganze Gruppe von Keramikgefäßen, in denen die Vorräte gelagert wurden. Nicht weniger als sieben Gefäße von herausragender Qualität kamen zutage, darunter auch verzierte Töpfe und Schalen, die komplett ab dem 10. März zum ersten Mal der Öffentlichkeit präsentiert werden. „Man kann sich bildhaft vorstellen, wie die damaligen Bewohner Ton zu Vorratsgefäßen formten und brannten, ihre Ernte von den Feldern brachten und für schlechte Zeiten einlagerten“, zeigt sich Vera Rupp von der Keltenwelt am Glauberg begeistert. „So gewinnen wir Schritt für Schritt immer genauere Kenntnisse über das Leben und den Alltag dieser Menschen.“
www.keltenwelt-glauberg.de
www.hessen-archaeologie.de

Veranstaltungen im Gutenberg-Museum vom 07.02. bis 13.02.2022

Druckerladen © Foto Diether v. Goddenthow
Druckerladen © Foto Diether v. Goddenthow

Folgende Veranstaltungen finden vom 07.02. bis 13.02.2022 im Gutenberg-Museum Mainz statt.
Das Gutenberg-Museum kann zu den üblichen Öffnungszeiten ohne vorherige Anmeldung besucht werden. Bitte beachten Sie, dass im Museum die 2G-Regel gilt. Alle Informationen finden Sie aktuell auf unserer Website www.gutenberg-museum.de

Montag, 07.02.2022,  9.00-17.00 Uhr
Drucken und Setzen im Druckladen des Gutenberg-Museums 
für Kleingruppen. Setzen mit Holzlettern, Drucken der Motive im Hochdruck, Anwenden des Frottageverfahrens. Weitere Projekte nach Absprache. Kosten: Werkstattbeitrag (Voranmeldung erforderlich, Tel. 06131-122686 oder gm-druckladen@stadt.mainz.de)

Dienstag, 08.02.2022, 9.00-17.00 Uhr
Drucken und Setzen im Druckladen des Gutenberg-Museums 
für Kleingruppen. Setzen mit Holzlettern, Drucken der Motive im Hochdruck, Anwenden des Frottageverfahrens. Weitere Projekte nach Absprache. Kosten: Werkstattbeitrag (Voranmeldung erforderlich, Tel. 06131-122686 oder gm-druckladen@stadt.mainz.de)
Dienstag, 08.02.2022, 10.00, 11.00, 12.00, 14.00, 15.00 und 16.00 Uhr  (und auf Nachfrage)
Druckvorführung an der Gutenberg-Presse

Mittwoch, 09.02.2022, 9.00-17.00 Uhr
Drucken und Setzen im Druckladen des Gutenberg-Museums 
für Kleingruppen. Setzen mit Holzlettern, Drucken der Motive im Hochdruck, Anwenden des Frottageverfahrens. Weitere Projekte nach Absprache. Kosten: Werkstattbeitrag (Voranmeldung erforderlich, Tel. 06131-122686 oder gm-druckladen@stadt.mainz.de)
Mittwoch, 09.02.2022, 10.00, 11.00, 12.00, 14.00, 15.00 und 16.00 Uhr  (und auf Nachfrage)
Druckvorführung an der Gutenberg-Presse

Mittwoch, 09.02.2022, 12.00 Uhr (und auf Nachfrage)
Öffentliche Führung durch die Dauerausstellung des Gutenberg-Museums
.Voranmeldung notwendig unter Tel. 06131-123411 oder besuch.gm@stadt.mainz.de ; Kosten: Museumseintritt.

Donnerstag, 10.02.2022, 9.00-17.00 Uhr
Drucken und Setzen im Druckladen des Gutenberg-Museums 
für Kleingruppen. Setzen mit Holzlettern, Drucken der Motive im Hochdruck, Anwenden des Frottageverfahrens. Weitere Projekte nach Absprache. Kosten: Werkstattbeitrag (Voranmeldung erforderlich, Tel. 06131-122686 oder gm-druckladen@stadt.mainz.de)

Donnerstag, 10.02.2022, 10.00, 11.00, 12.00, 14.00, 15.00 und 16.00 Uhr  (und auf Nachfrage)
Druckvorführung an der Gutenberg-Presse

Freitag, 11.02.2022, 9.00-17.00 Uhr
Drucken und Setzen im Druckladen des Gutenberg-Museums 
für Kleingruppen. Setzen mit Holzlettern, Drucken der Motive im Hochdruck, Anwenden des Frottageverfahrens. Weitere Projekte nach Absprache. Kosten: Werkstattbeitrag (Voranmeldung erforderlich, Tel. 06131-122686 oder gm-druckladen@stadt.mainz.de)

Freitag, 11.02.2022, 10.00, 11.00, 12.00, 14.00, 15.00 und 16.00 Uhr  (und auf Nachfrage)
Druckvorführung an der Gutenberg-Presse

Samstag, 12.02.2022, 10.00, 11.00, 12.00, 14.00, 15.00 und 16.00 Uhr (und auf Nachfrage)
Druckvorführung an der Gutenberg-Presse

Samstag, 12.02.2022, 10.00-15.00 Uhr  
Offene Werkstatt im Druckladen des Gutenberg-Museums (derzeit nur mit Voranmeldung)
für Einzelpersonen und Kleingruppen. Drucken von eigenen oder vorhandenen Motiven, Setzen mit Holzlettern. Sondermaterialien auf Anfrage. Kosten: Werkstattbeitrag (Voranmeldung erforderlich, Tel. 06131-122686 oder gm-druckladen@stadt.mainz.de)

Samstag, 12.02.2022, 13.30-16.30 Uhr
Nachlass von großen und kleinen Sünden

Druckvorführung von Ablassbriefen im 1. Stock des Gutenberg-Museums

Sonntag, 13.02.2022, 12.00, 13.00, 14.00, 15.00 und 16.00 Uhr  (und auf Nachfrage)
Druckvorführung an der Gutenberg-Presse

Sonntag, 13.02.2022, 15.00-17.00 Uhr
Familiensonntag

Von tanzenden Buchstaben und bunten Blättern – Spannende Kinderführung von A bis Z mit Druckerschwärze und zauberhaften Büchern im Reich der schwarzen Kunst.  Für Kinder ab 6 Jahre. Treffpunkt 15 Uhr an der Museumskasse | Mobile Druckwerkstatt: Drucken mit Bildmotiven. Bitte beachten Sie, dass für beide Angebote jeweils eine Voranmeldung (Tel. 06131-123411 oder besuch.gm@stadt.mainz.de) erforderlich ist. Teilnahmebeitrag pro Kind: Führung 2 Euro und Drucken 2 Euro, inkl. Eintritt, erm. Eintritt 3,50 Euro für Eltern und begleitende Angehörige.

Von Montag bis Freitag zwischen 9.00-17.00 Uhr
Einzelbetreuung und Druckaufträge im Druckladen des Gutenberg-Museums

Erstellen privater Drucksachen unter fachkundiger Anleitung. Entgegennahme von Aufträgen nach persönlicher Absprache (Voranmeldung erforderlich, Tel. 06131-122686 oder gm-druckladen@stadt.mainz.de)

Biontech-Gründer Özlem Türeci und Uğur Şahin erhalten Ehrenring der Mainzer Universitätsmedizin – Ehrendoktorwürde für die Mentoren Professoren Huber u Bartenschlager

(v.l.):Univ.-Prof. Dr. Dr. h.c. Christoph Huber, ehemaliger Direktor der III. Medizinischen Klinik und Poliklinik Mainz, Mitgründer von BioNTech; Univ.-Prof. Ralf Bartenschlager, ehemaliger Inhaber der Professur für Molekulare Virologie an der Universitätsmedizin Mainz; Univ.-Prof. Dr. Özlem Türeci, Professorin für personalisierte Immuntherapie an der Universitätsmedizin Mainz u BioNTech-Gründerin; Univ.-Prof. Dr. Özlem Türeci, Professur für Translationale Onkologie und Immunologie am Forschungszentrum für Immuntherapie (FZI), Gründer u. Vorstandsvorsitzender (CEO) des Biotechnologie-Unternehmens BioNTech in Mainz. Fotos  © Diether v. Goddenthow
(v.l.):Univ.-Prof. Dr. Dr. h.c. Christoph Huber, ehemaliger Direktor der III. Medizinischen Klinik und Poliklinik Mainz, Mitgründer von BioNTech; Univ.-Prof. Ralf Bartenschlager, ehemaliger Inhaber der Professur für Molekulare Virologie an der Universitätsmedizin Mainz; Univ.-Prof. Dr. Özlem Türeci, Professorin für personalisierte Immuntherapie an der Universitätsmedizin Mainz u BioNTech-Gründerin; Univ.-Prof. Dr. Özlem Türeci, Professur für Translationale Onkologie und Immunologie am Forschungszentrum für Immuntherapie (FZI), Gründer u. Vorstandsvorsitzender (CEO) des Biotechnologie-Unternehmens BioNTech in Mainz. Fotos © Diether v. Goddenthow

Die Universitätsmedizin Mainz verleiht ihre höchsten Auszeichnungen an vier außergewöhnlich erfolgreiche Wissenschaftler:innen

(Mainz, 04. Februar 2022, te) Die Universitätsmedizin Mainz zeichnete gestern die BioNTech-Gründer:innen Univ.-Prof. Dr. Özlem Türeci und Univ.-Prof. Dr. Uğur Şahin mit dem Ehrenring der Universitätsmedizin Mainz aus. Die Ehrendoktorwürde erhielten der ehemalige Direktor der III. Medizinischen Klinik und Poliklinik und Mitgründer von BioNTech, Univ.-Prof. Dr. Dr. h.c. Christoph Huber, und der ehemalige Inhaber der Professur für Molekulare Virologie an der Universitätsmedizin Mainz, Univ.-Prof. Ralf Bartenschlager. Alle vier erwarben sich herausragende Verdienste um den Wissenstransfer von der Grundlagenforschung in die medizinische Anwendung. Die Verleihung der Ehrentitel fand im Rahmen eines Festakts im Staatstheater Mainz statt.

Vorstandsvorsitzende und Medizinische Vorstand, Univ.-Prof. Dr. Norbert Pfeiffer Foto  © Diether v. Goddenthow
Vorstandsvorsitzende und Medizinische Vorstand, Univ.-Prof. Dr. Norbert Pfeiffer Foto © Diether v. Goddenthow

„Dem Forscherpaar Univ.-Prof. Dr. Özlem Türeci und Univ.-Prof. Dr. Uğur Şahin gelang die spektakuläre und schnelle Entwicklung eines Corona-Impfstoffs, die auf einer jahrzehntelangen Grundlagenforschung zur mRNA-Technologie basiert. Professor Huber ist ein visionärer Pionier auf dem Gebiet immunologischer Krebsforschung, und Professor Bartenschlager verdanken wir die Grundlage zur Entwicklung der heutigen Therapie der Hepatitis-C-Virus-Infektion. Wir sind stolz und glücklich, dass diese wissenschaftlichen Persönlichkeiten bei uns gewirkt haben oder noch wirken. Spitzenmedizinische Forschung hat an der Universitätsmedizin Mainz immer eine Heimat und fällt auf fruchtbaren Boden“, begrüßte der Vorstandsvorsitzende und Medizinische Vorstand, Univ.-Prof. Dr. Norbert Pfeiffer, die Anwesenden im Staatstheater Mainz.

Ministerpräsidentin Malu Dreyer gratulierte in einem Grußwort allen Geehrten. Foto  © Diether v. Goddenthow
Ministerpräsidentin Malu Dreyer gratulierte in einem Grußwort allen Geehrten. Foto © Diether v. Goddenthow

„Alle vier haben mit ihrer herausragenden Arbeit der Wissenschaft von außen Anerkennung und nach innen Motivation gegeben“, sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer, die ebenfalls ein Grußwort sprach. Sie freue sich sehr, dass Stadt, Land, die Universität und die Universitätsmedizin heute gemeinsam ihren Erfolg feiern und würdigen können. „Gemeinsam werden wir uns weiter dafür engagieren, bei der Umsetzung ihrer Ideen für ihre Zukunft hier in Mainz zu unterstützen“, betonte die Ministerpräsidentin und gratulierte den Wissenschaftler:innen zu ihren hochverdienten Auszeichnungen.

Univ.-Prof. Dr. Georg Krausch, Präsident der Johannes Gutenberg-Universität Mainz Foto  © Diether v. Goddenthow
Univ.-Prof. Dr. Georg Krausch, Präsident der Johannes Gutenberg-Universität Mainz Foto © Diether v. Goddenthow

„Diese außergewöhnlichen Forschenden und ihre Karrieren machen deutlich, dass der Wissenschaftsstandort Mainz eine große Zukunft vor sich hat. Die Johannes Gutenberg-Universität Mainz freut sich, die Etablierung des Biotechnologiestandorts hier in Mainz weiter zu unterstützen und so die Entwicklung medizinischer Innovationen nachhaltig zu fördern“, sagte der Präsident der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Univ.-Prof. Dr. Georg Krausch, in seinem Grußwort. „Ich bin mir sicher: Die Begriffe Mainz, Spitzenmedizin und Innovation sind schon jetzt im öffentlichen Bewusstsein untrennbar miteinander verbunden.“

Der Wissenschaftliche Vorstand und Dekan der Universitätsmedizin Mainz, Univ. Prof. Dr. Ulrich Förstermann, verlieh den vier Wissenschaftler:innen die Ehrendoktorwürden und Ehrenringe.

Univ. Prof. Dr. Ulrich Förstermann  Foto  © Diether v. Goddenthow
Univ. Prof. Dr. Ulrich Förstermann Foto © Diether v. Goddenthow

Die Forschungsleistung von Professor Bartenschlager bezeichnete Ulrich Förstermann als eine bedeutende Entwicklung der Medizin der vergangenen Dekaden. Förstermann: „Seine Arbeiten revolutionierten die Behandlung von Hepatitis C. Aus einer langwierigen, nur partiell erfolgreichen und nebenwirkungsreichen Therapie entwickelte sich eine kurzzeitige, bei nahezu allen Patient:innen wirksame und sehr gut verträgliche Therapie. Eine häufig chronische Erkrankung wurde heilbar und die Elimination des Hepatitis-C-Virus‘ ein erreichbares Ziel“, würdigte Förstermann Ralf Bartenschlagers Forschungsleistung.

Als Gründervater der Mainzer Tumorimmunologie ehrte Professor Förstermann den ehemaligen Direktor der III. Medizinischen Klinik und Poliklinik, Professor Huber, bei der Verleihung. „Professor Huber gilt auch als treibende Kraft bedeutsamer Firmenausgründungen wie Ganymed und BioNTech. Außerdem war er am Aufbau des Instituts für translationale Onkologie (TRON) der Universitätsmedizin Mainz beteiligt. Schließlich half er auch mit bei der Gründung des Helmholtz-Instituts TRON (welches separat von TRON operiert). Des Weiteren ist Huber Vorstand des Mainzer Clusters Individualisierte Immunintervention (Ci3) e.V., das sich zum Ziel gesetzt hat, die Rhein-Main-Region im Gebiet der individualisierten Immunintervention an der internationalen Spitze zu verankern“, sagte der Wissenschaftliche Vorstand.

Das Forscherpaar Professor Özlem Türeci und Professor Uğur Şahin beschrieb Professor Förstermann als Teil der immunologischen Tradition der Universitätsmedizin Mainz. „Wir können seit mehr als zwanzig Jahren miterleben, wie sich die beiden als Mediziner und Forscher immer weiterentwickelt haben. In Teilbereichen der Medizin dürfte die von ihnen so erfolgreich erforschte und verbesserte mRNA-Technologie einen Paradigmenwechsel einleiten. Heute verleihen wir den Ehrenring des Fachbereichs für ihre Durchbrüche im Bereich der mRNA-Forschung, die entscheidend für die Entwicklung des ersten Corona-Impfstoffes waren und die Grundlage für individualisierte Krebsimpfstoffe bilden“, resümierte Förstermann.

Die BioNTech-Gründer Şahin und Türeci arbeiten eng mit der Universitätsmedizin Mainz zusammen. Professor Uğur Şahin ist seit 2000 an der Universitätsmedizin Mainz tätig, zunächst war er an der III. Medizinischen Klinik und Poliklinik der Universitätsmedizin Mainz beschäftigt. Seit 2013 ist er Inhaber einer W3-Professur für Translationale Onkologie und Immunologie am Forschungszentrum für Immuntherapie (FZI). Zum 1. Oktober 2021 übernahm Professor Özlem Türeci die gemeinsam mit dem Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) und dem Helmholtz-Institut für Translationale Onkologie (HI-TRON) etablierte W3-Professur für Personalisierte Immuntherapie an der Universitätsmedizin Mainz. Außerdem ist sie am Sonderforschungsbereich (SFB 1292) zur Entwicklung neuartiger Immuntherapien gegen Krebs und chronische Infektionen beteiligt.

Univ.-Prof. Dr. Özlem Türeci u. Univ. Prof. Dr. Ulrich Förstermann Foto  © Diether v. Goddenthow
Univ.-Prof. Dr. Özlem Türeci u. Univ. Prof. Dr. Ulrich Förstermann Foto © Diether v. Goddenthow

Uğur Şahin und Özlem Türeci machten seit Ende der 1990er Jahre eine Reihe von bahnbrechenden Entdeckungen, die es ermöglichten, die Effektivität von mRNA-Impfstoffen drastisch zu verbessern. Mit den von ihnen entdeckten Verbesserungen waren geringe Mengen mRNA ausreichend, um das Immunsystem zur Bekämpfung von Krebs und Infektionskrankheiten zu stimulieren. Damit wurde eines der Hauptprobleme von mRNA-Impfstoffen, ihre schwache Aktivität, überwunden.

Der Ehrenring der Universitätsmedizin Mainz hat eine lange Tradition: Er wurde 1677 vom damaligen Dekan der Medizinischen Fakultät, Professor Michael Voß, gestiftet und wird seit 1988 für besondere Verdienste um den Fachbereich Medizin verliehen. Die Ehrendoktorwürde kann grundsätzlich nicht an Mitglieder der Fakultät verliehen werden, sondern nur an Externe oder Pensionierte. Aus diesem Grund wurden Özlem Türeci und Uğur Şahin mit dem Ehrenring, der höchsten Auszeichnung des Fachbereichs, ausgezeichnet.

Die Veranstaltung mit geladenen Gästen fand unter größtmöglichen hygienischen Sicherheitsstandards statt. Durchgehend galt die 2G-Plus-Regel. Auch dreifach geimpfte Personen mussten dabei zusätzlich einen gültigen Negativ-Test einer zertifizierten Teststelle vorlegen.

Zu den vier ausgezeichneten Wissenschaftler:innen:

Univ.-Prof. Dr. Özlem Türeci. Foto  © Diether v. Goddenthow
Univ.-Prof. Dr. Özlem Türeci. Foto © Diether v. Goddenthow

Özlem Türeci, geboren 1967, studierte Medizin an der Universität des Saarlandes in Homburg. 2001 war Özlem Türeci an der Gründung der Ganymed Pharmaceuticals AG beteiligt. Dort war sie bis zum Verkauf des Unternehmens 2016 Vorstandsvorsitzende. Seit 2011 ist sie Mitbegründerin und Vorstandsmitglied des Clusters Individualisierte Immunintervention (Ci3) e.V. in Mainz. Sie habilitierte an der Universitätsmedizin Mainz, wo sie seit 2002 als Dozentin für Krebsimmuntherapie tätig ist. Die bekannte Forscherin arbeitete lange in der III. Medizinischen Klinik und Poliklinik der Universitätsmedizin Mainz und ist dort Arbeitsgruppenleiterin in einem immunologischen Sonderforschungsbereich (SFB 1292). Seit dem 1. Oktober 2021 hat sie die gemeinsam mit dem Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) und dem Helmholtz-Institut für Translationale Onkologie (HI-TRON) etablierte W3-Professur für personalisierte Immuntherapie an der Universitätsmedizin Mainz inne. Weltweite Prominenz erlangte Özlem Türeci in ihrer Position als Medizinischer Vorstand der BioNTech AG, an deren Gründung sie 2009 beteiligt war.

Univ.-Prof. Dr. Uğur Şahin. © Diether v. Goddenthow
Univ.-Prof. Dr. Uğur Şahin. © Diether v. Goddenthow

Uğur Şahin, geboren 1965, studierte Medizin an der Universität zu Köln und forschte während seiner Doktorarbeit im Bereich der Krebsimmuntherapie. Er arbeitete dann als Arzt und Wissenschaftler in Köln, Homburg und Zürich. Seit dem Jahr 2000 ist er an der Universitätsmedizin Mainz tätig, zunächst war Şahin an der III. Medizinischen Klinik und Poliklinik der Universitätsmedizin Mainz beschäftigt. Seit 2013 hat er eine W3-Professur für Translationale Onkologie und Immunologie am Forschungszentrum für Immuntherapie (FZI) inne. Zudem ist er stellvertretender Leiter des als Comprehensive Cancer Center ausgezeichneten Universitären Centrums für Tumorerkrankungen Mainz (UCT Mainz) und Mitbegründer des biopharmazeutischen Forschungsinstituts TRON –Translationale Onkologie an der Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz gGmbH. Dort unterstützt er aktuell die Forschung und Entwicklung als enger wissenschaftlicher Berater und Betreuer für Doktorandinnen und Doktoranden. Zudem ist er weiterhin an mehreren Sonderforschungsbereichen der Universitätsmedizin Mainz beteiligt. Einer breiten Öffentlichkeit bekannt wurde er als Vorstandsvorsitzender (CEO) des Biotechnologie-Unternehmens BioNTech SE mit Sitz in Mainz. Das Unternehmen ist 2008 als Ausgründung der Universitätsmedizin Mainz entstanden und wurde mit personellen und finanziellen Ressourcen der Universitätsmedizin Mainz gefördert. Univ.-Prof. Dr. Özlem Türeci und Univ.-Prof. Dr. Uğur Şahin wurden für ihre wissenschaftlichen Leistungen bereits mit einer Vielzahl von Preisen geehrt, darunter der hoch renommierte Paul-Ehrlich- und Ludwig-Darmstaedter-Preis 2022 sowie jüngst der vom Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier verliehene Deutsche Zukunftspreis 2021.

Univ.-Prof. Dr. Dr. h.c. Christoph Huber, Foto  © Diether v. Goddenthow
Univ.-Prof. Dr. Dr. h.c. Christoph Huber, Foto © Diether v. Goddenthow

Christoph Huber, geboren 1944, studierte Medizin in Innsbruck/Österreich. Dort absolvierte er auch seine Facharztausbildung in Innerer Medizin und schloss seine Habilitation ab. 1983 begründete er dort eine der ersten europäischen Stammzelltransplantations-Einrichtungen. 1986 wurde er zum Professor für Klinische Immunbiologie und Leiter der gleichnamigen Abteilung ernannt. 1990 wechselte Huber von der Universitätsklinik in Innsbruck an die Universitätsmedizin Mainz, wo er die Professur für Innere Medizin und die Leitung der III. Medizinischen Klinik und Poliklinik mit den Schwerpunkten Hämatologie, Onkologie, Pneumologie und Stammzelltransplantation bis zu seiner Pensionierung 2009 übernahm. Uğur Şahin, Özlem Türeci und Christoph Huber gründeten im Jahr 2001 das Unternehmen Ganymed Pharmaceuticals, ein Spin-Off der Universitätsmedizin Mainz. Im Jahr 2008 waren sie Mitgründer:innen des Biotechnologieunternehmens BioNTech, einer weiteren Ausgründung aus der Universitätsmedizin Mainz. Der Österreicher ist ein weltweit angesehener Wissenschaftler für immunologisch geprägte Krebsforschung und setzt sich seit den 1970er Jahren für die Entwicklung der Krebsimmuntherapie ein. Durch sein Engagement konnten zahlreiche Forschungsergebnisse der Krebsimmuntherapie aus dem Labor in die klinische Anwendung übertragen werden. Für sein Engagement und seine Forschungen wurde Huber unter anderem mit dem Bundesverdienstkreuz 1. Klasse der Bundesrepublik Deutschland, dem Österreichischen Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst und mit der Ehrenmitgliedschaft in der Österreichischen Akademie der Wissenschaften ausgezeichnet.

Univ.-Prof. Ralf Bartenschlager Foto  © Diether v. Goddenthow
Univ.-Prof. Ralf Bartenschlager Foto © Diether v. Goddenthow

Ralf Bartenschlager, geboren 1958, studierte Biologie an der Universität Heidelberg. Er habilitierte sich 1999 am Institut für Virologie an der Universität Mainz. Dort war er von 1994 bis 1999 Arbeitsgruppenleiter. Von 2000 bis 2002 übernahm er die Professur für Molekulare Virologie in Mainz. Seit 2002 hat er diese Professur an der Medizinischen Fakultät der Universität Heidelberg inne. Bartenschlager ist Direktor der Abteilung für Molekulare Virologie am Zentrum für Infektiologie des Universitätsklinikums Heidelberg (UKHD) und Sprecher des Schwerpunkts „Infektionen, Entzündungen und Krebs“ am Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ). Seit 2014 leitet er dort die Abteilung virus-assoziierte Karzinogenese. Bartenschlager ist Präsident der Deutschen Gesellschaft für Virologie und Mitglied des wissenschaftlichen Beirates des Robert Koch-Instituts. Außerdem ist er Mitglied der Nationalen Akademie der Wissenschaften (Leopoldina) und der European Molecular Biology Organization (EMBO). Im Zentrum seiner Forschungsleistung stehen medizinisch relevante RNA-Viren, insbesondere das Hepatitis-C-Virus und das Dengue-Virus. Bartenschlager leistete hier wichtige Beiträge zur Erforschung der Lebenszyklen der beiden Erreger. Dabei gelang es ihm als erster, Hepatitis-C-Viren im Labor zu vermehren. Dadurch wurde es möglich, hochwirksame Medikamente zu entwickeln, mit denen man diese chronische Virusinfektion bei fast allen Infizierten heilen kann. Er legte somit die Grundlagen für die Ausheilung von Hepatitis C. Für seine Forschung erhielt der Heidelberger Virologe 2016 den renommierten Lasker-Preis und im Jahr 2015 den Robert-Koch-Preis.