Bewerbungen für den mit 20 000 Euro dotierten Hessischen Verlagspreis 2022 noch bis Ende März möglich

Wiesbaden. Auch in diesem Jahr rückt Hessen mit dem Hessischen Verlagspreis einen wichtigen Zweig der Literaturförderung in den Fokus. Bewerben können sich alle unabhängigen Verlage mit Firmensitz in Hessen und einem jährlichen Umsatz unter zwei Millionen Euro. Der Preis wird gemeinsam mit dem Landesverband Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels e.V. vergeben. Er ist insgesamt mit 20.000 Euro dotiert. Verliehen werden ein Hauptpreis mit einem Preisgeld von 15.000 Euro und ein Sonderpreis mit einem Preisgeld von 5.000 Euro für einzelne Komponenten eines Verlagsprogramms.

„Nach bald zwei Jahren Pandemie-Zeit verdienen die hessischen Verlage unsere Aufmerksamkeit mehr denn je“, so Kunst- und Kulturministerin Angela Dorn. „Vielen von ihnen blicken mit Sorge in die Zukunft: Die vergangenen zwei Jahre brachten Umsatzeinbußen, zahlreiche Literaturfestivals und Lesereisen wurden abgesagt, zögerlicher Kauf in den Buchläden vor Ort wirkte sich auch auf die Verlage aus. Mit dem Hessischen Verlagspreis möchten wir die vielen in Hessen ansässigen unabhängigen Verlage und ihre kulturelle und gesellschaftliche Bedeutung in den Fokus der Öffentlichkeit rücken. Die Vielfalt der Verlage in Hessen gilt es zu erhalten und zu bewahren. Mit dem Hessischen Verlagspreis zeichnen wir herausragende Verlagsarbeit, Programmstrategie und Kriterien der Autorenpflege aus.“

Lothar Wekel, Vorsitzender des Landesverbandes Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland des Börsenvereins, ergänzt: „Engagements öffentlich wahrnehmbar zu machen und zu prämieren, dies ist die wunderbare Intension des Hessischen Verlags-preises auch in 2022. Damit zeichnet der Preis seit Jahren Persönlichkeiten in Verlagen aus, die sonst eher im Hintergrund stehen, weil ihre Arbeit dies verlangt. Auch wenn zukünftig vielleicht ansteht, dass Verlagsprogramme geehrt werden, deren formgebende Algorithmen von Künstlicher Intelligenz gesteuert sind, so dürfen wir uns bei den Preisträgerinnen und Preisträgern des Hessischen Verlagspreises auch immer auf Verlage und deren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern freuen, die leidenschaftlich Ideen und Inhalte in ihren Programmen vorangetrieben haben und vorantreiben. Ohne sie wäre unsere Kultur nur eine Art Reproduktion des immer Gleichen und abrufbarer Methodik. Es ist dem Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst und damit Angela Dorn ganz besonders zu danken, diese Innovationen so bedeutend zu fördern.“

Bis zum 31.März 2022 sind Bewerbungen möglich. Dabei stehen die Verlagsstrategie und das Gesamtprogramm im Mittelpunkt, nicht einzelne Bucherfolge oder bekannte Autoren. Die Ausschreibung richtet sich an alle Verlagssparten wie Belletristik, Lyrik & Sachbuch, Fachbuch & Wissenschaft sowie Kunst- & Regionalbuch.

Die Bewerbungsunterlagen können auf der Homepage des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst abgerufen werden:
https://hessenlink.de/verlagspreis

Schon vor 3500 Jahren kam Blattgemüse auf den Tisch Archäologen und Archäobotaniker der Goethe-Universität rekonstruieren die Wurzeln der westafrikanischen Küche

Ausgrabung eines Nok-Gefäßes am Fundplatz Ifana 3. Foto: Peter Breunig
Ausgrabung eines Nok-Gefäßes am Fundplatz Ifana 3. Foto: Peter Breunig

Blattgemüse gehört in Westafrika als Beilage zu vielen Gerichten wie dem gestampften Yams im Süden der Region. In Zusammenarbeit mit Chemikern der Universität Bristol ist Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der Goethe-Universität nun der Nachweis gelungen, dass die Ursprünge solcher Gerichte 3500 Jahre zurückreichen.

FRANKFURT. Mehr als 450 Töpfe aus prähistorischer Zeit wurden untersucht, 66 von ihnen enthielten Reste von Lipiden, also wasserunlöslichen Substanzen. Im Auftrag des Nok-Forschungsteams der Goethe-Universität extrahierten Chemiker der Universität Bristol Lipidprofile, die Aufschluss über die verwendeten Pflanzen geben sollten. Die Ergebnisse sind jetzt in der Zeitschrift „Archaeological and Anthropologial Sciences“ veröffentlicht worden: Mehr als ein Drittel der 66 Lipidprofile zeigten sehr unterschiedliche und komplexe Verteilungsmuster – ein Hinweis darauf, dass hier verschiedene Pflanzen und Pflanzenteile verarbeitet wurden.

Blattgemüse gehört heute in Westafrika als Beilage zu vielen Gerichten. Gekocht werden Blätter von Bäumen wie beispielsweise dem Baobab (Adansonia digitata) oder die bitter schmeckenden Blätter eines strauchigen Korbblütlers (Vernonia amygdalina). Diese Blattsoßen werden mit Gewürzen, Gemüse, auch Fisch oder Fleisch, angereichert und komplettieren die stärkehaltige Grundlage von Speisen wie dem gestampften Yams im Süden Westafrikas oder dem festen Brei aus Perlhirse in den trockeneren Savannen im Norden. Mit vereinter Expertise haben Archäologie und Archäobotanik der Goethe-Universität und chemische Wissenschaften der Universität Bristol nachgewiesen, dass die Ursprünge solcher Gerichte in Westafrika 3500 Jahre zurückreichen.

Die Untersuchungen sind Teil eines von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten Projekts unter Leitung von Prof. Peter Breunig und Prof. Katharina Neumann, das im Dezember 2021 seinen Abschluss fand. Mehr als zwölf Jahre lang haben Archäologen und Archäobotaniker der Goethe-Universität die Nok-Kultur Zentralnigerias untersucht, die bekannt ist für ihre großformatigen Terrakotta-Figuren und für frühe Eisenproduktion in Westafrika im ersten Jahrtausend v. Chr. – wobei die Wurzeln der Nok-Kultur bis in die Mitte des 2. Jahrtausends zurückreichen. Im Fokus der Forschung stand vor allem der gesellschaftliche Kontext, in dem die Skulpturen geschaffen worden waren, also auch Wirtschaft und Ernährung. Anhand verkohlter Pflanzenreste aus Zentralnigeria konnte nachgewiesen werden, dass die Nok-Leute Perlhirse kultivierten. Ob sie aber auch andere stärkehaltige Pflanzen wie Yams nutzten und welche Gerichte sie aus der Perlhirse zubereiteten, lag bislang im Dunkeln.

„Verkohlte Pflanzenreste wie Samen und Nussschalen, die verkohlt in den archäologischen Sedimenten erhalten geblieben sind, spiegeln nur einen Teil dessen wider, was die Menschen damals gegessen haben“, erklärt Prof. Katharina Neumann. Von den chemischen Analysen habe man sich zusätzliche Erkenntnisse über die Nahrungszubereitung erhofft. Und tatsächlich konnten die Forscher aus Bristol mit Hilfe von Lipid-Biomarkern und Analysen stabiler Isotope an mehr als 450 prähistorischen Töpfen zeigen, dass verschiedene Pflanzenarten zur Herstellung von Speisen verwendet wurden.

Dr. Julie Dunne von der Abteilung für organische Geochemie der Universität Bristol sagt: „Diese ungewöhnlichen und hochkomplexen pflanzlichen Lipidprofile sind die vielfältigsten, die bisher (weltweit) in archäologischer Keramik gefunden wurden.“ Es scheint mindestens sieben verschiedene Lipidprofile in den Gefäßen zu geben, was ein deutliches Indiz für die Verarbeitung verschiedener Pflanzenarten und -organe in diesen Gefäßen ist, darunter möglicherweise auch von unterirdischen Speicherorganen (Knollen) wie etwa Yams.

Seit Beginn des Projekts suchten die Archäobotanikerinnen im Projekt Belege für die frühe Nutzung von Yams, liegt die Nok-Region doch im „Yamsgürtel“ Westafrikas, also in dem Bereich des Kontinents, in dem Yams heute kultiviert wird. Verkohlte Reste helfen hier nicht weiter, denn das weiche Gewebe der Knollen ist oft schlecht erhalten und zudem wenig spezifisch. Die chemischen Analysen deuten nun darauf hin, dass neben Blättern und anderen noch nicht identifizierten Gemüsen auch suberinhaltiges Pflanzengewebe gekocht wurde – diese Substanz findet man in der Rinde sowohl von oberirdischen als auch unterirdischen Pflanzenorganen – möglicherweise also ein erstes Indiz für die Zubereitung von Yams, wenn auch nicht der erhoffte eindeutige Beweis.

Durch die archäobotanische Untersuchung von verkohlten Resten wusste man bisher von Perlhirse (Cenchrus americanus) und Kuhbohne (Vigna unguiculata), den ölhaltigen Früchten des Canariumbaumes (Canarium schweinfurthii) und von einer Afrikanischer Pfirsich genannten Frucht (Nauclea latifolia), die wegen ihre Vielzahl von Samen an große Feigen erinnert. Die molekulare Untersuchung komplettiert nun das Bild der Nahrungszubereitung an den Fundplätzen der Nok-Kultur. Die Frankfurter Archäobotanikerin Dr. Alexa Höhn erklärt: „Die sichtbaren und unsichtbaren Reste der Nahrungszubereitung im archäologischen Sediment und in der Keramik vermitteln uns ein viel vollständigeres Bild vergangener Ernährungsgewohnheiten. Die neuen Belege lassen nun auf eine beträchtliche zeitliche Tiefe der westafrikanischen Küche schließen.“

Publikation: Julie Dunne, Alexa Höhn, Katharina Neumann, Gabriele Franke, Peter Breunig, Louis Champion, Toby Gillard, Caitlin Walton‑Doyle, Richard P. Evershed Making the invisible visible: tracing the origins of plants in West African cuisine through archaeobotanical and organic residue analysis. Archaeological and Anthropological Sciences https://doi.org/10.1007/s12520-021-01476-0

„Die Wannseekonferenz“ – Filmgespräch mit Produzent Friederich Oetker

© ZDF
© ZDF

Zu dem Film „Die Wannseekonferenz“ findet am Montag, 31. Januar, 19 Uhr, ein Filmgespräch mit Produzent Friederich Oetker statt. Die Online-Veranstaltung wird im Rahmen der Reihe „27. Januar – Erinnern an die Opfer“ und in Kooperation mit der Jüdischen Gemeinde Wiesbaden durchgeführt. Eine Anmeldung per E-Mail an lehrhaus@jg-wi.de ist erforderlich.

Am Montag, 24. Januar, sendet das ZDF um 20.15 Uhr den Fernsehfilm „Die Wannseekonferenz“. Der Film entstand anlässlich des 80. Jahrestages der Wannseekonferenz, auf der die „Endlösung der Judenfrage“ und damit die effizienteste Strategie zur Ermordung von 11 Millionen Menschen diskutiert und beschlossen wurde. Der Film „Die Wannseekonferenz“ steht auch seit Dienstag, 18. Januar, in der ZDF-Mediathek zur Verfügung.

Der Produzent des Films, Friederich Oetker, wird am 31. Januar im Gespräch mit Steve Landau, Geschäftsführer der Jüdischen Gemeinde Wiesbaden und Leiter des Jüdischen Lehrhauses, und Katherine Lukat, Sachgebietsleitung Gedenkstätten im Stadtarchiv Wiesbaden, online Fragen beantworten und mehr über die Entstehung des Fernsehfilms berichten. Dr. Peter Quadflieg, Leiter des Stadtarchivs Wiesbaden, führt in die Veranstaltung ein.

Am 20. Januar 1942 trafen sich in einer Villa am Berliner Wannsee Vertreter von SS, NSDAP und Ministerialbürokratie. Der Massenmord an den europäischen Juden war bereits im Gange. Eingeladen zur „Besprechung mit Frühstück“ hatte SS-Chef Reinhard Heydrich. Die Konferenz lief nach gewohnten Mustern ab: Hader um Kompetenzen und Zuständigkeiten, Profilierungen und Moderation durch die Leitung. In den Pausen gab es Schnittchen, Kaffee und Cognac. Der Film zeigt, wie während dieser bürokratischen Zusammenkunft in gelöster Atmosphäre besprochen wurde, welche Maßnahmen und institutionellen Übereinkünfte für die effizienteste Strategie zur Ermordung eines ganzen Volkes notwendig seien, wie die bereits laufenden Mordaktionen das Vorhaben beeinflussen und schließlich wie die „Endlösung der Judenfrage“ praktisch durchgeführt werden könne. „Die Wannseekonferenz“ fasst diesen ungeheuerlichen Vorgang – die geplante Auslöschung des jüdischen Volkes als Verwaltungsakt – in einen Fernsehfilm von 90 Minuten. Er fußt auf umfassender Recherche und Fachberatung. Zugrunde liegt unter anderem das Protokoll der Wannseekonferenz, das Adolf Eichmann verfasste.

Friederich Oetker studierte Produktion und Medienwirtschaft an der HFF München und Betriebswirtschaft an der Cass Business School in London. Er begann seine Karriere 2010 als Assistent des Produzenten Bernd Eichinger. Von 2011 bis 2015 arbeitete er als Assistent des Vorstandsvorsitzenden der Constantin Film, Martin Moszkowicz. Seit 2015 ist Friederich Oetker Produzent und zeichnet unter anderem für folgende Filme mitverantwortlich: „Der Bernd“ (2012), „Bruder vor Luder“ (2015), „Axolotl Overkill“ (2017), der seine Weltpremiere beim Sundance Film Festival feierte, und „Tiger Girl“ (2017), der das Panorama Special der Berlinale eröffnete. Zuletzt war der von ihm produzierte Dokumentarfilm „Das geheime Leben der Bäume“ in den deutschen Kinos zu sehen. 2021 produzierte Oetker „Die Wannseekonferenz“ für das ZDF. Oetker ist Mitglied der deutschen Filmakademie.

DER UNTERGANG DES RÖMISCHEN REICHES – Landesausstellung vom 24.06. bis 27.11.2022 in Trier

Gemälde von Johann Heinrich Tischbein, Der Triumph Hermanns nach seinem Sieg über Varus, 1758
Gemälde von Johann Heinrich Tischbein, Der Triumph Hermanns nach seinem Sieg über Varus, 1758

Das römische Imperium existierte viele hundert Jahre und umfasste auf seinem Höhepunkt ein riesiges Gebiet: die meisten Teile des heutigen Europas, Nordafrikas sowie des Nahen Ostens. Was aber führte zu seinem Niedergang,

Was waren Vorboten des Zerfalls? Wie stirbt ein Reich und wie verwaisen einstmals blühende Metropolen? Und was ist das Erbe des gefallenen Imperiums?

Diesen Fragen widmet sich die große Landesaus­stell­ung „Der Untergang des Römisches Reiches“ – dem Schwerpunktthema der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (GDKE) im Jahr 2022 – vom 25. Juni bis 27. November in Trier, der spätantiken Residenz der römischen Kaiser:

Während das Rheinische Landesmuseum Trier unter dem Leitthema DER UNTERGANG DES RÖMISCHEN REICHES auf 1000 qm die zahlreichen Faktoren und Ursachen illustriert, die im 4. und 5. Jahrhundert maßgeblich zum Untergang des Römischen Reiches geführt haben, betrachtet das Museum am Dom in  IM ZEICHEN DES KREUZES – EINE WELT ORDNET SICH NEU  wie das Christentum bis ins 7. Jahrhundert in das Machtvakuum des zerstörten Römer-Reiches tritt und sich etablieren konnte. Das Stadtmuseum Simeonstift Trier beleuchtet in DAS ERBE ROMS. VISIONEN UND MYTHEN IN DER KUNST das Fortleben des Römischen Reiches in der Kunst- und Kulturgeschichte. Kunstwerke aus fünf Jahrhunderten erzählen von der Faszination für die Idee „Rom“, deren Echo bis in unsere Gegenwart reicht. Die Aus­stell­ung zeigt eindrucksvoll, wie das Römische Reich und sein Untergang mal als „schlimmstes Unglück“, bald als „glänzender Triumph der Freiheit“ immer wieder neu interpretiert, gedeutet und verarbeitet wurden.

Weitere Informationen unter
https://untergang-rom-ausstellung.de/
Faltblatt zum Download

Eines der großen Rätsel der Weltgeschichte – Der Untergang des Römischen Reiches

20Dez_Plakat_Untergang-450Innenminister Roger Lewentz eröffnet den Auftakt zum Themenjahr /Dr. Marcus Reuter stellt die neue große Landesausstellung vor

Innenminister Roger Lewentz wird am 25. Januar 2022 im Landesmuseum Mainz eine Vortragsreihe zur Spätantike eröffnen. Dabei handelt es sich um die Auftaktveranstaltung zu „Der Untergang des Römisches Reiches“ – dem Schwerpunktthema der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (GDKE) im Jahr 2022.

Zum Auftakt der Vortragsreihe im Mainzer Landesmuseum wird Dr. Marcus Reuter am 25. Januar in sehr anschaulicher Weise von der kommenden großen Landesausstellung des Rheinischen Landesmuseums Trier, die den Titel „Der Untergang des Römischen Reiches“ trägt, berichten. Der Vortrag startet um 18 Uhr und kann per GoToMeeting bzw. per Zoom in digitaler Form verfolgt werden. Es wird um eine Anmeldung per E-Mail unter anmeldung@gdke.rlp.de gebeten. Der Zugangslink wird nach Anmeldeschluss per E-Mail zugeschickt. Die Teilnahme ist kostenfrei.

Dr. Marcus Reuter ist ein profunder Kenner der römischen Antike und zugleich Leiter des Rheinischen Landesmuseums Trier. Ihn hat schon immer die Frage interessiert, wie und warum ein so mächtiges Imperium untergehen konnte. Was die Besucherinnen und Besucher ab dem 25. Juni 2022 in Trier erwartet, das wird Marcus Reuter in seinem Vortrag erläutern. Denn gleich drei Museen – neben dem Rheinischen Landesmuseum auch das Stadtmuseum und das Dommuseum in Trier – widmen sich in diesem Jahr aus unterschiedlichen Perspektiven dieser höchst spannenden historischen Epoche, die von Umbrüchen und Gewalt, aber auch von Kontinuitäten geprägt war.

Im Rahmen des landesweiten Begleitprogramms plant das Landesmuseum Mainz vom 10. Juni 2022 bis 29. Januar 2023 eine kleine Sonderausstellung unter dem Titel „Niedergang oder Neuanfang? – Mainz und Köln zwischen Antike und Mittelalter“, dazu zehn Vorträge, die sich teils dezidiert mit der Stadt Mainz, mit Funden, Bauwerken oder mit den Begräbnisstätten der damaligen Zeit befassen.

Verschiebung von Premieren und Vorstellungsausfälle im Januar 2022

Verschiebung der Premieren von »The Minutes- Die Schlacht am Mackie Creek« und »Pique Dame«
Weitere Vorstellungsausfälle im Großen und im Kleinen Haus

I.
Aufgrund von Quarantänemaßnahmen im Ensemble wird die Premiere von »The Minutes – Die Schlacht am Mackie Creek« auf Samstag, den 05.02.2022 um 19.30 Uhr im Kleinen Haus verschoben. Ebenfalls wird die Opernpremiere von »Pique Dame« auf Samstag, 29.01.2022 um 19.30 Uhr im Großen Haus verschoben. Bereits gekaufte Karten können gegen eine andere Vorstellung getauscht oder zurückgegeben werden, Karten für die Premieren behalten jedoch ihre Gültigkeit für den jeweils neuen Premierentermin.

II.
Bis einschließlich Freitag, 28.01.2022 entfallen außerdem sämtliche Vorstellungen im Großen und im Kleinen Haus des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden. Außerdem entfällt das 4. Sinfoniekonzert »WIR 4« am 26.01.2022 im Kurhaus.
Ausnahmen sind die Premiere von »Corpus Delicti« im Schauspiel am Sonntag, 23.01.2022 um 19.30 Uhr in der Wartburg sowie das Gastspiel im Ballett »Igra« der Tanzkompanie Kor’sia am 25.01. und 26.01.2022 jeweils um 19.30 Uhr. Diese finden nach aktuellem Stand wie geplant statt.

Weitere Informationen unter www.staatstheater-wiesbaden.de

Theaterkasse: Telefon 0611.132 325 | E-Mail: vorverkauf@staatstheater-wiesbaden.de | www.staatstheater-wiesbaden.de Abo-Büro: Telefon: 0611.132 340 | abonnement@staatstheater-wiesbaden.de Gruppenbüro: Telefon 0611.132 300 | gruppenticket@staatstheater-wiesbaden.de

Anpassung der Hessischen Corona-Schutzverordnung

© Diether v. Goddenthow
© Diether v. Goddenthow

Ministerpräsident Bouffier: „Mit den neuen Regelungen schaffen wir Klarheit und Einheitlichkeit und sorgen dafür, dass die Kritische Infrastruktur durchgehend funktioniert“

Wiesbaden. Die Hessische Landesregierung hat wie angekündigt die geltende Coronavirus-Schutzverordnung an die aktuellen Beschlüsse der Ministerpräsidentenkonferenz (MPK) angepasst, nachdem Bundestag und Bundesrat die rechtlichen Voraussetzungen dafür geschaffen hatten.

„Nachdem wir unsere Verordnung in der vergangenen Woche bereits verlängert hatten, war es uns nun wichtig, so schnell wie möglich die Beschlüsse der Ministerpräsidentenkonferenz umzusetzen und damit Einheitlichkeit und Klarheit zu schaffen. Durch die Beschlüsse von Bundesrat und Bundestag sind die rechtlichen Voraussetzungen jetzt gegeben.

Zu den wesentlichen Änderungen ab 17- Januar 2022 zählen:

  • Vereinheitlichung und Verkürzung der Quarantänedauern
  •  Inzidenzunabhängige hessenweite Einführung der 2G-Plus Regel in der Innengastronomie (2G in der Außengastronomie)
  • Angleichung der maximalen Veranstaltungsgrößen auf 1.000 Teilnehmende im Freien; bislang war dies auf 250 begrenzt. In Innenräumen bleibt es bei maximal 250 Teilnehmenden.
  • Auch geimpfte und genesene Schülerinnen und Schüler können jetzt ebenfalls an allen regelmäßigen Schülertestungen teilnehmen und auf diese Weise den Status von 2G-Plus erreichen.
  • Empfehlung zum Tragen von FFP2-Masken beim Einkaufen, in Geschäften und bei der Nutzung des Öffentlichen Personennah- und Fernverkehrs.

Die Infektionszahlen steigen derzeit bundesweit an. In Hessen liegt die Inzidenz heute landesweit bei 602,3. Das liegt an der hochansteckenden Omikron-Variante, die auch in Hessen einen immer größer werdenden Anteil der Neuinfektionen ausmacht. Gleichzeitig bleibt die Situation in den Krankenhäusern weitgehend stabil, die Zahl der Intensivpatienten sinkt derzeit sogar leicht. „Daher können wir es verantworten, die Quarantäneregelungen – wie in der MPK vereinbart – anzugleichen und zu verkürzen und frühere Freitestungen zu ermöglichen“, so Bouffier. „Damit verfolgen wir nicht zuletzt das Ziel, dass trotz hoher Infektionszahlen insbesondere die kritische Infrastruktur in unserem Land weiter funktioniert. Denn aufgrund der schnellen Verbreitung der Omikron-Variante drohen in vielen wichtigen Bereichen wie der Polizei, der Feuerwehr, der Strom- und Gasversorgung Personalengpässe. Wir sind mit den Unternehmen und Institutionen im regelmäßigen Austausch, sodass wir auf diese Situation vorzubereitet sind. Niemand muss sich sorgen, dass systemrelevante Bereiche zum Erliegen kommen könnten.“

Folgende aktualisierte Regeln gelten ab morgen, 17. Januar 2022, in Hessen:

Definition und Zugangsregeln bei 2G-Plus auf Basis der Empfehlungen des Robert Koch-Instituts (RKI) sowie des Paul Ehrlich-Instituts (PEI):

Zugang haben somit Personen mit folgendem Nachweis:

  • Doppelt geimpft und getestet
  • Genesen und getestet
  • Dreifach geimpft (geboostert)
  • Genesen und doppelt geimpft
  • Doppelt geimpft und genesen (Neu)
  • Geimpft, genesen, geimpft (Neu)
  • Frisch doppelt geimpft (max. 3 Monate, ab dem Tag der Zweitimpfung) (Neu)
  • Frisch genesen (max. 3 Monate, ab dem Tag des positiven PCR-Tests) (Neu)
  • Genesen + frisch einmal geimpft (max. 3 Monate, ab dem Tag der Impfung) (Neu)

Ausnahmen:

  • Kinder bis zur Einschulung (keine Testnotwendigkeit)
  • Kinder und Jugendliche unter 18 Jahre und Personen, die sich nicht impfen lassen können benötigen einen aktuellen Test oder ein Testheft.
  • Doppelt geimpfte oder genesene Schülerinnen und Schüler, mit Testheft

Neue Isolations- und Quarantäneregelungen für Infizierte, Haushaltsangehörige und Kontaktpersonen:

(keine Unterscheidung mehr zwischen Omikron- und Deltavariante)

Regeln zur Isolation von Corona-Infizierten (unabhängig vom Impfstatus) mit positivem Schnell- oder PCR-Test

  • 10 Tage Isolation. Eine Anordnung durch das Gesundheitsamt ist nicht notwendig.
  • Eine Freitestung nach 7 Tagen ist möglich durch einen Schnelltest bei einer Teststelle oder einen PCR-Test.
  • Für Beschäftigte in Krankenhäusern und Alten- und Pflegeheimen gelten Sonderregeln: Eine Arbeitsaufnahme ist nur nach Freitestung mit einem PCR-Test möglich, und zwar nach sieben Tagen. Voraussetzung dafür ist, dass man mindestens 48 Stunden symptomfrei ist.
  • Regeln zur Quarantäne von Haushaltsangehörigen von Corona-Infizierten (bspw. Partner, Eltern, Kinder etc.):
  •  Grundsätzlich gelten 10 Tage Quarantäne, eine Anordnung durch das Gesundheitsamt ist nicht notwendig.
  • Eine Freitestung ist nach 7 Tagen mit einem Schnelltest durch eine Teststelle oder einem PCR-Test möglich.
  •  Schülerinnen und Schüler sowie Kleinkinder können sich bereits nach 5 Tagen Freitesten lassen.

Von der Quarantäne als Haushaltsangehörige befreit sind Personen mit folgendem Nachweis:

  • Dreifach geimpft (geboostert)
  • Genesen und doppelt geimpft
  • Doppelt geimpft und genesen
  • Geimpft, genesen, geimpft
  • Frisch doppelt geimpft (max. 3 Monate, ab dem Tag der Zweitimpfung)
  • Frisch genesen (max. 3 Monate, ab dem Tag des positiven PCR-Tests)
  • Genesen + frisch einmal geimpft (max. 3 Monate, ab dem Tag der Impfung)

Regeln zur Quarantäne weiterer Kontaktpersonen von Corona-Infizierten:

  • Diese Anordnung erfolgt ausschließlich durch das Gesundheitsamt.
  • Grundsätzlich gelten die Quarantäneregeln und Ausnahmen wie bei Haushaltsangehörigen.

Klar sei aber auch, so der Regierungschef weiter, dass neue Bestimmungen allein nicht ausreichten, um die Pandemie zu beenden. „Gerade im Hinblick auf Omikron ist es derzeit so wichtig wie nie, sich impfen zu lassen. Besonders die Auffrischungsimpfung trägt dazu bei, die Ansteckungsgefahr zu verringern und vor einem schweren Verlauf zu schützen. Derzeit liefert die Bundesregierung genug Impfstoff nach Hessen und es gibt ausreichend Möglichkeiten, unkompliziert einen Impftermin zu vereinbaren. Ich appelliere an alle Bürgerinnen und Bürger, diese Möglichkeit wahrzunehmen, damit wir gemeinsam nach vorne blicken können. Auch die Einhaltung der geltenden Hygiene- und Abstandsregelungen bleibt weiterhin von höchster Wichtigkeit.“

Die Coronavirus-Schutzverordnung ist gültig bis zum 10. Februar 2022.

Zur Verlängerung der pandemischen Notlage erklären die Fraktionsvorsitzenden von CDU und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, Ines Claus und Mathias Wagner:

„Am 11. März 2020 stufte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) die Ausbreitung des Corona-Virus als Pandemie ein, da es sich um eine Massenerkrankung handelt, die sich unkontrolliert über Kontinente hinweg ausbreitet. Trotz der seither unternommenen großen Kraftanstrengungen, um die Ausbreitung des Virus in Deutschland einzudämmen, sind die Corona-Infektionszahlen wieder hoch. Der Hessische Landtag hat am 7. Dezember 2021 die pandemische Notlage festgestellt. Auch für das Haushaltsjahr 2022 liegt eine Naturkatastrophe und damit eine besondere Ausnahmesituation vor, die sich der Kontrolle des Staates entzieht und die staatliche Finanzlage erheblich beeinträchtigt.

Aufgrund der andauernden und aktuell verschärften pandemischen Situation und der unsicheren ökonomischen Rahmenbedingungen ist die Fortführung der hessischen Krisenbewältigungspolitik zur Bekämpfung der Corona-Virus-Pandemie geboten. Die regierungstragenden Fraktionen von CDU und Grüne haben deshalb heute die Fortführung der Notlage beantragt, um zur Bewältigung der gesundheitlichen, wirtschaftlichen und sozialen Folgen der Corona-Virus-Pandemie weitere 3 Milliarden Euro in den Landeshaushalt 2022 einzustellen. Eine Milliarde Euro davon wird aus der allgemeinen Rücklage entnommen, eine weitere Milliarde über Kredite finanziert, der Rest ergibt sich aus Mehreinnahmen aus der Steuerschätzung. Durch diese parlamentarische Entscheidung stellen wir die Weichen, dass wir in der Krise weiter helfen können.

3 Milliarden Euro entsprechen einem Anteil an den Gesamtausgaben des Landes in einer Größenordnung von rund 10 Prozent. Mit dem beantragten Beschluss und der Veranschlagung im Kernhaushalt wird den Vorgaben des Staatsgerichtshofs Rechnung getragen. Ein solcher Betrag kann nicht aus den laufenden Mitteln des Landeshaushalts finanziert werden. Dies erfordert auch eine Korrektur des ursprünglich vorgesehenen Nettokreditbedarfs, der durch Rückgriff auf den Ausnahmetatbestand der Schuldenbremse gedeckt werden soll. Die Abstimmung des Hessischen Landtags darüber ist für die kommende Plenarsitzung in der ersten Februarwoche vorgesehen.

Die Bereitstellung der Mittel auch im Jahr 2022 ist eine wichtige Nachricht für alle, die auf diese Hilfen dringend angewiesen sind. Denn ohne die mit diesen Krediten finanzierten Maßnahmen können weder unser Gesundheitssystem, noch die Kommunen, noch die hessische Wirtschaft so wirkungsvoll in der Krise unterstützt werden. Auch aufgrund dieser Maßnahmen kommt Hessen trotz aller Härten vergleichsweise gut durch die Krise.“

Fashion Week – Sustainable Fashion: Designed & Made in Frankfurt

 (vlnr):Elisabeth Budde, Inhaberin Transparent Design und Herausgeberin „voilá“ Magazin, Oliver Schwebel, Geschäftsführer Wirtschaftsförderung Frankfurt, Silvia Dietz, Frankfurt Fashion Week, Messe Frankfurt, Manuela Schiffner, Leitung Kreativwirtschaft, Wirtschaftsförderung Frankfurt, Christine Fehrenbach, Kuratorin und Veranstalterin „Transforming Frankfurt, Fashion The Frankfurt Fashion & Design Forum, Béatrice Steimer, Frankfurter Künstlerin, Udo Kandel, Brandmanager Polestar . Fotos: ©Wirtschaftsförderung Frankfurt
(vlnr):Elisabeth Budde, Inhaberin Transparent Design und Herausgeberin „voilá“ Magazin, Oliver Schwebel, Geschäftsführer Wirtschaftsförderung Frankfurt, Silvia Dietz, Frankfurt Fashion Week, Messe Frankfurt, Manuela Schiffner, Leitung Kreativwirtschaft, Wirtschaftsförderung Frankfurt, Christine Fehrenbach, Kuratorin und Veranstalterin „Transforming Frankfurt, Fashion The Frankfurt Fashion & Design Forum, Béatrice Steimer, Frankfurter Künstlerin, Udo Kandel, Brandmanager Polestar . Fotos: ©Wirtschaftsförderung Frankfurt

Wirtschaftsdezernentin Stephanie Wüst präsentiert „voilá“ – das neue Fashion Booklet zur Frankfurt Fashion Week 2022 / Eröffnung „Transforming Frankfurt Fashion – The Frankfurt Fashion & Design Forum“, 17. – 21. Januar 2022 in der Frankfurter Innenstadt

Anlässlich der Frankfurt Fashion Week – Ausgabe Januar 2022 lädt die Frankfurter Wirtschaftsdezernentin Stephanie Wüst zusammen mit der Wirtschaftsförderung Frankfurt ein, regionale und nachhaltige Mode- und Designlabels zu entdecken.

„Ob Street Style oder Haute Couture: Viele Frankfurter Modelabels – Designerinnen und Designer, Maßschneiderinnen und Maßschneider – repräsentieren nachhaltige Mode. Ich lade alle herzlich ein, die Frankfurt Hidden Champions des Sustainable Fashion Design zu entdecken und sich von der Qualität selbst ein Bild zu machen und die kreativen Köpfe der Frankfurter Modewelt kennen zu lernen. Handwerkskunst gepaart mit umweltschonenden Produktionsweisen, dazu hochwertige Materialien und Langlebigkeit – und vor allen Dingen ausgesprochen gutes Design – zeichnen nachhaltige Mode designed und made in Frankfurt aus.“ so Wirtschaftsdezernentin Stephanie Wüst zum Start der Frankfurt Fashion Week.

(vlnr): Manuela Schiffner, Leiterin Kreativwirtschaft, Wirtschaftsförderung Frankfurt, Elisabeth Budde, Inhaberin Transparent Design und Herausgeberin „voilá“ Magazin, Anna Kirchner, Inhaberin Annakotta Design Fotos: ©Wirtschaftsförderung Frankfurt
(vlnr): Manuela Schiffner, Leiterin Kreativwirtschaft, Wirtschaftsförderung Frankfurt, Elisabeth Budde, Inhaberin Transparent Design und Herausgeberin „voilá“ Magazin, Anna Kirchner, Inhaberin Annakotta Design Fotos: ©Wirtschaftsförderung Frankfurt

20 Fashionlabels, die sich besonders der Nachhaltigkeit verschrieben haben, vereint voilá – Das Fashion-Booklet zur FFW 2022 No.1. Herausgeberin und Designerin Elisabeth Budde (Transparent Design) hat die Auswahl zusammen mit Branchenexpertinnen entwickelt. Aus den von den Labels bereit gestellten Informationen und Fotos zu ihren Kreationen konzipierte Budde gemeinsam mit der Designkollegin Anna Kirchner das erste Frankfurter Fashion-Designer Magazin „voilà – where to find und who they are“. „Die angesprochenen Labels sagten spontan zu, an diesem Projekt inklusive Kostenbeteiligung teilzunehmen.“ berichtet Budde. „Besonders freut mich, dass wir von allen kreativen Köpfen ein persönliches Credo zu Sustainability bekommen haben. Die Credos spiegeln auch einmal mehr das Selbstverständnis und die Individualität jedes einzelnen Labels wider“. Realisiert wurde das Magazin, das kostenfrei erhältlich ist und einlädt, die kreativen Köpfe hinter den Frankfurter Modemarken in ihren Ateliers und Showrooms zu besuchen, mit Unterstützung der Wirtschaftsförderung Frankfurt und der Messe Frankfurt.

Täglich: Ausstellung mit Produkten folgender Labels:
Emilie Burfeind (Groß Gerau) – Hessendesign Competition http://www.emil-blau.com/
enormclothing (Kassel) – Hessendesign Competition https://www.instagram.com/enormclothing/
Goyagoya (Frankfurt am Main) http://www.goyagoya.com/
Jonathan Radetz (Frankfurt am Main) https://jonathanradetz.shop
LIMO Wardrobe (Kronberg) https://www.limo-wardrobe.de/
Solostücke (Wiesbaden) https://www.solostuecke.de
THE GUESTLIST (Chemnitz) https://www.the-guestlist.com/
the paperbag (Frankfurt am Main) https://thepaperbag.de

Eine Kombination aus Nachhaltigkeit, Kunst, Performance und Information bietet das „Transforming Frankfurt Fashion – The Frankfurt Fashion & Design Forum“, ein Pop Up Showroom im Polestar Space Frankfurt, organisiert und kuratiert von der Designerin und Nachhaltigkeitsexpertin Christine Fehrenbach. Die zusammen mit der Frankfurter Künstlerin und Städelabsolventin Béatrice Steimer inszenierte Kunst- und Designausstellung stellt Produkte von regional agierenden Labels in den Fokus, die sich mit dem Thema nachhaltige Mode und Materialien auseinanderzusetzen.

Einen Einblick in die Arbeit der Fashion- und Designlabels bieten die täglich von 14-15 Uhr stattfindenden Schaufenster-Talks. Interessierte können sich interaktiv in den Talk einbringen, indem sie eine am Schaufenster angebrachte Telefonnummer anrufen und so das Gespräch vor den Schaufenstern mithören und Fragen stellen können. „In unseren täglichen Talks geben wir den regionalen Protagonisten eine Bühne. Wir erfahren was sie antreibt und wie sie arbeiten.“ so die Veranstalterin Christine Fehrenbach über die Motivation zu dem Projekt „Insbesondere regionale und kleinere Labels entwickeln kreative Antworten für die sich verändernden Bedürfnisse ihrer Kundinnen und Kunden z.B. in dem sie eine kreislauffähige Produktion schaffen, nachhaltige Materialien verwenden, fair produzieren und transparent sind.“

Am Donnerstag, 20. Januar 19 Uhr findet eine Diskussion mit dem Titel „Fashion and Design in Transition. An Opportunity for the Future?“ statt. Max Gilgenmann (CEO, Studio MMO4) spricht mit Alexander Lutz (Managing Director, Polestar Germany), Bettina Bär (Show Director Neonyt und Val:ue, Messe Frankfurt), Benjamin Mandos (Gründer, Got Bag) und Veranstalterin Christine Fehrenbach.

Transforming Frankfurt Fashion – The Frankfurt Fashion & Design Forum“ findet täglich bis zum 21. Januar von 10-19 Uhr im Polestar Space Frankfurt, Große Eschenheimer Str. 14, 60313 Frankfurt statt. Das Official Side Event der Frankfurt Fashion Week und AAAREA Satellit wird unterstützt von Polestar, e15, satis&fy, Hessen Design, der Hessen Agentur und der Wirtschaftsförderung Frankfurt.

Das komplette Programm unter: https://frankfurt.fashion/de/schedule

voilà – Das Fashion-Booklet zur FFW 2022 No.1 ist im Polestar Space Frankfurt, bei den vorgestellten Modelabels, in ausgewählten Frankfurter Hotels und Restaurants sowie in der Bürgerberatung in der Neuen Altstadt erhältlich.

Online ist es zu finden unter: www.buddlet.de/fashion-designers-frankfurt

Uni Mainz: Studien mit über 100.000 Probanden in 26 Ländern zeigen Zusammenhang zwischen Verschwörungsmentalität und linksextremer, besonders aber rechtsextremer politischer Ausrichtung

(Mainz) Verschwörungstheorien waren zu allen Zeiten, in allen Kulturen und allen Bevölkerungen verbreitet. Sie tauchen immer wieder im Zuge von Großereignissen auf, heutzutage etwa in der Folge von Terroranschlägen, bei Pandemien wie COVID-19 oder Präsidentschaftswahlen. Wie zwei neue Studien aus 26 Ländern zeigen, geht die Verschwörungsmentalität einer Person mit einer linksextremen oder noch stärker mit einer rechtsextremen Überzeugung einher. „Wir beobachten außerdem eine größere Neigung zu einer Verschwörungsmentalität unter den Wählern von Oppositionsparteien, die sich einer persönlichen oder gesellschaftlichen Einflussnahme beraubt sehen“, sagt der Leiter der Studien, Prof. Dr. Roland Imhoff von der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU). Die beiden Studien sind die bislang größte Untersuchung zum Thema Verschwörungsmentalität, sowohl im Hinblick auf die Teilnehmerzahl von über 100.000 Probanden als auch hinsichtlich der einbezogenen 26 Länder. Die Ergebnisse wurden nun in der Fachzeitschrift Nature Human Behaviour veröffentlicht.

Zusammenhang zwischen Verschwörungsmentalität und politischer Orientierung
Verschwörungsmentalität bezeichnet eine Haltung, die davon ausgeht, dass geheime, finstere Kräfte am Werk sind. „In Verschwörungstheorien wird die Überzeugung vertreten, dass eine Gruppe von Akteuren heimlich zusammenarbeitet, um ein bösartiges Ziel zu verfolgen“, beschreibt Roland Imhoff, Professor für Sozial- und Rechtspsychologie, die Auffassung der Anhänger. Verschwörungsüberzeugungen gedeihen besonders im politischen Bereich. Hier sind Verschwörungstheorien untrennbar mit der Rhetorik populistischer politischer Führer verbunden.

Anhand der beiden Untersuchungen wollte das internationale Forschungsteam um Roland Imhoff Genaueres über die Beziehung zwischen politischer Orientierung und Verschwörungsmentalität herausfinden. Die erste Studie umfasst einen einzigartigen Datensatz aus 23 Ländern, darunter auch außereuropäische Länder wie Brasilien und Israel, mit 33.431 Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Untersucht wurde auch, ob sich mangelnde politische Kontrolle, beispielsweise falls die bevorzugte politische Partei nicht Teil der Regierung ist, auf die Verbindung zwischen politischer Orientierung und Verschwörungsmentalität auswirkt – wie es die Kontrolldeprivationstheorie annimmt. Eine zweite Studie mit 70.882 Probanden ergänzt diese Analysen mit weiteren Daten aus 13 europäischen Ländern. Die Erhebungen erfolgten jeweils mithilfe eines Fragebogens, der die Verschwörungsmentalität anhand eines standardisierten Instruments, bezeichnet als „Conspiracy Mentality Questionnnaire“, und die politische Orientierung auf zwei Arten erfasste: einmal über eine Selbsteinordnung auf einer Skala von links bis rechts, einmal über die angegebene Parteipräferenz und die Einordnung dieser Partei auf dem Links-Rechts-Schema durch internationale Expertinnen und Experten.

Zusammengefasst weisen die Ergebnisse einen Zusammenhang auf zwischen der politischen Orientierung und der Neigung, an Verschwörungen zu glauben. „Die Befragten an den beiden äußeren Enden des politischen Spektrums formulierten stärker ausgeprägte Überzeugungen, dass die Welt von geheimen Kräften regiert wird, die im Dunkeln arbeiten“, schreiben die Autorinnen und Autoren in dem Beitrag für Nature Human Behaviour. Darüber hinaus zeigen die beiden Studien, dass die Verschwörungsmentalität bei der politischen Rechten besonders ausgeprägt ist, vor allem unter Wählern traditioneller, nationalistischer und autoritärer Parteien.

Zwischen den einzelnen Ländern zeichneten sich leichte Unterschiede ab: Länder in Mittel- und Westeuropa verzeichnen eine stärkere Verschwörungsmentalität unter Anhängern der politischen Rechten, so in Belgien, insbesondere Flandern, Deutschland, Frankreich, den Niederlanden, Österreich, Polen und Schweden. In südlichen Ländern wie Rumänien, Spanien und Ungarn war die Verschwörungsmentalität mehr im linken Milieu verankert.

„Verschwörungstheorien sind für Verlierer“
Verschwörungstheorien finden außerdem mehr Zuspruch, wenn die Menschen einer Partei nahestehen, die nicht Teil der Regierung ist, die Anhänger also über keine politische Kontrolle verfügen. Dieser Zusammenhang ist wiederum besonders auffällig bei Menschen am äußersten rechten Rand des Parteienspektrums. Außerdem ergab die Auswertung, dass weniger gebildete Menschen eher zu einer Verschwörungsmentalität neigen.

Über beide Studien hinweg untermauern die Ergebnisse den Eindruck, dass „Verschwörungstheorien für Verlierer sind“, wie es vom amerikanischen Politologen Joseph Uscinski formuliert wurde. Die Autorinnen und Autoren der Studie um Imhoff merken allerdings an, dass Ursache und Wirkung nicht unbedingt eindeutig sind: Es sei gut möglich, dass Menschen, die sich zu den Wahlverlierern zählen, in der Folge von Verschwörungstheorien angezogen werden. Es könne aber genauso gut sein, dass Parteien, die sich gegen den Mainstream richten und wenig Chancen auf Wahlgewinne haben, für Verschwörungstheoretiker besonders attraktiv sind – also, dass Menschen, die sich von Verschwörungstheorien angezogen fühlen, auch eher Parteien wählen, die Wahlen verlieren.

Veröffentlichung:
Roland Imhoff et al.
Conspiracy mentality and political orientation across 26 countries
Nature Human Behaviour, 17. Januar 2022
DOI: 10.1038/s41562-021-01258-7
https://www.nature.com/articles/s41562-021-01258-7

COVID-19-Impfung schützt nachweislich Forschende der Universitätsmedizin Mainz belegen Wirksamkeit der Impfkampagne in Rheinland-Pfalz

Die erste Phase der Impfkampagne hat die besonders gefährdete Gruppe der über 80-Jährigen priorisiert und hat damit nachweislich schwere Krankheitsverläufe verringert. Foto © Staatskanzlei RLP I Stephan Dinges
Die erste Phase der Impfkampagne hat die besonders gefährdete Gruppe der über 80-Jährigen priorisiert und hat damit nachweislich schwere Krankheitsverläufe verringert. Foto © Staatskanzlei RLP I Stephan Dinges

(Mainz, 17. Januar 2022, nh) Wissenschaftler:innen des Instituts für Medizinische Biometrie, Epidemiologie und Informatik (IMBEI) der Universitätsmedizin Mainz haben gezeigt, dass die erste Phase der Impfkampagne in Rheinland-Pfalz die besonders gefährdete Gruppe der über 80-Jährigen vor schweren Krankheitsverläufen geschützt hat. Darüber hinaus sank mit steigender Impfquote die SARS-CoV-2-Infektionsrate in dieser Bevölkerungsgruppe besonders stark. Die Ergebnisse basieren auf einer Auswertung von Daten der Impfdokumentation Rheinland-Pfalz, des Robert Koch-Instituts (RKI) und des Statistischen Landesamts Rheinland-Pfalz aus dem Zeitraum von Januar bis Mai 2021. Die Analyse wurde jetzt in der Fachzeitschrift „European Journal of Epidemiology“ veröffentlicht.

Die Altersgruppe der über 80-Jährigen trägt ein besonders hohes Risiko für schwere COVID-19-Verläufe. Deshalb wurde diese Bevölkerungsgruppe zu Beginn der Impfkampagne in Deutschland priorisiert gegen das Coronavirus SARS-CoV-2 geimpft. So gelang es, in Rheinland-Pfalz für die Altersgruppe 80 plus bis Ende Mai 2021 eine Impfquote von 80 Prozent bei Männern und 75 Prozent bei Frauen zu erreichen.

Für ihre jetzt veröffentlichte Datenanalyse zur Wirksamkeit der Impfkampagne werteten die Mainzer Forschenden in Kooperation mit der Impfdokumentation des Landes Rheinland-Pfalz die rheinland-pfälzischen Impfdaten aus. Diese verknüpfte das Forscherteam mit Daten des RKI zur altersspezifischen COVID-19-Mortalität sowie mit Daten des Statistischen Landesamts Rheinland-Pfalz zur Bevölkerung und Gesamtmortalität.

Die Wissenschaftler:innen konnten zeigen, dass in Rheinland-Pfalz der Anteil der Altersgruppe 80 plus an den COVID-19-Sterbefällen von Anfang Februar bis Ende Mai 2021 mit steigender Impfquote deutlich zurückging. Während bis Kalenderwoche 5 die über 80-Jährigen noch rund 70 Prozent der Sterbefälle ausmachten, sank ihr Anteil auf neun Prozent in Kalenderwoche 20.

Die Untersuchung belegt zudem einen deutlichen Rückgang der SARS-CoV-2-Infektionen bei den über 80-Jährigen: Ab etwa Mitte Februar 2021 sanken die Infektionszahlen in allen Altersgruppen. Bei der Bevölkerungsgruppe 80 plus ging der Anteil an Infektionen im Vergleich am stärksten zurück – von 16 Prozent Anfang Januar 2021 auf nur ein Prozent in Kalenderwoche 20.

Möglich wurde dieser Nachweis der Impfwirkung durch umfangreiche bevölkerungsbasierte Daten. „Die wissenschaftliche Analyse der uns vorliegenden Daten durch das IMBEI zeigt klar, dass wir mit unserer Impfkampagne erfolgreich waren. Mit Hilfe der Priorisierung konnten wir die besonders durch das SARS-CoV-2 gefährdete Bevölkerungsgruppe in sehr vielen Fällen vor schweren Krankheitsverläufen schützen“, betont der rheinland-pfälzische Impfkoordinator Daniel Stich.

Bisherige Daten zur Wirksamkeit der COVID-19-Impfungen stammen meist aus klinischen Zulassungsstudien. Diese fanden unter kontrollierten Bedingungen statt. In der breiten Anwendung der Impfstoffe können jedoch verschiedene Faktoren, wie beispielsweise neue Virusvarianten oder Verhaltensänderungen, die Impfwirkung beeinflussen. „Grundsätzlich ist es denkbar, dass geimpfte Personen einen Teil des in Studien nachgewiesenen Impfschutzes dadurch verlieren, dass sie etwa die gängigen Hygieneregeln weniger beachten. Um herauszufinden, wie sich die COVID-19-Impfungen tatsächlich auf die Bevölkerung auswirken, müssen deshalb sogenannte Real World-Daten untersucht werden, so wie wir das jetzt getan haben“, erläutert PD Dr. Daniel Wollschläger, Leiter der Abteilung für Epidemiologische Methodik und Strahlenforschung am IMBEI.

Über die jetzt ausgewerteten Daten hinaus wurden rund 1,2 Millionen Datensätze zu den aufgetretenen Nebenwirkungen erfasst. „Damit verfügen wir über eine optimale Grundlage für weitere Forschung“, betont Dr. Wollschläger.

Originalpublikation:

Wollschläger D, Gianicolo E, Blettner M, Hamann R, Herm-Stapelberg N, Schoeps M. Association of COVID-19 mortality with COVID-19 vaccination rates in Rhineland-Palatinate (Germany) from calendar week 1 to 20 in the year 2021: a registry-based analysis. European Journal of Epidemiology 36, 1231-1236 (2021).

DOI: 10.1007/s10654-021-00825-6