Finalisten des DAM Preises für Architektur in Deutschland 2022 nominiert

Seit 2007 werden mit dem DAM Preis für Architektur in Deutschland jährlich herausragende Bauten in Deutschland ausgezeichnet. 2022 wird der Preis vom Deutschen Architekturmuseum (DAM) bereits zum sechsten Mal in enger Zusammenarbeit mit JUNG als Kooperationspartner in einem gestaffelten Juryverfahren vergeben.
Eine Expertenjury unter Vorsitz von Christiane Thalgott bestimmte jetzt aus dem Feld der Shortlist vier Projekte für die engere Wahl der Finalisten zum DAM Preis 2022. Die in die Endauswahl gelangten Gebäude können betrachtet werden auf der Internetpräsenz zum DAM Preis dam-preis.de, die darüber hinaus einen profunden Überblick zum Baugeschehen in und aus Deutschland bietet.

AUSSTELLUNG.
29. Januar – 27. März 2022

PREISVERLEIHUNG +
AUSSTELLUNGSERÖFFNUNG:
Freitag, 28. Januar 2022, 19 Uhr

DEUTSCHES ARCHITEKTURMUSEUM (DAM)
während der Sanierung:
Henschelstraße 16A
60596 Frankfurt am Main \ Germany
dam-online.de

Partner des DAM Preis ist die Firma JUNG.
JUNG steht weltweit für zeitloses Design und zukunftsorientierte Gebäudetechnik. Seit mehr als 100 Jahren sind Innovation, Leidenschaft und Präzision wegweisend für die Produktentwicklungen. Licht, Beschattung, Klima, Energie, Sicherheit, Türkommunikation und Multimedia – JUNG Systeme bieten die passende Lösung für jede Anforderung. Ästhetisches Design verschmilzt dabei mit intelligenter Smart Home- und Smart Building-Technologie. Die Produkte werden zu 90 Prozent in Deutschland gefertigt, belegt durch das TÜV Nord Prüfsiegel „Made in Germany“. Mit dem Bekenntnis zur Produktion in Deutschland setzt JUNG zugleich auch auf nachhaltige und ressourceneffiziente Herstellungsprozesse. Der Teamgeist und die Verbundenheit der über 1.400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Deutschland sowie in den 20 Tochterunternehmen und über 70 Vertretungen in Europa, dem Nahen und Mittleren Osten, in Asien und Nordamerika tragen maßgeblich dazu bei, den Anspruch „Fortschritt als Tradition“ mutig und kreativ in die Tat umzusetzen.

50 Jahre Kommunales Kino Filmreihe und Feier am Donnerstag, 2. Dezember, 18 und 20 Uhr

1971_12_Kommunales-Kino_-Buster-Keaton2Mit Buster Keaton fing vor 50 Jahren alles an: Am 3. Dezember 1971 eröffnete eine Stummfilmreihe mit dem stoischen Komiker das Programm des Kommunalen Kinos in Frankfurt, das in den ersten Monaten seiner Existenz als Gast dreimal die Woche im Theater am Turm Filme vorführte – sofort mit großem Erfolg, und das, obwohl das Kino nur außerhalb der Theaterzeiten spielen durfte. Es war das erste Filmtheater in Deutschland, das als städtisch vollsubventioniertes Kino mit ständigem Programm den politischen Anspruch des damaligen Frankfurter Kulturdezernenten, Hilmar Hoffmann, erfüllte, Film den anderen Künsten gleichzustellen – eine kulturpolitische Pioniertat. Und eine Initialzündung für die Förderung und Pflege der Filmkunst in Deutschland, die Folgen in vielen Städten und Gemeinden zeitigen sollte: Schon wenige Jahre später gab es 150 kommunal geförderte Lichtspieltheater in Deutschland, deren Existenz Karrieren wie die von Wim Wenders, Volker Schlöndorff und Rainer Werner Fassbinder beförderte und anspruchsvollen Filmen ein Forum in Deutschland gab.

Das Kino des DFF nimmt den 50. Jahrestag seiner Gründung zum Anlass, mit seinen Besucher:innen auf eine bewegte Geschichte mit heftigen politischen und kulturellen Auseinandersetzungen zurückzublicken, und sich einmal selbst zu feiern: Den gesamten Dezember über mit einem Filmprogramm, das Filme, die auch im Dezember 1971 liefen, wieder aufführt.

Am Donnerstag, 2. Dezember, geht es um 18 Uhr Uhr los mit einem Buster-Keaton-Kurzfilmprogramm. Um 20 Uhr folgt dann die Feier mit Weggefährt:innen und befreundeten Institutionen. Zu sehen ist STEAMBOAT BILL, JR. (USA 1928, R: Charles Reisner, D: Buster Keaton). Heide Schlüpmann spricht ein Grußwort, bevor sich zahlreiche Wegbegleiter:innen bei einem kleinen Empfang im Anschluss austauschen können.

Weitere Filme, die im Dezember gezeigt werden:

  • THE MURDER OF FRED HAMPTON Die Ermordung Fred Hamptons (USA 1970, R: Mike Gray/Howard Alk)
  • THE HORSE SOLDIERS Der letzte Befehl (USA 1959, R: John Ford)
  • DIE SELTSAMEN ABENTEUER DES MR. WEST IM LANDE DER BOLSCHEWIKI (UdSSR 1924, R: Lew Kuleschow)
  • SUMMER IN THE CITY (BRD 1970, R: Wim Wenders)
  • THE KID Der kleine Junge (USA 1921, R: Charles Chaplin)
  • OSSESIONE Besessenheit (Italien 1942, R : Luchino Visconti)

Ziel der Gründer:innen des Kommunalen Kinos war es, Film als ein künstlerisches, aber auch gesellschaftspolitisch wichtiges Medium zu etablieren, das alle Bürgerschichten erreicht. Von Anfang an war es daher der Anspruch des Kommunalen Kinos, wirtschaftlich unabhängig und frei von materiellen Zwängen zu sein. Film sollte mehr sein als kommerzielles Massenvergnügen. Geboten wurde – bezahlbares – Kino, das jenseits des Mainstreams stand. Hieraus entwickelten sich ganz neue Möglichkeiten, Filmkultur zu präsentieren. Thematische, auch politisch akzentuierte Filmreihen sorgten für lebhafte Debatten. Das Kommunale Kino etablierte eine cineastische Gegenkultur.

Das gefiel nicht allen: Noch vor der Eröffnung, bereits im Mai 1971, klagten fünf kommerzielle Frankfurter Kinobetreiber wegen Wettbewerbsverzerrung. Doch die Klage wurde abgewiesen und ging als „Frankfurter Urteil“ in die Geschichte der Kommunalen Kinos ein.

1972 zog das Kommunale Kino vom Theater am Turm ins Historische Museum am Römer und nahm seinen regulären Spielbetrieb dort mit einer Charlie-Chaplin-Retrospektive auf. „Andere Filme anders zeigen“ war fortan die Devise im KoKi, wie es von den Frankfurter:innen schon bald liebevoll genannt wurde. Ein Leitspruch, der für viele der nun rasch entstehenden Kommunalen Kinos in Deutschland galt.

In Frankfurt bildeten sich in den frühen Jahren neben den filmhistorischen Reihen zwei Schwerpunkte der Programmarbeit heraus: ein dezidiert politisches Profil und ein besonderes Engagement für den aktuellen deutschen Film – dieses Profil setzt sich bis heute fort.

Zu sehen waren weiterhin große Reihen etwa zum jiddischen Kino oder zum Kino in den Sowjetrepubliken sowie eine Fülle von Länderschwerpunkten und Retrospektiven zu einzelnen Filmemacher:innen.

1984 zog das KoKi auf Initiative von Hilmar Hoffmann in das neu gegründete Deutsche Filmmuseum am Schaumainkai, wo beide Institutionen zusammen mit dem Deutschen Filminstitut ein neues Zentrum der Filmkultur am Main bildeten. Mit einer Federico Fellini gewidmeten Ausstellung und Retrospektive wurde das Haus eröffnet und bot nunmehr als einzige Kinemathek in Deutschland die Möglichkeit, Ausstellungs- und Kinobesuch zu vereinen.

Es folgten üppig angelegte, sich über mehrere Monate erstreckende Filmreihen mit einer großen thematischen Bandbreite: von King Vidor über John Ford und Stan Brakhage bis zu Charlie Chaplin, Yasujirō Ozu, Marguerite Duras oder Jean Renoir; hinzu kamen regelmäßige Schauspieler:innenporträts und thematische Reihen wie jene zum Kino der deutschen Filmemigrant:innen.

Die größte Krise in seiner Geschichte überstand das Kino in den Jahren 1993 und 1994. Der Magistrat hatte auf Betreiben der Kulturdezernentin Linda Reisch im Zuge seines Sparkurses beschlossen, das Kommunale Kino zu schließen. Mehr als 200 Protestschreiben aus aller Welt gingen ein. Die Entscheidung wurde revidiert, aber der Schließungsbeschluss offiziell nie zurückgenommen.

In der Folge verlor das Kommunale Kino seine Eigenständigkeit: Zunächst als Abteilung des Deutschen Filmmuseums geführt, ist es nun zentraler Kern der 2006 mit dem Deutschen Filminstitut fusionierten Institution, die seit 2019 als DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum e.V. firmiert.

Beim Umbau des Hauses zwischen 2009 und 2011 wurde das Kino komplett renoviert und zusätzlich mit neuester Vorführtechnik (2K-Digitalprojektion und 3D) ausgestattet. Der neue Saal an gleicher Stelle im Untergeschoss der Gründerzeitvilla erstrahlt nun in Rot und bietet Platz für 131 Besucher:innen.

Mit der Wiedereröffnung schärfte das Kino ein weiteres Mal sein Profil. Neben altbewährten Formaten wie „Klassiker & Raritäten“ und „Was tut sich – im deutschen Film?“ wurden neue Angebote wie die Reihe „Lecture und Film“, das „Late Night Kultkino“ und ein wöchentlicher Programmplatz für „Specials“ eingeführt. Der von jungen Leuten organisierte Filmclub Treppe 41 lädt zum Austausch ein.

Zweimal im Jahr werden deutsche Filmschaffende eingeladen und erhalten Carte Blanche, Filme vorzustellen, die sie beeinflusst haben.

Die Reihe „Lecture und Film“, beleuchtet in Kooperation mit der Frankfurter Goethe-Universität das Werk bedeutender Regisseur:innen, bisher etwa Jean-Luc Godard, Agnès Varda, Andy Warhol, Chantal Akerman oder Pier Paolo Pasolini.

Verschiedene Festivals strukturieren das Jahresprogramm: Neben den vom DFF organisierten Festivals wie LUCAS – Internationales Festival für junge Filmfans, goEast – Festival des mittel- und osteuropäischen Films, Africa Alive, dem italienischen Filmfestival Verso Sud oder Southern Lights – Kino des globalen Südens, beteiligt sich das Kino am Lichter Filmfest Frankfurt International und dem japanischen Festival Nippon Connection. Weitere umfangreichere Filmreihen finden begleitend zu den aktuellen Sonderausstellungen statt.

Das Kino ist darüber hinaus durch zahlreiche Kooperationspartner, Institutionen, Museen und kulturelle Organisationen eingebunden in das Kulturleben der Stadt Frankfurt. Darüber hinaus ist das DFF Mitglied in verschiedenen nationalen und internationalen Verbänden: dem Kinemathekenverbund, der ACE und der FIAF.

DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum e.V.
Schaumainkai 41
60596 Frankfurt am Main
www.dff.film

Tag der Offenen Tür im Bad Homburger Schlosspark am 16.11. mit dem Pomologen-Verein am Tempel der Pomona

Schloss Bad Homburg  Foto:  Diether v Goddenthow
Schloss Bad Homburg Foto: Diether v Goddenthow

Gemeinsam mit dem Pomologen-Verein / Landesgruppe Hessen laden die Staatlichen Schlösser und Gärten Hessen (SG) zu einem Tag der Offenen Tür am Tempel der Pomona im Schlosspark Bad Homburg ein. Anlass sind die Präsentation der hessischen Lokalsorte des Jahres 2022 und eine Feier der historischen Obstkultur Die Veranstaltung hält für alle Interessierten, vor allem Familien mit Kindern, umfassende Informationen zu Entwicklung und Anbau von Äpfeln und anderem Obst im Kontext von Gartendenkmalpflege und Umweltbildung bereit. Sie bietet sinnliche Erlebnisse und die Möglichkeit spielerischer Naturerkundungen.

Die Besucher erwartet ein umfangreiches Festprogramm von 11:00 bis 16:30 Uhr am Tempel der Pomona im Parkbereich „Fantasie“ beim Herrschaftlichen Obstgarten an.

11:00 Uhr Begrüßung und Eröffnung
Reinhard Kraus, stellv. Direktor, Staatliche Schlösser
und Gärten Hessen

Grußwort
Sofia Blind, Autorin des Buches „Die Alten
Obstsorten“

11:20 Uhr Präsentation 20 Jahre „Hessische Lokalsorte des
Jahres“
Steffen Kahl, Pomologen-Verein e.V. – Landesgruppe
Hessen

11:40 Uhr Vorstellung der Hessischen Lokalsorte 2022:
Friedberger Bohnapfel
Präsentation, Einführung neues Faltblatt und
naturgetreues SOMSO-Modell, Verkostung
Steffen Kahl, Pomologen-Verein e.V. – Landesgruppe
Hessen

12:30 Uhr Geführter Spaziergang der Teilnehmer:innen zum
Tempel der Pomona
Peter Vornholt, Gärtnerischer Leiter Schlosspark Bad
Homburg, Staatliche Schlösser und Gärten Hessen

(Anmeldungen sind nur für den Programmteil in der Schlosskirche
nötig. Die Registrierungen nimmt Katharina Saul,
katharina.saul@schloesser.hessen.de, +49 (0)6172 9262 185 auf.
Es gelten die allgemeinen Bestimmungen zur Eindämmung der
Corona-Pandemie mit Nachweispflicht nach 3G-Regel und
Abstandsgebot von mind. 1,5 Metern.)

13:00-16:30 Uhr
• Individuelle Besichtigung der Ausstellung zur Obstkultur im
Tempel der Pomona
• Verkostung historischer Apfelsorten zur Erntezeit
• Info und Beratung zu alten Obstsorten
Experten des Pomologen-Vereins e.V. – Landesgruppe
Hessen. Mitgebrachte Fruchtproben (Äpfel und Birnen)
werden gegen Spende für den Pomologenverein bestimmt.
Hierfür sind 3-5 unbeschädigte Früchte pro Sorte nötig.
• Mitmachangebot für Familien rund um den Apfel
Kunst und Kreatives rund um den Apfel
Bianca Limburg, „WissenwächstimGarten“-Koordinatorin,
SG
• Leseangebote für Jung und Alt rund um Obst und Natur
• Präsentation von Obst in Scherben aus dem Schlosspark
Bad Homburg
• Führungen, Treffpunkt am Tempel der Pomona

13:15 Uhr Einführung in die Ausstellungskonzeption des
Tempels der Pomona
Katharina Saul, Fachgebiet Gärten, SG

13:45 Uhr Expertenführung Geschichte und Erhaltung der
Fantasie
Peter Vornholt, Gärtnerischer Leiter des
Schlossparks, SG

14:15 Uhr Expertenführung Geschichte der Obstquartiere im
Schlosspark
Jonas Reinhart, Gartenforscher und Volontär, SG

14:45 Uhr #WissenwächstimGarten: Impulse zum Entdecken
des Schlossparks
Bianca Limburg, „WissenwächstimGarten“-
Koordinatorin, SG

15:30 Uhr Lesung „Von Ananasrenette bis Zitronenbirne“:
Highlights aus dem Buch „Die Alten Obstsorten“
Sofia Blind, Autorin und Gärtnerin im Lahntal

16:30 Uhr Ende der Veranstaltung

Ministerpräsident Volker Bouffier verleiht Hessischen Kulturpreis 2021 an Prof. Dr. Sandra Ciesek und Dr. Mai Thi Nguyen-Kim – Prof. Drosten hält Laudatio

Wiesbaden/Frankfurt. Der Hessische Ministerpräsident Volker Bouffier hat heute die Direktorin des Instituts für Medizinische Virologie am Universitätsklinikum Frankfurt, Prof. Dr. Sandra Ciesek, und die Wissenschaftsjournalistin Dr. Mai Thi Nguyen-Kim für ihre Verdienste in der Corona-Pandemie mit dem Kulturpreis 2021 ausgezeichnet. Bouffier erklärte, die Arbeit der Wissenschaftlerinnen habe „in ganz hohem Maße“ dazu beigetragen, die Menschen „in sehr schweren Zeiten mitzunehmen“, weil sie bodenständig und fundiert informiert haben. „Heute ehren wir zwei Wissenschaftlerinnen, die sich bewusst dazu entschlossen haben, ihre Expertise in den Dienst der Gesellschaft zu stellen und diese über die Pandemie zu informieren.

(vli.) Ministerpräsident Volker Bouffier ehrt mit dem Hessischen Kulturpreis 2021 Dr. Mai Thi Nguyen-Kim, Wissenschaftsjournalistin, u. Professorin Dr. Sandra Ciesek, Direktorin des Instituts für Medizinische Virologie am Universitätsklinikum Frankfurt für ihre Verdienste in der Corona-Pandemie. © Foto Diether v Goddenthow
(vli.) Ministerpräsident Volker Bouffier ehrt mit dem Hessischen Kulturpreis 2021 Dr. Mai Thi Nguyen-Kim, Wissenschaftsjournalistin, u. Professorin Dr. Sandra Ciesek, Direktorin des Instituts für Medizinische Virologie am Universitätsklinikum Frankfurt für ihre Verdienste in der Corona-Pandemie. © Foto Diether v Goddenthow

Sie stehen in der Öffentlichkeit und sind zur Projektionsfläche geworden, was nicht immer nur einfach ist. Ihre Motivation ist es, Wissenschaft transparent zu machen und zu erklären, wie wir gemeinsam durch diese Pandemie kommen können. Wir sind sehr stolz, dass diese beiden Wissenschaftlerinnen aus Hessen zu den starken Stimmen der Pandemie gehören, die über die Landesgrenzen hinaus bekannt und geschätzt sind“, erklärte der Hessische Ministerpräsident Volker Bouffier heute in der Aula des Universitätsklinikums Frankfurt. Die Laudatio auf die beiden Wissenschaftlerinnen hielt Prof. Dr. Christian Drosten, Leiter der Virologie in der Berliner Charité.

Der NDR-Podcast Corona-Update ist für viele ein stetiger Begleiter durch die Pandemie. Allein im Jahr 2020 hatte er 15 Millionen Zuhörerinnen und Zuhörer. Gemeinsam mit ihrem Kollegen Prof. Dr. Christian Drosten erklärt Prof. Dr. Sandra Ciesek alle zwei Wochen die aktuelle Coronalage. Ob Informationen über die Impfstoffe, der internationale Umgang mit der Pandemie oder die Situation in den Krankenhäusern – die Themen sind allumfassend. Ursprünglich hatte die gebürtige Goslarerin, die Professorin für Medizinische Virologie an der Goethe-Universität in Frankfurt ist, Therapieformen für Hepatitis C als einen ihrer Forschungsschwerpunkte ausgemacht.

Sandra Ciesek, Jahrgang 1978, ist Direktorin des Instituts für Medizinische Virologie am Universitätsklinikum Frankfurt sowie Professorin für Medizinische Virologie an der Goethe Universität. © Foto Diether v Goddenthow
Sandra Ciesek, Jahrgang 1978, ist Direktorin des Instituts für Medizinische Virologie am Universitätsklinikum Frankfurt sowie Professorin für Medizinische Virologie
an der Goethe Universität. © Foto Diether v Goddenthow

Ihre Promotion an der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) beschäftigte sich schon mit diesem Thema. Mit der Pandemie kam die Suche nach Medikamenten gegen COVID-19 dazu. „Prof. Dr. Sandra Ciesek stellt ihr Wissen nicht nur ihren Hörerinnen und Hörern zur Verfügung, mit ihrer wissenschaftlichen Expertise berät sie auch die Hessische Landesregierung. So hat sie unter anderem die Kinderstudie und die Lehrerstudie des Hessischen Sozialministeriums geleitet. Sie gehört zweifelsfrei zu besten Virologinnen Deutschlands und wir sind sehr froh, dass sie bei uns in Hessen wirkt“, erklärte der Hessische Ministerpräsident Volker Bouffier. Erst kürzlich hat Prof. Dr. Sandra Ciesek für ihre Forschung eine LOEWE-Spitzen-Professur erhalten. Das hessische Förderprogramm für exzellente Spitzenforschung unterstützt sie somit über einen Zeitraum von fünf Jahren mit zusätzlichen 1,4 Millionen Euro für Sach- und Personalkosten.

Dr. Mai Thi Nguyen-Kim, Fernsehmoderatorin bei ARD und ZDF (TerraX), Chemikerin, Autorin und YouTuberin, Mitglied im Senat der Max-Planck-Gesellschaft. © Foto Diether v Goddenthow
Dr. Mai Thi Nguyen-Kim, Fernsehmoderatorin bei ARD und ZDF (TerraX), Chemikerin, Autorin und YouTuberin, Mitglied im Senat der Max-Planck-Gesellschaft. © Foto Diether v Goddenthow

Als Dr. Mai Thi Nguyen-Kim in Hemsbach auf dem Bergstraßen-Gymnasium ihr Abitur machte und im Jahr 2006 mit ihrem Chemie-Studium in Mainz begann, konnte sie noch nicht wissen, dass sich Deutschland 14 Jahre später in einer globalen Pandemie befinden würde. Später folgten als Doktorandin Forschungsaufenthalte an der Harvard University und dem Fraunhofer-Institut für Angewandte Polymerforschung, ehe sie im Jahr 2017 an der Universität Potsdam promoviert wurde. Bereits während ihrer Promotion startete sie mit ihrem ersten Youtube-Kanal. Sie vermittelte damals bereits ihrem Publikum naturwissenschaftliche Themen. Der Durchbruch gelang ihr zu Beginn der Corona-Pandemie. Das Video „Corona geht gerade erst los“ auf ihrem Youtube-Kanal, der mittlerweile maiLab heißt, wurde innerhalb weniger Tage mehrere Millionen Mal geklickt. Darin prognostiziert die Heppenheimerin am 1. April 2020 anhand wissenschaftlicher Kriterien den Fortgang der Pandemie. „Ich empfehle jedem, sich das Video anzusehen und sich dem Fortlauf der Corona-Geschichte noch einmal zu vergegenwärtigen. Etwas mehr als drei Wochen liegen zwischen der Mitteilung der WHO, dass Covid-19 als globale Pandemie eingestuft wird und dem Video ‚Corona geht gerade erst los‘. Dr. Mai Thi Nguyen-Kim analysierte prägnant und zeigte sehr klar auf, dass noch ein langer Weg vor uns liegt. Ich freue mich sehr, dass ich ihr heute den Kulturpreis überreichen darf“, erklärte Bouffier.

Die Laudatio hielt der Prof. Dr. Christian Drosten, Leiter der Virologie in der Berliner Charité. Mitentdecker des Sars-Erregers © Foto Diether v Goddenthow
Die Laudatio hielt der Prof. Dr. Christian Drosten, Leiter der Virologie in der Berliner Charité. Mitentdecker des Sars-Erregers © Foto Diether v Goddenthow

Die Laudatio hat der Virologe Prof. Dr. Christian Drosten von der Charité übernommen, mit dem zusammen Prof. Ciesek im Frühjahr als Hochschullehrer des Jahres ausgezeichnet wurde. Ciesek und Drosten gestalten gemeinsam den vielfach ausgezeichneten NDR-Podcast „Das Coronavirus-Update“. Dass Ciesek sich trotz vielfacher Belastungen bereit erklärt habe, den Schritt in die Öffentlichkeit zu gehen, sei „ein großer Glücksfall“, so Drosten in seiner Laudatio. „Ihr gelingt es mit ihrem scharfen und abwägenden Blick, die Sachlage genau auf den Punkt zu bringen – und das mit der Zuwendung und Empathie, die sie als erfahrene Internistin mit langjährigem Patientenkontakt auszeichnet. Damit spricht sie auch viele Bürgerinnen und Bürger an, die für die kalte Mathematik der Epidemiologie und die verschachtelte Diskussion der strategischen Handlungsoptionen in der Pandemie eher wenig übrighaben.“ Warum Ciesek, der Selbstvermarktung, Eitelkeit und Geltungsbedürfnis fremd seien, diese Mühe auf sich nimmt, dafür hat Drosten eine Erklärung: „Sandra Ciesek engagiert sich aus altruistischen Gründen. (…) Denn wer Sandra zuhört, weiß intuitiv, dass sie die Wissenschaftskommunikation als Teil ihrer ärztlichen Pflicht ansieht.“

Prof. Enrico Schleiff, Präsident der Goethe- Universität, übermittelt Glückwünsche im Namen des Präsidiums der Goethe-Universität © Foto Diether v Goddenthow
Prof. Enrico Schleiff, Präsident der Goethe- Universität, übermittelt Glückwünsche im Namen des Präsidiums der Goethe-Universität © Foto Diether v Goddenthow

„Sandra Ciesek erhält den Hessischen Kulturpreis sehr verdient, und ich gratuliere ihr herzlich im Namen des Präsidiums der Goethe-Universität“, sagt Prof. Enrico Schleiff, Präsident der Goethe-Universität. „Sandra Ciesek hat sich der Herausforderung gestellt, über ihre anspruchsvolle Forschungstätigkeit hinaus in die allgemeine Öffentlichkeit zu kommunizieren und ihr Fachgebiet zu erklären – zusammen mit Christian Drosten im NDR-Podcast und in zahlreichen anderen medialen Formaten. Corona und die damit verbundenen Einschränkungen haben viele Menschen an ihre Grenzen gebracht. Sie brauchen Erklärungen, warum diese Einschränkungen notwendig sind. Diese Aufgabe kann nur erfüllen, wer die wissenschaftlichen Zusammenhänge gut kennt – und sie auch verständlich vermitteln kann. Frau Ciesek kann das, und sie hat die Herausforderung mit viel Engagement angenommen. Damit hat sie sich um den Zusammenhalt in der Gesellschaft und um die Demokratie verdient gemacht“, so Schleiff weiter.

Als kleinen Joke zum Abschluss überüberreicht Ministerpräsident Volker Bouffier Professor Christian Drosten schon mal ein Goethe-Uni-T-Shirt als Einladung, doch vielleicht mal nach Hessen zu wechseln. Ein solcher Wohnortwechsel würde auch die  Chance als potentieller Kandidat für den Hessischen Kulturpreis erhöhen. © Foto Diether v Goddenthow
Als kleinen Joke zum Abschluss überüberreicht Ministerpräsident Volker Bouffier Professor Christian Drosten schon mal ein Goethe-Uni-T-Shirt als Einladung, doch vielleicht mal nach Hessen zu wechseln. Ein solcher Wohnortwechsel würde auch die Chance als potentieller Kandidat für den Hessischen Kulturpreis erhöhen. © Foto Diether v Goddenthow

Der Hessische Kulturpreis wird seit 1982 jährlich für besondere Leistungen in Kunst, Wissenschaft und Kulturvermittlung vergeben. Er ist mit insgesamt 45.000 Euro dotiert.

 

 

 

 

 

 

Im Kuratorium, dessen Vorsitz der Hessische Ministerpräsident Volker Bouffier innehat, sind neben der Hessischen Ministerin für Wissenschaft und Kunst, Angela Dorn, folgende Persönlichkeiten vertreten:

  • Dipl.-Ing. Jürgen Engel, Architekt, Frankfurt am Main
  • Michael Herrmann, Intendant Rheingau Musik-Festival
  • Bernd Leifeld, ehem. Geschäftsführer der documenta und Museum Fridericianum Veranstaltungs­GmbH
  • Prof. Susanne Pfeffer, Direktorin des Museums für Moderne Kunst in Frankfurt
  • Michael Quast, Schauspieler, Kabarettist, Regisseur
  • Hans Sarkowicz, Leiter Ressort hr2 Kultur und Bildung
  • Dr. Gerhard Stadelmaier, ehem. Redakteur und Theaterkritiker im Feuilleton der Frankfurter Allgemeinen Zeitung
  • Prof. Dr. Birgitta Wolff, Präsidentin a. D. der Goethe-Universität Frankfurt am Main
  • Karin Wolff, Staatsministerin a. D., Geschäftsführerin des Kulturfonds RheinMain

 

Kunsthandwerk ist Kaktus – Museum Angewandte Kunst Frankfurt zeigt ab 6. November die kunsthandwerkliches Sammlung von 1945 bis heute

kunst-ist-kaktus„Wir glauben etwas von den Dingen selbst zu wissen, wenn wir von Bäumen, Farben, Schnee und Blumen reden, und besitzen doch nichts als Metaphern der Dinge, die den ursprünglichen Wesenheiten ganz und gar nicht entsprechen.“ (Friedrich Nietzsche)

Der Begriff Kunsthandwerk wirft genauso viele Fragen auf, wie es vorgefasste Meinungen dazu gibt. Mit ihm verbinden sich Individualität, Einmaligkeit, multiperspektivische Natur, dekoratives Potential, künstlerische Qualität und ein hoher Erlebniswert. Sein wahres Potential ist dabei einer immer noch viel zu kleinen Öffentlichkeit bekannt.

Aus diesem Grund stellt sich das Museum Angewandte Kunst erstmals die Aufgabe, die eigene Sammlung des Kunsthandwerks aus der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts zu reflektieren und an den Schnittstellen zu Design und bildender Kunst zu untersuchen. Mit über 700 Werken aus dem internationalen Bestand des Museum Angewandte Kunst wird diese Ausstellung eine Expedition durch ein Terrain, das es unter aktuellen Perspektiven neu zu entdecken gilt. Die Frage, was Kunsthandwerk heute sein kann, wird somit neu gestellt und bewertet. Mit dem Wort „Kaktus“ gibt die Ausstellung im Titel eine provokative Antwort. Sie thematisiert das diffuse Image dieser Kunstdisziplin und spielt in ironischer Zuspitzung mit den Eigenschaften des genialen Überlebenskünstlers „Kaktus“ in Analogie zum Zukunftspotenzial von „Hand made & Artwork“.

Im Gegensatz zu dem sich einfach vermittelnden anglistischen Begriff „Design“, der im Deutschen Sprachgebrauch Produktdesign und die anspruchsvolle Gestaltung von industriell hergestellten Produkten umfasst, wirkt das zusammengesetzte Wort „Kunsthandwerk“ im Deutschen kompliziert. Es wird heute mangels Positionierung in der Kunstgeschichte zwischen Kunstgewerbe, Design und Kunst hin und her geschoben und wirkt auf den ersten Blick wie eine leere Schublade.

kunsthandwerk-ist-kaktusDer „Kaktus“ im Titel der Ausstellung dient dabei als Metapher für diese vermeintliche Leerstelle, denn auch er ist im wahrsten Sinne des Wortes nicht greifbar, wenn man an seine mit Dornen bewährte Oberfläche denkt. Nach dem deutschen Philosophen Hans Blumenberg geben Metaphern Aufschluss über fundamentale, tragende Gewissheiten, Vermutungen, Wertungen, aus denen sich die Haltungen, Erwartungen, Tätigkeiten und Untätigkeiten, Sehnsüchte und Enttäuschungen, Interessen und Gleichgültigkeiten ableiten lassen. Es seien eben nicht nur die klaren Definitionen, die menschliches Denken und Verhalten bestimmen, sondern vor allem die Metaphern. So undefinierbar der Kaktus sein mag, der mittlerweile wieder zur Modeerscheinung geworden ist, so weitläufig scheint die Definition von Kunsthandwerk zu sein. Es ist keine schlichte Addition von Kunst und Handwerk, denn hier treffen Begriffe aufeinander, die in einem Widerspruch zueinanderstehen. Sie sind damit das eigentlich Herausfordernde am Kunsthandwerk und haben das Potential einer Sprengkraft: Das Definierte trifft auf das Undefinierte.

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog, der im Design von Sandra Doeller, mit den fotografischen Perspektiven von Franziska Krieck und mit Texten verschiedener Autor:innen unterschiedlicher Professionen Kunsthandwerk beleuchtet und Lust auf die Entdeckung der Materie machen soll. So erfüllt der Katalog nicht allein den Wunsch nach einem Bestandskatalog, sondern wird ein grafisch interpretiertes Druckobjekt und Lesebuch.

Die Ausstellung wird gefördert durch die Hessische Kulturstiftung, die Stiftung Polytechnische Gesellschaft und den Kunstgewerbeverein in Frankfurt am Main e. V.

Museum Angewandte Kunst
Schaumainkai 17
60594 Frankfurt
info.angewandte-kunst@stadt-frankfurt.de
www.museumangewandtekunst.de

Zwölf junge hessische Unternehmen aus Frankfurt, Darmstadt, Wiesbaden, Bensheim, Langen und Butzbach ausgezeichnet


Im Rahmen einer unter Corona-Bedingungen erfreulich gut besuchten festlichen Abendgala wurden die Hessischen Gründerpreise 2021 gestern Abend (Mittwoch, 3. November) live übergeben. Rund 130 gut gelaunte Besucherinnen und Besucher feierten zwölf junge hessische Unternehmen, die als Preisträger ausgezeichnet wurden und aus deren Kreis zusätzlich ein Sieger-Unternehmen pro Wettbewerbskategorie gekürt wurde. In die Abstimmung über die Sieger und Siegerinnen flossen auch mehrere tausend Stimmen ein, die über ein offenes Online-Voting abgegeben wurden.

„Gründerinnen und Gründer sorgen für Innovationen, wirtschaftliche Dynamik und Arbeitsplätze, sie sind der Mittelstand von morgen. Die Landesregierung tut deshalb alles, ihnen optimale Bedingungen zu bieten. Das beginnt mit Beratungsangeboten und reicht bis zu passgenauen Finanzierungsinstrumenten“, sagte Tarek Al-Wazir, der Hessische Minister für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen und zugleich Schirmherr des Preises, bei der Verleihung. In der Kategorie „Innovative Geschäftsidee“ übergab Minister Al-Wazir die Preise an Vertreter von PipePredict, Core sensing sowie Compredict. Alle drei Unternehmen kommen aus Darmstadt und haben Geschäftsideen rund um Künstliche Intelligenz, Sensoren und Vorhersage von Verschleiß entwickelt. PipePredict analysiert Sensordaten, um Wasserrohrbrüche mit KI-Hilfe zu verhindern, Core sensing haben einen Kraft- und Drehmomentsensor entwickelt, der Maschinenelemente zu smarten Sensoren macht und so Informationen zu Verschleiß und Lebensdauer liefert und Compredict sagt die Lebensdauer von Fahrzeugteilen mittels virtueller Sensoren vorher. Als Sieger dieser Kategorie zeichnete Minister Al-Wazir sodann Christhopher Dörner stellvertretend für das Team von von PipePredict aus.

Dr. Frank Martin, Leiter der Regionaldirektion Hessen der Arbeitsagentur, übergab danach die Preise in der Kategorie „Gesellschaftliche Wirkung“. Preisträger sind das Würdezentrum Frankfurt, Digi Sapiens-Digital Learning aus Langen und Enviria Energy Holding aus Frankfurt. „Die Corona-Krise hat es gerade Existenzgründerinnen und -gründern im letzten Jahr schwer gemacht, ihre Ideen in tragbare, existenzsichernde Start-Ups umzusetzen. Umso erfreulicher ist es, dass wir mit dem Hessischen Gründerpreis auch 2021 wieder in der Lage sind viele erfolgreiche Unternehmensgründer und -gründerinnen auszuzeichnen“, so Dr. Martin. Das Würdezentrum Frankfurt setzt innovative und international erfolgreiche Projekte für die Weiterentwicklung der Altenhilfe, des Gesundheitswesens und der allgemeinen Sorgekultur in Hessen um. Digi Sapiens-Digital Learning entwickelt Leseförderlösungen, die menschliche Nähe mit Künstlicher Intelligenz kombinieren. Die Enviria Energy Holding bietet innovative Energy-as-a-Service Lösungen für den B2B-Sektor, um Unternehmen stärker in die Energiewende einzubinden. Zum Sieger der Kategorie kürte Dr. Martin dann Boris Knopf vom Team des Würdezentrums Frankfurt.

SK Laser aus Wiesbaden, Aqon Water Solutions aus Bensheim und Grafik-Idee Textilwerbung aus Frankfurt wurden von Sven Volkert, Geschäftsführer der Bürgschaftsbank Hessen als Preisträger der Kategorie „Zukunftsfähige Nachfolge“ ausgezeichnet. „Die Übernahme eines bestehenden Unternehmen ist eine der spannendsten Formen der Gründung. An der Schwelle zur Erneuerung warten immer ganz besondere Herausforderungen auf die neue Generation. Dies ist einer der Gründe, warum wir als Bürgschaftsbank Hessen diese Kategorie so gerne präsentieren“, sagte Volkert. SK Laser stellt Lasermaschinen für die Industrie her, mit denen unterschiedliche Materialien graviert, markiert, abgetragen und geschnitten werden können. Die Tochter von Gründer Christoph Kollbach, Dina Reit, wollte eigentlich Kuratorin in einem Museum werden, übernahm dann aber 2019 die Geschäftsführung des weltweit operierenden Unternehmens mit Maschineninstallationen auf sechs Kontinenten. Aqon Water Solutions erforscht seit 2004 Technologien rund um die Themen Filtration und Verfahrenstechnik. Die Söhne von Gründer Marian Wilk stiegen 2017 in das Unternehmen ein und haben mit Aqon Pure eine Kalkschutzanlage ohne Salz entwickelt, die Kalkablagerungen reduziert, den Chloridgehalt im Abwasser reduziert und so die Umwelt schont. Sebastian Borst hat nach 17 Jahren als Angestellter im Betrieb das Unternehmen Grafik-Idee Textilwerbung übernommen und weiterentwickelt. Dort legt er nun besonderes Augenmerk auf Nachhaltigkeit, hat die GOTS-Zertifizierung für einen kontrollierbaren Standard hinsichtlich sozialer und ökologischer Verantwortung in der Textilherstellung erlangt und Veredelungstechniken, Siebdruck oder Digitaldirektdruck immer nachhaltiger gemacht. Als Sieger der Kategorie nahm Sebastian Borst von Grafik-Idee Textilwerbung seine Ehrung entgegen.

„Hochschulen sind ein wichtiger Eckpfeiler für die Förderung von Gründer*innengeist und Innovation. Wir sehen es als unseren gesellschaftlichen Auftrag, Entrepreneurship zu fördern und haben hierzu ein umfassendes Programm. Wir wollen nicht nur angestellte Manager ausbilden – sondern gerade auch jene, die als Gründer*innen für die Jobs anderer sorgen“, sagte Professorin Lilia Waehlert, Prodekanin Wiesbaden & Frankfurt der Hochschule Fresenius, zu den Gästen und den Preisträger*innen in der Kategorie „Gründung aus der Hochschule“. Sie zeichnete Revoltech und Small World Vision aus Darmstadt sowie Fisego Brandschutztechnik aus Butzbach als Preisträger aus. Small World Vision entwickelt hochpräzise 3D-Scanner für kleine, komplexe und farbenprächtige Objekte, die für Museen im Bereich Forschung und Archivierung von großem Interesse sind. Fisego hat das erste Branderkennungs- und Brandbekämpfungssystem für elektrische Klein- und Großgeräte entwickelt, das einen Brand nicht nur erkennt, sondern diesen auch ohne menschliches Eingreifen löscht. Revoltech produzieren die rein pflanzliche Lederalternative Lovr aus Abfällen des deutschen Hanfanbaus – zu 100 % biologisch abbaubar, vegan, erdöl- sowie chemiefrei und das erste rein pflanzliche Produkt mit lederähnlicher Optik, Haptik und Robustheit. Dann kürte Prof. Waehlert Sophia Reiter für das Team von Fisego als Siegerin dieser Kategorie.

„Es ist wirklich toll, dass wir in diesem Jahr die Preisverleihung und auch viele Veranstaltungen der Kampagne wieder in Präsenz stattfinden lassen konnten. Wie viele Gründer und Gründerinnen und wie die ganze Gesellschaft haben wir letztes und auch dieses Jahr noch enorme Einschränkungen durch die Pandemie gehabt, aber auch Chancen genutzt. Das Online-Voting beispielsweise ist eine Folge der Corona-Krise. Es ist aber so gut angekommen, dass wir es beibehalten“, sagt Elisabeth Neumann, Projektleiterin für den Hessischen Gründerpreis bei KIZ SINNOVA Gesellschaft für soziale Innovationen gGmbH. „Dass wir 2021 den vierten Teilnehmerrekord in Folge hatten, zeigt, dass sich die hessischen Gründerinnen und Gründer selbst von einer Pandemie nicht abschrecken lassen. Auch diese Erkenntnis aus der Krise hat mich begeistert.“

MCV verkauft weitere 3000 Karten für den 11.11 – Närrischer Auftakt

Foto:  Diether v Goddenthow
Foto: Diether v Goddenthow

Wer bislang keine Chance mehr sah, am „Elften im Elften“ bei der traditionellen Verlesung des Närrischen Grundgesetzes und dem anschließenden vierfarbbunten Bühnenprogramm des MCV einen Platz zu ergattern, kann sich freuen: Mit Genehmigung durch die Stadt Mainz bietet der MCV ab sofort weitere personalisierte 3000 Karten zu je 5 Euro an. Allerdings ist für deren Erwerb ebenfalls notwendig, dass ein 2G-Nachweis vorgelegt werden kann. MCV Präsident Prof. Dr. Dr. Reinhard Urban: „Selbst, wenn die Landesregierung weitgehende Öffnungen ohne Impf- oder Genesungsnachweis verkünden will, halten wir an der 2G-Regelung fest. Wir tragen schließlich die Verantwortung für die Gesundheit aller Närrinnen und Narren, die mit uns feiern wollen.“ Zudem, so Urban, könne mit Sicherheit niemand der 2500 Feierwilligen, der bereits Karten habe und sich unter Geimpften oder Genesenen gut aufgehoben gefühlt hätte, nachvollziehen, dass zusätzliche 3000 Gäste der Veranstaltung ohne Vorgaben am Fastnachtsbrunnen feiern dürfe. Einlasskontrollen zum großflächig abgesperrten Schillerplatz werden am Ballplatz, in der Ludwigstraße und am Schillerplatz (etwa Höhe Spritzengasse) sein. Kartenbestellungen online beim Mainzer Carneval Verein (MCV).

Närrischer Auftakt am 11.11. im Kurfürstlichen Schloss

Archivfoto: Diether v Goddenthow
Archivfoto: Diether v Goddenthow

Wer den traditionellen „Elften im Elften“ mit einer Sitzung der ganz besonderen Art ausklingen lassen möchte, hat am Samstag, 6. November, Gelegenheit, zwischen 10 und 15 Uhr vor der Alten Universität Eintrittskarten zu je 33 Euro zu erwerben. Die beiden ältesten närrischen Korporationen der Stadt, die Mainzer Ranzengarde von 1837 und der Mainzer Carneval Verein von 1838 gestalten am 11.11. ab 19,33 Uhr im Kurfürstlichen Schloss mit ihrem „Närrischen Auftakt“ ein vierfarbbuntes Programm rund um den Fastnachtsbrunnen, der im kommenden Jahr 5 x 11 Jahre alt wird. Auf der Bühne sind bekannte Mainzer Fastnachtsgrößen teilweise in völlig neuen Rollen und närrischer Nachwuchs zu erleben. Auch für diese Veranstaltung gilt die 2G-Regelung.

Am 11.11. um 11.11 Uhr startet Wiesbaden vierfarbbunt in die neue Fastnacht-Saison – Fastnachtssonntagszug soll 2022 stattfinden

Trotz der Covid-19 Pandemie haben der Vorsitzende Simon Rottloff und sein Vorstandsteam der DACHO einen Veranstaltungsrahmen durch die Kampagne organisiert, denn „Wir stehen für den fastnächtlichen Re-Start bereit und freuen uns, unser Brauchtum wieder (aus)leben zu können.“, so Simon Rottloff. (v.li.) DACHO-Vorsitzender Simon Rottloff, Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende,  DACHO-Zugmarschall Harald Müller und DACHO-Zuginspektor Thomas Schreiner  © Foto Diether v Goddenthow
Trotz der Covid-19 Pandemie haben der Vorsitzende Simon Rottloff und sein Vorstandsteam der DACHO einen Veranstaltungsrahmen durch die Kampagne organisiert, denn „Wir stehen für den fastnächtlichen Re-Start bereit und freuen uns, unser Brauchtum wieder (aus)leben zu können.“, so Simon Rottloff. (v.li.) DACHO-Vorsitzender Simon Rottloff, Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende, DACHO-Zugmarschall Harald Müller und DACHO-Zuginspektor Thomas Schreiner © Foto Diether v Goddenthow

Am 11.11.2021 um 11.11 Uhr starten die Wiesbadener Fastnachtsvereine mit der Fahnenhissung und Ordensverleihungen vor dem Wiesbadener Rathaus vierfarbbunt in die Wiesbadener Fastnacht-Saison 2022 – Auch wird es nach derzeitigem Stand den traditionellen Wiesbadener Fastnachtssonntagszug wieder geben.  Über den aktuellen Planungsstand informierten heute Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende,  DACHO-Vorsitzender Simon Rottloff, Zugmarschall Harald Müller und Zuginspektor Thomas Schreiner während eines Pressegesprächs im Wiesbadener Rathaus.  „Aber natürlich wissen auch alle, dass die Rahmenbedingungen immer noch anders sind, als wir es uns wünschen. Aber das, was im letzten Jahr schon galt, gilt im diesen und nächsten Jahr noch mehr: Die Fastnacht und unser Brauchtum lassen sich nicht unterkriegen.“, ermutigte der Oberbürgermeister gleich zu Beginn der Pressekonferenz. „Wir alle freuen uns, das wir demnächst endlich wieder das dreifach donnernde Helau in unserer Stadt hören werden“ Entsprechend das Kampagnen-Motto 2022: „Ein 3-faches Helau, für Wiesbadens bunte Narrenschau“.

Die DACHO habe sich ganz bewusst dazu entschieden, wieder zum traditionellen Brauchtum zurückzukehren, und kein Motto zu kreieren, „indem wir auf die Ursachen ‚Pandemie‘ oder etwas ähnliches Bezug nehmen. Wir haben gesagt, wir blicken vierfarbbunt in die Zukunft, und hoffen, dass unser närrischer Schlachtruf dann auch wieder durch die Gassen hallen wird.“, ergänzt DACHO-Vorsitzender Simon Rottloff, der den Rahmen der als Re-Start verstandenen kommenden Fastnachts-Saison vorstellt.

Obgleich es nach 18 Monaten Covid ungemein schwer sei die Fastnacht zu aktivieren, die Manpower von früher wieder an den Start zu bekommen, wird es der DACHO und ihren Fastnachts-Vereinen dennoch gelingen, ein abwechslungsreiches höchst unterhaltsames Programm zusammenzustellen. Geplant seien derzeit unter anderem: Tanzmariechen, Gardegruppen, Showtanzgruppen, Büttenreden und Gesang aus verschiedensten Regionen. © Foto Diether v Goddenthow
Obgleich es nach 18 Monaten Covid ungemein schwer sei die Fastnacht zu aktivieren, die Manpower von früher wieder an den Start zu bekommen, wird es der DACHO und ihren Fastnachts-Vereinen dennoch gelingen, ein abwechslungsreiches höchst unterhaltsames Programm zusammenzustellen. Geplant seien derzeit unter anderem: Tanzmariechen, Gardegruppen, Showtanzgruppen, Büttenreden und Gesang aus verschiedensten Regionen. © Foto Diether v Goddenthow

Eröffnet werden soll die Kampagne 2021/2022 mit der Fahnenhissung auf dem Rathausplatz unter der Beteiligung aller angeschlossenen Vereine. „Wir hissen am 11.11.2021 pünktlich um 11:11 Uhr unsere Fahne am Rathaus in Wiesbaden, in Begleitung der Standarten unserer angehörigen Vereine, um ein Zeichen für den Beginn unserer Jahreszeit zu setzen“, so der DACHO-Vorsitzender. Angedacht sei dabei, dass je zwei Vertreterinnen oder Vertreter der DACHO-Mitgliedsvereine, der DACHO-Vorstand sowie Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende sich auf dem Schlossplatz versammeln und in einer kurzen Zeremonie die vierfarbbunte Fahne hissen.
Im Anschluss daran, findet die Verleihung der Stadtorden für verdiente Fastnachterinnen und Fastnachter durch die Landeshauptstadt Wiesbaden statt, welche in der letzten Kampagne aufgrund der Beschränkungen ausfallen musste. Diese wird nicht wie gewohnt in den Räumlichkeiten des Rathauses stattfinden, sondern auf der Bühne auf dem Schlossplatz vor dem Rathausplatz.

Weiterhin hatte sich die DACHO mit ihren Mitgliedsvereinen bereits im Mai darauf verständigt, dass die traditionelle Eröffnungssitzung im November 2021 noch einmal ausgesetzt wird.
Die große Kurhaussitzung wird jedoch „normal“ geplant, ebenso die Prunksitzung, aller Voraussicht nach aber unter der Anwendung der 2-G-Regelung. Zudem wird der DACHO-Vorstand weitere Vorsorge- Maßnahmen treffen, wie beispielsweise einen veränderten und ausgedünnten Sitzplan im Saal und auf den Rängen treffen. Es werde daran gedacht, zwei Reihen und auf den Rängen auch Tische herauszunehmen, um mehr Sicherheits- und Wohlfühl-Ambiente zu schaffen. Zudem würde im Kurhaus-Foyer ein Stellwand nötig, um die Laufwege zu Kurhaus-Gastronomie und Spielbank coronagerecht abzusichern. Den Mehraufwand müsse man durch eine leichte Preisanhebung um einen Euro für die Tickets hereinholen. Karten für die Prunksitzung kosteten dann zwischen 16 und 34 Euro.

Obgleich es nach 18 Monaten Covid ungemein schwer sei die Fastnacht zu aktivieren, die Manpower von früher wieder an den Start zu bekommen, wird es der DACHO und ihren Fastnachts-Vereinen dennoch gelingen, ein abwechslungsreiches höchst unterhaltsames Programm zusammenzustellen. Geplant seien derzeit unter anderem: Tanzmariechen, Gardegruppen, Showtanzgruppen, Büttenreden und Gesang aus verschiedensten Regionen.

Fastnachtssonntags-Zug findet statt

Wenn auch ein wenig abgespeckt, findet nach derzeitigem Stand der Wiesbadener Fastnachtssonntagszug Archivbild © Diether v Goddenthow
Wenn auch ein wenig abgespeckt, findet nach derzeitigem Stand der Wiesbadener Fastnachtssonntagszug Archivbild © Diether v Goddenthow

Auch habe man sich der großen Herkulesaufgabe gestellt, wieder einen großen Fassnachtssonntagszug auf die Beine zu stellen. So, wie es derzeit aussieht, haben von 39 Fastnachtsvereinen bereits 22 ihr Bereitschaft, mitzumachen, bekundet. So liefen die Planungen hierzu auf Hochtouren, und es würden mit Spannung die Konkretisierung der Landesregierung hierzu erwartet. „Wir freuen uns, den beliebten Fasnachtsumzug in der Landeshauptstadt wieder planen zu können“ so Zugmarschall Harald Müller.
Ob es einen Kinderumzug geben wird, sei jedoch noch fraglich. „Wir haben diese Frage auf ‚hold‘ gestellt, so Simon Rottloff. Der Vorstand werde das unter Berücksichtigung der zu treffenden Maßnahmen dann kurzfristig entscheiden. „Wir hoffen natürlich auch wieder auf die Unterstützung unserer treuen Schausteller und freuen uns, sie auf diese Art ebenfalls unterstützen zu können.“, sagt Zuginspektor Thomas Schreiner.

„Wir sind frohen Mutes, dass unser Brauchtum in diesem Jahr seinen Re-Start erleben kann, und wir freuen und sie Stadt Wiesbaden mit Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende an ihrer Spitze hierbei an unserer Seite zu wissen.“ Lobt DACHO-Vorsitzender Rottloff die Zusammenarbeit mit der Stadt und stellt hierbei auch nochmal die Leistung des Veranstaltungsbüros in den Blickpunkt: Ohne diese konstruktive und wirklich unterstützende Zusammenarbeit würden die Ehrenamtlichen aufgrund der großen zu bewältigenden Hürden schnell die Flinte in Korn werfen. Aber hier hat die Landeshauptstadt einen wirklich ausgezeichneten Service für uns Vereine geschafften.

Sicherheit ist und bleibt oberstes Gebot. Foto:  Diether v Goddenthow
Sicherheit ist und bleibt oberstes Gebot. Foto: Diether v Goddenthow

In diesen Zeiten ist es wichtig nicht den Kopf in den Sand zu stecken, sondern auch die kleineren Fortschritte anzunehmen und das Beste daraus zu machen. Immer unter der Vorgabe, das Abstand, Hygiene und Gesundheitsschutz an erster Stelle kommen. Und vor allem in dieser Situation auch andere Entscheidungen zu tolerieren und akzeptieren. Sich gegenseitig unterstützen, anstatt aneinander abzuarbeiten.

Und genau dies machen wir in Wiesbaden gemeinsam, gemeinsam mit der Stadt, unseren angeschlossenen Vereinen und innerhalb des Dachverbandes“ kommentiert Rottloff abschließend die Pressekonferenz der DACHO zur kommenden Kampagne und der aktuellen Situation.

Aktuelle weitere Informationen unter: DACHO

Hessische Landesregierung verlängert Corona-Verordnung – Testpflicht in Alten- und Pflegeheimen sowie in Krankenhäusern wird verschärft

Wiesbaden. Die Hessische Landesregierung hat die bestehende Coronavirus-Schutzverordnung bis zum 28. November verlängert und in einigen Bereichen angepasst. „Die Situation spitzt sich weiter zu, die Lage ist ernst: Die Zahl der Neuinfektionen steigt seit Wochen kontinuierlich an, auch die Situation in den hessischen Krankenhäusern und auf den Intensivstationen ist zunehmend angespannt. Es ist erneut eine gemeinsame Kraftanstrengung gefragt, damit unser Gesundheitssystem nicht überlastet wird“, betonte der Hessische Ministerpräsident Volker Bouffier. „Wir schreiben deshalb die geltenden Regeln weitgehend fort und es können nur kleinere Anpassungen erfolgen. Wir werden rechtzeitig vor dem Auslaufen der Verordnung wieder zusammenkommen, um auf Grundlage der dann geltenden bundesrechtlichen Bestimmungen das weitere Vorgehen zu beraten.“

„Unser Augenmerk gilt den besonders zu schützenden Personen, die in Krankenhäusern behandelt oder in Alten- und Pflegeheimen betreut werden. Deshalb wird hier die Testpflicht verschärft. Insbesondere in den Alten- und Pflegeheimen zeigen sich trotz der gut in Anspruch genommenen Auffrischimpfungen vermehrt Infektionsereignisse. In diesen Einrichtungen muss ab dem 8. November 2021 das nicht geimpfte oder genesene Personal täglich auf Infektionen getestet werden“, erläuterte der Ministerpräsident.

Neu sind die zusätzlichen, kostenfreien Testmöglichkeiten für Besucherinnen und Besucher in Krankenhäusern und Pflegeheimen: „Krankenhäuser und Pflegeheime müssen es in Zukunft Besuchenden ermöglichen, sich direkt vor Ort testen zu lassen“, so Bouffier. „Damit gewährleisten wir – wie etliche andere Bundesländer auch – sichere Besuche.“ Die Kosten für die Tests bekommen die Einrichtungen vom Bund erstattet.

Eine Anpassung der neuen Verordnung betrifft das 2G-Optionsmodell: Künftig können auch Personen, die sich aus medizinischen Gründen nicht impfen lassen können, sowie ungeimpfte Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren (bislang unter 12 Jahren) an 2G-Veranstaltungen teilnehmen oder Einrichtungen mit 2G-Regelung betreten. Voraussetzung ist ein aktueller negativer Corona-Test, bei Schülerinnen und Schülern also beispielsweise das Testheft. Die regelmäßigen Reihen-Testungen in den Schulen haben sich als effizient beim frühen Aufspüren von Corona-Infektionen bewährt. In Tanzlokalen, Clubs und Diskotheken gelten weiterhin strengere Anforderungen.

Die Regeln für Veranstaltungen werden zudem deutlich vereinfacht und vereinheitlicht: Bei Veranstaltungen mit bis zu 5.000 Teilnehmenden ist ein Abstands- und Hygienekonzept ausreichend; erst bei größeren Veranstaltungen mit mehr als 5.000 Teilnehmenden muss die Veranstaltung vorab vom zuständigen Gesundheitsamt genehmigt werden. Zudem wird in der Verordnung klargestellt, dass bei Festumzügen wie zum Beispiel Fastnachtsumzüge die gleichen Regeln wie bei Weihnachtsmärkten gelten.

An den Schulen werden aufgrund der umfangreichen Testmöglichkeiten und des geringen Infektionsgeschehens auch die Quarantänebestimmungen angepasst. Bei einem Coronafall in einer Schulklasse muss künftig grundsätzlich nur noch das positiv getestete Kind unmittelbar in Quarantäne. Bislang galt die Quarantänepflicht auch für enge Kontaktpersonen (wie Sitznachbarn). Um ein Ausbreiten des Virus in der Klasse zu unterbinden, müssen die Mitschülerinnen und -schüler nach einem bestätigten Corona-Fall 14 Tage lang ihre Maske auch am Platz tragen – so wie aktuell in den Präventionswochen. Die gesamte Klasse wird zudem täglich getestet. Damit kann Kindern und Eltern der Schulalltag ein Stück weit erleichtert werden. Auch für die Schulen bedeutet dies eine organisatorische Entlastung.

Bouffier betonte außerdem angesichts der steigenden Inzidenzen die Wichtigkeit der Impfungen in den kommenden Wochen: „Der weit überwiegende Teil der Menschen auf den Intensivstationen ist nicht geimpft, dies zeigt immer wieder den Nutzen und den hohen Schutz der Impfung auf. Es gibt zahlreiche gut erreichbare Impfangebote in Hessen: Auch für die Auffrischimpfung“, unterstrich der Ministerpräsident. Die Stiko empfehle diese derzeit für ältere Menschen, außerdem unabhängig vom Alter für Bewohnerinnen und Bewohner in Alten- und Pflegeheimen und auch für Pflege- und medizinisches Personal, wenn die letzte Impfung aller dieser Personen ein halbes Jahr zurückliege. Gleiches gilt für Personen, die die Johnson und Johnson Einmalimpfung erhalten haben. „Gerade jetzt müssen wir besonnen agieren und alles dafür tun, damit unser Gesundheitssystem nicht überlastet wird. Ich appelliere deshalb: Nutzen Sie die Impfangebote und halten Sie sich an die bekannten Hygieneregeln. Nur so können wir gemeinsam die kommenden Monate meistern und die Pandemie im Frühjahr hoffentlich hinter uns lassen.“

Die Änderungen gelten ab diesem Wochenende.

Wolfgang Kramwinkel als Präsident der Arbeitgeberverbände des hessischen Handwerks wiedergewählt

hinten v.l.n.r.: Stamatiou, Schmitt, Burger, Repp, Häßner, Hansen, vorne: Karpinski, Kramwinkel. Es fehlt: Jüngel Foto: AHH,
hinten v.l.n.r.: Stamatiou, Schmitt, Burger, Repp, Häßner, Hansen, vorne: Karpinski, Kramwinkel. Es fehlt: Jüngel Foto: AHH,

Der Tischlermeister Wolfgang Kramwinkel, Geschäftsführer eines mittelständischen Unternehmens mit rund 50 Mitarbeitern in Mühlheim am Main, wurde in seinem Amt als Präsident der Arbeitgeberverbände des hessischen Handwerks (AHH) bestätigt. Im Rahmen der AHH-Mitgliederversammlung am 25. Oktober in Oberursel wurde ihm von den Mitgliedsverbänden einstimmig das Vertrauen ausgesprochen.

Ihm zur Seite stehen als Vizepräsident der wiedergewählte Landesinnungsmeister des Kraftfahrzeuggewerbes, Jürgen Karpinski sowie die ebenfalls in ihren Positionen bestätigten Christoph Hansen (Elektro- und Informationstechnik), Thomas Jüngel (Verband baugewerblicher Unternehmen), Andreas Schmitt (Bäckerhandwerk) und Michael Stamatiou (Gebäudereiniger). Komplettiert wird das Präsidium durch drei Neuzugänge, die sich bereits jahrelang ehrenamtlich für das Handwerk einsetzen:

Florian Häßner, gelernter Dachdecker- und Klempnermeister, ist Geschäftsführer eines Dachdeckerbetriebs in Nidda. Ehrenamtlich engagiert er sich zum einen als stellvertretender Landesinnungsmeister im Landesinnungsverband des Dachdeckerhandwerks in Hessen, zum anderen als Vorsitzender des Berufsbildungswerks des Hessischen Dachdeckerhandwerks.

Alexander Repp, Schlossermeister und Geschäftsführer eines Unternehmens in Echzell ist Landesinnungsmeister des Fachverbands Metall Hessen. Außerdem ist er Mitglied in der Vollversammlung der Handwerkskammer Wiesbaden sowie des Berufsbildungsausschusses der Handwerkskammer Wiesbaden.
Markus Burger ist selbstständiger Schornsteinfegermeister und zudem als öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger für das Schornsteinfegerhandwerk tätig. Er ist auch Landesinnungsmeister für das Schornsteinfegerhandwerk Hessen.
Im Rahmen der AHH-Mitgliederversammlung, zu der Kramwinkel auch den Präsidenten des Hessischen Handwerkstages, Stefan Füll eingeladen hat, vermittelte Dr. Mandy Pastohr, Leiterin der Abteilung „Außenwirtschaft, Mittestand, Berufliche Bildung, Technologische Innovation“ des hessischen Wirtschaftsministeriums, den anwesenden Handwerksvertretern Einblicke in die aktuellen Förderprogramme des Ministeriums. Außerdem referierte Lars Potthof, Leiter der Organisationsdirektion West der Signal Iduna, über Herausforderungen des Versicherungswesens und ging vor allem auf das immer wichtiger werdende Thema der Altersvorsorge ein.

AHH-Infos:

Die Arbeitgeberverbände des Hessischen Handwerks sind der Zusammenschluss von 30 handwerklichen Fachverbänden, in denen rund 15.000 Betriebe freiwillig organisiert sind.

Informationen über die Arbeitgeberverbände des Hessischen Handwerk