Neue, hochwertige Leihgaben bereichern Kaiser-Ausstellung „Die Kaiser und die Säulen ihrer Macht“ im Mainzer Landesmuseum

Die Goldene Bulle – ein von Karl IV. (1346– 1378) in Urkundenform verfasstes kaiserliches Gesetzbuch – war von 1356 an das wichtigste der „Grundgesetze“ des Heiligen Römischen Reiches.  © Foto GDKE/Agentur Bonewitz
Die Goldene Bulle – ein von Karl IV. (1346– 1378) in Urkundenform verfasstes kaiserliches Gesetzbuch – war von 1356 an das wichtigste der „Grundgesetze“ des Heiligen Römischen Reiches. © Foto GDKE/Agentur Bonewitz

Mit dem Trierer Exemplar der Goldenen Bulle, der reich verzierten Essener Krone und dem byzantinischen Quadrigastoff aus Aachen sind nun drei weitere Highlights in der großen Landesausstellung „Die Kaiser und die Säulen ihrer Macht“ im Landesmuseum Mainz der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (GDKE) eingetroffen. „Wir freuen uns sehr, dass wir im Zuge unserer umfangreichen Austausch-Strategien der empfindlichen Exponate eine Woche nach Wiedereröffnung gleich drei neue qualitativ hochwertige und außergewöhnliche Leihgaben bekommen, die einmal mehr die Besonderheit der Kaiser-Ausstellung untermauern“, so Dr. Birgit Heide, Direktorin des Landesmuseums Mainz.

Die Goldene Bulle – ein von Karl IV. (1346– 1378) in Urkundenform verfasstes kaiserliches Gesetzbuch – war von 1356 an das wichtigste der „Grundgesetze“ des Heiligen Römischen Reiches. Das Trierer Exemplar wird heute im Hauptstaatsarchiv Stuttgart verwahrt und ist nun zusammen mit dem Mainzer Exemplar in der großen Mittelalterausstellung zu sehen. Seit 2013 zählt die Goldene Bulle mit ihren sieben Originalausfertigungen zum Weltdokumentenerbe der UNESCO und unterstreicht damit nicht nur ihre zentrale Bedeutung für die deutsche Verfassungsgeschichte. „Wir sind stolz darauf, nun beide aus dem heutigen Rheinland-Pfalz stammenden Goldenen Bullen hier in der Landesausstellung vereinen zu können“, so Heide.

Die Essener Krone ist die älteste erhaltene ihrer Art und zeichnet sich durch vier auf einen Goldreif aufgesetzte Lilien aus. © Foto GDKE/Agentur Bonewitz
Die Essener Krone ist die älteste erhaltene ihrer Art und zeichnet sich durch vier auf einen Goldreif aufgesetzte Lilien aus. © Foto GDKE/Agentur Bonewitz

Die Essener Krone ist die älteste erhaltene ihrer Art und zeichnet sich durch vier auf einen Goldreif aufgesetzte Lilien aus. Ihre Außenseite ist reich mit Edelsteinen, Perlen und Filigran verziert. Die herausragende Qualität lässt sich zudem an der regelmäßigen Anordnung der Edelsteine nach Farbe und Größe ablesen. Die Krone aus dem Essener Domschatz entstand stilistischen Vergleichen nach vermutlich in der Amtszeit der Essener Äbtissin Theophanu (1039– 1058).

Das als „Quadrigastoff“ bekannte Textilfragment aus der Aachener Domschatzkammer ist ein byzantinisches Seidengewebe mit auffallend großem Musterrapport. In einem Medaillon mit 66 cm Durchmesser steht auf einem vierspännigen Pferdewagen ein mit einer Rüstung bekleideter breitschultriger Wagenlenker. Der außerordentlich hohe materielle Wert der Quadrigaseide lässt vermuten, dass sie ein Geschenk des byzantinischen Kaiserhauses an Karl den Großen war.

Die drei einzigartigen Exponate sind noch bis zum 13. Juni 2021 Teil der großen Kaiserausstellung im Landesmuseum Mainz, die sich nicht allein den berühmten Kaisern „Von Karl dem Großen bis Friedrich Barbarossa“ widmet, sondern erstmals das dynamische Beziehungsgeflecht beleuchtet, in dem über einen Zeitraum von fünf Jahrhunderten Kaiser, Kaiserinnen und Könige, Fürsten und Feldherren, Ritter und Reichsfürsten, Bürger und Städte miteinander verwoben waren. Sie wagt einen Blick hinter die Kulissen und vermittelt ein differenziertes Bild vom Kaisertum im Mittelalter. Dabei werden die Techniken der Macht hinter den Herrschenden sichtbar, aber auch die Brüchigkeit des Kaisertums erkennbar.

Aktuelle und weitere Infos finden Sie online unter www.landesmuseum-mainz.de und www.kaiser2020.de.

Veranstaltungen im Gutenberg-Museum vom 22.03. bis 28.03.2021

© Foto Diether v. Goddenthow
© Foto Diether v. Goddenthow

Ab 16. März konnte das Gutenberg-Museum auf der Grundlage des  neuen Sicherheits- und Hygienekonzepts  wieder eröffnen. Die Gesundheit der Gäste und des Gutenberg-Teams hat  oberste Priorität.  Das Gutenberg-Museum kann zu den üblichen Öffnungszeiten nach Voranmeldung besucht werden. Gäste melden sich bitte unter 06131-123411 (Mo-Sa 9-17 Uhr, So 11-17 Uhr) oder unter  gutenberg-museum@stadt.mainz.de (Mo-Do bis 17 Uhr, Fr bis 13 Uhr) an. Im Museum ist ein medizinischer Mund-Nasen-Schutz (OP- oder FFP 2-Maske) zu tragen.  Besucher:innen im Druckladen können sich unter 06131-122686 anmelden, wenn Sie die Gutenberg-Bibliothek besuchen möchten, melden Sie sich bitte vorher unter 06131-122623 an. Wir freuen uns auf Ihren Besuch! Bleiben Sie gesund!

Die Pop-up-Ausstellung „Mein Lieblingsbuchstabe ist das Q. Gerhard Steidl“ wurde bis 16. Mai verlängert. Die Schau wird aus Anlass der Verleihung des Gutenberg-Preises 2020 an den renommierten Drucker und Verleger Gerhard Steidl, der am 22. November 2020 seinen 70. Geburtstag feiern konnte und somit ein doppelter Jubilar ist, präsentiert.

Dienstag, 23.03.2021, 9.00-17.00 Uhr
Drucken und Setzen im Druckladen des Gutenberg-Museums 
für Kleingruppen (bis zu 4 Personen eines Haushaltes). Setzen mit Holzlettern, Drucken der Motive im Hochdruck, Anwenden des Frottageverfahrens. Weitere Projekte nach Absprache. Kosten: Werkstattbeitrag (Voranmeldung erforderlich, Tel. 06131-122686 oder gm-druckladen@stadt.mainz.de)
Dienstag, 23.03.2021, 10.00, 11.00, 12.00, 14.00, 15.00 und 16.00 Uhr  (und auf Nachfrage)
Druckvorführung an der Gutenberg-Presse

Mittwoch, 24.03.2021, 9.00-17.00 Uhr
Drucken und Setzen im Druckladen des Gutenberg-Museums 
für Kleingruppen (bis zu 4 Personen eines Haushaltes). Setzen mit Holzlettern, Drucken der Motive im Hochdruck, Anwenden des Frottageverfahrens. Weitere Projekte nach Absprache. Kosten: Werkstattbeitrag (Voranmeldung erforderlich, Tel. 06131-122686 oder gm-druckladen@stadt.mainz.de)
Mittwoch, 24.03.2021, 10.00, 11.00, 12.00, 14.00, 15.00 und 16.00 Uhr  (und auf Nachfrage)
Druckvorführung an der Gutenberg-Presse

Mittwoch, 24.03.2021, 12.00 und 13.00 Uhr (und auf Nachfrage)
Öffentliche Führung durch die Dauerausstellung des Gutenberg-Museums
(bis zu 4 Personen eines Haushaltes).Voranmeldung notwendig unter Tel. 06131-123411; Kosten: Museumseintritt.

Donnerstag, 25.03.2021, 9.00-17.00 Uhr
Drucken und Setzen im Druckladen des Gutenberg-Museums 
für Kleingruppen (bis zu 4 Personen eines Haushaltes). Setzen mit Holzlettern, Drucken der Motive im Hochdruck, Anwenden des Frottageverfahrens. Weitere Projekte nach Absprache. Kosten: Werkstattbeitrag (Voranmeldung erforderlich, Tel. 06131-122686 oder gm-druckladen@stadt.mainz.de)
Donnerstag, 25.03.2021, 10.00, 11.00, 12.00, 14.00, 15.00 und 16.00 Uhr  (und auf Nachfrage)
Druckvorführung an der Gutenberg-Presse

Freitag, 25.03.2021, 9.00-17.00 Uhr
Drucken und Setzen im Druckladen des Gutenberg-Museums 
für Kleingruppen (bis zu 4 Personen eines Haushaltes). Setzen mit Holzlettern, Drucken der Motive im Hochdruck, Anwenden des Frottageverfahrens. Weitere Projekte nach Absprache. Kosten: Werkstattbeitrag (Voranmeldung erforderlich, Tel. 06131-122686 oder gm-druckladen@stadt.mainz.de)
Freitag, 26.03.2021, 10.00, 11.00, 12.00, 14.00, 15.00 und 16.00 Uhr  (und auf Nachfrage)
Druckvorführung an der Gutenberg-Presse

Samstag, 27.03.2021, 10.00, 11.00, 12.00, 14.00, 15.00 und 16.00 Uhr
(und auf Nachfrage)
Druckvorführung an der Gutenberg-Presse

Samstag, 27.03.10.2020, 10.00-15.00 Uhr  
Offene Werkstatt im Druckladen des Gutenberg-Museums (derzeit nur mit Voranmeldung)
für Einzelpersonen und Kleingruppen (bis zu 4 Personen eines Haushaltes). Drucken von eigenen oder vorhandenen Motiven, Setzen mit Holzlettern. Sondermaterialien auf Anfrage. Kosten: Werkstattbeitrag (Voranmeldung erforderlich, Tel. 06131-122686 oder gm-druckladen@stadt.mainz.de)

Samstag, 27.03.2021, 13.30-16.30 Uhr
Nachlass von großen und kleinen Sünden

Druckvorführung von Ablassbriefen im 1. Stock des Gutenberg-Museums

Sonntag, 28.03.2021, 12.00, 13.00, 14.00, 15.00 und 16.00 Uhr
  (und auf Nachfrage)
Druckvorführung an der Gutenberg-Presse

Sonntag, 28.03.2021, 15.00-17.00 Uhr
Familiennachmittag

Von tanzenden Buchstaben und bunten Blättern – Spannende Kinderführung von A bis Z mit Druckerschwärze und zauberhaften Büchern im Reich der schwarzen Kunst.  Für max. 4 Teilnehmende ab 6 Jahre aus einem Haushalt. Treffpunkt 15 Uhr an der Museumskasse | Mobile Druckwerkstatt: Drucken mit Bildmotiven. Bitte beachten Sie, dass für beide Angebote jeweils eine Voranmeldung erforderlich ist. Teilnahmebeitrag pro Kind: Führung 2 Euro und Drucken 2 Euro, inkl. Eintritt, erm. Eintritt 3,50 Euro für Eltern und begleitende Angehörige.

Von Montag bis Freitag zwischen 9.00-17.00 Uhr.
Einzelbetreuung und Druckaufträge im Druckladen des Gutenberg-Museums

Erstellen privater Drucksachen unter fachkundiger Anleitung. Entgegennahme von Aufträgen nach persönlicher Absprache (Voranmeldung erforderlich, Tel. 06131-122686 oder gm-druckladen@stadt.mainz.de)

Senckenberg Naturmuseum Frankfurt eröffnet am Weltwassertag die Sonderausstellung „Flüsse“

Der Rhein in der Rheinschlucht bei Sankt Goarshausen mit der Loreley (132 Meter hoher Schieferfelsen) ist Teil des UNESCO-Weltkulturerbes Oberes Mittelrheintal. © Foto Diether v. Goddenthow
Der Rhein in der Rheinschlucht bei Sankt Goarshausen mit der Loreley (132 Meter hoher Schieferfelsen) ist Teil des UNESCO-Weltkulturerbes Oberes Mittelrheintal. © Foto Diether v. Goddenthow

Frankfurt.  Am  22. März 2021, dem Weltwassertag, eröffnet Senckenberg die Ausstellung „Flüsse“, die in Kooperation mit der Mainova AG im Frankfurter Naturmuseum entstanden ist. Flüsse sind die Arterien der Landschaft: Sie verbinden das Land mit dem Meer und kontrollieren somit den globalen Kohlenstoff- und Nährstoffkreislauf. Naturnahe Bäche und Flüsse zählen zu den dynamischsten und vielfältigsten Lebensräumen weltweit, vergleichbar mit Korallenriffen und tropischen Regenwäldern. Zugleich sind sie stärker gefährdet als die terrestrischen und marinen Lebensräume – ein Drittel aller Tier- und Pflanzenarten aus Fließgewässern sind gefährdet, vom Aussterben bedroht oder bereits für immer verschwunden. Die Ausstellung nimmt sowohl die hessische Nidda als auch internationale Fließgewässer in den Blick und schaut dabei auf die Artenvielfalt am Fluss, auf die Beziehung von Flüssen und Menschen sowie auf die Zusammenhänge von Geologie und Wasser. Zu den Highlights der Ausstellung zählen ein interaktiver Wasserkreislauf und ein begehbarer Wassertropfen.

Gewässerökologe Prof. Dr. Klement Tockner freut sich, dass die erste Ausstellung, die er als Senckenberg-Generaldirektor eröffnet, sich seinem Spezialgebiet, den Fließgewässern, widmet. „Wir möchten mit unserer neuen Ausstellung den immensen Wert der Bäche und Flüsse für die Natur und für uns Menschen vermitteln“, erklärt er. „Die Flüsse bilden das natürliche und kulturelle Rückgrat einer Landschaft – die Erhaltung der Natur ist dabei immer auch Schutz der Kultur und der Menschen“, fährt Tockner fort. Dabei hebt er auch die Rolle der Wissenschaft hervor. Vor dem Hintergrund, dass derzeit nur 10 Prozent der Flüsse In Deutschland einen guten ökologischen Zustand aufweisen, beschäftigen sich aktuelle Forschungsprojekte bei Senckenberg mit den Ursachen und Auswirkungen von Verbauung, Nährstoffbelastung und Erderwärmung. Die Forschung hilft zugleich Maßnahmen zu entwickeln, die zukünftig zu einer effektiven Verbesserung und Erholung der Fließgewässer beitragen können.

Die Ausstellung setzt bei der Vermittlung auf einen starken regionalen Bezug und auf multimediale Exponate. Kooperationspartner ist die Mainova AG, die die Realisierung eines begehbaren Wassertropfens und eines regionalen Wasserkreislaufs ermöglichte. Dr. Constantin H. Alsheimer, Vorstandsvorsitzender der Mainova AG, betont: „Mainova versorgt die Stadt Frankfurt mit einwandfreiem Trinkwasser in höchster Qualität, das nachhaltig in der Region gewonnen wird. Wir setzen uns zudem für einen bewussten Umgang mit diesem wertvollen Gut ein und möchten hierfür sensibilisieren. Die Ausstellung ist dazu hervorragend geeignet, denn sie nimmt die Besuchenden mit auf eine spannende und lehrreiche Reise entlang des Wasserkreislaufs und begeistert dabei mit der außergewöhnlichen und modernen Gestaltung.“

Im begehbaren Wassertropfen können Besucher*innen eine große Vielfalt an Kleinstlebewesen entdecken. Pantoffeltierchen, Augentierchen und andere sonst winzige Organismen schwimmen stark vergrößert in der 2D-Animation umher. „Der Wassertropfen begeistert auf atmosphärische Weise – die vielfältigen Organismen erscheinen zart und durchscheinend, manchmal schillernd und von überraschender Formenvielfalt und Ästhetik“, beschreibt Museumsdirektorin Dr. Brigitte Franzen das ungewöhnliche Exponat. „Der Wassertropfen veranschaulicht zudem eindrucksvoll Mechanismen, wie die Selbstreinigungskraft des Wassers“, fährt Franzen fort. Das Exponat ist in Zusammenarbeit mit Prof. Daniel Gilgen von der Hochschule Trier entstanden. Gemeinsam mit Studierenden des Studiengangs Intermedia-Design hat er den begehbaren Wassertropfen für die Ausstellung entwickelt.

Am zweiten multimedialen Highlight-Exponat geht es in die Vogelperspektive: Besucher*innen überblicken das Rhein-Main-Gebiet vom Vogelsberg bis zum Hessischen Ried und haben die Möglichkeit, selbst in den Kreislauf des Wassers einzugreifen. Was passiert mit dem Wasserhaushalt, wenn diese Fläche fast vollständig bebaut und damit versiegelt würde? Welche Folgen haben die Aufforstung von Wäldern oder der Ausbau der landwirtschaftlichen Nutzung für den Wasserkreislauf? Und wie wirken sich extreme Wetterereignisse wie Starkregen oder Trockenheit aus? Der Einfluss dieser einzelnen Parameter auf den Wasserkreislauf wird an diesem interaktiven Exponat, das auch mit Hilfe des Hessischen Landesamtes für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) realisiert wurde und Echtdaten verwendet, sofort sichtbar.

In einem weiteren Ausstellungsmodul wird die Geologie des Wassers betrachtet und es geht um die Frage, warum Trinkwasser so unterschiedlich schmeckt. Die für die Ausstellung vorgesehenen gelegentlichen Trinkwasserverkostungen wird es geben, sobald die pandemische Lage es wieder zulässt. Der Lebensraum Fluss wird am Beispiel der Nidda vorgestellt. Hier begegnen Besucher*innen zum Beispiel einer Nase, eine Fischart, die seit ihrer Wiederansiedlung heute wieder in der Nidda heimisch ist.

Für die globale Sicht auf das Thema Flüsse werden vier große Ströme der Erde beispielhaft vorgestellt: Amazonas, Nil, Ganges und Rhein. Neben der Vielfalt dieser Ökosysteme geht es auch um die kulturelle Bedeutung der Gewässer für die Anwohner*innen und die Bedrohung der Ökosysteme. Wie die erneuerbaren Wasserressourcen global verteilt sind, kann an einem weiteren interaktiven Exponat erkundet werden, das in Zusammenarbeit mit der Arbeitsgruppe Hydrologie der Goethe-Universität Frankfurt entstanden ist. Animierte Karten zeigen, wie sich die Wassermengen dieser Flüsse im Jahresverlauf verändern und wie ungleich die Wasserressourcen weltweit verteilt sind.

Anhand der vier Beispielflüsse wird auch das Thema Wasserverbrauch thematisiert. Wieviel Wasser steht jeder Person im Einzugsgebiet der Flüsse zur Verfügung und wofür wird es genutzt? Wie können die Ausstellungsbesucher*innen durch ihr Verhalten und ihren Konsum den Wasserverbrauch in anderen Ländern beeinflussen?

Die Ausstellung „Flüsse“ ist ab dem 22. März 2021 zu sehen im Senckenberg Naturmuseum, Senckenberganlage 25, 60325 Frankfurt am Main. Die Ausstellung kann nur in Verbindung mit der Dauerausstellung besichtigt werden. Kombitickets: 12 Euro für Erwachsene, 6 Euro für Kinder und Jugendliche (6 bis 17 Jahre) sowie 30 Euro für Familien (2 Erwachsene und bis zu 3 Kinder). Öffnungszeiten: Mo, Di, Do, Fr 9 – 17 Uhr, Mi 9 – 20 Uhr, Sa, So und Feiertage 9 – 18 Uhr.

Aktuell ist der Museumsbesuch nur nach vorheriger Anmeldung und Reservierung eines Zeitfensters im Online-Ticketshop möglich. Das Senckenberg-Museum bittet die Besucher*innen, sich vorab auf der Museumswebseite über aktuelle Bestimmungen und Regelungen zu informieren: museumfrankfurt.senckenberg.de

Volker Bouffier: „Vor dem Hintergrund steigender Inzidenzen können weitere Lockerungen für uns derzeit nicht in Betracht kommen. Auch an Schulen keine weiteren Öffnungen vor Ostern möglich.“

Ministerpräsident Volker Bouffier informiert über die Regeln zu Weihnachten und an Silvester © Foto Diether v. Goddenthow
Ministerpräsident Volker Bouffier  © Foto Diether v. Goddenthow

Wiesbaden. Das Corona-Kabinett der Hessischen Landesregierung hat angesichts der steigenden Inzidenzzahlen entschieden, vorerst keine weiteren Öffnungsschritte zu unternehmen. „Wir haben derzeit ein höchst dynamisches Infektionsgeschehen. Die Zahlen zeigen uns: Eine mögliche dritte Corona-Welle ist deutlich unterwegs. Für uns hat es nun oberste Priorität, die nahende dritte Welle der Infektionen möglichst flach zu halten, damit die Bewältigung der Krise nicht noch schwieriger wird und damit unser Gesundheitssystem weiter standhält. Auch in Hessen liegt die landesweite Inzidenz erneut über 100. Für uns war immer klar, dass wir bei diesem Wert reagieren müssen. Vor diesem Hintergrund können weitere Lockerungen für uns derzeit nicht in Betracht kommen“, erklärte Ministerpräsident Volker Bouffier.

Im Mittelpunkt der heutigen Beratungen stand der weitere Schulbetrieb in Hessen. „Das aktuelle Pandemiegeschehen macht es leider unmöglich, weitere Schüler noch vor den Osterferien zurück in die Schulen zu holen“, so Bouffier. „Der vorsichtige Einstieg in den Wechselunterricht war für alle Betroffenen, für Kinder, Eltern, Lehrerinnen und Lehrer ein Hoffnungsschimmer, wieder ein Stück in einen normaleren Alltag zurückkehren zu können. Doch es war immer klar: Das geht nur, wenn es das Pandemiegeschehen zulässt. In der momentanen Lage können wir angesichts der steigenden Zahlen diesen Schritt leider nicht verantworten“, so der Ministerpräsident. Das bedeutet, dass die Jahrgangsstufen ab Klasse 7 zunächst weiter im Distanzunterricht beschult werden. Sowohl für die Jahrgangsstufen 1 bis 6 (Wechselunterricht mit Notbetreuung) als auch für die Abschlussklassen (Präsenzunterricht) gibt es keine Änderungen. „Wenn das Pandemiegeschehen es zulässt, wollen wir jedoch nach den Osterferien wie geplant mit dem Wechselunterricht beginnen“, so Bouffier weiter. „Die Sorgen vor einer Ansteckung in der Schule und im Bereich der Kinderbetreuung nehmen wir sehr ernst. Deshalb stellen wir Schulen und Kindertagesstätten sowie Kindertagespflegepersonen kurzfristig Laien-Selbsttests zur Verfügung.“

Die Vorbereitungen, die die Schulen in den vergangenen Tagen zur Rückkehr der Schülerinnen und Schüler getroffen hätten, seien aber keineswegs vergebens. Denn für die Zeit nach den Osterferien wolle Hessen nach jetzigem Stand am jüngst verkündeten Öffnungsvorhaben festhalten. „Wenn es das Infektionsgeschehen zulässt, sollen ab dem 19. April landesweit die Jahrgangsstufen 1 bis 4 an fünf Tagen in der Woche und die Jahrgangsstufen ab Klasse 5 im Wechselmodell unterrichtet werden“, so Bouffier.

Das Corona-Kabinett hat heute gleichzeitig eine Teststrategie für Schulen und Kitas beschlossen, die bereits nächste Woche mit einem Pilotprojekt von 20 Schulen starten wird. Sowohl am 25. oder am 26. März als auch am 30. März können an diesen Schulen Selbsttests ausgeführt werden. Dies wird wichtige Erfahrungen bringen, um nach Ostern in den Schulen regelhaft testen zu können.

Um den Unterricht für die Schülerinnen und Schülern nach den Osterferien so sicher wie möglich zu gestalten, stellt die Landesregierung bis zum Ende des Schuljahres allen Schulen einfach zu handhabende Laienselbsttests zur Verfügung, mit denen sich Lehrkräfte sowie Schülerinnen und Schüler unkompliziert und freiwillig wöchentlich selbst testen können. Die Tests sollen vor Unterrichtsbeginn in den Schulen absolviert werden. Dafür stellen das Sozial- und das Kultusministerium Schulungsvideos und Anleitungen zur Verfügung.

Kostenlose Selbsttests stehen außerdem für Personal in Kindertageseinrichtungen sowie für Kindertagespflegepersonen zur Verfügung. Insgesamt können sich so rund eine Million Menschen pro Woche selbst testen. Darunter fallen etwa 815.000 Schülerinnen und Schüler, 100.000 Lehrerinnen und Lehrer und weiteres Personal von Schulen sowie 66.400 Erzieherinnen und Erzieher in Kindertageseinrichtungen. Die Zahlen umfassen auch die Schulen und Kindertagesstätten in freier Trägerschaft sowie Kindertagespflegepersonen. Insgesamt werden aus dem Sondervermögen „Hessens gute Zukunft sichern“ Mittel in Höhe von 90 Mio. Euro für die Beschaffung der rund 14,5 Millionen Antigen-Schnelltests zur Verfügung gestellt. Die Laienselbsttests sollen vom Ende der Osterferien bis zum Beginn der Sommerferien durchgeführt werden. Im Falle eines positiven Testergebnisses muss eine Meldung an das Gesundheitsamt erfolgen und es greift die Verpflichtung zur Durchführung eines PCR-Tests sowie zur sofortigen Quarantäne.

Unbenommen davon bleibt der Anspruch jedes Bürgers und jeder Bürgerin auf einen kostenlosen PoC-Antigen-Schnelltest mindestens einmal in der Woche, der von geschultem Personal durchgeführt wird, natürlich auch für Lehrerinnen und Lehrer, Erziehungspersonal sowie Tagespflegepersonen bestehen.

Hessens Ministerpräsident betonte, dass die Kommunen – wie bisher auch schon – die Möglichkeit haben, auf das Geschehen vor Ort in geeigneter Weise zu reagieren. Abschließend erklärte der Regierungschef: „Wir sind weiterhin in einer sehr dynamischen Lage mit vielen Ungewissheiten. Deswegen ist weiterhin Vorsicht geboten, um das Erreichte nicht zu gefährden und um das Gesundheitssystem nicht zu überlasten. Ich bin den Bürgerinnen und Bürgern sehr dankbar für ihr Verständnis und ihre Geduld. Und ich weiß, dass wir alle gemeinsam durch schwere Zeiten gehen. Ich bin aber sicher, dass diese Geduld am Ende belohnt werden wird und wir den Kampf gegen die Pandemie gewinnen können. Und ich weiß, dass es gerade die jungen Menschen am härtesten trifft. Sie sind am meisten auf die sozialen Kontakte innerhalb und außerhalb der Schule angewiesen für ihre Entwicklung. Und sobald die Lage es zulässt, werden wir hier auch weiter öffnen.“

Weitere Punkte zu beispielsweise den Themen Impfung, Reisen an Ostern oder der Einbeziehung der niedergelassenen Ärzte werden morgen und am Montag in der Bund-Länder-Schalte besprochen.

Weitere Informationen

Holger von Berg wird Geschäftsführender Direktor des Staatstheaters Wiesbaden

Wiesbaden. Der bisherige Geschäftsführer der Bayreuther Festspiele, Holger von Berg, übernimmt am 1. April die Funktion des Geschäftsführenden Direktors des hessischen Staatstheaters Wiesbaden. Von Berg ist Beschäftigter des Freistaates Bayern und wird die Funktion bis auf Weiteres im Rahmen einer Zuweisung des Bayerischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst an das Land Hessen wahrnehmen. Der bisherige Geschäftsführende Direktor Bernd Fülle war im Oktober in den Ruhestand getreten.

„Ich freue mich sehr, dass wir mit Holger von Berg einen Theatermanager mit einer beeindruckenden Breite an Leitungs- und Verwaltungserfahrungen für die verantwortungsvolle Aufgabe in Wiesbaden gewinnen konnten“, erklärt Kunstministerin Dorn. „Er hat uns nicht nur durch seine große Kompetenz, sondern auch durch seine hohe Motivation und sehr gute Kenntnis des Staatstheaters in Wiesbaden überzeugt. Er hat in diesen Zeiten coronabedingter Einschränkungen, die ein Theater vor beträchtliche auch finanzielle Herausforderungen stellen, sicher keine leichte Aufgabe vor sich. Ich wünsche Holger von Berg eine glückliche Hand und bin sicher, dass er gemeinsam mit dem Intendanten Uwe-Eric Laufenberg das Staatstheater Wiesbaden mit hohem Einsatz und großer Kompetenz leiten wird.“

Wiesbadens Kulturdezernent Axel Imholz begrüßt diesen Schritt ebenfalls sehr: „Holger von Berg ist für Wiesbaden ein Glücksfall in Zeiten großer Herausforderungen. Sowohl die aktuell schwierige Situation aufgrund der Pandemie aber auch die zukünftige Entwicklung des Wiesbadener Staatstheaters verlangen nach einer Person mit hoher Kompetenz, vielfältigen Erfahrungen und Gestaltungskraft. All dies bringt Holger von Berg mit. Ich freue mich auf die vor uns liegende Zusammenarbeit.“

„Meine ersten Theatererlebnisse als Gymnasiast verbinde ich mit dem Staatstheater in Wiesbaden, auch in meiner Frankfurter Zeit habe ich viele beeindruckende Aufführungen hier erlebt“, erklärte Holger von Berg. „Ich freue mich daher außerordentlich, in meiner hessischen Heimat trotz nicht einfacher Zeiten in verantwortlicher Position gemeinsam mit Uwe-Eric Laufenberg für das Staatstheater in der Landeshauptstadt tätig werden zu dürfen.“

Holger von Berg, Jahrgang 1966, verbindet viel mit Hessen: Er stammt aus Gründau bei Gelnhausen und schloss sein Studium an der Goethe-Universität Frankfurt als Diplom-Volkswirt ab. Auch seine allerersten Erfahrungen am Theater sammelte er in der Mainmetropole – an der Abendkasse der Alten Oper Frankfurt. Seine nächsten Stationen führten ihn an die Theater in Neustrelitz und in Regensburg, 14 Jahre lang war er anschließend Geschäftsführender Direktor des Residenztheaters in München. Im April 2016 wechselte er zu den Bayreuther Festspielen und leitete als Geschäftsführer den wirtschaftlichen Bereich.

Museum für Kommunikation Frankfurt: Lesung und Diskussion mit Dietmar Dath am Mittwoch, 24.03.21

im Rahmen der Ausstellung „Back to Future. Technikvisionen zwischen Fiktion und Realität“ lädt das Museum für Kommunikation am Mittwoch, dem 24.03.21 zu einer ganz besonderen Lesung ein. An diesem Abend wird der Autor, Journalist und Science-Fiction-Experte Dietmar Dath aus „Companions – Der letzte Morgen“ lesen, dem Debütroman der amerikanischen Autorin Katie M. Flynn, in dem diese eine Pandemie in der Zukunft erdacht hat, die der Corona-Realität erstaunlich nah kommt. „Das Buch der Stunde“, urteilt auch Dietmar Dath über das Werk, das am 14. Juni 2021 in deutscher Übersetzung im Heyneverlag erscheinen wird.

Da leider keine Veranstaltungsteilnahme vor Ort möglich ist, kann die Lesung im Livestream auf der Museums-Webseite Leben X.0 (http://www.lebenx0.de), Facebook (https://www.facebook.com/mfk.frankfurt) und Youtube (https://www.youtube.com/user/mfkfrankfurt) verfolgt werden.

Moderation durch Dr. Corinna Engel (Projektleiterin „Back to Future. Technikvisionen zwischen Fiktion und Realität“)

Eine Anmeldung ist

  • online über https://eveeno.com/backtofuture_lesung_dath
  • per Mail an veranstaltungen-mkf@mspt.de oder
  • telefonisch unter 069 60 60 310 möglich.

Nach der Anmeldung  erhalten Gäste einen Link zur Veranstaltung.

Veranstaltungen im Literaturhaus Frankfurt ab 18.3.2021

© Foto Diether v. Goddenthow
© Foto Diether v. Goddenthow

Alle Veranstaltungen unter:
http://literaturhaus-frankfurt.de/programm/kalender/

Alle Streaming-Tickets unter:
http://literaturhaus-frankfurt.de/karten/karteninfo/
Streamingtickets sind erhältlich zu 5 Euro bis 60 Minuten vor Veranstaltungsbeginn über den Kartenshop buchbar und 70 h nutzbar.

Donnerstag 18.03.21 / 19.30 h
Streamingticket 5 Euro
LESEN MACHT STARK
Wie wir unsere Kinder für Bücher und Geschichten begeistern
Mit Kirsten Boie, Nicole Filbrandt und Marlene Zöhrer
Moderation: Fridtjof Küchemann (F.A.Z.)

Was wir als Kinder lesen, prägt uns ein Leben lang.
Endlich gibt es ein Buch, das Eltern, Großeltern, Lehrern und Kindergärtnern dabei zur Seite steht, Kinder und Jugendliche auf dem Weg zu selbstbewusstem Lesen zu unterstützen: „Lesen macht stark“ (Rowohlt). Die Amerikanerinnen Pamela Paul und Maria Russo haben darin zahlreiche Ideen gesammelt, wie man die Lust am Lesen entfacht. Sie ermutigen zum Vorlesen, singen ein Loblied auf öffentliche Bibliotheken und engagierte Buchhändler. Und sie helfen dabei, eine Auswahl zu treffen und in einer Welt voller Ablenkungen Ruhe zu bewahren. Ihre erweiterte und angepasste deutschsprachige Erstausgabe birgt einen unermesslichen Schatz an Erfahrungen und praktischen Tipps, wie Menschen vom Baby bis zum jungen Erwachsenen für das Lesen, für Bücher und Geschichten begeistert werden können. Und was wäre in dieser Zeit geeigneter, um Kinder „bereit fürs Leben“ zu machen, wie Kirsten Boie in ihrem Vorwort schreibt? Dabei helfen ganz besonders die vielen Leselisten mit thematischen Buchempfehlungen für jedes Alter, die von deutschen Kinder- und Jugendbuchexpertinnen zusammengestellt wurden. Diesen umfassenden Wegweiser durch die ganze Welt der Kinder- und Jugendliteratur stellen die Autorin Kirsten Boie, die Literaturwissenschaftlerin Marlene Zöhrer und die Kinderliteraturreferentin Nicole Filbrandt im Gespräch mit dem Redakteur Fridtjof Küchemann (F.A.Z.) vor.

Eine Veranstaltung des Jungen Literaturhauses Frankfurt in Zusammenarbeit mit dem Rowohlt Verlag.
Das Junge Literaturhaus wird unterstützt von der Dr. Marschner Stiftung und der Cronstett- und Hynspergischen evangelischen Stiftung.

Die Veranstaltung findet exklusiv im Livestream statt.
Dienstag 23.03.21 / 19.30 h
Streamingticket 5 Euro
Drei mal 30: Daniela Danz, Anja Kampmann und Arne Rautenberg
Moderation: Michael Braun       

Drei Gedichtbände, drei Stimmen, 90 Minuten
Solche Abende zählen zu den besten eines jeden Programmjahres. Kriegen halt nicht alle mit. Deshalb: Tipp! Das Literaturhaus stellt zwei Dichterinnen und einen Dichter vor, deren Gedichtbände unter den wichtigsten des Jahres sind. Und alle drei sind vor Ort. Die mehrfache Roman-Autorin und Lyrikerin Daniela Danz mit ihrem preiswürdigen, hochdringlichen Band „Wildniß“ (Wallstein). Und dann Anja Kampmann, die Bergen-Enkheimer Stadtschreiberin 2019/2020, die mit dem Roman „Wie hoch die Wasser steigen“ beste Aufmerksamkeit auf sich zog. Jüngst wurde die englische Übersetzung „High as the Waters Rise“ für den National Book Award nominiert. Kampmann kommt mit Gedichten aus dem neuen Band „Der Hund ist immer hungrig“ (Hanser). Arne Rautenberg, als dritter im Bunde, ist ein Poeta Doctus aus dem Merzbau, aus dem Dadaisten-Stadl („da du duden!“). Schwer zu fassen. Urst, ernst, komisch, visuell und immer schon einen Schritt weiter. Zuletzt der helle Band „permafrost“ (Wunderhorn Verlag). Der Literaturkritiker Michael Braun stellt die Bücher und Autoren in kurzen Betrachtungen vor.

VERLEGT AUF 15.3. im Literaturhaus WIEN
Die Veranstaltung fand exklusiv im Livestream statt und ist noch 4 Wochen kostenfrei einsehbar: https://www.literaturhaus.at/
Donnerstag 25.03.21 / 19.30 h
Preis der Literaturhäuser 2020 für Marlene Streeruwitz

Trägerin des Preises der Literaturhäuser 2020 ist die Autorin Marlene Streeruwitz. Umständehalber reist sie nun erst jetzt, im Frühjahr 2021, zur Preisvergabe ins Literaturhaus Wien.

Kulturpartner des Netzwerks der Literaturhäuser ist ARTE.

 

Die Veranstaltung findet exklusiv im Livestream statt.
Montag 29.03.21 / 19.30 h
Streamingticket 5 Euro
Jonas Eika: Nach der Sonne
Moderation (dt./dän.): Marlene Hastenplug
Deutsche Stimme: Christoph Pütthoff          

ZWEITERFRUEHLING

Die Zerbrechlichkeit der Normalität
Jonas Eika begeistert und verstört. Seine Erzählungen bahnen sich an und explodieren, sind sinnlich und poetisch, phantastisch und realistisch. Seit seinem Debüt „Lageret Huset Marie“ (Das Lager, das Haus, Marie) gilt er in Dänemark als eine der bekanntesten Stimmen seiner Generation. Für sein zweites Buch „Nach der Sonne“ (Hanser Berlin) erhielt Eika 2019 als bis dato jüngster Autor den renommierten Literaturpreis des Nordischen Rats. In seiner vielfach beachteten Dankesrede warf der Däne der anwesenden Ministerpräsidentin Mette Frederiksen und ihrer sozialdemokratischen Partei eine restriktive Flüchtlingspolitik und staatlichen Rassismus vor. Und auch in seinen Kurzgeschichten erzählt er von kapitalistischer Ausbeutung und würdelosen Zuständen, beschreibt deren Absurdität und zeigt dystopische Elemente, die zugleich sehr realitätsnah sind. Doch seine Texte zeugen auch von Menschlichkeit und Solidarität, seine Literaturpreis-Rede von dem Glauben an und der Hoffnung auf eine Gesellschaft ohne patriarchale, rassistische und neoliberale Strukturen. Das Gespräch mit dem Autor führt die Dänisch-Lektorin Marlene Hastenplug, die deutschen Texte liest der Schauspieler Christoph Pütthoff.

Die Veranstaltung ist Teil der Kampagne ZWEITERFRUEHLING: Veranstalter, Verlage, Medien und Buchhandlungen schenken Büchern, die im von der Corona-Krise bestimmten Jahr 2020 erschienen sind, weit über die Saison hinaus ihre Aufmerksamkeit. #zweiterfruehling

Entftällt! Wird voraussichtlich nachgeholt!
Mittwoch 31.03.21 / 10.30 h
Ausverkauft! Saaltickets: 3 Euro
Philip Waechter: Toni will ans Meer
Schülerlesung für 3. und 4. Klassen
ZWEITERFRUEHLING

Sommerferien zu Hause? Nicht mit Toni!
Philip Waechter ist nicht nur meisterhafter Zeichner und Illustrator, sondern auch ein begnadeter Erzähler. Und mit seinem aktuellen zweiten Kindercomic „Toni will ans Meer“ (Beltz & Gelberg) zeigt er, dass er auch in dieser Form schon völlig zu Hause ist. Nachdem Toni sich im ersten Band unbedingt das Geld für unglaublich tolle Fußballschuhe verdienen musste, geht es jetzt um etwas richtig Großes: die Sommerferien. Seine Mutter kann das Geld für eine Reise einfach nicht aufbringen und so macht sich Toni an die Arbeit. Fünfzig Preisausschreiben später hat es geklappt und er und seine Mutter fahren in ein piekfeines Hotel. Nur sind Kinder da eigentlich nicht vorgesehen. Aber wozu gibt es Freunde und die Ferien haben ja gerade erst begonnen.
Philip Waechter liest und zeichnet für Schüler der 3. und 4. Klassen. Sollte der Termin nicht wie geplant stattfinden können, wird er so bald wie möglich nachgeholt. Tickets behalten ihre Gültigkeit.

Das Junge Literaturhaus wird unterstützt von der Dr. Marschner Stiftung und der Cronstett- und Hynspergischen evangelischen Stiftung.

»Maifestspiel-Specials« und Ersatzprogramm im Mai 2021

logo-maifestspiele21Der Magistrat der Landeshauptstadt Wiesbaden hat am 16. März 2021 beschlossen, die Internationalen Maifestspiele 2021 wegen der Corona-Pandemie nicht gänzlich ausfallen zu lassen, sondern mit »Maifestspiel-Specials« und einem Ersatzprogramm möglich zu machen.

In der Pressekonferenz am 17. März stellte Intendant und Künstlerischer Leiter Uwe Eric Laufenberg gemeinsam mit seinem Team die Pläne für das Programm vor.

Die Termine für das gesamte Mai-Programm sind jetzt online. Der Vorverkaufsstart, der für den 14. April 2021 geplant war, muss pandemiebedingt leider verschoben werden. Die Festsetzung des Vorverkaufstermins ist von den kommenden politischen Entscheidungen auf Bundesebene abhängig und kann daher erst zu einem späteren Zeitpunkt bekannt gegeben werden.

Ersatzprogramm

Pandemieschutz für Schüler muss Vorrang haben – Der Deutsche Lehrerverband Hessen (dlh) fordert Wechsel- statt Präsenzunterricht

dlh-Statement-2021-03-16Angesichts steigender Inzidenzen in den Städten und Landkreisen fordert der Deutsche Lehrerverband Hessen (dlh) das Kultusministerium auf, dass der ab dem 22. März angedachte Präsenzunterricht in Wechselform für die Jahrgangsstufen 7 bis 11 sofort ausgesetzt wird.

Die dlh-Vorsitzende Annabel Fee kritisiert: „Es ist nicht nachvollziehbar, warum die Schulen mit Hunderten von Schülerinnen und Schülern in Betrieb gehen sollen, wenn Politiker und Mediziner deutschlandweit von „Notbremsen“ sprechen. Wir Lehrkräfte möchten so schnell wie möglich in einen geregelten (Schul-)Alltag zurück, wir sehen jedoch die Gefahr, dass mit einer vorschnellen Schulöffnung dieses Ziel abermals in weite Ferne rückt.“

Die aktuelle 7-Tage-Inzidenz liegt in Hessen bei knapp 90, in 7 Landkreisen und der Stadt Offenbach schon wieder über 100. Zudem grassieren die gerade für Kinder gefährlichen Mutationen des Sars-Cov-2-Virus auch verstärkt in Hessen. Namhafte Virologen warnen inzwischen vor einer Dritten Welle der Corona-Pandemie. In dieser Situation sollen nun ab dem kommenden Montag die Schulen noch weiter geöffnet werden, damit alle Schülerinnen und Schüler mindestens zwei Tage vor den Osterferien in die Schule gehen können. dlh-Pressesprecher Boris Krüger fragt daher: „Herr Lorz, wer übernimmt für die Gesundheit dieser Kinder und Jugendlichen sowie für ihre Lehrkräfte die Verantwortung?“

Zusätzlich wurden am 15.03. alle Impfungen mit AstraZeneca gestoppt. „Gerade dieser Impfstoff wurde bei den Lehrkräften an den Grund- und Förderschulen verimpft und sollte auch perspektivisch für die Kolleginnen und Kollegen an den weiterführenden Schulen eingesetzt werden. Niemand weiß, wie lange die Impfungen ausgesetzt werden, was zu starken Verunsicherungen in den Kollegien führt, weil stetig über weitere Öffnungsschritte der Schulen debattiert wird“, meint die stellvertretende dlh-Landesvorsitzende Kerstin Jonas. Wenn nach den Osterferien ungeimpfte Lehrkräfte die Schnelltests ihrer möglicherweise infizierten Schülerschaft überwachen sollen, seien das fatale Arbeitsbedingungen ohne Schutz vor Ansteckung.

Der dlh fordert daher das Kultusministerium auf, mit der Umsicht und Besonnenheit zu handeln, die es in den Schreiben vom 9. März an Eltern und Schulen angekündigt hat, und den geplanten Einstieg in den Wechselunterricht für die genannten Jahrgangsstufen sofort zu vertagen. Denn es sei angesichts der aktuellen Entwicklungen absehbar, dass der hessenweite Inzidenzwert bis zum 22. März auf über 100 steigen wird. Eine Entscheidung zum jetzigen Zeitpunkt würde zudem mehr Planungssicherheit für Eltern und Schulen schaffen.

Der dlh appelliert nach Wiesbaden: „Herr Lorz, ziehen Sie die Notbremse, bevor Schulen zu Hot Spots werden!

Caricatura Museum Frankfurt wieder geöffnet – die ersten beiden Besucherinnen mit Buch zur Hauck & Bauer-Ausstellung begrüßt

Erste Besucherinnen nach Wiedereröffnung (c) Caricatura Museum Bernd Kammerer
Erste Besucherinnen nach Wiedereröffnung (c) Caricatura Museum Bernd Kammerer

Die Museumsmacher wie auch die Besuchenden konnten es kaum erwarten. Am 16.3.2021 öffnete das Caricatura Museum seine Tore. Punkt 11 Uhr war es dann soweit: Die ersten zwei Besucherinnen konnten begrüßt werden! Bettina Engelhardt und Eva Hüskers, beide aus Frankfurt, hatten sich „heute Morgen fürs Caricatura Museum entschieden, um mal wieder was zu lachen zu haben!“ Dafür sind wir da! Schnell wurde noch feierlich ein Buch zur Hauck & Bauer-Ausstellung überreicht, dann stand dem Ausstellungsbesuch nichts mehr im Wege.

Um die Einhaltung aller gesetzlichen Sicherheitsmaßnahmen zu gewährleisten, wurde ein digitales Buchungssystem eingerichtet, das es Besuchenden erlaubt, sich vorab über die Museumshomepage für ein definiertes Zeitfenster von 1 ½ Stunden anzumelden. Zudem führt das weltweit einzigartige Corona-Artwork von Stephan Rürup in einem farbig gekennzeichneten Einbahnstraßensystem sicher durch das Museum für Komische Kunst: Der Elch, Wappentier des Museums, erinnert dabei in seiner neuen Rolle humoristisch an die geltenden Hygiene- und Abstandregeln.

Die Hauck & Bauer Ausstellung wird bis zum 11. Juli 2021 verlängert, so Museumsleiter Achim Frenz, der auch die nachfolgenden zwei Ausstellungen ankündigte, die Greser & Lenz und der Malerei von Rudi Hurzlmeier gewidmet sind.

Aktuelle Ausstellung: „Hauck & Bauer: Cartoons“

HauckBauer_Abbinder_New-450Sie sind seriös, anarchistisch und komisch zugleich: Elias Hauck und Dominik Bauer sind das Cartoon-Duo Hauck & Bauer, dessen grober Strich und feiner Witz nun in einer großen Sonderausstellung im Caricatura Museum Frankfurt gewürdigt wird. Seit 17 Jahren veröffentlichen die beiden jede Woche einen Strip in der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung”. Im Satiremagazin TITANIC, für das sie seit 2005 arbeiten, tragen sie seit 2008 allmonatlich zur Rubrik „Hier lacht der Betrachter“ bei. Ihre Fernsehtauglichkeit haben sie schließlich mit Cartoonfilmen zu Anke Engelkes TV-Show „Anke hat Zeit“ (WDR) unter Beweis gestellt.

Zu den Besonderheiten im Werk von Hauck & Bauer zählt zum einen die eigentümliche Spannung zwischen roher, skizzenhafter Zeichentechnik und präzise gesetztem Text und Thema, die sich im Regelfall in einer herausragenden Pointe auflöst. Der karge Filzstiftstrich lässt viel Raum für großnasige Figuren und das Einfühlungsvermögen der Schauenden, außerdem signalisiert er Spontaneität und Dringlichkeit. Zum anderen zählt dazu die Fähigkeit des Duos, die deutsche Alltagswirklichkeit an jenen Stätten abzubilden, wo sich ihre Bewohner zu flüchtigen Alltagsbegegnungen treffen: im Wirtshaus, auf der Straße, beim Abendbrot. Dabei gibt es bei den Witzen von Hauck & Bauer fast immer das Angebot, sich mit irgendwas in den Ambitionen und Selbsttäuschungen der Figuren zu identifizieren. Wer sich davon angesprochen fühlt, lacht immer auch ein bisschen über sich selbst.

Die Zeichnungen des Duos Hauck und Bauer führen mit unnachahmlichem Witz durch ein Spektrum sozialer Schauplätze und greifen chronologisch die Evolutionsstufen der gemeinsamen Arbeit auf. Präsentiert werden neben vielen Originalzeichnungen eine Auswahl der Filme, die Hauck & Bauer für Anke Engelkes Sendung „Anke hat Zeit“ entwickelten. Ergänzt wird die Schau mit einer Reihe von Skulpturen des Kasseler Bildhauers Sigi Böttcher, der Cartoons von Hauck & Bauer in die dritte Dimension überführt, einem Gemälde von Michael Sowa sowie etlichen Objekten und Erinnerungsstücken aus dem Besitz der Künstler.
Caricatura Museum Frankfurt
Museum für Komische Kunst
Weckmarkt 17, D-60311 Frankfurt am Main, Tel.: +49 (0) 69 212 301 61
caricatura.museum@stadt-frankfurt.de
www.caricatura-museum.de