Jetzt anmelden zum MidsummerRun am 19. Juni 2020 – In diesem Jahr noch größer, weiter und integrativer!

 © Foto: Diether v Goddenthow
© Foto: Diether v Goddenthow

Wiesbadener Stadtlauf lockt mit neuen Distanzen (5 km, 10 km und Halbmarathon) auch ambitionierte Hobbysportler / Frühbucherrabatt bis 15. Februar / Für Kinder und Menschen mit Handicap ist die Teilnahme kostenlos / www.midsummerrun.de

Der von dem gemeinnützigen Verein Sporthilfe Wiesbaden e.V. veranstaltete Wiesbadener Stadtlauf „MidsummerRun“ findet dieses Jahr am Freitag, dem 19. Juni 2020, von 17 bis 22 Uhr statt. Wie im Vorjahr führt die Laufstrecke entlang der Sehenswürdigkeiten Wiesbadens vom Schlossplatz mit Hessischem Landtag, Rathaus und Marktkirche über die
Wilhelmstraße entlang des Staatstheaters, Kurhaus und Bowling Green über die Staatskanzlei bis zur Neroberg-Bahn im Nerotal und zurück (Kinder: 2,5 km, Erwachsene: 5 km). Auf vielfachen Wunsch wird außerdem erstmalig ein 10 km-Lauf und zusätzlich ein Halbmarathon mit Erweiterung der Laufstrecke durch den Kurpark angeboten. Diese Neuerungen sollen das Breitensport-Event zur Sommersonnenwende noch attraktiver machen und noch mehr Läuferinnen und Läufer anlocken.

Alle Starter erhalten einen Starterbag mit Startnummer und Zeitmess-Chip, Verpflegung auf der Strecke und im Ziel sowie eine Urkunde zum Ausdrucken. Die Ergebnisse sind online über die Website abrufbar. Für Kinder und für Menschen mit Handicap ist die Teilnahme erneut kostenlos, Jugendliche und Studierende erhalten Ermäßigungen. Die Preise für alle anderen Teilnehmerinnen und Teilnehmer sind gestaffelt und liegen je nach Strecke zwischen 7 und 37 Euro. Bis zum 15. Februar 2020 gibt es einen Frühbucherrabatt. Das offizielle T-Shirt zum MidsummerRun kann optional im Rahmen der Online-Anmeldung für 10 Euro erworben werden.

„Der MidsummerRun ist gleichermaßen ein Fest für alle Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen“, ist Andreas Steinbauer, Vorsitzender der Sporthilfe Wiesbaden, überzeugt. Die Teilnahme von vielen Kindern sowie die Integration von Menschen mit Handicap war den Organisatoren bereits bei der Premiere des MidsummerRun im Jahr 2018 ein besonderes Anliegen. Auch für Firmen ist der MidsummerRun ein Ereignis, bei dem sie nicht fehlen sollten. „Die gemeinsame Teilnahme ist gut für den Teamspirit und im Übrigen auch ein Bekenntnis zum Standort“, sagt Andreas Steinbauer. Professionell organisiert wird der Lauf von Kai Walter, der als Geschäftsführer der WEC GmbH auf Laufevents in ganz Deutschland spezialisiert ist. Ermöglicht wird der MidsummerRun durch das Engagement der Vereinsmitglieder sowie durch Partner und Sponsoren.

Andreas Steinbauer unterstreicht: „Die 2019 eingeführte neue Streckenführung hat sich absolut bewährt – wir haben durchweg positive Rückmeldungen von den rund 1.200 Läuferinnen und Läufern erhalten. Für mich ist der MidsummerRun schon jetzt einer der schönsten Innenstadtläufe Deutschlands. Auch Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende, der 2019 den Startschuss gab, zeigt sich begeistert. Mit der zusätzlichen Erweiterung auf 10 km und Halbmarathon wird der MidsummerRun noch reizvoller – sowohl für Firmen als auch für ambitionierte Freizeitsportler.“

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Anmeldungen und weitere Informationen unter:
www.midsummerrun.de

Der Hessenpark startet nach seinem Winterprogramm am 1. März 2020 in die neue Saison – Gute Besucherzahlen in 2019

Freilichtmuseum Hessenpark - Historischer Marktplatz. Ab März 2020 beginnt die neue Saison. © Foto: Diether v Goddenthow
Freilichtmuseum Hessenpark – Historischer Marktplatz. Ab März 2020 beginnt die neue Saison. © Foto: Diether v Goddenthow

Wenn ab 1. März 2020 die neue Saison im Freilichtmuseum Hessenpark mit spannenden Highlights für die ganze Familie startet, werden auch Landhotel, das Bistro und die Martinsklause mit Peter Stürz und seinem Team wieder für das leibliche Wohl und Übernachtungsmöglichkeiten sorgen mit großer Feier zur Wiedereröffnung des Gasthauses „Zum Adler“ Ende April 2020.

Hessenpark Jahresprogramm  2020

Die Vorbereitungen für die neue Museumssaison im Hessenpark laufen bereits auf Hochtouren. Bis Ende Februar hat der Hessenpark samstags und sonntags von 10 bis 17 Uhr geöffnet und bietet ein kleines, aber feines Winterprogramm:

am 18. Januar 2020,
11 bis 16 Uhr
Gutes aus der Stube: Die Hausfrau im Winter nochmals
Im Haus aus Eisemroth zeigen unsere historischen Hausfrauen anschaulich, wie die Hausarbeit in vergangenen Zeiten aussah.
Auf dem Programm stehen unter anderem Kochen, Backen und die Vorratshaltung. Außerdem können Besucher erleben, wie unsere Vorfahren ihre Häuser sauber hielten, winterliche Kleidung herstellten und welche Hilfsmittel dabei Verwendung fanden.

18 und 20 Uhr
Öffentliches Spielaufführung: „Paul, der Nachtwächter“
Nächtliche Besucher werden mit Nachtwächter Paul merken, dass die Welt oft ganz anders aussieht, wenn sie erst einmal ins rechte Licht gerückt wird. Nachtwächter Paul kennt zahlreiche Geschichten, humorvolle Anekdoten und gruselige Sagen, die sich um die Häuser im Hessenpark spinnen.

19. Januar 2020,
11 bis 16 Uhr
Von der Sau zur Worscht
Bei der beliebten Winterveranstaltung gewinnen Museumsbesucher einen Einblick in das Fleischerhandwerk früherer Zeiten und können die traditionelle Wurstherstellung in der Schlachtküche erleben. Auch in der Hausfrauenküche wird das Fleischermesser geschwungen, wobei die eine oder andere Kostprobe abfällt. Für Kinder gibt es ein Mitmachangebot zum Thema und um 15 Uhr nimmt die Schauspielvorführung „Allerlei Schweinerei“ die Besucher mit in eine Zeit, in der die Stallhaltung von Nutztieren noch keine Selbstverständlichkeit war.

25. und 26. Januar 2020, 11 bis 16 Uhr
Von Märchen und Geschichten, vom Spinnen und Flachsen
In der Spinnstube kamen im Winter die Frauen und Mädchen eines Dorfes zusammen, um den lebensnotwendigen Arbeiten nachzugehen, die im Haus verrichtet werden konnten. Vorführungen im Spinnen, Sticken und Stricken zeigen passend zur kalten Jahreszeit, wie Flachs und Wolle verarbeitet und wie warme Kleidung und winterliche Textilien früher selbst hergestellt wurden. Dabei kommen in der geselligen Runde auch Geschichten und Lieder nicht zu kurz…

Freilichtmuseum Hessenpark GmbH
Laubweg 5
61267 Neu-Anspach
http://www.hessenpark.de

Jahresrückblick bei mit guten Besucherzahlen
 238.450 Besucher fanden 2019 ihren Weg ins Freilichtmuseum Hessenpark. Foto: Jens Gerber
238.450 Besucher fanden 2019 ihren Weg ins Freilichtmuseum Hessenpark. Foto: Jens Gerber

Im Jahr 2019 fanden 238.450 Besucher ihren Weg ins Freilichtmuseum Hessenpark. Im Vergleich zum Jahr 2018 mit 246.691 Gästen ergibt das einen moderaten Besucherrückgang von rund 3,3 Prozent. Verantwortlich dafür: verregnete Veranstaltungswochenenden in Serie. „Das Wetterpech blieb natürlich nicht ohne Auswirkungen auf unsere Besucherstatistik. Nach fünf Rekordjahren in Folge mussten wir erstmals wieder leichte Einbußen hinnehmen“, erklärt Museumsleiter Jens Scheller. Seine Jahresbilanz fällt dennoch positiv aus: „Wir können uns über das drittbeste Ergebnis der letzten 25 Jahre freuen. Das ist für uns ein schöner Erfolg, den wir in den nächsten Jahren weiter ausbauen wollen.“

Zu den Höhepunkten des vergangenen Jahres gehörte die finale Eröffnung der Gärtnerei aus Rechtenbach.

Zu den Höhepunkten des vergangenen Jahres gehörte die finale Eröffnung der Gärtnerei aus Rechtenbach. Foto: Jens Gerber
Zu den Höhepunkten des vergangenen Jahres gehörte die finale Eröffnung der Gärtnerei aus Rechtenbach. Foto: Jens Gerber

Unter dem Titel „Gartenbau und Blumenbinden. Die Gärtnerei Weidmann 1919–2005“ ist dort seit Sommer 2019 eine neue Dauerausstellung zu sehen. Gewächshaus mit Pultdach, Frühbeetkästen, Geräteschuppen – im Gärtnerei-Ensemble erwartet Besucher eine breit angelegte Einführung in die Geschichte des Gartenbaus der letzten 100 Jahre. Darüber hinaus führen die Museumsgärtner praktische Arbeiten durch. Schulkinder erhalten im Rahmen des Projekts „Junges Gemüse“ Einblicke in die Arbeits- und Lebenswelt der Gärtner und lernen die Funktion von Gewächshäusern kennen.

 Am 1. August öffnete die neue Uhrmacherwerkstatt im Haus aus Rörshain ihre Türen. Die Uhrmacher Oliver Hambel und Joshua Becker führen dort Reparaturen an Großuhren durch. Im September wurde die Dauerausstellung im Posthaus erweitert. In einer historischen Telefonzelle vor dem Gebäude kann man seitdem Landbriefträger Rudi zuhören, der die Geschichte der Post- und Fernmeldetechnik erzählt. Außerdem hinaus gibt es im Haus eine neue Ausstellungsvitrine zur Geschichte der Mobilfunktechnik.

 Zu den Ausstellungshighlights zählte die Sonderausstellung „Hessen först“ mit 70 handverlesenen Karikaturen des Erfolgsduos Greser & Lenz im Haus aus Gemünden (Wohra). Die „Kleinen Mauerfälle“ thematisierten im Festen Haus aus Ransbach die Öffnung der hessisch-thüringischen Grenze 1989. Diese Ausstellung ist auch 2020 noch zu sehen. Gleiches gilt für die kleine Sonderschau zur 80jährigen Geschichte des View-Masters im Fotohaus. Auf den Scheiben zu sehen sind unter anderem 3-D-Abbildungen von alten Westernfilmen, den sieben Weltwundern, Michael Jackson, der Mondlandung oder Städten wie Frankfurt und London.

 Zu den wichtigsten Bauprojekten gehörten 2019 die Sanierungen des Fruchtspeichers aus Trendelburg und des Wirtshauses „Zum Adler“ auf dem Marktplatz. Im Herbst wurde die Baustelle am Magazingebäude eingerichtet. Hier entsteht in beeindruckender Geschwindigkeit ein 76 Meter langer Erweiterungsbau, der ab Herbst 2020 mit derzeit ausgelagertem Sammlungsgut bestückt werden soll. Auch die Arbeiten am Fachwerkmusterhaus in der Baugruppe Südhessen schreiten gut voran.

 Spannende Thementage, Ferienprogramme mit Mitmachaktionen, traditionelle Feste und verschiedene Märkte – das Veranstaltungsprogramm 2019 war wie gewohnt vielfältig. Im Mai lautete das Motto der historischen Hausfrauen passend zum Muttertag „Das bisschen Haushalt“, im Juni beleuchtete der Thementag „Alte Sorten, alte Rassen“ die Biodiversität im Hessenpark. Im August trafen sich die Freunde historischer Fahrräder zur Velocipediade. Außerdem fand der hessische „Gudeslam“ mit Jan Cönig statt, bei dem bekannte Poetry Slammer mit selbstgeschriebenen Texten rund um das schönste aller Bundesländer gegeneinander antraten. Nach den großen Festen im Oktober stand im November das Thema „Tod auf dem Land“ im Mittelpunkt. Anfang Dezember lud der beliebte Adventsmarkt zu einem vorweihnachtlichen Bummel durch das Freilichtmuseum ein und zog in diesem Jahr über 17.000 Besucher an.

 Auf dem Marktplatz des Hessenparks war das ganze Jahr über viel los. Zusätzlich zu den eingangs genannten zahlenden Gästen besuchten im vergangenen Jahr 33.044 Personen diesen Bereich des Hessenparks ausschließlich zum Essen oder Einkaufen. Die seit 2015 bestehende Einlassregelung sorgt dafür, dass die musealen Gebäude rund um den Marktplatz in Wert gesetzt werden. Wer die Ausstellungen oder Gebäude besichtigen will, zahlt den regulären Museumseintritt. Wer nur zum Einkaufen oder Einkehren in die Gaststätten auf den Marktplatz kommt, sagt an der Kasse Bescheid und erhält freien Eintritt.

 „Das Museumsjahr 2019 hielt einige Herausforderungen für uns bereit“, fasst Museumsleiter Jens Scheller zusammen. Neben den suboptimalen Wetterbedingungen war es vor allem die Gastronomie-Pleite, die dem Museumsteam zusetzte. „Die negativen Begleitumstände abzufedern, war nicht leicht für uns und erforderte große Einsatzbereitschaft.“ Umso mehr freut sich der Hessenpark nun über den neuen Pächter. „Peter Stürtz und seine Mannschaft werden 2020 hoffentlich für viele kulinarische Höhepunkte im Hessenpark sorgen“, erklärt Scheller. Groß gefeiert wird das neue Pachtverhältnis mit der Eröffnung des Gasthauses „Zum Adler“ Ende April.

Freilichtmuseum Hessenpark GmbH
Laubweg 5
61267 Neu-Anspach
http://www.hessenpark.de

Terminübersicht Februar 2020 – Literaturhaus Villa Clementine Wiesbaden

Saša Stanišić, der Gewinner des Deutschen Buchpreises 2019 für sein Werk Herkunft und Kritiker über die Auszeichnung Peter Handkes mit dem Literaturnobelpreis 2019 konnte vom Literaturhaus-Team für eine Lesung am 13.02.2020 in der Villa Clementine Wiesbaden gewonnen werden. © Foto: Diether v Goddenthow
Saša Stanišić, der Gewinner des Deutschen Buchpreises 2019 für sein Werk Herkunft und Kritiker über die Auszeichnung Peter Handkes mit dem Literaturnobelpreis 2019 konnte vom Literaturhaus-Team für eine Lesung am 13.02.2020 in der Villa Clementine Wiesbaden gewonnen werden. © Foto: Diether v Goddenthow

Der Februar startet im Literaturhaus Villa Clementine passend zum von der Stadt Wiesbaden ausgerufenen Jugendstiljahr mit zwei besonderen Veranstaltungen: Katharina Adler, Theresia Enzensberger und Thomas Meinecke haben sich vom Frauenbild im Fin de Siècle inspirieren lassen und eigene, facettenreiche Kurztexte dazu verfasst. Beim Podiumsgespräch „Nonchalant im Literatursalon“ geht es ausgehend von der zunehmenden Fluidität der Geschlechtergrenzen Ende des 19. Jahrhunderts um Gender in den schönen Künsten vom Theater bis zur Literatur. Anna Bergmann und Anna Haas vom Badischen Staatstheater Karlsruhe, Literaturwissenschaftler und Autor Jan Wilm sowie die bekannte Autorin Marlene Streeruwitz bringen je zwei Beispiele mit, über die im Gespräch diskutiert und Brücken zur heutigen Zeit geschlagen werden.

Im Programm des Literaturhauses ist außerdem David Wagner zu Gast und liest aus seinem von Demenz handelnden Roman „Der vergessliche Riese“, für den er den Bayerischen Buchpreis 2019 erhalten hat. Norbert Scheuer liest aus seinem für den Deutschen Buchpreis nominierten Roman „Winterbienen“. Darin verkauft ein verzweifelter Imker Plätze in seinen Bienenstöcken, um Juden zur Flucht zu verhelfen. Ende des Monats tritt Buchpreisträger Saša Stanišić mit einer Einführungsveranstaltung und einer Vorlesung die Poetikdozentur: junge Autoren an.

So 02.02. | 16.00 Uhr
Im Kleide der Lulu?
„Vom weiblichen Dämon zur selbstbestimmten Frau der Gegenwart“
Katharina Adler, Theresia Enzensberger, Thomas Meinecke
Drei erzählerische Betrachtungen und Gespräche
Moderation: Beate Tröger (FAZ, SZ, DLF u.a.)

Ob Lulu oder Salomé, bis hin zur Maschinen-Maria in „Metropolis“: Die Kunst um 1900 reflektiert einen Frauentypus zwischen Kindfrau und aufreizender Femme fatale, der die Männer gewissenlos mit seiner scheinbar unschuldigen Anmut verführt.

Katharina Adler, Theresia Enzensberger und Thomas Meinecke haben sich von solchen Frauen- und Geschlechterbildern des Fin de Siècle inspirieren lassen und für das Literaturhaus Texte entwickelt, die Assoziationsräume schaffen und in der heutigen Zeit verankern.

Katharina Adlers Expertise zur Jahrhundertwende spiegelt sich besonders in ihrem Debütroman „Ida“ wider. Darin folgt sie ihrer Urgroßmutter, die als eine der bekanntesten Patientinnen Sigmund Freuds erfolgreich gegen dessen falsche Diagnose kämpft. Katharina Adler forscht nicht nur in der eigenen Familienhistorie, sondern unterfüttert ihren Roman mit einem fundiert recherchierten Zeitbild. Die Emanzipationsgeschichte einer jungen Frau am Bauhaus erzählt Theresie Enzensberger in ihrem Roman „Blaupause“. Sie kennt sich daher nur zu gut mit festgefahrenen Geschlechterbildern im beginnenden 20. Jahrhundert aus und wirft dabei ihren feministischen Blick auf eine männerdominierte Gesellschaft. Thomas Meinecke beschreibt sich selbst als „feministischer Autor“ und behandelt in seinem Werk Themen wie Gender, Weiblichkeit und Identität. So geht es in einem seiner bekanntesten Romane, „Selbst“, etwa um das schrillbunte Leben einer Mädchen-WG im Zerrspiegel des eigenen Geschlechts.

€ 10 / erm. € 6 zzgl. VVG. Abendkasse: € 13 / erm. € 8
Veranstalter & Ort: Literaturhaus Villa Clementine, Frankfurter Str. 1, 65189 Wiesbaden

Di 04.02. | 19.30 Uhr
Literaturforum
Leitung: Rita Thies
Das Literaturforum ist eine offene Veranstaltung, in der jeweils zwei Bücher aus dem Bereich der aktuellen Literatur und/oder der Literatur des 20. Jahrhunderts diskutiert werden. Nähere Infos zu den Titeln können vor den Veranstaltungen unter www.literatur-in-wiesbaden.de nachgelesen werden oder sind auf Nachfrage unter literaturforum.wiesbaden@online.de erhältlich.
Eintritt frei
Ort: Literaturhauscafé, Frankfurter Str. 1, 65189 Wiesbaden
Veranstalter: Förderverein Wiesbadener Literaturhaus Villa Clementine e.V.

Mi 05.02. | 19.30 Uhr
David Wagner
„Der vergessliche Riese“
Autorenlesung
Moderation: Sandra Kegel (FAZ)

Die Gegenwart ist das Einzige, an dem sich der Vater festhalten kann. Für ihn existiert die Vergangenheit nur noch von einem grauen Schleier überzogen, die Zukunft ist jeden Tag aufs Neue ungewiss. Der Sohn erlebt die Demenz seines Vaters als Rollenwechsel, er muss sich nun um ihn kümmern, sich mit ihm beschäftigen und Trost spenden, wenn der Vater von seiner Verzweiflung übermannt wird. Für den Sohn bleibt der Vater zwar immer der Riese, jedoch ist er nun vergesslich geworden und bedarf selbst Betreuung und Beistand.

David Wagner, geboren 1971 in Andernach, ist der Verfasser zahlreicher Romane, Gedichte und prosaischer Hybridstücke. Für sein Werk wurde er vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Alfred-Döblin-Stipendium oder dem Kranichsteiner Literaturpreis. 2013 erhielt er für seinen Roman „Leben“ den Preis der Leipziger Buchmesse. Für seinen aktuellen Roman wurde ihm der Bayerische Buchpreis 2019 verliehen.

€ 8 / erm. € 5 zzgl. VVG. Abendkasse: € 11 / erm. € 8
Veranstalter & Ort: Literaturhaus Villa Clementine, Frankfurter Str. 1, 65189 Wiesbaden

Do 06.02. | 19.30 Uhr
Nonchalant im Literatursalon: Gender in den schönen Künsten
Anna Bergmann, Anna Haas, Marlene Streeruwitz, Jan Wilm
Podiumsgespräch
Moderation: Beate Tröger (FAZ, SZ, DLF u.a.)
Geschlechterbilder sind in der Literatur des Fin de Siècle ein vorherrschendes Thema. Schnitzler, Mann oder später Woolf stellen animalische Liebe, Homosexualität und sogar Geschlechtertausch offen in ihren Werken zur Schau. Ab den 1990ern erleben Genderfragen wieder ein Revival und werden von Butler bis Jelinek heiß diskutiert. Doch welche Auswirkungen hat der immer fluider werdende Geschlechterbegriff auf die Rollenbilder unserer Gesellschaft? Wie wirkt sich dies auf Familienkonzepte oder Machtstrukturen aus – und wie reagiert die Kunst?

Über solche Fragen sprechen unter anderem der Frankfurter Autor, Übersetzer und Literaturwissenschaftler Jan Wilm und die Wiener Dramatikerin und Autorin Marlene Streeruwitz und stellen mit ihren mitgebrachten Referenzbeispielen binäre Kategorien auf den Kopf.
€ 10 / erm. € 6 zzgl. VVG. Abendkasse: € 13 / erm. € 8
Veranstalter & Ort: Literaturhaus Villa Clementine, Frankfurter Str. 1, 65189 Wiesbaden

Di 11.02. | 10.30 Uhr
Anne Becker
„Die beste Bahn meines Lebens“
Schullesung
Moderation: Sarah Beicht
Themenreihe: „Besser als ihr – Konkurrenz und Rivalität“

Wenn Jan etwas gut kann, ist es schwimmen. Wie ein Fisch bewegt er sich im Wasser und wird von seinem Trainer für das nächste große Talent gehalten. Was er allerdings nicht gut kann, ist lesen und das versucht er in seiner neuen Klasse so gut es geht zu verbergen. Schnell freundet er sich mit dem Nachbarsmädchen Flo an, die Hühner hält und immer in bunten Kleidern herumläuft. Gemeinsam stellen sie sich dem Klassenfiesling Linus entgegen, der kein gutes Haar an Flo lässt. Als dieser dann von Jans Kampf mit den Buchstaben erfährt, müssen die Freunde fest zusammenhalten.

Anne Becker arbeitet seit ihrem Studium hauptsächlich als Marktforscherin. „Die beste Bahn meines Lebens“ ist ihr Debüt und wurde vom Deutschlandfunk unter die „7 besten Bücher für junge Leser“ gewählt.

€ 2, geschlossene Veranstaltung für Schulklassen – Infos unter 0611 – 31 57 48
Veranstaltungsort: Literaturhaus Villa Clementine, Frankfurter Str. 1, 65189 Wiesbaden
Veranstalter: Literaturhaus Villa Clementine & Börsenverein des Deutschen Buchhandels – Landesverband Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland e.V.

Mi 12.02. | 19.30 Uhr
Norbert Scheuer
„Winterbienen“

Norbert-Scheuer © Foto: Diether v Goddenthow
Norbert-Scheuer © Foto: Diether v Goddenthow

Autorenlesung
Moderation: Alexander Wasner (SWR)

Wenn die Luft erfüllt ist von Summen und Flügelschlag, dann kann das im Jahr 1944 zwei Dinge bedeuten: Entweder sind es Bienen oder Bomber. Norbert Scheuers hochgelobter Roman „Winterbienen“ setzt genau an dieser Stelle an und erzählt die Geschichte des wehruntauglichen Egidius Arimond, der sich als Epileptiker das Geld für seine teure Medizin verdienen muss. Kurzerhand funktioniert er seine Bienenstöcke um und verhilft darin Juden zur Flucht über die belgische Grenze. Norbert Scheuer behandelt dieses schwere Thema mit seiner gewohnt federleichten Sprache und versteht es einmal mehr, das fiktive Dörfchen Kall in der Eifel zum Zentrum seiner ganzen literarischen Erzählkraft werden zu lassen.

Norbert Scheuer, geboren 1951, lebt als freier Autor in der Eifel. Seine bisher acht Romane wurden vielfach ausgezeichnet, unter anderem stand sein Roman „Die Sprache der Vögel“ 2015 auf der Shortlist zum Preis der Leipziger Buchmesse. Die Romane „Überm Rauschen“ und nun auch „Winterbienen“ standen auf der Shortlist des Deutschen Buchpreises 2009 beziehungsweise 2019. Zuletzt erhielt er 2019 für „Winterbienen“ den Wilhelm Raabe-Literaturpreis.

€ 8 / erm. € 5 zzgl. VVG. Abendkasse: € 11 / erm. € 8
Veranstalter & Ort: Literaturhaus Villa Clementine, Frankfurter Str. 1, 65189 Wiesbaden

Do 13.02. | 12.15 Uhr
Saša Stanišić
„Ein Autor stellt sich vor“
21. Poetikdozentur: junge Autoren
Moderation: Prof. Dr. Michael May

Mit einer kraftvollen Rede nahm Saša Stanišić im Oktober 2019 den Deutschen Buchpreis für seinen Roman „Herkunft“ entgegen und bewies damit einmal mehr, dass er zu den wichtigsten Stimmen der deutschen Gegenwartsliteratur gehört. Als Poetikdozent der Hochschule RheinMain und der Landeshauptstadt Wiesbaden spricht er darüber, was Heimat, Herkunft und Identität für ihn bedeuten. Im Zentrum steht dabei stets seine schriftstellerische Arbeit, die er in zwei Vorlesungen in der Hochschul- und Landesbibliothek sowie zwei Autorenlesungen im Kulturforum Wiesbaden näher beleuchtet. Zuvor spricht er unter dem Motto „Ein Autor stellt sich vor“ über sein Schaffen und Wirken im Literaturbetrieb.

Saša Stanišić wurde 1978 in Višegrad (ehemaliges Jugoslawien, heute Bosnien und Herzegowina) geboren und lebt seit 1992 in Deutschland. Für seine Werke – unter anderem „Wie der Soldat das Grammofon repariert“ (2006) und „Vor dem Fest“ (2014) – wurde er vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Schubart-Literaturpreis der Stadt Aalen, dem Rheingau Literatur Preis sowie dem Preis der Leipziger Buchmesse im Jahr 2014.
Eintritt frei
Veranstaltungsort: Hochschule RheinMain, Campus Kurt-Schumacher-Ring 18, 65197 Wiesbaden
Veranstalter: Hochschule RheinMain und Kulturamt Wiesbaden.

Weitere Infos

 © Foto: Diether v Goddenthow
© Foto: Diether v Goddenthow

Literaturhaus Villa Clementine
Frankfurter Str. 1
65185 Wiesbaden
literaturhaus@wiesbaden.de
www.wiesbaden.de/literaturhaus

Veranstaltungen im Gutenberg-Museum vom 13.01. bis 19.01.2020

© Foto: Diether v Goddenthow
© Foto: Diether v Goddenthow

Veranstaltungen, die vom 13.01. bis 19.01.2020 im Gutenberg-Museum stattfinden.

Montag, 13.01.2020, 9.00-17.00 Uhr
Drucken und Setzen im Druckladen des Gutenberg-Museums für Kleingruppen. Setzen mit Holzlettern, Drucken der Motive im Hochdruck, Anwenden des Frottageverfahrens. Weitere Projekte nach Absprache. Kosten: Werkstattbeitrag (Voranmeldung erforderlich, Tel. 06131-122686 oder gm-druckladen@stadt.mainz.de)

Dienstag, 14.01.2020, 10.00, 11.00, 12.00, 14.00, 15.00 und 16.00 Uhr Druckvorführung an der Gutenberg-Presse

Mittwoch, 15.01.2020, 10.00, 11.00, 12.00, 14.00, 15.00 und 16.00 Uhr Druckvorführung an der Gutenberg-Presse

Mittwoch, 15.01.2020, 19.00 Uhr
Vernissage der Präsentation „Das irreale Ballett“(Lukas Rudig) im bauhaus.labor des Gutenberg-Museums. Dauer: 16.1.-6.2.20.

Donnerstag, 16.01.2020, 9.00-17.00 Uhr
Drucken und Setzen im Druckladen des Gutenberg-Museums für Kleingruppen. Setzen mit Holzlettern, Drucken der Motive im Hochdruck, Anwenden des Frottageverfahrens. Weitere Projekte nach Absprache. Kosten: Werkstattbeitrag (Voranmeldung erforderlich, Tel. 06131-122686 oder gm-druckladen@stadt.mainz.de)

Donnerstag, 16.01.2020, 10.00, 11.00, 12.00, 14.00, 15.00 und 16.00 Uhr Druckvorführung an der Gutenberg-Presse

Freitag, 17.01.2020, 10.00, 11.00, 12.00, 14.00, 15.00 und 16.00 Uhr Druckvorführung an der Gutenberg-Presse

Freitag, 17.01.2020, 13.30-17.00 Uhr
Drucken und Setzen im Druckladen des Gutenberg-Museums für Kleingruppen
Setzen mit Holzlettern, Drucken der Motive im Hochdruck, Anwenden des Frottageverfahrens. Weitere Projekte nach Absprache. Kosten: Werkstattbeitrag (Voranmeldung erforderlich, Tel. 06131-122686 oder gm-druckladen@stadt.mainz.de)

Freitag, 17.01.2020, 11.00 Uhr
Öffentliche Führung durch die Dauerausstellung mit den Gästeführern der Stadt Mainz. Führung 5 Euro (zzgl. Eintritt)

Samstag, 18.01.2020, 10.00, 11.00, 12.00, 14.00, 15.00 und 16.00 UhrDruckvorführung an der Gutenberg-Presse

Samstag, 18.01.2020, 10.00-15.00 Uhr
Offene Werkstatt im Druckladen des Gutenberg-Museums
für Einzelpersonen und Kleingruppen mit max. 5 Teilnehmern. Drucken von eigenen oder vorhandenen Motiven, Setzen mit Holzlettern. Sondermaterialien auf Anfrage. Kosten: Werkstattbeitrag

Samstag, 18.01.2020, 10.00-17.00 Uhr
Workshop „Kreis Quadrat Dreieck Linie“ mit Erik Spiekermann und Daniel Klotz in der bauhaus.werkstatt des Gutenberg-Museums; Kosten: 10 Euro inkl. Museumseintritt für Schüler/-innen und Studierende, 20 Euro inkl. Museumseintritt für Erwachsene. Der Workshop ist ausgebucht!

Samstag, 18.01.2020, 11.00 Uhr
Öffentliche Führung durch die Dauerausstellung mit den Gästeführern der Stadt Mainz. Führung 5 Euro (zzgl. Eintritt)

Samstag, 18.01.2020, 13.30-16.30 Uhr
Nachlass von großen und kleinen Sünden
Druckvorführung von Ablassbriefen im 1. Stock des Gutenberg-Museums
Sonntag, 19.01.2020, 11.15 Uhr
Führung durch die Sonderausstellung „ABC. Avantgarde – Bauhaus –Corporate Design“Führung 1,50 Euro (zzgl. Eintritt)

Sonntag, 19.01.2020, 12.00, 13.00, 14.00, 15.00 und 16.00 Uhr
Druckvorführung an der Gutenberg-Presse (15 Uhr im Rahmen der Kinderführung)

Sonntag, 19.01.2020, 13.00 Uhr
Öffentliche Führung durch die Dauerausstellung mit den Gästeführern der Stadt Mainz. Führung 5 Euro (zzgl. Eintritt)

Sonntag, 19.01.2020, 15.00-17.00 Uhr
Familiennachmittag
Von tanzenden Buchstaben und bunten Blättern – Spannende Kinderführung von A bis Z mit Druckerschwärze und zauberhaften Büchern im Reich der schwarzen Kunst. Für Kinder ab 4 Jahre und ihre Eltern. Treffpunkt 15 Uhr an der Museumskasse | Mobile Druckwerkstatt: Drucken im Foyer des Gutenberg-Museums. Teilnahmebeitrag pro Kind: Führung 2 Euro und Drucken 2 Euro, inkl. Eintritt, erm. Eintritt 3,50 Euro für Eltern und begleitende Angehörige

Von Montag bis Freitag zwischen 9.00-17.00 Uhr
Einzelbetreuung und Druckaufträge im Druckladen des Gutenberg-Museums
Erstellen privater Drucksachen unter fachkundiger Hilfe. Entgegennahme von Aufträgen nach persönlicher Absprache (Voranmeldung erforderlich, Tel. 06131-122686 oder gm-druckladen@stadt.mainz.de)

Erstmals nach 150 Jahren geht das Darmstädter Mastodon als Leihgabe zur großen Humboldt-Ausstellung nach USA auf Reisen

Mit »Peale‘s Mastodon« besitzt das Hessische Landesmuseum Darmstadt eine der Inkunabeln der Paläontologie und der Kunstgeschichte. Es ist das erste museal montierte Skelett eines fossilen Elefanten in Nordamerika. Im Rahmen der Kooperation zwischen dem Hessischen Landesmuseum Darmstadt und dem Smithsonian American Art Museum in Washington DC wird »Peale‘s Mastodon« im Januar 2020 nach über 150 Jahren erstmals als Leihgabe in die USA zurückkehren. Hier wird es das Schlüsselwerk einer Ausstellung über Alexander von Humboldt sein, der dem berühmten Skelett bei seiner Amerikareise 1804 in Philadelphia einen Besuch abstattete. © Foto: Diether v Goddenthow
Mit »Peale‘s Mastodon« besitzt das Hessische Landesmuseum Darmstadt eine der Inkunabeln der Paläontologie und der Kunstgeschichte. Es ist das erste museal montierte Skelett eines fossilen Elefanten in Nordamerika. Im Rahmen der Kooperation zwischen dem Hessischen Landesmuseum Darmstadt und dem Smithsonian American Art Museum in Washington DC wird »Peale‘s Mastodon« im Januar 2020 nach über 150 Jahren erstmals als Leihgabe in die USA zurückkehren. Hier wird es das Schlüsselwerk einer Ausstellung über Alexander von Humboldt sein, der dem berühmten Skelett bei seiner Amerikareise 1804 in Philadelphia einen Besuch abstattete. © Foto: Diether v Goddenthow

Der Knochenfund eines fossilen Elefanten am Hudson River vor über 200 Jahren ,  „Peale’s Mastodon“ genannt nach seinem Entdecker Willson Peal , war eine Sensation der Paläontologiegeschichte.   1801  war er das erste museal montierte Skelett eines ausgestorbenen Großtiers  in Nordamerika und so bedeutend, dass der amerikanische Präsident Thomas Jefferson die Ausgrabung als nationale Angelegenheit betrachtete.

v.l. Mario Drobek, Präparator, Daniel Sehl, Schlossermeister und Schlosser Rybarczyk haben den Schädel an einen Hubstapler zur Montage an den Rumpf in 3 Meter Höhe befestigt, © Foto: Diether v Goddenthow
v.l. Mario Drobek, Präparator, Daniel Sehl, Schlossermeister und Schlosser Rybarczyk haben den Schädel an einen Hubstapler zur Montage an den Rumpf in 3 Meter Höhe befestigt, © Foto: Diether v Goddenthow

1804 hatte der Natur- und Südamerika-Erforscher Alexander von Humboldt „Peale’s Mastodon“ besucht und der jungen amerikanischen Archäologie den Rücken gestärkt, da  er  die krude These europäischer Wissenschaftler von der angeblich degenerierten amerikanischen Fauna mit dem Fund von Großknochen als widerlegt betrachtete. Nicht nur aus diesem Grund wird Alexander von Humboldt noch bis heute  in den USA außerordentlich geschätzt. Anlässlich dessen 250. Geburtstages im vergangenen Jahr organisiert ihm zu Ehren das Smithsonian American Art Museum in Washington DC (SAAM) ab Mitte Februar  die Ausstellung „ Alexander von Humboldt and the United States“ mit „Peale’s Mastodon“ als  Highlight.

Aus den Halswirbeln ragt der lange Stahlzapfen, auf den der Schädel geschoben und später verschraubt wird. Daniel Sehl gibt Kommandos, nach denen Eric Milson den Schädel mit dem Hubstapler millimeterweise zum Einpassen bewegt. © Foto: Diether v Goddenthow
Aus den Halswirbeln ragt der lange Stahlzapfen, auf den der Schädel geschoben und später verschraubt wird. Daniel Sehl, der schon zahlreiche technische Probleme für das Landesmuseum gelöst hat,  gibt Kommandos, nach denen Eric Milson den Schädel per Hubstapler millimeterweise in die passende Position bringt.  © Foto: Diether v Goddenthow

Nachdem um 1850 über abenteuerliche Wege das Groß-Skelett nach Darmstadt kam, ist das  Hessische Landesmuseum Darmstadt Besitzer des weltweit bekannten Skeletts, Darmstädtern auch als „Heiner“ bekannt. Im Rahmen einer Kooperation mit dem SAAM wird das Landesmuseum Darmstadt Anfang Februar 2020 Heiner, das Darmstädter Mastodon, als Leihgabe zur großen Humboldt-Ausstellung im SAAM nach USA auf Reisen schicken.

Anlässlich dieser Ausleihzusage musste das Darmstädter Mastodon zuvor demontiert, gereinigt und generalüberholt werden. Es erhielt zudem ein neues Stahlstecksystem, damit der fossile Elefant gerade und in festerer Haltung als bisher stehen kann. Bei einem Pressegespräch am gestrigen Donnerstag fand eine erste Generalprobe der Montage statt. Diese wird solange wiederholt und eingeübt, bis alle Teile später am Ausstellungs-Ort reibungslos zusammengefügt werden können.

Am Unterkiefer werden mit leicht getönter Wachskreide noch letzte Risse verfüllt. © Foto: Diether v Goddenthow
Am Unterkiefer werden mit leicht getönter Wachskreide noch letzte Risse verfüllt. © Foto: Diether v Goddenthow

Noch sind die Restaurierungsarbeiten nicht ganz abgeschlossen, sagte der leitende Paläontologe Oliver Sandrock, der mit den Präparatoren Mario Drobek und Mascha Siemund sowie denSchlossermeistern Eric Milson und Rybarczyk  am 10. Februar 2020 „Heiner“ in die USA begleiten wird, zunächst mit dem Flieger nach New York. Anschließend werden die Spezialkisten im großen Truck nach Washington gebracht.

Endlich sitzt der Schädel, an dem noch Unterkiefer und die beiden Stoßzähne fehlen. Mario Drobek, Präparator des Hessischen Landesmuseums hat gerade die vierte Haltemutter verschraubt. © Foto: Diether v Goddenthow
Endlich sitzt der Schädel, an dem noch Unterkiefer und die beiden Stoßzähne nach befestigt werden müssen. Mario Drobek hat gerade die vierte Schraube in die  Stahlzapfenverbindung verschraubt. © Foto: Diether v Goddenthow

Frankfurter Studenten können ab sofort jetzt auch kostenlos ins Museum für Kommunikation Frankfurt

Seit Juni 2019 steht der „Pre Bell Man“ wieder vor dem Museum für Kommunikation. © Foto: Diether v Goddenthow
Seit Juni 2019 steht der „Pre Bell Man“ wieder vor dem Museum für Kommunikation. © Foto: Diether v Goddenthow

Wie das Museum für Kommunikation mitteilt, können Studierende der Goethe Universität, der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main (HfMDK) und der Frankfurt University of Applied Sciences ab sofort mit ihrem Studierendenausweis kostenlos das Museum für Kommunikation in Frankfurt besuchen. Der Studierendenausweis gilt bereits seit einigen Jahren als Kulturticket, das den kostenfreien Eintritt in die 16 städtischen Museen Frankfurts sowie das DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum und das Museum Giersch der Goethe-Universität ermöglicht.

Kulturdezernentin Dr. Ina Hartwig begrüßt die Erweiterung der Vereinbarung zwischen der Stadt und den Studierendenausschüssen um das Museum für Kommunikation: „Der Lebensunterhalt für Studierende ist in unserer Stadt nicht gerade günstig und der Museumsbesuch sollte nicht an einem knappen Budget scheitern. Ich bin mir sicher, dass ein Besuch der Ausstellungen im Sinne eines umfassenden Bildungsbegriffs ein jedes Studium bereichert.“

„Wir freuen uns sehr, dass wir von nun an zum Kreis der Museen gehören, die Studierende der Frankfurter Universitäten kostenfrei besuchen können. Als Kommunikationsmuseum begreifen wir uns als ein Ort des Dialogs gerade auch für Gegenwarts- und Zukunftsthemen Wir sehen es als unsere Aufgabe, die Interessen und Bedürfnisse junger Menschen aufzugreifen, um gleichermaßen Geschichte zu vermitteln und gemeinsam an den Herausforderungen der Zukunft zu arbeiten.“ (Dr. Helmut Gold, Direktor Museum für Kommunikation Frankfurt und Vorstand der Museumsstiftung für Post und Telekommunikation)

Im Wintersemester 2019/20 verfügen rund 63.500 Studierende in Frankfurt über das Kulturticket, mit dem sie die Dauer- und Sonderausstellungen der teilnehmenden Museen sooft sie wollen besuchen können.

Das Kulturticket ist ein gemeinsames Projekt des Kulturdezernats der Stadt Frankfurt mit den Allgemeinen Studierendenausschüssen, kurz AStAs, der drei Hochschulen. Für das Kulturticket zahlen Studierende einen Euro aus dem Semesterbeitrag.

Der Studierendenausweis berechtigt in 19 Museen zum freien Eintritt: Archäologisches Museum, Caricatura Museum, Deutsches Architekturmuseum, DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum, Hindemith Kabinett, Historisches Museum, Ikonen-Museum, Institut für Stadtgeschichte, Jüdisches Museum (Wiedereröffnung 2020), Junges Museum, Museum Angewandte Kunst, Museum für Kommunikation Frankfurt, MuseumMMK für Moderne Kunst, Museum Giersch der Goethe-Universität, Museum Judengasse, Porzellan Museum, Tower MMK, Weltkulturen Museum und Zollamt MMK. Weitere Informationen gibt es unter: www.museumsufer.de/kulturticket

„Relevanz des Buches ungebrochen“ – Positive Bilanz für das Bücherjahr 2019

Ich lese gern! Immer mehr Menschen entdecken wieder neu den unglaublich meditativ, aktivierenden Effekt des Lesens. © Börsenverein des Deutschen Buchhandels
Ich lese gern! Immer mehr Menschen entdecken wieder neu den unglaublich meditativ, aktivierenden Effekt des Lesens. © Börsenverein des Deutschen Buchhandels

Wie der Börsenverein des Deutschen Buchhandels meldet, hat der Buchmarkt 2019 mit einem Umsatzplus abgeschlossen. Die „Relevanz des Buches sei ungebrochen“
Positive Bilanz für das Bücherjahr 2019: Der Umsatz auf dem Buchmarkt stieg im vergangenen Jahr in den zentralen Vertriebswegen (Sortimentsbuchhandel, E-Commerce inkl. Amazon, Bahnhofsbuchhandel, Kauf-/Warenhäuser, Elektro- und Drogeriemärkte) um 1,4 Prozent. Auch im Buchhandel vor Ort liefen die Geschäfte besser als in den Vorjahren. Er schloss mit einem leichten Umsatzplus von 0,5 Prozent ab. Das zeigt der Branchen-Monitor BUCH, der heute erscheint.

„2019 war für die Buchbranche ein gutes Jahr. Die positive Umsatzentwicklung zeigt: Die Relevanz des Buches in unserer Gesellschaft ist ungebrochen. In einem angespannten Wettbewerbsumfeld entwickeln Verlage und Buchhandlungen ihr Geschäft weiter. In allen Bereichen der Branche arbeiten wir an neuen Maßnahmen, um das Buch und das Lesen noch intensiver in den Alltag zu bringen. Besonders erfolgreich sind derzeit Sachbücher. Sie bieten Orientierung und verlässliche Informationen, um die gesellschaftlichen Entwicklungen besser verstehen zu können. Wir sind uns unserer wichtigen Rolle im Meinungsbildungsprozess bewusst und gehen mit ungebremster Buchbegeisterung ins neue Jahr“, sagt Karin Schmidt-Friderichs, Vorsteherin des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels.

Sachbücher verzeichneten 2019 mit 4,9 Prozent das größte Umsatzplus. Ebenfalls deutlich dazugewonnen haben Kinder- und Jugendbücher (+4,6 Prozent) und Ratgeber (+3,0 Prozent). Die weiterhin bedeutendste Warengruppe, die Belletristik, liegt mit minus 0,8 Prozent leicht unter dem Vorjahresergebnis. Rückläufig waren ebenso die Umsätze mit Reiseliteratur (-1,0 Prozent).

Der meistverkaufte Roman 2019 (Belletristik Hardcover) ist laut Media Control „Das Geschenk“ von Sebastian Fitzek. Auf Rang 2 folgt der Gewinnertitel des Deutschen Buchpreises 2019, „Herkunft“ von Saša Stanišić, den dritten Platz belegt Ferdinand von Schirachs „Kaffee und Zigaretten“. Die Sachbuch-Käufer*innen setzen auf bewährte Titel: Die drei Spitzentitel (Hardcover) von 2018 belegen erneut die Top-3-Plätze, lediglich in anderer Reihenfolge. Bas Kasts „Der Ernährungskompass“ steigt von Rang 3 auf Rang 1, „Kurze Antworten auf große Fragen“ von Stephen Hawking hält den zweiten Platz. Michelle Obamas Autobiografie „Becoming“ belegt Rang 3 (2018: Rang 1).

Die veröffentlichten Daten für die Vertriebswege Sortimentsbuchhandel, E-Commerce inkl. Amazon, Bahnhofsbuchhandel, Kauf-/Warenhaus sowie Elektro- und Drogeriemärkte bieten eine erste Tendenzaussage für die Entwicklung des Buchmarkts 2019. Vollständige Buchmarktzahlen, die alle weiteren Vertriebswege (Verlage direkt, Versandbuchhandel, sonstige Verkaufsstellen, Buchgemeinschaften) sowie das Rechnungsgeschäft umfassen, liegen im Juni 2020 vor.

Der Branchen-Monitor BUCH wird vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels monatlich herausgegeben. Er basiert auf den Daten des Handelspanels von Media Control.

IHK-Wiesbaden bekräftigt ihr „Leitbild des Ehrbaren Kaufmanns“ auf Vollversammlung

Bild: Ehrbarer Kaufmann  © IHK Nürnberg für Mittelfranken
Bild: Ehrbarer Kaufmann © IHK Nürnberg für Mittelfranken

Insbesondere in Zeiten voranschreitenden Werteverfalls und Vertrauensverlustes in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft ist um so wichtiger, wenn Verantwortungsträger sich einmal mehr zu bestimmten ethischen Grundwerten ihres Denkens und Handelns bekennen. So hat die Vollversammlung der IHK Wiesbaden laut einer Pressemeldung ein starkes Zeichen für Werte und Weltoffenheit gesetzt: Die gewählten Vertreter der regionalen Wirtschaft haben einstimmig eine Resolution verabschiedet, die das historisch gewachsene „Leitbild Ehrbarer Kaufleute“ neu definiert – als Selbstverpflichtung für ihre eigenen Unternehmen, als Appell an die Entscheidungsträger in der Wirtschaftsregion und als praktische Grundlage für Betriebe, um daraus ein eigenes Leitbild zu entwickeln. „Die IHK Wiesbaden setzt sich dafür ein, dass die Menschen an der Spitze der Unternehmen zukunftsfähig wirtschaften – indem sie ihre wirtschaftliche, soziale und ökologische Verantwortung anerkennen und danach handeln“, heißt es in dem Beschluss.

In acht Leitsätzen fassen die Unternehmerinnen und Unternehmer den Kompass für ihr Handeln zusammen: Dazu gehört ein klares Bekenntnis zu Demokratie und Rechtsstaat sowie zur eigenen Verantwortung in Wirtschaft, Umwelt und Gesellschaft. „Wir gehen mit gutem Beispiel voran, leben verantwortungsbewusstes Wirtschaften und Handeln vor und fordern dies auch von unseren Mitarbeitern ein“, heißt es in dem Beschluss, der vom IHK-Ausschuss Nachhaltige Wirtschaft erarbeitet wurde. Weiterhin stellen die gewählten Wirtschaftsvertreter Weltoffenheit und Toleranz als zentrale Werte und als Basis ihres wirtschaftlichen Erfolgs in den Mittelpunkt: „Jede Form von Diskriminierung widerspricht nicht nur ethischen Grundsätzen, sondern auch den Grundsätzen der Sozialen Marktwirtschaft.“

Das komplette Leitbild findet sich unter www.ihk-wiesbaden.de/leitbild

Leitsätze Ehrbarer Kaufleute bei der IHK Wiesbaden
1. Wir stehen zu unserem Wort, unser Handschlag gilt.
2. Wir sind demokratisch und freiheitlich orientiert.
3. Wir sind weltoffen und respektieren die Vielfalt der Menschen.
4. Wir verhalten uns fair gegenüber unseren Kunden, Mitarbeitern und Geschäftspartnern.
5. Wir richten unser unternehmerisches Wirken langfristig und nachhaltig aus.
6. Wir übernehmen Verantwortung in Wirtschaft, Umwelt und Gesellschaft.
7. Wir setzen uns ein für unsere Wirtschaftsregion.
8. Wir treten auch im internationalen Geschäft für unsere Werte ein.

Kulturminister Wolf stellt UNESCO-Welterbeantrag für die SchUM-Stätten Speyer, Worms und Mainz im Landesmuseum Mainz vor

Alter Jüdischer Friedhof Mainz © GDKE Rheinland-Pfalz (Foto: Jürgen Ernst)Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz – Wir machen Geschichte lebendig
Alter Jüdischer Friedhof Mainz © GDKE Rheinland-Pfalz (Foto: Jürgen Ernst) Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz – Wir machen Geschichte lebendig

In Kürze ist es vollbracht. Ende Januar reicht das Land Rheinland-Pfalz den UNESCO-Welterbeantrag „Die SchUM-Stätten Speyer, Worms und Mainz“ im Welterbezentrum in Paris ein. Zuvor wird der UNESCO-Antrag am 13. Januar von Ministerpräsidentin Malu Dreyer feierlich unterzeichnet. Nur einen Tag nachdem Dreyer mit ihrer Unterschrift die Bewerbung der SchUM-Stätten Speyer, Worms und Mainz offiziell besiegelt hat, stellt Kulturminister Prof. Dr. Konrad Wolf zusammen mit dem Projektteam den Antrag um 18 Uhr im Landesmuseum Mainz der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (GDKE) vor. Unter dem Titel „Einzigartige Zeugnisse einer kulturellen Tradition – Die SchUM-Stätten Speyer, Worms und Mainz und ihr außergewöhnlicher universeller Wert“ stellt Prof. Dr. Matthias Untermann von der Universität Heidelberg und Mitglied des Projektteams, die Einzigartigkeit der Stätten und damit die Antragsbegründung vor. Anschließend gibt das Projektteam mit der Präsentation „Unersetzliches Erbe für die gesamte Menschheit – Perspektiven für den Schutz und Erhalt der nominierten SchUM-Stätten“ Einblicke in seine Arbeit in den vergangenen Jahren. Ebenfalls zu Wort kommen Michael Ebling, Oberbürgermeister der Stadt Mainz, Anna Kischner, Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde Mainz, sowie Thomas Metz, Generaldirektor der GDKE.

Bereits seit 2014 bereitete eine Arbeitsgruppe aus Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, dem SchUM-Verein, der GDKE und dem Ministerium für Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur in Abstimmung mit den Städten und der Jüdischen Gemeinde Mainz den umfangreichen UNESCO-Antrag vor.

Die SchUM-Städte Speyer, Worms und Mainz bildeten im Mittelalter ein europaweit bedeutendes Zentrum jüdischen Lebens und gelten als Wiege des aschkenasischen Judentums. Bis heute sind dort mit Synagogen, Fraunschuln, Mikwaot, Jeschiwot und Friedhöfen einzigartige Zeugnisse aus dieser Zeit erhalten. Das Thema „SchUM“ spielt auch in der Mittelalter-Schau „Die Kaiser und die Säulen ihrer Macht. Von Karl dem Großen bis Friedrich Barbarossa“ eine wichtige Rolle. So ist die Veranstaltung zugleich Teil der Vortragsreihe zu der großen Landesausstellung, die am 9. September dieses Jahres eröffnet wird.

Die Veranstaltung „Schritt für Schritt zum UNESCO-Weltkulturerbe – Vorstellung des UNESCO-Welterbeantrages SchUM-Stätten Speyer, Worms und Mainz“ startet am Dienstag, 14. Januar, um 18 Uhr. Der Eintritt ist frei.

GENERALDIREKTION KULTURELLES ERBE RHEINLAND-PFALZ
Landesmuseum Mainz
Große Bleiche 49-51
55116 Mainz

Neujahrsempfang der Mainzer Staatskanzlei: Wir brauchen eine Dekade der Diplomatie und der Übereinkunft in internationalen Institutionen

Ministerpräsidentin Malu Dreyer empfängt umgeben von den Glücksbringern der rheinland-pfälzischen Schornsteinfegerinnung die Rerpäsentanten der aus Gesellschaft, Wirtschaft, Kirchen, Öffentlicher Verwaltung und Institutionen in der Mainzer Staatskanzlei am 8.1.2020 © Foto: Diether v Goddenthow
Ministerpräsidentin Malu Dreyer empfängt umgeben von den Glücksbringern der rheinland-pfälzischen Schornsteinfegerinnung die Rerpäsentanten der aus Gesellschaft, Wirtschaft, Kirchen, Öffentlicher Verwaltung und Institutionen in der Mainzer Staatskanzlei am 8.1.2020 © Foto: Diether v Goddenthow

Ministerpräsidentin Malu Dreyer: Wir brauchen eine Dekade der Diplomatie und der Übereinkunft in internationalen Institutionen

Mit Blick auf die angespannte Lage im Nahen Osten mahnte Ministerpräsidentin Malu Dreyer in ihrer Neujahrsansprache, alles für eine friedliche Lösung im Konflikt zwischen den USA und dem Iran zu tun. „Das Jahr hat, wenn wir den Blick über die Grenzen der Bundesrepublik hinaus richten, gar nicht friedlich begonnen. Viele Menschen befürchten, dass sich der Konflikt zwischen den USA und dem Iran weiter zuspitzt. Ich bin überzeugt, dass wir eine neue Dekade brauchen, in der wir Brücken bauen und bei internationalen Konflikten wieder stärker auf die Kraft der Diplomatie setzen und darauf, Übereinkünfte in den internationalen Institutionen zu erzielen, statt auf Alleingänge und die Kraft der Waffen“, sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer bei ihrem Neujahrsempfang in der Staatskanzlei vor rund 350 Gästen aus allen Bereichen des öffentlichen Lebens.

Rheinland-Pfalz stehe gut da, sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer weiter, seit 2003 habe das Land die drittniedrigste Arbeitslosenquote in Deutschland. Sie lobte an dieser Stelle besonders den Mittelstand, der immer wieder beweise, wie anpassungsfähig, innovativ und widerstandsfähig er auch in herausfordernden Zeiten sei. Eine große Herausforderung sei die Sicherung der Fachkräfte. Landesregierung, Arbeitgeber, Gewerkschaften und die Bundesagentur für Arbeit arbeiteten gemeinsam an diesem Ziel. Ministerpräsidentin Malu Dreyer zeigte sich zuversichtlich, dass Rheinland-Pfalz gut aufgestellt sei, um dem digitalen Wandel in der Arbeitswelt zu begegnen. Das Land habe schon in Zeiten des Umbruchs während der Konversion gezeigt, dass es sich immer wieder neu erfinden könne. „Wir alle merken, dass wir in einer Zeit eines fundamentalen Umbruchs leben, der alle Lebensbereiche betrifft. Eine der dynamischsten Veränderungen der Arbeitswelt, ähnlich umwälzend wie die Industrielle Revolution im 19. Jahrhundert, stellt die Herausforderung an uns, Sicherheit in Zeiten des Wandels zu geben,“ so Ministerpräsidentin Malu Dreyer. Menschen brauchten die Zuversicht, dass sie vom Wandel profitierten. Das sicherzustellen, sei eine politische Aufgabe. „Rheinland-Pfalz soll Transformationsgewinner werden. Ich bin überzeugt, dass es gelingen wird, wenn wir die Kompetenzen von allen nutzen“, so die Ministerpräsidentin.

Ministerpräsidentin Malu Dreyer © Foto: Diether v Goddenthow
Ministerpräsidentin Malu Dreyer © Foto: Diether v Goddenthow

Auch der Klimaschutz betreffe alle und fordere daher auch alle Menschen zum Umdenken auf. Viele würden jetzt vor allem wegen der seit Monaten wütenden verheerenden Brände in Australien wach. „Klimaschutz ist für die Landesregierung keine Modeerscheinung. Wir fangen nicht erst bei Null an, sondern Rheinland-Pfalz ist in Sachen Klimaschutz bereits auf einem sehr guten Weg, denn wir halten unsere Klimaschutzziele ein! Seit 30 Jahren reduzieren wir Treibhausgasemissionen und stehen kurz vor Erreichung unseres eigenen Klimaschutzziels: 40 Prozent Reduktion bis 2020“, unterstrich Ministerpräsidentin Malu Dreyer.

In Zeiten des Umbruchs sei es besonders wichtig, den Zusammenhalt zu stärken. Es lohne sich, für Frieden, Freiheit und Demokratie als elementare Bestandteile unserer Gesellschaft einzustehen. Ein guter Kompromiss sei keine Schwäche, sondern die Königsdisziplin der Demokratie und des Zusammenlebens.

Die Ministerpräsidentin zeigte sich davon überzeugt, dass die Solidargemeinschaft in Rheinland-Pfalz stark sei und dass es viele gute Gründe gebe, zuversichtlich nach vorn zu schauen. „Wir sind schon lange das Land der guten und gebührenfreien Bildung von der Kita bis zur Hochschule und wir ruhen uns darauf nicht aus. Seit diesem Jahr gilt auch: ‚Beitragsfrei ab zwei! In Krippe und Kita!‘ Das ist auch ein wichtiger Grund dafür, dass in keinem anderen Land in Deutschland der Bildungserfolg der Kinder so unabhängig vom Geldbeutel der Eltern ist wie in Rheinland-Pfalz. Wir haben die beste Unterrichtsversorgung seit Jahrzehnten. In den Grundschulen 106 Prozent, in den allgemeinbildenden Schulen 99,2 Prozent strukturelle Versorgung. Bundesweit haben wir die kleinsten Grundschulklassen. Trotz zurückgehender Schülerzahlen haben wir in dieser Legislaturperiode 660 zusätzliche neue Stellen geschaffen. Und weil auch Lehrer manchmal krank werden, haben wir den Vertretungspool auf 1.650 unbefristete Planstellen aufgestockt. Und auch bei der Umsetzung des Digitalpakt Schule gehören wir zu Spitzengruppe in Deutschland.“

Die Glücksbringer der rheinlandpfälzischen Schornsteinfeger-Innung empfingen jeden Gast mit frohen Worten und einem kleinen Talisman.  © Foto: Diether v Goddenthow
Die Glücksbringer der rheinlandpfälzischen Schornsteinfeger-Innung empfingen jeden Gast mit frohen Worten und einem kleinen Talisman. © Foto: Diether v Goddenthow

Ihren Gästen dankte Ministerpräsidentin Malu Dreyer für ihr Engagement in ihren jeweiligen Bereichen. „Sie alle prägen den Erfolg unseres Landes maßgeblich mit. Ob in der Wirtschaft und Wissenschaft, in der Politik, in Kirchen, Sport, Kultur, Medien, Kommunen oder im Rahmen von ehrenamtlichen Initiativen. Ich danke Ihnen für Ihren Einsatz und Ihre tatkräftige Beteiligung an gesellschaftlichen Prozessen, so Ministerpräsidentin Malu Dreyer.