Mehr Vertrauen in etablierte Printmedien – Polarisierung beim Medienvertrauen – auch pauschale Kritik und Polemik verfestigen sich

© Foto: Diether v. Goddenthow
© Foto: Diether v. Goddenthow

Polarisierung in der Einstellung zu den Medien – Vertrauen in Deutschland im Durchschnitt recht stabil, aber pauschale Kritik und Polemik verfestigen sich – Jeder Vierte hält die Medien für abgehoben und sagt, sie hätten „den Kontakt zu Menschen wie mir verloren“

Die Mehrheit der Deutschen vertraut den etablierten Medien weiterhin, aber die „Lügenpresse“-Debatte hinterlässt Spuren: Pauschale Kritik und Polemik haben sich in den vergangenen Jahren verfestigt. Jeder vierte Bürger in Deutschland hält die Medien nicht für vertrauenswürdig und wirft ihnen gezielte Manipulation vor. Das zeigen neue repräsentative Befunde der Langzeitstudie „Medienvertrauen“, die am Institut für Publizistik der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) durchgeführt wird.

Demnach stimmen 25 Prozent der Bevölkerung der Aussage zu: „Die Medien arbeiten mit der Politik Hand in Hand, um die Meinung der Bevölkerung zu manipulieren.“ Ein Jahr zuvor stimmten 20 Prozent zu, 2016 waren es 27 Prozent. Den Vorwurf, die Medien würden die Bevölkerung in Deutschland systematisch belügen, teilen aktuell 16 Prozent (2017: 13 Prozent, 2016: 19 Prozent).

Zudem zeigen die Daten, für die im Oktober/November 2018 insgesamt 1.200 Bürger ab 18 Jahren befragt wurden, dass 44 Prozent den etablierten Medien in wichtigen Fragen vertrauen (2017: 42 Prozent, 2016: 41 Prozent) – der höchste bisher gemessene Wert. 22 Prozent äußern grundsätzliches Misstrauen (2017: 17 Prozent, 2016: 22 Prozent). Die Gruppe derjenigen, die beim Vertrauen eine mittlere Position einnehmen („teils, teils“) ist so klein wie noch nie in den bisher fünf Umfragewellen der Mainzer Forschungsgruppe. Ihr Anteil beträgt nun 34 Prozent. Im Vorjahr waren es 41 Prozent, vor zehn Jahren noch 63 Prozent. Offenbar sehen sich viele Menschen angesichts einer polarisierten Debatte dazu veranlasst, auch selbst Position für oder gegen die Medien zu beziehen.

Die Ergebnisse basieren auf einer repräsentativen Telefon-Umfrage (CATI), die das Meinungsforschungsinstitut IFAK im Auftrag der Wissenschaftler am Institut für Publizistik der JGU durchgeführt hat. Die statistische Fehlertoleranz beträgt 2,8 Prozent. Die aktuellen Daten wurden erhoben, kurz bevor der Spiegel enthüllte, dass zahlreiche Artikel eines Reporters auf gefälschten Darstellungen beruhten.

Zunehmende Entfremdung
Immer mehr Deutsche fühlen sich von den etablierten Nachrichtenmedien nicht mehr gut repräsentiert. Im Jahr 2017 stimmten 18 Prozent der Aussage zu: „Die Medien haben den Kontakt zu Menschen wie mir verloren.“ In der aktuellen Erhebung von Ende des Jahres 2018 vertreten nun 27 Prozent diese Auffassung. Von 36 auf 43 Prozent gestiegen ist auch die Wahrnehmung, dass die Medien die gesellschaftlichen Zustände ganz anders darstellen, als es die Bürger in ihrem eigenen Umfeld wahrnehmen. Weiterführende Analysen zeigen, dass mit steigender Entfremdung von den Medien das allgemeine Medienvertrauen sinkt. Angebracht erscheint demnach die Forderung, dass die Medien die Lebenswelt ihres Publikums nicht aus den Augen verlieren dürfen.

Trotz Einbußen weiterhin hohes Vertrauen in den öffentlich-rechtlichen Rundfunk
Nach einem Vertrauenshoch im Jahr 2017 sind die Werte für das öffentlich-rechtliche Fernsehen in der aktuellen Erhebungswelle leicht gesunken – 65 Prozent der Bevölkerung vertrauen der Berichterstattung (2017: 72 Prozent, 2016: 69 Prozent). Damit liegt der öffentlich-rechtliche Rundfunk jedoch noch immer an der Spitze verschiedener Mediengattungen. Regionalzeitungen liegen mit 63 Prozent direkt dahinter. Erstmals wurde in der aktuellen Welle zwischen regionalen und überregionalen Zeitungen unterschieden. Überregionale Zeitungen werden demnach von 49 Prozent der Befragten als vertrauenswürdig eingeschätzt. Die Daten zeigen allerdings auch, dass viele Menschen überregionale Zeitungen nicht (mehr) aus eigenem Lesen und Erleben kennen: So enthalten sich 22 Prozent der Befragten eines Urteils über die Glaubwürdigkeit der überregionalen Presse.

Internet und Social Media wenig vertrauenswürdig
Die breite Diskussion über den Datenskandal von Facebook, über Fake News im Internet und andere Gefahren des Netzes lassen viele Menschen nachhaltig vorsichtig und misstrauisch gegenüber Online-Nachrichten werden. Das Vertrauen in Internetquellen ist nach einem eklatanten Absturz im Vorjahr auch im Jahr 2018 gering. Nur 21 Prozent der Befragten vertrauen den Nachrichten auf Seiten von Suchmaschinen (2017: 23 Prozent) und nur vier Prozent den Nachrichten in sozialen Netzwerken (2017: drei Prozent). Der Anteil derjenigen, die Nachrichten in sozialen Netzwerken generell für nicht vertrauenswürdig halten, ist innerhalb eines Jahres sogar von 42 auf 51 Prozent angestiegen.

Vertrauen in die Berichterstattung über Islam und Geflüchtete ist geringer
Das Medienvertrauen der Bürger ist nicht über alle Themen hinweg gleich groß. Übergreifend vertrauen 44 Prozent der Deutschen den etablierten Medien bei wichtigen Fragen. Dagegen stimmen nur 20 bis 25 Prozent den Aussagen zu, dass die Berichterstattung der Medien über den Islam und über die Kriminalität von Flüchtlingen vertrauenswürdig ist. Dies sind auch die Themen, die die Meinungen der Deutschen polarisieren: So bejahen und verneinen jeweils circa 35 Prozent die Aussagen, dass der Islam nicht zu Deutschland gehöre und dass durch die Flüchtlinge in Deutschland die Kriminalität steige.

Meinungsfreiheit und Redeverbote
Nicht nur unter dem Schlagwort der Political Correctness wird regelmäßig debattiert, ob es von den Medien ausgehende Tabus hinsichtlich verschiedener gesellschaftlich relevanter Themen gibt. Was dürfen die Menschen öffentlich sagen, ohne sich „den Mund zu verbrennen“? In der Mainzer Umfrage stimmt nur eine Minderheit von 16 Prozent der Aussage zu, dass die Medien die Meinungsfreiheit in Deutschland prinzipiell untergraben. Eine klare Mehrheit – 59 Prozent – hält diese Aussage für unzutreffend. Allerdings sagen auch 27 Prozent: „Die Medien schreiben einem vor, was man denken soll.“ Mit Blick auf konkrete Themen haben jeweils mehr als ein Drittel der Deutschen den Eindruck, dass man nicht öffentlich sagen dürfe: „Durch die vielen Flüchtlinge steigt in Deutschland die Kriminalität“ und „Der Islam gehört nicht zu Deutschland“. Allerdings sind auch jeweils rund 40 Prozent der Meinung, dass man dies sehr wohl sagen dürfe. Kein Redeverbot nehmen die Deutschen beim Diesel-Skandal wahr – 80 Prozent meinen, dass man sich nicht den Mund verbrennt, wenn man sagt, dass die Autobauer die Diesel-Käufer systematisch belogen haben. Befragte, die den etablierten Medien wenig oder gar nicht vertrauen, nehmen über alle Themen stärkere Redeverbote wahr als Befragte mit einem moderaten oder hohen Medienvertrauen.

Mehr pauschale Medienkritik an den linken und rechten politischen Rändern
Insgesamt legen die Befunde nahe, dass das Vertrauen in die etablierten Medien im Zuge der „Lügenpresse“-Debatte keineswegs in großem Stil erodiert ist. Dennoch hat sich ein relevanter Kern an Kritikern herausgebildet, der die etablierten Medien pauschal verurteilt. Sie finden sich, so zeigt eine übergreifende Analyse der Daten aus den Jahren 2017 und 2018, überdurchschnittlich häufig an den Rändern des politischen Links-Rechts-Spektrums. Sie sind formal niedriger gebildet, politisch weniger interessiert und blicken mit mehr Sorgen auf ihre wirtschaftliche Zukunft als diejenigen Bürger, die die etablierten Medien nicht pauschal verurteilen. Darüber hinaus zeigt sich, dass die etablierten Medien vor allem von denjenigen Bürgern pauschal verurteilt werden, die häufig alternative Nachrichtenquellen im Social Web konsumieren und regelmäßig Nutzerkommentare auf den Seiten der etablierten Medien lesen.

Zur Studie
Die langfristig angelegte Studie zum Medienvertrauen basiert auf mehr als einem Jahrzehnt kommunikationswissenschaftlicher Vertrauensforschung am Institut für Publizistik der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Im Mittelpunkt stehen regelmäßige repräsentative Befragungen, die die Entwicklungen, Ursachen und Folgen des Medienvertrauens erheben. Schwerpunkte der Studie sind die Verbreitung von funktionaler und dysfunktionaler Medienkritik (u.a. „Lügenpresse“-Vorwürfe) und die Beziehungen zwischen Medienvertrauen, Mediennutzung, politischen und gesellschaftlichen Einstellungen und Persönlichkeitseigenschaften. Zum Forschungsteam gehören PD Dr. Nikolaus Jackob, Dr. Ilka Jakobs, Prof. Dr. Oliver Quiring, Prof. Dr. Christian Schemer, Prof. Dr. Tanjev Schultz und Prof. Dr. Marc Ziegele.

Kontakt:
Priv.-Doz. Dr. Nikolaus Jackob
Geschäftsführer
Institut für Publizistik
Johannes Gutenberg-Universität Mainz
55099 Mainz
Tel. 06131 39-25763
E-Mail: nikolaus.jackob@uni-mainz.de
https://www.admin.ifp.uni-mainz.de/nikolaus-jackob/

CONTENTshift: Accelerator fördert die besten Content-Start-ups – Bewerbung bis 15. Mai

Wettbewerb führt Start-ups, Branchenunternehmen und Investoren zusammen / Gründer können sich ab sofort bewerben / Förderprogramm beginnt am 1. Juli 2019 – Preisverleihung auf der Frankfurter Buchmesse

Der CONTENTshift-Accelerator sucht die besten Geschäftsmodelle von Start-ups der Buch- und Medienbranche. Das internationale Programm der Börsenvereinsgruppe führt Investoren, Gründer und Experten der Branche zusammen. Gemeinsam diskutieren sie neue Ideen und entwickeln sie weiter. Die Gründer erhalten dabei die Gelegenheit zur Validierung ihres Geschäftsmodells und Kontakte aus einem Netzwerk hochrangiger Entscheider. Die etablierten Unternehmen profitieren vom direkten Kontakt zu und Austausch mit den Start-ups sowie dem kuratierten Zugang zu neuen Ideen. Start-ups aus aller Welt können sich ab sofort und bis zum 15. Mai bewerben.

„Seit 2016 zeigt CONTENTshift, dass unsere Branche nah dran ist an den aktuellsten Tech-Entwicklungen und -Trends. Die Gewinner-Geschäftsmodelle der vergangenen Jahre beschäftigten sich mit Künstlicher Intelligenz, Chatbots, mit der Verbindung von digitaler und analoger Welt und Collaboration. Auch im vierten Jahr seines Bestehens wird der Accelerator Bühne und Sprungbrett sein für die vielversprechendsten Start-ups der Content-Branchen“, sagt Detlef Büttner, Vorstandsmitglied des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, Geschäftsführer der Lehmanns Media GmbH und Jury-Mitglied des CONTENTshift-Accelerators.

Branchenunternehmen beteiligen sich finanziell am Accelerator und erhalten damit einen Platz in der Jury sowie direkten Kontakt zu den Start-ups. Dieses Jahr unterstützen u.a. die Buchhandlungen Hugendubel und Thalia, die Ravensburger Gruppe und Karger Publishers das Programm. Die Börsenvereinsgruppe gewährleistet mit Unterstützung professioneller Berater, dass die teilnehmenden Unternehmen aus einem Pool qualifizierter Start-ups schöpfen können. Weitere europäische Medienverbände unterstützen den Accelerator.

Für die fünf ausgewählten Kandidaten beginnt das Förderprogramm am 1. Juli 2019. Im Laufe des Wettbewerbs werden die Start-ups umfassend gecoacht und von Experten beraten. Die Jury besteht aus den sponsernden Unternehmen und Vertretern der Börsenvereinsgruppe. Kern des Wettbewerbs sind gemeinsame Workshop-Tage für Jury und Start-ups Anfang September. Auf der Frankfurter Buchmesse finden die abschließenden Pitches und die Preisverleihung statt, bei der am 17. Oktober 2019 das Content-Start-up des Jahres gekürt und mit 10.000 Euro gefördert wird.

Website mit detailliertem Programm und Bewerbungsmöglichkeit: www.contentshift.de
Twitter: @ShiftingContent
Hashtag: #cosh19

„Glücklich ist, wer vergißt …“ – Historisches Museum Frankfurt stellt vom 7.3. – 14. 07.2019 das „Vergessen und Erinnern“ in einen interdisziplinären Ausstellungs-Fokus

Phrenologische Modelle einer Lady und eines Gentlemen nach Johann Kaspar Spurzheim (1776 - 1832, O'Neil & Son, Edinburgh, 1824 Gips. Staatl. Museum für Völkerkunde Berlin. Der Anatom Franz Joseph Gall führte den Charakter eines Menschen auf die Schädelform zurück und teilte das Gehirn in verschiedene Areale der jeweils vermuteten Funktionen ein. Ausstellungs-Insel 4 "Das Vergessen erforschen"  © Foto: Diether v. Goddenthow
Phrenologische Modelle einer Lady und eines Gentlemen nach Johann Kaspar Spurzheim (1776 – 1832, O’Neil & Son, Edinburgh, 1824 Gips. Staatl. Museum für Völkerkunde Berlin. Der Anatom Franz Joseph Gall führte den Charakter eines Menschen auf die Schädelform zurück und teilte das Gehirn in verschiedene Areale der jeweils vermuteten Funktionen ein. Ausstellungs-Insel 4 „Das Vergessen erforschen“ © Foto: Diether v. Goddenthow

Mit der von heute an bis zum 14. Juli 2019 geöffneten Wechselausstellung „Vergessen – Warum wir nicht alles erinnern“ beschreitet das Historische Museum Frankfurt spannendes Neuland: Auf rund 900 m² und anhand von 400 Exponaten und Kunstwerken von über 50 Leihgebern aus aller Welt durchleuchtet die Ausstellung nicht nur die vielfältigen Formen individuellen und kollektiven Vergessens. Es baut dabei auch gekonnt eine Brücke zwischen Kunst und Erkenntnissen aus Sozialwissenschaft, Kulturgeschichte, Neurowissenschaft und Psychoanalyse, die sich dem hochaktuellen Thema interdisziplinär aus unterschiedlichen Perspektiven nähern und es untersuchen und zu zahlreichen Beteiligungsprojekten bis hin zur öffentlichen Tagung „Dynamiken des Erinnerns und Vergessens“ (23. U. 25.05.2019) einladen.

Erinnern über Generationsgrenzen hinweg - hier am multimedialen Bildschirm in der Themen-Insel 2 "Unser Vergessen - unsere Identität". © Foto: Diether v. Goddenthow
Erinnern über Generationsgrenzen hinweg – hier am multimedialen Bildschirm in der Themen-Insel 2 „Unser Vergessen – unsere Identität“. © Foto: Diether v. Goddenthow

Jeder kennt „Vergessen“, tut es selbst, und findet es vor allem eher lästig denn hilfreich, manchmal aber auch, befreiend. Vergessen ist, so zeigt diese Ausstellung auf wunderbare Weise, viel mehr als bloß das Versagen von Erinnerung. Vergessen funktioniert auch als notwendiger Filter des Gedächtnisses. Wir vergessen ständig, ohne es zu bemerken, und es gibt individuell und gesellschaftlich viele Gründe, weshalb wir vergessen, verdrängen, vergessen wollen, uns dazu ermahnen, nicht zu vergessen, oder nicht vergessen können. Und so beginnt unter den positiven Aspekten des von unangenehmen Gedanken bis hin zu traumatischen Ängsten erlösenden Vergessens die Ausstellung zunächst einmal mit dem Aphorismus: „Glücklich ist, wer vergißt, was doch nicht zu ändern ist.“ Mit dieser eher trivial anmutenden, aber bewusst niedrigschwelligen gehaltenen Eingangsbotschaft wollen die Veranstalter deutlich machen, dass in ihrer Ausstellung das Vergessen weniger als Defekt oder gar Störung, sondern auch als etwas Positives und mitunter Heilbares vermittelt wird. Was, wann, wie, von wem, wozu und warum wird etwas vergessen oder soll vergessen werden? Und welche Rolle spielt dabei das Museum? Das sind die zentralen Fragen der Ausstellung, denen sie sich in folgenden 8 Themeninseln nähert, die neben gezeigten Exponaten und multimedialen Möglichkeiten mit zeitgenössischen Kunstwerken durchflochten sind. Diese wurden teilweise extra für die Ausstellung angefertigt.

Insel 1 Das Vergessen erinnern

Spätestens seit Johann Wolfgang v. Goethes Zettelkasten sind diese Symbol für die Sammlung wichtiger Ideen und Gedanken, um diese vor dem raschen Vergessen- und Übersehenwerden und als mögliche Mosaiksteinchen größerer Gedanken und Werke zu bewahren. Präsentiert wird in der Ausstellung der berühmte Zettelkasten des Soziologen Niklas Luhmanns.© Foto: Diether v. Goddenthow
Spätestens seit Johann Wolfgang v. Goethes Zettelkasten sind diese Symbol für die Sammlung wichtiger Ideen und Gedanken, um diese vor dem raschen Vergessen- und Übersehenwerden und als mögliche Mosaiksteinchen größerer Gedanken und Werke zu bewahren. Präsentiert wird in der Ausstellung der berühmte Zettelkasten des Soziologen Niklas Luhmanns.© Foto: Diether v. Goddenthow

Das Thema Das Vergessen erinnern setzt an unserer Alltagserfahrung an, sich darüber zu ärgern, etwas vergessen zu haben. Mit Kalendern und Notizen haben wir kulturelle Techniken des Erinnerns entwickelt, weil wir fest mit dem Vergessen rechnen.

Insel 2 Vergessen – unsere Identität
Unser Vergessen – unsere Identität nimmt unser autobiografisches Gedächtnis unter die Lupe. Es ist wählerisch. Nicht alles, was in unserem Leben passiert, bleibt haften. Selektivität und Priorisierung kommt große Bedeutung zu. Fotografien sind ein wichtiges Medium, um unsere Biografie zu entwerfen. Heute erleben wir eine Flut von digitalen Bildern. Betont werden Erfahrungen, die uns wichtig sind und Anerkennung verschaffen. Andere „vergessen“ wir, weil sie unserem derzeitigen Selbstbild oder der gesellschaftlichen Norm nicht entsprechen.

Insel 3 Vergessen im Wandel

Einen besonders raschen Wandel des Erinnerns und somit des Vergessens brachte die industrielle Revolution zu Anfang des 19. Jahrhunderts mit den  zahlreichen neuen Möglichkeiten des externen Speicherns und aufgrund zahlreicher neuer Produkte, wodurch sich die Erfahrungen und Prioritäten der Menschen veränderten. Am Beispiel der Fotografie und der damit verbundenen Aufnahme und Speichermedien bis hin zur Digitalfotografie wird der Wandel des "Vergessens und Erinnerns" bildhaft aufgezeigt. © Foto: Diether v. Goddenthow
Einen besonders raschen Wandel des Erinnerns und somit des Vergessens brachte die industrielle Revolution zu Anfang des 19. Jahrhunderts mit den zahlreichen neuen Möglichkeiten des externen Speicherns und aufgrund zahlreicher neuer Produkte, wodurch sich die Erfahrungen und Prioritäten der Menschen veränderten. Am Beispiel der Fotografie und der damit verbundenen Aufnahme und Speichermedien bis hin zur Digitalfotografie wird der Wandel des „Vergessens und Erinnerns“ bildhaft aufgezeigt. © Foto: Diether v. Goddenthow

Das Vergessen im Wandel beschäftigt sich mit unserer Erfahrung, dass Erinnerungen oft an Gegenständen haften. Die Industrialisierung beschleunigt seit 200 Jahren den Wandel und den massenhaften Austausch von Alltagsgegenständen, so dass sich die Art und Weise verändert, in der sie als Erinnerungsmedien fungieren. Ergänzt werden die Ausstellungsstücke u.a. durch die Kunstwerke Christian Boltanskis, Tacita Deans und Hans-Peter Feldmanns, die mit gefundenen Fotografien ihnen unbekannter Menschen neue Alben anlegten. So verschiebt sich die Bedeutung der Fotografien vom persönlichen Erinnerungs- und Kommunikationsmedium zum Medium der Reflexion: Sie werden zu Zeichen einer kollektiven Erinnerungskultur und zum Anlass für die Erinnerung an Eigenes durch die Betrachtung des Fremden.

Insel 4 Erforschung des Vergessens

Der Frankfurter deutsch-jüdische Nervenarzt Ludwig Edinger (1855 – 1918), war einer der ersten, der davon überzeugt war, dass das menschliche Bewusstein im Menschen selbst, nämlich in seinem Gehirn die Grundlage hatte. Seine neuroanatomischen, physiologischen und Verhaltensstudien begann er mit einfachsten Wirbeltieren und arbeitete sich entlang der evolutionär aufsteigenden Reihe der Tiere empor. Porträtausschnitt von 1909 (Lovis Corinth 1858 – 1925), Öl auf Leinwand HMF © Foto: Diether v. Goddenthow
Der Frankfurter deutsch-jüdische Nervenarzt Ludwig Edinger (1855 – 1918), war einer der ersten, der davon überzeugt war, dass das menschliche Bewusstein im Menschen selbst, nämlich in seinem Gehirn die Grundlage hatte. Seine neuroanatomischen, physiologischen und Verhaltensstudien begann er mit einfachsten Wirbeltieren und arbeitete sich entlang der evolutionär aufsteigenden Reihe der Tiere empor. Porträtausschnitt von 1909 (Lovis Corinth 1858 – 1925), Öl auf Leinwand HMF © Foto: Diether v. Goddenthow

Wie Vergessen und Erinnern im Menschen funktionieren, wird seit dem 19. Jahrhundert intensiv erforscht. Instrumente und Modelle zeigen diese Ursprünge bis hin zur heutigen Vergessensforschung, die seit den 1980er Jahren dank bis dahin unbekannter Möglichkeiten, dem Gehirn bei der Arbeit zuzusehen, revolutioniert wurde. Der neurowissenschaftlichen und psychologischen Erforschung des Vergessens widmet sich der Bereich Das Vergessen erforschen.

Insel 5 Angst vor dem Vergessen

Man nimmt an, dass Eiweiße, sogenannte Plaques, sich außerhalb der Nervenzelle ablagern. Tau-Fibrillen, die normalerweise Nährstoffe zwischen den Nervenzellen transportieren, sind bei der Alzheimer-Demenz verändert. In der Ausstellung kann man auf dreidimensionale Entdeckungsreise gehen. © Foto: Diether v. Goddenthow
Man nimmt an, dass Eiweiße, sogenannte Plaques, sich außerhalb der Nervenzelle ablagern. Tau-Fibrillen, die normalerweise Nährstoffe zwischen den Nervenzellen transportieren, sind bei der Alzheimer-Demenz verändert. In der Ausstellung kann man auf dreidimensionale Entdeckungsreise gehen. © Foto: Diether v. Goddenthow

Die Themeninsel Angst vor dem Vergessen befasst sich mit Demenz. Der in Frankfurt praktizierende Psychiater und Neuropathologe Alois Alzheimer beschrieb die bald nach ihm benannte Alzheimer-Demenz erstmals zu Anfang des 20. Jahrhunderts. Er wies als angenommene Ursache der Hirnerkrankung Proteinablagerungen und Neurofibrillen 1906 im Gehirn von Auguste Deter (1850 – 1906), deren Krankenakte ebenfalls in der Ausstellung gezeigt wird.  Trotz intensiver Forschungen sind bis heute weder die tatsächlichen Ursachen und Entstehungsprozesse noch hinreichend wirksame medikamentöse oder anderweitige Heilungsmöglichkeiten bekannt.

Der Kuscheltier-Roboter Paro reagiert auf Berührungen, Lichteinflüsse und Ansprache und weckt Gefühle im Menschen, weswegen er für therapeutische Zwecke bei Menschen mit Demenz eingesetzt wird, da bei Betroffenen die Emotionen am längsten erhalten bleiben. © Foto: Diether v. Goddenthow
Der Kuscheltier-Roboter Paro reagiert auf Berührungen, Lichteinflüsse und Ansprache und weckt Gefühle im Menschen, weswegen er für therapeutische Zwecke bei Menschen mit Demenz eingesetzt wird, da bei Betroffenen die Emotionen am längsten erhalten bleiben. © Foto: Diether v. Goddenthow

Die Ausstellung hebt psychosoziale Behandlungskonzepte hervor, die die Persönlichkeit demenziell veränderter Menschen ins Zentrum stellen. Hilfsmittel wie der Roboter Paro gehen auf diesen Ansatz zurück und können dabei helfen, die Kommunikation zwischen Menschen mit Demenz und ihren Angehörigen unterstützen.
Die Kurator*innen betrachten das Thema Demenz nicht losgelöst von den Betroffenen, sondern beziehen sie ein. In einem Pilotprojekt („Reminiszenzprojekt“) brachte das Historische Museum zusammen mit dem Bürgerinstitut Frankfurt e.V. in Vorbereitung auf diese Ausstellung Menschen mit leichter Demenz in kleinen Gruppen zusammen. Alltagsgegenstände des 20. Jahrhunderts aus der Sammlung des Jungen Museums boten dabei Anknüpfungspunkte für Erinnerungen und Erzählungen der eigenen Geschichte.

Insel 6 Vergangenheit verleugnen

Dieses Porträt Adolf Hitlers von Johann Vicent Cissarz (1872 - 1942) hing bis 1945 im Frankfurter Römer und wurde nach dem Kriege zur Vertuschung übermalt. Die Ironie: Wie hätte Hitler, der die abstrakte Malerei ja so hasste, wohl reagiert, sich so "entartet" zu sehen? © Foto: Diether v. Goddenthow
Dieses Porträt Adolf Hitlers von Johann Vicent Cissarz (1872 – 1942) hing bis 1945 im Frankfurter Römer und wurde nach dem Kriege zur Vertuschung übermalt. Die Ironie: Wie hätte Hitler, der die abstrakte Malerei ja so hasste, wohl reagiert, sich so „entartet“ zu sehen? © Foto: Diether v. Goddenthow

Der Themenabschnitt  „Vergangenheit verleugnen“ konzentriert sich auf das Verdrängen der Schuld an den Gräueltaten und der eigenen Beteiligung am Nationalsozialismus im Deutschland der 1950er und 1960er Jahre: Nationales Selbstmitleid, der Wiederaufbau der zerstörten Städte und das westdeutsche „Wirtschaftswunder“ förderten, so die Veranstalter, die Haltung des Verdrängens und Verleugnens bei den nichtverfolgten Deutschen.

Insel 7 Nicht-Vergessen-Können
Der Bereich Nicht-Vergessen-Können widmet sich existenzbedrohenden Erfahrungen, die sich nicht in die Persönlichkeit integrieren lassen. Extrem traumatische Erfahrungen können in anderen Zusammenhängen wieder auftauchen. Sie können sich auch auf soziale Beziehungen niederschlagen und sich auf nachfolgende Generationen übertragen, auch wenn die Betroffenen die Ereignisse nicht ansprechen. Objekte dieses Ausstellungsteils sind Zeugnisse unterschiedlichster Traumata, die unter anderem auf Verarbeitungsstrategien hinweisen.

Insel 8 Das Vergessen überwinden?
Das abschließende Kapitel der Ausstellung Das Vergessen überwinden? stellt individuelle und gesellschaftliche Formen des Vergessens und Erinnerns vor. Museen sammeln mit Blick in die Zukunft: Das, was nicht mehr benutzt wird oder als kulturelles Erbe angesehen wird, soll bewahrt werden. Dabei vergisst das Museum selbst: Für seine Sammlungen trifft es eine Auswahl und bewertet damit, was in Zukunft erhalten werden soll. Bei der Vielzahl von Objekten können selbst in den Sammlungsdepots Dinge in Vergessenheit geraten. Wie lässt sich Erinnerung an unser eigenes Leben für die Zukunft bewahren? Ein ausgestelltes Konvolut besteht aus 200 Archivkartons mit persönlichen Aufzeichnungen und Drucksachen, die auf das Geburtsjahr eines Sammlers im Jahre 1939 zurückgehen. Was wird damit festgehalten? Kann das Sammeln wirklich das Vergessen überwinden?

Die Rolle der Kunst
Eine Besonderheit der Ausstellung ist die Einbeziehung zeitgenössischer Kunst. 22 Künstler-*innen untersuchen in ihren Arbeiten dynamische Prozesse, unterschiedliche Arten sowie Bedingungen und Funktionen des Vergessens und Erinnerns. Jochen Gerz weist in einer Foto-Text-Arbeit auf Widersprüche zwischen eigener Erinnerung und fotografischer Abbildung des Erlebten hin. Christian Boltanski, Tacita Dean und Hans-Peter Feldmann legen mit gefundenen Fotografien ihnen unbekannter Menschen neue Alben an. Sigrid Sigurdsson verfolgte als junge Künstlerin den Frankfurter Auschwitz-Prozess. Jahrzehnte später befasst sie sich in ihrem Kunstwerk „Redepausen im Auschwitz-Prozess“ mit dem Verschweigen der Täter.
Einige Kunstwerke wurden für die Ausstellung in Auftrag gegeben: Maya Schweizer sucht in ihrem Film über das Vergessen nach einer Bildsprache, die der Plastizität unseres Gedächtnisses entspricht. Jana Müller fand eine künstlerische Form für ein vergessenes Archiv des Edinger-Instituts für Neurologie in Frankfurt, in dem Hunderte von Porträts für eine nie erschienene Enzyklopädie der Hirnforschung gesammelt wurden. Das HMF lud Mark Dion ein, sich mit den vergessenen Objekten des Museums zu befassen. Bei der Sichtung zeigten sich unterschiedliche Formen des Vergessens im Museum: Büsten unbekannter Personen; Alltagsgegenstände, deren Funktion kaum noch jemand erinnert; Dinge, die in der langen Geschichte des Museums nie ausgestellt wurden; Objekte, deren Herkunft unbekannt ist. Viele dieser Fundstücke werden in einer großen Installation „Depository of Indeterminate Objects“ (Aufbewahrungsort unbestimmter Dinge) gezeigt. Die Klangkünstlerin Christina Kubisch schlägt mit ihren für die Ausstellung entwickelten “Electronical Walks“ eine Route vom Historischen Museum in die neue Frankfurter Altstadt vor, die wie eine Komposition zu verstehen ist. Mit Kopfhörern werden die im Stadtraum vorhandenen elektronischen Wellen hörbar. Wir wissen, dass wir von elektromagnetischen Feldern umgeben sind, da wir sie aber weder sehen noch hören, fällt es uns leicht, sie zu vergessen. Vergessen beginnt, wie wir hier feststellen können, bereits mit unserer Wahrnehmung. Was wollen wir für die Zukunft aufbewahren? Was möchten wir vergessen? Beide Fragen müssen immer wieder neu beantwortet werden, sie werden Einzelne und die Gesellschaft immer begleiten.

Beteiligte Künstlerinnen und Künstler
Kader Attia, Christian Boltanski, Jake & Dinos Chapman, Daniela Comani, Tacita Dean, Mark Dion, Sam Durant, Hans-Peter Feldmann, Robert Filliou, Jochen Gerz, Martin Honert, Ilya Kabakov, Christina Kubisch, Boris Lurie, Arwed Messmer, Jana Müller, Adrian Paci, Régis Perray, Maya Schweizer, Tino Sehgal, Sigrid Sigurdsson

Begleitpublikation
Vergessen – Warum wir nicht alles erinnern Für das Historisches Museum Frankfurt herausgegeben von Jasmin Alley und Kurt Wettengl (Schriften des Historischen Museums Frankfurt, herausgegeben von Jan Gerchow, Band 37), 240 Seiten, zahlreiche Abbildungen, Michael Imhof Verlag, Petersberg/Fula, 2019, 30,- €
Wie die große Ausstellung im HMF nähert sich die Publikation dem Vergessen. Autoren unterschiedlicher Disziplinen schreiben Beiträge aus den Bereichen Geschichte, Neurowissenschaften, Psychoanalyse und zeitgenössische Kunst.
Das Buch besteht aus 20 Beiträgen u. a. von Christine Abbt, Aleida Assmann, Astrid Erll, Kurt Grünberg, Ulrike Jureit, Vera King, Jan Lohl, Sharon Macdonald, Hannah Monyer, Bettina Rudhof, Heinz Weiß und enthält zahlreiche Abbildungen von Objekten und Werken internationaler Künstler*innen.

Veranstaltungen

Öffentliche Tagung
Dynamiken des Erinnerns und Vergessens
Historisches Museum Frankfurt in Kooperation mit dem Sigmund Freud-Institut Frankfurt 23. und 24. Mai 2019, Historisches Museum Frankfurt, Leopold Sonnemann-Saal.
Die Ausstellung „Vergessen – Warum wir nicht alles erinnern“ macht die vielfältigen Dimensionen des Vergessens sichtbar und verzahnt Erkenntnisse aus Sozialwissenschaft, Kulturgeschichte, Neurowissenschaft, Psychoanalyse und Kunst miteinander. Die Tagung vertieft die Themenfelder Gedächtnis – Biografie – Identität, kultureller Wandel von Erinnern und Vergessen, Vergessen als Verdrängen des Vergangenen und Trauma im Dialog der Expert*innen. Vorträge von 30 Minuten und moderierte Gespräche wechseln sich ab.
Mit: Christine Abbt, Aleida Assmann, Verena Boos, Astrid Erll, Jenny Erpenbeck, Jochen Gerz, Jan Gerchow, Tilmann Habermas, Vera King, Ilany Kogan, Patrick Meurs, Hannah Monyer, Heinz Weiß
Moderation: Insa Wilke
Konzeption: Jasmin Alley, Kurt Wettengl
Anmeldungen bis zum 15. Mai unter: david.barth@stadt-frankfurt.de
Teilnahmegebühr:
80 € / 40 € inklusive Lunch und Kaffeepausen vor Ort an der Museumskasse zu bezahlen.

WEISSE FLECKEN
Jugendperformanceprojekt von Philipp Boos und Martina Droste
Schauspiel Frankfurt in Kooperation mit dem Historischen Museum Frankfurt

Vergessen ist normal. Wir alle tun es. Ständig. Es geschieht lautlos und unspektakulär. Erinnern ist dagegen die Ausnahme. Eine Auflehnung gegen den Lauf der Zeit. Gemeinsam sind sie notwendige Komponenten des Lernens, des Begreifens, der Verarbeitung von Erfahrungen. Anhand der Ausstellung »Vergessen – Warum wir nicht alles erinnern« befragen Jugendliche diese Vorgänge: Wie funktioniert Erinnern? Was sind wichtige Erinnerungen? Welche Erinnerungen verbinden und welche trennen uns? Was muss vergessen werden und was fehlt? Welchen Wert haben Dokumente der Erinnerung im digitalen Zeitalter, in dem Speicherkapazitäten ins Unendliche anwachsen? Die persönlichen Perspektiven der Jugendlichen eröffnen dem Publikum einen gemeinsamen Gedankenraum und die Möglichkeit neu und anders auf die Werke der Ausstellung zu blicken. Gefördert von der Beate Heraeus Foundation.

Regie und Konzept Philipp Boos und Martina Droste,
Kostüme Joanna Paskiewicz
Mit Mitgliedern des Jugendclubs
Termine: Am 26.4. (Premiere); 30.4., 14.5 und 14.6.
Vorverkauf ab 10.3. unter: www.schauspielfrankfurt.de

Filmprogramm
Begleitend zur Ausstellung zeigt das Kino des Deutschen Filminstituts & Filmmuseums eine Filmreihe. Der Film dient in besonderem Maße als Medium der Erinnerung und als Instrument gegen das Vergessen. Zu sehen sind Filme zum Thema Gedächtnisforschung, zum Thema Gedächtnisverlust am Beispiel von Demenzerkrankungen oder Amnesie sowie Filme zum Trauma und gegen das kollektive wie individuelle Vergessen. Gezeigt werden Spiel- und Dokumentarfilme. Beginn jeweils um 18 Uhr.

Filmhighlights
Auf der Suche nach dem Gedächtnis (DE/AU 2009. R: Petra Seeger) Dokumentarfilm.
Porträt des Hirnforschers und Nobelpreisträgers Eric Kandel. Petra Seeger zeichnet die Spuren von Kandels Leben nach und besucht mit ihm die Orte seiner Kindheit. Kandel erinnert sich und seine Erinnerungen werden auf der Leinwand lebendig.

Vergiss mein nicht (DE 2012. R: David Sieveking) Dokumentarfilm. Wie meine Mutter ihr Gedächtnis verlor und meine Eltern die Liebe neu entdeckten.

The death and life of Otto Bloom (AUS 2016. R: Cris Jones) Mockumentary. Otto Bloom erlebt die Zeit rückwärts und kann sich nur an die Zukunft erinnern. Er weiß, was passieren wird, doch er vergisst es, sobald es geschehen ist.

Walz with Baschir (IL/FR/DE 2008. Ari Folmann) Animierter Dokumentarfilm. Eine Reise in eine verdrängte Vergangenheit – in die Jugendkultur der 1980er Jahre und das West Beirut während des ersten Libanonkrieges.

Weitere Informationen unter
www.dff.film

Vorträge im Leopold Sonnemann-Saal des HMF

8.5.2019, 18 Uhr, Historisches Museum Frankfurt
Sonderausstellungsbereich
Das Reminiszenz-Projekt des Historischen Museums und des Bürgerinstituts
Bürger-Institut e.V. und Historisches Museum Frankfurt
Eintritt 10€ / 5€

12.6.2019, 18 Uhr, Historisches Museum Frankfurt
„Das habe ich getan …“ Erinnern und Vergessen (machen) in der Frankfurter
Geschichte der Hirnforschung
Dr. Gerald Kreft, Neurologisches Institut (Edinger-Institut), Frankfurt
Eintritt 4€ / 2€

3.7.2019, 18 Uhr, Historisches Museum Frankfurt
Warum tun wir uns mit der Entwicklung von Alzheimer-Medikamenten
so schwer?
Prof. Dr. Walter E. Müller, ehem. Direktor des Pharmakologischen Instituts für
Naturwissenschaftler am Biozentrum der Goethe-Universität Frankfurt
Eintritt 4€ / 2€

Termin wird noch bekannt gegeben!
„Ab dem 5. Februar 1980 erinnere ich mich an alles. Das war ein Dienstag.“ – Über ein
Leben ohne Vergessen, in englischer Sprache
Jill Price (Los Angeles, U.S.A.)
Eintritt 10€ / 5€

Führungen
Öffentliche Führungen
Jeden Sonntag, 12 Uhr im HMF
Weitere Termine und Kurator*innenführungen
im Veranstaltungskalender
Zur Ausstellung gibt es einen Multimediaguide
Ausleihgebühr 3 €, oder online:
https://mmg.historisches-museum-frankfurt.de/xpedeo/

Besucherservice und Führungsanfragen
Mo – Fr 10 – 16 Uhr
Tel.: 069 212 35154
besucherservice@historisches-museum-frankfurt.de

Vergessen – Warum wir nicht alles erinnern
Ausstellung des Historischen Museums Frankfurt
7. März bis 14. Juli 2019
Di – Fr 10 – 18 Uhr
Mi 10 – 21 Uhr
Sa + So 11 – 19 Uhr
Eintritt Dauerausstellung: 8€ / 4€
Eintritt Wechselausstellung 10€ / 6€
Eintritt Museum Vollpreis 12€ / 6€

Ort:
Historisches Museum Frankfurt
Saalhof 1
60311 Frankfurt am Main
Tel ++49 (0)69-212-35599
Fax ++49 (0)69-212-30702
E-Mail info@historisches-museum-frankfurt.de

Auftakt zum 15. Deutschen FernsehKrimi-Festival in Wiesbaden ist am Sonntag, 10. März 2019

DFKF19_LogoParallel zum literarischen KrimiMärz, der  morgen Abend, 7. März, um 20 Uhr in der Villa Clementine mit dem Schwerpunktthema „Organisiertes Verbrechen“ beginnt, startet für cineastische Krimifans  das Wiesbadener Fernsehkrimifestival am Sonntag, 10. März mit Ulrike Folkerts, Heino Ferch, einem Bilderzyklus von Harald Reiner Gratz und einer Fernsehkrimi-Retrospektive in der Caligari Filmbühne.

Zum Festivalauftakt am 10. März um 15 Uhr wird das Krimigenre in Kunst, Schauspiel und Film gefeiert: Heino Ferch und der Maler Harald Reiner Gratz treffen bei der Ausstellungseröffnung „Hinter den Spiegeln“ aufeinander, Ulrike Folkerts erhält in der Caligari Filmbühne den 1. Ehrenpreis des Festivals und anschließend zeigt eine Retrospektive drei Gewinnerfilme aus den letzten 14 Jahren.

Neue Werke des Malers Harald Reiner Gratz werden in der SV AtriumGalerie, Bahnhofstraße 69, in Wiesbaden zu sehen sein. Der Künstler hat eigens für das Festival unter dem Titel „Hinter den Spiegeln“ einen Bildzyklus gemalt, inspiriert von Motiven aus der TV-Krimiszene, unter anderem sind Heino Ferch und Thomas Thieme auf den expressiven Werken dargestellt. Heino Ferch, Gewinner des Darstellerpreises 2018 und in diesem Jahr mit der Premiere von „Spuren des Bösen – Sehnsucht“ (ZDF/ORF) am 14. März im Wettbewerb vertreten, wird bereits zum Auftakt bei der Vernissage vor Ort sein. Die Ausstellung entstand in Kooperation mit der SV SparkassenVersicherung und ist in der SV AtriumGalerie bis Ende April zu sehen, Zeichnungen von Harald Reiner Gratz werden im Foyer der Caligari FilmBühne, Marktplatz 9, bis 17. März ausgestellt.

„Ich habe immer davon geträumt, dass sich ganz Wiesbaden im März während des FernsehKrimi-Festivals in Deutschlands Krimihauptstadt verwandelt und die ganze Stadt im Krimifieber ist, sich vernetzt und das Genre feiert. Ich freue mich ganz besonders, dass in diesem Jahr erstmals auch das Hessische Staatstheater Wiesbaden mitmacht und Krimis in seinen Spielplan für März aufgenommen hat“, sagt Festivalleiterin Cathrin Ehrlich.

Bereits am Freitag, 8. März, um 19.30 Uhr führt das Hessische Staatstheater Wiesbaden die Premiere von „Der Club“ nach dem Roman von Takis Würger auf und hat am Montag, 11. März, um 19.30 Uhr mit „Arsen und Spitzenhäubchen“ ein weiteres Kriminalstück im Programm.

Ein weiterer Höhepunkt des Festivalauftaktes am 10. März wird die Übergabe des 1. Ehrenpreises an Ulrike Folkerts sein. Die Preisverleihung findet um 18 Uhr in der Caligari FilmBühne statt. Die Laudatio halten HR-Fernsehspielchefin Liane Jessen sowie der Regisseur und Drehbuchautor Axel Ranisch. Anschließend werden im Rahmen einer Retrospektive drei ehemalige Preisträger-Filme der vergangenen Jahre gezeigt: „Tatort – Herzversagen“ (HR, 2005), „Duell in der Nacht“ (ZDF, 2008) sowie „Tatort – Verbrannt“ (NDR, 2016). Die Programmauswahl erfolgte über ein Online-Voting auf http://www.fernsehkrimifestival.de/. Vom 19. Februar bis 1. März konnten von allen bisherigen 14 Gewinnerfilmen (2005 bis 2018) jeweils drei Favoriten angeklickt werden.

Zehn Fernsehkrimis – darunter drei Premieren

Donnerstag, 14. März 2019, 16.30 Uhr –Premiere Spuren des Bösen – Sehnsucht (ZDF/ORF). ©ZDF/Petro Domenigg
Donnerstag, 14. März 2019, 16.30 Uhr –Premiere Spuren des Bösen – Sehnsucht (ZDF/ORF). ©ZDF/Petro Domenigg

Insgesamt zehn Fernsehkrimis – darunter drei Premieren – konkurrieren im Wettbewerb vom 12. bis 15. März um den diesjährigen Deutschen FernsehKrimi-Preis in der Caligari FilmBühne. Die Bandbreite der Themen reicht von Cybermobbing bis hin zu kriminellen Clans. Häufig stehen Jugendliche oder junge Erwachsene im Fokus. Mit den Schulvorstellungen zur BR-Produktion „Polizeiruf 110 – Das Gespenst der Freiheit“ (ab 16 Jahre) am Mittwoch, 13. März, um 9.30 Uhr und zur ZDF/Arte-Produktion „Rufmord“ (ab 15 Jahre) am Donnerstag, 14. März, um 9.30 Uhr in der Caligari FilmBühne, richtet sich das Festival gezielt an Schulen und den jungen Nachwuchs. In Kooperation mit dem Medienzentrum Wiesbaden wird Schülern und Schülerinnen die Gelegenheit gegeben, aktuelle gesellschaftlich relevante Themen im Dialog mit Filmemachern vor Ort zu diskutieren und den Arbeitsalltag in der Filmbranche aus erster Hand zu erfahren.

Darüber hinaus erwartet das Festival prominente Filmgäste, so haben sich unter anderem die Schauspielerinnen Anneke Kim Sarnau, Barbara Philipp, Brigitte Hobmeier und die Schauspieler Heino Ferch, Axel Milberg, Hans-Jochen Wagner, die Drehbuchautorin Ruth Toma und die Regisseurinnen Julia von Heinz sowie Viviane Andereggen in Wiesbaden angemeldet.

Neben der Wettbewerbsjury, der in diesem Jahr die Schauspielerin Ann-Kathrin Kramer und der Schauspieler Oscar Hoppe sowie Zoë Beck (Krimistipendiatin der Landeshauptstadt Wiesbaden und Krimiautorin), Heike Borufka (Gerichtsreporterin des HR) und Benjamin Dörr (Strafverteidiger) angehören, vergibt eine Publikumsjury des Wiesbadener Kuriers auch einen Publikumspreis.

Die Preisverleihung findet am Freitag, 15. März, um 20 Uhr in der Caligari FilmBühne statt. Moderiert wird sie von Rainer Maria Jilg, für das musikalische Begleitprogramm sorgt das Streicherinnen-Duo La Finesse.

Fernsehkrimifestival auf einen Blick

Tickets zum Fernsehkrimifestival

Das Internationale Wiesbadener PfingstTurnier feiert 2019 zwei runde Geburtstage! 90 Jahre Wiesbadener PfingstTurnier 70 Jahre Wiesbadener PfingstTurnier im Schlosspark

 © Foto: Diether v. Goddenthow
© Foto: Diether v. Goddenthow

1929 trug der Wiesbadener Reit- und Fahr-Club sein allererstes Turnier aus – mit sechs Prüfungen und 100 Nennungen. 20 Jahre später feierte das Wiesbadener Turnier Premiere im Biebricher Schlosspark. Das Turnier hatte sich enorm gemausert, trotz Unterbrechung durch den Zweiten Weltkrieg. 1949 gingen bereits 270 Pferde an den Start, 24 Prüfungen waren ausgeschrieben. 2019 feiert das Internationale Wiesbadener PfingstTurnier nun vom 7. bis 10. Juni 70. Geburtstag im Schlosspark. Es ist das 83. PfingstTurnier insgesamt.

2001 nahm das Traditionsturnier die damals neu ins Leben gerufene Serie ‚Riders Tour‘ mit ins Programm auf. 18 Jahre konnte diese Serie Wiesbadener Tradition und Erfahrung genießen, das PfingstTurnier dagegen freute sich über moderne Impulse – auch durch diese Serie. Tradition kombiniert mit moderner Entwicklung und neuen Herausforderungen – das ist schon immer das Motto der Macher vom WRFC. 2019 wird die Riders Tour nicht mehr Bestandteil des PfingstTurniers sein, neue Impulse kommen inzwischen beispielsweise von der Vielseitigkeitsserie Event Riders Masters (ERM), die zum dritten Mal im Schlosspark dabei ist. Oder auch vom neuen Dressurkonzept mit den internationalen Prüfungen für fünf- bis siebenjährige Pferde mit Blick auf die Weltmeisterschaften der jungen Dressurpferde. „Für uns ist Tradition ein sehr wichtiger Aspekt“, betont WRFC-Präsidentin Kristina Dyckerhoff, „aber immer mit dem Blick in die Zukunft und auf moderne Entwicklungen des Sports.“

Traditioneller Programmpunkt bleibt natürlich der Große Preis für die internationalen Springreiter am Pfingstmontag. 1952 wurde erstmals ein CHI beim PfingstTurnier ausgerichtet, also ein internationales Turnier. 1958 erstmals der Große Preis, dessen Sieger Hans Günter Winkler auf Halla war. Im Juli 2018 ist der fünfmalige Olympiasieger im Alter von 91 Jahren gestorben. 2019 wird das PfingstTurnier erstmals nach dem Tod dieser Springreit-Legende ausgetragen. ‚HGW‘ hat vor allen Dingen die 50er, 60er und auch die 70er Jahre des vergangenen Jahrhunderts geprägt und nicht zuletzt auch dem Wiesbadener Turnier seinen Stempel aufgedrückt. In Wiesbaden gehörte er zu den Stammgästen, zunächst im Sattel, dann als Zuschauer. 2018 gewann Christian Ahlmann mit Clintrexo Z den Großen Preis im Schlosspark. Von Winkler bis Ahlmann – die Pferde haben sich verändert, die Reiterei hat sich verändert, der Sport hat sich verändert. Das Internationale Wiesbadener PfingstTurnier ist die traditionelle Bühne dieser Entwicklung – seit 90 Jahren insgesamt, seit 70 Jahren im Biebricher Schlosspark.
(KiK/EquiWords)

Unter dem Motto „Museen – Zukunft lebendiger Traditionen“ findet am 19. Mai der Internationale Museumstag statt. Museen werden aufgerufen, sich zu beteiligen.

Archäologisches Museum Frankfurt . © Foto: Diether v. GoddenthowArchäologisches Museum Frankfurt. © Archiv-Foto: Diether v. Goddenthow

Am 19. Mai 2019 ist wieder Internationaler Museumstag! Unter dem Motto „Museen – Zukunft lebendiger Traditionen“ feiern Menschen weltweit die kulturelle und gesellschaftliche Bedeutung von Museen. Im Fokus steht dieses Jahr das Immaterielle Kulturerbe.

Aufruf an Museen in Deutschland
Gemeinsam mit ICOM Deutschland und dem Deutschen Museumsbund ruft die Deutsche UNESCO-Kommission Museen in ganz Deutschland zur Mitwirkung auf. Alle Museen, von den Heimat- und Regionalmuseen bis hin zu den großen staatlichen Einrichtungen, sind aufgerufen mit Aktionen wie Sonderführungen, einem Blick hinter die Kulissen, Workshops, Museumsfesten, langen Museumsnächten sowie freiem Eintritt den Internationalen Museumstag zu begehen.

Immatriellem Kulturerbe in Museen begegnen
Das Immaterielle Kulturerbe steht im Zentrum des Internationalen Museumstags 2019. Museen sammeln vor allem materielle Objekte, die häufig Produkte oder Werkzeuge Immateriellen Kulturerbes sind. Indem Museen diese bewahren und präsentieren sowie Trägergruppen des Immateriellen Kulturerbes in ihre Arbeit einbinden, werden lebendige Traditionen zu Teilen ihrer Sammlungen. Sie vermitteln, wie wir Wissen weitergeben, wie wir erzählen, fertigen und entwickeln, wie wir Techniken anwenden, tanzen, spielen oder singen. All das soll beim Internationalen Museumstag für möglichst viele Besucherinnen und Besucher erlebbar werden.

Aktionen eintragen
Auf www.museumstag.de können Museen ihre Aktionen zu dem Internationalen Tag eintragen und Interessierten so einen Überblick bieten. Die Einträge erscheinen nach der Freigabe auf der Webseite.

Die Deutsche UNESCO-Kommission freut sich auf einen bunten internationalen Museumstag!

Mainzer Rosenmontagszug findet statt!

Der Mainzer Rosenmontagszug findet startet wie geplant am 4.3.2019 um 11.11 Uhr. © Foto: Diether v. Goddenthow
Der Mainzer Rosenmontagszug findet startet wie geplant am 4.3.2019 um 11.11 Uhr. © Foto: Diether v. Goddenthow

Die gute Nachricht für alle Fastnachter und Fastnachterinnen: der Rosenmontagszug in Mainz findet statt. Seit Tagen befinden sich die Verantwortlichen des Mainzer Carneval-Vereins (MCV) in permanentem Austausch mit dem Deutschen Wetterdienst und mit den zuständigen Ämtern und Behörden. Die Prognosen gingen hin und her. Mal Orkan, mal Sturm, mal Böen. „In jedem Fall gab es bislang keine eindeutige Voraussage“, so MCV-Präsident, Reinhard Urban, „sodass wir nach jeder Prognose wieder neu beraten haben.“ Nach dem die Verantwortlichen im MCV sich mit Sicherheitsexperten und Meteorologen beraten haben, ist die Entscheidung gefallen, den Zug laufen zu lassen. „Dabei standen wir nicht nur mit den Meteorologen in konstantem Austausch“, so Pressesprecher Michael Bonewitz, „sondern haben uns auch mit unseren Kollegen in den Fastnachtshochburgen in Köln und Düsseldorf abgestimmt.“

So wird auch in Mainz der Zug mit einigen Einschränkungen stattfinden. Bereits in den letzten Tagen haben die Standbetreiber und Techniker an den Bühnen die Anweisung erhalten, sämtliche Buden, Stände, Bühnen, Tribünen, Zelte, Banner usw. entsprechend wetter- und windfest zu arretieren und anzuspannen. „Wir erweitern diesen Hinweis an alle Stand- und Budenbetreiber oder auch an Privatpersonen, die Zelte oder ähnliches entlang der Strecke aufstellen wollen, auch wenn diese nicht in den Verantwortungsbereich des MCV fallen“, so Urban. Es ist ein Appell der Vernunft und ein Akt der Vorsorge, alles, was durch eine Windböe losgerissen werden könnte, entsprechend sicher zu befestigen. Ganz unabhängig von der Wetterlage, so der MCV weiter, trage jeder Besucher und jede Besucherin grundsätzlich ein gewisses Maß an Eigenverantwortlichkeit, so gesehen sind Hinweise auf etwaige Gefahrenstellen absolut wünschenswert.

In enger Abstimmung mit den reitenden Garden (Ranzen-, Füsilier- und Prinzengarde) wurde zudem entschieden, auf die Mitnahme von Pferden ganz zu verzichten. Harald Faerber, Generalfeldmarschall und Vizepräsident der Mainzer Prinzengarde, der maßgeblich am Pferdesicherheitskonzept mitgeschrieben hat: „Die Entscheidung haben wir uns nicht leicht gemacht, zumal wir uns das ganze Jahr intensiv auf die Teilnahme am Rosenmontagszug vorbereitet haben. Wir alle, die wir am Rosenmontagszug mitreiten, haben ein enges Verhältnis zu unseren Pferden und gerade weil wir uns dem Tierwohl verpflichtet fühlen, haben wir uns einstimmig dafür entschieden, die Tiere unter diesen Rahmenbedingungen nicht mitzunehmen.“ Zur Beratung wurde auch der Tierarzt, Kai Kreling dazu gezogen.

Um bestimmte Risiken auszuschließen, haben sich die MCV-Verantwortlichen zudem entschlossen, keine Fahnen und keine Schilder beim Rosenmontagszug mit zunehmen.

„Wir wissen, dass viele der über 8.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Rosenmontagszug auf diesen Tag das ganz Jahr hinfiebern, ob Garden, Vereine, Musikcorps oder Tanzgruppen, es ist eine wunderbare Brauchtumsveranstaltung, die ein Teil der Mainzer Lebensart verkörpert“, so Bonewitz, „umso mehr wünschen wir uns, dass auch der 117. Rosenmontagszug seit Gründung des Mainzer Carneval-Vereins 1838 e.V. sicher und närrisch die rund 7 km lange Strecke absolvieren wird.“

Veranstaltungen im Gutenberg-Museum vom 06.03. bis 10.03.2019

© Foto: Diether v. Goddenthow
© Foto: Diether v. Goddenthow

Veranstaltungen, die vom 06.03.  bis 10.03.2019 im Gutenberg-Museum stattfinden. Bitte beachten Sie, dass das Museum und der Druckladen am 04. und 05.03. wegen Fastnacht geschlossen haben. 

Mittwoch, 06.03.2019, 10.00, 11.00, 12.00, 14.00, 15.00 und 16.00 Uhr
Druckvorführung an der Gutenberg-Presse

Donnerstag, 07.03.2019, 9.00-17.00 Uhr 
Drucken und Setzen im Druckladen des Gutenberg-Museums 
für Kleingruppen. Setzen mit Holzlettern, Drucken der Motive im Hochdruck, Anwenden des Frottageverfahrens. Weitere Projekte nach Absprache. Kosten: Werkstattbeitrag (Voranmeldung erforderlich, Tel. 06131-122686 oder gm-druckladen@stadt.mainz.de)

Donnerstag, 07.03.2019, 10.00, 11.00, 12.00, 14.00, 15.00 und 16.00 Uhr
Druckvorführung an der Gutenberg-Presse

Freitag, 08.03.2019, 10.00, 11.00, 12.00, 14.00, 15.00 und 16.00 Uhr 
Druckvorführung an der Gutenberg-Presse

Freitag, 08.03.2019, 13.30-17.00 Uhr 

Drucken und Setzen im Druckladen des Gutenberg-Museums für Kleingruppen
Setzen mit Holzlettern, Drucken der Motive im Hochdruck, Anwenden des Frottageverfahrens. Weitere Projekte nach Absprache. Kosten: Werkstattbeitrag (Voranmeldung erforderlich, Tel. 06131-122686 oder gm-druckladen@stadt.mainz.de)

Freitag,  08.03.2019, 11.00 Uhr
Öffentliche Führung durch die Dauerausstellung mit den Gästeführern der Stadt Mainz. Führung 5 Euro/erm. 4 Euro/Kinder 2,50 Euro (zzgl. Eintritt)

Samstag, 09.03.2019, 10.00, 11.00, 12.00, 14.00, 15.00 und 16.00 Uhr
Druckvorführung an der Gutenberg-Presse 

Samstag, 09.03.2019, 10.00-15.00 Uhr   
Offene Werkstatt im Druckladen des Gutenberg-Museums
für Einzelpersonen und Kleingruppen mit max. 5 Teilnehmern. Drucken von eigenen oder vorhandenen Motiven, Setzen mit Holzlettern. Sondermaterialien auf Anfrage. Kosten: Werkstattbeitrag

Samstag, 09.03.2019, 10.30-12.00 Uhr
Familienvormittag, Workshop zum Thema „Schreiben wie zu Urgroßmutters Zeiten“
und Führung durch das Museum mit Dr. Inge Domes. Kosten: Museumseintritt

Samstag, 09.03.2019, 11.00 Uhr   
Öffentliche Führung durch die Dauerausstellung mit den Gästeführern der Stadt Mainz. Führung 5 Euro/erm. 4 Euro/Kinder 2,50 Euro (zzgl. Eintritt)

Samstag, 09.03.2919, 13.30-16.30 Uhr
Nachlass von großen und kleinen Sünden
Druckvorführung von Ablassbriefen im 1. Stock des Gutenberg-Museums
Samstag, 09.03.2019, 14.00 Uhr
Kinderführung (ab 6 Jahre) 
Treffpunkt 14 Uhr im Foyer. Druckvorführung, Gießen von Bleilettern, Rundgang durch das Museum. Führung 2 Euro (zzgl. Eintritt)
Samstag, 09.03. und Sonntag, 10.03.2019, 10.00-16.00 Uhr 
Workshop Grundkurs Buchbinden“
mit Ludger Maria Kochinke im Druckladen des Gutenberg-Museum. Teilnahmebeitrag 100/80  Euro pro Person (Voranmeldung erforderlich, Tel. 06131/122686 oder gm-druckladen@stadt.mainz.de)
Sonntag, 10.03.2019, 12.00, 13.00, 14.00, 15.00 und 16.00 Uhr
Druckvorführung an der Gutenberg-Presse (15 Uhr im Rahmen der Kinderführung)

Sonntag, 10.03.2019, 13.00 Uhr   

Öffentliche Führung durch die Dauerausstellung mit  den Gästeführern der Stadt Mainz. Führung 5 Euro/erm. 4 Euro/Kinder 2,50 Euro (zzgl. Eintritt)

Sonntag, 10.03.2019, 15.00 Uhr
Führung durch die Sonderausstellung „Ohne Zweifel Gutenberg? Die Erfindung des Buchdrucks in Europa und Asien“mit Kurator Dr. Volker Benad-Wagenhoff; Führung 1,50 Euro (zzgl. Eintritt). 

Sonntag, 10.03.2019, 15.00-17.00 Uhr
Familiennachmittag

Von tanzenden Buchstaben und bunten Blättern – Spannende Kinderführung von A bis Z mit Druckerschwärze und zauberhaften Büchern im Reich der schwarzen Kunst.  Für Kinder ab 4 Jahre und ihre Eltern. Treffpunkt 15 Uhr an der Museumskasse | Mobile Druckwerkstatt: Drucken im Foyer des Gutenberg-Museums. Teilnahmebeitrag 4 Euro pro Kind (Führung und Drucken), erm. Eintritt 3,50 Euro für Eltern und begleitende Angehörige

Von Montag bis Freitag zwischen 9.00-17.00 Uhr
Einzelbetreuung und Druckaufträge im Druckladen des Gutenberg-Museums
Erstellen privater Drucksachen unter fachkundiger Hilfe. Entgegennahme von Aufträgen nach persönlicher Absprache (Voranmeldung erforderlich, Tel. 06131-122686 oder gm-druckladen@stadt.mainz.de)

Antrittslesung der neuen Mainzer Stadtschreiberin Eva Menasse am 8.3.2019

(rap) Die neue Mainzer Stadtschreiberin Eva Menasse hält am Freitag, 8. März 2019, um 19.30 Uhr im Ratssaal des Mainzer Rathauses ihre Antrittslesung. Werner von Bergen – ZDF-Redakteur und Juryvorsitzender des Mainzer Stadtschreiber-Literaturpreises – moderiert den Abend.

Eva Menasse ist die Mainzer Stadtschreiberin des Jahres 2019 und die 35. Träger des mit 12.500 Euro dotierten Literaturpreises, den die Landeshauptstadt Mainz, ZDF und 3sat gemeinsam vergeben.

Eva Menasse studierte von 1988 an Germanistik und Geschichte an der Universität Wien. Mit ihrem ersten Roman, dem österreichisch-jüdischen Familienepos „Vienna“ (2005) gelang Eva Menasse ein fulminantes Debüt. Mit „Lässliche Todsünden“ (2009), einen Roman der sich aus locker miteinander verbundenen
Erzählungen über das lasterhafte Leben der Wiener Intellektuellenszene zusammensetzt, konnte sie ihren Erfolg bei Publikum und Kritik fortsetzen.

Preisgekrönt ist ihr Werk „Quasikristalle“ (2013), in dem Menasse das Lebens-Mosaik einer Frau aus verschiedensten Perspektiven schildert. Der jüngste Erzählband „Tiere für Fortgeschrittene“ (2017) handelt von Lebenslügen und Lebensillusionen des aufgeklärten Bürgertums. Für ihre Werke erhielt Eva Menasse zahlreiche Auszeichnungen, darunter der Heinrich-Böll-Preis, das Villa-Massimo-Stipendium der Deutschen Akademie in Rom und der Österreichische Buchpreis.

Antrittslesung der neuen Stadtschreiberin Eva Menasse
Termin: Freitag, 8. März 2019
Beginn: 19.30 Uhr, Einlass 19.00 Uhr
Ort: Mainzer Rathaus, Ratssaal, Jockel-Fuchs-Platz 1
Eintritt frei.

Landesmuseum Mainz: Termine im März 2019

© Foto: Diether v. Goddenthow
© Foto: Diether v. Goddenthow

SA 02.03.
Fastnacht – Museum geschlossen

SO 03. 03.
Fastnacht – Museum geschlossen

MO 04. 03.
Fastnacht – Museum geschlossen

DI 05.03.
Fastnacht – Museum geschlossen

MI 06.03. | 14.00 – 16.00
Publikumsberatung: Kunsthistorische Begutachtung Ihrer „Schätze“
Gemälde, Plastik, Graphik, Archäologie
› Anmeldung mit Fotos von max. drei Objekten unter: landesmuseum-mainz@gdke.rlp.de

MI 06.03. | 17.00 – 18.00
Der Frische Blick
› Lisa Kiewel blickt auf „Blauer Aufbruch“ von Otto Greis aus dem Jahr 1952

DO 07.03. | 12.30 – 13.00
KiM – Kunst in der Mittagspause

SO 10.03. | 15.00
Kunst gucken – Kinderführung
› Dreh deinen Treidel!

DI 12.03. | 12.30 – 13.00
KiM – Kunst in der Mittagspause

DI 12.03. | 18.00
Führung in der Dauerausstellung
› Braun, Grün und Blau

MI 13.03. | 15.30 – 16.30
Kunst-Zwerge
› Kunstwerkstatt für Kinder zwischen 3 und 6 Jahren
› Anmeldung unter: anmeldung.muspaed@gdke.rlp.de

DO 14.03. | 12.30 – 13.00
KiM – Kunst in der Mittagspause

SA 16.03. | 14.00 – 16.00
Offenes Atelier – Die Mitmachwerkstatt
› Tri Tra Trullala … Wir spielen Theater!

DI 19.03. | 12.30 – 13.00
KiM – Kunst in der Mittagspause

DI 19.03. | 18.00
Kuratorenführung durch die Sonderausstellung „Betrifft: Erwerb aus jüdischem Besitz“ – Provenienzforschung am Landesmuseum Mainz
› Dr. Emily Löffler

MI 20.03. | 15.30 – 16.30
Kunst-Zwerge
› Kunstwerkstatt für Kinder zwischen 3 und 6 Jahren
› Anmeldung unter: anmeldung.muspaed@gdke.rlp.de

DO 21.03. | 12.30 – 13.00
KiM – Kunst in der Mittagspause

SA 23.03. | 19.00 – 21.00
Konzert der Villa Musica
› Mendelssohn und Schumann

SO 24.03. | 11.00
Führung in der Dauerausstellung
› Die wilden 60er

DI 26.03. | 12.30 – 13.00
KiM – Kunst in der Mittagspause

DI 26.03. | 14.00 – 15.00
Zeichentouren querbeet mit Nadine Hanssen
› Anmeldung nicht erforderlich

DI 26.03. | 18.00
Kuratorenführung durch die Sonderausstellung „Betrifft: Erwerb aus jüdischem Besitz“ – Provenienzforschung am Landesmuseum Mainz
› Dr. Emily Löffler

MI 27.03. | 15.30 – 16.30
Kunst-Zwerge
› Kunstwerkstatt für Kinder zwischen 3 und 6 Jahren
› Anmeldung unter: anmeldung.muspaed@gdke.rlp.de

DO 28.03. | 12.30 – 13.00
KiM – Kunst in der Mittagspause

SO 31.03. | 11.00
Führung durch die Dauerausstellung
› Künstlerin Madeleine Dietz erläutert ihre künstlerischen Interventionen
› Eintritt frei

Landesmuseum Mainz, Große Bleiche 49-51.
Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz – Wir machen Geschichte lebendig.