Die Jury des Deutschen Buchpreises 2019 ist gewählt

Sieben Jurymitglieder benannt / Titelmeldung für Verlage bis 27. März 2019 / Ausschreibung unter www.deutscher-buchpreis.de/anmeldung

Die Jury für den Deutschen Buchpreis 2019 steht fest. Die Akademie Deutscher Buchpreis hat diese sieben Literaturexpertinnen und -experten in die Jury berufen:

  • Petra Hartlieb, Inhaberin der Buchhandlung „Hartliebs Bücher“ in Wien, Autorin, Jurorin beim Österreichischen Buchpreis 2017 und beim Österreichischen Staatspreis für europäische Literatur 2018
  • Hauke Hückstädt, seit 2010 Leiter des Literaturhauses Frankfurt, Publizist, Kritiker und Lehrbeauftragter
  • Björn Lauer, Leitung Marketing und Einkauf der Buchhandlung Hugendubel in Frankfurt am Main
  • Jörg Magenau, freier Autor und Literaturkritiker für die Süddeutsche Zeitung, den rbb, Deutschlandfunk Kultur u.a., zuletzt Veröffentlichung des Titels „Bestseller“ (Hoffmann und Campe)
  • Alf Mentzer, Redakteur beim Hessischen Rundfunk, seit 2006 Leiter der Literaturredaktion von hr2-kultur, seit 2014 Ressortleiter des hr2-Tagesprogramms
  • Daniela Strigl, Literaturwissenschaftlerin und Kritikerin, Jurymitglied u.a. des Ingeborg Bachmann Preises, des Deutschen Buchpreises 2009 und von 2013 bis 2015 Jurorin des Preises der Leipziger Buchmesse
  • Margarete von Schwarzkopf, Journalistin, Autorin und Moderatorin, Tätigkeiten u.a. bei der Katholischen Nachrichtenagentur, DIE WELT und dem Norddeutschen Rundfunk

Die Jurymitglieder entscheiden, wer den Deutschen Buchpreis 2019 erhält. Um eine größtmögliche Unabhängigkeit der Auszeichnung zu gewährleisten, wählt die Akademie Deutscher Buchpreis die Jury in jedem Jahr neu. Eine mehrmalige Jurymitgliedschaft ist möglich.

Verlage können Titel einreichen

Verlage können ab sofort ihre Titel für den Deutschen Buchpreis 2019 unter www.deutscher-buchpreis.de/anmeldung benennen. Bis zum 27. März 2019 können jeweils zwei deutschsprachige Romane aus dem aktuellen oder geplanten Programm eingereicht und zusätzlich bis zu fünf weitere Titel aus dem aktuellen oder geplanten Programm empfohlen werden. Voraussetzung für die Bewerbung ist die Mitgliedschaft im Börsenverein des Deutschen Buchhandels, im Schweizer Buchhändler- und Verleger-Verband oder im Hauptverband des Österreichischen Buchhandels. Die Bücher müssen zwischen 1. Oktober 2018 und dem 17. September 2019 (Bekanntgabe der Shortlist) erscheinen. Die Titel, Lese-Exemplare, E-Books und Fahnen können bis zum 14. Juni 2019 nachgereicht werden.

Der Roman des Jahres wird in einem mehrstufigen Verfahren ermittelt. Zunächst sichtet die Jury alle von den Verlagen eingereichten Romane und stellt eine 20 Titel umfassende Longlist zusammen. Diese wird am 20. August 2019 bekannt gegeben. Daraus wählen die Juroren sechs Titel für die Shortlist, die am 17. September 2019 veröffentlicht wird. An wen der Deutsche Buchpreis geht, erfahren die sechs Autorinnen und Autoren erst am Abend der Preisverleihung.

Die Verleihung findet am 14. Oktober 2019 zum Auftakt der Frankfurter Buchmesse im Kaisersaal des Frankfurter Römers statt. Die Preisträgerin oder der Preisträger erhält ein Preisgeld von 25.000 Euro; die fünf Finalistinnen und Finalisten erhalten jeweils 2.500 Euro. Den Deutschen Buchpreis 2018 gewann Inger-Maria Mahlke für ihren Roman „Archipel“.

Der Deutsche Buchpreis wird von der Börsenverein des Deutschen Buchhandels Stiftung vergeben. Förderer des Deutschen Buchpreises ist die Deutsche Bank Stiftung, weitere Partner sind die Frankfurter Buchmesse und die Stadt Frankfurt am Main. Die Deutsche Welle unterstützt den Deutschen Buchpreis bei der Medienarbeit im In- und Ausland.

Alle Informationen und das Online-Bewerbungsformular können abgerufen werden unter www.deutscher-buchpreis.de.

Der Hashtag zum Deutschen Buchpreis 2019 lautet #dbp19.

Frankfurter Altstadt-Wiederaufbau für internationale Auszeichnung nominiert

Hühnermarkt mit Stoltze-Brunnen der teilrekonstruierten Frankfurter Altstadt.  © Foto: Diether v. Goddenthow
Hühnermarkt mit Stoltze-Brunnen der teilrekonstruierten Frankfurter Altstadt, dem neuen Herz Frankfurts. © Foto: Diether v. Goddenthow

Die Frankfurter und Touristen aus aller Welt lieben die neue Frankfurter Altstadt. Das Frankfurter Presseamt teilt mit, dass die neue Frankfurter Altstadt seit ihrer Eröffnung ein echter Besucher- und Touristenmagnet ist.  Die aufwendig gestalteten Fassaden und der Mix aus Alt und Neu begeistern jedoch nicht nur die Besucher, sondern sorgen auch auf internationaler Ebene für Aufmerksamkeit: Jüngst gab die renommierte Fachjury der internationalen Immobilienfachmesse MIPIM, die vom 12. bis 15. März in Cannes stattfindet, die Nominierung der Altstadt für einen MIPIM-Award bekannt. Nominiert ist das Projekt in der Kategorie Stadterneuerung („Best Urban Regeneration Project“), gemeinsam mit drei weiteren Projekten aus China, Taiwan und Russland. Die MIPIM, kurz für „Marché International des Professionnels de l’immobilier“ zählt zu den wichtigsten europäischen Immobilienfachmessen.

„Diese Nominierung allein ist schon eine Auszeichnung. Noch schöner wäre es, den MIPIM-Award zu gewinnen“, sagt Oberbürgermeister Peter Feldman. „Ich denke, unsere neue Altstadt hat beste Aussichten, den Preis zu holen – ein solches Ensemble sucht nicht nur national, sondern auch international seinesgleichen. Und wenn man erlebt, wie viele Menschen täglich durch die Gassen zwischen Dom und Römer spazieren, stehen bleiben und die Fassaden betrachten oder an einer Führung teilnehmen, weiß man – Frankfurt hat mit der Entscheidung für die neue Altstadt alles richtig gemacht.“

Bürger nehmen ihre Stadt in Besitz - Impression während der Eröffnung am 20. September 2018 © Foto: Diether v. Goddenthow
Bürger nehmen ihre Stadt in Besitz – Impression während der Eröffnung am 20. September 2018 © Foto: Diether v. Goddenthow

Für Planungsdezernent Mike Josef ist die Aufnahme in die Shortlist des prestigeträchtigen MIPIM-Awards eine große Auszeichnung und Bestätigung für den eingeschlagenen Weg. „In der Frankfurter Altstadt wird der urbane Nutzungsmix lebendig, der Städte auszeichnet und lebenswert macht. Wohnungen, Geschäfte, Cafés, Museen und öffentliche Plätze sorgen zusammen mit der gelungenen Mischung aus Alt und Neu für ein besonderes Lebensgefühl.“

Der Wettbewerb um die begehrten Awards ist groß: 200 Projekte aus 58 Ländern standen der Jury zur Auswahl. In elf Kategorien gibt es einen Preis zu gewinnen; verliehen werden diese am 14. März im Rahmen der Messe. Gewinnen wird am Ende das Projekt, das nicht nur die Jury überzeugt, sondern auch die Messebesucher. Diese können in den ersten Messetagen für ihre Favoriten abstimmen.

„Der Kaiser mit Frankfurter Gefolge beschreitet den Krönungsweg vom Dom zum Römer“, live Act der Fliegenden Volksbühne Frankfurt, die drei Tage lang im neuen Altstadt-Quartier Figuren und Szenen von der Römerzeit bis in die Gegenwart in Originalkostümen inszenierte. © Foto: Diether v. Goddenthow
„Der Kaiser mit Frankfurter Gefolge beschreitet den Krönungsweg vom Dom zum Römer“, live Act der Fliegenden Volksbühne Frankfurt, die drei Tage lang im neuen Altstadt-Quartier Figuren und Szenen von der Römerzeit bis in die Gegenwart in Originalkostümen inszenierte. © Foto: Diether v. Goddenthow

„Wir freuen uns sehr über die Nominierung, die zeigt, wie groß die internationale Aufmerksamkeit für den Frankfurter Altstadt-Wiederaufbau ist“, erklärt Michael Guntersdorf, Geschäftsführer der DomRömer GmbH. „Wir werden selbst die Messe in Cannes besuchen und sind schon sehr gespannt auf die Verleihung“, ergänzt Marion Spanier-Hessenbruch, Projektleiterin bei der DomRömer GmbH. „Natürlich freuen wir uns auf tatkräftige Unterstützung der Besucher durch die Abstimmung für unser Projekt. Nun heißt es: Daumen drücken!“

Deutscher Buchpreis 2019: Die Jury ist gewählt – Bis 27. März können Titel vorgeschlagen werden

buchkultur-2Sieben Jurymitglieder benannt / Titelmeldung für Verlage bis 27. März 2019 / Ausschreibung unter www.deutscher-buchpreis.de/anmeldung

Die Jury für den Deutschen Buchpreis 2019 steht fest. Die Akademie Deutscher Buchpreis hat diese sieben Literaturexpertinnen und -experten in die Jury berufen:

  •  Petra Hartlieb, Inhaberin der Buchhandlung „Hartliebs Bücher“ in Wien, Autorin, Jurorin beim Österreichischen Buchpreis 2017 und beim Österreichischen Staatspreis für europäische Literatur 2018
  • Hauke Hückstädt, seit 2010 Leiter des Literaturhauses Frankfurt, Publizist, Kritiker und Lehrbeauftragter
  • Björn Lauer, Leitung Marketing und Einkauf der Buchhandlung Hugendubel in Frankfurt am Main
  • Jörg Magenau, freier Autor und Literaturkritiker für die Süddeutsche Zeitung, den rbb, Deutschlandfunk Kultur u.a., zuletzt Veröffentlichung des Titels „Bestseller“ (Hoffmann und Campe)
  • Alf Mentzer, Redakteur beim Hessischen Rundfunk, seit 2006 Leiter der Literaturredaktion von hr2-kultur, seit 2014 Ressortleiter des hr2-Tagesprogramms
  • Daniela Strigl, Literaturwissenschaftlerin und Kritikerin, Jurymitglied u.a. des Ingeborg Bachmann Preises, des Deutschen Buchpreises 2009 und von 2013 bis 2015 Jurorin des Preises der Leipziger Buchmesse
  • Margarete von Schwarzkopf, Journalistin, Autorin und Moderatorin, Tätigkeiten u.a. bei der Katholischen Nachrichtenagentur, DIE WELT und dem Norddeutschen Rundfunk

Die Jurymitglieder entscheiden, wer den Deutschen Buchpreis 2019 erhält. Um eine größtmögliche Unabhängigkeit der Auszeichnung zu gewährleisten, wählt die Akademie Deutscher Buchpreis die Jury in jedem Jahr neu. Eine mehrmalige Jurymitgliedschaft ist möglich.

Verlage können Titel einreichen

Verlage können ab sofort ihre Titel für den Deutschen Buchpreis 2019 unter www.deutscher-buchpreis.de/anmeldung benennen. Bis zum 27. März 2019 können jeweils zwei deutschsprachige Romane aus dem aktuellen oder geplanten Programm eingereicht und zusätzlich bis zu fünf weitere Titel aus dem aktuellen oder geplanten Programm empfohlen werden. Voraussetzung für die Bewerbung ist die Mitgliedschaft im Börsenverein des Deutschen Buchhandels, im Schweizer Buchhändler- und Verleger-Verband oder im Hauptverband des Österreichischen Buchhandels. Die Bücher müssen zwischen 1. Oktober 2018 und dem 17. September 2019 (Bekanntgabe der Shortlist) erscheinen. Die Titel, Lese-Exemplare, E-Books und Fahnen können bis zum 14. Juni 2019 nachgereicht werden.

Der Roman des Jahres wird in einem mehrstufigen Verfahren ermittelt. Zunächst sichtet die Jury alle von den Verlagen eingereichten Romane und stellt eine 20 Titel umfassende Longlist zusammen. Diese wird am 20. August 2019 bekannt gegeben. Daraus wählen die Juroren sechs Titel für die Shortlist, die am 17. September 2019 veröffentlicht wird. An wen der Deutsche Buchpreis geht, erfahren die sechs Autorinnen und Autoren erst am Abend der Preisverleihung.

Die Verleihung findet am 14. Oktober 2019 zum Auftakt der Frankfurter Buchmesse im Kaisersaal des Frankfurter Römers statt. Die Preisträgerin oder der Preisträger erhält ein Preisgeld von 25.000 Euro; die fünf Finalistinnen und Finalisten erhalten jeweils 2.500 Euro. Den Deutschen Buchpreis 2018 gewann Inger-Maria Mahlke für ihren Roman „Archipel“.

Der Deutsche Buchpreis wird von der Börsenverein des Deutschen Buchhandels Stiftung vergeben. Förderer des Deutschen Buchpreises ist die Deutsche Bank Stiftung, weitere Partner sind die Frankfurter Buchmesse und die Stadt Frankfurt am Main. Die Deutsche Welle unterstützt den Deutschen Buchpreis bei der Medienarbeit im In- und Ausland.

Alle Informationen und das Online-Bewerbungsformular können abgerufen werden unter www.deutscher-buchpreis.de.

Der Hashtag zum Deutschen Buchpreis 2019 lautet #dbp19.

Rückblick: Deutscher Buchpreis 2018

Cindy Sherman erhält den Max-Beckmann-Preis der Stadt Frankfurt


Am 12. Februar 2019 erhält Cindy Sherman den mit 50.000 Euro dotierten Max-Beckmann-Preis der Stadt Frankfurt am Main, der seit 1976 alle drei Jahre hervorragende Leistungen in den Bereichen Malerei, Grafik, Bildhauerei und Architektur auszeichnet.

Die Entscheidung wurde von einem zehnköpfigen Kuratorium getroffen, dem Oberbürgermeister Peter Feldmann vorsteht und dem die Kulturdezernentin Dr. Ina Hartwig, die Vorsitzende des Kulturausschusses Dr. Nina Teufel, der Vorsteher der Stadtverordnetenversammlung Stephan Siegler, Städeldirektor Dr. Philipp Demand, die Direktorin des Frankfurter Kunstvereins Franziska Nori, die Künstlerin und stellvertretende Direktorin der Städelschule Judith Hopf, der Künstler Tobias Rehberger und der Architekt Peter Cachola Schmal angehören.

Cindy Sherman (*1954 in New Jersey, USA) wuchs als jüngstes von vier Kindern auf Long Island auf. Sie studierte zusammen mit den Konzeptkünstlern Robert Longo und Richard Prince und wurde 1977 mit ihnen und anderen Künstlern von Douglas Crimp in dessen Ausstellung Pictures in New York präsentiert. Die danach benannte Pictures Generation zeichnete sich dadurch aus, dass sie sich die von den Massenmedien vermittelten Bilder für ihre Arbeiten aneignete und einer kritischen Überprüfung unterzog. Den Wettbewerb mit ihren männlichen Künstlerkollegen, die bereits früher als sie hohe Preise auf dem Kunstmarkt erzielten, sieht Sherman als eine Triebfeder ihrer Arbeit in früheren Jahren. („Ich wollte es den Männern zeigen“, Zeit Magazin Nr. 38, 2015)

Rollenspiel, Identität, Geschlecht, sozialer Status, Illusion und Fiktion, Jugend und Alter sind die Themen, die sich wie ein roter Faden durch die fotografische Arbeit von Cindy Sherman in den vergangenen vierzig Jahren ziehen. Die Künstlerin fotografiert überwiegend alleine in ihrem Studio und nimmt dabei die Rolle der Autorin, Regisseurin, Visagistin, Friseurin, Garderobiere sowie die des Models ein. Ob als Sekretärin, Hausfrau, Vamp, Hollywoodstar oder grotesker Clown, Sherman spielt mit Maskerade und Parodie, wenn sie soziale Stereotypen dramatisch überzeichnet. Sie interessiert sich für alles, was das Bild eines Körpers bestimmen kann: Schminke, Kostüme, Accessoires. Prothesen, Perücken und Licht. Jedes Stück Haut, jede Haarsträhne, jede geschminkte Wange oder gerunzelte Stirn sind überlegt inszeniert: So entstehen realistische, aber dennoch merkwürdig undurchschaubare Charaktere. Das Gefühl der Spannung zwischen Pathos und Entfremdung, das Shermans Figuren beim Betrachter hervorrufen, wird durch den immer offensichtlich inszenierten und auffällig treffenden Zusammenhang, in dem sie erscheinen, noch verstärkt. Durch detailgenaue Manipulationen ihres eigenen Körpers und ihrer Erscheinung deckt sie auf, wie Identität konstruiert und wahrgenommen wird. Dabei bedient sie sich des unendlichen Bildgedächtnisses von Film, Fernsehen, Printmedien, Kunstgeschichte und Internet.

Bekannt wurde Sherman zuerst mit Untitled Film Stills (1977-80), eine Serie von Schwarz-Weiß Fotografien, in welchen sie sich als Schauspielerin in imaginären Filmszenen inszenierte. In den Serien Centerfolds (1981) und Fashion Photos (1983-84) verkörpert sie klischeehafte Frauenrollen mithilfe von Make-Up, Verkleidung und Perücken. Dabei verwendet sie die Perspektive der Draufsicht, um die passive Art zu reproduzieren nach welcher weibliche Models typischerweise in Männermagazinen wie dem Playboy abgebildet werden. Inspiriert von Porträtabbildungen des Barock und der Italienischen Renaissance inszeniert sie sich in ihrer Serie History Portraits (1988- 90) mit üppigen Kostümen, Perücken und grober Schminke, um mit spielerischen Rekonfigurationen von historischen Gemälden der europäischen Kunstgeschichte konstruierte Realitäten von Schönheit und Weiblichkeit aufzuzeigen.

Andere Serien verweisen wiederum mit zerfurchten Gesichtern, hängenden Brüsten, Prothesen oder verzweifelten Hilferufen aus leeren Augen auf die Hässlichkeit, Verletzlichkeit und Endlichkeit des Menschen. Die pornographischen und von Gewalt gezeichneten Bilder der Sex Pictures (1992) sind eine gezielte Provokation und Reflektion über die Geschichte des Horrorfilms, der verbreitete Ängste vor dem Scheußlichen in der Gesellschaft gleichermaßen verarbeitet und befeuert. In der Serie Clowns (2004) wird dessen ambivalente Natur fokussiert und Sherman zeigt die Facetten des Humors, der Naivität, der Paranoia und des Verrücktseins überwiegend als männliche Figur. 2009 präsentierte Sherman eine Serie, in der sie mit Fotos arbeitete, auf denen Damen aus wohlhabenden Kreisen posierten vor einem Hintergrund, der digital manipuliert wurde. Die offenkundige Bemühung dieser Frauen, bestimmte Modelle von Weiblichkeit zu verkörpern, nimmt hier eine groteske Form an, die an Shermans frühere Serien Hollywood Types und Hampton Types (2000-02) erinnert.

In der Serie Untitled (2010) bricht Cindy Sherman mit ihrem gewohnten Format der gerahmten Fotografie und schuf große Wandbilder, auf welchen nahezu lebensgroße Figuren vor einem inkongruenten schwarz-weißen Landschaftshintergrund stehen, der an historische „Toile“-Motive erinnert. In bewusster Umkehrung dessen traditioneller Funktion, eine Geschichte zu erzählen, verstärkt er den Eindruck von Ambiguität und Entrückung der wie Wachposten eines surrealen Universums anmutenden Personen. Shermans jüngste, überlebensgroße Farbportraits (seit 2016) zeigen die Künstlerin in der Rolle der Grande Dame des Hollywood-Kinos der 1920er Jahre, die für Publicity Photos vor digital bearbeiteten Hintergründen posiert. Ihre besten Jahre haben sie bereits hinter sich, Falten und sichtbar gealterte Hände bilden einen extremen Gegensatz zu den stark geschminkten Gesichtern. Hinter Gleichmut und ernstem Gesichtsausdruck scheinen schmerzliche Momente und Verletzlichkeit auf. Diese Arbeiten sind im ThermosublimationsDruckverfahren entstanden, bei dem Farbe mittels Hitze direkt auf eine Metallplatte aufgebracht wird.

Cindy Sherman lebt und arbeitet in New York. Ihre Arbeiten sind in vielen wichtigen privaten und institutionellen Sammlungen weltweit vertreten und werden auf dem internationalen Kunstmarkt hoch gehandelt. 1982 hat sie an der documenta 7 teilgenommen. 1982, 1995 und 2011 war sie auf der Biennale von Venedig vertreten. Zwei Jahre später, 2013, hat sie auf der 55. Biennale von Venedig eine Ausstellung kuratiert.

Zu ihren ausgewählten Einzelausstellungen (internationale Retrospektiven) zählen Präsentationen im The Broad, Los Angeles (2016); Kunsthaus Zürich (2014), The Museum of Modern Art, New York; San Francisco Museum of Modern Art; Walker Art Center, Minneapolis (2012); Martin-Gropius-Bau, Berlin (2007); Jeu de Paume, Paris (2006) und in der Serpentine Gallery, London (2003). Ab Juni 2019 wird die National Portrait Gallery in London Cindy Sherman eine Retrospektive widmen. Im Laufe ihrer Karriere hat die Künstlerin bereits verschiedene bedeutende Auszeichnungen erhalten, darunter das MacArthur Fellowship (1995), den Wolfgang-Hahn-Preis (1997), den Goslarer Kaiserring (1999) und den Praemium Imperiale (2016).

Franziska Nori (Direktorin des Frankfurter Kunstvereins) hat die US-amerikanische Fotokünstlerin nominiert, weil Sherman in ihren unverkennbaren Fotografien die Darstellungen weiblicher Identität in einer von Medien und Konsum geprägten Gesellschaft seit den 1970er Jahren auf radikale Weise hinterfragt und deren Repräsentationsmodi infrage stellt.

Nori: „Mit ihren sorgfältig inszenierten Repräsentationen des eigenen Körpers und dessen Maskierung nimmt Cindy Sherman Bezug auf etablierte visuelle Codes und deckt auf, wie Identitäten gesellschaftlich konstruiert und wahrgenommen werden. Sie ist eine Schlüsselfigur der konzeptuellen Fotografie und hat mit ihrer konsequent weitergeführten Arbeit immer wieder und in provokativer Weise drängende Fragestellungen vorweggenommen, die in Zeiten von Social Media, YouTube und Reality-TV eine besondere gesellschaftliche Relevanz haben.“

 

Joey Kelly, Johannes B. Kerner und über 600 weitere Läufer trotzen beim 2. EnergyRun 2019 in Wiesbaden dem winterlichen Wetter

Mittig v.l.n.r.: Dr. Michael Ilgner, Johannes B. Kerner, Willi Lemke und Joey Kelly zusammen mit Kindern der Obermayr Schule und weitern Läufern. Foto: Detlef Gottwald
Mittig v.l.n.r.: Dr. Michael Ilgner, Johannes B. Kerner, Willi Lemke und Joey Kelly zusammen mit Kindern der Obermayr Schule und weitern Läufern. Foto: Detlef Gottwald

Voller Erfolg für den Förderverein Stiftung Deutsche Sporthilfe Wiesbaden

Drei Grad über Null, vereinzelte Schneereste am Wegesrand und zeitweisem Nieselregen zum Trotz: Über 600 Sportbegeisterte ließen sich vom Winterwetter nicht abhalten und läuteten mit dem 2. EnergyRun gut gelaunt die Laufsaison des Jahres ein. Mit Ausdauersportler und Musiker Joey Kelly, Fernsehmoderator und Sportjournalist Johannes B. Kerner, Deutsche Sporthilfe-Vorstandsvorsitzendem Dr. Michael Ilgner und dem ehemaligen Sportfunktionär, Politiker und SV Werder Bremen-Manager Willi Lemke gingen gleich vier prominente Läufer an den Start und sorgten für zahlreiche Selfies mit den anderen Läufern. Auch die U 17-Bundesligamannschaft des SV Wehen Wiesbaden mit Sportdirektor Christian Hock und die Bundesligamannschaft des VCW Volleyballclub Wiesbaden ließen es sich ebenso wenig wie viele bekannte Gesichter der Wiesbadener Stadtgesellschaft nicht nehmen, bei dem Breitensport-Event über fünf Kilometer dabei zu sein. Um 11:05 Uhr gab Wiesbadens Oberbürgermeister Sven Gerich das Startsignal für die Erwachsenen, wenige Minuten später starteten die Rollstuhlbasketballer RhineRiverRhinos und die Kinder von der BRITA-Arena bis zum RheinMain CongressCenter, in welchem wenige Stunden später der Ball des Sports seine Pforten öffnete.

Bei der Siegerehrung gab es Medaillen für die drei temporeichsten Männer und Frauen und die drei schnellsten Mädchen und Jungen. Andreas Steinbauer, Vorsitzender des Fördervereins Stiftung Deutsche Sporthilfe Wiesbaden und zugleich Veranstalter des EnergyRun, zeichnete zusammen mit Joey Kelly die Gewinner aus. Als schnellster Mann lief Fabian Trzewik nach 18:43 Minuten ins Ziel, auf Platz zwei und drei folgten Markus Reppert und Christian Humlach. Schnellste Frau war Aysegül Weber (21:27 Minuten), gefolgt von Vivien Güssregen und Ulrike Rathmayer. Bei den Jungen machte Paul Cordes das Rennen und erreichte nach 10:29 Minuten das Kinder-Ziel auf halber Strecke am RheinMain CongressCenter. Platz zwei und drei konnten Erik Sanquist und Jil Gerich für sich verbuchen. Ida Urban erreichte als schnellstes Mädchen nach 11:32 Minuten die Zielmarke, gefolgt von Amy Paul und Emily Hölzel.

Möglich wurde das Event nur durch zahlreiche ehrenamtliche Unterstützung, die gute Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung sowie durch die Sponsoren. Für einen professionellen Ablauf und die elektronische Zeiterfassung sorgte die WEC GmbH. Premium-Sponsoren waren: BRITA-Arena, Audi-Zentrum Wiesbaden, Porsche, Scherer Rossel, Kilian und Obermayr Europa-Schule. Weitere Sponsoren waren: Naspa, Taunus Auto, Smart, Dyckerhoff, Nassauer Hof, Henkell & Co., ESWE Versorgung, ESWE Verkehr, BKS, Generalagentur Oliver Weygandt Sparkassen Versicherung, Das Wohnzimmer und perfect day. Medienpartner waren Wiesbadener Kurier, Hit Radio FFH, ARUS Media und DG Fotografie.

Frankfurter Museum für Kommunikation feiert 2019 die Rückkehr des „Paiks“, diskutiert über „E-Mobilität“ und widmet sich „Gesten“, „Geheimnissen“ und vielem anderen

 © Foto: Diether v. Goddenthow
© Foto: Diether v. Goddenthow

Nach einem – trotz LED-sanierungsbedingter einmonatiger Schließung – mit 112.625 Besuchern erzielten Rekord-in 2018 ist das Museum für Kommunikation Frankfurt nonstop mit spannenden Projekten und Ausstellungen ins Jahr 2019 gestartet: Von „Like you! Freundschaft digital und analog“ (bis 1. September) und „elektro ± mobil. Geschichte und Gegenwart einer Zukunftstechnologie“ (ab 21.März) über „Gesten. Heute, gestern, übermorgen“ (ab 25.September) und „Das Geheimnis. Ein gesellschaftliches Phänomen“ (ab 12.Dezember) bis hin zu Projekten wie „ Leben & Lernen X.0“ sowie einem großen Begleit- und museumpädagogischen Programm, reicht der Angebotsreigen. Zwei weitere Highlights werden zudem die Rückkehr von Nam June Paiks Fluxus-Reiterfigur „Pre Bell Man“ im Mai auf den Museumvorplatz und der DOCMA AWARD am 24.Oktober sein.

21.3.2019 bis 13.10.2019
elektro ± mobil
Geschichte und Gegenwart einer Zukunftstechnologie

Elektrischer Kraftwagen  Bergmann (BEL 2500), 1925, erreichte eine Geschwindigkeit von 20 km/h.  © Foto: Diether v. Goddenthow
Elektrischer Kraftwagen Bergmann (BEL 2500), 1925, erreichte eine Geschwindigkeit von 20 km/h. © Foto: Diether v. Goddenthow

„Elektromobilität ist jetzt sehr in aller Munde und kaum einer weiß, dass das schon ein ganz altes Thema ist, und gerade die Post früher, als sie von der Kutsche umgestiegen ist, war sie erstmal auf Elektrofahrzeuge umgestiegen und erst viel später auf benzinbetriebene Fahrzeuge“, greift Dr. Helmut Gold, Direktor des Museums für Kommunikation Frankfurt und Kurator der Museumsstiftung Post und Telekommunikation, ein wenig in die Geschichte des Elektroantriebs beim gestrigen Pressegespräch. Ab 1905 habe die Reichspost bereits mehrere Tausend mit Strom betriebene Briefträger- und Güterpostwagen, bald auch dreirädrige Elektrofahrzeuge eingesetzt. Der glückliche Umstand, das dass Museum für Kommunikation in seiner Dauerausstellung ein dreirädriges Elektrofahrzeug und einen Original Elektro-Reichs-Postwagen von 1925 der Firma Bergmann präsentiere, habe zur Idee der Ausstellung „elektro ± mobil Geschichte und Gegenwart einer Zukunftstechnologie“, die, kuratiert von Joel Fischer, vom 21.3.2019 bis 13.10.2019 im Forum gezeigt wird. Natürlich solle die Geschichte, die aktuelle Gegenwart und auch ein bisschen die technologische Entwicklung der E-Mobilität gezeigt werden. Aber im Vordergrund stehe wirklich die Diskussion darüber: ob die E-Technik tatsächlich zukunftsfähig und energiesparend sei, wie es sich mit den Reichweiten verhielte usw., erläutert der Museumsdirektor Konzept und Ziel der Ausstellung.

Für den Frühling ist die Rückkehr des „Paiks“, dem künstlerischen Wahrzeichen des Museums, auf dem Museumsvorplatz geplant. Die „Paik-Skulptur“ schuf der aus der Fluxuskunst kommende koreanische Video- und Medien-Künstler Nam June Paik im Auftrag des Museums in Form einer Reiterfigur. Die Materialien, alte Transistoren und Fernsehgehäuse, durfte sich Nam June Paik aus den Sammlungen aussuchen. Das Innenleben habe der dann, so Dr. Corinna Engel, Abteilungsleiterin Öffentlichkeitsarbeit, ausgebaut und mit LED-Leuchten und leuchtenden LEDS bestückt und alles collagenmäßig zu einer Reiterfigur zusammengesetzt, die seit 1990 dann vor dem Museum stand. Als 2012 wieder einmal eine Restaurierung fällig war, entschieden die Experten, die Figur nicht mehr den Witterungseinflüssen draußen aussetzen zu wollen, damit die Figur wegen ihrer schon zu sehr angegriffenen Materialien nicht unrettbar verloren ginge, so Engel. Man habe den „Paik“ im Depot eingelagert. Man habe an die Anfertigung einer Replik gedacht, aber das sei, da Museen am liebsten das Original zeigten, auch nicht so schön. „Und dann kam ein sehr, sehr glücklicher Umstand dem Museum zugute: Es wurde nämlich in den Sammlungen gestöbert, und man fand heraus, dass von dem Objekt, von den historischen Objekten, die Paik sich ausgesucht hatte, Dubletten vorhanden waren“, so Engel. Das bedeutete, dass man nunmehr in der glücklichen Situation gewesen sei, „das Original-Kunstwerk mit historischen Ersatzteilen, die natürlich auch Original-Charakter haben“, nachzuschöpfen und somit die Authentizität zu erhalten, so die Leiterin der Öffentlichkeitsarbeit. Das sei natürlich eine fantastische Geschichte. Um das auch der Öffentlichkeit sichtbar und erfahrbar zu machen werde es am 14. März 2019 eine Tagung dazu geben, an der viele der Experten, die dem Museum für Kommunikation mit Rat und Tat zur Seite standen, mit dem Museumsteam und Gästen diskutieren und das ganze Thema rund um Paik aufbereiteten.
Die begleitende Ausstellung mit Werken aus der Sammlung von Kelterborn zeigt die Besonderheiten von Videokunst und veranschaulicht die Aktualität des Pre Bell Man vor dem Hintergrund der digitalen

Vom 13.6.19 bis Ende 2019 wird die begleitende Ausstellung „Nam June Paiks Pre Bell Man – Eine Ikone der Medienkunst kehrt zurück!“ mit Werken aus der Sammlung von Kelterborn und die Besonderheiten von Videokunst gezeigt werden. Dabei wird die Aktualität des Pre Bell Man vor dem Hintergrund der digitalen Transformation und wie man Videokunst sammeln und haltbar machen kann veranschaulicht.

Im Überblick: Ausstellungen & Aktivitäten 2019
© Foto: Diether v. Goddenthow
© Foto: Diether v. Goddenthow

bis 1.9.2019
Like you! Freundschaft digital und analog
Was bedeutet uns Freundschaft? Wo und wie finden wir heute Freunde? Wie haben Smart-phones und soziale Netzwerke unsere Vorstellungen von Freundschaft verändert? Die revolutionäre Entwicklung der Kommunikationsmittel macht es uns leichter, in Kontakt zu bleiben, aber die virtuelle Vernetzung führt vielleicht auch zu Beliebigkeit und Austauschbarkeit. Und wie war das früher? Die Ausstellung fragt die Besucherinnen und Besucher nach ihren Vorstellungen und ganz eigenen Erfahrungen mit dem Thema Freundschaft – damals und heute.
7.2.2019: Aktion Zeichen der Freundschaft, 17:00-18:00

bis 26.5.2019
Jim Avignon
Wo er ist, da verwandelt er Räume und Menschen. Jim Avignon malt, musiziert und gestaltet, wenn es sein muss, auch 24 Stunden ohne Pause. Seine Figuren und Szenarien sind bunt und wirken auf den ersten Blick wie leicht konsumierbare Pop-Kost. Etliche seiner Figuren lassen aber tief blicken unter abgehobene Schädeldecken. Dort herrscht Verwirrung, ausgelöst von der Informationsflut, die dank Fernsehen, Internet und sozialen Medien in unsere Gehirne schwappt. Dort wird für jedermann sichtbar, was doch eigentlich privat und intim bleiben sollte. Im Museum für Kommunikation bespielt Jim Avignon aber 18. November 2018 die KunstRäume zum Thema „Kontrolle“. Es ist dort nach SLOWDOWN und NETWORKS die dritte Kunstausstellung, die Bezug nimmt auf ein Phänomen der aktuellen Dauerausstellung.

11.5.2019 Nacht der Museen: Konzert Jim Avignon als neoangin

10.3.2019
Weit weg von Brüssel
Auf der Suche nach Europa und seinen Menschen hat sich der Fotograf Stephan Enders auf eine siebenmonatige Reise begeben, fernab der politischen Zentren. Sein Weg führte ihn 31.000 km entlang der europäischen Außengrenzen, von Schottland über den westlichsten Zipfel Portugals bis zum äußersten Nordosten Skandinaviens. Dabei porträtierte er über 200 Menschen quer durch die Gesellschaft in ausdrucksstarken Schwarz-Weiß-Bildern: von der Krankenschwester bis zum Fabrikdirektor, vom Arbeitslosen bis zum nach Europa Geflüchteten. Seine Farbaufnahmen betten das Projekt in die aktuelle Situation Europas ein. Herausgekommen ist eine Hommage an die Menschen dieses Europas, eine poetisch-kritische Auseinandersetzung voll Sympathie und Strahlkraft.

26.2.2019 Debatten-Dienstag Stirbt 2019 das Internet? Die Europa-Wahl und das Urheberrecht 10.3.2019 Aktionstag EUROPA mit pulse of europe

21.3.2019 bis 13.10.2019
elektro ± mobil
Geschichte und Gegenwart einer Zukunftstechnologie
Die globalen Herausforderungen durch Klima- und Umweltprobleme erfordern neue Technologie- und Mobilitätskonzepte. Das Elektrofahrzeug scheint der Hoffnungsträger einer möglichen Verkehrswende zu sein. Neu ist das Fahren mit Strom jedoch nicht: Die ersten Automobile, gebaut ab Mitte des 19. Jahrhunderts, waren batteriebetrieben. Erst Anfang des 20. Jahrhunderts setzte sich der Verbrennungsmotor durch, nur als Nischenprodukt existierte das Elektrofahrzeug weiter. So auch im Fuhrpark der Post, denn für das ständige Stop-and-go im städtischen Zustellungsverkehr ist der Elektroantrieb optimal. Aber hat das Elektrofahrzeug auch im Individualverkehr eine Zukunft?
Die Ausstellung zeigt Geschichte und Gegenwart der Elektrofahrzeuge im Postbetrieb und kontrastiert dieses spezielle Einsatzgebiet mit alltäglichen Mobilitätsansprüchen.
Vorstellung für die Medien: 19.3.2019, 11 Uhr
Eröffnung: 20.3.2019, 19 Uhr

13.6.19 – Ende 2019
Nam June Paiks Pre Bell Man – Eine Ikone der Medienkunst kehrt zurück!
Zur Eröffnung des Museumsneubaus schuf der koreanische Künstler Nam June Paik die Multimediaskulptur Pre Bell Man. Von 2013 bis zur aktuellen Nachschöpfung wurde die prominente Reiterfigur – es ist eines der größten skulpturalen Objekte im Oeuvre von Paik – im Sammlungsdepot verwahrt. Ab Juni 2019 wird sie die Besucherinnen und Besucher des Museums wieder wie gewohnt auf dem Museumsplatz begrüßen. Die begleitende Ausstellung mit Werken aus der Sammlung von Kelterborn zeigt die Besonderheiten von Videokunst und veranschaulicht die Aktualität des Pre Bell Man vor dem Hintergrund der digitalen Transformation.
Tagung: 14.3.2019, 10-17.30 Uhr
Vorstellung für die Medien: 12.6.2019, 11 Uhr Eröffnung: 12.6.2019, 19 Uhr

25.9.19 – August 2020
Gesten. Heute, gestern, übermorgen
Mit dem Daumen nach oben geben wir unser Okay, mit unseren Händen imitieren wir Objekte und wie wir mit ihnen umgehen: Gesten begleiten unser Sprechen, verkörpern innere, räumliche und bildliche Vorstellungen und sind ein wichtiger Teil der Alltagskommunikation. Dabei gewinnen Gesten bei der Steuerung technischer Geräte immer mehr an Bedeutung, sei es zur Bedienung von Fernsehern oder der Kommunikation mit fahrerlosen Autos. In der Ausstellung werden Gesten und ihre vielfältigen Bezugspunkte zu aktuellen kulturellen und technischen Entwicklungen und Wandlungsprozessen erfahr- und erlebbar.
Vorstellung für die Medien: 24.9.19, 11 Uhr
Eröffnung: 24.9.19, 19 Uhr

24.10.19 – 1.12.19
DOCMA AWARD
„Remix Culture“, oder auch eigene Bilder aus berühmten Bildstilen und Motiven neu zusammensetzen und individuell interpretieren – das ist das Thema des DOCMA Award 2019. Remix kommt als Begriff ursprünglich aus der Musik. In den visuellen Künsten bezeichnet er zweierlei: Zum einen die Neuinterpretation einer vorhandenen Arbeit, zum anderen die Gestaltung eines neuen Werkes durch den Einsatz von erkennbaren Elementen aus anderen Werken. Die meisten Arbeiten sind ohnehin Remixe – aus dem, was uns als Kreative ein Leben lang visuell geprägt hat. Das machen wir uns in der Regel allerdings so nicht bewusst. Die Ausstellung der Gewinnerarbeiten findet im Museum für Kommunikation Frankfurt statt.
Vorstellung für die Medien: 23.10.19, 11 Uhr Eröffnung: 23.10.19, 19 Uhr

Ab 12.12.2019
Das Geheimnis. Ein gesellschaftliches Phänomen
Ob am Arbeitsplatz, beim Arzt oder in der Familie – kaum ein Bereich in unserem Leben kommt ohne Geheimnis aus. Geheimnisse können schön sein, erschreckend, böse oder banal. Es gibt sie, seit Menschen zusammenleben, und ihre Geschichte ist eng mit der gesellschaftlichen Entwicklung verbunden. Im 21. Jahrhundert jedoch scheint sich die Bedeutung von Geheimnissen verändert zu haben: Soziale Netzwerke, neue Kommunikationsformen und Überwachung bedrängen die Räume und Sphären, die das Entstehen und Bewahren von Geheimnissen ermöglichen, während Transparenz zum Leitbegriff nicht nur in Politik und Wirtschaft wird. Die Ausstellung Geheimnis. Ein gesellschaftliches Phänomen fragt nach dem Zusammenspiel von Transparenz und Schutz, von Macht und Vertrauen sowie von persönlicher Freiheit und gesellschaftlicher Verantwortung.
Vorstellung für die Medien: 10.12.19, 11 Uhr
Eröffnung: 11.12.19, 19 Uhr

Projekte
Leben & Lernen X.0
Mit dem Projekt bietet das Museum für Kommunikation Frankfurt ein Forum für Themen rund um den digitalen Wandel und lädt zur aktiven Mitgestaltung ein. Leben & Lernen X.0 umfasst verschiedene Lern- und Veranstaltungsformate wie Podiumsdiskussionen, Workshops, Bürgerforen und künstlerische Aktionen zu den Schwerpunkten Digitale Bildung, Zukunft der Demokratie und Zukunft der Arbeit. 2019 werden die Debatte-Dienstage fortgesetzt, bei denen Bürger*innen die Möglichkeit bekommen, zu einem Zukunftsthema mit geladenen Experten zu diskutieren.2019 bringt das Format Podcast eine neue Möglichkeit, Themen rund um das Thema Digitalisierung etc. zu erfahren und spannende Einblicke von Mitarbeiter*innen der Museumsstiftung, aber auch externen Fachleuten zu erhalten.
2020 wird das Projekt in einer Ausstellung visualisiert.

Museumpädagogisches Programm
Das museumspädagogische Programm des Museum für Kommunikation setzt sich aus einer Vielzahl diverser Angebote zusammen. Für Kinder und Familien, Jugendliche und Erwachsene sowie Klassen und Gruppen werden zugeschnittene Führungen zu der Dauer-und Sonderausstellungen angeboten. Darüber hinaus finden begleitende Medienworkshops zu digitalen Themen wie Daten und Social Media statt. Auch gibt es die Möglichkeit, an verschiedenen Werkstätten teilzunehmen. Weitere Angebote, die im museumspädagogischen Programm enthalten sind, sind die Kinderwerkstatt und das Ferienprogramm.

Museum für Kommunikation Frankfurt
Schaumainkai 53 (Museumsufer)
60596 Frankfurt
Telefon +49 (0)69 60 60 0
Telefax +49 (0)69 60 60 666
E-Mail: mfk-frankfurt@mspt.de
https://www.mfk-frankfurt.de

Von „Das neue Frankfurt damals und heute“ bis „Spielplatz-Pioniere“ – Programm 2019 im Deutschen Architekturmuseum Frankfurt

Deutsches Architektur-Mueseum - Ab 2020/21 ist eine Renovierung geplant. © Foto: Diether v. Goddenthow
Deutsches Architektur-Mueseum – Ab 2020/21 ist eine Renovierung geplant. © Foto: Diether v. Goddenthow

Das Deutsche Architekturmuseum Frankfurt bietet auch 2019 wieder eine Reihe neuer spannender Ausstellungs-Highlights: Vom „Neuen Frankfurt damals wie heute“ und „preiswertem Wohnen für alle“ über die „Vibrierende Architekturszene von Bangladesch“ und „Die Ursprünge der Frankfurter Paulskirche“ bis hin zu den „Pionieren der Spielplatzprojekte“. Die Sonderschau „Die immer neue Altstadt“ wird bis nach der Nacht der Museen Mitte Mai verlängert.

„Das war das erfolgreichste Jahr seit den Anfangsjahren unseres Hauses. Wir hatten insgesamt 110.712 Besucher, was für dieses kleine Haus wirklich sehr, sehr viel ist“, freut sich   Andrea Jürges,  stellvertretende Direktorin des DAM,  auf der gestrigen Jahrespressekonferenz über die gute Bilanz für das Jahr 2018 mit 16 Wechselausstellungen sowie der Dauerausstellung “Von der Urhütte zum Wolkenkratzer” sowie weiteren knapp 400 Veranstaltungen. Zudem lockte die „LegoBaustelle“ im Rahmen des traditionellen Sommer- und Winterferienprogramms rund 8.400 kleine und große Besucher in das DAM.

Absolute Publikumsmagnete waren 2018 aber vor allem die sehr beliebten  großen Ausstellungen von „SOS Brutalismus“ und  „Frau Architekt“ über „Große Oper – viel Theater?“ und „Fahr Rad“ bis hin zu  „Die immer Neue Altstadt“, die weiterhin große Besucherströme anzieht. Einige dieser Ausstellung werden als Wanderausstellungen „weiterziehen“. „Wir hatten nicht einmal ein Sommerloch“, was das Haus wohl der „Fahr Rad“-Ausstellung mit Begleitprogrammen verdanke, da das Thema in Frankfurt  sehr präsent sei, so Jürges.

Auch das Jahr 2019 verspricht wieder ein spannendes Ausstellungs- und Veranstaltungsjahr zu werden:

Die immer Neue Altstadt – Bauen zwischen Dom und Römer seit 1900. Vom 22. September 2018 – 12. Mai 2019. © Foto: Diether v. Goddenthow
Die immer Neue Altstadt – Bauen zwischen Dom und Römer seit 1900. Vom 22. September 2018 – 12. Mai 2019. © Foto: Diether v. Goddenthow

Die seit dem 22.9.18 im Foyer des Hauses laufende Ausstellung  „Die immer neue Altstadt – Bauen zwischen Dom und Römer “ wird wegen ihrer anhaltend großen Resonanz und des breiten Interesses an dem Hintergrund zur neuen Altstadt bis zum 12. Mai 2019 verlängert, also bis nach der Nacht der Museen, so Jürges. Besucher können hier nicht nur Bilder, Modelle und Planungsunterlagen baugeschichtlicher Entwicklungsart besichtigen, sondern auch die gesamte Debatte erleben vom heftigen Rekonstruktionssteit der Nachkriegszeit bis hin zur Bürgerinitiative, die den Weg zur Teilrekonstruktion der neuen Altstadt erkämpfte.

Best Highrises 2018/19 – Internationaler Hochhaus Preis 2018. Vom  3. November 2018 – 3. März 2019. © Foto: Diether v. Goddenthow
Best Highrises 2018/19 – Internationaler Hochhaus Preis 2018. Vom 3. November 2018 – 3. März 2019. © Foto: Diether v. Goddenthow

Die Ausstellung „Best Highrises 2018/19– Internationaler Hochhaus Preis 2018″ kann noch bis zum 3. März 2019 besichtigt werden. Präsentiert werden hier 36 kürzlich fertiggestellte Hochhausprojekte auf der ganzen Welt, die sich durch zukunftsweisende Gestaltung, Funktionalität, innovative Bautechnik, städtebauliche Einbindung, Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit auszeichnen. Sehr sehenswert, nicht nur für Architekturstudenten.

Der "Kulturpalast Dresden"  wurde am 26.1.2019 mit dem DAM Preis für Architektur in Deutschland ausgezeichnet. © Foto: DAM
Der „Kulturpalast Dresden“ wurde am 26.1.2019 mit dem DAM Preis für Architektur in Deutschland ausgezeichnet. © Foto: DAM

Noch bis zum 22. April 2019 sind die besten 25 Bauten in und aus Deutschland einschließlich dem Preisträger des DAM Preis 2019 zu sehen – die Auszeichnung ging an gmp Architekten – von Gerkan,
Marg und Partner für die Modernisierung und den Umbau des Kulturpalasts Dresden. Zu entdecken gibt es die Vielfalt der Gegenwartsarchitektur in Deutschland: Es finden sich Bauten im ländlichen Raum ebenso wie in Kleinstädten und urbanen Ballungsräumen.

Gleich zwei Ausstellungen zum Thema bezahlbares Wohnen – aus der Perspektive des Neuen Frankfurt 1925-1933 und mit dem Wettbewerb Wohnen für alle heute – werden ein Schwerpunkt im Ausstellungsprogramm 2019 sein.

Zum Bauhaus-Jubiläumsjahr: NEUER MENSCH, NEUE WOHNUNG – Die Architektur des Neuen Frankfurt 1925 – 1933

Das Neue Frankfurt. Monatszeitschrift für die Fragen der Großstadtgestaltung 1926 - 1927 © Foto: Diether v. Goddenthow
Das Neue Frankfurt. Monatszeitschrift für die Fragen der Großstadtgestaltung 1926 – 1927 © Foto: Diether v. Goddenthow

Die Ausstellung „Neuer Menschen, neue Wohnung“ zeigt vom 23.3. bis 18.08.2019 die unter Oberbürgermeister Ludwig Landmann und seinem Stadtbaurat Ernst May geprägte neue Frankfurter Architektur von 1925–1933. Das beispielhafte Wohnungs- und
Städtebauprogramm war von internationaler Ausstrahlung und begründete den Ruhm der Stadt Frankfurt als Hochburg der Moderne. Die gemeinsam von Historischem Museum, Museum Angewandte Kunst und Deutschem Architekturmuseum initiierte Ausstellung versteht sich als Beitrag zum diesjährigen Bauhaus-Jubiläum.
Zum Bauhaus-Jubiläumsjahr findet zudem eine zweiteilige Vorlesungsreihe des CCSA (Center for Critical Studies in Architecture) statt, mit der ein kritischer Blick auf das Bauhaus gerichtet wird. Im Zentrum steht die Architektur: Ihre Rezeption, die Migration der Akteure und die Kritik am Bauhaus sind die Themen für Vorträge und Dialoge.

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Der zweite Teil der Ausstellung „Wohnen für alle – das neue Frankfurt 2019″ zeigt vom 13.4. — 23.6.19 die Wettbewerbs-Entwürfe für bezahlbares und gutes Wohnen in Frankfurt. „Nach einer ersten Phase, in der über 100 Architekten aus dem In- und Ausland mehr als 130 realisierte Projekte eingereicht haben, geht es 2019 um konkrete Entwürfe. Für vier Baufelder auf dem städtischen Areal am Hilgenfeld entwickeln die in Phase 1 ausgewählten Architekten Ideen für ein Bauen, das bezahlbar ist und zugleich zeitgemäßes Wohnen bietet.“, heißt es im Ausstellungsprospekt.

Mit dem diesjährigen „Europäischen Architekturfotografie-Preis architekturbild“ waren die Fotografen aufgefordert, ihre Standpunkte zu „Joyful Architecture“ zu zeigen — freie Interpretationen, entgegen den gängigen Erwartungen an Architektur, möglich. Der Preis wird seit 1995 alle zwei Jahre ausgeschrieben, alle Anerkennungen und Gewinner sind in der Ausstellung vom 4.05. bis 1.09. 2019 zu sehen.

Einblicke in die vibrierende Architekturszene Bangladeschs gewährt die Ausstellung „Bengal Stream“ anhand von 60 Projekten etablierter und junger bengalischer Architekten. Eine Übernahme aus dem SAM Schweizerisches Architekturmuseum in Zusammenarbeit mit dem Bengal Institute for Architecture, Landscapes and Settlements, Dhaka – erweitert um ein umfangreiches Begleitprogramm zum Thema Klima- und Kulturwandel vom 7.06. bis 20.10.2019.

Auch 2019 küren Callwey Verlag und DAM wieder die „Häuser des Jahres“. Die besten Einfamilienhäuser werden in einer umfassenden Schau vom 26.09, bis 24.09. 2019 gezeigt.

Ab Herbst widmet sich eine Ausstellung den Ursprüngen der Frankfurter Paulskirche. Ist das
Denkmal in Gefahr?. Die Ausstellung startet am 7.09. 2019 und wird bis in den Januar 2020 hineingehen. .

Vielfältige und neue Einblicke versprechen auch ab November 2019 die Pioniere der Spielplatzkonzepte des 20. Jahrhunderts in der „The Playground Project“.

Weiterführende Informationen:

 

DEUTSCHES ARCHITEKTURMUSEUM (DAM)
Schaumainkai 43
60596 Frankfurt am Main
www.dam-online.de

Öffnungszeiten:
Di, Do-So 11-18 Uhr, Mi 11-20 Uhr, Mo geschlossen

Eintrittspreise:
9 Euro, ermäßigt 4,50 Euro
Freier Eintritt für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren, Studierende der Goethe-Universität und der
Frankfurt University of Applied Sciences, Mitglieder des Fördervereins, Inhaber der DAM-Karte, der
Museumsufer-Card und des Museumsufer-Tickets, Mitglieder der AKH, ICOM-Mitglieder, Besucher aus
den Partnerstädten, notwendige Begleitpersonen für behinderte Menschen