Oestrich-Winkel, 19.6.2018 — Nach dem plötzlichen Tod des Dirigenten Enoch zu Guttenberg, übernimmt der US-amerikanische Dirigent Kent Nagano die Leitung der Aufführung von Giuseppe Verdis Messa da Requiem am 28.6.2018 in Kloster Eberbach.
Wie die Veranstalter mitteilen hat Kent Nagano, der Generalmusikdirektor der Hamburgischen Staatsoper und des Philharmonischen Staatsorchesters Hamburg, in den vergangenen Jahren mehrfach mit dem Orchester der KlangVerwaltung München zusammengearbeitet. Zuletzt war das 2015 und 2016 beim Vorsprung-Festival der AUDI-Sommerkonzerte in Ingolstadt, dessen Intendant Kent Nagano von 2014 bis 2016 war. Die Chorgemeinschaft Neubeuern hat Nagano bei der Aufführung von Haydns „Jahreszeiten“ in der Hamburger Elbphilharmonie im Oktober 2017 dirigiert.
Bitte beachten Sie: Das Konzert am 28.6. muss aus organisatorischen Gründen um 20.30 Uhr anfangen!
28.6. Donnerstag, 20.30 Uhr
Kloster Eberbach, Eltville am Rhein, Basilika
Giuseppe Verdi: Messa da Requiem
Susanne Bernhard Sopran
Anke Vondung Mezzosopran
Sung Min Song Tenor
Shenyang Bassbariton
Chorgemeinschaft Neubeuern
Orchester der KlangVerwaltung München
Kent Nagano Leitung
„Meeting of Styles-Festival 2018″: Noch bis morgen, dem 17. Juni 2018, findet das internationale, weltweite Treffen von Graffiti-Künstlern in Wiesbaden Mainz-Kastel am Brückenkopf statt unter dem Motto: „Between des Lines“.
130 Künstlerinnen und Künstler aus 26 Ländern bearbeiten mit Spraydosen, Klebebändern, Pinseln und viel Farbe seit dem 14. Juni rund 4.000 Quadratmeter Wandflächen von Unterführungen, Mauern und Hauswänden. Abgerundet wird das Festival mit einem Rahmen-Programm mit Rap-, Breakdance-, und Skate-Sessions, Opening- und Main-Party, Grillstand, Bar und Ständen. Mit Ausnahme der Parties wird das gesamte Programm jedem Interessierten frei von Eintritt geboten.
Mit Hector Berlioz „Harold in Italie“ op. 16 und Giacomo Puccinis Messa di Gloria eröffnen der MDR Rundfunkchor und das hr-Sinfonieorchester unter Leitung von Andrés Orozco-Estrada mit internationalen Spitzensolisten am 23.Juni 2018 in der Basilika von Kloster-Eberbach Eltville die 31. Saison des Rheingau Musik Festivals. In diesem Jahr steht das Rheingau-Musikfestival ganz im Zeichen von „Freundschaft“. Auch dieses Mal gelang es den Veranstaltern wieder ausgefallene wie bekannte, herausragende musikalische Projekte zu konzipieren und renommierte Künstler zu verpflichten.
Beispielsweise wird als Artist in Residence die Sopranistin Annette Dasch in sechs Veranstaltungen mit Musik von Beethoven bis Lehár ihre ganze musikalische Bandbreite präsentieren. Der Oboist Albrecht Mayer wird als Fokus-Künstler sechs Veranstaltungen mit Musik von Vivaldi bis Britten zu erleben sein. In der Fokus-Reihe mit dem Komponisten und Bratschisten Brett Dean tauchen wir in fünf Veranstaltungen tiefer in seinen musikalischen Kosmos ein. Im „Fokus Jazz“ richten wir in diesem Jahr den Blick auf fünf der derzeit angesagtesten Klaviertrios: Brad Mehldau Trio, Jason Moran & The Bandwagon, David Gazarov Trio, Omer Klein Trio und Tingvall Trio. Daneben stehen in diesem Jahr die Themenschwerpunkte „Claude Debussy: 100. Todestag“ „Next Generation“ und „Expedition Sound“ im Vordergrund. Mit der Reihe „Leonard Bernstein: 100. Geburtstag“ nehmen wir den runden Gedenktag des legendären amerikanischen Komponisten zum Anlass für ein musikalisches Porträt, in dem die größten Werke des begnadeten Künstlers erklingen und Bernsteins Leben und Wirken näher beleuchtet wird. Auf 149 Konzerte werden an 40 Spielstätten des Rheingaus und benachbarter Regionen veranstaltet. Die Hauptveranstaltungsorte sind das Kloster Eberbach, Schloss Johannisberg, Schloss Vollrads und das Kurhaus Wiesbaden. Dazu kommen zahlreiche Kirchen und Weingüter. Konzerte finden wieder in der Abtei St. Hildegard in Rüdesheim-Eibingen, im ESWE Atrium in Wiesbaden, im Kulturzentrum Schlachthof Wiesbaden und in der Kultur- und Veranstaltungshalle kING in Ingelheim am Rhein statt. Als neue Spielstätten konnte das RheinMain CongressCenter und die Pfarrkirche St. Pankratius in Budenheim gewonnen werden.
Es wird wieder „blutig“: Auch bei den neuen Terminen am 21. und 28. Juni 2018 der Reihe „Nachtvorlesung“ im Hörsaal 505 der Chirurgie an der Mainzer Unimedizin geht es erneut um „Platzende Organe“. Dieses Mal stehen nicht Magendurchbruch und Aneurysmen im Vordergrund. Themen sind reißende Lungen, Uterusrupturen, das Platzen von Blase, Nieren & Hoden , Intrakranielle Blutungen und was zu tun ist, wenn es die Hauptschlagader „fetzt“.
Lesen Sie auch Michael Bermeitingers Interview in der Mainzer Allgemeinen Zeitung vom 15. Juni 2018 mit dem Initiator der Reihe Nachtvorlesungen Professor Christian-Friedrich Vahl, Direktor der Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie, über Zysten und wann sie platzen können….
DAS PROGRAMM
Donnerstag, 21. Juni 2018, 20 Uhr
Prof. Hake, Herz-, Thorax-, Gefäßchirurgie (HTG): Wenn die Lunge reißt. Pneumothorax, Lungenemphysem
Dr. Parvanta, Frauenklinik: Platzende Organe bei Frauen – Uterusruptur
PD Helling, Hals-Nasen-Ohren-Klinik: Notfälle HNO-Bereich
PD Höfner, Urologie/Kinderurologie: Platzen von Blase, Nieren & Hoden – Der urologische Notfall
Donnerstag, 28. Juni 2018, 20 Uhr
Prof. Ringel, Neurochirurgie: Wenn einem der Kopf platzt … Intrakranielle Blutungen
Dr. Grimminger, Allg.-, Viszeral-und Transplantationschirurgie: Wenn Organe zerreißen … minimal-invasive Strategien
Prof. Espinola-Klein, Kardiologie: Bauchaortenaneurysma – wann sollte man danach suchen?
Prof. Vahl, Prof. Dorweiler, Dr. El-Beyrouti und Dr. Dohle, alle HTG: Die Aortenunit – schnelle Hilfe, wenn die Hauptschlagader platzt.
Ort:
Mainzer Universitätsmedizin
Hörsaal Chirurgie, Gebäude 505 H
Kulturdezernent Axel Imholz hat am Freitag, 15. Juni, im Hotel Oranien die Auswahlkommission des European Youth Circus begrüßt, die ein Wochenende lang zu Gast in Wiesbaden ist.
An diesem Wochenende, 16./17. Juni, wird die Auswahl für die Artisten das European Youth Circus 2018 vorgenommen. Die fünfköpfige Gruppe muss aus 157 Darbietungen 25 Artisten oder Artisten Gruppen auswählen, die zum Wiesbadener Artistik Festival eingeladen werden. Kulturdezernent Axel im Holz wünschte den Auswahlkommissaren viel Glück. „Ich bin mir sicher, dass wir wieder hochwertige und qualifizierte Darbietungen bei unserem Festival sehen werden „ sagte umhört. Mitglieder der Auswahlkommission sind Arlette Hanson (Winter circus Arlette Hanson, Niederlanden), Lisa Rinne (Artisten des European Youth Circus, Goldpreisträgerin von 2014) Jonas Slanzi aus der Schweiz (Artist des European Youth Circus), Peter Kremer aus Deutschland (Circus-Experte) und Frank Zammert (Kulturamt Wiesbaden).
Der European Youth Circus findet vom 25. bis 28. Oktober 2018 in Wiesbaden statt. Nähere Informationen gibt es unter www.wiesbaden.de/circusfestival.
(Mainz, 14. Juni 2018, rdr) Die Boehringer Ingelheim Stiftung zeichnete im Rahmen einer feierlichen Preisverleihung die beiden Biologen Dr. Frank Bicker und Dr. Swenja Kröller-Schön mit dem diesjährigen Boehringer-Ingelheim-Preis aus. Der mit insgesamt 30.000 Euro dotierte Preis geht zu gleichen Teilen an die beiden erfolgreichen Nachwuchswissenschaftler der Universitätsmedizin Mainz. Dr. Swenja Kröller-Schön konnte erstmals den molekularen Mechanismus entschlüsseln, über den Fluglärm die Blutgefäße schädigen und damit schließlich zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen führen kann. Dr. Frank Bicker hat die bedeutende Rolle des Proteins EGFL7 bei der Bildung neuer Nervenzellen aus Stammzellen im erwachsenen Gehirn nachgewiesen. Diese Erkenntnisse haben direkte Implikationen für das lebenslange Lernen, aber auch für mögliche Therapieansätze im Rahmen der regenerativen Medizin.
„Die Neurowissenschaften und die Gefäßmedizin zählen zu unseren Forschungsschwerpunkten – gleichzeitig sind die Themen alternde Gesellschaft und Lärm in unserem täglichen Leben von großer Relevanz“, betont Univ.-Prof. Dr. Ulrich Förstermann, Wissenschaftlicher Vorstand und Dekan der Universitätsmedizin Mainz. „Es freut mich sehr, dass wir heute diese beiden Wissenschaftler auszeichnen dürfen, die sich solch wichtigen Forschungsthemen widmen und diese mit großem Enthusiasmus und Professionalität vorantreiben.“
Dr. Claudia Walther, Geschäftsführerin der Boehringer Ingelheim Stiftung, unterstreicht: „Es ist immer wieder eine Freude, beispielhafte Leistungen wie die der diesjährigen Preisträger mit dem Boehringer-Ingelheim-Preis auszuzeichnen. Mehr als 100 fortgeschrittene Nachwuchsforscher und -forscherinnen haben ihn bisher erhalten. Damit steht der Preis auch für das langfristige Engagement der Stiftung für exzellente Wissenschaft in Mainz.“
Im Anschluss an die Verleihung der Urkunden präsentierten die beiden Preisträger ihre Forschungsarbeiten in allgemeinverständlichen Vorträgen. Der ehemalige Direktor der III. Medizinischen Klinik und Poliklinik und Präsident der Association for Cancer Immunotherapy (CIMT), Univ.-Prof. Dr. Dr. h. c. Christoph Huber, stellte in seinem Festvortrag „Moderne Immuntherapien für Krebserkrankungen“ vor.
Mit dem Boehringer-Ingelheim-Preis zeichnet die Boehringer Ingelheim Stiftung Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler der Universitätsmedizin Mainz für exzellente wissenschaftliche Leistungen auf dem Gebiet der theoretischen und klinischen Medizin aus. Der Preis ist mit insgesamt 30.000 Euro dotiert und wird seit 1969 jährlich vergeben.
Einzelheiten zur Arbeit von Dr. Frank Bicker (Jahrgang 1978)
Dr. Frank Bicker hat die bedeutende Rolle des Proteins EGFL7 bei der Bildung neuer Nervenzellen aus Stammzellen im erwachsenen Gehirn und dessen Wirkungsweise nachgewiesen. Diese Erkenntnisse haben direkte Implikationen für das lebenslange Lernen, aber auch für mögliche Therapieansätze im Rahmen der regenerativen Medizin.
Bei gesunden Erwachsenen herrscht im Gehirn ein Gleichgewicht zwischen Abbau und Neubildung neuer Nervenzellen, da alte, abgestorbene Zellen durch neue ersetzt werden. Die neuen Nervenzellen entwickeln sich dabei aus sogenannten Stammzellen. Sie können sich im Gegensatz zu ausgereiften Nervenzellen noch teilen und so Zellen produzieren, die zu Nervenzellen heranreifen können. Sterben durch Verletzungen oder Krankheit des Gehirns mehr Nervenzellen, wird dieser Prozess angekurbelt. Eines von zwei Reservoirs für Stammzellen ist die Subventrikuläre Zone. Diese Zone versorgt unter anderem den Riechkolben – den Teil des Gehirns, der direkt über der Riechschleimhaut der Nase liegt – mit ausgereiften Nervenzellen. Jedoch reift nur ein sehr geringer Teil aller Stammzellen im Gehirn tatsächlich zu funktionierenden Nervenzellen aus. „Dies lässt uns vermuten, dass die Reifung von Nervenzellen und deren Einbau in das Gehirn ein kritischer Schritt ist“, erläutert Frank Bicker. „Der chronische Verlauf bestimmter neurodegenerativer Erkrankungen wie Demenz oder Morbus Parkinson spricht beispielswiese dafür, dass das Gehirn aus eigener Kraft nicht in der Lage ist, den Verlust von Nervenzellen vollständig auszugleichen, obwohl es durchaus das Potential hat, sich selbst ‚auszubessern‘.“
Deshalb haben die Wissenschaftler sich auf die Suche nach Faktoren gemacht, die die Bildung neuer Nervenzellen stimulieren können – und haben mit dem Protein EGFL7 ein in dieser Hinsicht vielversprechendes Molekül identifiziert und unter die Lupe genommen. EGFL7 wird unter anderem von Zellen in der Wand der Blutgefäße, Nervenzellen und Stammzellen im Gehirn gebildet. „Wir konnten im Tiermodell zeigen, dass EGFL7 zum einen die Bildung von Vorläuferzellen fördert, und zum anderen dafür sorgt, dass diese auch tatsächlich zu reifen Nervenzellen werden und als solche in das existierende Netzwerk aus Nervenzellen im Gehirn eingebaut werden können“, so Frank Bicker. Normalerweise werden die Zellen des Riechkolbens bei Mäusen ständig erneuert. Schalteten die Forscher die EGFL7-Produktion ab, konnten die untersuchten Mäuse schlechter riechen, da weniger Nervenzellen heranreiften.
Zusammenfassend ist nun klar, dass EGFL7 den natürlichen Prozess fördert, bei dem fortwährend neue Nervenzellen entstehen. „Weitere Studien müssen jetzt zeigen, inwieweit wir dieses Protein therapeutisch nutzen können“, resümiert Frank Bicker. „Etwa bei der Behandlung von Demenz und Morbus Parkinson oder sogar bei akuten Verletzungen, wie dem Schlaganfall. Der Schutz des alternden Gehirns zur Prävention von Erkrankungen wird ebenfalls im Fokus weiterer Studien stehen.“
Originalpublikation:
Neurovascular EGFL7 regulates adult neurogenesis in the subventricular zone and thereby affects olfactory perception
Frank Bicker, Verica Vasic, Guilherme Horta, Felipe Ortega, Hendrik Nolte, Atria Kavyanifar, Stefanie Keller, Nevenka Dudvarski Stankovic, Patrick N. Harter, Rui Benedito, Beat Lutz, Tobias Bäuerle, Jens Hartwig, Jan Baumgart, Marcus Krüger, Konstantin Radyushkin, Lavinia Alberi, Benedikt Berninger & Mirko H.H. Schmidt
Einzelheiten zur Arbeit von Dr. Swenja Kröller-Schön (Jahrgang 1979):
Swenja Kröller-Schön untersuchte in der ausgezeichneten Arbeit den Einfluss von Fluglärm auf die Gesundheit, insbesondere mit Blick auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Sie hat vor allem die molekularen Prozesse untersucht, über die Fluglärm Schäden an den Blutgefäßen verursachen kann. Sie konnte zeigen, dass Fluglärm über den gleichen Mechanismus zu Gefäßfunktionsstörungen führt wie traditionelle Risikofaktoren – ein echter Durchbruch bei der Lärmforschung.
„Aus früheren Studien an gesunden Probanden und Patienten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen wussten wir, dass Fluglärm insbesondere die Gefäße schädigt“, erläutert Swenja Kröller-Schön. „Die molekularen Mechanismen dieser Gefäßschädigung waren bis dato jedoch unbekannt. Es gab bisher so gut wie keine Studien, die uns erklären konnten, warum und wie Lärm krank macht.“
In einem neu entwickelten Tiermodell konnte die Biologin nun feststellen, dass Fluglärm zu deutlich mehr Stresshormonen und mehr oxidativem Stress führt. Dies stört die Funktion der Gefäße und erhöht den Blutdruck. Sie konnte auch zeigen, dass in den Zellen der Gefäßwände andere Gene aktiv waren. Darüber hinaus entschlüsselte die Biologin gemeinsam mit ihren Forscherkollegen Enzyme, die für den nachhaltigen Gefäßschaden verantwortlich sind. „Basierend auf diesen Daten konnten wir erstmals ein Modell für eine Lärm-induzierte Krankheitsentstehung postulieren“, so Swenja Kröller-Schön. „Die Ergebnisse dieser Studie ermöglichen es somit erstmalig, spezifische Strategien zu entwickeln, die die durch Lärm ausgelösten negativen Konsequenzen für Gefäße abschwächen und so Menschen vor den Folgen des Fluglärms schützen.“
Im Rahmen der aktuellen Sonderausstellung „Walt Disney – Mickey, Donald & Friends“ veranstaltet das Landesmuseum Mainz der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (GDKE) gemeinsam mit der mainzplus CITYMARKETING GmbH ein Open Air-Kinowochenende. Im idyllischen Innenhof des Landesmuseums werden am 16. und 17. Juni jeweils ein Klassiker aus den frühen Jahren sowie ein Kino-Hit der jüngsten Zeit gezeigt. Einlass an beiden Tagen ist um 19 Uhr. So können die Besucher zunächst entspannt durch die Ausstellung wandern und im Anschluss die beiden Filme im Innenhof genießen. Passend dazu bietet Stullen Andi Popcorn, Snacks sowie Wein und alkoholfreie Getränke an. Filmstart ist um 21 Uhr. Der Eintritt zum Open Air-Kino ist kostenfrei. Für den Besuch der Ausstellung gelten ab 17 Uhr gesonderte Eintrittspreise (6 Euro, ermäßigt 4 Euro).
Wie der Börsenverein des Deutschen Buchhandels mitteilt, hat der Stiftungsrat des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels die deutsche Literatur- und Kulturwissenschaftlerin Aleida Assmann und den deutschen Ägyptologen und Kulturwissenschaftler Jan Assmann zu den diesjährigen Trägern des Friedenspreises gewählt. Heinrich Riethmüller, Vorsteher des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, hatte dies bei der Eröffnung der Buchtage Berlin 2018 bekannt gegebem. Die Verleihung findet zum Abschluss der Frankfurter Buchmesse am Sonntag, 14. Oktober 2018, in der Paulskirche in Frankfurt am Main statt und wird live im Fernsehen übertragen. Der Friedenspreis wird seit 1950 vergeben und ist mit 25.000 Euro dotiert.
In der Begründung des Stiftungsrats heißt es: „Den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels verleiht der Börsenverein im Jahr 2018 an Aleida und Jan Assmann und ehrt damit ein Forscherpaar, das sich in seiner Arbeit seit Jahrzehnten wechselseitig inspiriert und ergänzt. Die Literatur- und Kulturwissenschaftlerin Aleida Assmann greift mit ihren wissenschaftlich fundierten Studien engagiert die immer wieder neu virulenten Themen von Geschichtsvergessenheit und Erinnerungskultur auf. Angesichts einer wachsenden politischen Instrumentalisierung der jüngeren deutschen Geschichte leistet sie in hohem Maße Aufklärung zu Fragen eines kulturellen Gedächtnisses einer Nation. Ihr Werk weist darauf hin, dass ein offener und ehrlicher Umgang mit der Vergangenheit grundlegende Bedingung für ein friedliches Miteinander ist. Der Ägyptologe und Kulturwissenschaftler Jan Assmann hat durch sein umfangreiches wissenschaftliches Werk internationale Debatten um Grundfragen zu den kulturellen und religiösen Konflikten unserer Zeit angestoßen. Mit seinen Schriften zum Zusammenhang von Religion und Gewalt sowie zur Genese von Intoleranz und absolutem Wahrheitsanspruch leistet er einen unverzichtbaren Beitrag zum Verständnis der Friedensbereitschaft und Friedensfähigkeit der Religionen in der Weltgesellschaft von heute. Aus dieser spannungsvollen, komplementären Einheit, die Aleida und Jan Assmann bilden, ist ein zweistimmiges Werk entstanden, das für die zeitgenössischen Debatten und im Besonderen für ein friedliches Zusammenleben auf der Welt von großer Bedeutung ist.“
Aleida Assmann, geboren am 22. März 1947 in Bethel bei Bielefeld, beschäftigte sich in ihrem wissenschaftlichen Arbeiten neben der Anglistik und Archäologie seit den 1990er Jahren vornehmlich mit der Thematik des kulturellen Gedächtnisses, der Erinnerung und des Vergessens. 1993 folgte sie dem Ruf an den Lehrstuhl für Anglistik und allgemeine Literaturwissenschaft an der Universität Konstanz und nahm in den folgenden Jahrzenten zahlreiche Gastprofessuren weltweit wahr.
In ihrem 2006 erschienenen Buch „Der lange Schatten der Vergangenheit. Erinnerungskultur und Geschichtspolitik“ untersucht sie die Spannungen zwischen persönlicher Erfahrung und offiziellem Gedenken, gibt Ratschläge für eine angemessene Erinnerungskultur und plädiert dafür, dem Gedächtnis einen „gemeinsamen Erinnerungsraum“ zu geben, der sich auch in einem Gedenktag wiederfinden sollte. In ihrem jüngsten, 2017 erschienenen Buch „Menschenrechte und Menschenpflichten“ plädiert sie angesichts der aktuellen Flüchtlingsdebatte für einen neuen Gesellschaftsvertrag, für den die Menschenrechte, Werte wie Empathie und Solidarität sowie ein Kanon von Regeln für ein faires und respektvolles Zusammenleben von Einheimischen und Zugewanderten maßgeblich sind.
Ihr Ehemann Jan Assmann, geboren am 7. Juli 1938 in Langelsheim (Harz), leistete wissenschaftliche Grundlagenarbeit bei der Erschließung, Edition und Interpretation von Quellen zur ägyptischen Religion. Dabei verlegt er sich früh auf interdisziplinäre Ansätze, indem er philologische Deutungen von Texten in den Zusammenhang mit archäologischen Befunden stellt sowie den kulturellen und sozioökonomischen Hintergrund berücksichtigt. Über die Analyse des Totenkults setzt Jan Assmann sich zudem mit der Frage auseinander, welches Selbstverständnis eine Kultur späteren Generationen von sich vermitteln will.
Mit seinen ägyptologischen und kulturwissenschaftlichen Arbeiten revidiert Jan Assmann das biblische Bild des Alten Ägyptens von einer versklavten Gesellschaft unter pharaonischer Willkür und porträtiert stattdessen eine Zivilisation, die von Ordnungs- und Gerechtigkeitsvorstellungen geleitet ist. Einem erweiterten Kreis wird Jan Assmann über seine Arbeiten zur Entstehung des Monotheismus bekannt, dessen Anfänge er in dem Auszug der Israeliten aus Ägypten sieht. In dem 2016 erschienenen Buch „Totale Religion. Ursprünge und Formen puritanischer Verschärfung“ schlägt Jan Assmann schließlich einen Bogen zur aktuellen Diskussion über das Gewaltpotential monotheistisch geprägter Gesellschaften.
Zusammen mit seiner Frau Aleida gründet Jan Assmann 1978 den Arbeitskreis „Archäologie der literarischen Kommunikation“, in dem beide Vertreter verschiedener Disziplinen und Kultur-Fächer in einen Dialog bringen. Im Rahmen ihrer Arbeit formulieren Aleida und Jan Assmann das Konzept des kulturellen Gedächtnisses, das sie als offiziell institutionalisierte, konstruierte Form kollektiven Erinnerns vorstellen und von den rein subjektiven individuellen Erinnerungen abgrenzen. Sie greifen auch Themen der aktuellen Gegenwart auf wie zum Beispiel die Frage der individuellen und kollektiven Erinnerung an die Shoah, und machen es sich zur Aufgabe, auch die Erforschung von Literatur in diesen weiten kulturwissenschaftlichen Rahmen zu stellen.
Aleida und Jan Assmann erhielten zahlreiche Auszeichnungen, für ihr gemeinsames Schaffen unter anderem den Balzan-Preis (2017) und den Karl-Jaspers-Preis (2017). Aleida Assmann wurde mit dem A.H.-Heineken-Preis für Geschichte (2014), dem Max-Planck-Forschungspreis: Geschichte und Gedächtnis (2009) und weiteren Ehrungen ausgezeichnet. Jan Assmann wurde für sein Schaffen unter anderem mit dem Sigmund-Freud-Preis für wissenschaftliche Prosa (2016) und dem Thomas-Mann-Preis (2011) geehrt. Er erhielt 2006 das Bundesverdienstkreuz Erster Klasse. Aleida und Jan Assmann leben in Konstanz. Das Ehepaar hat fünf Kinder.
ACHEMA-Medienpreis: Herzen aus Spinat, Menschen auf Chips und kein Platz für Gülle
Der ACHEMA-Medienpreis 2018 geht an Marlene Heckl für ihren Blogbeitrag „Ein Herz aus Spinat“, der bei DocCheck und auf Scilogs erschienen ist. Der mit 10.000 Euro dotierte Preis wird am 14. Juni 2018 auf der ACHEMA, der weltgrößten Messe für die Prozessindustrie, in Frankfurt übergeben. Erstmals vergab die Jury außerdem zwei „Preise der Jury“ an Arndt Reuning für den Beitrag „Viel hilft Wenig“, der im Deutschlandfunk gesendet wurde, und an Dirk Gieselmann für den Beitrag „Der Mensch auf einem Chip“, erschienen im SZ Magazin.
Herzlichen Glückwunsch an die Preisträger!
Die Preisverleihung findet in diesem Jahr am Donnerstag, 14. Juni 2018, um 17.00 Uhr im Rahmen des DECHEMA-Tages auf der ACHEMA statt. Anmeldung unter presse[at]dechema.de.
Insgesamt waren 46 Beiträge aller Mediengattungen eingereicht worden, die Themen der chemischen Technik, Biotechnologie oder Verfahrenstechnik für eine breitere Öffentlichkeit interessant und verständlich aufbereiten.. Der Siegerbeitrag, in dem es um möglichen Einsatz pflanzlicher Gerüststrukturen als Basis für Organe geht, überzeugte besonders durch die spannende und anschauliche Vermittlung von Forschungsarbeiten, die einerseits enorme technische Möglichkeiten eröffnen; andererseits stehen sie noch ganz am Anfang, und die Autorin zeigt deutlich auf, wie weit der Weg zur Anwendung noch ist. Angesichts der Fülle überzeugender Einreichungen entschied die Jury aus Medienexperten und Wissenschaftlern, erstmals zusätzlich zwei mit je 1.000 Euro dotierte Sonderpreise zu vergeben.
Ein „Preis der Jury“ geht an Dr. Arndt Reuning. In seinem Radiobeitrag „Viel hilft wenig – Der Dünger wird zum Problem“ beschäftigt er sich mit anlässlich der Novellierung der Düngeverordnung mit der Stickstoffproblematik durch zu viel Gülle und stellt mögliche Lösungen dafür vor.
Den zweiten „Preis der Jury“ erhält Dirk Gieselmann, der unter dem Titel „Der Mensch auf einem Chip“ im SZ Magazin eindrücklich die Atmosphäre bei einem jungen Berliner Unternehmen beschreibt, das sich der Entwicklung von „Lab-on-a-Chip“-Systemen verschrieben hat. Sie sollen den menschlichen Organismus im Maßstab 1:100000 abbilden und könnten eines Tages Tierversuche überflüssig machen.
Die Qualität der Texte, Filme und Hörfunkbeiträge, die zum ACHEMA-Medienpreis 2018 eingereicht wurden, war fast durchgehend gut bis ausgezeichnet. Das Spektrum reichte vom Einsatz nachwachsender Rohstoffe über Biomaterialien und Pharmaforschung bis hin zur molekularen Küche. Aber auch Beiträge zur Abwasserproblematik, zu Dieselemissionen und zu digitalen Methoden, um Menschen mit „Locked-In-Syndrom“ zu helfen, waren dabei. „Gerade in Zeiten, in denen es der Wissenschaftsjournalismus nicht leicht hat und mit knappen Budgets und Sendezeiten den „alternativen Fakten“ entgegentreten muss, ist uns diese Auszeichnung ein besonderes Anliegen“, sagt Prof. Dr. Kurt Wagemann, Geschäftsführer der DECHEMA. „Wir möchten Autorinnen und Autoren ermutigen, sich auch weiter den komplexen Themen aus Wissenschaft und Technik zu widmen. Nur so ist ein vernünftiger gesellschaftlicher Dialog über Gentechnik, die Energiewende oder die Auswirkungen von Big Data möglich.“
Der ACHEMA-Medienpreis wird seit 1997 alle drei Jahre von der DECHEMA an den Autor, die Autorin oder das Autorenteam eines deutschsprachigen journalistischen Originalbeitrags verliehen, der Themen der chemischen Verfahrenstechnik, Biotechnologie, Chemie oder des Technischen Umweltschutzes einer breiten Öffentlichkeit in verständlicher Weise vermittelt.
Mit 3.737 Ausstellern aus 55 Ländern hat gestern die ACHEMA, das Weltforum für chemische Technik, Verfahrenstechnik und Biotechnologie ihre Pforten in Frankfurt geöffnet. Kaum im Blick der breiten Öffentlichkeit, trifft sich in Frankfurt am Main, vom Dachverband Dechema organisiert, alle drei Jahre die internationale „Community“ rund um Biotechnologie, Medizin- und Chemietechnik, Forschung, Wasser- und Rohstoffmanagement.
Vieles, was auf dieser Leitmesse unter dem dürren Begriff „Prozesstechnik“ subsumiert wird, hat in vielerlei Hinsicht Einfluss auf Leben, Alltag und Kultur. Es begleitet uns von morgens bis abends. Man denke allein an die Display-Materialien und –Technologien der eher für die Herstellung von Pharmaprodukten bekannten Merck AG in Darmstadt: Ohne Flüssigkristalle würden moderne Monitore, Touch-Screen und Displays nicht funktionieren: nicht im OP, TV, in der IT-Branche oder im digitalen Fotoapparat. Praktisch in allen Lebensbereichen moderner Lebenskultur sind Verbraucher mit Produkten, Techniken und Ausrüstungen konfrontiert, wie sie jetzt auf der ACHEMA in Frankfurt gezeigt werden.
Auf der Pressekonferenz verdeutlichten Jürgen Nowicki, (Linde Engineering) Vorsitzender des ACHEMA-Ausschusses, Dr. Utz Tillmann, Hauptgeschäftsführer des Verbandes der Chemischen Industrie (VCI) und Prof. Dr. Rainer Diercks, Vorsitzender der DECHEMA e.V., dass technologische Lösungen für die Chemie-, Pharma- und Lebensmittelbranche dazu beitragen, weltweit Ressourcen zu schonen und menschliche Grundbedürfnisse nach Nahrung, Energie, Gesundheit und Mobilität zu erfüllen.
Auf globale Phänomene wie den Klimawandel ließe sich nur mit globalen Anstrengungen reagieren. Dazu trügen energieeffiziente Methoden ebenso bei wie neue Speichertechnologien für erneuerbare Energien. Die Digitalisierung tue ein Übriges, die Branchen weltweit noch stärker zu vernetzen und zu integrieren.
Damit die Prozessindustrie dies leisten könne, wäre der internationale Austausch essentiell. An kaum einen Ort werde die Internationalität der Branchen so sichtbar wie bei der ACHEMA. Aber „Handelsbarrieren blockieren nicht nur den Austausch von Waren oder Dienstleistungen, sondern auch von Innovationen“, warnte Jürgen Nowicki, mit Blick über den großen Teich.
„Die Nachrichtenlage ändert sich quasi im Stundentakt; was bei Redaktionsschluss noch galt, könnte bei Drucklegung schon wieder überholt sein. Diese Unsicherheit betrifft auch uns und unsere Branchen. Praktisch alle Unternehmen der Prozessindustrie sind international aktiv. Das gilt nicht nur für die börsennotierten Weltkonzerne, sondern auch vielen klein- und mittelständischen Unternehmen, die mit High-Tech-Produkten häufig Weltmarktführer in ihrem Bereich und entsprechend global orientiert sind.“, unterstrich Prof. Dr. Rainer Diercks die dunklen Wolken über einer Branche, die noch boomt, und sich wohl auch in diesem Jahr auf 3,5 Prozent Wachstum freuen kann.
Handelsbarrieren und Strafzölle träfen gerade bei den Innovationsführern immer beide: „Den Produzenten, dessen Marktzugang erschwert wird, aber auch den Kunden, der gerade bei den hochspezialisierten Produkten keine adäquate Alternative findet. Dazu kommt die Unsicherheit: Investitionen in der Prozessindustrie haben einen langen Zeithorizont. Sie brauchen verlässliche Rahmenbedingungen. Nur so lassen sich Entscheidungen zu Gunsten moderner Anlagen und effizienterer Verfahren treffen – und damit auch zu Gunsten von Arbeitsplätzen und Steuergeldern sowohl im Export- als auch im Abnehmerland. Hier gilt noch mehr als für andere Branchen: Handelskriege kennen nur Verlierer“, erläuterte der DECHEMA-Vorsitzende.
Doch nicht nur die Hersteller und Aurüster seien international unterwegs. Auch die Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten, gleich ob in der Industrie oder an Hochschulen und Forschungseinrichtungen, seien auf den weltweiten Austausch angewiesen. Der ACHEMA-Kongress mit seinen rund 800 Vorträgen stehe hier exemplarisch für viele andere internationale Konferenzen, die nicht zuletzt von der DECHEMA ausgerichtet würden. „So stark nationale Forschung auch sein mag – aus den internationalen Kontakten ergeben sich viele zusätzliche Impulse, sei es aufgrund unterschiedlicher Forschungstraditionen und –schwerpunkte oder aufgrund unterschiedlicher regionaler Gegebenheiten wie etwa Rohstoff- und Energieverfügbarkeit oder Marktausrichtung,“ sagte der DECHEMA-Vorsitzende. Auch viele Forschungsgruppen seien sehr international besetzt. Erschwernisse bei Visavergaben oder Einreiserestriktionen behinderten deshalb Konferenzen und Kooperationen, denn sie beträfen nicht nur Forscher aus dem jeweiligen Land, sondern auch viele Wissenschaftler, die andernorts aktiv seien, so Prof. Diercks.
Dr. Utz Tillmann hob die geopolitischen Risiken für Rückschläge der Weltwirtschaft hervor. „Für Unsicherheit sorgen vor allem die USA mit ihrer protektionistischen Handelspolitik. Aber auch die industriepolitische Strategie in China ist nicht unproblematisch: Die Volksrepublik kauft gezielt europäische Unternehmen auf, um technologische Lücken zu schließen. Direktinvestitionen für ausländische Unternehmen im eigenen Land erschwert China aber weiterhin. Diese Ungleichbehandlung behindert die internationale Zusammenarbeit.“
Jedoch davon einmal abgesehen, habe die deutsche Chemie langfristig exzellente Perspektiven. Das läge auch daran, „dass unsere Unternehmen die Chancen der Digitalisierung und zirkulären Wirtschaftsweise erkannt haben und beherzt umsetzen“, so Dr. Tillmann. Innovative Lösungen seien gerade im Klimaschutz gefragt, wobei insbesondere große Erwartungen an die Chemiebranche gestellte würde, etwa ihre Produktion weniger CO2-intensiv und langfristig sogar treibhausgasneutral zu gestalten. Die deutsche Chemie habe bereits ihre CO2- -Emissionen seit 1990 halbiert“, so Dr. Tillmann. Klimaschutz sei nur eine wichtige Facette in der aktuellen Ära der chemischen Industrie, „die wir als ‚Chemie 4.0′ bezeichnen. Deshalb wollen deutsche Chemieunternehmen in den nächsten 3 bis 5 Jahren 1 Milliarde Euro in Digitalisierungsprojekte oder in neue digitale Geschäftsmodelle investieren. Hinzu kommen jährlich mehrere Milliarden Euro für die Entwicklung ressourcenschonender Innovationen. Gerade Digitalisierung und der sparsame Einsatz von knappen Ressourcen sind eng miteinander verknüpft und ermöglichen weitere Fortschritte bei der zirkulären Wirtschaft“. Außerdem eröffne die Digitalisierung auch Start-ups neue Nischen im Markt. Ihr Geschäftsmodell komme dabei teilweise ohne einen kapitalintensiven Produktionsbetrieb im Hintergrund aus, so der Vorsitzende des Verbandes der Deutschen Chemie.
Eröffnung – Achema-Startup-Preis 2018
Alles, was die Prozessindustrie forsche, entwickele und umsetze, sei auf die Zukunft ausgerichtet zum Wohl zukünftiger Generationen, begrüßte Prof. Dr. Rainer Diercks, Vorsitzender der DECHEMA e.V., bei der Eröffnungsveranstaltung. Gleich zu Beginn wurden die Sieger des DECHEMAX-Schülerwettbewerbs und des ACHEMA-Gründerpreises geehrt. Die drei Startups, die es in die Endrunde des zum zweiten Mal verliehenen ACHEMA-Gründerpreises geschafft hatten, erhielten je 10 000 Euro Preisgeld:
1.HeiDelTec. Das 2017 gegründete Unternehmen Heidelberg Delivery Technologies GmbH kurz „HeiDelTec“ entwickelt eine Drug-Delivery-Technologie, die eine orale Verabreichung von Peptiden und Proteinen ermöglicht.
2. Watttron. Dieses Jungunternehmen hat ein modulares Heizsystem für die definiert zonale Erwärmung entwickelt. Wie bei einem TFT-Display können einzelne kleine Heizkreise individuell hinsichtlich der Temperatur geregelt werden.
3. Plasmion. Auf der Grundlage ihrer Doktorarbeiten , stellte das wissenschaftliche Gründerteam basierend auf ihrer „Elektronische Nasen“-Technologie Add-on-Produkte her, mit denen Labor-Massenspektrometer zu online-Sensoren aufgerüstet und neue Analyseroutinen ermöglicht werden. Auf gut deutsch: Die – noch primär – in der Aroma-Analyse verwendet „Elektronische Nase“ kann nun auch online ambulant zum Einsatz kommen.
Von der Idee über das Konzept bis zum Business Plan unterstützt der ACHEMA-Gründerpreis mit dem, was am dringendsten gebraucht wird – Rat und Hilfe von Industrie- und Finanzexperten, Kontakte zu potentiellen Kunden und Investoren und eine hohe Sichtbarkeit gegenüber der weltweiten Industrie. Siehe hier: http://www.achema-gruenderpreis.de
Den Festvortrag hielt Sir James Fraser Stoddart. Der britisch-US-amerikanische Chemiker erhielt 2016 gemeinsam mit Jean-Pierre Sauvage und Ben Feringa den Nobelpreis für Chemie für „das Design und die Synthese von molekularen Maschinen“. Mit seinem Vortrag „Serendipity Strokes Discovery: Disrupting Established Industries“ gab Stoddart viele neue Impulse.
Event-Moderatorin Kay-Sölve Richter führte durch das Programm.
Meets your friends
Aussteller, Journalisten und ACHEMA-Besucher fanden sich im Anschluss des ersten ACHEMA-Messetages ungeachtet des einsetzenden Regens auf der Agora und dem Vorplatz des Forums ein.
Bei Klängen der bekannten Frankfurter Partyband Doctor Blond, rustikaler Kulinarik und ausgesuchter Getränke ließen Freunde, Kollegen oder Geschäftspartner den Tag in entspannter Atmosphäre ausklingen.