Carl-Zuckmayer-Medaille 2018 an die deutsch-japanische Wortakrobatin Yoko Tawada verliehen

Ministerpräsidentin Malu Dreyer würdigt die Sprachkünstlerin Yoko Tawada mit der Verleihung der Carl-Zuckmayer-Medaille 2018 an dessen Todestag  am 18. Januar  im Staatstheater Mainz © Foto: Heike v. Goddenthow
Ministerpräsidentin Malu Dreyer würdigt die Sprachkünstlerin Yoko Tawada mit der Verleihung der Carl-Zuckmayer-Medaille 2018 an dessen Todestag am 18. Januar im Staatstheater Mainz © Foto: Heike v. Goddenthow

Für ihre Verdienste um die deutsche Sprache hat Ministerpräsidentin Malu Dreyer die deutsch-japanische Schriftstellerin Yoko Tawada mit der Carl-Zuckmayer-Medaille ausgezeichnet. „Die neue Preisträgerin ist eine wahre Sprachkünstlerin, deren Erzählungen, Gedichte, Romane und Theaterstücke ein besonderer Lesegenuss sind. Ihr wunderbares Spiel mit Schrift- und Sprachbildern zeugt von einer großen Leidenschaft und einem besonderen Talent“, sagte die Ministerpräsidentin bei der Verleihung im Mainzer Staatstheater.

„Die neue Preisträgerin ist eine wahre Sprachkünstlerin, deren Erzählungen, Gedichte, Romane und Theaterstücke ein besonderer Lesegenuss". Malu Dreyer. © Foto: Diether  v. Goddenthow
„Die neue Preisträgerin ist eine wahre Sprachkünstlerin, deren Erzählungen, Gedichte, Romane und Theaterstücke ein besonderer Lesegenuss“. Malu Dreyer. © Foto: Diether v. Goddenthow

Yoko Tawada überschreite sprachliche Grenzen und mache deutlich, was Sprache für Fremdheit und Identität bedeutet. Auch ihre Abhandlungen über sprachtheoretische Fragen hätten eine höchst literarische Qualität. „Yoko Tawadas Werk lässt sich aber nicht auf ihre bi-kulturelle Erfahrung reduzieren. Sie bewegt sich vielmehr global in Sprachwelten und verbindet verschiedene kulturelle Einflüsse zu einem weltgewandten, poetischen Produkt“, so Ministerpräsidentin Malu Dreyer.

Yoko Tawada (links) mit der Jazzpianistin Aki Takase. © Foto: Diether  v. Goddenthow
Yoko Tawada (links) mit der Jazzpianistin Aki Takase. © Foto: Diether v. Goddenthow

Carl Zuckmayer und die Preisträgerin verbinden ihre klare Haltung zum tagespolitischen Geschehen und ihre Bereitschaft, sich für Ideale einzusetzen. In Japan engagierte sich Tawada seit Jahren gegen Atomkraft und jede Form von Krieg und gewaltsamer Auseinandersetzung.

„In ihren Texten schafft sie es, durch höfliche Zurückhaltung Kritik messerscharf zu platzieren. Auch Carl Zuckmayer war ein Aufmüpfiger seiner Zeit, der in seinen Dramen meisterlich persiflierte“, sagte die Ministerpräsidentin.

Die Laudatio hielt Prof. Dr. Sigrid Weigel, ehem. Direktorin des Zentrum für Literatur- und Kulturforschung in Berlin. © Foto: Diether  v. Goddenthow
Die Laudatio hielt Prof. Dr. Sigrid Weigel, ehem. Direktorin des Zentrum für Literatur- und Kulturforschung in Berlin. © Foto: Diether v. Goddenthow

Die in Tokyo geborene Preisträgerin kam 1982 nach einem Studium der Russischen Literatur nach Deutschland. In Hamburg studierte sie Literaturwissenschaft und promovierte in Zürich bei Sigrid Weigel, die ihren weiteren Werdegang begleitet hat. Die Professorin hielt bei der Verleihung die Laudatio und gab dabei einen sehr fundierten, aber auch persönlichen Einblick in das Leben und Werk von Yoko Tawada. Die Autorin schreibt in Deutsch und Japanisch und wurde für ihr Werk bereits vielfach ausgezeichnet, zuletzt 2016 mit dem Kleist-Preis. Seit 2012 ist Yoko Tawada Mitglied der Akademie der Wissenschaften und der Literatur in Mainz.

Rund 750 Gäste aus Politik, Wirtschaft und Kultur, aber auch Schülerinnen und Schüler aus Mainzer Schulen waren zur diesjährigen Verleihung der Carl-Zuckmayer-Medaille ins Mainzer Staatstheater gekommen. Für den Preisträger bzw. die Preisträgerin gibt es traditionell eine Medaille aus Bronze, die von dem Künstler Otto Kallenbach gestaltet wurde. Zur Auszeichnung gehört außerdem ein Fass des von Zuckmayer geschätzten Nackenheimer Weines. Die Verleihung findet immer am Todestag des großen rheinhessischen Dramatikers statt.

Zachary Chant tanzt eine "Eine ewige Baustelle", eine Metapher auf die Selbstsabotagen im Leben? © Foto: Heike v. Goddenthow
Zachary Chant tanzt eine „Eine ewige Baustelle“, eine Metapher auf die Selbstsabotagen im Leben? © Foto: Heike v. Goddenthow

Eröffnete wurde der Festakt tänzerisch von Zachary Chant mit der Anfangsszene aus der tanzmainz-Produktion „Fall Seven Times“ von Guy Nader und Maria Campos. Vorlage für die  Tanzakrobatik  mit dem Titel „Eine ewige Baustelle“ ist ein Auszug  aus  Yoko Tawadas Werk „Ein ungeladener Gast“ .

 

Andrea Quierbach liest aus Yoko Tawadas Werk "Das Fremde aus der Dose" © Foto: Diether  v. Goddenthow
Andrea Quierbach liest aus Yoko Tawadas Werk „Das Fremde aus der Dose“ © Foto: Diether v. Goddenthow

Das folgende filmische Porträt  „Eine Begegnung mit Yoko Tawada“ von Kulturredakteur Alexander Wasner zeigte ein wenig über Leben, Arbeit, Intentionen und Werk der  Autorin.  Die Schauspielerin Andrea Quierbach vom Staatstheater Mainz las einen Auszug aus Yoko Tawadas Werk „Das Fremde aus der Dose“.

 

Jazzpianistin Aki Takase  und Yoko Tawada danken   mit einer faszinierenden Performance, die in  die wunderbare Welt der Wortakrobatik der deutsch-japanischen Schriftstellerin einführte. © Foto: Heike v. Goddenthow
Jazzpianistin Aki Takase und Yoko Tawada danken mit einer faszinierenden Performance, die in die wunderbare Welt der Wortakrobatik der deutsch-japanischen Schriftstellerin einführte. © Foto: Heike v. Goddenthow

Im Anschluss an Preisverleihung und Laudatio dankte Yoko Tawada und  Jazzpianistin Aki Takase   mit einer faszinierenden Performance, die in  die wunderbare Wortakrobatik der deutsch-japanischen Schriftstellerin einführte.

Die Trägerinnen und Träger der Carl-Zuckmayer-Medaille seit 1979 sind:

Günther Fleckenstein (1979), Werner Hinz (1980), Georg Hensel (1982), Friedrich Dürrenmatt (1984), Ludwig Harig (1985), Dolf Sternberger (1986), Tankred Dorst (1987), Günter Strack (1988), Hanns Dieter Hüsch (1989), Martin Walser, Adolf Muschg, André Weckmann (1990), Albrecht Schöne (1991), Hilde Domin (1992), Hans Sahl (1993), Fred Oberhauser (1994), Grete Weil (1995), Mario Adorf (1996), Katharina Thalbach (1997), Harald Weinrich (1998), Eva-Maria Hagen (1999), Peter Rühmkorf (2000), Mirjam Pressler (2001), Herta Müller (2002), Monika Maron, Wolf von Lojewski (2003), Edgar Reitz (2004), Thomas Brussig (2005), Armin Mueller-Stahl (2006), Udo Lindenberg (2007), Bodo Kirchhoff (2008), Volker Schlöndorff (2009), Emine Sevgi Özdamar (2010), Hans Werner Kilz (2011), Uwe Timm (2012), Doris Dörrie (2013), Dieter Kühn (2014) und Bruno Ganz (2015), Sven Regener (2016), Joachim Meyerhoff (2017).

Der Kommission unter Leitung von Staatsminister Prof. Dr. Konrad Wolf gehörten an:

Joachim Meyerhoff (Preisträger 2017), Professor Dr. Lothar Bluhm (Universität Koblenz-Landau), Monika Böss (stellvertretende Landesvorsitzende des Verbands deutscher Schriftsteller), Eberhard Duchstein (Buchhändler), Petra Gerster (Moderatorin und Autorin), Professorin Dr. Dagmar von Hoff (Johannes-Gutenberg-Universität Mainz), Peter Krawietz (Präsident der Carl-Zuckmayer-Gesellschaft Mainz e.V.), Melanie Mohr (Staatskanzlei), Markus Müller (Intendant des Staatstheaters Mainz), Petra Plättner (Akademie der Wissenschaften und der Literatur, Mainz), Professor Dr. Ulrich Port (Universität Trier), Denis Scheck (Literaturkritiker), Susanne Schmaltz (Journalistin) und Dr. Joachim Unseld (Verleger, Frankfurter Verlagsanstalt).

Goethe-Uni diskutiert im Rahmen der Bürgeruni über „Wissenschafts- und Meinungsfreiheit im Fokus“ anlässlich des „ausgeladenen“ Polizeitgewerkschafts-Chefs Rainer Wendt

Nachdem ihn die Political-Correctness-Keule traf, fand der, von der Goethe-Uni als unliebsamer Redner wieder ausgeladene Bundesvorsitzende der deutschen Polizeigewerkschaft, Rainer Wendt. Asyl im Wirtschaftsclub Rhein Main Frankfurt am 15. Januar 2018 © Foto: Diether v. Goddenthow
Nachdem ihn die Political-Correctness-Keule traf, fand der, von der Goethe-Uni als unliebsamer Redner wieder ausgeladene Bundesvorsitzende der deutschen Polizeigewerkschaft, Rainer Wendt. Asyl im Wirtschaftsclub Rhein Main Frankfurt am 15. Januar 2018 © Foto: Diether v. Goddenthow

 
Aktualisierung: UniReport | Nr. 1 | 1. Februar 2018 | Jahrgang 51 | Goethe-Universität Frankfurt am Main, zur Diskussionsveranstaltung am 19.Januar 2018 „Wer darf wann etwas sagen? Debatte über Meinungsfreiheit an der Universität“

FRANKFURT. Die Goethe-Universität veranstaltet im Rahmen der Bürgeruniversität am 19. Januar 2018 ein Forum mit dem Titel: „Diskurskultur im Zwielicht – Wie viel Meinungsfreiheit verträgt die Uni?“. Teilnehmende des Podiums, das vom früheren HR-Fernsehmoderator Meinhard Schmidt- Degenhard moderiert wird, sind Universitätspräsidentin Prof. Birgitta Wolff, die den Abend auch eröffnet, der Philosoph Prof. Rainer Forst, die Ethnologin Prof. Susanne Schröter, der Humangeograf Prof. Bernd Belina sowie der Jurist Maximilian Pichl. Letzterer ist einer von 60 Mitunterzeichnern, die Ende Oktober 2017 in einem Offenen Brief gegen die Vortragseinladung des Bundesvorsitzenden der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG), Rainer Wendt, im Rahmen einer Veranstaltungsreihe des Forschungszentrums Globaler Islam, protestiert hatten.

Asyl für Rainer Wendt am 15. Januar 2018 im Wirtschaftsclub Rhein-Main, Frankfurt.

Nachdem in die Political-Correctness-Keule der  60 „besorgten Bürger“ Rainer Wendt  getroffen  hatte, fand der Bundesvorsitzende der deutschen Polizeigewerkschaft am 15. Januar 2018 Asyl im Wirtschaftsclub Rhein Main in Frankfurt. In seinem Vortrag „Polizeialltag in der Einwanderungsgesellschaft“ sprach er  „schonungslos  die Punkte an und wagte sich an Themen heran, die tagtäglich an ihn aus der Praxis der Polizeiarbeit herangetragen werden, die aber inzwischen, „weil man ja gleich in die Nazi-Ecke gestellt oder als AFDler abgestempelt würde“,  niemand mehr  offen anzusprechen wagte. Es sei aber so, dass die innere Sicherheit in Deutschland heute nur noch rudimentär vorhanden wäre, und in vielen Stadtgebieten gar nicht mehr“, so Wendt. In vielen Stadtteilen deutscher Städte herrschten Parallelgesellschaften mit eigenen Gesetzen und Verkehrsregeln, wie  bereits der SPD-Exbürgermeister von Berlin-Neukölln Heinz Buschkowsky  vor der Flüchtlingswelle der offenen Grenzen 2012 in seinem Buch „Neukölln ist überall“ beschrieb. Als besonderes krasses Beispiel nannte er den Miri-Clan, bestehend aus Großfamilien mit bis zu 1000 Mitgliedern, die  in den 1980er-Jahren als Bürgerkriegsflüchtlinge nach Bremen kamen. Sie lehnten das deutsche Rechtssystem ab und unterwanderten ganze Stadtteile bevorzugt in Städten in Norddeutschland.

„Der Kontrollverlust über die Menge der Migranten sowie über deren Identität und Herkunft“, ist nach Wendts Darstellung „nach wie vor nicht in den Griff zu bekommen“. Er spricht den „Rechtsbruch an, welcher es der Polizei unmöglich gemacht hat, der Situation wenigstens einigermaßen Herr zu werden“. Wendt nannte es ein Staatsversagen, nämlich, dass der Staat seit Öffnung der Grenzen und mangelhafter Identitätsprüfung von Migranten geflissentlich außer Acht lasse,  dass nach Grundgesetz Art (1) „Die Würde des Menschen“ nicht nur „unantastbar“ sei, sondern  „sie zu achten und zu schützen“ eine  „Verpflichtung aller staatlichen Gewalt“ wäre, was eben der Staat zur Zeit nicht mehr garantieren könne.

Am 19. Januar in der Gothe-Uni findet eine Debatte zur Meinungsfreiheit statt. 

„Mit der Veranstaltung am 19. Januar greift die Goethe-Universität am Fall des im Rahmen der Veranstaltungsreihe des Forschungszentrums Globaler Islam kurzfristig ausgeladenen Gastredners Rainer Wendt Diskussionsstränge einer kontroversen öffentlichen Debatte auf. Ausgehend vom Einzelfall soll jedoch auch darüber diskutiert werden, welche Möglichkeiten und Grenzen für Meinungsfreiheit im Rahmen des wissenschaftsgeleiteten Diskurses einer Universität bestehen. Einen einleitenden inhaltlichen Impuls leistet Joachim Braun, Chefredakteur der Frankfurter Neuen Presse.

Die Veranstaltung ist öffentlich, der Eintritt ist frei.

„Diskurskultur im Zwielicht – Wie viel Meinungsfreiheit verträgt die Uni?“ 19. Januar 2018, 19.00 – 21.00 Uhr, Campus Westend, Hörsaalzentrum, Theodor-W.-Adorno-Platz 5, Hörsaal (HZ) 3.

Programm der Frankfurter Bürger-Universität: www.buerger.uni-frankfurt.de
Weitere Infos:
Frankfurter Rundschau (Fragen zum Fall Wendt weiter offen)
Frankfurter Neue Presse (Absage aus Angst vor Linken
Polizeigewerkschafter darf nicht an der Goethe-Universität sprechen)

Aktion des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels „Für das Wort und die Freiheit“

Friedenspreis des Deutschen Buchhandels 2018: Börsenverein sucht Kandidatinnen und Kandidaten

Wie der Börsenverein des Deutschen Buchhandels in Frankfurt mitteilt, können Bürgerinnen und Bürger bis 1. März 2018 Autoren für die Verleihung des Friedenspreis des Deutschen Buchhandels am 14. Oktober 2018 in der Frankfurter Paulskirche vorschlagen!

© Foto: Diether v. Goddenthow
© Foto: Diether v. Goddenthow

Friedensstifter gesucht: Der Börsenverein des Deutschen Buchhandels ruft dazu auf, Kandidatinnen und Kandidaten für den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels 2018 vorzuschlagen. Mit dem Friedenspreis zeichnet der Börsenverein eine Persönlichkeit aus, „die in hervorragendem Maße vornehmlich durch ihre Tätigkeit auf den Gebieten der Literatur, Wissenschaft oder Kunst zur Verwirklichung des Friedensgedankens beigetragen hat“. Die Ausschreibung ist öffentlich, jeder kann Vorschläge einreichen. Einsendeschluss ist der 1. März 2018. Die Preisverleihung findet am 14. Oktober 2018 in der Frankfurter Paulskirche statt.

Der Stiftungsrat des Friedenspreises, eine unabhängige Jury, die sich in der Mehrzahl aus Personen des öffentlichen Lebens zusammensetzt, wählt aus den eingereichten Vorschlägen die Preisträgerin oder den Preisträger. Ihm gehören an: Philipp Blom (Schriftsteller und Historiker, Wien), Stephan Detjen (Deutschlandfunk, Berlin), Stefan Könemann (Vorstandsmitglied des Börsenvereins, Hagen), Prof. Dr. Karl-Josef Kuschel (Theologe, Tübingen), Prof. Dr. Ethel Matala de Mazza (Humboldt-Universität, Berlin), Janne Teller (Schriftstellerin, New York), Matthias Ulmer (Vorstandsmitglied des Börsenvereins, Stuttgart) und Heinrich Riethmüller (Tübingen), der als Vorsteher des Börsenvereins zugleich Vorsitzender des Stiftungsrates ist.

Die Vorschläge sollten schriftlich begründet sein, unter Angabe von Leistungen und Veröffentlichungen, die die Vorgeschlagenen als Kandidatin oder Kandidaten für den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels ausweisen. Selbstvorschläge sind nicht zugelassen. Die Vorschläge sind zu richten an den Börsenverein des Deutschen Buchhandels, Geschäftsstelle Friedenspreis, z. Hd. Martin Schult, Schiffbauerdamm 5, 10117 Berlin, E-Mail: m.schult@boev.de. Weitere Informationen und ein Online-Formular gibt es unter www.friedenspreis-des-deutschen-buchhandels.de.

Bekannt gegeben wird der Friedenspreisträger oder die Friedenspreisträgerin des Jahres 2018 am 12. Juni.

Seit 1950 verleiht der Börsenverein den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels, der mit 25.000 Euro dotiert ist. Die letzten Friedenspreisträger waren die kanadische Schriftstellerin Margaret Atwood (2017), die deutsche Journalistin und Publizistin Carolin Emcke (2016) und der deutsch-iranische Schriftsteller Navid Kermani (2015).

Artisten des Wiesbadener European Youth Circus in Monte Carlo zu Gast

Emma Laule (Vertikalseil) holte 2016 Silber und den Preis des Tigerpalastes Frankfurt.Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow
Emma Laule (Vertikalseil) holte 2016 Silber und den Preis des Tigerpalastes Frankfurt.Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow

Wie das Kulturamt mitteilt, sind gleich drei Artisten, die in der Vergangenheit für die Teilnahme am European Youth Circus in Wiesbaden ausgewählt wurden, am nächsten Wochenende beim Internationalen Zirkusfestival von Monte Carlo zu Gast. Prinzessin Stefanie von Monaco, Präsidentin des Festivals, hat Carmen Zander, die in Wiesbaden als Jongleurin aufgetreten ist, mit ihrer Raubtiernummer eingeladen. Der Trapezartist Nicolai Kuntz, Stiefbruder der Gründerin und ehemaligen Direktorin von Flic Flac, Scarlett Kastein, wird dort ebenso zu sehen sein wie der Gewinner des goldenen Festivalpreises von 2016, der spanische Jongleur Michael Ferreri.

„Wir beobachten natürlich den weiteren Werdegang der Artisten unseres Festivals. Viele Artisten des European Youth Circus wurden schon nach Monte Carlo eingeladen, und dies wird sicher auch künftig so sein“, freut sich Kulturdezernent Axel Imholz. „Das zeigt, dass wir eine sehr gute Auswahl für den European Youth Circus in Wiesbaden treffen und unserem Publikum hochkarätige Darbietungen zeigen.“

Der European Youth Circus findet vom 25. bis 28. Oktober 2018 in Wiesbaden statt. Nähere Informationen gibt es unter www.wiesbaden.de/circusfestival.

Ausschreibung für Robert Gernhardt Preis 2018 läuft

Wiesbaden. Kunst- und Kulturminister Boris Rhein lädt alle Autorinnen und Autoren ein, sich um den Robert Gernhardt Preis 2018 zu bewerben. Voraussetzung ist, dass sie aktuell an einem größeren literarischen Projekt arbeiten und einen Bezug zu Hessen haben. Der Robert Gernhardt Preis ist insgesamt mit 24.000 Euro dotiert.

Signet_Robert-Gernhardt-Preis_finalKunst- und Kulturminister Boris Rhein: „Eine nachhaltige Förderung von Autorinnen und Autoren ist der Landesregierung im Literaturland Hessen ein wichtiges Anliegen und nimmt in der Literaturförderung einen zentralen Platz ein. Mit dem Robert Gernhardt Preis erhalten 2018 zum zehnten Mal zwei Autorinnen bzw. Autoren die Möglichkeit, sich intensiv einem noch nicht vollendeten literarischen Projekt widmen zu können. Autorenförderung in Hessen wird auf hohem Niveau betrieben.“

Der Robert Gernhardt Preis soll Autorinnen und Autoren mit hessischem Bezug die Realisierung eines größeren literarischen Vorhabens ermöglichen. Er ist nach dem 1937 in Reval geborenen und 2006 in Frankfurt am Main verstorbenen Autor, Zeichner und Maler Robert Gernhardt benannt: Seit 2009 erhalten jährlich zwei Autoren die mit jeweils 12.000 Euro dotierte Auszeichnung. Das Preisgeld stiftet die Wirtschafts- und Infrastrukturbank Hessen (WIBank).

„Existenzgründer und Schriftsteller haben Einiges gemeinsam: Es verbindet sie der Drang, etwas Eigenes zu schaffen und der Mut, das Geschaffene von anderen beurteilen zu lassen.

Wenn dieser Mut mit Erfolg belohnt wird, gibt es kaum Schöneres. Mit dem Robert Gernhardt Preis wollen wir Autorinnen und Autoren in ihrem literarischen Schaffensprozess unterstützen, und können so einen Beitrag zur kulturellen Vielfalt in Hessen leisten, was, wie wir finden, der Förderbank des Landes sehr gut zu Gesicht steht“, sagte Dr. Michael Reckhard, Mitglied der Geschäftsleitung der WIBank.

Kunst und Kulturminister Boris Rhein dankte der Wirtschafts- und Infrastrukturbank Hessen für ihr Engagement in der Literaturförderung Hessens.

„Der Robert Gernhardt Preis ist ein hervorragendes Beispiel für eine gelungene Zusammenarbeit der Landesregierung mit der hessischen Förderbank im Bereich der Literaturförderung, für die ich mich herzlich bedanke. Wir haben damit gemeinsam eine Win-Win-Situation geschaffen für Autorinnen und Autoren, die literarische Szene und das Kulturleben in Hessen“, so Kunst- und Kulturminister Boris Rhein abschließend.

Alle Informationen zur Ausschreibung des Robert Gernhardt Preises finden Sie unter https://kunst.hessen.de/robert-gernhardt-preis

Jahresempfang der IHK Frankfurt am Main 2018: Chance Brexit, Herausforderung Wohnraum, Kultur als Standortvorteil

© Foto: Diether v. Goddenthow
© Foto: Diether v. Goddenthow

Die Chancen für den Finanzplatz aufgrund des Brexits, die Bewältigung der Wohnraum-Nachfrage und die Weiterentwicklung der Metropolregion FrankfurtRheinMain sind nach den Worten von Prof. Dr. Mathias Müller, Präsident der IHK Frankfurt am Main, die wesentlichen Themen für die Wirtschaft im Jahr 2018. Zur Eröffnung des Jahresempfangs der Industrie- und Handelskammer Frankfurt am Main am 16. Januar 2018 stellte der IHK-Präsident fest: „Der Wirtschaft geht es gut, die Signale für 2018 stehen weiter auf Wachstum.“ In der Metropolregion rechne er mit einem Wachstum des Bruttoinlandsprodukts von mehr als zwei Prozent.„Die Einstellungsbereitschaft ist hoch. Wir erwarten weitere Beschäftigungsrekorde.“ 2017 stieg die Zahl der Beschäftigten um 44.000, im Jahr 2018 wird es wahrscheinlich weitere 50.000 sozialversicherungspflichtige Stellen mehr geben „FrankfurtRheinMain setzt sein Wachstum als Wirtschaftsstandort auf hohem Niveau weiter fort.“

Dabei gebe es für den Finanzplatz Frankfurt einen Sondereffekt. „So sehr wir den Brexit als politischen Vorgang der Entsolidarisierung eines Nachbarn in Europa bedauern, so deutlich sehen wir den Impuls für den Finanzplatz Frankfurt.“ Mehr als fünfzehn Banken hätten sich entschieden, Teile ihrer Geschäftseinheiten von der Themse an den Main zu verlegen. Der Finanzplatz müsse weiterhin die Chancen nutzen, die sich aus den Veränderungen des regulatorischen Umfelds durch den Brexit ergeben, forderte der IHK-Präsident.

Das wirtschaftliche Wachstum und der Zustrom von Arbeitskräften stelle die Region zugleich vor die Aufgabe, geeigneten Wohnraum für Fachkräfte zu schaffen. „Es muss gebaut werden für Fachkräfte!“ Das mangelnde Wohnungsangebot sei eine Hürde für die Unternehmen bei der Gewinnung von Fachkräften für die Region, so Prof. Dr. Müller. „Neue Wohnviertel müssen entstehen, weil die Menschen hier leben und arbeiten wollen – und wir sind froh darüber, dass FrankfurtRheinMain so attraktiv ist! Wir sollten also auch froh darüber sein, dass viel gebaut wird.“ Prof. Dr. Müller betonte, jetzt müssten die Weichen für die Wirtschaftskraft und Wohnraumversorgung der Zukunft gestellt werden. Um das Wachstum der Wirtschaft nachhaltig zu gestalten, brauchen die Unternehmen gut ausgebildete Fachkräfte. Den hessischen Unternehmen fehlten rund 56.000 Fachkräfte, davon 14.000 akademisch Qualifizierte und 42.000 beruflich Qualifizierte. „Drei Viertel aller Stellen, die aktuell in hessischen Betrieben nicht besetzt werden können, richten sich also an beruflich qualifizierte Fachkräfte.“

Ein besonderes Gewicht legt die IHK seit Jahren auf die Weiterentwicklung der Metropolregion FrankfurtRheinMain. Für die Verständigung unter den verantwortlichen Akteuren in Politik und Wirtschaft habe es in der Metropolregion lange Zeit kein geeignetes Format gegeben. Es sei nun endlich gelungen, ein „Strategieforum FrankfurtRheinMain“ als einen Think Tank für diejenigen zu bilden, die dem Vorwärtsdrängen der Metropolregion eine reale Gestalt geben wollen. In diesem Strategieforum, das am 18. Januar 2018 erstmals in Frankfurt zusammentreten wird, treffen Vertreter der Landesregierungen von Hessen, Bayern, Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg mit Vertretern der Kommunen und der Wirtschaft zusammen.

„Zum Jahresanfang steht die hessische Wirtschaft hervorragend da: Erstmals gibt es in unserem Land mehr als 2,5 Millionen sozialversicherungspflichtige Beschäftigte, zudem ist die Arbeitslosenquote mit 4,7 Prozent die niedrigste seit der Wiedervereinigung. Die Lage ist im Rhein-Main-Gebiet besonders gut, denn hier schlägt das wirtschaftliche Herz unseres Landes extra stark“, sagte der Hessische Ministerpräsident Volker Bouffier. „In der Metropolregion FrankfurtRheinMain fühlen sich die Menschen wohl und haben beste Perspektiven. Damit die Region weiter boomt, besteht Handlungsbedarf in den Fragen von Wohnraumversorgung, Flächenkonkurrenz oder Mobilität. Weil die Herausforderungen nur gemeinsam gelöst werden können, ruft die Landesregierung, zusammen auch mit der IHK Frankfurt am Main, ein länderübergreifendes Strategieforum für die Metropolregion ins Leben, um die Attraktivität der Region als Wirtschafts- und Unternehmensstandort weiter zu erhalten und auszubauen. Wir haben auch 2018 die besten Voraussetzungen, eine gute Zukunft für die Menschen in unserem Land zu gestalten und selbstbewusst die vor uns liegenden Aufgaben für Hessen anzugehen.“

„Frankfurt am Main gehört zu den attraktivsten Standorten in Europa“, stellte der Frankfurter Oberbürgermeister Peter Feldmann zu Beginn seiner Ausführungen fest. „Die Menschen und die Unternehmen schätzen unsere Stadt aufgrund der hohen Lebens und Standortqualitäten. Dies führt in der Konsequenz dazu, dass Frankfurt am Main eine höchst positive Bevölkerungs- als auch Arbeitsplatzbilanz aufweist. Um die aktuelle Position unserer Stadt dauerhaft zu sichern, ist es daher alternativlos, neue Flächen für Wohnen und Arbeiten auszuweisen. Dies muss sowohl auf dem Frankfurter Stadtgebiet als auch in enger Zusammenarbeit mit der Region geschehen“, führte das Frankfurter Stadtoberhaupt aus. „Preiswerter Wohnungsbau für alle Bevölkerungsschichten, also auch junge Familien, Erzieherinnen, Pflegekräfte, Polizisten, sichert unseren Wohlstand auch für die Zukunft“, so Feldmann abschließend.

„Heute rangiert Frankfurt in einer Flughöhe, die das Wort vom Frankfurter Museumswunder nicht übertrieben erscheinen lässt“, sagte Dr. Philipp Demandt, Direktor Städel Museum, Schirn Kunsthalle Frankfurt und Liebieghaus Skulpturensammlung, in seinem Gastvortrag zum IHK-Jahresempfang. „Kunst- und Kultureinrichtungen in Paris, London, Wien, New York sind allesamt Partner unserer Frankfurter Museen. Die schönsten Leihgaben aus aller Welt reisen an den Main, ganze Ausstellungen mit Heroen der Kunstgeschichte wie Botticelli, Monet, Dürer, Magritte, Matisse und Bonnard oder Rubens kommen in die Stadt, die sich wie kaum eine andere in Deutschland international positioniert hat. Und unsere Ausstellungen gehen auch den umgekehrten Weg: die Richard Gerstl-Retrospektive wurde in New York präsentiert, die Baselitz-Ausstellung in Stockholm, Bilbao und in Rom und die kommende Victor-Vasarely-Ausstellung wird im Herbst im Pariser Centre Pompidou gezeigt. Geschichte, Gegenwart und ganz besonders auch die Zukunft unserer Frankfurter Museen sind untrennbar verbunden mit den Unternehmerinnen und Unternehmern, mit den Politikerinnen und Politikern dieser Stadt und dieser Region, und mehr als das: mit allen Menschen, die wir für die Kunst begeistern können. Doch kein Wachstum ohne Investition – versuchen wir also gemeinsam, die Dynamik dieser Stadt und dieser Region zu erhalten. Dabei ist und bleibt unser Anspruch, alle Schichten der Gesellschaft, unabhängig von Herkunft, Vorbildung und Wohlstand, an die Kunst heranzuführen.“

„Erfolge ausbauen – Profil schärfen!“ -Ellen M. Harrington stellt sich als neue Direktorin des Frankfurter Filminstituts der Öffentlichkeit vor

Die neue Direktorin des Frankfurter Filminstituts und Filmmuseums Ellen M. Harrington stellte sich der Öffentlichkeit vor. Die studierte Film- und Literaturwissenschaftlerin Ellen M. Harrington arbeitete von 1993 bis Dezember 2017 für die Academy of Motion Picture Arts and Sciences in Beverly Hills. © Foto: Diether v. Goddenthow
Die neue Direktorin des Frankfurter Filminstituts und Filmmuseums Ellen M. Harrington stellte sich der Öffentlichkeit vor. Die studierte Film- und Literaturwissenschaftlerin Ellen M. Harrington arbeitete von 1993 bis Dezember 2017 für die Academy of Motion Picture
Arts and Sciences in Beverly Hills. © Foto: Diether v. Goddenthow

Ellen M. Harrington, die neue Direktorin des Deutschen Filminstituts / Deutschen Filmmuseums in Frankfurt am Main, die ihr Amt am 2. Januar 2018 angetreten hat, präsentierte sich gestern auf einer Pressekonferenz der Öffentlichkeit.

Begrüßt wurde sie von Dr. Ina Hartwig, die als Kulturdezernentin der Stadt Frankfurt auch Verwaltungsratsvorsitzende des Deutschen Filminstituts ist und eine entscheidende Rolle bei der Neubesetzung hatte: „Ich begrüße Ellen M. Harrington ganz herzlich in Frankfurt. Als neue Direktorin des Deutschen Filminstituts und Filmmuseums passt Ellen M. Harrington ganz ausgezeichnet zur internationalen Stadt Frankfurt. Mit der Amerikanerin und Spezialistin für den europäischen Film begrüßen wir eine hochkompetente Fachfrau aus der Welthauptstadt des Films, die sich ganz gewiss auf inspirierende Weise einbringen wird“, sagte die Verwaltungsratsvorsitzende des Deutschen Filminstituts und Kulturdezernentin der Stadt Frankfurt am Main, Dr. Ina Hartwig. Auch Dr. Nikolaus Hensel freut sich für das Deutsche Filminstitut, dessen ehrenamtlicher Vorstand er seit 2006 ist: „Ellen Harringtons weltweites Netzwerk, ihre fachliche Expertise und ihre Management-Erfahrung werden das Haus bereichern.“

Die studierte Film- und Literaturwissenschaftlerin Ellen M. Harrington arbeitete von 1993 bis Dezember 2017 für die Academy of Motion Picture Arts and Sciences in Beverly Hills. Zuvor war sie für gemeinnützige Filminitiativen sowie in der Filmproduktion tätig. Sie war Direktorin für Ausstellungen und Filmveranstaltungen sowie Gründungsdirektorin des International Outreach Program der Academy, die auch die Oscars® verleiht. Mit der Gründung des akademieeigenen Filmmuseums im Jahr 2013 wechselte sie als Direktorin für Ausstellungen und Sammlungen in den Planungsstab des Großprojektes und war seit 2015 für Aufbau und Konzeption der Museumssammlung zuständig.

Harrington betonte zunächst die herausragende internationale Bedeutung und Exzellenz des Deutschen Filminstituts / Deutschen Filmmuseums, „aber natürlich kann man sich immer noch weiterentwickeln. Ich habe mir vorgenommen, einige sichtbare Verbesserungen unserer öffentlichen Aktivitäten vorzunehmen, die Aufgabe und das Anliegen des Deutschen Filminstituts klarer zu vermitteln – sowohl in den klassischen Medien als auch über digitale Plattformen.“ Der Ausbau und die Weiterentwicklung
eines Dialogs mit den Besucher/innen des Hauses sei ihr ein besonderes Anliegen: „Das Publikum verändert sich. Umso wichtiger ist es, kontinuierlich daran zu arbeiten und neue Wege zu erschließen, wie wir unsere Besucher/innen an uns binden.“ Darüber hinaus sei sie bereits daran, wichtige neue Sammlungen zu akquirieren. Ziel sei eine Verbesserung der Mittel und Wege, diese zu bewahren und mit den Besucher/innen vor Ort sowie online zu teilen. Noch stärker als bisher sollen die erfolgreichen und beispielhaften Ausstellungen des Hauses international on tour geschickt werden, so Harrington.

Auszug aus Harringtons Rede:
„Hier in den Frankfurter Museen finden sich ein großer Erfahrungsschatz, Sammlungen von elementarer Bedeutung und eine dynamische Programmgestaltung, die jede andere Großstadt nur neidisch machen können. Was das Deutsche Filminstitut und Filmmuseum ausmacht, sind zugleich die Stärken dieser Region – ein globaler Ansatz, Offenheit für neue Ideen, der lebhafte und tatkräftige Austausch mit dem Publikum und Partnerinstitutionen auf der ganzen Welt. Meine Vorgänger, allen voran Claudia Dillmann, haben ein beeindruckendes Team aus Fachleuten versammelt und mit ihnen eine außergewöhnliche Sammlung von Kinoschätzen aufgebaut. Mit diesem großen und beeindruckenden Museum haben sie diesen Schätzen ein würdiges Zuhause geschaffen, das zum Erkunden einlädt. Die Ausstellungen, Filmvermittlungsprogramme, digitalen Projekte und Archive gehören zu den besten der Welt und ich freue mich darauf, unsere Aktivitäten auf einigen wichtigen Feldern noch weiterzuentwickeln.
Wenn es darum geht, die Stärke und Kontinuität einer Institution und ihrer Programme mit Hilfe von Partnern und Unterstützern zu gewährleisten, geschieht vieles, was zu den Aufgaben einer Direktorin gehört, fern der Öffentlichkeit. Aber ich habe mir vorgenommen, einige sichtbare Verbesserungen sowohl unserer öffentlichen Aktivitäten vorzunehmen, als auch die Aufgabe und das Anliegen des Deutschen Filminstituts klarer zu vermitteln – sowohl in den klassischen Medien als auch über digitale Plattformen. Das Publikum verändert sich. Umso wichtiger ist es,
kontinuierlich daran zu arbeiten und neue Wege zu erschließen, wie wir unsere Besucher/innen an uns binden. Die Akquise wichtiger neuer Sammlungen haben wir beständig im Auge, genauso wie eine Verbesserung der Mittel und Wege, diese zu bewahren und mit unseren Besucherinnen und Besuchern hier vor Ort sowie online zu teilen.

Unsere Ausstellungen sind „state-of-the-art“. Wir zeigen sie jedoch nicht nur dem Frankfurter Publikum sondern unser Ziel ist es, unsere erfolgreichen Ausstellungsprojekte regelmäßig auf Tour durch die ganze Welt zu schicken. Das Filmarchiv leistet eine hervorragende Arbeit, wenn es um die Restaurierung von Filmen geht. Hunderte der von diesem Team geretteten Filme werden jedes Jahr in Deutschland und im Ausland gezeigt und von einem Publikum gewürdigt, das es zu schätzen weiß, Filme im Kino zu sehen.
Das Kino kann sich mit seinen Filmveranstaltungen, Filmgesprächen und anderen Programmangeboten mit Filmschaffenden international sehen lassen. Das exzellente Filmvermittlungsprogramm des Hauses setzt nicht nur deutschlandweit Standards; die Filmfestivals des Hauses sind Anziehungspunkt für eine hohe Zahl an Besuchern und locken international herausragende Filmschaffende an. Die digitalen Projekte setzen auf Spitzentechnologie bei der Archivierung und benutzerfreundliche Oberflächen bei der öffentlichen Verfügbarmachung der Geschichte und Zukunft des Kinos.

Ich möchte mich bei Ihnen nochmal sehr herzlich für Ihre Zeit und Ihr Interesse bedanken und freue mich darauf, die Verbindung mit jeder und jedem von Ihnen in den kommenden Jahren zu vertiefen. Ich lade Sie sowie Frankfurterinnen und Frankfurter jeden Alters, auch die Besucherinnen und Besucher der Stadt, dazu ein, sich dieses Haus zu eigen zu machen und es als ihr Zuhause für das Kino zu betrachten.“, sagte die neue Direktorin zu den Vertretern und Vertreterinnen der Presse.

Im Lauf ihrer Karriere hat Ellen Harrington für die Academy und für Partnerinstitutionen rund 50 Filmausstellungen kuratiert sowie weitere 30 Ausstellungsübernahmen verantwortet. Sie hat außerdem für die Academy, für internationale Filminstitutionen und Festivals mehr als 500 Filmvorführungen realisiert, darunter Retrospektiven, Hommagen und Bildungsveranstaltungen. Mit dem Deutschen Filmmuseum arbeitete sie mehrfach zusammen, besonders intensiv bei der Ausstellung „And the Oscar® goes to… 85 Jahre ‚Bester Film‘“, welche das Deutsche Filmmuseum 2012 in Frankfurt realisierte. Die polyglotte US-Amerikanerin, die neben ihrer Muttersprache Englisch fließend Französisch, Spanisch und Italienisch spricht, widmet sich derzeit intensiv dem Erlernen der deutschen Sprache.

 

© Foto: Diether v. Goddenthow
© Foto: Diether v. Goddenthow

Deutsches Filminstitut – DIF e.V.
Deutsches Filmmuseum
Schaumainkai 41
60596 Frankfurt am Main

www.deutsches-filminstitut.de | www.deutsches-filmmuseum.de
www.filmportal.de | www.europeanfilmgateway.eu
www.filmfestival-goeast.de | www.lucas-filmfestival.de

SWRLive Konzert im Foyer Bonita & The Blues Shacks am 18.Januar 2018

© SWR
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Donnerstag, 18.1.18, 19 Uhr
Konzert im Foyer: Bonita & The Blues Shacks

Blues und Soul, eine faszinierende Bühnenpräsenz und High Energy-Konzerte: B.B. & The Blues Shacks sind seit rund 25 Jahren weltweit auf Tour und führen mit ihrer Musik durch alle Gefühlswelten. Die Grammy-Gewinner um die Brüder Andreas und Michael Arlt gehören zur internationalen Champions League des Blues. Rhythm ‚n‘ Groove verschmilzt mit tanzbaren Ohrwürmern, Größen wie B.B. King werden zitiert und R & B virtuos gespielt.
Mit der südafrikanischen Sängerin Bonita kommt eine zusätzliche Facette ins Spiel: Blues & Soul vom Feinsten – von den glorreichen Anfängen bis heute.

SWRlive! im Foyer des SWR Funkhauses Mainz, Am Fort Gonsenheim 139, 55122 Mainz.
Einlass: 1 Stunde vor Veranstaltungsbeginn; Eintritt frei;
Infotelefon: 06131/929-32244; swrlive@swr.de; www.swr.de/swrlive

Veranstaltungsprorgamm der Schirn Kunsthalle Frankfurt im Februar

Schirn © atelier-goddenthow Foto: Diether v. Goddenthow
Schirn © atelier-goddenthow Foto: Diether v. Goddenthow

Das umfangreiche Veranstaltungs- und Vermittlungs-Programm der Schirn Kunsthalle Frankfurt können Sie hier öffnen.

Noch bis zum 25. Februar 2018 präsentiert die Schirn eine große Themenausstellung zur Kunst im Deutschland der Jahre 1918 bis 1933. Im Fokus von Glanz und Elend in der Weimarer Republik. Von Otto Dix bis Jeanne Mammen steht das Unbehagen einer Epoche, das sich in den Motiven und Inhalten wie auch in einem breiten stilistischen Spektrum zeigt. Die Ausstellung vereint rund 200 Gemälde, Grafiken und Skulpturen von 62 bekannten sowie von bislang wenig beachteten Künstlerinnen und Künstlern, darunter Max Beckmann, Kate Diehn-Bitt, Otto Dix, Dodo, George Grosz, Carl Grossberg, Karl Hubbuch, Lotte Laserstein, Alice Lex-Nerlinger, Elfriede Lohse-Wächtler, Jeanne Mammen, Oskar Nerlinger, Franz Radziwill, Christian Schad, Rudolf Schlichter und Georg Scholz.

Am Mittwoch, dem 7. Februar, ab 19 Uhr zeigen und diskutieren die Kuratorin Ingrid Pfeiffer und der Filmwissenschaftler Henning Engelke den Filmklassiker Kuhle Wampe oder: Wem gehört die Welt? (1932) aus der Weimarer Republik.

Mit Basquiat. Boom for Real zeigt die Schirn ab dem 16. Februar 2018 eine Überblicksausstellung zum Werk des US-ameri­ka­ni­schen Künstlers Jean-Michel Basquiat (1960–1988), der heute zu den bedeu­tends­ten Malern des 20. Jahrhunderts zählt. Mehr als drei­ßig Jahre nach seiner letz­ten Präsen­ta­tion in einer öffent­li­chen Samm­lung in Deutsch­land wird in rund 100 Werken erst­mals Basqui­ats Bezie­hung zu Musik, Texten, Film und Fern­se­hen seiner Zeit in einem über­ge­ord­ne­ten kultu­rel­len Zusam­men­hang deut­lich. Die Schirn versam­melt heraus­ra­gende Gemälde, Zeich­nun­gen, Notiz­bü­cher und Objekte aus öffent­li­chen wie priva­ten Samm­lun­gen sowie seltene Filme, Foto­gra­fien, Musik und Archiv­ma­te­rial und lässt so die Viel­falt und Dyna­mik von Basqui­ats künst­le­ri­scher Produk­tion eindrück­lich sicht­bar werden.

Am 22. Februar, ab 19 Uhr laden die Schirn und DANDY DIARY zur Eröffnung des CROWN CLUB ein, eine Reminiszenz an den legendären New Yorker Mudd Club. Hier traf sich die Kreativszene Lower Manhattans der 1970er- und 1980er-Jahre, darunter Jean-Michel Basquiat, Madonna, Klaus Nomi oder die Talking Heads. In teils stilechter und neu interpretierter Clubatmosphäre finden im CROWN CLUB in der SCHIRN jeden Donnerstagabend während der Laufzeit der Basquiat-Ausstellung Talks, Partys, Filmvorführungen und Lesungen statt. Die Ausstellung “Basquiat. Boom for Real” ist bis 22 Uhr geöffnet. Einlass mit gültigem BASQUIAT-Ticket.

Die Laufzeit der Installation [dis]connect von Philipp Fürhofer wurde bis zum 25. Februar 2018 verlängert. Mit seiner eigens für Schirn-Rotunde entwickelten Arbeit verwandelt der Künstler den Rundbau in einen Raum der Illusion.

SCHIRN KUNSTHALLE FRANKFURT
RÖMERBERG
60311 FRANKFURT
WWW.SCHIRN.DE
WWW.SCHIRN-MAGAZIN.DE

Februar-Programm im Städel-Museum Frankfurt

© atelier-goddenthow Foto: Diether v. Goddenthow
© atelier-goddenthow Foto: Diether v. Goddenthow

Auch im Februar bietet das Städel Museum eine Vielzahl von Veranstaltungen und Vermittlungsangeboten. Das vollständige Veranstaltungsprogramm (Februar 2018) können Sie hier einsehen und herunterladen.

Insbesondere weist das Städel-Museum auf die  internationale Tagung zu Kunst und Katholizismus in der niederländischen Republik hin, die vom 22.Februar bis 24. Februar anlässlich der großen Sonderausstellung „Rubens. Kraft der Verwandlung“ stattfindet.

Im Rahmen der Tagung finden zwei öffentliche Abendvorträge der Reihe „Standpunkte zur Kunst“ statt:
Prof. Dr. Nils Büttner (Stuttgart, Staatliche Akademie der Bildenden Künste) spricht am 22. Februar zu Kunst und Katholizismus bei Rubens, Rembrandt und Vermeer, Prof. Dr. Volker Manuth (Nijmegen, Radboud Universiteit) referiert am 23. Februar zu Rembrandt und Rubens.

© atelier-goddenthow
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Städel Museum
Dürerstraße 2
60596 Frankfurt am Main