Der Spielplan im Oktober 2017 des Hessischen Staatstheaters in Wiesbaden

Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow
Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow

Zu den  Highlights des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden im Oktober 2017 zählen „»Faust 1 – White Box«, eine packende und dem heutigen Zeitgeist entsprechende Fassung von »Faust. Der Tragödie erster Teil“ des Regisseurs und Schauspielers Tom Gerber. Die Premiere ist am 6. Oktober.

Ein weiterer Höhepunkt ist »Saturday Night Fever«. Erzählt wird eine der meistgeliebten Tanz-Geschichten aller Zeiten mit legendären Hits der Bee Gees wie »Stayin’ Alive«, »Night Fever« oder »How Deep is Your Love?«. Iris Limbarth übernimmt die Regie, Frank Bangert die Musikalische Leitung. Das JUST-Musical feiert am 14. Oktober Premiere im Kleinen Haus.

Das Ballett »Eine Winterreise« erzählt vom Werden und Vergehen, von der Sehnsucht und einem Zustand der Suche, der aus einer Auseinandersetzung mit sich selbst entsteht. Ballettdirektor Tim Plegge findet Bilder, die unter die Haut gehen, und stellt existenzielle Fragen nach Leben und Tod, Einsamkeit, Liebe und Trost. Das Stück feiert am 7. Oktober im Großen Haus Premiere.

In einer raffinierten Melange aus Romantik und moderner Psychologie, mit schmeichelnder Melodik und ausgefeilten Orchestrierungen schrieb Jules Massenet seinen Welterfolg, die Oper »Manon«. Unter der Musikalischen Leitung von Jochen Rieder und in der Inszenierung von Bernd Mottl feiert das Stück am 28. Oktober Premiere im Großen Haus.

Mehr Infos & Karten: www.staatstheater-wiesbaden.de

Börsenverein des Deutschen Buchhandels erleichtert über Ausreiseerlaubnis für Erich-Maria-Remarque-Friedenspreis-Trägerin Aslı Erdoğan

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Die türkische Autorin Aslı Erdoğan hat ihren Reisepass zurückerhalten und kann höchstwahrscheinlich zur Verleihung des Erich-Maria-Remarque-Friedenspreises am 22. September 2017 ausreisen. Alexander Skipis, Hauptgeschäftsführer des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels und Laudator für Aslı Erdoğan: „Wir freuen uns sehr und sind erleichtert über die Nachricht, dass Aslı Erdoğan ihre Reisedokumente erhalten hat. Damit sind die Voraussetzungen gegeben, dass sie ausreisen und bei der Verleihung des Erich-Maria-Remarque-Friedenspreises persönlich anwesend sein kann. Das ist ein Lichtblick für die türkische Autorin, die seit über einem Jahr bar jeder Rechtsstaatlichkeit drangsaliert und mundtot gemacht wird. Dies vereint sie mit vielen anderen Autoren, Journalisten und Verlegern, die weiterhin in der Türkei inhaftiert sind, unter Druck gesetzt und verfolgt werden. Auch sie dürfen wir nicht vergessen. Wir fordern die türkische Regierung auf, die Repressalien gegenüber allen Medien- und Kulturschaffenden umgehend zu beenden, damit diese wieder frei leben, reisen und ihre Meinung äußern können.“

Der Börsenverein setzt sich seit Monaten für ein Ende der Verfolgung von Aslı Erdoğan ein. Erst gestern hat Alexander Skipis zusammen mit dem Oberbürgermeister der Stadt Osnabrück und dem Jury-Präsidenten des Erich-Maria-Remarque-Friedenspreises einen Brief an Recep Tayyip Erdoğan öffentlich gemacht, in dem die Unterzeichner den türkischen Präsidenten auffordern, der Autorin die Ausreise zur Preisverleihung am 22. September zu ermöglichen.

Zum Brief an Präsident Erdoğan: Lassen Sie Aslı Erdoğan ausreisen!

Restituiertes NS-Raubkunstgemälde, „Gang nach Bethlehem“, an Museum Wiesbaden übergeben

Bildunterschrift: Fritz von Uhde (1848–1911), Gang nach Bethlehem, 1890. Museum Wiesbaden, Stiftung Rose und Friedrich Klein 1980, Restituiert an die Erben nach Rudolf Mosse 2016. Erworben mit Mitteln der Kulturstiftung der Länder /Ernst von Siemens Kunststiftung / Hessischen Kulturstiftung.Foto: Diether v. Goddenthow
Bildunterschrift: Fritz von Uhde (1848–1911), Gang nach Bethlehem, 1890. Museum Wiesbaden, Stiftung Rose und Friedrich Klein 1980, Restituiert an die Erben nach Rudolf Mosse 2016. Erworben mit Mitteln der Kulturstiftung der Länder /Ernst von Siemens Kunststiftung / Hessischen Kulturstiftung.Foto: Diether v. Goddenthow

Restituiertes NS-Raubkunst-Gemälde an Museum Wiesbaden übergeben. Zentrale Stelle für Provenienz-Forschung klärt Geschichte des Werks „Gang nach Bethlehem“.

Wiesbaden. Das Museum Wiesbaden übertrug kürzlich das Eigentum am Gemälde Gang nach Bethlehem von Fritz von Uhde (1848 – 1911) an die Erben des Verlegers und Kunstsammlers Rudolf Mosse. Anschließend wurde das Werk vom Museum Wiesbaden für seine Kunstsammlung erworben. Die offizielle Übergabe des Gemäldes fand nun am 8. September um 13 Uhr im Museum Wiesbaden in Beisein von Kunst- und Kulturminister Boris Rhein und in Anwesenheit der Presse sowie einiger geladener Gäste statt.

vli. Dr. Peter Forster, Kustos der Sammlung Alte Meister am Museum Wiesbaden, Boris Rhein, Hessischer Minister für Wissenschaft und Kunst,Dr. Stephanie Tasch, Dezernentin der Kulturstiftung der Länder. Eva Claudia Scholtz, Geschäftsführerin der Hessischen Kulturstiftung, Miriam Olivia Merz, Zentrale Stelle für Provenienzforschung in Hessen,  Professor Dr. Jan Hegemann, Vertreter der Erbengemeinschaft nach Rudolf Mosse. oto: Diether v. Goddenthow
vli. Dr. Peter Forster, Kustos der Sammlung Alte Meister am Museum Wiesbaden, Boris Rhein, Hessischer Minister für Wissenschaft und Kunst,Dr. Stephanie Tasch, Dezernentin der Kulturstiftung der Länder. Eva Claudia Scholtz, Geschäftsführerin der Hessischen Kulturstiftung, Miriam Olivia Merz, Zentrale Stelle für Provenienzforschung in Hessen, Professor Dr. Jan Hegemann, Vertreter der Erbengemeinschaft nach Rudolf Mosse. Foto: Diether v. Goddenthow

Zunächst begrüßte Dr. Peter Forster, Kustos der Sammlung Alte Meister am Museum Wiesbaden Boris Rhein, Hessischer Minister für Wissenschaft und Kunst, Dr. Stephanie Tasch, Dezernentin der Kulturstiftung der Länder, Eva Claudia Scholtz, Geschäftsführerin der Hessischen Kulturstiftung, Professor Dr. Jan Hegemann, Vertreter der Erbengemeinschaft nach Rudolf Mosse und Miriam Olivia Merz, Zentrale Stelle für Provenienzforschung in Hessen. Forster erläuterte zur Einführung wie das Museum Wiesbaden sein 1980 durch die Stiftung Rose und Friedrich Klein erhaltenes – erst 2015 als NS-Raubkunst identifiziertes Uhde-Bild „Gang nach Bethlehem“ nach Rückgabe an die Erben jetzt als „restituiertes“ Gemäldes aus der Sammlung Mosse erwerben konnte: So habe 2015 die Zentrale Stelle für Provenienzforschung in Hessen Fritz von Uhdes „Gang nach Bethlehem“ als NS-verfolgungsbedingt entzogenes Werk aus ursprünglich jüdischem Besitz identifiziert und seine Provenienz daraufhin genauer untersucht. Dabei wurde festgestellt,so Forster, dass das Bild aus der Sammlung des Berliner Verlegers Rudolf Mosse stammte. Das Werk wurde daraufhin restituiert und konnte dank des freundlichen Entgegenkommens der Erbengemeinschaft und der finanziellen Unterstützung durch die Kulturstiftung der Länder, die Ernst von Siemens Kunststiftung und die Hessische Kulturstiftung für die Sammlung des Museums Wiesbaden angekauft werden.

Kunst- und Kulturminister Boris Rhein unterstrich: „Mit der Suche nach NS-Raubgut in unseren landeseigenen Museumsbeständen stellen wir uns unserer historischen Verantwortung. Und so ist es immer ein besonderer Moment, wenn es den Expertinnen der Zentrale Stelle für Provenienz-Forschung gelingt, die Geschichte eines mutmaßlichen Raubkunst-Werks zu klären und seine rechtmäßigen Besitzer zu finden. Ich freue mich sehr darüber, dass die Erben des Gemäldes ‚Gang nach Bethlehem‘ dem Museum Wiesbaden die Möglichkeit gegeben haben, es zu für seine Sammlung zu erwerben und so weiterhin ausstellen zu können.“ Die Klärung der Herkunft ihrer Bestände sei eine zentrale Aufgabe für jede öffentliche Sammlung, so auch für unsere Landesmuseen, so Kunst-und Kulturminister Boris Rhein, und weiter: „Um dieser Aufgabe gerecht zu werden, haben wir bereits 2015 die Zentrale Stelle für Provenienz-Forschung am Museum Wiesbaden eingerichtet. Hier können die schwierigen Recherchen gebündelt, die dringend gebotene planvolle Untersuchung der seit 1933 erworbenen musealen Bestände koordiniert und gerechte Lösungen für den Umgang mit Kunstraubgut gefunden werden. Das sind wir den Opfern der Nationalsozialisten und ihren Nachkommen schuldig“, sagte der Kunst- und Kulturminister.

Wer war Rodolf Mosse?
Rudolf Mosse (1843 – 1920), Verleger, Sammler und Mäzen Rudolf Mosse (1843 – 1920) besaß eines der größten und einflussreichsten Verlagshäuser der Weimarer Republik. Flaggschiff seines Medienimperiums war das Berliner Tageblatt, das zu den international vielgelesenen deutschsprachigen Zeitungen zählte. Mosse galt als die fortschrittlichliberale Stimme im deutschen Kaiserreich, er engagierte sich in zahlreichen sozialen Projekten und trat immer wieder als Mäzen der Künste in Erscheinung. Mosse gehörte zu den nachweisbar ersten privaten Käufern von Uhde Bildern in Berlin. Während der 1880er und 1890er Jahre baute er sich eine umfangreiche Kunstsammlung auf, deren Schwerpunkt auf Gemälden des späten 19. Jahrhunderts lag. Im eigens dafür errichteten Palais Mosse machte er diese Sammlung auch der Öffentlichkeit zugänglich..

v.li.: Miriam Olivia Merz, Zentrale Stelle für Provenienzforschung in Hessen , Eva Claudia Scholtz, Geschäftsführerin der Hessischen Kulturstiftung , Boris Rhein, Hessischer Minister für Wissenschaft und Kunst, Dr. Stephanie Tasch, Dezernentin der Kulturstiftung der Länder, Dr. Peter Forster, Kustos der Sammlung Alte Meister am Museum Wiesbaden und  Professor Dr. Jan Hegemann, Vertreter der Erbengemeinschaft nach Rudolf Mosse vor Fritz Uhdes Bild „Gang nach Bethlehem“. Foto: Diether v. Goddenthow
v.li.: Miriam Olivia Merz, Zentrale Stelle für Provenienzforschung in Hessen , Eva Claudia Scholtz, Geschäftsführerin der Hessischen Kulturstiftung , Boris Rhein, Hessischer Minister für Wissenschaft und Kunst, Dr. Stephanie Tasch, Dezernentin der Kulturstiftung der Länder, Dr. Peter Forster, Kustos der Sammlung Alte Meister am Museum Wiesbaden und Professor Dr. Jan Hegemann, Vertreter der Erbengemeinschaft nach Rudolf Mosse vor Fritz Uhdes Bild „Gang nach Bethlehem“. Foto: Diether v. Goddenthow

Beschlagnahmung und Versteigerung seiner Kunstsammlung in der NS-Zeit
Gegen Ende der Weimarer Republik geriet auch der Mosse Verlag zunehmend unter den Druck, der bereits weltweit spürbar war. Vor dem Hintergrund der Weltwirtschaftskrise und der zunehmenden politischen Unsicherheit musste der Verlag, der von Rudolf Mosses Schwiegersohn Hans Lachmann-Mosse (1885 – 1944) geführt wurde, 1932 Konkurs anmelden. Mit dem Machtantritt der Nationalsozialisten wurde das Verlagshaus dann gleichgeschaltet und zerschlagen. Gleichzeitig setzten Verfolgungsmaßnahmen gegen Hans Lachmann-Mosse und seine Frau ein. Das gesamte Vermögen der Familie wurde unter staatliche Verwaltung gestellt und ihr so entzogen. Auch die Kunstsammlung wurde auf Betreiben der Nationalsozialisten zu großen Teilen 1934 im Auktionshaus Rudolf Lepke in Berlin versteigert.

Wer war Fritz von Uhde
Der Künstler Fritz von Uhde (1848-1911) zählt mit seinem Gesamtwerk, das sich im Spannungsfeld zwischen Realismus und Impressionismus verorten lässt, zu den großen Malern des späten 19. Jahrhunderts in Deutschland. Ab 1884 schuf Uhde zahlreiche Gemälde, die sich auf Themen aus dem Neuen Testament beziehen und das Milieu der „einfachen Leute“, in den sich Christus zeigt, wiedergeben. Ursprünglich, so Professor Dr. Jan Hegemann, hatte von Uhde nach kaum drei Monaten sein Studium zum Künstler abgebrochen, eine Offizierslaufbahn eingeschlagen und sehr engagiert im 1870/71 Krieg gegen Frankreich gekämpft und anschließend begonnen Bilder mit religiösen Inhalten zu malen. Eines seiner ersten in dieser Werke seit 1884 war „Ihr Kinderlein kommet!“. Diese Entscheidung verhalf ihm zum künstlerischen Durchbruch und half ihm, die konservative und liberale Kunstkritik der Zeit für sich zu gewinnen. Bei dem seit 1980 in der Sammlung des Museum Wiesbaden befindlichen Gemäldes handelt es sich um eine von Rudolf Mosse bei Fritz von Uhde beauftragte kleinere Variante des Gemäldes Der Gang nach Bethlehem, das sich heute in der Königlichen Neuen Pinakothek in München befindet.

Provenienzforschung zum Gemälde
Das Gemälde Gang nach Bethlehem von Fritz von Uhde gelangte 1980 zusammen mit einigen weiteren Kunstwerken über eine private Schenkung in das Museum Wiesbaden. Seither zählt es zu den Hauptwerken der Sammlung des 19. Jahrhunderts im Museum Wiesbaden.
Aufgrund einer Suchmeldung in der Datenbank Lost Art wurde das Museum 2015 aktiv und ließ die ursprüngliche Provenienz des Bildes durch die Zentrale Stelle für Provenienzforschung in Hessen recherchieren. Dabei wurde bestätigt, dass das Bild aus der Sammlung des Berliner Verlegers Rudolf Mosse stammte und der Familie in der NS-Zeit verfolgungsbedingt entzogen worden war. Das Museum Wiesbaden empfahl daraufhin dem Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst, das Werk zu restituieren. Das Gemälde wurde per Restitutionsvereinbarung am 18. Juli 2016 der Erbengemeinschaft Mosse zurückgegeben, offiziell beglaubigt von Seiten des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst für das Land Hessen. Seither blieb es als Leihgabe der Erbengemeinschaft Mosse im Museum Wiesbaden. Nun konnte das Werk dank des freundlichen Entgegenkommens der Erbengemeinschaft und der finanziellen Unterstützung durch die Kulturstiftung der Länder, die Ernst von Siemens Kunststiftung und die Hessischen Kulturstiftung für die Sammlung des Museums Wiesbaden angekauft werden.

Dr. Stephanie Tasch, Dezernentin der Kulturstiftung der Länder: „Fritz von Uhdes Gemälde Gang nach Bethlehem ist ein beeindruckendes Zeugnis für die Umsetzung eines religiösen Themas im späten 19. Jahrhundert. Zugleich verweist es durch seine enge Verbindung zum Auftraggeber, dem Berliner Verleger und Kunstsammler Rudolf Mosse, auf dessen bedeutende Kunstsammlung. Dank der langjährigen Provenienzforschung am Museum Wiesbaden konnte die Herkunft des Bildes aus der Sammlung Mosse und sein Verlust im Zuge der nationalsozialistischen Verfolgung der Familie nachgewiesen werden. Der Kulturstiftung der Länder ist es ein zentrales Anliegen, durch die Förderung von Ankäufen restituierter Kunstwerke zu fairen und gerechten Lösungen im Sinne der Washingtoner Prinzipien beizutragen.“

Engagement öffentlicher Förderer
Da von Uhdes Gemälde in der Sammlung der Alten Meister eine bedeutende Stellung einnimmt, war das Museum Wiesbaden an einem Verbleib des Werkes im Hause sehr interessiert. In intensiven Gesprächen mit den Erbenvertretern und ihren Anwälten, mit dem Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst , der Kulturstiftung der Länder, der Ernst von Siemens Kunststiftung und der Hessischen Kulturstiftung ist dies gelungen. „Die Ernst von Siemens Kunststiftung unterstützt die Museen seit vielen Jahren bei der Erarbeitung von Bestandskatalogen und damit auch bei der Provenienzforschung an den eigenen Beständen. Immer wieder führen neue Forschungsergebnisse zur Restitution von verfolgungsbedingt entzogenen Kunstwerken. Bei einem fairen Ausgleich zwischen den rechtmäßigen Besitzern und den Museen, ist die Kunststiftung oft ebenfalls ein Partner, der den Verbleib in einer gewachsenen und stimmigen Sammlung ermöglichen kann – dies ist auch in Wiesbaden geschehen – Fritz von Uhdes Gang nach Bethlehem kann in dem Haus bleiben, in dem es die Sammlung hervorragend ergänzt“, freut sich Dr. Martin Hoernes, Generalsekretär der Ernst von Siemens Kunststiftung.

Eva Claudia Scholtz, Geschäftsführerin der Hessischen Kulturstiftung, betont: „Aus der Stiftungspraxis kennen wir meist die Entwicklung von Kunstsammlungen prospektiv, im Sinne einer Zukunfts- und Anschlussfähigkeit an kommende Künstlergenerationen. Eine verantwortungsvolle Stiftungspolitik besteht auch darin, Museen und Provenienzforscher darin zu unterstützen, ihre Sammlungen retrospektiv zu betrachten und aktiv mit der Sammlungsgeschichte insbesondere während des Naziregimes umzugehen. Wir freuen uns, dass dieses Werk von Fritz von Uhde, ein Auftragswerk des Berliner Publizisten Rudolf Mosse, nach erfolgter Restitution in einem gerechten Verfahren unter Beteiligung der Hessischen Kulturstiftung nun im Museum Wiesbaden verbleiben kann.“

„Richtig denken heißt, mit Richtigkeit und mit Gerechtigkeit denken“ – Alfred Grosser und sein Werk Le Mensch

Prof. Dr. Alfred Grosser , Publizist und Politologe (li.) im Gespräch mit Dr. Günther Nonnenmacher (Mitherausgeber der FAZ von 1992 bis 2014) bei der Buchpräsentation "Le Mensch" in den Kurhaus-Kolonnaden Wiesbaden, veranstaltet von der Hessischen Zentrale für Politische Bildung Wiesbaden. Foto: Diether v. Goddenthow
Prof. Dr. Alfred Grosser , Publizist und Politologe (li.) im Gespräch mit Dr. Günther Nonnenmacher (Mitherausgeber der FAZ von 1992 bis 2014) bei der Buchpräsentation „Le Mensch“ in den Kurhaus-Kolonnaden Wiesbaden, veranstaltet von der Hessischen Zentrale für Politische Bildung Wiesbaden. Foto: Diether v. Goddenthow

„Ich mag nicht das Wort ‚DIE‘: ‚DIE Muslime, DIE Frauen, DIE Juden, DIE Deutschen, DIE Flüchtlinge‘“, beginnt Alfred Grosser im Interview mit Dr. Günther Nonnenmacher (Mitherausgeber der FAZ von 1992 bis 2014) über Inhalte seines neuen Buches „Le Mensch“ den Dialog vor rund 300 gespannten Zuhörern im Saal der Kurhaus-Kolonnaden Wiesbaden am 7. September 2017.  Denn hätte man nach dem Kriege von „den“ Deutschen gesprochen, wäre es wohl nie zu einem Friedensvertrag, zur Rückführung des deutschen Volkes in die Völkerfamilie gekommen, so Grosser. Es gibt nicht DIE Deutschen oder DIE Franzosen, sondern einzelne Menschen, Individuen, wehrt sich Grosser gegen ein altes Grundübel, das aktueller ist denn je, nämlich den verallgemeinernden, vorurteilsbehafteten Finger auf andere zu zeigen. Verallgemeinerung war und ist nicht sein Ding, weswegen Grosser, der sich selbst als jüdischen Atheisten bezeichnet und seit über 40 Jahren mit einer katholisch-gläubigen Frau verheiratet ist, sich zeitlebens  mit der komplexen Fragestellung nach menschlicher Identität auseinandergesetzt hat. Wer bestimme denn, was ein Mensch sei, als Individuum oder Amtsinhaber, als Angehöriger einer Gruppe, Religion oder Ethnie? Facettenreich und mit vielen persönlichen Rückblicken sprach der bekannte Publizist und große Europäer Grosser über die Entstehung und Moral sozialer Identität und Auswirkungen auf den Einzelnen.

„Ich bin ein Mann und keine Frau. Das gibt mir heute noch in der französischen wie deutschen Gesellschaft unverdiente Vorteile. Ich bin alt, aber meine seit langem erwachsenen Söhne arbeiten für mein Ruhestandsgehalt. Ich war beamteter Professor, gehörte also zu jenem privilegierten Teil der Gesellschaft, der nicht arbeitslos werden kann.“, erläutert Grosser ein wenig augenzwinkernd, was er mit menschlicher Identität meint. Denn Menschen haben nicht nur eine, sondern multiple Identitäten, beispielsweise zugleich als Europäer, Deutscher, Hesse, Wiesbadener, Berufstätiger, Frau/Mann, Mutter /Vater usw.
Er sei Franzose durch und durch, sagt Grosser, so wie andere Migranten, die in Frankreich zu Franzosen wurden, und niemand würde da von einem Migrationshintergrund sprechen, so der Publizist, der auch ein Beispiel für die Inkongruenz von Identitäten parat hat: „Als Radfahrer fürchte ich mich vor Autos. Als Autofahrer fürchte ich die Radfahrer: Ein gutes Beispiel einer gespaltenen Identität.“

Veranstaltungs-Impression der Buchpräsentation "Le Mensch" in den Kurhaus-Kolonnaden Wiesbaden, veranstaltet von der Hessischen Zentrale für Politische Bildung Wiesbaden. Foto: Diether v. Goddenthow
Veranstaltungs-Impression der Buchpräsentation „Le Mensch“ in den Kurhaus-Kolonnaden Wiesbaden, veranstaltet von der Hessischen Zentrale für Politische Bildung Wiesbaden. Foto: Diether v. Goddenthow

Die Identität des Individuums komme zum Teil von außen, hänge damit zusammen, in welches kulturelle Umfeld jemand geboren worden sei, in welchem Land usw., aber sie bestehe nicht darin, sich von außen eine Identität überstülpen zu lassen. Identität sei auch und vor allem ein innerseelischer Prozess, und alles, wohin sich der Mensch in seinem Leben entwickele und wofür er sich entscheide, ohne Zuschreibung durch andere.

Seine Erfahrungen und Erkenntnisse fasst Grosser in seinem Spiegel-Bestseller-Buch „LE MENSCH in zahlreichen Artikeln zusammen. Dabei ist er klar in der in der Sprache und konkret in der Sache. Alfred Grosser nimmt das Menschsein auf allen Feldern des gesellschaftlichen Lebens unter die Lupe: Kultur, Politik und Erziehung, Geschlecht, Geschichte und Religion, Geld und nationale Mythen – und natürlich unsere Identität in einem Europa mit Flüchtlingen oder ohne. Er warnt eindringlich vor Politikverachtung und zieht Bilanz über das »Menschwerden inmitten der Verzweiflung am Weltgeschehen«. Sein Credo: »Penser juste, donc à la fois avec justesse et avec justice – Richtig denken heißt, mit Richtigkeit und mit Gerechtigkeit denken. Das klingt zwar im Deutschen nicht so gut, sagt aber doch das Wesentliche.«

Ausstellung „Höhepunkte der Weinkultur“ in der Mainzer Rathausgalerie – Frühe Weinlese – Weinköniginnenwahl 2017

weinkulturhoehepunkte
Hier alle Infos zur Wahl der diesjährigen Deutschen Weinkönigin

Ausstellung im Mainzer Rathaus

(gl) – Einige der schönsten Ansichten aus den dreizehn deutschen Weinanbaugebieten präsentiert das Deutsche Weininstitut in einer Fotoausstellung vom 14. September bis zum 11. November 2017 in der Rathausgalerie.

Oberbürgermeister Michael Ebling eröffnet die Ausstellung am Mittwoch, den 13. September 2017, um 17.30 Uhr gemeinsam mit Monika Reule, Geschäftsführerin des Deutschen Weininstituts.
Zur Ausstellung

Hunderttausende Touristen besuchen jedes Jahr die dreizehn deutschen Weinanbaugebiete und entdecken dabei nicht nur örtliche Weingüter, Winzergenossenschaften und Weinkellereien, sondern auch wunderschöne Landschaften, spannende Menschen und malerische Weindörfer. Die vom Weinanbau geprägten Kulturlandschaften bestechen darüber hinaus mit zahlreichen Sehenswürdigkeiten, die zum Teil kaum bekannt sind, deren Besuch sich aber dennoch lohnt: Denn sie dokumentieren die über 2000 Jahre alte Geschichte des deutschen Weins und spannen einen zeitlichen Bogen bis hin zu den allerneuesten Vinotheken, die derzeit überall in den Weinlandschaften entstehen.

Das Deutsche Weininstitut hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Höhepunkte der Weinkultur zu dokumentieren. Die Sehenswürdigkeiten wählte eine unabhängige Jury aus hunderten von Vorschlägen aus, die in besonderem Maße die Kultur und Geschichte des deutschen Weins erlebbar machen.

Öffnungszeiten Mainzer Rathaus:
Montag – Freitag: 8 bis 18 Uhr
Samstag: 9 bis 14 Uhr
Sonn- und Feiertage: geschlossen

Zu den 52 Höhepunkten der Weinkultur

© Deutsches Weininstitut
© Deutsches Weininstitut

Hauptweinlese 2017 startet ungewöhnlich früh

05.09.2017 Der Weinjahrgang 2017 ist von einer ungewöhnlich frühen Traubenreife geprägt. Entsprechend frühzeitig hat in vielen Anbaugebieten Deutschlands in diesen Tagen mittlerweile auch schon die Hauptweinlese mit Sorten wie Frühburgunder, Müller-Thurgau oder Dornfelder begonnen.

Entwicklungsvorsprung von zwei Wochen

Dank des überwiegend sonnigen Wetters der letzten Wochen haben die Zuckergehalte in den Trauben stark zugenommen. In einigen Regionen weisen die Reben einen Entwicklungsvorsprung von zwei Wochen gegenüber dem langjährigen Mittel auf. Die aktuelle Witterung in den Weinregionen mit warmen, sonnigen Tagen und kühlen Nächten ist zudem sehr förderlich für die Ausprägung der Aromen in den Beeren.

Weil derzeit viele Rebsorten gleichzeitig die Lesereife erreichen, zeichnet sich in diesem Jahr eine relativ schnelle Weinlese ab. Selbst der Riesling, der normalerweise erst überwiegend im Oktober geerntet wird, dürfte 2017 zum Teil schon Mitte September lesereif sein. Eine anhaltend trockene Witterung in den nächsten Wochen lässt bei einem guten Gesundheitszustand der Trauben auf einen qualitativ sehr guten Jahrgang hoffen.

Die Mengenerwartungen liegen aufgrund der Frostschäden vom Frühjahr unter dem langjährigen Durchschnittsertrag von neun Millionen Hektolitern bundesweit.

Mehr zur Weinlese 2017

Weinzeitschriften online

Weitere Infos zum Deutschen Weininstitut und über Deutsche Weine

Der Saisonstart 2017 der Frankfurter Galerien findet vom 8. bis 10. September statt

Frankfurter-Galerien-Saisonstart2017(kus) Der Saisonstart 2017 der Frankfurter Galerien findet vom 8. bis 10. September statt. Kulturdezernentin Ina Hartwig besucht zum Auftakt einige Galerien in der Innenstadt. Start ist um 20 Uhr die Galerie Leuenroth in der Fahrgasse 15. Danach wird die Kulturdezernentin unter anderem Galerien in der Braubachstraße, der Berliner Straße und der Alten Mainzer Gasse besuchen.

In diesem Jahr wird der Saisonstart grundlegend neu ausgerichtet. Er soll vor allem regional gestärkt und weiter als Event der zeitgenössischen Kunst in Frankfurt und der Region etabliert werden.

Um dies zu ermöglichen, werden erstmals Museen der zeitgenössischen Kunst wie MMK, Schirn, Portikus und Städel im Programm aufgenommen. Weitere kleine Kunstinstitutionen und zahlreiche Off-Spaces sollen die Vielfalt der gezeigten Positionen ergänzen. Organisiert wird das Galerien-Wochenende von der Interessengemeinschaft der Galerien in Frankfurt.

Weitere Infos
Interessengemeinschaft Galerien in Frankfurt
c/o KunstRaum Bernusstraße
Bernusstraße 18
60487 Frankfurt am Main
+49 (0) 160 – 46 50 310
office@galerien-frankfurt.de

Das detaillierte Programm zum Saisonstart

Faltblatt Stadtplan mit Galerieorten

Veranstaltungen im Gutenberg-Museum vom 11.09. bis 17.09.2017 

Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow
Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow

Veranstaltungen, die vom 11.09. bis 17.09.2017    im Gutenberg-Museum stattfinden. 

Montag, 11.09.2017, 9.00-17.00 Uhr 

Drucken und Setzen im Druckladen des Gutenberg-Museums für Kleingruppen. Setzen mit Holzlettern, Drucken der Motive im Hochdruck, Anwenden des Frottageverfahrens. Weitere Projekte nach Absprache. Kosten: Werkstattbeitrag (Voranmeldung erforderlich, Tel. 06131-122686 oder gm-druckladen@stadt.mainz.de)

Dienstag, 12.09.2017, 10.00, 11.00, 12.00, 14.00, 15.00 und 16.00 Uhr

Druckvorführung an der Gutenberg-Presse 

Mittwoch, 13.09.2017, 10.00, 11.00, 12.00, 14.00, 15.00 und 16.00 Uhr
Druckvorführung an der Gutenberg-Presse 

Donnerstag, 14.09.2017, 9.00-17.00 Uhr 
Drucken und Setzen im Druckladen des Gutenberg-Museums 
für Kleingruppen. Setzen mit Holzlettern, Drucken der Motive im Hochdruck, Anwenden des Frottageverfahrens. Weitere Projekte nach Absprache. Kosten: Werkstattbeitrag (Voranmeldung erforderlich, Tel. 06131-122686 oder gm-druckladen@stadt.mainz.de)

Donnerstag, 14.09.2017, 10.00, 11.00, 12.00, 14.00, 15.00 und 16.00 Uhr
Druckvorführung an der Gutenberg-Presse 

Freitag, 15.09.2017, 10.00, 11.00, 12.00, 14.00, 15.00 und 16.00 Uhr 
Druckvorführung an der Gutenberg-Presse 


Freitag, 15.09.2017, 13.30-17.00 Uhr 

Drucken und Setzen im Druckladen des Gutenberg-Museums für Kleingruppen
Setzen mit Holzlettern, Drucken der Motive im Hochdruck, Anwenden des Frottageverfahrens. Weitere Projekte nach Absprache. Kosten: Werkstattbeitrag (Voranmeldung erforderlich, Tel. 06131-122686 oder gm-druckladen@stadt.mainz.de)

Freitag,  15.09.2017, 11.00 Uhr 
Öffentliche Führung durch die Dauerausstellung mit den Gästeführern der Stadt Mainz. Führung 5 Euro/erm. 4 Euro/Kinder 2,50 Euro (zzgl. Eintritt)

Samstag, 16.09.2017, 10.00, 11.00, 12.00, 14.00, 15.00 und 16.00 Uhr
Druckvorführung an der Gutenberg-Presse 

Samstag, 16.09.2017, 10.00-15.00 Uhr   
Offene Werkstatt im Druckladen des Gutenberg-Museums
für Einzelpersonen und Kleingruppen mit max. 5 Teilnehmern. Drucken von eigenen oder vorhandenen Motiven, Setzen mit Holzlettern. Sondermaterialien auf Anfrage. Kosten: Werkstattbeitrag

Samstag, 16.09.2017, 11.00 Uhr   
Öffentliche Führung durch die Dauerausstellung mit den Gästeführern der Stadt Mainz. Führung 5 Euro/erm. 4 Euro/Kinder 2,50 Euro (zzgl. Eintritt)

Samstag, 16.09.2017, 13.30-16.30 Uhr
Nachlass von großen und kleinen Sünden
Druckvorführung von Ablassbriefen im 1. Stock des Gutenberg-Museums

Samstag/Sonntag, 16.09./17.09.2017, 10.00-16.00 Uhr
Workshop „Klassischer Bleisatz“
mit Rainhard Matfeld im Druckladen des Gutenberg-Museums; Teilnahmebeitrag 100/80 Euro pro Person (Voranmeldung erforderlich, Tel. 06131-122686).

Sonntag, 17.09.2017, 12.00, 13.00, 14.00, 15.00 und 16.00 Uhr
Druckvorführung an der Gutenberg-Presse (15 Uhr im Rahmen der Kinderführung)

Sonntag, 17.09.2017, 13.00 Uhr   

Öffentliche Führung durch die Dauerausstellung mit  den Gästeführern der Stadt Mainz. Führung 5 Euro/erm. 4 Euro/Kinder 2,50 Euro (zzgl. Eintritt) 

Sonntag, 17.09.2017, 15.00-17.00 Uhr
Familiennachmittag

Von tanzenden Buchstaben und bunten Blättern – Spannende Kinderführung von A bis Z mit Druckerschwärze und zauberhaften Büchern im Reich der schwarzen Kunst.  Für Kinder ab 4 Jahre und ihre Eltern. Treffpunkt 15 Uhr an der Museumskasse | Mobile Druckwerkstatt: Drucken im Foyer des Gutenberg-Museums. Teilnahmebeitrag 4 Euro pro Kind (Führung und Drucken), erm. Eintritt 3,50 Euro für Eltern und begleitende Angehörige

Von Montag bis Freitag zwischen 9.00-17.00 Uhr
Einzelbetreuung und Druckaufträge im Druckladen des Gutenberg-Museums
Erstellen privater Drucksachen unter fachkundiger Hilfe. Entgegennahme von Aufträgen nach persönlicher Absprache (Voranmeldung erforderlich, Tel. 06131-122686 oder gm-druckladen@stadt.mainz.de)

Stadtmuseum feiert am 10. September ersten Geburtstag mit „Tag der offenen Tür“

Eingang des Stadtmuseums im historischen Marktkeller unter dem Dernschen Gelände. Foto: Diether v. Goddenthow
Eingang des Stadtmuseums im historischen Marktkeller am Dernschen Gelände. Foto: Diether v. Goddenthow

Am Wochenende 9. bis 11. September des vergangenen Jahres wurde in Wiesbaden das „sam-Stadtmuseum am Markt“ eröffnet. Daran erinnert das „sam“ in diesem Jahr mit einem „Tag der offenen Tür“ am Sonntag, 10. September. Bei freiem Eintritt können die Besucherinnen und Besucher nicht nur die laufenden Ausstellungen kennenlernen, sondern erleben ein Programm für Jung und Alt, das gezielte Veranstaltungen im historischen Marktkeller beinhaltet.

Schon der Rahmen scheint gut gewählt: Am 10. September wird national der „Tag des offenen Denkmals“ gefeiert. Seit mehreren Jahren findet deshalb auf dem Dernschen Gelände und dem Schlossplatz der „Tag des rollenden Kulturguts“ statt. Oldtimerfreunde präsentieren rund um das Wiesbadener Rathaus ihre schönsten und ältesten Fahrzeuge. In direkter Nachbarschaft hatte bereits im letzten Jahr das „sam-Stadtmuseum am Markt“ ebenfalls den Denkmal-Tag mit einem Familientag gefeiert – und war von über 2000 Wiesbadenerinnen und Wiesbadenern besucht worden.

sna-schatzkammerDas Motto des diesjährigen „Tag des offenen Denkmals“ lautet „Macht und Pracht“. Zu beidem hat der Marktkeller einiges zu bieten: Die Sonderausstellung „Görlitz – Wiederauferstehung eines Denkmals“ präsentiert in den Bildern des Dresdner Fotografen Professor Jörg Schöner die ganze Pracht der Renaissance- und Barockstadt an der Neiße, dem größten zusammenhängenden Denkmalgebiet in Deutschland. Die Ausstellung ist noch bis zum 24. September im Stadtmuseum zu sehen.

Was das Thema „Macht“ angeht, so nimmt das Team des Stadtmuseums die Römische Geschichte der hessischen Landeshauptstadt in den Fokus und hat sich dabei Unterstützung geholt: Der ausgebildete Limes-Cicerone Marcus Resch wird sich dem Thema „Macht und Pracht bei den Römern“ zuwenden. Am 10. September wird er ab 11 Uhr im sam sein und die Fragen der Besucher beantworten. Vorführungen zu seinem Thema finden um 12 und um 14 Uhr an seinem Stand statt. Was erwartet die Besucher? Macht bedeutet auch, heilen zu können, also den Segen der Götter auf seiner Seite zu wissen. Wie in Wiesbaden viele Weihesteine belegen, war Aquae Mattiacorum ein Zentrum der römischen Medizin in der germanischen Provinz. Aber wie sah die römische Medizin aus im Vergleich mit der normalen antiken Welt? Wo lagen ihre Vorteile, ihre Organisation und ihre Wurzeln? Was von ihr konnte sich in die Gegenwart retten und was ging verloren? Diesen Fragen wird in den Vorträgen auf den Zahn gefühlt.

Und für Diejenigen, die etwas mehr zum Thema „Macht und Herrschaft“ in Wiesbaden wissen wollen bietet Museumspädagogin Sabine Weber um 15.30 Uhr eine Führung zum Thema an. Die Tour geht quer durch alle zeitgeschichtlichen Epochen unserer Stadt. Ob römische Prunkdolchscheide, der spätmittelalterliche Wappenstein, die hölzerne Stadtkasse mit enormen Ausmaßen – jedes Objekt hat seinen Betrachtern eine Menge zu erzählen.

Übrigens wurden das „sam-Stadtmuseum am Markt“ und seine Gestalterinnen für die Ausstellung „Wiesbadens Lieblingsstücke“ erst jüngst als eine der Gewinner des „iconic award“ 2017 ausgezeichnet. Das „sam“ ist nun sogar nominiert für den „Deutschen Design Preis“ 2017. Wer also bis jetzt keine Zeit hatte, das Stadtmuseum im historischen Marktkeller zu besuchen, kann das am 10. September gut nachholen.

Deutsche Erstaufführung des Theaterstücks „DIPLOMATIE“ im Freien Schauspiel Ensemble Frankfurt am 30.09,2017

Diplomatie-FSEDas Freie Schauspiel Ensemble Frankfurt lädt am 30.09.17 um 20 Uhr ein zur deutschen Erstaufführung des Theaterstücks DIPLOMATIE von Cyril Gely

Worum geht’s?: Zwei Männer, zwei Welten, zwei Prinzipien in einem Duell. Auf dem Spiel stehen das Schicksal von Millionen Menschen und eine unersetzbare Stadt. Die Wahl der Waffen: das Wort, die Wahrheit, die Lüge. Alles eine Frage der Perspektive.

Paris, im August 1944. Noch halten die deutschen Soldaten einen großen Teil von Frankreich und die Hauptstadt des Landes besetzt. Aber was wird passieren, wenn die Alliierten in den nächsten Tagen in Paris einmarschieren? Schauplatz des Stückes ist das Hotel Meurice, der Sitz des Wehrmachtbefehlshabers von Groß-Paris, General Dietrich von Choltitz. Er hat von Hitler den Befehl erhalten: „Paris darf nicht oder nur als Trümmerfeld in die Hand des Feindes fallen“.

Alles ist für die Zerstörung der französischen Hauptstadt vorbereitet. Plötzlich taucht durch eine Geheimtür der schwedische Generalkonsul Raoul Nordling bei von Choltitz auf. Es entspinnt sich ein faszinierendes, bedrückendes, atemberaubendes und hoch spannendes Duell zwischen dem schwedischen Diplomaten und dem deutschen Militär.

Ein Stück über Krieg und Diplomatie, über die Widersprüche zwischen den Gesetzen des Krieges und den Geboten der Menschlichkeit. Was ist ein Verbrechen und was eine militärische Aktion? Wo beginnt die Menschlichkeit und ab wann ist alles erlaubt? Es ist aber auch ein Stück über die Kraft und Macht des Einzelnen und die Kunst der Diplomatie. Es zeigt auf eindringliche Weise: Geschichte wird von Menschen gemacht.

„Sehen Sie der Realität ins Auge!“

„Welcher Realität? Ihrer oder meiner?“

Inszenierung: Bettina Kaminski / Bühne: Gerd Friedrich
Es spielen: Schwedischer Generalkonsul Raoul Nordling: Jürgen Beck-Rebholz / General Dietrich von Choltitz: Adrian Scherschel / Ordonanzoffizier Helmut Mayer: David Földszin / Soldaten: Felix Benter, Robin Haug, Husain Mamen, Victor Schlothauer

Karten (5-18 €) für die deutsche Erstaufführung am 30.09., 20 Uhr und die folgenden Aufführungen (06. / 07. / 27. / 28.10., 20 Uhr // 03. / 04. / 25.11., 20 Uhr // 26.11., 18 Uhr) sind erhältlich unter Tel.: 069 – 71 91 30 20, per Mail: kontakt@freiesschauspiel.de oder im Internet unter www.freiesschauspiel.de.

Ort:
FREIES SCHAUSPIEL ENSEMBLE
im TITANIA
Basaltstr. 23
60487 Frankfurt am Main
Telefon : 069 – 71 91 30 20
Fax : 069 – 71 91 30 24
kontakt@freiesschauspiel.de
www.freiesschauspiel.de

40. LUCAS – Internationales Festival für junge Filmfans – 1. bis 7. Oktober 2017 im Filmmuseum Frankfurt


In einem Monat ist es so weit: LUCAS – Internationales Festival für junge Filmfans lädt seine Gäste vom 1. bis 7. Oktober zum 40. Mal an fünf Spielorte nach Frankfurt, Offenbach und Wiesbaden. Das Festivalprogramm richtet sich an ein Publikum von vier Jahren bis 18plus.

In der Woche vor den Herbstferien präsentiert LUCAS mehr als 70 Filme aus 35 Ländern. Zu vielen Filmvorstellungen reisen Filmschaffende aus aller Welt an, um ihre Filme vorzustellen und um sich mit ihrem jungen Publikum auszutauschen. „Ich freue mich auf die vielen internationalen Filme, die unseren jungen Besucher/innen Einblicke in andere Lebenswelten bieten und auf die Begegnungen mit ihren Macher/innen, die von überall her anreisen und sich mit den Kindern und Jugendlichen über ihre Arbeit austauschen“, sagt Festivalleiterin Julia Fleißig.

Filmprogramm für junges Publikum von vier Jahren bis 18plus
Vier Kurzfilmprogramme und 16 Langfilme konkurrieren in den Filmwettbewerben der Alterssektionen 8+ und 13+ um die LUCAS-Preise. Diese werden am Ende der Festivalwoche von den beiden Jurys, die sich aus je drei erwachsenen und drei jungen Filmfans zusammensetzen, verliehen. Vor allem für Schulklassen sind die Wettbewerbsfilme interessant. Für diese wird pädagogisches Material zur Verfügung gestellt. Das Spektrum der Filme reicht von Spielfilmen über Animationsfilme bis zu Experimental- sowie Dokumentarfilmen. LUCAS präsentiert seinen Festivalbesucher/innen in den Langfilmwettbewerben vier Deutschlandpremieren: Die Schweizer Produktion DAS MÄDCHEN VOM ÄNZILOCH (CH 2016, R: Alice Schmid) zeigt LUCAS am Donnerstag, 5. Oktober, in Wiesbaden und am Freitag, 6. Oktober, im CineStar Metropolis in Frankfurt. Im Kino des Deutschen Filmmuseums sind am Mittwoch und Donnerstag, 4. und 5. Oktober, Philippa Lowthorpes SWALLOWS AND AMAZONS (Schwalben und Amazonen, GB 2016) sowie der iranische Spielfilm HELMSMAN (Steuermann, IR 2016, R: Majid Esmaeili) zu sehen. Ebenfalls am Mittwoch und Donnerstag stellt LUCAS die philippinische Produktion WAN-TU-TRI (1-2-3) (1-2-3, PH 2016, R: Carlo Obispo) im CineStar Metropolis in Frankfurt vor. Alice Schmid, Carlo Obispo und Majid Esmaeili sowie Javad Jafargholizad, Produzent von Helmsman, stehen ihrem jungen Publikum in Film- und Leinwandgesprächen Rede und Antwort.

Mit der Reihe „Minis“ möchte LUCAS seine jüngsten Festivalbesucher/innen, die noch nicht zur Schule gehen, neugierig machen auf das Erlebnis Kino. Auf drei Klassiker aus der Filmgeschichte können sich junge, aber auch erwachsene Filmliebhaber/innen, freuen. Am Donnerstag, 5. Oktober, ist im Offenbacher Kino im Hafen 2 OLIVER TWIST (GB 1948, R: David Lean) zu sehen. Das Cinema zeigt am Mittwoch, 4. Oktober, DIE HALBSTARKEN (BRD 1956, R: Georg Tressler) und im CineStar Metropolis läuft am Freitag, 6. Oktober, Charles Chaplins THE KID (Der Vagabund und das Kind, US 1921). An drei Abenden präsentieren die „Young European Cinephiles“, sechs Jugendliche aus Deutschland und Slowenien, ihr eigens kuratiertes Programm aus den Filmen HOUSTON, WE HAVE A PROBLEM! (SI/HR/CZ/QA 2016, R: Ziga Virc), THE CONGRESS (IL/DE/BE/LU/PL/FR 2013, R: Ari Folman) und SYNECDOCHE, NEW YORK! (US 2008, R: Charlie Kaufman) im Kino des Deutschen Filmmuseums. Die Jugendlichen widmen sich der Frage, wie und ob in der heutigen Welt noch zwischen wahr und unwahr unterschieden werden kann und laden nach ihren Filmvorstellungen zur Diskussion.

Das Programm mit allen Filmen aus der Festivalwoche finden Sie auf der Website: http://lucas-filmfestival.de/programm-2017/alle-filme-2017

Begleitprogramm: Podiumsdiskussion und Familientag
Auch abseits des Kinosessels dürfen sich Besucher/innen auf spannende Programmpunkte freuen: Eine Podiumsdiskussion am Donnerstag, 5. Oktober, widmet sich dem Thema Nachwuchsfilm und junges Publikum. Vor der Diskussion haben interessierte Kinder- und Jugendfilmschaffende die Gelegenheit, sich beim Förder-Speeddating mit Vertreterinnen zweier Förderinstitutionen über Finanzierungsmöglichkeiten zu informieren. Im Anschluss an die Diskussion laden FilmInFrankfurt und die Wirtschaftsförderung Frankfurt gemeinsam mit dem Stammtisch der Filmemacher zu einem Get-Together mit Vertreter/innen der regionalen Filmbranche und internationalen Festivalgästen ein. Ein Besuch im Deutschen Filmmuseum lohnt sich besonders mit der ganzen Familie am Dienstag, 3. Oktober. Bei freiem Eintritt können die Gäste am Familientag bei einer Vielzahl von Mitmach-Aktionen in die Welt des Films eintauchen. Am Nachmittag macht LUCAS-Jurymitglied Tobias Krell, besser bekannt als „Checker Tobi“ vom KIKA, den Festivalcheck. In einer Festivalplakatausstellung blickt LUCAS zurück auf 39 Ausgaben. Die Ausstellung im Foyer des Deutschen Filmmuseums beginnt bereits am Dienstag, 26. September, und gibt Einsichten in die Festivalgeschichte aus der grafischen Perspektive.

Bereits im September stimmt sich LUCAS in einer Jubiläumsfilmreihe auf die 40. Ausgabe ein. Am Freitag, 8., und Sonntag, 10. September, ist HOPPET – DER GROSSE SPRUNG INS GLÜCK (SE/NO/DE 2007, R: Petter N¿ss), ein Spielfilm der 30. Ausgabe von LUCAS, zu sehen. TOM SAWYER (DE 2011, R: Hermine Huntgeburth) aus der 34. Ausgabe von LUCAS, wird am Freitag, 15., und Sonntag, 17. September, im Kino des Deutschen Filmmuseums gezeigt. Auch über die Festivalwoche hinaus präsentiert LUCAS in der Jubiläumsfilmreihe herausragende Filme aus den vergangenen 39 LUCAS-Festivalausgaben.

Ob mit der Schulklasse oder in Begleitung von Freund/innen oder der Familie: LUCAS hält für seine Besucher/innen ein spannendes und thematisch facettenreiches Programm für jedes Alter bereit.

Jetzt buchen und akkreditieren
Vorteile für Frühbucher/innen: Für Gruppen von zehn Personen an gilt bis zum 15. September der Frühbucherpreis von drei Euro pro Ticket, ausgenommen hiervon sind die Vorstellungen in der Caligari FilmBühne. Auf der Website lucas-filmfestival.de sind alle Informationen rund um das Festival mit seinen Filmprogrammen und Veranstaltungen zu finden.

Preise
3,50 Euro für junge Filmfans bis einschl. 20 Jahre
1,50 Euro für Frankfurt-Pass-Inhaber/innen
7,00 Euro für Erwachsene
5,00 Euro ermäßigter Eintritt für Erwachsene
(Studierende, Azubis, Rentner/innen, Schwerbehinderte)

Frühbucherpreis
3,00 Euro Frühbucherpreis für junge Filmfans bis einschl. 20 Jahre bis zum 15. September 2017 (ausgenommen Caligari FilmBühne).

Begleitpersonen von Gruppen mit mehr als zehn jungen Filmfans erhalten freien Eintritt (max. 3 Begleitpersonen, Caligari FilmBühne max. 2).

Akkreditierung
Bis zum 15. September können Akkreditierungsausweise bestellt werden.
10,00 Euro für Studierende
30,00 Euro für Fachbesucher/innen

Weitere Informationen und Buchungsberatung unter:
info@lucasfilmfestival.de
Tel.: 069 961 220 678

Festivalzentrum
Deutsches Filmmuseum
Schaumainkai 41, 60596 Frankfurt am Main
U1, U2, U3, U8 / Station: Schweizer Platz
U4, U5 / Station: Willy-Brandt-Platz
Straßenbahn 14, 15, 16 / Station: Gartenstraße
Bus 46 / Station: Untermainbrücke

Spielstätten
Kino des Deutschen Filmmuseums (Frankfurt)
CineStar Metropolis (Frankfurt)
CINEMA (Frankfurt)
Caligari FilmBühne (Wiesbaden)
Kino im Hafen 2 (Offenbach)

www.deutsches-filminstitut.de
www.deutsches-filmmuseum.de
www.filmportal.de
www.europeanfilmgateway.eu