26. Kultursommer Rheinland-Pfalz erfolgreich mit 26 Veranstaltungen an drei Tagen in Bad Kreuznach eröffnet

Eröffnung des 26. Kultursommers Rheinland-Pfalz, hier vor der Kulisse des Kurhotels auf der idyllischen Kurparkinsel. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow
Eröffnung des 26. Kultursommers Rheinland-Pfalz, hier vor der Kulisse des Kurhotels auf der idyllischen Kurparkinsel. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow

Der rheinland-pfälzische Kulturminister Professor Dr. Konrad Wolf und Oberbürgermeisterin Dr. Heike Kaster-Meurer eröffneten am Samstag offiziell den Kultursommer 2017, erst im Kurpark von Bad Kreuznach und anschließend im Kursaal vor Repräsentanten aus Politik, Gesellschaft, Verwaltung und Wirtschaft. Drei Tage lang wurde mit tausenden Gästen von nah und fern in Bad Kreuznach / Bad Münster am Stein-Ebernburg das Motto „Epochen und Episoden“ umgesetzt und gefeiert.

Dr. Heike Karster-Meurer, Oberbürgermeisterin  von Bad Kreuznach u.  Bad Münser am Stein Ebernburg Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow
Dr. Heike Karster-Meurer, Oberbürgermeisterin von Bad Kreuznach u. Bad Münser am Stein Ebernburg Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow

„Durch die Fusion mit Bad Münster am Stein Ebernburg sind wir in den Genuss der Ebernburg gekommen, eine wesentliche Stätte der Reformation“, erinnerte die Oberbürgermeisterin an einen der entscheidenden Gründe, warum das Land die Eröffnung des Kultursommers Rheinland-Pfalz für 2017 nach Bad Kreuznach vergab.Sie sei stolz, dass die Ebernburg, die Herberge der Gerechtigkeit, die zeitweise auch Luthers Zufluchtsort war, seit der Fusion mit der Stadt Bad Münster am Stein Ebernburg nun auch zu Bad Kreuznach gehöre, welches hierdurch in diesem Jahr im Mittelpunkt des Kultursommers stünde. Die Veranstaltungen der diesjährigen Kultursommereröffnung, die 26 Programmpunkte an drei Tagen, bereicherten das kulturelle Angebot der Stadt, so die Oberbürgermeisterin. Sie unterstrich, dass vor allem Kultur, zwar nicht nur, aber in ganz erheblichem Maße, eine Region lebenswert mache. Und es ginge auch bei der Kultursommereröffnung, nicht nur in Bad Kreuznach, einmal mehr um die Botschaft, „die kulturelle Infrastruktur durch die Haushaltsberatungen zu retten“, so die Oberbürgermeisterin, die zugleich Kulturdezernentin der Stadt ist. Kultur spiegele unsere Geschichte, trage zu unserer Identität bei und – den Theatermacher August Everding zitierend – Kultur sei keine Zutat, sondern der Sauerstoff einer Nation. Kultur behandele zeitlose Fragen zu allen Epochen und Episoden, die die Menschen seit jeher und immer wieder neu bewegten, und eröffne Blicke auf die Welt, rege zum Nachdenken an, gebe neue Impulse und weite den Horizont, so Dr. Karster-Meurer.

Professor Dr. Konrad Wolf. rheinland-pfälzischer Minister für Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow
Professor Dr. Konrad Wolf. rheinland-pfälzischer Minister für Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow

Nicht nur 500 Jahre Reformation werden bei „Epochen und Episoden“ gefeiert. Minister Wolf dachte auch an den 70. Geburtstag, den das Land Rheinland-Pfalz in diesem Jahr feiert. „Es waren gute Jahre und es werden noch viele gute Jahre folgen. Die Vielfalt der Kulturen in unserem Land ist die Basis dafür“, so Wolf. Der Minister freute sich, dass das Reformationsjubiläum erfreulicherweise ökumenisch und darüber hinaus gefeiert würde, wofür auch die Veranstaltung „Summer of Love“ im Bad Münsterer Kurpark in Anspielung auf die 1967 in Kalifornien gefeierte Flower-Power-Bewegung stehe. Diese Kulturrevolution habe, wie einst der Jazz vor 100 Jahren, „nicht nur die Musik revolutioniert, sondern bis dato zu einer undenkbar gehaltenen Liberalisierung geführt an den Lebensverhältnissen in der westlichen Welt, die wir heute für selbstverständlich halten. Dabei wissen wir gleichzeitig, dass sie nicht selbstverständlich sind, sondern immer wieder erkämpft werden müssen„, sagte der Minister.

kultursommer-coverFür Kirchenrat Volker König, der als Vertreter der drei in Rheinland-Pfalz
vertretenen evangelischen Landekirchen sprach, sind Martin Luther und Jimmy
Hendrix, die auf dem Plakatmotiv nebeneinander im Tournee-Bus sitzen, „Brüder im
Geiste“ in ihrem Engagement für Freiheit, Frieden, Selbstbestimmung und Toleranz. Denn beide, der Kalifornier und der Wittenberg,  hätten kompromisslos zu ihren Überzeugungen gestanden: Jimmy
Hendrix, bester Gitarrist seiner Zeit,  stand als Symbol der Flower-Power-Bewegung für gewaltlosen Widerstand gegen den Vietnamkrieg und das Establishment. Martin Luther stand unbeirrbar gegen die damalige Obrigkeit. „Ganz in der Nähe hier soll er gestanden haben“, so König, „damals nannte man das nicht  Establishment, sondern die Obrigkeit, und er soll gesagt haben: ‚Hier steh‘ ich nun. Ich kann nicht anders.!‘ Vielleicht hat er auch gesagt: ‚Ich will nicht anders!‘, jedenfalls ‚Ich werde nicht anders!'“,  so König. Luther wäre aber mehr als ein Bruder im Geiste gewesen, „sondern er war vielleicht einer der Väter dieses Geistes“ dieser Flower-Power-Bewegung, so die These des Kirchenrats. Die Musik der Flower-Power-Bewegung wie besonders der Sängerin Joan Baez, hätten dieses Lebensgefühl des Widerstands und des Aufbruchs in eine bessere Welt geamtet.

"Luther in Brass“, in einer sehr "abgespeckten Formation" anlässlich einer Sondervorstellung  während der Eröffnung Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow
„Luther in Brass“, in einer sehr „abgespeckten Formation“ anlässlich einer Sondervorstellung während der Eröffnung Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow

Zum Eröffnungs-Wochenende hatte die Projektgruppe von Stadt und Land ein großes und buntes Kulturfest für die ganze Familie und für beinahe jeden Geschmack an zahlreichen Orten mit etlichen Highlights in Bad Kreuznach und Bad Münster auf die Beine gestellt.
Luther in BRASS – das 2. Rheinland-Pfälzische Blechbläser-Festival mit Genesis Brass und fast 200 Aktiven – war mit Eröffnung- und Festivalkonzert, Workshops und Festgottesdienst einer der Schwerpunkte des Kulturfestes mit einem Musikepochen überspannenden Programm: von Giovanni Gabrieli und Johannes Sebastian Bach über Oliver Gies, Musik von Charles-Marie Widor bis hin zu Ausflügen in den Jazz und in die Unterhaltungsmusik.

Das USAEUR Standard Jazz Quartett bot Jazzfreunden im Grünen Saal des Kurhauses einen Querschnitt durch 100 Jahre Jazz-Epoche von Swing bis Stevie Wonder. Vor 100 Jahren begann mit der Pressung der ersten Jazzplatte die goldene Ära des Jazz. Das Jazzkonzert war auch eine kleine Hommage an 50 Jahre US-Besatzungszeit in Bad Kreuznach,  als die amerikanischen Soldaten den Jazz nach Deutschland auch als ein Symbol für Frieden, Freiheit und Wohlstand mitbrachten.

Erinnerungen an den „Summer of Love“ vor 50 Jahren brachten das begeisterte Publikum am Freitagabend zum Schwelgen: Das Publikum wollte „Mrs. Greenbird“ am liebsten gar nicht gehen lassen.

(v.l.), Timo Brunke, Pionier des deutschsprachigen Spoken Word, Annett Kuhr, Liedermacherin, Sängerin und Gitarristin und Sebastian Krämer, Musikkabarettist u. Träger des Deutschen Kleinkunstpreises sind Schüler des unvergesslichen Liedermachers Christoph Stählin, der aus der legendären Liedermacher-Szene des  Festivals auf Burg Waldeck im Hunsrück der frühen 1960er Jahre kam. Zusammen mit der Cellistin Merle Weißbach als special guest gestalteten sie im Bad Kreuznacher Haus des Gastes einen Liederabend vom Feinsten. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow
(v.l.), Timo Brunke, Pionier des deutschsprachigen Spoken Word, Annett Kuhr, Liedermacherin, Sängerin und Gitarristin und Sebastian Krämer, Musikkabarettist u. Träger des Deutschen Kleinkunstpreises sind Schüler des unvergesslichen Liedermachers Christoph Stählin, der aus der legendären Liedermacher-Szene des Festivals auf Burg Waldeck im Hunsrück der frühen 1960er Jahre kam. Zusammen mit der Cellistin Merle Weißbach als special guest gestalteten sie im Bad Kreuznacher Haus des Gastes einen Liederabend vom Feinsten. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow

Am Samstag ergänzten das NN-Theater und Stars der Liedermacher-Szene, darunter Annett Kuhr und Kleinkunstpreisträger Sebastian Krämer, das Programm mit nachdenklichen Tönen.

Der Schweizer Soulsänger Seven. wurde spätestens bekannt seit "Sing meinen Song" und durch seine Festivaltour mit den Fantastischen Vier. Foto: Kultursommer Rheinland-Pfalz
Der Schweizer Soulsänger Seven. wurde spätestens bekannt seit „Sing meinen Song“ und durch seine Festivaltour mit den Fantastischen Vier. Foto: Kultursommer Rheinland-Pfalz

Soul-Sänger SEVEN brachte die Fans zum Mitsingen und -tanzen. Neben weiteren überregional bekannten Künstlerinnen und Künstlern wie Inka Arlt, dem Duo Bender & Schillinger sowie The Beez & Eva Ender gestaltete vor allem die lokale Kunst- und Musikszene das Programm am Samstag und Sonntag.

Neben weiteren überregional bekannten Künstlerinnen und Künstlern wie Inka Arlt, dem Duo Bender & Schillinger sowie The Beez & Eva Ender gestaltete vor allem die lokale Kunst- und Musikszene das Programm am Samstag und Sonntag.

Detlef Heinichen vom Theatrium Dresden fertigte in Familienarbeit selbst die Figuren zum Stück "Lieber Martin - Luther für Kinder". Foto: Heike v. Goddenthow © atelier-goddenthow
Detlef Heinichen vom Theatrium Dresden fertigte in Familienarbeit selbst die Figuren zum Stück „Lieber Martin – Luther für Kinder“. Foto: Heike v. Goddenthow © atelier-goddenthow

Dabei freuten sich die Besucherinnen und Besucher  unter anderem über  das Museum für Puppentheater und -Kultur PuK mit dem Stück „Lieber Martin – Luther für Kinder“ des Puppenspielers Detlef Heinichen vom Theatrium Figurentheater Dresden. Extra hierfür hatten seine Frau und Tochter Figuren aus Styropor geschnitzt und bemalt (nachdem die ursprünglichen Holzfiguren mit dem Auto verbrannt waren). Die kleinen und großen Zuschauer konnten mithilfe der liebenswerten Figuren erfahren, wie aus einem einfachen Mönch ein so berühmter Mann geworden ist.

Viel Beifall gab’s auch für  das Pop-Duo Kleingartenanlage und den Kleinen Chor Ebernburg.

Highlights im Kulturpark Bad Kreuznach

Impressionen vom 26. Kultursommer in Bad Kreuznach auf der Kurpark-Insel. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow
Impressionen vom 26. Kultursommer in Bad Kreuznach auf der Kurpark-Insel. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow

Zur „Kunst für alle“ hatten die Kunstwerkstatt Bad Kreuznach und zahlreiche Künstler mit dem „Kulturpark“ auf der idyllischen Kurpark-Insel eingeladen  Das breite Mitmachangebot wurde mit großer Begeisterung angenommen. Selten sah man so viele Kinder und Jugendliche mit ihren Eltern und Großeltern– smartphonebefreit –  im  künstlerischen Flow oder als Zuschauer. Kleine Walkacts der „Tanz Wesen“ und von Inka Arlt  sowie die im den ganzen Park platzierte Wanderausstellung „Reformatorinnen“ sorgten für weitere Überraschungen.

Holzwerkstatt

Generations- und kulturübergreifende Freude in der Holzwerkstatt.Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow
Generations- und kulturübergreifende Freude in der Holzwerkstatt.Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow

Emsige Handwerker gab es auch an den Tischen der Holzwerkstatt. Angeleitet von Nico Capiello, wurden mit Laubsägen unter anderem kleine Holzfiguren hergestellt und gestaltet.
Etwas weiter, an der Bastelstation, knüpften Kids Murmel- und Armbänder oder andere Dinge und hatten eine Menge Bastelspaß und beim Anprobieren ihres selbst hergestellten Schmucks.

Malwerkstatt

Malen und künstlerisches Ausprobieren. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow
Malen und künstlerisches Ausprobieren. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow

Besonders nachgefragt, war das Maler-Camp. Da wurden Farben mit Wasser verdünnt, miteinander gemischt und nach Motiven gesucht, schließlich alles unter fachkundiger Anleitung von Sonja Piechola-Schober und Rainer Stork auf Papierbögen gebannt. Die Werke konnte, wer wollte an einer Leine aufhängen.

 

Graffiti-Art-Camp

Reges konzentriertes Interesse herrschte auch am Grafitti-Camp. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow
Reges konzentriertes Interesse herrschte auch am Grafitti-Camp. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow

Bei den Jugendlichen kam besonders auch gut das Angebot an, Graffiti-Sprayen zu erlernen,   Medienpädagogin Jara Ottenbreit zeigte den Jugendlichen, wie sie  mit Bildvorlagen, Schablonen und Spraydosen umgehen können, um typische Graffitis zu kreieren. Im Lauf des Nachmittags entstand gemeinsam ein großformatiges Bild.

Tonarbeit und weitere Werkstätten

Im Kulturpark hatte die Kunstwerkstatt große und kleine Gäste zum Kreativsein eingeladen. Auf dem Bild der freischaffende Künstler Eckard Burk führt die Kids in die Kunst des richtigen Tonknetens und -formens ein. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow
Im Kulturpark hatte die Kunstwerkstatt große und kleine Gäste zum Kreativsein eingeladen. Auf dem Bild der freischaffende Künstler Eckard Burk führt die Kids in die Kunst des richtigen Tonknetens und -formens ein. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow

Reges Schaffen herrschte auch in der Speckstein- und Ton-Werkstatt. Der Illustrator und Zeichner Lothar Reinhardt führte Jung und Alt in die Kunst des „Urban Sketching“ ein. Zeichnen unterwegs mit Stiften direkt Skizzenbuch liegt im Trend.

Die Welle – Holzkunst

Die "perfekte Welle", zum Sitzen, Liegen und Niederknien aus Holzlatten gezimmert, direkt auf dem Rasen. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow
Die „perfekte Welle“, zum Sitzen, Liegen und Niederknien aus Holzlatten gezimmert, direkt auf dem Rasen. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow

Ein Highlight besonderer Art war der gemeinschaftliche Bau einer hölzernen Welle, angeleitet vom Holzbildhauer Frank Leske und von Michael Winter. Die „Welle“ wurde direkt auf dem Rasen aus unzähligen Dachlatten installiert. Mit großer innerer Aktivität und Freude waren die vielen jungen Helfer ganz in die Sache vertieft dabei: Sie vermaßen, sägten, korrigierten und verschraubten die Dachlatten solange, bis allmählich die Welle als öffentlicher Ort des Hinsetzens und Hinliegens sichtbar wurde.

Seifenblasen-Spass

Seifenblasenspass auf der zur Kulturinsel umfunktionierten Kurparkinsel Bad Kreuznach. Foto: Heike v. Goddenthow © atelier-goddenthow
Seifenblasenspass auf der zur Kulturinsel umfunktionierten Kurparkinsel Bad Kreuznach. Foto: Heike v. Goddenthow © atelier-goddenthow

Riesenseifenblasen faszinierten und waren ein Heidenspaß für die ganze Familie. Mit Anleitung von der Performance-Künstlerin Corina Ramona Patzel gelang es schließlich jedem, die wunderbaren Illusionskugeln aus Seifenwasser zu zaubern.

Walkact mit „Bewegten Gedichten“

Die fünf Tanz-Wesen, trainiert von der Tänzerin Mara Schwarzkopf. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow
Die fünf Tanz-Wesen, trainiert von der Tänzerin Mara Schwarzkopf. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow

Fünf schauspielende Tanz-Wesen zogen mit Life-Acts zahlreiche Flaniergäste mit ihrem „Sommertanztraum“ und „Bewegten Gedichten“ in Bann. In einer Art Sprechperformance tanzten die Damen Erich Frieds Gedicht „Was es ist“ sowie ein Stehgreifstück, in dessen Zentrum ein 200 Meter langes, 20 cm breites Bettleinenband mit Lebens- und Friedensbotschaften stand wie: „Es gibt keine Pflicht des Lebens, es gibt nur eine Pflicht des Glücklichseins“ oder: „Wenn der Mensch gut sein kann, so kann er es nur, wenn er glücklich ist, wenn er Harmonie in sich hat, also wenn er liebt!“. Die Performance-Idee entstand aus einem Tanz-Seminar heraus. Bloß sechs Mal trafen sich die Damen- mit der freien Tänzerin Mara Schwarzkopf, die ihre „Mädels“ in dieser knappen Zeit zu professioneller Höchstform choreographierte.

Die fünf Tanz-Wesen entrollen ihr Band der Lebens- und Friedensbotschaften.Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow
Die fünf Tanz-Wesen entrollen ihr Band der Lebens- und Friedensbotschaften.Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow

Ursprünglich war geplant, das Spruch-Band von der Kunstwerkstatt über die Nahebrücke bis zur Pauluskirche auszurollen, weswegen 200 Meter Stoffbahn benötigt wurden. 2 Personen hatten mehrere Tage das vierlagige „Breit-Band“ geschnitten, vier Frauen brauchten dann mehrere Tage, um mit Filzstift die Spruchweisheiten aufzutragen. Nach einer Programmänderung mussten die Tänzerinnen  umimprovisieren. Die „Tanz-Wesen“, wie sie sich nennen, rollten die Bandtrommel zur Elisabethenquelle hoch. Vor dort ließen sie das auf Band kontrolliert und tänzerisch ausdrucksvoll begleitet auf der Hochwasserschutzpromenade  Richtung Kurhotel abrollen. Die Zuschauer waren trabten voraus oder hinterher, so dass jemand begeistert rief: Kein Stehgreif- sondern ein Mitgeh-Theater!

Wanderausstellung „Reformatorinnen“

Bärbel Fehr, eine begeisterte Kultursommerbesucherin hier mit Luthers Weib Katharina von Bora auf einer Bank im Kurpark.Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow
Bärbel Fehr, eine begeisterte Kultursommerbesucherin hier mit Luthers Weib Katharina von Bora auf einer Bank im Kurpark.Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow

Dass die Reformation keine „Luther-Ein-Mann-Show“, sondern von zahlreichen Theologinnen, Dichterinnen, Ehefrauen und anderen mitgestaltet wurde, zeigte ein kleine Wander-Ausstellung: Katharina von Bora, Argula von Grumbach, Elisabeth von Calenberg-Göttingen, Friederike Fliedner bis hin zu Dorothee Sölle hatten als Holzfiguren im historischen Look auf verschiedenen Parkbänken Platz genommen und sorgten für Begegnungen einer anderen Art auf Augenhöhe.

Glücksrad am Infostand der Feste Ehrenbreitstein des GDKE

Birgit Stuhlmacher, Marketing- und Vertriebsfrau betreute den Stand der Generaldirektion Kulturelles Erbe, hier zusammen mit einem Besucher am GDKE-Glücksrad. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow
Birgit Stuhlmacher, Marketing- und Vertriebsfrau betreute den Stand der Generaldirektion Kulturelles Erbe, hier zusammen mit einem Besucher am GDKE-Glücksrad. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow

Ein wenig konnten Besucher ihr Glück am Glücksrad des Info-Standes der Generaldirektion Kulturelles Erbe herausfordern und Gummibärchen, Stifte oder auch Kühlschrankmagnete gewinnen. Birgit Stuhlmacher informierte über die vier UNESCO-Welterbestätten in Rheinland-Pfalz und die dort stattfindenden vielfältigen Kulturangebote, insbesondere über den Open-Air-Sommer auf der Feste Ehrenbreitstein gegenüber von Koblenz.-Zudem konnten sich die Besucher über die bevorstehende große Landesausstellung  vorZeiten – Archäologische Schätze an Rhein und Mosel informieren,  die anlässlich des  Jubiläums zum 70- jährigen Bestehen der Landesarchäologie Rheinland-Pfalz von der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz im Landesmuseum Mainz vom 21. Mai bis 29. Oktober 2017 präsentiert werden wird.

Großes Interesse fanden am Sonntagnachmittag zwei Vernissagen – eine im Steinskulpturenmuseum und eine im Künstlerbahnhof Ebernburg – sowie Programme im PuK mit „Lieber Martin – Luther für Kinder“ und eine Performance im INSTALL, dem Kunstraum der Stadt. Sie leiteten von dem großen Kulturfest an diesem Wochenende in das abwechslungsreiche Kultursommer Jahresprogramm mit weit über 200 Projekten bis zum 3. Oktober über.

Besuch im Install bei der Künstler Gruppe Nahe

v. l. Prof. Dr. Jürgen Hardeck Geschäftsführer Stiftung Rheinland-Pfalz für Kultur und Professor Dr. Konrad Wolf mit ihren Ehefrauen beim Besuch der Künstler-Gruppe Nahe im Install. Foto: Heike v. Goddenthow © atelier-goddenthow
v. l. Prof. Dr. Jürgen Hardeck, Geschäftsführer der Stiftung Rheinland-Pfalz für Kultur, und Professor Dr. Konrad Wolf mit ihren Ehefrauen beim Besuch der Künstler-Gruppe Nahe im Install. Foto: Heike v. Goddenthow © atelier-goddenthow

Am Sonntag besuchten Professor Dr. Konrad Wolf und Prof. Dr. Jürgen Hardeck, Geschäftsführer der Stiftung Rheinland-Pfalz für Kultur, mit ihren Ehefrauen während ihres Rundgangs auch die Ausstellung „Reformation im Hier und Jetzt“, Teil II, der Künstlergruppe Nahe im Kunstraum der Stadt Bad Kreuznach „Install“. 

Abschluss-Meditation zu den 95 Bedürfnis-Thesen mit mit Schülern des Lina-Hilgert-Gymnasiums und Besuchern im Install bei der Künstler-Gruppe Nahe Foto: Heike v. Goddenthow © atelier-goddenthow
Abschluss-Meditation zu den 95 Bedürfnis-Thesen mit mit Schülern des Lina-Hilgert-Gymnasiums und Besuchern im Install bei der Künstler-Gruppe Nahe Foto: Heike v. Goddenthow © atelier-goddenthow

Am Nachmittag sprach Sonja Welp, Trainerin für Gewaltfreie Kommunikation (GFW), einer Kommunikationstechnik und Lebenshaltung in den 70er Jahren, über gewaltfreie Kommunikation nach M. B. Rosenberg. Dazu hatten sie und Karin S. Hans sowie Oberstudienrat Jürgen Mai eine Performance zu der Installation mit Schülern des Lina-Hilgert-Gymnasiums erarbeitet.

Resümee: Die Eröffnung des 26.  Kultursommers Rheinland-Pfalz war eine Feier der Vielfalt und vieler neuer Impulse für Bad Kreuznach

Den Kulturminister begeisterte die Vielfalt der Kulturveranstaltungen: „Im ganzen Kultursommer und auch bei diesem Eröffnungswochenende gibt es so viele unterschiedliche Dinge zu erleben. Es macht mir einfach Spaß, immer wieder Neues zu erleben.“ Das Wetter, das leider ab Samstagabend in einen leichten Dauerregen überging, störte dabei nicht. „Die Kultur war in unserer Stadt überall präsent“.

Inka Arlt mit einem etwas provokanten Dekolleté. Wer hierein eine Münze gibt, bringt Inka mit ihrem Reifrock, in dem sich rund vierzig theatrale Miniaturen befinden, zum Drehen. Gemäß dem Motto "Jeder und jedem sein Stück vom Glück"  zieht sie die dann vorderste Rocklamelle heraus und liest dem Münzwerfer die darauf notierten Lebensweisheiten, deutsche Lyrik, Liebesbriefe oder auch etwas über die Zukunft vor.Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow
Inka Arlt mit einem etwas provokanten Dekolleté. Wer hierein eine Münze gibt, bringt Inka mit ihrem Reifrock, in dem sich rund vierzig theatrale Miniaturen befinden, zum Drehen. Gemäß dem Motto „Jeder und jedem sein Stück vom Glück“ zieht sie die dann vorderste Rocklamelle heraus und liest dem Münzwerfer die darauf notierten Lebensweisheiten, deutsche Lyrik, Liebesbriefe oder auch etwas über die Zukunft vor.Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow

Bei den fast 30 Veranstaltungen mit insgesamt mehreren tausend Besuchern wurde „der Wert der Kultur in Mittelpunkt gerückt“, so Oberbürgermeisterin Kaster- Meurer. Jürgen Hardeck, Geschäftsführer des Kultursommers, bestätigte das: „An dem Wetter kann man nichts machen. Das Konzept, so viele Partner an zwei Spielorten in das Eröffnungsfest einzubinden, ist in der Form einmalig in der Geschichte des Kultursommers und es hat super funktioniert.“

Chor SenSingers and Friends, hier bei einer Kostprobe während der Eröffnungs-Empfangs vor Repräsentanten aus Politik, Gesellschaft, Verwaltung und Wirtschaft. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow
Chor SenSingers and Friends, hier bei einer Kostprobe während der Eröffnungs-Empfangs vor Repräsentanten aus
Politik, Gesellschaft, Verwaltung und Wirtschaft. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow

Alle drei dankten den vielen Aktiven aber auch den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von Stadt und Kultursommer Büro sowie den Sponsoren – allen voran LOTTO Rheinland-Pfalz – für ihren Einsatz.

Weitere Informationen und das Programm des 26. Kultursommers Rheinland-Pfalz

Diether v. Goddenthow /Rhein-Main.Eurokunst

Kulturminister Konrad Wolf besucht beim 26. Kultursommer Rheinland-Pfalz die Ausstellung „Reformation im Hier und Jetzt“ der Künstler-Gruppe Nahe

v. l. Prof. Dr. Jürgen Hardeck Geschäftsführer Stiftung Rheinland-Pfalz für Kultur und Professor Dr. Konrad Wolf mit ihren Ehefrauen beim Besuch der Künstler-Gruppe Nahe im Install. Foto: Heike v. Goddenthow © atelier-goddenthow
v. l. Prof. Dr. Jürgen Hardeck, Geschäftsführer der Stiftung Rheinland-Pfalz für Kultur, und Professor Dr. Konrad Wolf mit ihren Ehefrauen beim Besuch der Künstler-Gruppe Nahe im Install. Foto: Heike v. Goddenthow © atelier-goddenthow

Am Sonntag besuchten der rheinland-pfälzische Kulturminister Professor Dr. Konrad Wolf und Prof. Dr. Jürgen Hardeck, Geschäftsführer der Stiftung Rheinland-Pfalz für Kultur, mit ihren Ehefrauen während ihres Rundgangs der Eröffnungsveranstaltungen des 26. Kultursommer Rheinland-Pfalz in Bad Kreuznach auch die Ausstellung „Reformation im Hier und Jetzt“, Teil II, der Künstlergruppe Nahe im Kunstraum der Stadt Bad Kreuznach „Install“. Diplom-Designerin Heike v. Goddenthow, Vorstandsmitglied der KGN u. turnusmäßig mit der Aufsicht betraut, erläuterte den interessierten die aktuelle Installation der Künstler Gruppe Nahe zum Lutherjahr: Hier werden auf einer langen Tafel, in Anlehnung an die 95 Thesen Luthers und seine Tischreden, 95 Teller präsentiert, beschrieben mit – zumeist universellen – Bedürfnissen, die dem Menschen wichtig sind: sei es Liebe, Nahrung, Zugehörigkeit, Sicherheit, Anerkennung, Freude, Mut oder Wertschätzung – und vieles mehr. Besucher können sich inspirieren lassen und versuchen, ob in einem Gruppenprozess oder allein, zu ihren eigentlichen Bedürfnissen zu finden und diesen nachzuspüren, um vielleicht zu ihren eigenen Kernbedürfnissen oder was im Leben zählt, vorzudringen. Zudem können die Besucher der Ausstellung sich mit Ihren Bedürfnissen und Wünschen auf Zetteln einbringen und somit eine Botschaft senden..

Abschluss-Meditation zu den 95 Bedürfnis-Thesen mit mit Schülern des Lina-Hilgert-Gymnasiums und Besuchern im Install bei der Künstler-Gruppe Nahe Foto: Heike v. Goddenthow © atelier-goddenthow
Abschluss-Meditation zu den 95 Bedürfnis-Thesen mit mit Schülern des Lina-Hilgert-Gymnasiums und Besuchern im Install bei der Künstler-Gruppe Nahe Foto: Heike v. Goddenthow © atelier-goddenthow

Am Nachmittag sprach Sonja Welp, Trainerin für Gewaltfreie Kommunikation (GFW), einer Kommunikationstechnik und Lebenshaltung in den 70er Jahren, über gewaltfreie Kommunikation nach M. B. Rosenberg. Dazu hatten sie und Karin S. Hans sowie Oberstudienrat Jürgen Mai eine Performance zu der Installation mit Schülern des Lina-Hilgert-Gymnasiums erarbeitet. Die Schüler hatten sich  im Vorfeld intensiv mit den menschlichen Bedürfnissen auseinandergesetzt und diese in einen reformatorischen Kontext gestellt. Während der Performance umrundeten die Schüler mit den Händen auf dem Rücken langsam im Takt eines Metronoms die Tafel. Sobald der Taktgeber verstummte, lasen die Protagonisten das auf ihrem Teller stehende Bedürfnis laut vor.
Zum Abschluss forderte Sonja Welp die Besucher auf, an einer gemeinsamen Meditation zu den Bedürfnis-Thesen teilzunehmen, in der das Bewusstsein für die eigenen Wünsche vertieft werden konnte.

Unbenannt

Grundsteinlegung für den Neubau des Römisch Germanischen Zentralmuseums – Gebauter Raum für die Freiheit der Wissenschaft

Visualisierung des neuen Archäologischen Zentrums. Hier Blick über den geplanten Gemeinschaftsplatz Foto: LBB Architekten Bernhardt + Partner.
Visualisierung des neuen Archäologischen Zentrums. Hier Blick über den geplanten Gemeinschaftsplatz Foto: LBB Architekten Bernhardt + Partner.

Unter großer Anteilnahme der Mainzer Bevölkerung wurde am 5.Mai 2017 mit dem traditionellen Einmauern diverser symbolträchtiger Gegenstände am neu gelegten Fundament in der Mainzer Neutorstrasse der Grundstein als Startzeichen für den Rohbaubeginn des neuen Römisch-Germanischen Zentralmuseums (RGZM) und Leibnizforschungsinstitut der Archäologie begonnen. Gut 51,4 Millionen Euro werden das Land Rheinland-Pfalz, die Landeshauptstadt Mainz und der Bund in das moderne Haus der archäologischen Spitzenforschung mit großzügigen Ausstellungsflächen und Begegnungsräumen nach gegenwärtiger Planung voraussichtlich investieren.

Mal sehen, was man bei Ausgrabungen in 2000 Jahren dann dazu sagen wird: Alles, was zur Befüllung der Box, der Zeitkapsel, die in den Grundstein eingemauert wird, wird vor der Versenkung nochmals den Mainzern gezeigt: LBB-Geschäftsführer Dipl.-Ing. Architekt Holger Basten mit einem Bauplan. Der rheinland-pfälzische Wissenschaftsminister Prof. Dr. Konrad Wolf mit der aktuellen Mainzer Allgemeinen Zeitung vom 5.5.2017.  Oberbürgermeister von Mainz Michael Ebling wird einen 1994er Riesling des städtischen Weingutes Fleischer „opfern“.  Finanzstaatssekretär Dr. Stephan Weinberg gibt „echte Euros“. Der Präsident der Leibniz-Gemeinschaft Prof. Dr.-Ing. Matthias Kleiner steuert ein aktuelles Leibnizjournal samt Digitalausgabe per Stick bei. Generaldirektor des Römisch-Germanischen Zentralmuseums, Leibniz Forschungsinstitut für Archäologie Univ.-Prof. Dr. Falko Daim wird eine Abbildung aus einem der ersten Inventarbücher des RGZM aus dem 19. Jahrhunderts beistehen. Mal sehen, was man bei Ausgrabungen in 2000 Jahren dann dazu sagen wird. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow
Mal sehen, was man bei Ausgrabungen in 2000 Jahren dann dazu sagen wird: Alles, was zur Befüllung der Box, der Zeitkapsel, die in den Grundstein eingemauert wird, wird vor der Versenkung nochmals den Mainzern gezeigt: LBB-Geschäftsführer Dipl.-Ing. Architekt Holger Basten mit einem Bauplan. Der rheinland-pfälzische Wissenschaftsminister Prof. Dr. Konrad Wolf mit der aktuellen Mainzer Allgemeinen Zeitung vom 5.5.2017. Oberbürgermeister von Mainz Michael Ebling wird einen 1994er Riesling des städtischen Weingutes Fleischer „opfern“. Finanzstaatssekretär Dr. Stephan Weinberg gibt „echte Euros“. Der Präsident der Leibniz-Gemeinschaft Prof. Dr.-Ing. Matthias Kleiner steuert ein aktuelles Leibnizjournal samt Digitalausgabe per Stick bei. Generaldirektor des Römisch-Germanischen Zentralmuseums, Leibniz Forschungsinstitut für Archäologie Univ.-Prof. Dr. Falko Daim wird eine Abbildung aus einem der ersten Inventarbücher des RGZM aus dem 19. Jahrhunderts beistehen. Mal sehen, was man bei Ausgrabungen in 2000 Jahren dann dazu sagen wird. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow

Nach intensiver Planung, Vorbereitung sowie Berücksichtigung bürgerschaftlichen Engagements beim Erhalt des denkmalgeschützten Hauptbaus der ehemaligen Neutorschule, nach sorgfältigen archäologischen Sicherungs-Grabungen mittelalterlicher Funde in der Baugrunde und aufwendigen versorgungstechnischen Leitungsarbeiten, feierten am 5.Mai 2017 Vertreter von Stadt und Land, des RGZM, des Landesbetriebs Liegenschafts- und Baubetreuung (LBB) sowie zahlreichen Repräsentanten aus Wissenschaft und Kulturleben die Grundsteinlegung des neuen Archäologischen Zentrums in Mainz. Voraussichtlich im Jahr 2020 wird hier das Römisch-Germanische Zentralmuseum sein neues Domizil beziehen, gleich neben seinem Museum für Antike Schifffahrt.

Die umfangreichen Umzugsvorbereitungen haben bereits begonnen. Demnächst sollen Bürger in speziellen Besuchsprogrammen die Möglichkeit erhalten, den Museumsmitarbeitern beim „Einpacken“ der archäologischen Fundstücke über die Schultern zu schauen. Denn ein 165jähriges Forschungsmuseum wie das RGZM mit all seinen Spezial-Sammlungen zöge nicht alle Tage um, erläuterte Generaldirektor Univ. Prof. Dr. Falko Daim.

Forschung, Begegnung und städtebauliche Entwicklung fördern

Dr. Stephan Weinberg, Staatssekretär im Finanz- und Bauministerium. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow
Dr. Stephan Weinberg, Staatssekretär im Finanz- und Bauministerium. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow

Dr. Stephan Weinberg, Staatssekretär im Finanz- und Bauministerium, in Vertretung und mit Grüßen von Staatsministerin Doris Ahnen, versicherte, die Grundsteinlegung nicht so martialisch, wie einstmals auch üblich, mit Tieropferungen zu begehen. Er werde nachher stattdessen „echte Euros“ in die Box legen, die im Grundstein eingemauert wird, so schmerzhaft das auch für einen Finanzer wie ihn sei. Marie Curie zitierend „Man merke nie, was schon getan wurde, man sieht immer nur noch, was noch zu tun sei“, betonte Weinberg, dass die Grundsteinlegung ein unmittelbar mit dem Bauwerk selbst verbundener formaler Akt, sei. Gleichzeitig bedeute dies für das RGZM das Erreichen eines letzten Etappenziels, nämlich, dass „hiernach im Kern ‚nur‘ noch der Umzug“ anstünde, worauf bereits mit den symbolisch abgebildeten Umzugskisten auf Einladung und Rednerpult hingewiesen werde. Besonders freue es ihn, dass das Ansinnen der Bürgerinitiative Erhalt der Neutorschule in die Planung des neuen Archäologischen Zentrums integriert werden könne.
Mit diesem Neubau, dem neuen Domizil des Römisch-Germanischen Zentralmuseums „wollen wir“, so der Staatsekretär „vor allem drei Dinge erreichen“: den „tandort für Forschung in der Stadt Manz“, „Ort der Begegnung und des Wissens an einem entscheidenden Punkt in der Stadt“ und eine „städtebauliche Entwicklung“ ermöglichen-
Mit dem Neubau für das RGZ würden vor allem die Arbeitsbedingungen für eine hochwertige Forschung nachhaltig verbessert. Aber auch künftige Besucher partizipierten, so Weinberger. Denn im neuen RGZM würden neuartige Einblicke durch moderne Ausstellungstechnik möglich. Zudem laden ein Bistro, verschiedene Veranstaltungsflächen und ein Museumsshop zur Begegnung ein. Der Staatssekretär wünschte mit dem Goethe-Wort „Drei Dinge sind an einem Gebäude zu beachten: Das es am rechten Fleck stehe, dass es wohl gegründet, dass es vollkommen ausgeführt sei“ für den weiteren Verlauf der Bauarbeiten guten Erfolg.

Cornubläser, Hagen Pätzlod, hatte die feierliche Grundsteinlegung "angeblasen", im Hintergrund das Fundament der Großbaustelle des Archäologischen Zentrums. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow
Cornubläser, Hagen Pätzlod, hatte die feierliche Grundsteinlegung „angeblasen“, im Hintergrund das Fundament der Großbaustelle des Archäologischen Zentrums. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow

Seit dem Spatenstich im Herbst 2015 ist auf dem Gelände viel passiert. Vorab mussten im Untergrund die zentralen Versorgungsleitungen der Altstadt umgelegt werden. Die Baugrube erhielt gegen Nachrutschen und als Schutz gegen das hoch anstehende Grundwasser einen Verbau aus dicht gesetzten Bohrpfählen. Archäologen der Generaldirektion Kulturelles Erbe (GDKE) legten rund 15 Monate lang historische Festungsmauern frei und dokumentierten sie für die Forschung.

Der Museumsbau wird ein viergeschossiger Komplex in Stahlbeton-Bauweise mit Untergeschoss. Seine Längsseite erstreckt sich mit 95 Metern entlang der Rheinstraße. In einem Lförmig angesetzten Ausstellungsflügel wird auf drei Etagen die Dauerausstellung des RGZM präsentiert. Der Neubau erhält großzügige Fensterflächen, die Einblicke in die Ausstellung gewähren und die optische Verbindung zwischen Innen- und Außenraum herstellen. Insgesamt steht eine Nutzfläche von fast 10.000 m² für moderne Forschungslabore und archäologische Werkstätten, für Dauerausstellung und Sonderschauen, die wissenschaftliche Bibliothek sowie Publikumsbereiche mit Bistro und Museumsshop zur Verfügung.

RGZM – ein Riese der Wissenschaft

Prof. Dr. Konrad Wolf, Minister für Wissenschaft und Weiterbildung Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow
Prof. Dr. Konrad Wolf, Minister für Wissenschaft und Weiterbildung Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow

Der Minister für Wissenschaft und Weiterbildung, Prof. Dr. Konrad Wolf, würdigte das 1852 in Mainz gegründete RGZM als eines der acht Forschungsmuseen unter den rund 90 Mitglieds- Instituten der Leibniz-Gemeinschaft e.V. zur Förderung von Wissenschaft und Forschung. Professor Wolf verglich das RGZM mit einen wissenschaftlichen Riesen, mit einem Riesen, der einen festen Stand habe hier bei uns in Rheinland-Pfalz, der mit seinen Armen in ganz Deutschland agiere, und der mit seinen Kopf die ganze alte Welt überblicke. „Und solch einen wissenschaftlichen Riesen muss man natürlich hegen und pflegen“. Auf die Beine des Riesen geschaut, so Minister Wolf, habe der Riese RGZM gleich drei davon: „Das erste und wichtige Standbein steht natürlich seit 1852 hier in Mainz. Damals gründete der Gesamtverein der deutschen Geschichts- und Altertumsvereine hier sein zentrales Museum, also sinnigerweise das Zentralmuseum“. „Wo ließen sich Vergleichsmittel altertümlicher Gegenstände auch besser zusammentragen als in der Region Rheinhessen, die an Fundstätten bekanntlich aus der Römerzeit so reich ist.“, so Prof. Wolf. Ein zweites Standbein habe das RGZM in Monrepos bei Neuwied. Auch dieser Standort habe seine eigenen Wurzeln. In diesem Fall lägen sie nicht zuletzt in der Nähe zur berühmten jungstein-neolithischen Fundstätte Gönnersdorf. „Die Grabungen dort haben das Neuwieder Becken als archäologisch bedeutende Region international bekannt gemacht. Sie waren es, die den Anstoß zur Gründung der dortigen Forschungsstelle gaben.“, so der Minister. Und ein drittes Standbein habe das RGZM in der Vulkaneifel: Deutlich wie selten sonst ließen sich dort die Entstehung der Landschaften sowie die Nutzung der Rohstoffe durch den Menschen über die Zeitläufe hinweg aus vorgeschichtlicher Zeit studieren und zeigen.
„Das RGZM ist durch diese drei Standorte in der Fläche unseres gesamten Landes präsent. Das Land Rheinland-Pfalz fördert das auch entsprechend auf vielfältige Weise. „Das RGZM ist in der archäologischen Welt so bekannt, dass es in schwierigen Fällen gerne
hinzugezogen wird.“ Die Restaurierung der Totenmaske des Tutanchamun in Kairo oder die
Untersuchung der Ausrüstung der Gletschermumie „Ötzi“ seien nur die prominentesten Beispiele. Mit dem Neubau am zentralen Mainzer Standort will das Land die nationale und internationale Strahlkraft des RGZM weiter stärken.

Gebauter Raum für die Freiheit von Kunst und Wissenschaft

Michael Ebling, Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Mainz Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow
Michael Ebling, Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Mainz Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow

Michael Ebling, Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Mainz, griff gerne das von Minister Wolf bemühte Bild vom Riesen RGZM auf. Das RGZM sei wahrlich ein Riese, so Ebling, „nur leider einer, dessen Zuhause über die Jahrzehnte sozusagen etwas zum Zwergenstübchen mutiert ist“. Seit der Gründung vor 165 Jahren hätten Museum und Forschungseinrichtung immer mehr an Statur gewonnen, „höchste Zeit also“, so Ebling, „den Riesen, den Koloss aus seiner drangvollen Enge zu befreien und ihm auch den Spielraum zu geben, den er zur Entfaltung braucht, und der ihm auch gebührt.“

Die Grundsteinlegung sei ein Signal und Symbol zugleich. Sie sei ein Signal des Aufbruchs. „Denn ab jetzt geht’s nicht mehr nur in die Tiefe des Mainzer Bodens. Jetzt geht’s auch nach oben ans Licht hinaus ins Mainzer Leben und ins Mainzer Stadtbild.“, freute sich der Oberbürgermeister. Es sei „uns allen eine große Freude, diese Forschungseinrichtung fit zu machen für das 21. Jahrhundert.“ Der Neubau sei ein doppelter Gewinn, eine Win-Win-Situation, nämlich ein Gewinn für die Stadt Mainz, die ein „glanzvolles archäologisches Museum“ erhielte, für die Mainzer, die ihr Schloss zurückerhielten, so der OB augenzwinkernd.
Das dieses Entwicklung nicht vom Himmel gefallen, sondern das Ergebnis umfangreicher Abstimmungsarbeit zwischen Land, Stadt, Institutionen und Bürgerinitiative gewesen sei, sei die Grundsteinlegung eben nicht nur ein Signal des Aufbruchs, „sondern ein Symbol vom guten und erfolgreichen Miteinander von Stadt und Land aber im Sinne der Bürgerinnen und Bürger“, so Ebling. Vor allem sei es auch ein Symbol dafür, wie aus einem „sehr kühnen Gedankengebäude ein realer Bau werden kann“.

Ebling freute sich vor allem darüber, „dass hier ein Zentrum der Archäologie entsteht“, und „in diesem Zentrum wird auch die römische Gründungsepoche unserer Stadtgeschichte ein neues Zuhause bekommen, eine Epoche, die uns, den Mainzerinnen und Mainzern bekanntlich besonders am Herzen liegt, und gerade im unmittelbaren Umfeld des künftigen Hauses deutliche Spuren hinterlassen hat.“ so der Mainzer Oberbürgermeister
Für Ebling sei der Bau auch ein Statement dafür, „dass wir die Verantwortung übernehmen für das, was uns von unseren Vorfahren überlassen und überliefert worden ist.“ Mit Blick auf die von islamistischen Terroristen zerstörte antike Oasenstadt Palmyra sei es nicht selbstverständlich, dass das Erbe der Menschheit erforscht und wieder für die Öffentlichkeit sichtbar und zugänglich gemacht würde. „Was wir bewahren wollen, wird andernorts mutwillig zerstört. Was wir als Erbe schätzen und pflegen, wird andernorts auszulöschen versucht.“, so Ebling. Deshalb sei dieses Museum auch gebauter Raum für die Freiheit von Kunst und Wissenschaft.

Es sei auch ein Statement in unseren Tagen, in denen diese Grundlagen von manchen Seiten infrage gestellt werden, so der Oberbürgermeister, der guter Zuversicht sei, dass der „Riese mit den drei Beinen“ jetzt bald ausreichend Platz bekommen.
Und wenn er auch den Schmerz des Finanzstaatssekretärs verstehe, dass dieser nun echte Euros in die Box versenken müsse, mögen ihm, dem OB, es die Mainzerinnen und Mainzer nachsehen, wenn er, des würdigen Anlasses gehorchend, eine Flasche besten Mainzer Rieslings der Stadt Mainz, in die Grundsteinbox lege. Er sei gespannt, „was die in vielleicht 2000 Jahren sagen, wenn die unsere Box mit den Euros und guten Wein wiederfinden“, scherzte der OB.

Mit dem Bau auch neue Besuchererfahrungen eröffnen

Prof. Dr.-Ing. Matthias Kleiner, Präsident der Leibniz-Gemeinschaft Prof. Dr.-Ing. Matthias Kleiner Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow
Prof. Dr.-Ing. Matthias Kleiner, Präsident der Leibniz-Gemeinschaft Prof. Dr.-Ing. Matthias Kleiner Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow

Der Präsident der Leibniz-Gemeinschaft Prof. Dr.-Ing. Matthias Kleiner betonte, dass der Grundstein, den wir hier für das neue Archäologische Zentrum Mainz legen, nicht nur mehr Platz für Forschung, Sammlung und Ausstellung bedeute. „Vor allem“, so Kleinert, „bietet der Neubau einmalige Möglichkeiten, neue Perspektiven zu öffnen, neue Besuchererfahrungen und Zusammenspiel von Raum und digitalen Medien zu kreieren.“ Als eines der acht Leibniz-Forschungsmuseen ist das RGZM ein ganz besonderer Ort, an dem neues Wissen entsteht, für die Gesellschaft anschaulich gemacht und der Wissenschaft für weitere Forschungen bereitgestellt wird. Im Neubau des Archäologischen Zentrums nimmt dieser dreigliedrige Auftrag nun auch in einer baulichen Einheit Gestalt an – als moderner Ort der Neugier, des Wissens, der Zusammenarbeit und des Lernens über unsere Vergangenheit für unsere Zukunft. Ich freue mich sehr darauf, zu sehen und zu besuchen, was hier entsteht.
Für die Landesgemeinschaft legte der Präsident ein aktuelles Leibnizjournal in den Grundstein legen, im Original und in Form eines Datensticks.. Natürlich könne man sagen, „die Daten halten vielleicht 10, 20, 30 Jahre, das wird richtig sein.“ Aber mit diesem digitalen Gruß der Leibnizgemeinschaft verbände er auch die Hoffnung und den Optimismus auf die Leistung und Fähigkeit von Wissenschaft und Forschung, dass diese „sagen wir in 200, 300, 500, 1000 Jahren, dann auch noch auf einen Datenstick aus dem Jahre 2017 das zu lesen, was wir dort hineingepackt haben.“ erläuterte der Präsident der Leibniz-Gesellschaft seine Gabe in die Grundstein-Box. Er wünschte, dem Umstand dass er aus dem Ruhrgebiet stamme gehorchend, dem weiteren Bauverlauf „Glück auf!“.

Ideale neue Rahmenbedingungen für die Forschungsarbeit

Univ.-Prof. Dr. Falko Daim  Generaldirektor Generaldirektor des Römisch-Germanischen Zentralmuseums, Leibniz Forschungsinstitut für Archäologie. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow
Univ.-Prof. Dr. Falko Daim Generaldirektor Generaldirektor des Römisch-Germanischen Zentralmuseums, Leibniz Forschungsinstitut für Archäologie. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow

Hausherr und Generaldirektor Univ.-Prof. Dr. Falko Daim, der eine Abbildung aus einem der ersten Inventarbücher des RGZM aus dem 19. Jahrhundert in die Box für den Grundstein legte, versicherte, dass, nachdem die Sektgläser geleert seien, hier gleich wieder die Baufirmen das Sagen hätten. Schon zu Weihnachten stünde hier, so der Generaldirektor, ein gewaltiges Gebäude, das dann schon besser erahnen lassen würde, war hier einmal entstünde.
„Das neue Gebäude wird uns ideale Rahmenbedingungen für unsere Forschungsarbeit geben“, so Daim, der sich freute, dass die unersetzbaren, archäologischen Spezialsammlungen und eine der europaweit größten Fachbibliotheken sowie die berühmten Restaurierungsstätten und das Archäometrielabor hier ihr neues Zuhause finden würden.
„Die archäologische Forschung wäre allerdings kein Selbstzweck. „Für die historischen Wissenschaften ist die Vergangenheit eine gewaltige Ressource, um den Menschen und ihre Gesellschaften besser kennenzulernen. Und das soll uns helfen, Zukunft zu gestalten. Unsere Forschungsergebnisse können sie also als Angebot verstehen, mit dem wir in gesellschaftlichen Dialog eintreten. Auch dafür wird das Haus optimal geeignet sein. Etwa ein Viertel oder gar etwas mehr als ein Viertel der Nutzfläche ist dafür vorgesehen: Ausstellungsräume, Vortragssaal, Platz für die Museumspädagogik, Shop und Bistro.“ erläutert der Generaldirektor.
Das Konzept für die neue Dauerausstellung sei schon sehr weit gediehen. Neben virtuellen Möglichkeiten, die die Forschungsergebnisse des Römisch-Germanischen Zentralmuseums interaktiv erlebbar werden ließen, fokussierte sich das Planungsteam gegenwärtig auch auf weitere Konzepte für eine umfassende Barrierefreiheit wie beispielsweise auf das Leitsystem für Blinde und Sehbehinderte Menschen, wie dies auch schon im benachbarten Museum für Antike Schifffahrt existiere.

„Auch wenn sie von unserem neuen Haus noch nicht viel sehen: Wir sind bereits massiv mit den Vorbereitungen für den Umzug befasst. Vor allem die große Sammlung wird derzeit gesichtet, dokumentiert und verpackt,“ gab Daim ein wenig Einblick hinter die Kulissen. Das ganze Kollegium sei in diesem Prozess eingebunden. Parallel arbeitete das RGZM bereits an einem Sonderprogramm, „das den Blick hinter die Umzugskulissen quasi der breiten Öffentlichkeit gewähren soll.“, so der Generaldirektor Daim. Ein Forschungsmuseum mit einer derartig langjährigen Tradition ziehe nicht alle Tage um. Es sei einzigartig in diesem Zusammenhang archäologische Objekte in einem ganz anderem Kontext zu erleben, so Daim, der alle Interessenten herzlich einlud, diese kommenden Veranstaltungen zu besuchen.
Mit seinen gebündelten Kompetenzen, so der Generaldirektor, würde das RGZM, also voraussichtlich 2020 in den Neubau einziehen. Es entstünde in unmittelbarer Nachbarschaft zu den Ruinen des größten römischen Bühnentheaters nördlich der Alpen, dem Museum für Antike Schifffahrt und nicht weit davon sei auch der Drususstein, der „auf der Zitadelle“ einst von oben über den Rhein geblickt habe. Ein besonderer Ort werde aber auch „der Platz sein, der zwischen unserem neuen Bau und der Neutorschule entstehen wird, ein Treffpunkt für die Bevölkerung mit einem reichen Kultur- und Bildungsangebot, natürlich auch mit Gastronomie. Das kann in Mainz auch gar nicht anders sein, so dass ein neues Kapitel in der Mainzer Stadtentwicklung aufgeschlagen werden wird.“, hob Generaldirektor Daim hervor.
Die Fassade des Neubaus wird in farblicher Abstimmung mit dem ebenfalls zum RGZ gehörenden Museum für Antike Schiffahrt als vorgehängte Ziegelfassade ausgeführt. Das ist auch eine Referenz an den Forschungszweig des RGZM, der sich mit Ziegelarchitektur befasst. Passend dazu soll die ehemalige Neutorschule wieder in ihrem ursprünglichen roten Farbton hergerichtet werden. Beide Gebäude begrenzen den künftigen „Archäologischen Platz“. Seine Gestaltung berücksichtigt die Fußwegeverbindungen in die Altstadt, das Neubaugebiet Am Winterhafen und die Oberstadt. Davon abgesetzt, wird es an den mächtigen Platanen einen ruhigeren Bereich geben, der zum Verweilen einlädt.

30 Prozent der Gewerke an heimische Firmen

Dipl.-Ing. Holger Basten Geschäftsführer des bauausführenden Landesbetrieb LBB. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow
Dipl.-Ing. Holger Basten Geschäftsführer des bauausführenden Landesbetrieb LBB. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow

Dipl.-Ing. Holger Basten Geschäftsführer des bauausführenden Landesbetrieb LBB, der die Veranstaltung eröffnet und über den guten bisherigen Bauverlauf berichtet hatte, erklärte, dass „wir nun zeitnah nach der Grundsteinlegung in diesem Frühjahr bereits mit den Rohbauarbeiten starten können“. Bislang seien bereits ein Drittel der gesamten Bauleistungen beauftragt. Aufgrund der gewerkeweisen Ausschreibungsverfahren könnten sich auch heimische Firmen beteiligen. „So gingen von den bereits beauftragten Leistungen rund 30 Prozent an rheinland-pfälzische Unternehmen.“, so Basten. Der LBB-Geschäftsführer legte Pläne in die Grundstein-Box, und wünschte allen Beteiligten gutes Gelingen.

Die Box mit den symbolischen Utensilien für die Nachwelt liegt im Grundstein, der jetzt fest zugemauert wird von: (li.) Dipl.-Ing. Architekt Holger Basten, Prof. Dr. Konrad Wolf, Michael Ebling, Dr. Stephan Weinberg, Prof. Dr.-Ing. Matthias Kleiner Univ.-Prof. Dr. Falko Daim. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow
Die Box mit den symbolischen Utensilien für die Nachwelt liegt im Grundstein, der jetzt fest zugemauert wird von: (li.) Dipl.-Ing. Architekt Holger Basten, Prof. Dr. Konrad Wolf, Michael Ebling, Dr. Stephan Weinberg, Prof. Dr.-Ing. Matthias Kleiner Univ.-Prof. Dr. Falko Daim. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow
Impression us dem Museum für Antike Schifffahrt, anschließend bei Wein, Weg und Wurscht mit den Mainzern. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow
Impression us dem Museum für Antike Schifffahrt, anschließend bei Wein, Weg und Wurscht mit den Mainzern. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow

Diether v. Goddenthow / Rhein-Main.Eurokunst

Mainzer Fastnachtsmotto 2018 gekürt

Von links: MCV-Ehrenpräsident Dr. Rudolf Henkel, MCV-Präsident Reinhard Urban, MVB-Generalbevollmächtigte Barbara Bug-Naumann und der Oberbürgermeister der Stadt Mainz, Michael Ebling.  © Agentur Bonewitz
Von links: MCV-Ehrenpräsident Dr. Rudolf Henkel, MCV-Präsident Reinhard Urban, MVB-Generalbevollmächtigte Barbara Bug-Naumann und der Oberbürgermeister der Stadt Mainz, Michael Ebling. © Agentur Bonewitz

Mit großer Mehrheit hat eine Prominentenjury im MVB-Forum das Fastnachtsmotto 2018 gekürt: „So wie der Mond die Nacht erhellt, strahlt Mainzer Fastnacht in die Welt“, das im zweiten Jahr von der Mainzer Volksbank präsentiert wurde. Unter dem Vorsitz von MCV-Präsident Reinhard Urban und unter der Mitwirkung des Mainzer Oberbürgermeisters Michael Ebling haben rund 35 Juroren – Fastnachter, Politiker, Medienschaffende und Unternehmer – traditionell bei Weck, Worscht und Woi aus über 400 eingereichten Motto-Vorschlägen den neuen Kampagnenslogan ausgewählt, in dem das Wort „Mond“ vorkommen sollte.

Das Motto stammt aus der Feder von Marlis Bürner-Krieg, die nun zwei Eintrittskarten für die MCV-Sitzung am Fastnachtssonntag erhält, einschließlich einer Einladung zum Pausenempfang. Auf dem zweiten Platz landeten „Die Wallensteiner“ mit „Vierfarbbunt am Himmel lacht, der Mond in Meenz an Fassenacht“. Die Garde wird mit zwei Eintrittskarten für die Premiere der Fastnachts-Posse im Staatstheater belohnt. Den dritten Preis erhält Boris Henkel mit „Uff de Gass un in de Hall, der Narrenmond scheint überall“, der jeweils zwei Sitzungskarten für eine MCV-Prunkfremdensitzung in der Rheingoldhalle gewinnt.

Der MCV hat gemeinsam mit der Mainzer Fastnacht eG und der Mainzer Volksbank schon frühzeitig zur Wahl des kommenden Fastnachtsmottos aufgerufen, da viele Terminkalender bereits im Sommer gedruckt werden und zahlreiche Veranstaltungen, aber auch viele Redner das Motto in Ihren Vorträgen berücksichtigen wollen.

„Picknick-Zeit“ – Facetten einer beliebten Kulturpraxis – Museum Angewandte Kunst Frankfurt 6.05. – 17.09.2017

Vor dem Museumseingang begrüßt das wohl ikonischste Kunstwerk zum Thema, Edouard Manets „Frühstück im Grünen“, die Besucherinnen und Besucher – in Originalgröße von den Streetart-Künstlern Balázs Vesszösi und Gündem Gözpinar neu interpretiert. Foto: Foto: Diether v. Goddenthow
Vor dem Museumseingang begrüßt das wohl ikonischste Kunstwerk zum Thema, Edouard Manets „Frühstück im Grünen“, die Besucherinnen und Besucher – in Originalgröße von den Streetart-Künstlern Balázs Vesszösi und Gündem Gözpinar neu interpretiert. Foto: Foto: Diether v. Goddenthow

Dass ein Picknick im Grünen mehr sein kann als gemeinsam leckeres Essen und Trinken im Park und am Strand, zeigt vom 6. Mai bis 17. September 2017 die sensationelle Überblicks-Ausstellung „Picknickzeit“ im Museum Angewandte Kunst in einer nie dagewesenen thematischen Breite und Tiefe. Der Kuratorin und Ideengeberin Dr. Charlotte Trümpler gelang nicht nur, nahezu jede Facette des Phänomens Picknick – Traditionen, Moden und Kulturunterschiede – zu thematisieren, sondern das Thema höchst anschaulicher in folgenden 18 Themenfeldern zu präsentieren:

  • England
  • Karikaturen von HANS TRAXLER / Opern Festival Glyndebourne / Henley Royal Regatta – Frankfurter Rudergesellschaft Germania 1869 / Royal Picnics, 2016 / Picknick im Krimkrieg 1854-56 und Civil War 1861-1865
  • Frankreich Kunstevent von DANIEL SPOERRI, Le Déjeuner sous l’herbe, 1983, 2010, 2016
  • Indien Fotografien von ARKO DATTO, Westbengalen 2013–2015
  • Deutschland Picknicks in Frankfurt: Wäldchestag, Lichterfest im Palmengarten, Heinrich-Kraft-Park / Berlin / White Dinner Hamburg-Altona
  • Orient
  • Türkei / Iran: Bildcollagen von ALI RENANI
  • Scherenschnitte
  • Jagd am Hof von Hessen-Darmstadt, um 1750
  • Japan Picknick während der Kirschblüte
  • Schweiz Picknick in den Bergen
  • Nordische Länder Picknick in Finnland, Dänemark, Island, Norwegen, Schweden
  • Mexiko Picknick am Grab, Día de los muertos, 31. Oktober – 2. November
  • Paneuropäisches Picknick, 19.8.1989
  • Still-Leben Ruhrschnellweg, RUHR.2010, 18. Juli 2010
  • BIGNIK Partizipatives Kunstevent, Region Appenzell AR, St. Gallen, Bodensee
  • Galerie Antiquitäten und Picknick-Artikel
  • Kino Picknick-Szenen in Spielfilmen
  • Psychotherapie PicNic Game
  • Fotografien von BARBARA KLEMM

Die Ausstellung im Einzelnen:

Ein Picknick im Grünen, déjeuner sur l’herbe – das gemeinsame Speisen in der Natur erfreut sich weltweit großer Beliebtheit. Bereits die alten Griechen schätzten es und spätestens mit der Erfindung des Picknickkorbs im England des 18. Jahrhunderts wurde das Mahl im Freien zum gesellschaftlichen Ereignis. Aktuell lässt sich gerade in den westlichen Großstädten ein Revival des Picknicks beobachten, ob beim stilvoll arrangierten „Dîner en Blanc“ oder bei fröhlichen Ausflügen ins Grüne mit Kind, Kegel und Klappgrill.

Mit Picknick-Zeit beschäftigt sich erstmals eine große Ausstellung umfassend mit dem Phänomen Picknick. Vom 6. Mai bis 17. September 2017 folgt die Schau im Museum Angewandte Kunst in Frankfurt am Main der Faszination des Speisens unter freiem Himmel quer durch verschiedene Zeiten und Kulturkreise. Wie etwa sieht ein prunkvolles Mahl während der königlichen Ruder-Regatta im englischen Henley aus, wie picknickt man auf den höchsten Bergen der Welt, wie im Orient oder im Japan der Kirschblüte? Auf über 1.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche erzählen Picknick-Utensilien unterschiedlichster Form, Machart und Herkunft, zahlreiche Objekte, Installationen, Fotografien und Filme vom Variantenreichtum einer beliebten Kulturpraxis.

Schon immer haben Menschen gemeinsam unter freiem Himmel ihre Mahlzeiten verzehrt. In der Zeit des Barock avancierte das Mahl im Freien in französischen Adelskreisen zum beliebten Sommervergnügen und der Begriff „Pique-Nique“ wurde geprägt. Hohe Popularität erreichte das Picknick im 18. Jahrhundert in England. Bis heute ist die Beliebtheit dort ungebrochen und beim berühmten Pferderennen von Ascot, der Henley Royal Regatta, dem Tennisturnier von Wimbledon und der Oper in Glyndebourne wird das Picknick zum gesellschaftlichen Großereignis.

In Japan trifft man sich zur Zeit der Kirschblüte zu kunstvoll inszenierten Picknicks, die auf eine Tradition bis ins 8. Jahrhundert zurückblicken und bei denen Dichtung und Gesang eine große Rolle spielen.

Bei den Picknicks im Nahen Osten wiederum fühlen sich viele Menschen an ihre nomadischen Wurzeln erinnert, wenn sie im Kreis ihrer Verwandten und Bekannten aus den Städten in die Natur pilgern und im Freien grillen und essen. In Deutschland setzt sich diese Tradition in der Leidenschaft fort, mit der Einwandererfamilien den öffentlichen Raum und die Grünflächen als Grillplätze und für Freizeitaktivitäten nutzen.

Darüber hinaus blickt die Ausstellung auf historische wie zeitgenössische Picknick-Rituale und -Objekte in der Schweiz, in Deutschland, Frankreich und in den nordischen Ländern, aber auch in Indien, im Iran oder in Mexiko.

Das Picknick gehört zur kulturellen Praxis aller sozialer Schichten, kann verfeinertes Ritual ebenso wie ungezwungene Alltagspraxis sein. Ob beim High Society Event oder der fröhlichen Landpartie: Das Teilen von Speis und Trank verbindet und stiftet Gemeinschaft; das Picknick in der Natur ist von spielerischer Freiheit geprägt, es kann Entspannung, Ungezwungenheit und bestenfalls die Überwindung gesellschaftlicher Unterschiede ermöglichen.

So unterschiedlich die Picknick-Rituale rund um den Globus aussehen, so groß ist auch die Vielfalt der speziell für diesen Anlass entwickelten Utensilien. Die Ausstellung zeigt zahlreiche Beispiele: Wundervoll dekorierte japanische Lack-Picknicksets aus der Zeit um 1800 aus dem Victoria and Albert Museum in London etwa weisen auf ihre Verwendung durch eine hochentwickelte höfische Gesellschaft hin. Elegant-stabile Lederkoffer der Firma Louis Vuitton wurden in Frankreich für Auto- und Motorradfahrten ins Grüne entwickelt, luxuriöse Picknick-Körbe von Fortnum & Mason lassen mit Porzellangeschirr, Silberbesteck und mundgeblasenen Champagnerflöten keine Wünsche offen. Leichtes Aluminiumgeschirr erweist sich als praktisch beim Bergwandern in der Schweiz, Designprodukte aus Kunststoff stehen für pragmatischen Komfort. Speziell erdachte Tische und Stühle, Kleidung, Fächer und Schirme ergänzen die Auswahl.

Die Frankfurter Fotografin Barbara Klemm hat in den letzten 40 Jahren weltweit zahlreiche Picknick-Szenen aufgenommen, die in der Ausstellung erstmals dem Publikum gezeigt werden. Auf Reisen etwa nach Kapstadt, China, in die Ukraine oder den Iran entstanden, visualisieren die Bilder dieses gesellige Beisammensein in einer großen Spannbreite und zeigen Gemeinsames wie Unterschiedliches.

Das Projekt PIK-NIK des jungen indischen Fotografen Arko Datto gibt Einblick in aufwendige, mit einer ungeheuren Logistik verbundene Picknicks während der Wintermonate 2013–2015 in Westindien, bei denen dröhnende Musik und exzessiver Tanz eine ebenso große Rolle spielen wie das Essen. Ali Renanis Bildcollagen fächern die vielseitigen Aktivitäten rund ums Essen im Freien während des Neujahrsfestes Nouruz in Iran auf, einem Land mit einer leidenschaftlich picknickenden Bevölkerung.

In einer eigens für Picknick-Zeit angefertigten Serie von Karikaturen bringt der Maler, Cartoonist und Illustrator Hans Traxler die Besonderheiten des britischen Picknicks auf amüsante Weise auf den Punkt: Wer – außer den Briten – käme etwa auf die absurde Idee, sich Mahlzeiten im (nicht am!) Swimmingpool servieren zu lassen? Ebenfalls speziell für die Ausstellung entstand eine Reihe von Scherenschnitten, in denen junge Schweizer Künstler verschiedene Facetten des Picknickens thematisieren. Bereits vor dem Museumseingang begrüßt das wohl ikonischste Kunstwerk zum Thema, Edouard Manets „Frühstück im Grünen“, die Besucherinnen und Besucher – in Originalgröße von den Streetart-Künstlern Balázs Vesszösi und Gündem Gözpinar neu interpretiert.
Auch in der Aktionskunst findet die Methode Picknick Verwendung. In dem gigantischen partizipativen Kunstprojekt BIGNIK der Riklin-Brüger wird seit 2013 in der Region St. Gallen die größte Picknickdecke der Welt hergestellt. Der Nouveau Réaliste Daniel Spoerri lud 1983 hundert Personen aus der Pariser Kunstszene zu einem Bankett im Park des Schlosses Montcel in Jouy-en-Josas ein, dessen gesamte Überreste – eine 40 Meter lange Tafel, Stühle, Geschirr, Besteck, Flaschen und Essensreste – er anschließend vor Ort vergraben ließ. Erst im Jahr 2010 wurden Teile von Spoerris Déjeuner sous l’herbe als erstes zeitgenössisches Kunstwerk von Archäologen ausgegraben. Ein vom Künstler angefertigter Bronzeabguss der Ausgrabungsobjekte ist in der Ausstellung ebenso zu sehen wie eine Fotodokumentation von BIGNIK.

Auch auf ungewöhnliche Aspekte der Picknick-Kultur wirft die Ausstellung einen Blick, so etwa auf den Día de los Muertos, den Totentag in Mexiko, bei dem mit den Ahnen ein mehrtägiges Fest gefeiert und auf den Friedhöfen gepicknickt wird oder auf den beim britischen Adel seit den Napoleonischen Kriegen beliebten Zeitvertreib des Picknickens am Rande der Schlachtfelder.

Als Massenveranstaltung kann das Picknick sogar politische Sprengkraft entfalten, und so erzählt die Ausstellung auch vom Paneuropäischen Picknick, das am 19. August 1989 den ersten Hunderten von DDR-Bürgern an der ungarisch-österreichischen Grenze zur Flucht in den Westen verhalf und damit eine entscheidende Rolle beim Beginn des Falls des „Eisernen Vorhangs“ spielte.

Zur Ausstellung erscheint ein umfangreicher Katalog von 396 Seiten mit 400 Abbildungen. Beiträge von international renommierten Fachleuten erörtern und vertiefen die zahlreiche n Themen der facettenreichen Ausstellung. Der Katalog ist im Museum zum Preis von 29 Euro erhältlich, im Buchhandel kostet er 32 Euro.

Ein anspruchsvolles Begleitprogramm aus Vorträgen, Workshops und Diskussionen vertieft einzelne Aspekte, ergänzt durch ein spezielles Filmprogramm in Kooperation mit dem Deutschen Filmmuseum. Darüber hinaus laden zahlreiche Veranstaltungen im Metzlerpark am Museum Angewandte Kunst dazu ein, den Sommer 2017 zum „Picknick-Sommer“ zu machen. Dort steht auch das eigens für die Ausstellung angefertigte überdimensionale Fondue-Caquelon aus Holz, das Platz zum Picknicken bietet für 8 Personen.

Die Ausstellung wird ermöglicht dank der freundlichen Förderung des Schweizerischen Generalkonsulats in Frankfurt am Main, der Europäischen Zentralbank, von Gstaad Saanenland Tourismus und des Hotelpartners Fleming’s Hotels & Restaurants.

Filme aus Südosteuropa und Georgien die großen Gewinner bei goEast 2017 – Hauptpreis für serbische Tragikomödie REQUIEM FÜR FRAU J

goEast Preisverleihung Preisträger, Juroren, GoEast-Team nach der Preisverleihung auf der Caligari Filmbühne Wiesbaden Foto: Diether v. Goddenthow
goEast Preisverleihung Preisträger, Juroren, GoEast-Team nach der Preisverleihung auf der Caligari Filmbühne Wiesbaden Foto: Diether v. Goddenthow

Hauptpreis für serbische Tragikomödie REQUIEM FÜR FRAU J., deutsch-georgisches Regie-Duo Nana & Simon gewinnt zwei Preise

Mit der feierlichen Preisverleihung in der Wiesbadener Caligari FilmBühne ging am Dienstag, 2. Mai, die 17. Ausgabe von goEast – Festival des mittel- und osteuropäischen Films erfolgreich zu Ende. Mehr als 12.000 BesucherInnen sorgten bei dem vom Deutschen Filminstitut veranstalteten Filmfestival für volle Kinos und intensive Lectures, Diskussionen und Talks. Insgesamt wurden in sieben Tagen 111 Filme aus 29 Ländern gezeigt, zum Abschluss wurden Preise im Gesamtwert von 50.000 Euro vergeben.

Laila Pakalniņa (Vorsitz), Produzent Max Tuula (Estland/Russland), Produzentin Sam Taylor (Großbritannien), Schauspieler Jakob Diehl (Deutschland) und Regisseur Igor Drljača (Bosnien und Herzegowina/Kanada) - verliehen die Hauptpreise an REQUIEM FÜR FRAU J. (REKVIJEM ZA GOSPOĐU J., Foto: Diether v. Goddenthow
Laila Pakalniņa (Vorsitz), Produzent Max Tuula (Estland/Russland), Produzentin Sam Taylor (Großbritannien), Schauspieler Jakob Diehl (Deutschland) und Regisseur Igor Drljača (Bosnien und Herzegowina/Kanada) – verliehen die Hauptpreise an REQUIEM FÜR FRAU J. (REKVIJEM ZA GOSPOĐU J., Foto: Diether v. Goddenthow

Die Mitglieder der internationalen Jury – die lettische Regisseurin Laila Pakalniņa (Vorsitz), Produzent Max Tuula (Estland/Russland), Produzentin Sam Taylor (Großbritannien), Schauspieler Jakob Diehl (Deutschland) und Regisseur Igor Drljača (Bosnien und Herzegowina/Kanada) – verliehen die Hauptpreise an REQUIEM FÜR FRAU J. (REKVIJEM ZA GOSPOĐU J., Serbien/Bulgarien/EJR Mazedonien/Russland/Frankreich 2017, Regie: Bojan Vuletić), MEINE GLÜCKLICHE FAMILIE (CHEMI BEDNIERI OJAKHI, Deutschland/Frankreich/Georgien 2017, Regie: Nana & Simon) und SONNENSTADT (MZIS QALAQI, Georgien/USA/Katar/ Niederlande 2017, Regie: Rati Oneli).

Festivalleiterin Gaby Babić  führte souverän durch den Abend.Foto: Diether v. Goddenthow
Festivalleiterin Gaby Babić führte souverän durch den Abend.Foto: Diether v. Goddenthow

Festivalleiterin Gaby Babić betont: „Ich freue mich sehr, dass sich der diesjährige Schwerpunkt zu starken Frauenfiguren im Kino und Filmemacherinnen aus Mittel- und Osteuropa auch in den ausgezeichneten Filmen widerspiegelt.“

 

 

 

Die goEast-Gewinner im Überblick

Laila Pakalniņa (Vorsitz) verleiht in Beisein von Claudia Dillmann, Direktorin des Deutschen Filmmuseums und Gaby Babić, Festivalleiterin, die Goldene Lilie an Regisseur Bojan Vuletić. Foto: Diether v. Goddenthow
Laila Pakalniņa (Vorsitz) verleiht in Beisein von Claudia Dillmann, Direktorin des Deutschen Filmmuseums und Gaby Babić, Festivalleiterin, die Goldene Lilie an Regisseur Bojan Vuletić. Foto: Diether v. Goddenthow

Die Goldene Lilie für den Besten Film ging an REQUIEM FÜR FRAU J. (REKVIJEM ZA GOSPOĐU J., Serbien/Bulgarien/EJR Mazedonien/Russland/Frankreich 2017). Die Tragikomödie erzählt von der depressiven Jelena, die sterben will. Regisseur Bojan Vuletić nahm gemeinsam mit Hauptdarstellerin Mirjana Karanović am Dienstagabend den Preis im Wert von 10.000 Euro in Empfang. „Vielen Dank, Frau J., für die Hoffnung die Sie bringen,“ so die Jury.

v.l. Axel Imholz, Kulturdezernent der Stadt Wiesbaden verlieh den Preis der Landeshauptstadt Wiesbaden an das georgisch-deutsche Regie-Duo Nana & Simon. Foto: Diether v. Goddenthow
v.l. Axel Imholz, Kulturdezernent der Stadt Wiesbaden verlieh den Preis der Landeshauptstadt Wiesbaden an das georgisch-deutsche Regie-Duo Nana & Simon. Foto: Diether v. Goddenthow

Das georgisch-deutsche Regie-Duo Nana & Simon gewann den mit 7.500 dotierten Preis der Landeshauptstadt Wiesbaden für die Beste Regie. Ihr Film MEINE GLÜCKLICHE FAMILIE (CHEMI BEDNIERI OJAKHI, Deutschland/Frankreich/ Georgien 2017), in dem die 52-jährige Manana beschließt, die Familienwohnung zu verlassen und ihr eigenes Leben zu führen, eröffnete das diesjährige Festival. Bereits 2013 erhielten Nana Ekvtimishvili und Simon Gross bei goEast mit BLÜTEZEIT (in den deutschen Kinos unter dem Titel DIE LANGEN HELLEN TAGE) den Preis für den Besten Film. Die Jury erklärte, der Film „zeigt, wie schwierig es ist, ein Fenster aufzumachen und frische Luft hereinzulassen.“ Den Preis nahm die georgische Schauspielerin Tsisia Kumsishvili entgegen, die in dem Filme in der Rolle der Tochter Nino zu sehen ist.

Bergarbeitersiedlung Chiatura in Westgeorgien, wurde mit dem Preis des Auswärtigen Amtes für Kulturelle Vielfalt (4.000 EUR) gekrönt
Bergarbeitersiedlung Chiatura in Westgeorgien, wurde mit dem Preis des Auswärtigen Amtes für Kulturelle Vielfalt (4.000 EUR) gekrönt

Der Dokumentarfilm SONNENSTADT (MZIS QALAQI, Georgien/USA/Katar/ Niederlande 2017, Regie: Rati Oneli), über die zur Geisterstadt gewordenen Bergarbeitersiedlung Chiatura in Westgeorgien, wurde mit dem Preis des Auswärtigen Amtes für Kulturelle Vielfalt (4.000 EUR) gekrönt und „erfasst die außergewöhnliche Widerstandsfähigkeit und Schönheit eines Orts und seiner Einwohner trotz der Farblosigkeit der Stadt, des Jahres und des Jahrhunderts“.

Filmausschnitt: Bergarbeitersiedlung Chiatura in Westgeorgien,
Filmausschnitt: Bergarbeitersiedlung Chiatura in Westgeorgien,

Die Jury würdigte mit einer lobenden Erwähnung zudem das lettisch-litauische Kriegsdrama IM EXIL (PELNU SANATORIJA, 2016, Regie: Dāvis Sīmanis) mit Ulrich Matthes in der Hauptrolle sowie Hana Jušić’ virtuoses Spielfilmdebüt GLOTZ NICHT AUF MEINEN TELLER (NE GLEDAJ MI U PIJAT, Kroatien 2016).

MEINE GLÜCKLICHE FAMILIE wurde ebenfalls mit dem von der internationalen FIPRESCI-Jury vergebenen Preis der Internationalen Filmkritik für den Besten Spielfilm ausgezeichnet
MEINE GLÜCKLICHE FAMILIE wurde ebenfalls mit dem von der internationalen FIPRESCI-Jury vergebenen Preis der Internationalen Filmkritik für den Besten Spielfilm ausgezeichnet

Nana & Simons MEINE GLÜCKLICHE FAMILIE wurde ebenfalls mit dem von der internationalen FIPRESCI-Jury vergebenen Preis der Internationalen Filmkritik für den Besten Spielfilm ausgezeichnet. Die Jury nannte den Film „ein großes Kinowerk, das ein georgisches Familienleben auf universale und harmonische Art darstellt“. Der

Preis der Internationalen Filmkritik für den Besten

Preis der Internationalen Filmkritik für den Besten Dokumentarfilm ging an Ivan Ramljaks (r.) KINOINSELN Foto: Diether v. Goddenthow
Preis der Internationalen Filmkritik für den Besten Dokumentarfilm ging an Ivan Ramljaks (r.) KINOINSELN Foto: Diether v. Goddenthow

Dokumentarfilm ging an Ivan Ramljaks KINOINSELN (KINO OTOK, Kroatien 2016), der cineastische Herzen höher schlagen lässt und „mit wenigen Mitteln und einem minimalistischen Stil wunderbar zeigt, wie das Kino Teil der natürlichen Landschaft ist.“

 

Der Frankfurter Künstler Aleksandar Radan gewann in dem von der BHF-BANK-Stiftung geförderten Wettbewerb für Experimentalfilm und Videokunst den Open Frame Award in Höhe von 5.000 Euro für IN BETWEEN IDENTITIES, in dem das Publikum fast voyeuristisch Spielcharaktere in einer virtuellen Welt betrachtet.

IN BETWEEN IDENTITIES, in dem das Publikum fast voyeuristisch Spielcharaktere in einer virtuellen Welt betrachtet
IN BETWEEN IDENTITIES, in dem das Publikum fast voyeuristisch Spielcharaktere in einer virtuellen Welt betrachtet

Das Werk ist „ein treibender, erfreulich unmoralischer Kommentar auf die Selbstfindungsperformances nicht nur unserer scheinbar perfekten digitalen Spiegelbilder.“

Eine lobende Erwähnung erhielt EXILE EXOTIC (Großbritannien/Russland 2015, Regie: Sasha Litvintseva), der vom Rand eines Pools aus die exotischen Anfänge des Exils der Filmemacherin erzählt.

Das Projekt GILGAMESH 4000 (Russland) von Nick Teplov erhielt den vom Kulturfonds Frankfurt RheinMain ausgelobten goEast Development Award (3.500 EUR) für das beste Pitching beim East-West Talent Lab. Foto: Diether v. Goddenthow
Das Projekt GILGAMESH 4000 (Russland) von Nick Teplov erhielt den vom Kulturfonds Frankfurt RheinMain ausgelobten goEast Development Award (3.500 EUR) für das beste Pitching beim East-West Talent Lab. Foto: Diether v. Goddenthow

Das Projekt GILGAMESH 4000 (Russland) von Nick Teplov erhielt den vom Kulturfonds Frankfurt RheinMain ausgelobten goEast Development Award (3.500 EUR) für das beste Pitching beim East-West Talent Lab. „Nick Teplov schafft mit bestechenden Bildern aus unterschiedlichen Kontinenten ein vielschichtiges und kraftvolles Filmgedicht. GILGAMESH 4000 hat das Potenzial, ein ebenso berührender wie aufrüttelnder Film zu werden,“ begründete die Jury.
Außerdem sprach die Jury eine lobende Erwähnung für PARALLELS IN THE INFINITY von der Ungarin Borbála Nagy aus: „Das Projekt legt den Finger in die Wunde aktueller politischer Entwicklungen: Die Zersetzung von Zivilgesellschaft und Demokratie beginnt im Erziehungssystem.“

Die Preisträger sind Oksana Kazmina (Ukraine) und Maxim Cirlan (Moldawien) mit dem Projekt ANTIGONA, Miona Bogović (Serbien/ Deutschland) und Ana Hoffner (Österreich) mit THE OTHER ZENIT, Zhanna Ozirna (Ukraine) und Aurelia Natalini (Deutschland) mit BOND, Ion Gnatiuc (Rumänien) und Artiom Zavadovschi (Moldawien) mit FACE TO FACE, sowie Andreas Boschmann (Deutschland) und Aleksandra Medianikova (Russland) mit DOMASHNEE VIDEO. Foto: Diether v. Goddenthow
Die Preisträger sind Oksana Kazmina (Ukraine) und Maxim Cirlan (Moldawien) mit dem Projekt ANTIGONA, Miona Bogović (Serbien/ Deutschland) und Ana Hoffner (Österreich) mit THE OTHER ZENIT, Zhanna Ozirna (Ukraine) und Aurelia Natalini (Deutschland) mit BOND, Ion Gnatiuc (Rumänien) und Artiom Zavadovschi (Moldawien) mit FACE TO FACE, sowie Andreas Boschmann (Deutschland) und Aleksandra Medianikova (Russland) mit DOMASHNEE VIDEO. Foto: Diether v. Goddenthow

Beim Nachwuchsprojekt OPPOSE OTHERING!, das sich den Ausprägungen gruppenbezogener Ausgrenzung von Menschen widmet, wurden von der Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“ (EVZ) fünf Regie-Tandems mit Produktionspreisgeldern in Höhe von je 4.000 Euro ausgestattet. Die Preisträger sind Oksana Kazmina (Ukraine) und Maxim Cirlan (Moldawien) mit dem Projekt ANTIGONA, Miona Bogović (Serbien/ Deutschland) und Ana Hoffner (Österreich) mit THE OTHER ZENIT, Zhanna Ozirna (Ukraine) und Aurelia Natalini (Deutschland) mit BOND, Ion Gnatiuc (Rumänien) und Artiom Zavadovschi (Moldawien) mit FACE TO FACE, sowie Andreas Boschmann (Deutschland) und Aleksandra Medianikova (Russland) mit DOMASHNEE VIDEO. Die Tandems kehren 2018 zu goEast zurück und präsentieren dann die Weltpremieren der fertiggestellten Filme.

Zum letzten Mal mit dabei: Claudia Dillmann, die langjährige Direktorin des Deutschen Filmmuseums, Frankfurt, hier mit Gaby Babic. Foto: Diether v. Goddenthow
Zum letzten Mal mit dabei: Claudia Dillmann, die langjährige Direktorin des Deutschen Filmmuseums, Frankfurt, hier mit Gaby Babic. Foto: Diether v. Goddenthow

Die 17. Ausgabe von goEast – Festival des mittel- und osteuropäischen Films fand vom 26. April bis zum 2. Mai statt. Zu den Höhepunkten gehörten die Besuche der international gefeierten Filmemacherinnen Agnieszka Holland, Lana Gogoberidze und Márta Mészáros, der die diesjährige Hommage gewidmet war sowie der bewegende Auftritt von Artur „Atze“ Brauner mit seiner Familie anlässlich der Weltpremiere von MARINA, MABUSE UND MORITURI – 70 JAHRE DEUTSCHER NACHKRIEGSFILM IM SPIEGEL DER CCC (Deutschland 2017, Regie: Kathrin Anderson). Auf großes Interesse seitens des (Fach-)Publikums stieß das Symposium mit Titel „Feministisch wider Willen – Filmemacherinnen aus Mittel- und Osteuropa“.

Die Preisträger bei goEast 2017

Goldene Lilie für den Besten Film (10.000 EUR)
REQUIEM FÜR FRAU J. (REKVIJEM ZA GOSPOĐU J, Serbien/Bulgarien/EJR Mazedonien/ Russland/Frankreich 2017, Regie: Bojan Vuletić)

Preis der Landeshauptstadt Wiesbaden für die Beste Regie (7.500 EUR)
MEINE GLÜCKLICHE FAMILIE (CHEMI BEDNIERI OJAKHI, Deutschland/Frankreich/ Georgien 2017, Regie: Nana & Simon)

Preis des Auswärtigen Amtes für Kulturelle Vielfalt (4.000 EUR)
SONNENSTADT (MZIS QALAQI, Georgien/USA/Katar/Niederlande 2017, Regie: Rati Oneli)

Lobende Erwähnungen der Hauptjury
IM EXIL (PELNU SANATORIJA, Lettland/Litauen 2016, Regie: Dāvis Sīmanis)
GLOTZ NICHT AUF MEINEN TELLER (NE GLEDAJ MI U PIJAT, Kroatien 2016, Regie: Hana Jušić).

Preis der Internationalen Filmkritik für den Besten Dokumentarfilm
KINOINSELN (KINO OTOK, Kroatien 2016, Regie: Ivan Ramljak)

Preis der Internationalen Filmkritik für den Besten Spielfilm
MEINE GLÜCKLICHE FAMILIE (CHEMI BEDNIERI OJAKHI, Deutschland/Frankreich/Georgien 2017, Regie: Nana & Simon)

Open Frame Award (5.000 EUR, gefördert von der BHF-BANK-Stiftung)
IN BETWEEN IDENTITIES (Deutschland 2015, Regie: Aleksandar Radan)
Lobende Erwähnung: EXILE EXOTIC (Großbritannien/Russland 2015, Regie: Sasha Litvintseva)

goEast Development Award (3.500 EUR, ausgelobt vom Kulturfonds Frankfurt RheinMain)
GILGAMESH 4000 (Russland, Regie: Nick Teplov)
Lobende Erwähnung: PARALLELS IN THE INFINITY (Ungarn, Regie: Borbála Nagy)

Produktionsgeld OPPOSE OTHERING! (je 4.000 EUR, ausgelobt von der Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“)
ANTIGONA (Oksana Kazmina, Ukraine & Maxim Cirlan, Moldawien)
THE OTHER ZENIT (Miona Bogović, Serbien/Deutschland) & Ana Hoffner, Österreich)
BOND (Zhanna Ozirna, Ukraine & Aurelia Natalini, Deutschland) FACE TO FACE (Ion Gnatiuc, Rumänien & Artiom Zavadovschi, Moldawien)
DOMASHNEE VIDEO (Andreas Boschmann, Deutschland & Aleksandra Medianikova, Russland)

goEast – Festival des mittel- und osteuropäischen Films wird vom Deutschen Filminstitut veranstaltet und von zahlreichen Partnern unterstützt: Hauptförderer sind das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst, die Landeshauptstadt Wiesbaden, die Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“ (EVZ), der Kulturfonds Frankfurt RheinMain, die Robert Bosch Stiftung, ŠKODA AUTO Deutschland, die BHF-BANK-Stiftung, die Adolf und Luisa Haeuser-Stiftung für Kunst und Kulturpflege, das Auswärtige Amt, der Deutsch-Tschechische Zukunftsfonds, die Stadt Eschborn, die Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit und Krušovice. Medienpartner sind u.a. 3sat, die FAZ und hr-iNFO.

Ausstellungsräume des Römisch-Germanischen Zentralmuseums zum letzten Mal am 10. Juni 2017 (Nacht der Mainzer Museen) geöffnet

Zum letzten Mal ist die Sammlung des Römisch-Germanischen-Zentralmuseum im Mainzer Schloss am 10. Juni, der Nacht der Museen Mainz zu sehen. Foto: Diether v. Goddenthow
Zum letzten Mal ist die Sammlung des Römisch-Germanischen-Zentralmuseum im Mainzer Schloss am 10. Juni, der Nacht der Museen Mainz zu sehen. Foto: Diether v. Goddenthow

Zur Mainzer Museumsnacht, 10. Juni 2017, wird das Römisch-Germanische Zentralmuseum (RGZM) zum letzten Mal die Pforten des Kurfürstlichen Schlosses für seine Besucherinnen und Besucher geöffnet halten. Danach bereitet sich das Leibniz Forschungsmuseum für Archäologie auf den Umzug in den Neubau (Archäologisches Zentrum Mainz) vor: Dieser wird, voraussichtlich 2020, direkt neben dem hauseigenen Museum für Antike Schiffahrt in der südlichen Altstadt eröffnet.

„Die Räumlichkeiten des RGZM im Kurfürstlichen Schloss müssen als Zwischendepot für die umfangreiche Sammlung dienen, der ehemalige Militärsaal beherbergt sogar schon die ersten Objekte. Wir öffnen diese jedoch für ein Sonderprogramm, das mit ausgewählten Veranstaltungen jedem Interessenten einen Einblick in unsere Umzugsarbeiten und in die Planung der neuen Ausstellung garantiert. Die erste Führung mit Kinderwerkstatt ist für Ende Mai angesetzt“, erläutert Professor Falko Daim, Generaldirektor des RGZM.

Derzeit noch als große Baustelle bekannt, werden die Arbeiten zum Rohbau in der Neutorstraße nach der Grundsteinlegung am Freitag, dem 05.Mai 2017, beginnen.

Doch wie zieht eine 165 Jahre alte Sammlung um? „Es bedarf einer sehr guten Planung, um die zahlreichen Objekte des Museums für den Umzug vorzubereiten. Dafür ist eine hausinterne Umzugsgruppe zusammengestellt worden, die aus Kuratoren, Restauratoren, Archivaren und Fachkräften für Arbeitssicherheit besteht“, erklärt Koordinator Dr. Christian Miks. Die Bedeutung der heute rund 200.000 Objekte liegt schon in der Gründung des RGZM im Jahre 1852: Damals war es ein erklärtes Ziel, in Mainz eine zentrale Referenzsammlung bedeutendster und aussagekräftigster archäologischer Fundobjekte zu etablieren.

Nach dem Umzug wird das RGZM auf einer Fläche von gesamt 14.500 Quadratmetern für die Forschungseinrichtung mit den Restaurierungswerkstätten und der stetig wachsenden Bibliothek Raum finden. Die Sammlung des Hauses wird in einer neuen Dauerausstellung und in wechselnden Sonderausstellungen für die Besucherinnen und Besucher wieder zugänglich sein.

Wer nicht warten möchte, kann bis Anfang Juni. letztmalig am 10. Juni 2017 während der Nacht der Museen,  noch die aktuelle Sonderausstellung „Codes der Macht. Mit 16 auf den Thron“ besuchen. Die Ausstellung zeigt Forschungsergebnisse zum Grab des fränkischen Königs Childerich und die darin verborgenen „Codes der Macht“

RGZM_Programm-Mai-August.

Das Literaturforum im Mousonturm Frankfurt – Juni 2017

mousonturmDonnerstag, 1. Juni 2017, 20 Uhr:
Anke Stelling: Fürsorge
Seit sechzehn Jahren hat Nadja ihren Sohn nicht mehr gesehen. Es war eine bewusste Entscheidung der Ballerina, ihn direkt nach der Geburt bei ihrer Mutter unterzubringen und sich der eigenen Karriere zu widmen. Diese ist nun beendet, der Körper – noch immer schön und jugendlich – ist nach 30 Jahren des harten Trainings zerschunden. Als Nadja in eine Krise gerät, besucht sie Mutter und Sohn. Das Familientreffen folgt jedoch nicht den üblichen Mustern: Zwischen Nadja und Mario, dem fitnessgestählten Sohn, entstehen Gefühle, die weit über die Liebe zwischen Eltern und Kindern hinausgehen. Es dauert nicht lange, bis die beiden zum ersten Mal miteinander schlafen.

Nach ihrem für den Deutschen Buchpreis nominierten Roman Bodentiefe Fenster blickt Anke Stelling in Fürsorge einmal mehr schonungslos in die Abgründe einer Mutter. Nicht um des Skandals oder Schocks willen beschreibt Stelling einen Inzest. Anhand dieser Thematik gelingt es ihr vielmehr, Einsamkeit, Zwänge und Emotionskälte zu sezieren.
Moderation: Björn Jager
Ort: Literaturforum im Mousonturm
Eintritt: 7,-/4,- (VVK)| 8,-/5,- (AK)

Anke Stelling, Jahrgang 1971, in Ulm geboren, wuchs in Stuttgart auf. Sie ist Absolventin des Deutschen Literaturinstituts in Leipzig und lebt derzeit mit ihrer Familie in Berlin. Zusammen mit Robby Dannenberg schrieb sie den Roman Gisela (1999) und Nimm mich mit (2002). Gisela wurde 2004 verfilmt, 2010 ihre Erzählung Glückliche Fügung (2004). Darüber hinaus veröffentlichte sie 2010 den Roman Horchen und zuletzt ihren Roman Bodentiefe Fenster (2015), der auf die Longlist des Deutschen Buchpreises 2015 kam und mit dem Melusine-Huss-Preis 2015 ausgezeichnet wurde.

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Mittwoch, 7. Juni 2017, 20 Uhr:
Andreas Stichmann: Die Entführung des Optimisten Sydney Seapunk
Einst als alternatives Wohnprojekt von Hippies ins Leben gerufen, ist der ‚Sonnenhof’ mittlerweile ein heruntergekommenes Betreutes Wohnen. Der Alltagstrott auf dem Hof verändert sich schlagartig durch Bianca und den ‚Focusing Trainer’ David van Geelen. Sie muss Sozialstunden leisten, weil sie aus Langeweile eine Tankstelle mit einer Gaspistole überfallen hat, während er dem Familienunternehmen den Rücken kehrt, um den Welthunger auszumerzen. David versorgt die Bewohner mit Fairphones und –tablets und glaubt nicht mehr an Revolution, sondern an Management und Mantras.

In Die Entführung des Optimisten Sydney Seapunk lässt Andreas Stichmann widerstreitende politische und individuelle Wünsche aufeinanderprallen. Die Sprache, die Stichmann seinen Figuren in den Mund legt, offenbart deren Unzulänglichkeiten, gibt sie aber nie der Lächerlichkeit preis.
Moderation: Malte Kleinjung
Ort: Literaturforum im Mousonturm
Eintritt: 7,-/4,- (VVK)| 8,-/5,- (AK)

Andreas Stichmann, geboren 1983 in Bonn, ist Absolvent des Deutschen Literaturinstituts Leipzig. 2008 debütierte er mit dem Erzählband Jackie in Silber, für den er u.a. mit dem Clemens-Brentano-Preis 2009 und dem Hamburger Literaturförderpreis 2010 ausgezeichnet wurde. Darüber hinaus erhielt er 2009 den Kranichsteiner Literaturförderpreis, das Grenzgängerstipendium der Robert Bosch Stiftung, sowie das Stipendium des Literarischen Colloqiums Berlin. 2012 erschien sein erster Roman Das große Leuchten, der im selben Jahr für den Bachmann-Preis nominiert und 2013 mit dem Literaturförderpreis der Stadt Bremen ausgezeichnet wurde. Er lebt in Berlin.

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Dienstag, 20. Juni 2017, 20 Uhr:
Paul Celan – Dichter im Hier und Jetzt.
Vortrag von Barbara Wiedemann
Paul Celan wurde 1920 im damals rumänischen Czernowitz (Bukowina) als Sohn deutschsprachiger Juden geboren. 1942 wurden seine Eltern in ein deutsches Lager in der Ukraine deportiert und ermordet, er selbst musste Zwangsarbeit in Rumänien leisten. Nach seiner Entlassung im Februar 1944 zog Celan nach Zwischenstationen in Bukarest und Wien 1948 schließlich nach Paris, wo er bis zu seinem Freitod 1970 lebte.

Die ab 1947 veröffentlichten Gedichte zeigen einen der Gegenwart Zugewandten, der aus dem »Neigungswinkel« seines Schicksals schreibt. Ausgangspunkt ist das Hier und Jetzt: Österreichische Vergangenheitsvergessenheit ebenso wie die Atombewaffnung der Bundeswehr, der Krieg in Israel und der Antisemitismus von rechts und links im Mai 68, Kritiken und Plagiatvorwürfe mit antisemitischen Nuancen, Psychiatrieaufenthalte, Ereignisse in der Familie und Gespräche mit Zeitgenossen, aber auch aktuelle Lektüren – Literatur und Tagespresse.

Adornos Verdikt, nach Auschwitz Gedichte zu schreiben sei barbarisch, kann Celan nicht akzeptieren. Aber er mutet den deutschen Lesern eine verstörende Gedichtsprache zu, die den grundsätzlichen Bruch spürbar macht – Gedichte, die dessen »was war«, wie er sagt, in der Gegenwart eingedenk bleiben.
Ort: Literaturforum im Mousonturm
Eintritt: 7,-/4,- (VVK)| 8,-/5,- (AK)
Dr. phil. Barbara Wiedemann, Literaturwissenschaftlerin, Lehrtätigkeit an der Universität Tübingen, Herausgeberin von Werken und Briefen Paul Celans.
In Kooperation mit CROM (Communitatea Românilor din Rin-Main).

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Mittwoch, 28. Juni 2017, 20 Uhr:
Jahrbuch der Lyrik 2017
Mit Judith Hennemann, Jan Kuhlbrodt und Ulrike Almut Sandig. Im Rahmen der Frankfurter Lyriktage.

Die deutschsprachige Lyrik auf einen Nenner zu bringen ist mehr denn je ein Ding der Unmöglichkeit. Zu vielschichtig, zu variantenreich sind ihre Ausformungen. Einen Eindruck von dieser Bandbreite vermittelt das seit 1979 alle zwei Jahre erscheinende Jahrbuch der Lyrik. Es versammelt Dichterinnen und Dichter verschiedener Generationen und Stilrichtungen. Für das Jahrbuch 2017 haben Christoph Buchwald und Ulrike Almut Sandig aus etwa 5000 eingereichten Gedichten eine Auswahl getroffen. An welchen Kriterien haben sie sich dabei orientiert? Inwiefern zeichnen sich Trends und Schwerpunkte ab? Und welche Erwartungen richten eigentlich die Autorinnen und Autoren an das Jahrbuch? Ulrike Almut Sandig, Jan Kuhlbrodt und Judith Hennemann werden nicht nur darüber Auskunft geben, sondern auch aus ihren Gedichten lesen.
Mit freundlicher Unterstützung des Kulturamts der Stadt Frankfurt.
Moderation: Malte Kleinjung
Ort: Literaturforum im Mousonturm
Eintritt: 7,-/4,- (VVK)| 8,-/5,- (AK)

Judith Hennemann ist Lyrikerin und lebt in Frankfurt am Main. 2016 veröffentlichte sie ihren Debütband Bauplan für etwas anderes (Axel Dielmann Verlag). Der Schriftsteller Jan Kuhlbrodt war Geschäftsführer der Literaturzeitschrift Edit. 2015 erschien sein Gedichtband Kaiseralbum. Choräle und Kantaten (Verlagshaus Berlin), im Jahr darauf sein Roman Das Modell (Edition Nautilus). Ulrike Almut Sandig schreibt Prosa und Lyrik. Zuletzt erschien 2016 der Gedichtband ich bin ein Feld voller Raps verstecke die Rehe und leuchte wie dreizehn Ölgemälde übereinandergelegt (Schöffling).

Hessisches Literaturforum im Mousonturm e.V.
Waldschmidtstraße 4
60316 Frankfurt am Main

»Internationale Maifestspiele-Happy Hour« für ausgewählte Veranstaltungen am 3. Mai, von 16 bis 18 Uhr

maifestspiele.buttonNach dem berauschenden ersten Festivalwochenende belohnt das Hessische Staatstheater Wiesbaden seine treuen Festivalfans mit der »Internationalen Maifestspiele-Happy Hour«.

Am Mittwoch, den 3. Mai, von 16 bis 18 Uhr sind Restkarten auf allen Plätzen für 18 Euro erhältlich. Das Angebot gilt für folgende Veranstaltungen:

Mittwoch, 3. Mai, 19.30 Uhr, Großes Haus Tanz »nicht schlafen«
Donnerstag, 4. Mai, 19.30 Uhr, Großes Haus Tanz »nicht schlafen«
Dienstag, 9. Mai, 19.30 Uhr, Großes Haus Schauspiel »Murmel Murmel«
Mittwoch, 10. Mai, 19.30 Uhr, Großes Haus Schauspiel »Murmel Murmel«

Karten sind auf www.maifestspiele.de, telefonisch unter 0611.132325 oder an der Theaterkasse im Großen Haus erhältlich.

Ein neues Jahr und viele weitere Gründe, Rheinhessen zu entdecken! Das neue Programm „Rheinhessen Tag für Tag“ ist da

rheinhessen-programm2017bPassend zum Beginn der Frühlingszeit erscheint das neue „Rheinhessen Tag für Tag“ Programmheft für Rheinhessen mit rund 100 Veranstaltungsterminen zwischen April und Dezember. Peter E. Eckes, Vorsitzender des Vorstandes von Rheinhessen Marketing, ist begeistert, welche Strahlkraft die Kampagne im Jubiläumsjahr 2016 in Rheinhessen und über die Grenzen hinaus entwickelte. „Die Veranstaltungsreihe ‚Rheinhessen Tag für Tag‘ war eine der erfolgreichsten im Jubiläumsjahr. Die Rheinhessen haben gezeigt, was gemeinsam alles bewegt werden kann.“ Und mit genauso viel Begeisterung wie im letzten Jahr soll es 2017 weitergehen.

Dabei setzen die Veranstalter dieses Jahr erneut einen kulturellen Schwerpunkt. Unter dem Motto „Verborgene Orte öffnen ihre Pforten“ werden im ersten Teil des Programmheftes über 60 Veranstaltungen präsentiert, die die kulturelle Vielfalt der Region verdeutlichen. Sonst verschlossene Innenhöfe, Keller, Gärten und Privathäuser öffnen ihre Türen und gewähren den Besuchern Einblicke in ihre Geschichten. Von A wie Alzey bis W wie Worms wird landauf, landab Kultur gelebt. Nicht nur Gemeinden, sondern auch private Veranstalter, Institutionen und Museen öffnen für Rheinhessinnen und Rheinhessen sowie Gäste aus nah und fern ihre Pforten und bereichern das kulturelle Leben der Region.

Zusätzlich in den Veranstaltungskalender integriert sind 34 Höhepunkt-Veranstaltungen mit teils überregionaler Bedeutung, die die Attraktivität von Rheinhessen unterstreichen. Im Rahmen des Reformationsjahres sind so zum Beispiel zahlreiche „Luther-Veranstaltungen“ zusammengekommen. Ob Lesungen, Kunstausstellungen, Konzerte oder Führungen – hier dreht sich alles um Martin Luther, der auch in Rheinhessen seine Spuren hinterließ. Außerdem versüßen zahlreiche Festivals die Sommermonate. Ob Open Ohr, Bingen Swingt, Summer in the City, Musikfestival Rheinhessen, Da Capo oder das Wormser Jazz & Joy Festival, hier ist für jeden Geschmack das richtige dabei!

Weitere Höhepunkte – natürlich neben der großen 201. Geburtstagsfeier von Rheinhessen am 8. Juli in Worms – stellen dieses Jahr u. a. die Golf-Challenge, die Skulpturenausstellung in Bingen, der Römertag, die berühmten Nibelungenfestspiele, die Illumination des Nachthimmels während der Mainzer Sommerlichter, die Christophorusfahrt und ein in dieser Form einmaliges Sommerbob-Training dar.

Wieder einmal zeigt der Rheinhessen Veranstaltungskalender, wie vielfältig und kulturell attraktiv die Region Rheinhessen ist!

Das neue Programmheft liegt ab sofort kostenlos bei den AZ-Kundencentern, bei Banken und Sparkassen, bei den Orts- und Verbandsgemeindeverwaltungen und bei den Tourist-Informationen in der gesamten Region aus. Immer aktuell und online abrufbar sind die Veranstaltungen auch unter www.rheinhessen.de. Hier steht das Programmheft auch als PDF-Download zur Verfügung.

Rheinhessen. Ganz schön anders.
Die Region Rheinhessen feierte 2016 ihren 200. Geburtstag: Seit der Gründung am 8. Juli 1816 wächst in Rheinland-Pfalz (und nicht in Hessen!) zwischen Mainz, Bingen, Alzey und Worms zusammen, was damals politisch so gewollt war. Die anlässlich des Jubiläums realisierte Image- und Identitätskampagne unter dem Motto „Rheinhessen. Ganz schön anders“ wird auch 2017 fortgesetzt. Verantwortlich ist der Verein Rheinhessen Marketing in Zusammenarbeit mit Rheinhessen Touristik, Rheinhessenwein sowie dem Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (DLR) in Oppenheim. Ansprechpartner für das Programm ist das Projektbüro Rheinhessen.

Rheinhessen digital: Auf einen Blick, mit einem Klick!
www.rheinhessen-2016.de
www.shop-rheinhessen.de
www.youtube.com (Kanal „Rheinhessen 2016“ über Kanal-/Videosuche)