Noch bis Ende März für den Robert Gernhardt Preis bewerben! Autorinnen und Autoren winken 24.000 Euro Preisgeld

© caricatura - Museum für komische Kunst Frankfurt
© caricatura – Museum für komische Kunst Frankfurt

Wiesbaden. Die Bewerbungsfrist für den Robert Gernhardt Preis 2017 rückt näher: Noch bis zum 31. März 2017 können sich Autorinnen und Autoren mit einem Prosa- oder Lyrikprojekt beim Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst bewerben. Die Auszeichnung ist mit insgesamt 24.000 Euro dotiert. Damit sollen auch in diesem Jahr zwei Autoren bei der Umsetzung eines größeren literarischen Vorhabens unterstützt werden.

Kunst- und Kulturminister Boris Rhein: „In vielen Schubläden literarischer Talente schlummern Konzepte für Romane oder lyrische Texte. Doch oft fehlt das nötige Kapital, um daraus ein fertiges Kunstwerk entstehen zu lassen. Der Robert Gernhardt Preis bietet da eine große Chance. Und die Vergangenheit zeigt: Sie trägt Früchte. Für viele ehemaligen Preisträgerinnen und Preisträger war der Robert Gernhardt Preis ein wichtiger Meilenstein in ihrer Schriftsteller-Karriere.“

Ein gutes Beispiel dafür ist der Autor Frank Witzel: 2012 erhielt er den Robert Gernhardt Preis für ein Werk, das damals noch im Entstehen war. Drei Jahre später räumte er mit dem fertigen Roman „Die Erfindung der Roten Armee Fraktion durch einen manisch-depressiven Teenager im Sommer 1969“ den Deutschen Buchpreis ab.

Das Preisgeld für den Robert Gernhardt Preis stiftet die Wirtschafts- und Infrastrukturbank Hessen (WIBank). Dr. Michael Reckhard, Mitglied der Geschäftsleitung, betont: „Mit dem Preisgeld leisten wir unseren Beitrag zur kulturellen Vielfalt Hessens. Damit ist unserer Aufgabe als Förderbank in bester Weise entsprochen.“

Bewerben kann man sich mit einem bis zu drei Seiten umfassenden Exposé und einer sechsseitigen Textprobe eines noch nicht vollendeten Prosa- oder Lyrik-Projekts. Nachzuweisen sind außerdem mindestens zwei selbständige literarische Veröffentlichungen in Printmedien und ein Bezug zu Hessen im Lebenslauf oder im literarischen Projekt.

Einsendeschluss ist der 31. März 2017. Es gilt der Poststempel.

Über die Vergabe entscheidet eine Jury, der die Frankfurter Autorin Eva Demski, der Literaturwissenschaftler Karl-Heinz Götze (Professor für deutsche Literatur und Landeskunde an der Universität Aix-en-Provence), und der Frankfurter Literaturkritiker Christoph Schröder angehören. Daneben wirken je ein Vertreter der WIBank und des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst beratend mit.

Weitere Informationen zur Ausschreibung des Robert Gernhardt Preises finden Sie unter www.kunst.hessen.de/robert-gernhardt-preis

ARI PLIKAT Ausstellung vom 23. März 2017 – 23. Juli 2017 im Caricatura Museum Frankfurt – Museum für Komische Kunst

cover-d.i.m.hip-hop,jpgEin Spießbürger mit Hut, Schlips und Aktentasche – aber ohne Füße; frei schwebend im Hier und Jetzt scheinbar über einem Trampolin: „Das ist mein Hip Hop“. Das ist – vor allem – erst einmal die Leichtigkeit des Seins, die ja jeder anders definiert. Das ist aber auch ein typisches Werk von Ari Plikat: sparsam der Strich, lakonisch und trocken auf dem Punkt die Ansagen.

Foto: © Sabrina Didschuneit
Foto: © Sabrina Didschuneit

Ein Stück Papier ist Ari Plikats Bühne, manchmal aber auch Postkarten und Bierdeckel, die so zu „Sammelpappen“ werden. Plikat, der „Meister der breiten Hosen“, ist dabei scharfsinniger Beobachter der Welt des Absurden. Mit seinen Bildern erschafft er einen ganz eigenen Kosmos.

Die charmant-wahnsinnigen Figuren und Formen sind dabei krakelig, der Witz auch mal grob und vulgär und scheut auch den albernsten Kalauer nicht. Aber – und das ist die große Kunst Ari Plikats – bei aller Hässlichkeit und Derbheit des Dargestellten ist sein künstlerisches Talent und Können in jedem Bild sichtbar: Alles stimmt, alles sitzt. Die Farben und der Strich sind genau die, die es sein müssen.

Sei es mit Aquarell, Tusche oder Filzstiften gemalt – Plikats Cartoons sind oft böse, aber nie boshaft, dafür sind sie viel zu gut. Die meisterhafte Ausführung der Zeichnung und die Farben sind es, die das gezeigte groteske Geschehen immer irgendwie auch liebenswert erscheinen lassen.
Weite Hosen, keine Füße, eine seltsame Brille oder einfach sehr glubschige Glubschaugen und viele, schiefe Zähne – so sieht das Figurenpersonal aus den Cartoons von Ari Plikat aus. Dazu kommt Plikats heimliches Markenzeichen: Die Punkte, die seinen Darsteller über dem Kopf schweben, diese „Belämmertheits-Punkte“ (Titanic-Grafiker Tom Hintner), die die Bräsigkeit der gemalten Persönchen erst so richtig zum Vorschein bringen. Als Deppen hat der ehemalige TITANIC-Chefredakteur Leo Fischer die Figuren aus den Cartoons von Ari Plikat einst so kurz wie treffend beschrieben, und Recht hat er.

Ausstellungs-Impression im Caricatura. Bild: © Diether v. Goddenthow
Ausstellungs-Impression im Caricatura. Bild: © Diether v. Goddenthow

Aber: Plikats Zeichnungen haben Stil – nämlich seinen ganz eigenen: „Selbst wenn eine Zeichnung mal eine wirklich schwere Geburt ist, muss es schnell und leicht hingeworfen aussehen“, so der gebürtige Dortmunder. Und das tut sie immer. Das ist sein Hip Hop.

Plikat hat sich in seiner annähernd 30-jährigen Karriere als Cartoonist und Illustrator mit den unterschiedlichsten Themen des menschlichen Daseins auseinandergesetzt: Essen, Sex und Tod. Aber auch andere Sujets wie Katzen, Kaffee, Stehaufmännchen und Ballontierchen lässt er in seinen Zeichnungen nicht unberührt. Sie sind oft surreal, manchmal auch politisch, gelegentlich auch illustrativ. Immer jedoch schwingt in ihnen eine Portion Anarchie und Rotzigkeit mit oder − wie es Zeichnerkollege POLO ausdrückt: „Das ist gezeichneter Rock’n’ Roll“. Plikats Witz ist grob und vulgär, er schreckt auch vor den albernsten Kalauern nicht zurück: „Hier wird die Sau rausgelassen, keine Pointe, kein Wortspiel verkniffen, und der Zusammenstoß mit unseren Konventionen macht die komische Wirkung, knapp vor der Empörung.“ So charakterisierte der große F.W. Bernstein einmal Ari Plikats Strich.

Ari Plikat (Jg. 1958) studierte nach seiner Ausbildung zum Grafiker Visuelle Kommunikation in Leeds und Dortmund, wo er auch lebt und arbeitet. Einst bei Altmeister F. W. Bernstein in die Lehre gegangen, gehört er heute zu den wichtigen Vertretern der deutschen Zeichner-Szene. Seine Cartoons erscheinen u.a. in Titanic, taz, stern, Eulenspiegel, Zitty, Italien und im Bananenblatt. Er lebt zusammen mit der Illustratorin Charlotte Wagner in Dortmund. Die beiden arbeiten und veröffentlichen auch gemeinsam als Lotte & Ari.

Für seine Werke wurde Ari Plikat mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Deutschen Karikaturenpreis in Silber (2006) und dem Sondermann für Komische Kunst (2010). Und schon zuvor erhielt er als Werbegrafiker Preise wie den Clio-Award 1988, der als Werbe-„Oscar“ gilt.

Ausstellungs-Impression. Bild: © Diether v. Goddenthow
Ausstellungs-Impression. Bild: © Diether v. Goddenthow

Die Ausstellung
Die Ausstellung zeigt erstmalig das ganze Spektrum des Schaffens von Ari Plikat. In der Ausstellung werden brandneueste Cartoons und die lustigsten Klassiker aus Plikats Universum präsentiert. Daneben finden die Besucher die wohl größte Schau von komischen Bierdeckeln, die die Welt je gesehen hat. Zudem werden rund 120 Postkarten und fast ebenso viele Plikat‘sche „Pappenheimer“ gezeigt. Auch eine von Plikat bemalte Badematte hat ihren Platz in der Ausstellung gefunden, und nicht zuletzt zwei Skulpturen des Kasseler Bildhauers Sigfried Böttcher nach Cartoons von Ari Plikat.

Zur Ausstellung erscheint in der Caricatura Museum Edition der Cartoonband „Das ist mein Hip Hop!“

cover-d.i.m.hip-hop,jpgAri Plikats Cartoons sind nichts für zarte Seelen: mit krakeligem Strich und knalligen Farben rückt er lebenswichtigen Dingen wie Sex, Macht und Tod ohne Rücksicht auf Schamgefühl und political correctness zu Leibe. Und trotzdem gibt’s im neuen Buch auch Feen und Einhörner! Ehrlich! Sehr empfehlenswert, auch als Selbst-Geschenk!
(Lappan, 2017)
Lappan Verlag – EUR 9,99
128 Seiten / ISBN: 978-3-830-33471-2

 

Feministisch wider Willen: das goEast Symposium 2017 auf den Spuren von Regisseurinnen aus Mittel- und Osteuropa


Das goEast Symposium findet jährlich als Film- und Vortragsreihe innerhalb des Festivals statt und lädt diesmal zur Wiederentdeckung und Würdigung einer im Filmschaffen stets marginalisierten Personengruppe ein: Es geht um Regie-Frauen aus dem Osten, die sich mit der Einordnung in die Kategorien des Feminismus stets schwer taten, aber für ein gleichberechtigtes Frauen-Dasein (und mehr) eintraten. Das Symposium fordert auf zur Re-Vision dieses „reluctant feminism“ und setzt ihn zu gegenwärtigen feministischen Positionen im Kino Mittel- und Osteuropas in Beziehung.
Unter dem Titel „Feministisch wider Willen: Filmemacherinnen aus Mittel- und Osteuropa“ präsentiert Kuratorin Barbara Wurm vom 27. bis zum 30. April im Rahmen von goEast – Festival des mittel- und osteuropäischen Films (26. April bis 2. Mai 2017) – ein dichtes Programm bestehend aus 26 Filmen, sechs Vorträgen sowie drei Podiumsdiskussionen.

FILMPROGRAMM

MILY, DOROGOY, LJUBIMY, EDINSTVENNY / MEIN LIEBER, TEURER, EINZIGER ... (UdSSR 1984, Dinara Asanova) © GoEast
MILY, DOROGOY, LJUBIMY, EDINSTVENNY / MEIN LIEBER, TEURER, EINZIGER … (UdSSR 1984, Dinara Asanova) © GoEast

Das Filmprogramm des Symposiums setzt sich aus zwölf Lang-, zwei Mittellang- und zwölf Kurzfilmen unterschiedlicher (post-)sozialistischer Epochen und Regionen zusammen. Die Mehrzahl der Regisseurinnen kommt dabei aus der UdSSR, ein Kurzfilmprogramm widmet sich dem Großaufgebot polnischer Star-Dokumentaristinnen, aber auch Bulgarien, Bosnien, Ungarn sowie die DDR und die Tschechoslowakei sind vertreten. Filme von Klassikerinnen wie Wanda Jakubowska, Larisa Shepitko, Lana Gogoberidze und Kira Muratova werden dabei flankiert von längst fälligen Wiederentdeckungen: Binka Zhelyazkovas DAS LETZTE WORT (POSLEDNATA DUMA, Bulgarien 1973), Judit Eleks VIELLEICHT MORGEN (MAJD HOLNAP, Ungarn 1980) und Dinara Asanovas MEIN LIEBER, TEURER, EINZIGER … (MILY, DOROGOY, LJUBIMY, EDINSTVENNY, UdSSR 1984).

VANYE BASHMAKI / DIE ZERISSENEN STIEFEL (UdSSR 1933, Margarita Barskaya) © GoEast
VANYE BASHMAKI / DIE ZERISSENEN STIEFEL
(UdSSR 1933, Margarita Barskaya) © GoEast

Von den dreißiger Jahren bis in die Gegenwart reicht das Spektrum: ZERRISSENE STIEFEL (RVANYE BASHMAKI, UdSSR 1933) etwa von Margarita Barskaya spielt im Deutschland der Weltwirtschaftskrise.

WIR LASSEN UNS SCHEIDEN (DDR 1968, Ingrid Reschke) © GoEast
WIR LASSEN UNS SCHEIDEN (DDR 1968, Ingrid Reschke) © GoEast

Ein sozialkritischer Film über Armut und Arbeitslosigkeit — aus der Perspektive von Kindern (und deren arbeitslosen Müttern). Sprung in die DDR der 60er Jahre: In WIR LASSEN UNS SCHEIDEN (DDR 1968), dem zweiten Film von Ingrid Reschke — neben Iris Gusner eine der „DEFA-Frauen“ — durchlebt der achtjährige Manni das Scheidungsdrama seiner Eltern. Inszeniert als Komödie mit köstlich-knochentrockenem Humor, reflektiert der Film gleichzeitig sensibel und einfühlsam die Institutionen Ehe und Familie.

ZA ONE KOJE NE MOGU DA GOVORE / FÜR DIE, DIE NICHT SPRECHEN KÖNNEN (Bosnien-Herzegowina 2013, Jasmila Žbanić © GoEast
ZA ONE KOJE NE MOGU DA GOVORE / FÜR DIE, DIE NICHT SPRECHEN KÖNNEN
(Bosnien-Herzegowina 2013, Jasmila Žbanić © GoEast

Wenig zu lachen gibt es schließlich in FÜR DIE, DIE NICHT SPRECHEN KÖNNEN (ZA ONE KOJE NE MOGU DA GOVORE, Bosnien-Herzegowina 2013) von Jasmila Žbanić. Eine australische Touristin ist in einer vermeintlich idyllischen Kleinstadt an der Grenze von Bosnien zu Serbien den Grausamkeiten des Krieges, nicht zuletzt Vergewaltigungen, auf der Spur.

VORTRÄGE

Interessante Positionen gibt es auch in den Vorträgen: Autorin und Kuratorin Cornelia Klauß (Berlin) stellt in FEMINISMUS – DAS WAR IN DER DDR KEINE KAMPFVOKABEL DEFA-Frauen-Produktionen denjenigen aus dem experimentellen Untergrund der DDR gegenüber. Mit der Prager Feministin, Filmregisseurin, Drehbuchautorin und Publizistin Pavla Frýdlová blicken wir auf den Kontinent Chytilová, einer der führenden Protagonistinnen der Tschechoslowakischen Neuen Welle: TSCHECHISCHER FILM UND FEMINISMUS. DAS BEISPIEL VĚRA CHYTILOVÁ fragt etwa, ob nicht nur die allbekannten Tausendschönchen, sondern auch das im Symposium gezeigte SPIEL UM DEN APFEL (HRA O JABLKO, Tschechien 1976) Feminismus-Ansprüche erheben darf. Äußerst widerstrebend-feministisch hingegen ist das Oeuvre der Vera Stroeva (1901-1993): Der Kölner Filmkritiker und Programmmacher Olaf Möller beleuchtet in seinem Vortrag MITTEN IN DER MACHT. DIE ANDERE WEIBLICHE SELBSTSTÄNDIGKEIT DER VERA STROEVA die Werkbiographie dieser stets in der zweiten Reihe gebliebenen sowjetischen System-Regisseurin.

Des Weiteren im Vortragsprogramm:

ICH BIN DIE FRAU MEINES LEBENS – FEMINISTISCHE PERSPEKTIVEN AUF DEN OSTEUROPÄISCHEN FILM
Beata Hock, PhD Kulturwissenschaftlerin und Kunsthistorikerin, Leipzig

REGIE-FRAUEN IM POLNISCHEN KINO: GESTERN, HEUTE, MORGEN
Agnieszka Wiśniewska, Aktivistin, Feministin und Journalistin, Warschau

NEUE FRAUEN? STREIFZÜGE DURCH DIE (POST-)SOWJETISCHE FILMLANDSCHAFT
Barbara Wurm, Slawistin und Autorin, Berlin

Die Podiums-Gespräche und Diskussionen bestreiten unter anderem:

Salomé Alexi (Regisseurin, Hamburg)
Masha Godovannaya (Experimentalfilmerin, St. Petersburg)
Lana Gogoberidze (Regisseurin, Tiflis)
Agnieszka Holland (Regisseurin, Warschau)
Márta Mészáros (Regisseurin, Budapest)
Mima Simić (Autorin, Aktivistin, Zagreb)

Land Hessen fördert documenta so stark wie nie zuvor Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst stellt 14 Millionen Euro bereit

dokumenta-logoWiesbaden. Kunst- und Kulturminister Boris Rhein hat mit Erstaunen die Kritik der documenta-Geschäftsführerin Annette Kulenkampff zur Kenntnis genommen. Sie hatte sich in einem dpa-Interview über die ihrer Ansicht nach unzureichende Finanzierung der documenta 14 geäußert, was umso verblüffender ist, da Frau Kulenkampff dies bislang in den zuständigen Gremien nicht thematisiert hatte.

Das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst fördert die documenta 14, ihre Vor-bereitung sowie den Ausstellungsbetrieb im Museum Fridericianum mit rund 13,8 Millionen Euro. Damit ist die Landesförderung für die documenta höher als jemals zuvor.

Kunst- und Kulturminister Boris Rhein: „Es ist mir ein Anliegen, dass das Land Hessen und die Stadt Kassel mit der documenta auch weiterhin zur ersten Adresse und Anlaufstelle für Kunstfreunde aus aller Welt zählen können. Deshalb fördert die Landesregierung die documenta in diesem Jahr mit rund vierzehn Millionen Euro und schafft damit erneut verlässliche Rahmenbedingungen.“

Seit ihrer Gründung 1955 gilt die documenta als eine der bedeutendsten und international bekanntesten Ausstellungen zeitgenössischer Kunst. In einem Turnus von fünf Jahren und während einer Laufzeit von 100 Tagen präsentiert sie eine Vielzahl aktueller internationaler Kunstpositionen.

Die vergangene documenta 13 hatte einen Etat von rund 30 Millionen Euro, der zu 40 Prozent aus öffentlichen Mitteln (Land Hessen, Stadt Kassel und der Kulturstiftung des Bundes) und zu 60 Prozent aus eigenen Einnahmen bestand. Für die nun kommende documenta 14 wird alleine das Land Hessen der Gesellschaft 4,6 Millionen Euro mehr zur Durchführung der Ausstellung bereitstellen.

Zusätzlich wird das sich im Aufbau befindende documenta-Institut seit 2016 von beiden Gesellschaftern jeweils mit jährlich einer halben Million Euro finanziert. Das documenta-Institut soll eine eindeutig wissenschaftliche Ausrichtung haben und die documenta nicht nur im Hinblick auf ihre Geschichte aufarbeiten, sondern unter interdisziplinär angelegten Fragestellungen sowie im Kontext einer globalen zeitgenössischen Ausstellungskultur untersuchen und die Bestände des documenta-Archivs integrieren.

„Seit Bestehen der documenta wurden die Zuwendungen des Landes unter Beachtung des geltenden Haushaltsrechts und der Zustimmung des Haushaltsgesetzgebers kontinuierlich den steigenden Anforderungen angepasst. Hier nun von einer Unterfinanzierung zu sprechen oder Vergleiche mit anderen Zuwendungsempfängern aus dem Theaterbereich anzustellen, halte ich für nicht angemessen“, erklärte Kunst- und Kulturminister Boris Rhein. Und fügte hinzu, es sei zudem falsch, die verschiedenen Kulturangebote gegeneinander auszuspielen.

Zwei Uraufführungen der Spielzeit 2017.2018 – Oper „Schönerland“ und Schauspiel“Wir werden unter Regen warten“ im Staatstheater Wiebaden

Foto: Diether v. Goddenthow
Foto: Diether v. Goddenthow

Mit zwei spannenden Uraufführungen der Spielzeit 2017.2018, nämlich der Oper von Flucht und Vertreibung »Schönerland« (Komposition: Søren Nils Eichberg) und dem skurrilen, tiefsinnigen 
Flüchtlings-Bühnenstück »Wir werden unter Regen warten« (Regisseur und Autor: Ihsan Othmann), beschreitet das Wiesbadener Staatstheater interessantes Neuland!

Uwe Eric Laufenberg, Intendant des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden, stellte zwei besondere Uraufführungen der kommenden Spielzeit 2017.2018 vor.

Die Oper »Schönerland« und das Schauspiel-Projekt »Wir werden unter Regen warten« kreisen um die Themen Flucht und Heimat. Eine zentrale Frage dabei ist, was eine europäische Kunstform darüber erzählen kann und wie sie hilft mit diesen Themen umzugehen.

Komponist Søren Nils Eichberg, Librettistin Therese Schmidt und Regisseurin Johanna Wehner sprachen über die Inhalte, Hintergründe und die Kompositionsarbeit an »Schönerland«, Autor und Regisseur Ihsan Othmann über »Wir werden unter Regen warten«.

»Schönerland«, Premiere am 16. September 2017

Das Hessische Staatstheater Wiesbaden feiert mit »Schönerland« in der Spielzeit 2017.2018 bereits die zweite Uraufführung eines Auftragswerks in der Oper seit Beginn der Intendanz Laufenberg. »Schönerland« ist eine Oper, die von der Suche nach Verstehen und Verständnis des Fremden handelt – in beide Richtungen.

Der junge dänisch-deutsche Komponist Søren Nils Eichberg, nominiert für den Deutschen Musikautorenpreis 2017, stößt in »Schönerland« eine Reflexion über die Kraft der Oper an. »Schönerland« ist Eichbergs zweite Oper nach seinem Opernerstling »Glare«, die am Royal Opera House in London uraufgeführt wurde. »Schönerland« ist ein Werk für großen Chor, acht Gesangssolisten und Sinfonieorchester. Das Libretto stammt von der Berliner Autorin und Musiktheater-Regisseurin Therese Schmidt. Die Regisseurin Johanna Wehner übernimmt die Insznierung der Uraufführung. Die Musikalische Leitung in »Schönerland« übernimmt Chordirektor Albert Horne, der zuletzt große Erfolge als Dirigent in »Peter Grimes« am Hessischen Staatstheater Wiesbaden feierte.

»Wir werden unter Regen warten«, Premiere am 13. September 2017

»Wir werden unter Regen warten« ist ein Projekt über Flucht, Heimat und Zugehörigkeit des kurdischen Theatermachers Ihsan Othmann, der selbst 1992 als Deserteur der irakischen Armee nach Deutschland gekommen ist. Dem Wiesbadener Publikum ist er als Regisseur der Produktion »Die satanischen Verse« in der Spielzeit 2015.2016 bekannt und aktuell in der Sprechrolle des Bassa Selim in Mozarts »Die Entführung aus dem Serail« zu erleben.

Aus einem Mosaik von Einzelschicksalen entsteht in »Wir werden unter Regen warten« ein Panorama verschiedenster Themen: Die Frage nach der Existenz Gottes wird ebenso kontrovers diskutiert wie die Rolle der Frau in der Gesellschaft oder die Ächtung von Homosexualität. Auf der Bühne: Sieben Tote. Sieben im Mittelmeer ertrunkene Flüchtlinge. Sie alle – die jüdische Somalierin, der armenische Iraker, der transsexuelle Afghane, die in Syrien geborene Palästinenserin, der staatenlose Kurde, die Opernsängerin aus Teheran und der Derwisch-Tänzer aus der Türkei – erzählen Geschichten von zersplitterten Identitäten, von kulturellen Missverständnissen, Konfliktherden und Tabus. Ebenfalls auf der Bühne: Ein Lebender. Ein Landtagsabgeordneter der AfD, der mit seiner Yacht über den Ertrunkenen segelt und von der »Diktatur der Minderheiten« faselt. Woher kommst du? Warum bist du geflohen? Wie wirst du nach Europa gehen? Was wünschst du dir von der Zukunft? Aus diesen einfachen Fragen entsteht das neue Stück von Ihsan Othmann schmerzhaft, komisch und surreal.

Karten sind ab Donnerstag, den 20. April, um 10 Uhr an der Theaterkasse, telefonisch unter 0611. 132 325 oder online unter www.staatstheater-wiesbaden.de erhältlich.

Deutsches Ledermuseum feiert 100. Geburtstag – Auftakt-Ausstellung „Linking Leather“ – Bescheid über 370 000 Euro Hessenförderung

Deutsches Ledermuseum Offenbach feiert 100jähriges Jubiläum. Foto: Diether v. Goddenthow
Deutsches Ledermuseum Offenbach feiert 100jähriges Jubiläum. Foto: Diether v. Goddenthow

Das Deutsche Ledermuseum feiert 2017 sein 100-jähriges Bestehen. Im Jahre 1917 wurde das Museum von Hugo Eberhardt in der einst florierenden Lederstadt Offenbach am Main als Sammlung von historischen Vorbildern für die Ausbildung junger Gestalter, Handwerker und Leder­waren­produzenten gegründet. Bis heute konnten mehr als 30.000 Objekte aus allen Kulturen und Epochen zusammengetragen werden. Damit ist das Deutsche Ledermuseum das weltweit einzige Museum, das ausschließlich alles rund um das Material Leder und artverwandte Materialen sammelt und präsentiert. In jüngster Zeit werden auch vermehrt alternative Lederersatzstoffe einbezogen.

vl. Museumsdirektorin Dr. Inez Florschütz, Prof. Frank Zebner, Design Innovation Institute Offenbach, an der Hochschule für Gestaltung (HfG) Offenbach, Hessischer Kunst- und Kluturminister Boris Rhein und Landrat Dr. Felix Schwenke beim Jubiläums-Talk im Hugo-Eberhard-Saal des Deutschen Ledermuseums.  Foto: Diether v. Goddenthow
vl. Museumsdirektorin Dr. Inez Florschütz, Prof. Frank Zebner, Design Innovation Institute Offenbach, an der Hochschule für Gestaltung (HfG) Offenbach, Hessischer Kunst- und Kluturminister Boris Rhein und Landrat Dr. Felix Schwenke beim Jubiläums-Talk im Hugo-Eberhard-Saal des Deutschen Ledermuseums. Foto: Diether v. Goddenthow

Im Jubiläumsjahr präsentiert das Deutsche Ledermuseum bewusst zwei gegensätzlich angelegte Ausstellungen, die auf die Bandbreite des Museums aufmerksam machen sollen, sowie ein umfassendes Rahmenprogramm. Sie laden ein, die Vielfalt des Materials Leder und die Qualität der Sammlungsobjekte neu zu entdecken. Linking Leather – Die Vielfalt des Leders ist eine multimediale, interaktive Installation, die mit modernsten Mitteln der Technik arbeitet. Die Ausstellung im September wird die heraus­ragenden Objekte, über welche das Deutsche Ledermuseum verfügt, – zum Teil noch verborgen in den Magazinen – in den Mittelpunkt stellen.

Direktorin Dr. Inez Florschütz und Kunst- und Kulturminister Boris Rhein schneiden die in Museumsform gebackene Geburtstagstorte an.  Foto: Diether v. Goddenthow
Direktorin Dr. Inez Florschütz und Kunst- und Kulturminister Boris Rhein schneiden die in Museumsform gebackene Geburtstagstorte an. Foto: Diether v. Goddenthow

Beide Ausstellungen zeigen, wie die Neuausrichtung des Museums aussehen soll und wie wir uns die Zukunft des Museums vorstellen. Dabei dreht sich alles, wie könnte es anders sein, um das Thema Leder. Dazu gehört auch, die verschiedenen Sammlungsbereiche – die Angewandte Kunst, die Ethno­­logie und das Deutsche Schuhmuseum – in Präsentationen immer wieder neu zu kombinieren und zu interpretieren, um anhand der Kulturgeschichte des Leders die Menschheitsgeschichte global zu veranschaulichen. Das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst unterstützt diese Pläne mit insgesamt 370.000 Euro.

Bei der gestrigen  Eröffnung der Jubiläums-Ausstellung „Linking Leather – Die Vielfalt des Leders“ im Deutschen Ledermuseumbrachte brachte Kunst- und Kulturminister Boris Rhein den Förderbescheid seines Ministerium – sozusagen als Geburtstagsgeschenk – gleich mit zur großen Überraschung von Museumsdirektorin Dr. Inez Florschütz.  Diese hatte die zahlreichen Gäste begrüßt und einen Rück- und Ausblick gegeben und die einzelnen Vorhaben der Erneuerung des Ledermuseums aufgezeigt. Die Museumsdirektorin dankte allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und   vor allen auch den Studenten der Hochschule für Gestaltung Offenbach für ihren unermüdlichen Einsatz bei der Entwicklung der interaktiven Ausstellung sowie deren Professor Frank Zebner für die gute Kooperation.

In  diesen Turnschuhen schwor 1985 Joschka Fischer, der erste grüne Minister überhaupt, seinen Eid auf die hessische Verfassung., Foto: Diether v. Goddenthow
In diesen Turnschuhen schwor 1985 Joschka Fischer, der erste grüne Minister überhaupt, seinen Eid auf die hessische Verfassung., Foto: Diether v. Goddenthow

Landrat Dr. Felix Schwenke erinnerte sich in seinem Grußwort noch an die Turnschuhe von Joschka Fischer, die ihn als Schüler bei einem Schulausflug ins Deutsche Ledermuseum besonders beeindruckten. Heutigen Schülern müsste man die besondere Bewandtnis der Fischer-Turnschuhe schon erläutern, damit sie verstehen, warum auch abgelatschte Turnschuhe den Weg in die Vitrine neben vielen anderen Promi-Schuhen gefunden hätten. Wer weiß beispielsweise dass in der Schuhsammlung sogar die Schuhe der echten Sissi, der Kaiserin Elisabeth von Österreich, zu bestaunen sind.

Selbst Original- Schuhe von Maria Theresia, 1850, sind im Ledermuseum zu bewundern. Foto: Diether v. Goddenthow
Selbst Original- Schuhe von Maria Theresia, 1850, sind im Ledermuseum zu bewundern. Foto: Diether v. Goddenthow

Kunst- und Kulturminister Boris Rhein bekannte, dass  er sich nie habe vorstellen können, über welch wertvolle, ja weltweit einzigartige Sammlungen das Deutsche Ledermuseum verfüge. Und es eine Pflicht wäre, diese Sammlungen für Offenbach, für Rhein-Main, für Hessen, ja für ganz Deutschland und darüber hinaus zu erhalten.  Abgesehen davon, dass das in die Jahre gekommene Museum dringend einer Erneuung bedürfe, wären auch die  Anforderungen, die Besucherinnen und Besucher an Museen stellten,  immer höher. „Es geht nicht mehr nur um reine Wissensvermittlung, auch die Unterhaltung darf nicht zu kurz kommen. Alle Sinne sollen dabei angesprochen werden: Exponate oder Materialen dürfen auch mal angefasst und Geschichte auch digital erlebbar gemacht werden. Ich freue mich, dass das Deutsche Ledermuseum mit einem neuen Konzept seine spannenden Ausstellungsstücke in Zukunft noch ansprechender präsentieren kann. Dieses Engagement unterstützen wir gern“, unterstrich Kunst- und Kulturminister Boris Rhein die Notwendigkeit der Förderung seitens des Landes Hessen.

Rundgang durch die neue Jubiläums-Ausstellung "Linking Leather" vl. Landrat Dr. Felix Schwenke, Dr. Inez Florschütz, Kunst- und Kulturminister Boris Rhein und Prof. Frank Zebner,  Foto: Diether v. Goddenthow
Rundgang durch die neue Jubiläums-Ausstellung „Linking Leather“ vl. Landrat Dr. Felix Schwenke, Dr. Inez Florschütz, Kunst- und Kulturminister Boris Rhein und Prof. Frank Zebner, Foto: Diether v. Goddenthow

Das Deutsche Ledermuseum fit für die Zukunft zu machen, ist  Ziel der Förderung des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst. Für zwei halbe wissenschaftliche Mitarbeiterstellen stellt es 70.000 Euro Sondermittel bereit; die neu eingestellten Expertinnen kümmern sich um innovative, frische Ausstellungs- und Vermittlungskonzepte. Hinzu kommen 20.000 Euro Sachmittel. Für die Anfertigung einer Machbarkeitsstudie im Jahr 2017 wurden zusätzlich 60.000 Euro bewilligt. Außerdem unterstützt das Land Hessen das Deutsche Ledermuseum mit einer institutionellen Förderung in Höhe von 220.000 Euro.

„Linking Leather – Die Vielfalt des Leders“.

Die ersten Besucher testen die interaktiven Installationen. Foto: Diether v. Goddenthow
Die ersten Besucher testen die interaktiven Installationen. Foto: Diether v. Goddenthow

Die Neuausrichtung zeigt sich gleich in einer der beiden Jubiläums-Ausstellungen. „Linking Leather – Die Vielfalt des Leders“. Bei dieser Ausstellung handelt es sich um eine multimediale, interaktive Installation, die sich ganz dem Material Leder widmet und dieses auf neue Weise erfahrbar macht. Sie stellt das Mitmach-Erlebnis in den Vordergrund und setzt dafür neueste Techniken ein: Die Besucherinnen und Besucher aktivieren Bildschirme und Projektionsflächen, wenn sie nah herantreten. Mit Gesten können sie Bilder erscheinen lassen, Texte aufrufen und sich spielerisch durch die Welt des Leders bewegen. Die verschiedenen Leder-Arten und bekanntesten Gerbverfahren sind dabei genauso Thema wie vegane Alternativen und die Haltung der Lederindustrie zum Umweltschutz. In einer „Fühlstation“ können die Besucher Lederarten tasten und vergleichen. Die Präsentation, die stark auf neue Medien setzt, haben Studierende der Hochschule für Gestaltung Offenbach entwickelt.

Das Linking-Leather-Team erhielt viel Applaus. Zu den Studierenden gehörten: Fabian Schöfer, Julian Kuhn, Pia Scharf, Sharon Cho, Tamara EdaTemucin und Thao Eder in Zusammenarbeit mit Volontärin Vanessa Didion M.A. vom DLM.Foto: Diether v. Goddenthow
Das Linking-Leather-Team erhielt viel Applaus. Zu den Studierenden gehörten: Fabian Schöfer, Julian Kuhn, Pia Scharf, Sharon Cho, Tamara EdaTemucin und Thao Eder in Zusammenarbeit mit Volontärin Vanessa Didion M.A. vom DLM.Foto: Diether v. Goddenthow

 

16. September 2017 bis 25. Februar 2018

In der zweiten Ausstellung im Jubiläumsjahr stehen herausragende Sammlungsobjekte mit ihrer individuellen Geschichte und Beschaffenheit im Zentrum. In jedes Objekt, gleich welcher Ethnie oder Herkunft, ist die Entstehungszeit und Kulturgeschichte gleichsam eingeschrieben. Daneben entwickeln sich in der Präsentation spannende Dialoge und Querverweise zwischen den Werken:
So trifft beispielsweise das älteste Objekt der Sammlung, ein ägyptisches Gefäß aus Rohhaut, auf das neueste, einen Turnschuh aus recycelten Materialien. Die Hutschachtel von Johann Wolfgang von Goethe wird zusammen mit den Hausschuhen von Ulrike von Levetzow, Goethes letzter (un­erfüllter) Liebe, gezeigt. Im Deutschen Ledermuseum begegnen sie sich jetzt erstmals.

Daneben wird es auch eine kritische Auseinandersetzung mit der Museums- und Sammlungs­geschichte des DLM geben – etwa eine leere Vitrine, in der über viele Jahre Schrumpf­köpfe indigener Völker gezeigt wurden, mit Hinweisen auf die aktuelle Diskussion über den Umgang mit diesen menschlichen Artefakten. Dies betrifft seit dem Artenschutzübereinkommen etwa auch die veränderte Sicht auf Reptilleder und andere exotische Lederarten. Durch die mit Bedacht aus­gewählten Exponate und eine zeitgemäße Form der Präsentation wird die besondere kultur­geschichtliche Bedeutung von Leder – und heute zunehmend auch der Einbezug von alternativen Lederersatzstoffen – vermittelt, und das ausschließlich über Objekte der Sammlung.

Der neue Internetauftritt des DLM

Pünktlich zur ersten Ausstellung im Jubiläumsjahr ging gestern Abend auch die neue Webseite des DLM www.ledermuseum.de online.
Hier finden Sie alle wichtigen Informationen zum Deutschen Ledermuseum, seinen Sammlungen, den laufenden Ausstellungen sowie dem aktuellen Programm. Daneben sind Highlights der Sammlungen zu sehen und es wird ein kurzer Einblick in die Museumgeschichte und die Arbeit des DLM-Förderkreises gegeben.

 

Ort

Deutsches Ledermuseum Offenbach . Foto: Diether v. Goddenthow
Deutsches Ledermuseum Offenbach . Foto: Diether v. Goddenthow

DLM Deutsches Ledermuseum
Frankfurter Str. 86
63067 Offenbach am Main
Telefon: +49 69 829798 – 0
Fax: +49 69 829798 – 28
E-Mail: info@ledermuseum.de
Webseite: www.ledermuseum.de

Richard Serras gefährliche „Blei-Kartenhäuser“ ab 17.März 2017 im Museum Wiesbaden

Dr. Jörg Daur, Kurator und stellvertretender Museumsdirektor führt durch die Ausstellung. Hier vor der Skulptur House of Cards (Kartenhaus). Sie ist eine der wichtigsten Arbeiten von Richard Serra aus der Serie der Prop-Skulpturen. Sie zeigt exemplarisch Serras Prinzip des Aneinanderlehnens der einzelnen Bleiplatten ebenso wie das fragile Gebilde und die letztlich auch spielerische Aufstellung. Die Skulptur kann nur existieren, wenn alle vier tonnenschwere Bleiplatten zugleich aneinander lehnen. Foto: Diether v. Goddenthow
Dr. Jörg Daur, Kurator und stellvertretender Museumsdirektor führt durch die Ausstellung. Hier vor der Skulptur House of Cards (Kartenhaus). Sie ist eine der wichtigsten Arbeiten von Richard Serra aus der Serie der Prop-Skulpturen. Sie zeigt exemplarisch Serras Prinzip des Aneinanderlehnens der einzelnen Bleiplatten ebenso wie das fragile Gebilde und die letztlich auch spielerische Aufstellung. Die Skulptur kann nur existieren, wenn alle vier tonnenschwere Bleiplatten zugleich aneinander lehnen. Foto: Diether v. Goddenthow

Das Museum Wiesbaden zeigt vom 17. März bis 18. Juni 2017 in der Ausstellung „Richard Serra – Props, Films, Early Works“ frühe Werke des diesjährigen Alexej-von-Jawlensky-Preisträgers. 

Als der amerikanische Künstler Richard Serra in den frühen 1960er Jahren mit industriellen Werkstoffen wie Gummi und Blei experimentierte und mit seinen tonnenschweren Installationen, den sogenannten Prop Pieces (gestützte Stücke), „die“ klassische Skulptur vom Sockel gestoßen hatte, sorgte er für viel Wirbel in der damaligen Kunstwelt. Erstmals hatte ein Künstler im avantgardistischen Zeitgeist von einst, kein Abbild der Wirklichkeit schaffen zu wollen, gewagt, industriell gefertigte Materialstücke skulptural auf dem realen Ausstellungsboden liegend zu inszenieren. Richard Serra wollte den Prozess zeigen, den Prozess variierender Herstellung, Bearbeitung, Aufstellung sowie den kommunikativen Prozess von Raumsituation, Installationsplatz und Blickwinkel des Betrachters. All diese mit der Materialität, Formgebung und Form einhergehenden prozessualen Faktoren zusammen sind die Skulptur.

Richard Serra, Shovel Plate Prop, 1969 Foto: Diether v. Goddenthow
Richard Serra, Shovel Plate Prop, 1969 Foto: Diether v. Goddenthow

Richard Serra wäre es fast lieber, so Museumsdirektor Dr. Alexander Klar, die Ausstellung würde nicht stattfinden, weil Serra in seiner euphorischen Jugend diese Dinge getan habe, und heute im reifen Alter wisse er, dass das mehr als nur ein Spiel mit Bleiplatten gewesen sei, dass es unter Umständen auch etwas Tödliches sein könne. Denn die Ausstellung sei nämlich gefährlich, so der Museumsdirektor bei der Pressevorbesichtigung: „Was Sie nachher sehen werden, sind lauter, ich sag’s mal, nur durch ihr Gewicht gesicherte Werke. Wir haben schon einige Mühen mit der Sicherheit gehabt. Es sind wahnsinnig schwere Dinge, die alle nicht zementiert sind, sondern, wenn man ordentlich an ihnen arbeitet, könnten die einen auf die Füße fallen. Das Gegeneinander von sehr, sehr schwer und scheinbar leicht, ist ein Reiz dieser Arbeit, aber gleichzeitig auch eine große Gefahr!“.

Richard Serra, Two Plate Prop, 1969. Foto: Diether v. Goddenthow
Richard Serra, Two Plate Prop, 1969. Foto: Diether v. Goddenthow

Doch das Museum Wiesbaden wagt es mit der Ausstellung Richard Serra – Props, Films, Early Works seine Besucher vom 17. März bis 18. Juni 2017 dieser „Gefahr“ von „tonnenschweren Bleiplatten“ und womöglich „platten Füße  auszusetzen. Mehr noch: Richard Serra ist der diesjährige Alexej-von-Jawlensky-Preisträger. Der Alexej-von-Jawlensky-Preis wird zu Ehren des berühmtesten Künstlers der Stadt im fünfjährigen Turnus von der Landeshauptstadt Wiesbaden gemeinsam mit Spielbank und Nassauischer Sparkasse vergeben. Damit ist dem Museum Wiesbaden wieder ein großer Clou gelunden: Denn Richard Serra, geboren 1939 in San Francisco/USA, zählt zu den bedeutendsten zeitgenössischen Bildhauern und besetzt mit großer Konsequenz eine Position in der Kunst der letzten 50 Jahre, die heute bereits zu den Klassikern zählt. Er ist der sechste Preisträger nach Agnes Martin (1991), Robert Mangold (1996), Brice Marden (2004), Rebecca Horn (2007) und Ellsworth Kelly (2012). „Rein zufällig“ ergab sich auch der Ausstellungszeitrum. Denn so mancher international reisender Dokumenta-Besucher dürfte beim Namen „Richard Serra“ von Kassel einen Abstecher nach Wiesbaden einplanen und umgekehrt.

Die Ausstellung im Museum Wiesbaden konzentriert sich auf Serras frühe Arbeiten, die sogenannten „Props“ oder „Prop pieces“, sowie filmische Arbeiten aus den späten 1960er- und frühen 1970er-Jahren. Denn Richard Serras große Stahlarbeiten, die wir, so Kurator und stellvertretender Museumsleiter Dr. Jörg Daur, auch in Deutschland im öffentlichen Raum an vielen Orten haben, könnten schon ihrer Größe wegen gar nicht gezeigt werden. Ein Phänomen wäre, dass, wenn man in die Stahlschnecken, Stahlgewinde von Richard Serra hineinginge, tatsächlich ein Gefühl aufkomme, eine körperliche Erfahrung gemacht zu haben. Man fühle sich tatsächlich in gewisser Weise bedrängt, aber vielleicht auch aufgehoben in dieser Masse von Stahlmaterial, so Daur. Und das, was seine heutigen großen Stahlskulpturen suggerierten, dass man „bedrängt“ wird durch den Stahl, dass man sozusagen körperlich ja wirklich eintaucht in ein Raum der Installation, das ist auf der anderen Seite total ungefährlich, so der Kurator. Bei den großen Stahlarbeiten heute wäre „Gefahr“ überhaupt gar kein Thema, abgesehen davon , dass der Raum, der Boden, sie tragen müsse. Aber stünden die Stahlkolosse einmal, kann zwischen durchgangen werden, da passiere gar nichts.

Richard Serras frühe Arbeiten, wie sie jetzt in Wiesbaden gezeigt würden, seien anders, so Jörg Daur. Die frühen Arbeiten, diese Prop Pieces , bestehen aus Blei „und sie werden tatsächlich nur zusammengehalten von der Schwerkraft, von dem Gewicht des Bleis und ganz minimalen Berührungen der einzelnen Platten untereinander. Und da ist tatsächlich Gefahr drin. Das heißt: Da sieht es nicht nur gefährlich aus, sondern es ist gefährlich. Es ist tatsächlich so, dass Sie eben nicht zwischendurch gehen können“. Deswegen hat das Museum Wiesbaden die gefährlichsten Arbeiten vorsorglich durch entsprechende Absperrungen gesichert.

Richard Serra, V+5c Michael Heizer 1969 Foto: Diether v. Goddenthow
Richard Serra, V+5c Michael Heizer 1969 Foto: Diether v. Goddenthow

Bei beiden Werkgruppen steht die Handlung als künstlerische Aktion im Vordergrund. Das Stellen, Lehnen und letztlich auch Ausrichten der verwendeten Bleiplatten korrespondiert mit den einfachen Handlungen der filmischen Arbeiten. „Die Skulptur wird dabei eben nicht mehr auf dem Sockel präsentiert als ein Ding, sozusagen aus einer anderen Welt, die auch keine Geschichte und kein Bild mehr widergibt“, so Jörg Daur. Die Skulptur halte sich mit ihrem Material im gleichen Raum mit ihrem Betrachter auf. „Diese Skulptur ist noch gar nicht abgeschlossen, wenn ich aus dem Raum gehe, sondern  es spielt auch noch eine Rolle, was der Betrachter damit anfängt, oder: es geht auch darum, die Skulptur immer wieder neu aufzubauen. Das ist nämlich auch spannend. Seine Skulpturen, die Prop Pieces, die kommen ja nicht fertig gestellt, sondern die kommen als einzelne Platten, werden hier zusammengesetzt“, so Jörg Daur.

Es sei interessant, dass gar kein Künstler beim Aufbauprozess der „Prop Pieces “ dabei sein müsse. Es reiche ein Aufbauassistent. Ernst Fuchs beherrsche den Aufbau der Skulpturen seit 40 Jahren. Jede Skulptur habe ihre Form. Aber die Form bildet zuletzt eben immer wieder neuen Raum, das heißt: die Skulptur existiert eigentlich nicht in der Kiste, sondern sie wird im Raum wieder neu aufgestellt, und wird in Beziehung zu dem Raum gestellt. Ernst Fuchs war mit seinem Team und Spezialgerätschaft in Wiesbaden. Ohne ihn wäre es gar nicht möglich gewesen, diese tonnenschweren Bleiplatten entsprechend der Wiesbadener räumlichen Möglichkeiten zu Skulpturen zusammenzustellen.

Ganz wesentlich sei natürlich der Ansatz, den Richard Serra Ende der 60er Jahre verfolgt habe. Serra habe, so Jörg Daur, zum ersten Mal seine Verb-List, eine Liste von Verben, von „Tun-Wörtern“, aufgeschrieben wie: rollen, sägen, schneiden, reißen, wickeln, hängen, und damit eigentlich klar macht, dass all diese Tätigkeiten eigentlich schon gedanklich den Raum der Skulptur beinhalten, dass jede dieser Tätigkeiten die Skulptur hervorbringen kann. Schon das Reißen eines Blattes schafft Skulptur, dass Zerreißen von Blei natürlich umso mehr, und das Wickeln von Blei, das Schneiden von Stein. Das war erst konzeptuell gedacht.  Richard Serra sei jemand, so Jörg Daur,  der vom Konzept herkommt. Und die Konzeptkunst Ende der 60er ist wesentlich. Aber: bei ihm steht nicht nur das Konzept, sondern auch die Ausführung des Konzeptes, so Jörg Daur. Hinter jeder Skulptur stehe quasi ein Konzept, ein Ansatz, sozusagen eine Möglichkeit, etwas zu zeigen, wie in einem Baukasten, aber letztlich ist auch die Ausführung entscheidend. Deswegen müssen die Skulpturen auch immer wieder neu gestellt aufgebaut werden. Dabei folgen Handlungen.

Cutting Device: Base Plate Measume. Hier bleibt offen, ob das  abgeschnittene Material oder die daneben liegenden Schnittreste das  Kunstwerk sind. Foto: Diether v. Goddenthow
Cutting Device: Base Plate Measume. Hier bleibt offen, ob das abgeschnittene Material oder die daneben liegenden Schnittreste das Kunstwerk sind. Foto: Diether v. Goddenthow

Handlungen werden ausgeführt. Aus diesen Handlungen entsteht Skulptur. Die Skulptur entsteht eben nicht, um ein Bild zu machen, sondern um eigentlich all diese Handlungen zu illustrieren, so Jörg Daur. „Es wird eine Handlung ausgestellt, es wird ein Tun ausgestellt, oder ein Ergebnis dieses Tuns. Das geht dann nachher soweit, dass in seinen Skulpturen ganz wesentlich ist die industrielle Produktion.“, so der Kurator. Die Arbeiten selbst seien ja nicht im Atelier entstanden. Die Stahlplatten habe er ja nicht selbst im Atelier gehämmert, sondern das seien alles Dinge, die industriell produziert, vorproduziert seien. So sei auch Serras Film Stahlwerk / Steelmill zu verstehen, der die Produktion seiner Skulptur Berlin Block (for Charlie Chaplin) dokumentiere, vor allem aber auch die Arbeiter und deren Arbeitsbedingungen in der Henrichshütte in Hattingen.

Die Ästhetik der Arbeiten speist sich aus den physikalischen Parametern des Materials, dessen Oberfläche, dessen Gewicht und Stabilität. Die Anordnung folgt dabei unterschiedlichen Möglichkeiten balancierter Aufstellung. Einerseits fragil und temporär erscheinend – Serra selbst nennt eine der zentralen Arbeiten „House of Cards“ (Kartenhaus) – verbleiben die Konstellationen doch allein durch das Gewicht der Platten fixiert und unveränderlich.

Richard Serra, 2-2-1: To Dickie and Tina, 1969 Foto: Diether v. Goddenthow
Richard Serra, 2-2-1: To Dickie and Tina, 1969 Foto: Diether v. Goddenthow

Eine Auswahl von zwölf „Prop Pieces“, zeitgleich entstandene Arbeiten aus Gummi und weiteren Materialien sowie die frühen Filme des Künstlers werden in der Ausstellung einander gegenübergestellt. Die Ausstellung – konzipiert in enger Zusammenarbeit mit dem Künstler – versammelt Werke u.a. aus dem Museum of Modern Art, New York, dem Whitney Museum of American Art, New York, der Tate, London, der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, dem Museum Abteiberg sowie der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen.

Das Museum Wiesbaden zeigt seit über 25 Jahren in einem besonderen Schwerpunkt amerikanische Kunst von den 1960er-Jahren bis in die Gegenwart, darunter die Werke von
Donald Judd, Eva Hesse, David Novros, Fred Sandback sowie der Jawlensky-Preisträger Agnes Martin, Robert Mangold, Brice Marden und Ellsworth Kelly. Mit den Arbeiten Richard Serras präsentiert das Museum Wiesbaden nun eine weitere herausragende Position der amerikanischen Gegenwartskunst.

 

Richard Serra Biografie
Geboren 1938 in San Francisco studierte er an der Universität von Kalifornien in Berkeley und Santa Barbara. Seit 1966 lebt er in New York. Erste Einzelausstellungen zeigten sein Werk bereits 1966 in der Galleria La Salita in Rom und 1969 im Leo Castelli Warehouse, New York. 1970 wurden seine Arbeiten im Pasadena Art Museum präsentiert. Richard Serra war Künstler der Documenta in Kassel (1972, 1977, 1982 und 1987) sowie der Biennale von Venedig (1984, 2001, 2013). Bereits zweimal (1986 und 2007) wurde er mit Einzelausstellungen im Museum of Modern Art, New York, geehrt. In Europa wurde sein Werk unter anderem im Stedelijk Museum, Amsterdam (1977), im Centre Pompidou, Paris (1984) und in der Fondation Beyeler, Riehen (2011) gezeigt. Seit 2005 prägen acht monumentale Arbeiten (The Matter of Time) das Guggenheim Museum in Bilbao. In Deutschland finden sich zahlreiche Arbeiten im öffentlichen Raum, in der Situation Kunst, Bochum, ist Richard Serra mit einem permanenten Werkkomplex vertreten.

Führungen und Veranstaltungen zur Ausstellung
Führung
Sa 18 März 15:00 Uhr
So 26 März 15:00 Uhr
Di 28 März 18:00 Uhr
So 2 April 15:00 Uhr
Di 4 April 18:00 Uhr
Sa 8 April 15:00 Uhr
Di 11 April 18:00 Uhr
Sa 15 April 15:00 Uhr
Mo 17 April 15:00 Uhr
Di 18 April 18:00 Uhr
Sa 22 April 15:00 Uhr
Di 25 April 18:00 Uhr
So 30 April 15:00 Uhr
Sa 6 Mai 15:00 Uhr
Sa 13 Mai 15:00 Uhr
Sa 20 Mai 15:00 Uhr
Sa 27 Mai 15:00 Uhr
Sa 3 Juni 15:00 Uhr
Sa 10 Juni 15:00 Uhr
Sa 17 Juni 15:00 Uhr

Vortrag
Do 4 Mai 19:00 Uhr
„Handfilme und Denkräume – Zum filmischen Werk von Richard Serra
Mit Maria Anna Tappeiner, Frankfurt am Main
Kunstpause
Mi 7 Juni 12:15 Uhr
Richard Serra
Kunst & Kuchen
Do 13 April 15:00 Uhr

Art after Work
Di 18 April 19:00 Uhr
„Federleicht“ – Richard Serra
60+
Di 25 April 15:00 Uhr

Angebote für Kinder und Familien
So 23 April 11:00 – 14:00 Uhr
Offenes Atelier für Kinder und Familien in der Ausstellung Richard Serra – Props, Films, Early Works
Sa 13 Mai 11:00 – 13:30 Uhr

Museumswerkstatt für Kinder: „Wie ein Kartenhaus“, Betrachtungen und Übungen in der Ausstellung Richard Serra – Props, Films, Early Works
Sa 3 Juni 11:00 – 14:00 Uhr

Offenes Atelier Spezial am eintrittsfreien Samstag zur Ausstellung Richard Serra – Props, Films, Early Works
Sa 10 Jun 11:00 – 13:30 Uhr
Museumswerkstatt für Kinder: „Wie ein Kartenhaus“, Betrachtungen und Übungen in der Ausstellung Richard Serra – Props, Films, Early Works

Museum Wiesbaden Hessisches Landesmuseum für Kunst und Natur Friedrich-Ebert-Allee 2, 65185 Wiesbaden Fon 0611 ⁄335 2250, Fax 0611 ⁄335 2192 www.museum-wiesbaden.de museum@museum-wiesbaden.de

Öffnungszeiten
Mo geschlossen Di, Do 10:00—20:00 Uhr Mi, Fr—So 10:00—17:00 Uhr An Feiertagen 10:00—17:00 Uhr geöffnet. Auch Ostermontag und Pfingstmontag geöffnet.

Eintritt Sonderausstellung* 10,— Euro (7,— Euro) * Eintritt in die Sonderausstellungen beinhaltet den Besuch der Sammlungen. Familienangebot: Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre in Begleitung ihrer Eltern freier Eintritt. Weitere Ermäßigungen und Tarife für Gruppen unter www.museum-wiesbaden.de ⁄preise

Verkehrsanbindung PKW und Reisebusse: A 66, Abfahrt Wiesbaden-Erbenheim, Richtung Stadtmitte, Parkhaus Rheinstraße Bahn: Zum Hbf Wiesbaden mit DB und S1, S8 und S9 aus Richtung Frankfurt und Mainz. Vom Hbf 10 min Fußweg zum Museum Linienbusse: Rheinstraße und Wilhelmstraße Service Schwellenfreier Zugang: Aufgrund von Baumaßnahmen verlegt. Bitte folgen Sie der Beschilderung am Haupteingang. Museumsshop: Fon 0611 ⁄ 335 2251

Kino des Deutschen Filmmuseums Programm-Highlights im April 2017

Foto: Diether v. Goddenthow
Foto: Diether v. Goddenthow

Begleitprogramm: ROT. Eine Filminstallation im Raum
DIE FARBE ROT im Kino von PEDRO ALMODÓVAR und ALFRED HITCHCOCK
Filmreihe von Sonntag, 2., bis Donnerstag, 27. April

Werkschau Ruth Beckermann
Filmreihe von Dienstag, 4., bis Freitag, 21. April

Füsslis Nachtmahr Traum und Wahnsinn
Filmreihe von Freitag, 7., bis Samstag, 29. April

Frankfurt liest ein Buch 2017
Mittwoch, 26. April, 20:15 Uhr

goEast 2017
von Freitag, 28., bis Sonntag, 30. April

10. LICHTER Filmfest Frankfurt International
noch bis Sonntag, 2. April

Widerstand im europäischen Film
Filmreihe von Dienstag, 4., bis Dienstag, 25. April

Begleitprogramm: ROT. Eine Filminstallation im Raum
DIE FARBE ROT im Kino von PEDRO ALMODÓVAR und ALFRED HITCHCOCK
Filmreihe von Sonntag, 2., bis Donnerstag, 27. April

Spätestens nach den beiden Oscars® für TODO SOBRE MI MADRE und HABLE CON ELLA zählt Pedro Almodóvar zu den bedeutendsten Autorenfilmern Europas. Seine Filme sind künstlerisch und kommerziell erfolgreich. Und sie haben einen unverwechselbaren Stil. Eine Schlüsselrolle spielt die Bildgestaltung. Möbel, Tapeten, Skulpturen, Gemälde, Vorhänge und ausgefallene Kostüme entworfen von Modeschöpfern wie Jean-Paul Gaultier laden den Blick der Kinobesucher/innen zum Flanieren ein. Die Bilder sind, in visueller Entsprechung zu seinen schrillen Charakteren, häufig grell und bunt. Der typische Almodóvar-Look kontrastiert Eigelb mit Himmelblau und Giftgrün mit Blutrot.
Seine Lieblingsfarbe ist, ganz klar, Rot. Kein anderer Regisseur setzt die Signalfarbe so ausgiebig ein. Häufig kontrastiert er sie mit Schwarz, etwa in LA FLOR DE MI SECRETO, wo eine Flamenco-Tänzerin mit ihrem Sohn auf der Bühne einen leidenschaftlichen Verführungstanz aufführt. Oft kombiniert Almodóvar blau und rot miteinander, was etwa in TODO SOBRE MI MADRE eine ganz eigene Wirkung entfaltet. In einer ikonischen Szene ist vom Mantel der Hauptfigur Manuela bis hin zur stilisierten Werbetafel für ENDSTATION SEHNSUCHT alles in Rottönen gestaltet. In MUJERES AL BORDE DE UN ATAQUE DE NERVIOS unterstreicht jedes rote Detail das angespannte Seelenleben der Protagonistin Pepa.
Zu einem radikalen Mittel greift Almodóvar in seinem Frühwerk MATADOR: Passend zum Stierkampf der Liebe, von dem der Film erzählt, verwendet Almodóvar hier einmal eine Rotblende: das komplette Bild scheint mit Blut getränkt.

Sonntag, 2. April, 20:30 Uhr
Freitag, 7. April, 18 Uhr
MATADOR
Spanien 1986. R: Pedro Almodóvar
D: Assumpta Serna, Antonio Banderas. 110 Min. 35mm. OmU

Mittwoch, 5. April, 20:30 Uhr
Samstag, 8. April, 20:30 Uhr
MUJERES AL BORDE DE UN ATAQUE DE NERVIOS Frauen am Rande des Nervenzusammenbruchs
Spanien 1988. R: Pedro Almodóvar
D: Carmen Maura, Antonio Banderas, Julieta Serrano. 89 Min. 35mm. OmeU

Sonntag, 9. April, 20:30 Uhr
Mittwoch, 12. April, 20:30 Uhr
¡ÁTAME! Fessle mich!
Spanien 1989. R: Pedro Almodóvar
D: Victoria Abril, Antonio Banderas, Loles León. 101 Min. 35mm. OmU

Donnerstag, 13. April, 20:30 Uhr
Sonntag, 16. April, 20:30 Uhr
TACONES LEJANOS High Heels – Die Waffen einer Frau
Spanien/Frankreich 1991. R: Pedro Almodóvar
D: Victoria Abril, Marisa Paredes, Miguel Bosé. 112 Min. 35mm. OmU

Freitag, 14. April, 18 Uhr
Samstag, 15. April, 20:30 Uhr
LA FLOR DE MI SECRETO Mein blühendes Geheimnis
Spanien/Frankreich 1995. R: Pedro Almodóvar
D: Marisa Peredes, Juan Echanove, Rossy de Palma. 103 Min. 35mm. OmU

Samstag, 22. April, 20:30 Uhr
LA MALA EDUCACIÓN Schlechte Erziehung
Spanien 2004. R: Pedro Almodóvar
D: Gael García Bernal, Fele Martínez. 106 Min. 35mm. OmU

Montag, 17. April, 20:30 Uhr
Freitag, 21. April, 18 Uhr
TODO SOBRE MI MADRE Alles über meine Mutter
Spanien/Frankreich 1999. R: Pedro Alodóvar
D: Cecilia Roth, Marisa Paredes, Penélope Cruz. 101 Min. 35mm. OmU

Sonntag, 23. April, 20:30 Uhr
Donnerstag, 27. April, 20:30 Uhr
VOLVER Volver Zurückkehren
Spanien 2006. R: Pedro Almodóvar
D: Penélope Cruz, Carmen Maura, Lola Dueñas. 121 Min. 35mm. OmU

Im Januar widmete das Kino des Deutschen Filmmuseums Alfred Hitchcock eine umfangreiche Werkschau, die vom frühen Stummfilm BLACKMAIL bis zu seinen späten Klassikern THE BIRDS (US 1963) und FRENZY (UK 1972) reichte. In der Begleitreihe zu ROT. Eine Installation im Raum folgen nun zwei seiner Meisterwerke, bei denen der Einsatz der Signalfarbe von herausragender Bedeutung ist. Zu sehen als originale Technicolor-Kopien eine rare Gelegenheit, beide Filme in unvergleichlicher Farbenpracht zu erleben!

Mittwoch, 5. April, 18 Uhr
Samstag, 8. April, 18 Uhr
VERTIGO Aus dem Reich der Toten
USA 1958. R: Alfred Hitchcock
D: James Stewart, Kim Novak, Barbara Bel Geddes, Tom Helmore. 128 Min. 35mm. OF

Mittwoch, 12. April, 18 Uhr
Samstag, 15. April, 18 Uhr
MARNIE
USA 1964
R: Alfred Hitchcock
D: Tippi Hedren, Sean Connery, Diane Baker, Martin Gabel. 130 Min. 35mm. OF

Werkschau Ruth Beckermann
Filmreihe von Dienstag, 4., bis Freitag, 21. April

Das Kino des Deutschen Filmmuseums präsentiert in Kooperation mit dem Jüdischen Museum Frankfurt und dem Filmhaus in Nürnberg eine Werkschau mit Filmen von Ruth Beckermann. Gezeigt werden unter anderem DIE GETRÄUMTEN (AU 2016), WIEN RETOUR (AU 1983), NACH JERUSALEM (AU 1987), ZORROS BAR MIZWA (AU 2006) und DIE PAPIERENE BRÜCKE (AU 1987), mit dem die Dokumentarfilmerin und Autorin ihren ersten Kinoerfolg feierte. Gemeinsam ist all ihren Filmen eine Auseinandersetzung mit der Geschichte etwa bei ihrer Beschäftigung mit Österreich, dem Judentum und Fragen nach der persönlichen und kollektiven Identität beziehungsweise deren Brüchen. Als scharfe Beobachterin befasst sich die 1952 in Wien geborene Filmemacherin in ihren neueren Werken mit dem Zustand der Welt. Sie reist durch Europa und rund um das Mittelmeer, lässt sich scheinbar vom Zufall leiten und weckt so Lust auf unbekannte Orte und ungewöhnliche Begegnungen. 2016 widmete sie sich mit DIE GETRÄUMTEN der besonderen Begegnung zwischen Paul Celan und Ingeborg Bachmann.

Dienstag, 4. April, 20:30 Uhr
WIEN RETOUR. Frank West. Die Jahre 1924 1934
Österreich 1983. R: Ruth Beckermann. Dokumentarfilm. 95 Min. 16mm

Donnerstag, 6. April, 20:15 Uhr
DIE GETRÄUMTEN
Österreich 2016. R: Ruth Beckermann. D: Anja Plaschg, Laurence Rupp
89 Min. DCP
Zu Gast: Ruth Beckermann und Ina Hartwig

Freitag, 7. April, 20:15 Uhr
DIE PAPIERENE BRÜCKE
Österreich 1987. R: Ruth Beckermann. Dokumentarfilm. 95 Min. DCP
Zu Gast: Ruth Beckermann

Sonntag, 9. April, 18 Uhr
NACH JERUSALEM
Österreich 1991. R: Ruth Beckermann. Dokumentarfilm 85 Min. 16mm. OmeU

Dienstag, 11. April, 20:30 Uhr
JENSEITS DES KRIEGES
Österreich 1996. R: Ruth Beckermann. Dokumentarfilm. 117 Min. DCP

Donnerstag, 13. April, 18 Uhr
Freitag, 14. April, 20:30 Uhr
EIN FLÜCHTIGER ZUG NACH DEM ORIENT
Österreich 1999. R: Ruth Beckermann. Dokumentarfilm. 82 Min. 35mm

Sonntag 16. April, 18 Uhr
Donnerstag 20. April, 18 Uhr
HOMEMAD(E)
Österreich 2001. R: Ruth Beckermann. Dokumentarfilm. 85 Min. 35mm

Montag 17. April, 18 Uhr
AMERICAN PASSAGES
Österreich 2011. R: Ruth Beckermann. Dokumentarfilm. 120 Min. 35mm. OmU

Mittwoch, 19. April, 20.30 Uhr
Sonntag, 23. April, 18 Uhr
ZORROS BAR MIZWA
Österreich 2006. R: Ruth Beckermann. Dokumentarfilm. 90 Min. DCP

Freitag 21. April, 20:30 Uhr
Donnerstag 27. April, 18 Uhr
THOSE WHO GO THOSE WHO STAY
Österreich 2013
R: Ruth Beckermann

Füsslis Nachtmahr Traum und Wahnsinn
Filmreihe von Freitag, 7., bis Samstag, 29. April

Zu den bekanntesten Ausstellungsstücken des Frankfurter Goethe-Museums gehört das Ölgemälde „Der Nachtmahr von Johann Heinrich Füssli aus den Jahren 1790/91 eine Ikone der „schwarzen Romantik in der bildenden Kunst und eine zeitlose Projektionsfläche für Alptraum, Vision, Erotik, Schauer und Wahn. Vom 20. März bis zum 18. Juni zeigt das Goethe-Museum eine Ausstellung, die in mehr als 150 Exponaten erstmals die Entstehungsgeschichte dieses Bildes beleuchtet, dessen Einfluss und bis heute anhaltende Rezeption in unterschiedlichen Medien verfolgt. Zu diesen Medien gehört nicht zuletzt das Kino, was sich in der Ausstellung auch mit einigen Filmausschnitten niederschlägt. Drei dieser Filme zeigt das Kino des Deutschen Filmmuseums in diesem Monat.

Freitag, 7. April,. 22:30 Uhr
Samstag, 15. April, 22:30 Uhr
FRANKENSTEIN
USA 1931. R: James Whale
D: Colin Clive, Mae Clarke, John Boles, Boris Karloff. 70 Min. DCP. OF

Samstag, 8. April, 22:30 Uhr
Freitag, 21. April, 22:30 Uhr
GOTHIC
Großbritannien 1986. R: Ken Russell
D: Gabriel Byrne, Julian Sands, Natasha Richardson. 90 Min. 35mm. OmU

Samstag, 22. April, 22:30 Uhr
Samstag, 29. April, 22:30 Uhr
DER NACHTMAHR
Deutschland 2015. R: AKIZ
D: Carolyn Genzkow, Sina Tkotsch, Wilson Gonzalez Ochsenknecht. 92 Min. DCP

Frankfurt liest ein Buch 2017 Herbert Heckmann: Benjamin und seine Väter
Mittwoch, 26. April, 20:15 Uhr

Die Programmreihe „Frankfurt liest ein Buch geht vom 24. April bis 7. Mai 2017 in die achte Runde. Im Mittelpunkt steht diesmal der 1962 erschienene Roman „Benjamin und seine Väter von Herbert Heckmann. Das Buch schildert das Leben im Frankfurt der 1920er und 1930er Jahre aus der Sicht eines nach Orientierung suchenden Kindes und beschäftigt sich insbesondere mit den tiefgreifenden Veränderungen des alltäglichen Miteinanders durch den aufziehenden Nationalsozialismus. „Der reizvoll pittoresk stilisierte Roman bricht ab, als Benjamins vaterlose Welt einen Führer bekommt, schrieb seinerzeit Der Spiegel. Das Kino des Deutschen Filmmuseums zeigt begleitend einen den Roman inhaltlich sehr gut ergänzenden Dokumentarfilm, in dem der 1930 in Frankfurt geborene Herbert Heckmann sich mit seiner eigenen Kindheit in der NS-Zeit auseinander setzt.

Mittwoch, 26. April, 20:15 Uhr
Der Lärm der Zeit Eine Kindheit am Gleis
BRD 1981. R: Herbert Heckmann. Dokumentarfilm. 43 Min. DigiBeta
Zu Gast: Wilfried F. Schoeller (Literaturkritiker)

goEast 2017
Von Freitag, 28., bis Sonntag, 30. April

Genregrenzen werden eingerissen und unbequeme Fragen gestellt. Mancher Film lässt uns sprachlos zurück, kleine Utopien und vorsichtige Glücksentwürfe scheinen durch: All das ist Programm bei goEast Festival des mittel- und osteuropäischen Films, vom 26. April bis 2. Mai in Wiesbaden. Das Festival, veranstaltet vom Deutschen Filminstitut, zeigt zum 17. Mal außergewöhnliche und berührende Filme aus Mittel- und Osteuropa. Herzstück ist der Spiel- und Dokumentarfilmwettbewerb. Die zehn Spielfilmbeiträge und ein Werk aus der neuen Festivalsektion goEast Gurus werden vom Freitag, 28. April, bis Mittwoch, 3. Mai, auch im Deutschen Filmmuseum in Frankfurt zu sehen sein.

Im Aprilprogramm findet sich unter anderem ein Film vor dem Hintergrund der großartigen Berglandschaft Kirgisistans, ein existenzialistisches Drama an der polnischen Ostsee und ein Film über Frauen im Kampf um Anerkennung. Die Filme offenbaren eine unmittelbare Aktualität, über die sich nach der Vorstellung noch trefflich diskutieren oder auch ganz still reflektieren lässt. Im Folgenden die sechs Beiträge des Spielfilmwettbewerbs, die im April im Deutschen Filmmuseum laufen.

Freitag, 28. April, 18 Uhr
CHEMI BEDNIERI OJAKHI Meine glückliche Familie
Deutschland, Frankreich, Georgien, 2017. R: Nana & Simon
D: Ia Shugliashvili, Merab Ninidze, Berta Khapava, Tsisia Kumsishvili, Giorgi Khurtsilava. 120 Min. DCP. OmeU

Freitag, 28. April, 20:30 Uhr
FIXEUR Der Fixer
Rumänien, Frankreich 2016. R: Adrian Sitaru
D: Tudor Aaron Istodor, Mehdi Nebbou, Nicolas Wanczycki, Diana Spatarescu, Andreea Vasile. 98 Min. DCP. OmeU

Samstag, 29. April, 18 Uhr
SLONCE, TO SLONCE MNIE OSLEPILO Die Sonne, die Sonne blendete mich
Polen, Schweiz 2016. R: Anka Sasnal, Wilhelm Sasnal. D: Rafal Mackowiak, Edet Bassey, Malgorzata Zawadzka. 74 Min. DCP. OmeU

Samstag, 29. April, 20:30 Uhr
AZ ÁLLAMPOLGÁR Der Bürger
Ungarn 2016. R: Roland Vranik
D: Dr. Cake-Baly Marcelo, Ágnes Máhr, Shekari Arghavan. 109 Min. DCP. OmeU

Sonntag, 30. April, 18 Uhr
REKVIJEM ZA GOSPOÐU J. Requiem für Frau J.
Serbien, Bulgarien, EJR Mazedonien 2017. R: Bojan Vuletic
D: Mirjana Karanovic, Jovana Gavrilovic, Danica Nedeljkovic, Mirjana Banjac, Vucic Perovic, Valcho Karamashev, Srdan Todorovic, Boris Isakovic. 94 Min. DCP. OmeU

Sonntag, 30. April, 20:30 Uhr
ATANYN KEREEZI Vaters Vermächtnis
Kirgisistan 2016. R: Bakyt Mukul, Dastan Zhapar Uulu
D: Iman Mukul, ??r?t ?lyshbaiev, ???l?i ??sy??liyev, Bakyt Mukul, ?mantur Abdysalam Uulu. 112 Min. DCP. OmeU
Deutschlandpremiere
Gäste: Dastan Zhapar Uulu (Regie), Iman Mukul (Darsteller)

10. LICHTER Filmfest Frankfurt International
Bis Sonntag, 2. April

Samstag, 01.04. 15 Uhr
MORRIS FROM AMERICA Morris aus Amerika
Deutschland/USA 2016. R: Chad Hartigan
D: Markees Christmas, Craig Robinson, Carla Juri. 91 Min. DCP. OmU

Samstag, 1. April, 18 Uhr
TEESKLEJAD
Estland/Lettland/Litauen 2016, R: Vallo Toomla
102 Min. OmU

Samstag, 1. April, 20 Uhr
DANGSINJASINGWA DANGSINUI GEOT Yourself and Yours
Korea 2016. R: Sang-soo Hong
D: Ju-hyuk Kim, You-young Lee. 93 min. OmU

Samstag, 1. April, 22.30 Uhr
ACT AND PUNISHMENT
Russland 2016. R: Evgeny Mitta. Dokumentarfilm. 90 Min. OmeU

Sonntag, 2. April, 18 Uhr
Internationale Kurzfilmrolle

Widerstand im europäischen Film
Filmreihe von Dienstag, 4., bis Dienstag, 25. April

Der Studienkreis Deutscher Widerstand 1933-1945 feiert in diesem Jahr sein 50jähriges Bestehen mit einer Vielzahl an Veranstaltungen zum Sehen und Hören, zum Erinnern und zum Weiterdenken. In einer Filmreihe wendet er sich Werken zu, die den Widerstand gegen die Nazi-Herrschaft zum Thema haben. Die jetzt gezeigten Beispiele belegen die vielfältige filmische Auseinandersetzung mit Tätern und Opfern des Regimes.

Dienstag, 4 April, 18 Uhr
LA BATAILLE DU RAIL
Frankreich 1946. R: René Clement
D: Charles Boyer, Jean Clarieux, Jean Daurant. 82 Min. BluRay. OmeU
Einführung in den Film und in die französischen Résistance-Filme
durch Prof. Dr. Christoph Vatter (Universität Saarbrücken)

Donnerstag, 6. April, 18 Uhr
DAS BEIL VON WANDSBEK
DDR 1951. R: Falk Harnack
D: Erwin Geschonneck, Käthe Braun. 113 Min. 35mm

Dienstag, 11. April, 18 Uhr
ROMA CITTÀ APERTA Rom, offene Stadt
Italien 1945. R: Roberto Rossellini
D: Aldo Fabrizi, Anna Magnani, Marcello Pagliero. 100 Min. DCP. OmU

Dienstag, 18. April, 18 Uhr
POKOLENIE Eine Generation
Polen 1955. R: Andrzej Wajda
D: Tadeusz Lomnicki, Urszula Modrzynska. 91 Min. 35mm. OmeU

Dienstag, 25. April, 18 Uhr
IDI I SMOTRI Komm und Sieh
Sowjetunion 1985. R: Elem Klimov
D: Alexei Krawtschenko, Olga Mironowa. 146 Min. 35mm. OmU

www.deutsches-filminstitut.de | www.deutsches-filmmuseum.de
www.filmportal.de | www.europeanfilmgateway.eu

Wiesbadener Ostermarkt vom 31. März bis 2. April 2017 mit riesiger Angebotsauswahl

Wiesbadener Ostermarkt vom 31.März  bis 2.April 2017 Foto: Diether v. Goddenthow
Wiesbadener Ostermarkt vom 31.März bis 2.April 2017 Foto: Diether v. Goddenthow

Vom 31. März bis zum 2. April findet der diesjährige Wiesbadener Ostermarkt statt. In der Fußgängerzone gibt es Kunsthandwerk, Kulinarisches und viel Unterhaltung. Die neuesten Automobile werden präsentiert.

Wiesbadens Innenstadt verwandelt sich von Freitag, 31. März, bis Sonntag, 2. April, in einen riesigen Ostermarkt. Bei der von der Wiesbaden Marketing GmbH organisierten Veranstaltung erwartet die Besucher an rund 80 Ständen, die in der Fußgängerzone von der Rheinstraße bis rund um den Mauritiusplatz aufgebaut sind, eine große Auswahl an regionalem, überregionalem und internationalem Kunsthandwerk.

An zahlreichen Imbiss-Ständen locken auch internationale kulinarische Spezialitäten. Auf dem Mauritiusplatz befindet sich das bei den kleinen Gästen beliebte Historische Springpferdekarussell; es gibt Walk Acts mit überlebensgroßen Osterhasen und ein abwechslungsreiches Musikprogramm auf der Bühne am Mauritiusplatz.

Traditionell gehören die Wiesbadener Automobil Ausstellung auf dem Schlossplatz und der Stoffmarkt auf dem Dern´schen Gelände zum vielfältigen Programm des Ostermarktes. „Die Gäste dürfen sich auf beliebte Attraktionen und auch auf neue Angebote freuen“, betont Wiesbadens Wirtschaftsdezernent Detlev Bendel mit Verweis auf die mehr als 20 neuen Stände des diesjährigen Ostermarktes, an denen kreatives Kunsthandwerk und ausgesuchte Feinkost präsentiert werden. Im Rahmen des Ostermarktes findet auch traditionell der verkaufsoffene Sonntag statt, bei dem die Geschäfte im „historischen Fünfeck“ von 13 bis 18 Uhr geöffnet haben.
Beim Kunsthandwerkermarkt fehlen weder die beliebten Heufiguren noch die große Auswahl an österlichen Deko-Artikeln, Lederwaren, Keramik für Haus und Garten, Filz- und Wollprodukte, Textilien, Korbwaren oder individuell gefertigter Schmuck. Genießer finden ein ausgesuchtes Angebot von Käse und Wurstspezialitäten bis zu Honig, Senf und feinen Brotaufstrichen. Auch für das kulinarische Wohl vor Ort ist gesorgt – neben Grillspezialitäten, Waffeln, Crêpes und Flammkuchen gibt es auch Flammlachs oder vegane Köstlichkeiten.

Foto: Diether v. Goddenthow
Foto: Diether v. Goddenthow

Osterhasen, die kleine Ostergrüße an die Gäste verteilen, sind an allen drei Markttagen in der Fußgängerzone präsent. Auch auf der Bühne am Mauritiusplatz wird an den drei Tagen Musik geboten: Hier treten unter anderen Steven McGowan mit Pop, Rock, Blues und Irish Music, das „FK Duo“ mit Pop und Soul und „Menna & Piano“ mit Klassik und Balladen auf. Der Mauritiusplatz ist Samstag (11 bis 18 Uhr) und Sonntag (10 bis 18 Uhr) auch Anlaufstation für die kleinen Besucher, die sich in der Kinder-Bastelstation kreativ austoben möchten.

Genießer edler Tropfen haben die Weinverkaufs-Aktion der Hochschule Geisenheim University am Sonntag längst in ihrem Kalender vermerkt. Ab 10 Uhr verkauft die Hochschule in der Schulgasse Wein-Überraschungspakete zum Schnäppchenpreis von 25 Euro. Der Erlös der Aktion „Wein für Bildung – Bildung für Wein“ kommt, wie gehabt, den Studierenden im Ausland zugute.

Neueste Trends der Automobilbranche sind auf dem Wiesbadener Schlossplatz zu bewundern. Bereits zum 27. Mal präsentieren die Autohändler aus Wiesbaden und der Region drei Tage lang die neuesten Automodelle (Freitag bis Sonntag, jeweils 10 bis 18 Uhr). Am Sonntag (10 bis 18 Uhr) wird das Dern´sche Gelände erneut zum Mekka für Näh- und Bastelfreunde. Der große Stoffmarkt präsentiert eine riesige Auswahl an Stoffen und Zubehör rund um das Thema Nähen und Schneidern. Hier erwarten die Besucher zudem auch Imbiss-Stände, an denen Grillspezialitäten, Flammkuchen, Crêpe und Säfte angeboten werden.

Die Stände des Ostermarktes sind Freitag und Samstag von 10 bis 20 Uhr geöffnet, am Sonntag von 10 bis 18 Uhr. Die Öffnungszeiten der Läden und Geschäfte am verkaufsoffenen Sonntag („historisches Fünfeck“) sind von 13 bis 18 Uhr, der Stoffmarkt auf dem Dern´schen Gelände hat seine Stände am Sonntag in der Zeit von 10 bis 18 Uhr geöffnet.

Sonniger Saisonstart 2017 der RömerWelt am caput limitis in Rheinbrohl

Nach der römischen Modenschau zeigen sich alle Teilnehmer in ihrer schönsten Tunika auf der großen Treppe vor dem Exerzierplatz der RömerWelt Rheinbrohl Foto: Diether v. Goddenthow
Nach der römischen Modenschau zeigen sich alle Teilnehmer in ihrer schönsten Tunika auf der großen Treppe vor dem Exerzierplatz der RömerWelt Rheinbrohl Foto: Diether v. Goddenthow

Mit einem spannenden Programm rund um „Schönheitswahn und Eitelkreit im antiken Rom“ startet gestern bei herrlichem Wetter das Erlebnismuseum die „RömerWelt am caput limitis“ in Rheinbrohl in die neue Saison 2017.

Frau Neifer zeigt, wie Römische Frisuren für Kinder und Erwachsene entstehen und ausgesehen haben. Foto: Diether v. Goddenthow.
Frau Neifer zeigt, wie Römische Frisuren für Kinder und Erwachsene entstehen und ausgesehen haben. Foto: Diether v. Goddenthow.

Zu den Highlights zählten Römische Mitmach-Modenschauen, offene Führungen, das Herstellen von Salben und Ölen und das Zeigen von von römischen Frisuren der Frisur-Manufaktur Neifer aus Linz a.Rhein.

Die Cohorte XXVI. Vol C.R. Rheinbrohl marschiert auf dem Exerzierplatz des Erlebnismuseums.Foto: Diether v. Goddenthow.
Die Cohorte XXVI. Vol C.R. Rheinbrohl marschiert auf dem Exerzierplatz des Erlebnismuseums.Foto: Diether v. Goddenthow.

Auf dem großen Platz des Erlebnismuseums marschierte mehrmals am Tage die Cohorte XXVI. Vol C.R. und Cornicon Markus Cracchus blies in das römische Blasinstrument Cornu,

Besonderen  Spaß gabs beim Kinderschminken von 12-16 Uhr Kinderschminken.
Auch die Kuppelbacköfen im Backhaus wurden befeuert und unter den Augen der Besucher mit köstlichen Brotlaiben nach römischer Rezeptur bestückt. Nachher waren die Laiber mehrmals rasch ausverkauft.

Das weitere Jahresprogramm 2017 

Das gesamte Programm 2017 bietet für große und kleine Besucher Abwechslung und Spannung. Neben den traditionellen Backtagen sind Workshops rund um Kräuter und Bogenschießen sowie tolle Ferienangebote im Programm.

Großer Backhaustag am 2. April 2017
Wie schmeckt Moretum und was versteht man unter Mulsum?

Schon der würzig feine Back-Duft ist ein Genuss wenn die  Römerbrote aus den Kuppelöfen geholt werden. Foto: Diether v. Goddenthow
Schon der würzig feine Back-Duft ist ein Genuss wenn die Römerbrote aus den Kuppelöfen geholt werden. Foto: Diether v. Goddenthow

Wie in jedem Jahr am Beginn des Frühlings, in diesem Jahr am 02. April 2017, findet der große Backhaustag statt. Diesmal wird auch ein Schwerpunkt auf die römische Küche gelegt. Marius Gabius Apicius,er ist einer von mehreren römischen Feinschmeckern mit (Bei-)Namen Apicius, der als Autorenname von De re coquinaria („Über die Kochkunst“), des ältesten erhaltenen römischen Kochbuchs, überliefert ist.
Erleben Sie selbst und hautnah den Trubel, der beim Brotbacken entsteht. Kosten Sie dabei einen Schluck Mulsum, den römischen Gewürzwein oder probieren Sie vom frisch gebackenen Brot mit dem römischen Brotaufstrich „Moretum“.

Die kleinen Besucher mahlen ihr Mehl selbst in einer römischen Rundmühle oder auf dem Reibestein.
Beim Stockbrotbacken können sie sich von der Mühe erholen.

Themenführungen rund um die Ernährung, das Kochen und Backen im alten Rom. Foto: Diether v. Goddenthow
Themenführungen rund um die Ernährung, das Kochen und Backen im alten Rom. Foto: Diether v. Goddenthow

Eine Führung rund um die römischen Kräuter und deren Verwendung wird die Besucher um 11.30 Uhr sowie um 15.00 Uhr begeistern. Die frisch gebackenen Brote haben schon viele Liebhaber gewonnen und stehen natürlich, solange der Vorrat reicht zum Verkauf!

Osterferien-Programm

Ferienangebot am 11.-13. April 2017
„Bunt ging es bei den Römern zu“

Erlebnisspass für die ganze Familie in der Römerwelt. Foto: Diether v. Goddenthow
Erlebnisspass für die ganze Familie in der Römerwelt. Foto: Diether v. Goddenthow

Taucht ein in die Welt der Römer und erlebt einen tollen betreuten Ferientag in der RömerWelt Rheinbrohl. Erkundet die Wachstube und das interaktive Erlebnismuseum und nehmt an verschiedenen Workshopangeboten teil. Stellt kleine Skulpturen aus Ton her und lernt natürliche Farbstoffe kennen! Damit ihr an dem Tag gestärkt seid, bietet die RömerWelt am Mittag ein Mittagessen an.

Eine Anmeldung ist bis zum 31. März 2017 erforderlich und die Mindestteilnehmerzahl sind 6 Kinder.
Der Beitrag für einen Ferientag in der RömerWelt beträgt 24,50 € p. Kind, inkl. Mittagsverpflegung, Eintritt und betreutem Programm von 11 bis 16 Uhr.
Geeignet für Kinder ab 7 – 12 Jahre.

RömerTage am 13. und 14. Mai 2017
Vorführung mit einem original rekonstruiertem römischen Kran in der Römerwelt Rheinbrohl. Römertage in der Römerwelt sind immer wieder spannend mit bleibenden Eindrücken. Foto: Diether v. Goddenthow
Vorführung mit einem original rekonstruiertem römischen Kran in der Römerwelt Rheinbrohl. Römertage in der Römerwelt sind immer wieder spannend mit bleibenden Eindrücken. Foto: Diether v. Goddenthow

Ein besonderes Highlight sind wieder die RömerTage
am 13. und 14. Mai 2017 frei unter dem Motto: „Kunst und Handwerk im antiken Rom“ mit:

 

 

 

  • Lager der römischen Cohorte XXVI Rheinbrohl.
  • Römerverein „Militär und Handwerk“
  • Wissenschaftliche Vorträge und Themenführungen
  • Römische Fischereitechnik
  • Römische Steinsäge & Schmiede sowie Kran und Ramme in Betrieb
  • Römisches Goldschmiedehandwerk
Römertage in der Römerwelt sind immer wieder spannend mit bleibenden Eindrücken. Foto: Diether v. Goddenthow
Römertage in der Römerwelt sind immer wieder spannend mit bleibenden Eindrücken. Foto: Diether v. Goddenthow

25.05. Limeswanderung
„Wandern auf den Spuren der Römer“

  • Rahmenprogramm an der Wanderstrecke für Jung und Alt
  • Holzkohlenmeiler in Betrieb
  • Probier- und Verpflegungsstationen u.v.m

Veranstalter sind Freunde des Limes e.V.

4.06. UNESCO KinderTag

Foto: Diether v. Goddenthow
Foto: Diether v. Goddenthow

„Römischer Spielenachmittag“

  • Römische Spiele auf dem Exzerierplatz
  • Suchspiel in der dunklen Ausstellung
  • Geschichten in der schummrigen Mannschaftsstube
  • Kinderführungen u.v.m.

11.06. Theater in der RömerWelt

„Aulularia“ um 17.00 Uhr
Römisches Theater Hillscheid mit dem Stück „Aulularia“, eine Goldtopfkomödie nach Plautur. Kartenvorverkauf in der RömerWelt Tel.: 02635 – 921866, info@roemer-welt.de

25.06. Der Reiter Roms und …

  • Beindruckende Darbietung zu Pferd mit authentischer historischer Ausrüstung und Gewandung
  • Greifvogelschau mit Adler und Pferd in harmonischer Zusammenarbeit
  • Offenes Bogenschießen ganztägig
  • Brandpfeilschießen
  • Brotbacken in den römischen Kuppelöfen – Brotverkauf

03.07. – 27.08. Sommerferien-Programm

Foto: Diether v. Goddenthow
Foto: Diether v. Goddenthow

Jeden Donnerstag in den Sommerferien von Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen bietet die RömerWelt Rheinbrohl einen Aktionstag für Kinder an. In der Zeit von 12 bis 16 Uhr kann man an dem offenen Workshop „Mosaik“ teilnehmen.

10.10. – 12.10. und 24.10. – 26.10 Offenes Herbstferien-Programm

mit Kreativ-Aktiv-Aktionen und Workshops

27.10. Herbst-Vortrag Mario Becker

Mario Becker ist einer der besten Redner und reißt die Menschen mit. Foto: Diether v. Goddenthow
Mario Becker ist einer der besten Redner und reißt die Menschen mit. Foto: Diether v. Goddenthow

Römische Villen und Palastanlagen
Locker und in verständlicher Weise präsentiert Mario Becker, EOS Studienreisen, in einem Bildvortrag alles über römische Villen und Palastanlagen.

Samstag, 12. November 2017 Saisonende. 

Foto: Diether v. Goddenthow
Foto: Diether v. Goddenthow

RömerWelt
Arienheller 1
56598 Rheinbrohl,
Tel. 02635 921866
www.roemer-welt.de
info@roemer-welt.de