Rheinischer Karneval im Bundesweiten Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes

Foto: Diether v. Goddenthow  © atelier-goddenthow
Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow

Tausende Kulturtalente in ganz Deutschland erhalten kulturelle Traditionen und gestalten das Immaterielle Kulturerbe. Die Deutsche UNESCO-Kommission stellt ausgewählte Kulturtalente vor, im Monat Februar: den 32-jährigen Jecken Thomas Mende aus Köln. Gemeinsam mit Millionen weiterer Närrinnen und Narren feiert er jährlich den Rheinischen Karneval. Im Interview erklärt Mende, was den Rheinischen Karneval ausmacht, wo die Unterschiede zwischen dem traditionellen und dem alternativen Karneval liegen und wie Karnevalsvereine gesellschaftliche Verantwortung übernehmen. Seit 2015 ist der Rheinische Karneval mit all seinen lokalen Varianten im Bundesweiten Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes eingetragen.

„Karneval bedeutet, gemeinsam mit Freunden und der Familie, mit Jung und Alt, mit Mann und Frau über alle Schichten hinweg im Kostüm gemeinsam zu schunkeln und den Ernst des Lebens zu vergessen. Beim Karneval gibt es keine Berührungsängste – man kommt sofort in Kontakt mit anderen Leuten. Die Karnevalstradition hat eine integrative Kraft“, erklärt Thomas Mende. „Ich bin stolz, dass durch diese Auszeichnung des Rheinischen Karnevals eine wunderbare Verbindung zwischen dem materiellen und dem immateriellen Kulturerbe sichtbar wird. Der Kölner Dom als UNESCO-Welterbe und der Rheinische Karneval als wichtige immaterielle Kulturform in unserer Stadt gehören untrennbar zusammen. Der Kölner Dom wird in vielen Karnevalsliedern begeistert besungen und ist als Wahrzeichen der Stadt in vielen Karnevalsumzügen präsent. Im Dom bekommen die Karnevalisten schließlich auch  den Segen für eine gesunde und friedliche Session“, so Mende weiter.

Der bis Anfang des 13. Jahrhunderts zurückreichende Festkomplex des Rheinischen Karnevals ist ein Schwellenfest unmittelbar vor der vorösterlichen Fastenzeit im christlichen Jahreslauf. Das gemeinschaftliche Verzehren von vor allem verderblichen Lebensmitteln vor der Fastenzeit ist die ideelle und inhaltliche Grundlage für den Karneval. In vielen Teilen Deutschlands wird er auch unter Begriffen wie „Fasnet“, „Fastnacht“ oder „Fasching“ gefeiert. Im Laufe des 15. Jahrhunderts wurde die Fastnacht als sündhaftes, endliches Leben interpretiert. Vor diesem Hintergrund trat die Figur des gottesfernen Narren mit der Fastnacht in Verbindung – mit Narrenmasken und Kostümen wurde fortan symbolisch die gesellschaftliche und religiöse Ordnung in Frage gestellt.

Anfang des 19. Jahrhunderts entwickelte sich ausgehend von Köln eine bürgerliche Form des Karnevals. Um die vielfältigen Festformen zu reorganisieren und zu koordinieren, wurde 1823 ein Festordnendes Komitee eingerichtet. Am Fastnachtsmontag wurde ein Maskenzug als Höhepunkt des Festes durchgeführt, der jahrtausendealte Herrschereinzüge nachahmte und persiflierte. Dazu traten der Held, später Prinz, „Karneval“ als Personifikation des karnevalistischen Frohsinns sowie Karnevalsgesellschaften, Karnevalssitzungen und Maskenbälle als weitere Elemente hinzu. Die Lieder und Büttenreden auf diesen Veranstaltungen sind geprägt vom Dialekt und von einem hohen Maß identitätsstiftender Inhalte. Andere Städte und Regionen übernahmen im Laufe des 19. und 20. Jahrhunderts diese Festgestaltung und gaben ihr ein spezifisches lokales oder regionales Gepräge.

Mit den gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und politischen Entwicklungen des 19. Jahrhunderts wurde die Karnevalszeit deutlich ausgedehnt. Beginn des Rheinischen Karnevals ist nun der 11. November mit der Vorstellung des Prinzen, Prinzenpaares oder Dreigestirns. Der Tag der Heiligen Drei Könige – 6. Januar – entwickelte sich zum Auftakt des Sitzungskarnevals, die Weiberfastnacht zum Auftakt des Straßenkarnevals und der Rosenmontag löste den Karnevalsdienstag als zentraler Festtag ab. Im Kontext der Märzrevolution 1848/49 und der einhergehenden Politisierung der Gesellschaft wurde der organisierte Karneval für alle sozialen Schichten geöffnet. Die Thematisierung von politischen Entwicklungen in den Büttenreden, in Liedern und in Motivwagen wurde fester Bestandteil des Festes. Seit dieser Zeit haben sich weitere Rituale und Spielweisen im Rheinischen Karneval entwickelt. Er ist heute gleichermaßen Ort der Begegnung, Wirtschaftsfaktor und Aushängeschild für die Region in der ganzen Welt.

Hintergrundinformationen zum Immateriellen Kulturerbe

Zum Immateriellen Kulturerbe zählen lebendige Traditionen aus den Bereichen Tanz, Theater, Musik, mündliche Überlieferungen, Naturwissen und Handwerkstechniken. Formen Immateriellen Kulturerbes sind entscheidend von menschlichem Wissen und Können getragen. Sie sind Ausdruck von Kreativität und Erfindergeist, vermitteln Identität und Kontinuität. Sie werden von Generation zu Generation weitergegeben und immer wieder neu gestaltet.

Seit 2003 unterstützt die UNESCO den Schutz, die Dokumentation und den Erhalt dieser Kulturformen. Einzelne Elemente aus den nationalen Verzeichnissen der Vertragsstaaten können für eine von drei UNESCO-Listen des Immateriellen Kulturerbes vorgeschlagen werden. 429 Bräuche, Darstellungskünste, Handwerkstechniken und Naturwissen aus aller Welt werden derzeit auf diesen Listen geführt, darunter die Genossenschaftsidee und –praxis aus Deutschland, die Rumba aus Kuba, die traditionelle chinesische Medizin und die italienische Geigenbaukunst. Bis heute sind 172 Staaten dem UNESCO-Übereinkommen zur Erhaltung des Immateriellen Kulturerbes beigetreten. Deutschland ist seit 2013 Vertragsstaat.

März-Programm 2017 im Literaturhaus Frankfurt

Foto: Diether v. Goddenthow  © atelier-goddenthow
Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow

Alle Veranstaltungen unter
http://literaturhaus-frankfurt.de/programm/kalender/
Karten ab 20.02. unter
http://literaturhaus-frankfurt.de/karten/karteninfo/

Veranstaltungen im März 2017:

Shared Reading im Literaturhaus Frankfurt
Ab 01.03.17 mittwochs und donnerstags um 17.00 h im Literaturhaus / Eintritt frei

„Es ist, wie wenn ich nochmal ein neues Reich entdecke.“ Maria Biege, Teilnehmerin
Shared Reading wurde in Liverpool entwickelt und ist eine neue Art, Literatur gemeinschaftlich zu erleben. Eine kleine Gruppe von Menschen kommt unter Anleitung eines ausgebildeten Facilitators (Moderators) zusammen. Sie lesen gemeinsam, laut und langsam einen vorher unbekannten Text oder hören einfach nur zu und beginnen, sich darüber auszutauschen: Es entsteht ein Raum für Begegnungen, neue Lesarten, spontane Gefühle, ausgelöst durch die Kraft der Literatur.

Ab März gibt es dieses Angebot zunächst für zwei Gruppen – Gesundheit und Community – im Literaturhaus. Erstere trifft sich in Zusammenarbeit mit dem Hospital zum Heiligen Geist. Die zweite Gruppe steht allen Interessierten offen. Sie trifft sich ab 2. März jeden Donnerstag um 17.00 Uhr. Bei Interesse melden Sie sich bitte bei Benno Hennig von Lange unter vonlange@literaturhaus-frankfurt.de.
Shared Reading im Literaturhaus Frankfurt wird gefördert von der Dr. Marschner Stiftung. In Kooperation mit Böhm & Sommerfeldt, Literarische Unternehmungen.

WÖRTERMEER – Literatur erleben
Kulturelle Bildung am Literaturhaus Frankfurt

„WÖRTERMEER – Literatur erleben“ geht 2017 in die Fortsetzung. Bis zum Sommer bietet das Literaturhaus neue Angebote kultureller Bildung für die Freiherr-vom-Stein-Schule in Frankfurt an. Den Anfang macht im Februar der Comiczeichner Ferdinand Lutz mit Workshops für 5. und 6. Klassen. Er stellt den zweiten Band seiner Abenteuerreihe um den Außerirdischen „Q-R-T“ vor und erzählt, worauf es beim Erzählen und vor allem bei Comics ankommt. Im Anschluss zeichnen und schreiben die Schüler selbst. Im März führt der Lyriker und Künstler Arne Rautenberg mit 7. und 8. Klassen Schreibwerkstätten durch. Anstoß zum eigenen Schreiben gibt der gemeinsame Besuch der René Magritte-Ausstellung in der Schirn. Tobias Schnettler wird im April mit Oberstufenschülern in einem Workshop beleuchten, wie literarische Übersetzer arbeiten. Anhand eines aktuellen Übersetzungsprojekts bekommen die Schüler praktische Einblicke und können ihre Sprachkenntnisse selbst beim Übersetzen testen und erweitern.
Das Projekt WÖRTERMEER wird gefördert von der Stiftung Polytechnische Gesellschaft Frankfurt am Main.
Ausverkauft! Buchpremiere
Donnerstag 02.03.17 / 19.30 h / Eintritt 9 / 6 Euro / Restkarten ggf. an der Abendkasse
Zsuzsa Bánk: Schlafen werden wir später
Moderation: Sandra Kegel (F.A.Z.) // Simultanübersetzung durch Gebärdensprachdolmetscher

Ein neuer Roman der Frankfurter Autorin, die Hälfte des Lebens und „voll mit wilden Rosen“
Die in Frankfurt lebende Autorin Zsuzsa Bánk hat einen neuen Roman geschrieben. Viele haben ihn lange erwartet. Es geht darin um das Fest der Freundschaft, um zwei Frauen: Die Lehrerin Johanna lebt allein in einem kleinen Ort im Schwarzwald. Die Künstlerin Márta wohnt mit Familie in einer Großstadt. Beide kennen sich seit Kindheitstagen, in Briefen und E-Mails, geprägt von Tiefe und Offenheit, halten sie Kontakt. Jetzt, mit Mitte vierzig, herrscht der Alltag und ein Richtungswechsel scheint in ihrem Leben nicht mehr vorgesehen. Aber beide kämpfen: um Selbstbehauptung, um Freiheit, um ihren Lebensmut, ihr Glück. Ihr Austausch ist aufrichtiger Lebensbericht, bewegende Beichte, Beweisstück einer langen Freundschaft – angetrieben vom Hunger auf das Leben. Was ist gewesen in ihrem Leben, bislang? Der Roman erscheint wie alle Bücher der Autorin im S. Fischer Verlag. Das Gespräch leitet die Literaturkritikerin Sandra Kegel von der F.A.Z.
Der Abend wird, gefördert durch die Aktion Mensch, von Gebärdensprachdolmetschern übersetzt.
Montag 06.03.17 / 19.30 h / Eintritt 12 / 8 Euro / Karten-VVK läuft!
Martin Walser: Statt etwas oder Der letzte Rank
Moderation: Christoph Schröder

Das Summenbuch eines Großautors
„Wenn ich vor 20 Jahren so hätte schreiben können“, sagte der Autor Martin Walser, „hätte ich es vor 20 Jahren geschrieben, aber ich konnte es damals nicht.“ Das Gedankenbuch „Statt etwas oder Der letzte Rank“ wird nahezu einhellig als Meisterwerk, als handlungsbefreite Schlussstrich-Prosa, als vitale Meditation beschworen. Erschienen ist es im Rowohlt Verlag. Einigkeit also über das Werk eines Umstrittenen, eines streitenden Mitgestalters dieses Landes: 1927 in Wasserburg geboren, erhielt Walser für sein literarisches Werk viele Preise, darunter den Georg-Büchner-Preis, den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels und den Internationalen Friedrich-Nietzsche-Preis. Mit dem Autor unterhält sich an diesem Abend der Literaturkritiker Christoph Schröder.
Mittwoch 08.03.17 / 19.30 h / Eintritt 7 / 4 Euro
Abbas Maroufi: Fereydun hatte drei Söhne
Moderation: Ilija Trojanow

Roman eines Zerrissenen und Porträt der islamischen Revolution im Iran
Der Autor Ilija Trojanow gibt seit Jahren eine der ruhmeswürdigsten Editionen heraus. Die „Weltlese“ in der Büchergilde Gutenberg macht Autoren öffentlich, die in Westeuropa größtenteils unbekannt sind, in ihren Sprachen aber zu den Großen zählen. Eine Unternehmung, die ständig Entdeckungen macht, aber von Branche und Publikum immer noch kaum erschlossen ist. Der Herausgeber und Weltensammler präsentiert den 1957 in Teheran geborenen Abbas Maroufi. Der wurde im Iran unbequem und daraufhin verurteilt. Heute lebt er in Berlin. 2001 erhielt er den Siegfried-Unseld-Preis. Der Erzähler in dem Roman „Fereydun hatte drei Söhne“ ist dem Autor nicht unverwandt. Heimatsehnsucht, das Verhaftetsein der Gedanken, Trauma und Schicksal von Vertreibung und Flucht und vor allem ein Porträt der islamischen Revolution von 1979 teilen sich in diesem Roman aus dem Persischen mit.
Donnerstag 09.03.17 / 19.30 h / 9 / 6 Euro
Catherine Meurisse: Die Leichtigkeit
Moderation: Andreas Platthaus (F.A.Z.)
Übersetzung (dt./frz.): N.N.
Dt. Text: Katharina Bach (Schauspiel Frankfurt)

Eine beeindruckende Graphic Novel über Trauer, Freiheit und die Macht der Kunst
Am 7. Januar 2017 jährte sich der Anschlag auf Charlie Hebdo zum zweiten Mal. Die Karikaturistin Catherine Meurisse, die zwischen 2005 und 2016 für das Magazin gearbeitet hat, entkam dem Terrorakt nur, weil sie an diesem Morgen im Januar 2015 verschlief. Viele ihrer Kollegen und Freunde wurden bei dem Anschlag aus dem Leben gerissen. Sie selbst suchte in den Monaten danach nach einem Umgang mit der Tragödie und einem neuen Zugang zu ihrem Leben und erzählt davon. Sie reiste nach Italien, gab sich der Schönheit der Natur und der Künste hin und begann, ihre eigene Leichtigkeit wiederzufinden. „Die Leichtigkeit“ ist ein intensives und persönliches Buch, das der Trauer Raum gibt und zugleich ermutigt, sich die Schönheit des Lebens zurückzuerobern. Meurisse spricht darüber mit dem Literaturchef der F.A.Z., Andreas Platthaus. Aus der Übersetzung liest Katharina Bach vom Schauspiel Frankfurt.
Eine Veranstaltung im Rahmen von „Frankfurt auf Französisch – Frankreich Ehrengast der Frankfurter Buchmesse 2017“ in Kooperation mit dem Carlsen Verlag. Mit freundlicher Unterstützung des Institut Français.
Im Schauspiel Frankfurt
Mittwoch 15.03.17 / 19.30 h / Eintritt 24 / 16 Euro / Karten ab 10.02. unter schauspielfrankfurt.de
Paul Auster: 4 3 2 1
Moderation: Daniel Haas (Die Zeit)
Dt. Text: Christoph Pütthoff (Schauspiel Frankfurt)

Ein Buch. Ein Held. Vier Leben.
„4 3 2 1“ ist der neue Roman von Paul Auster. Er erscheint Ende Januar zeitgleich in den USA und Deutschland. Und er soll nicht nur in Bezug auf die Seitenzahlen ein Höhepunkt im Werk Austers sein. Auf über 1.300 Seiten erzählt der New Yorker Autor – nach dessen Motiven Filme wie „Smoke“ und „Lulu on the Bridge“ gedreht wurden – vier Variationen eines einzigen Lebens. Held ist Archibald Ferguson, genannt Archie. Vereint mit der höheren Macht, einer Art literarischen Vorsehung für Archie, entfalten sich vier Versionen seines Lebens: provinziell und bescheiden; kämpferisch, aber auch vom Pech verfolgt; betroffen und zugleich besessen von den Ereignissen der Zeit sowie künstlerisch genial und nach dem Höchsten greifend. Und jeder dieser vier Archies muss bestehen. Bestehen gegen die Liebe, das Schicksal, die Provokationen des Lebens. „4321“ wird von vier Übersetzern aus dem Englischen übertragen und erscheint im Rowohlt Verlag. Die deutsche Übersetzung liest das Schauspiel-Ensemble-Mitglied Christoph Pütthoff. Das Gespräch in deutscher und englischer Sprache führt Daniel Haas (Die Zeit).
In Kooperation mit dem Schauspiel Frankfurt und dem US-Generalkonsulat Frankfurt.
Donnerstag 16.03.17 / 19.30 h / Eintritt 9 / 6 Euro
Jean Ziegler: Der schmale Grat der Hoffnung
Moderation: Ruppert von Plottnitz (Hess. Justizminister a.D. )

Von Kämpfen für Rechte der Menschen
Er war Chauffeur von Che Guevara und Freund von Simone de Beauvoir und Jean-Paul Sartre. Er vermittelte zwischen PLO und seiner Heimat Schweiz und war viele Jahre Soziologie-Professor an der Genfer Universität. Über Jahrzehnte setzte sich Jean Ziegler im Auftrag der Vereinten Nationen für „die Verdammten der Erde“ ein. Zunächst kämpfte er als UN-Sonderberichterstatter für das Recht auf Nahrung, dann als Vize-Präsident des Beratenden Ausschusses des Menschenrechtsrats gegen Hunger und Unterernährung und für Menschenrechte und nicht weniger als für den Frieden. Von diesen Kämpfen, seinen Erfolgen und Niederlagen berichtet Ziegler im Gespräch mit Ruppert von Plottnitz (Hess. Justizminister a.D. ). Denn „Der schmale Grat der Hoffnung“ (C. Bertelsmann Verlag) führt zu der Frage, was wäre zu tun, damit die von Roosevelt und Churchill inspirierte Vision einer Gerechtigkeit erwirkenden Weltorganisation politische Praxis wird?
Dienstag 21.03.17 / 19.30 h / Eintritt 9 / 6 Euro
Jan Wagner: Der verschollene Raum. Beiläufige Prosa
Moderation: Beate Tröger

Essays, Aufsätze, Postkarten und Reflexionen von einem gefeierten Dichter
Weil man Dichtung nicht lügen kann, glauben wir den Dichtern, vertrauen ihnen eher als Politikern. Und wüsste man nichts von Jan Wagners lyrischem Werk, man wäre auch mit seinen Essays schon beschenkt. Ob er über Bibliotheken, Buchhandlungen, Lyrik oder Kunst schreibt, ob er literarische Postkarten aus Rom oder Los Angeles sendet oder die Epiphanie eines Rosmarins im schwäbischen Garten feiert – wir vertrauen ihm, diesem charmanten Geschichtenerzähler. Wagner ist seit Jahren da. Einer der Besten seines Faches. Gelehrt, wenn er poetisch, poetisch, wenn er gelehrt ist. Die Literaturkritikerin Beate Tröger spricht mit dem Autor, führt durch den Abend und durch den Aufsatzband, der im C. Hanser Verlag nur wenige Tage zuvor erscheint.
Mittwoch 22.03.17 / 19.30 h / Eintritt 9 / 6 Euro
Hanya Yanagihara: Ein wenig Leben
Moderation (dt./engl.): Alf Mentzer (hr2-kultur)
Dt. Text: Max Mayer

Ein gewaltiger Roman über vier Männer und ihre lebenslange Freundschaft
Mit „Ein wenig Leben” hat die US-amerikanische Schriftstellerin und Journalistin Hanya Yanagihara ein Epos über Verletzungen, zwischenmenschliche Beziehungen und Freundschaft als wahre Liebe geschrieben. In den USA stand der Roman auf der Shortlist des Man Booker Prize und gewann den renommierten Kirkus Award. Andreas Platthaus resümiert in der F.A.Z.: „Muss man lesen.“ Vier junge Männer lernen sich im College kennen. Daraus entstehen lebenslange Freundschaften und tiefe Verbundenheit. Zentrale Figur der Gruppe ist Jude – ein charismatischer, ebenso verschlossener wie brillanter Anwalt, der ein dunkles Geheimnis verbirgt. Nach und nach erfahren seine Freunde Malcolm, Willem und JB und mit ihnen der Leser, was sich in Judes Vergangenheit zugetragen hat. Erschienen ist der Roman bei Hanser Berlin. Das Gespräch in deutscher und englischer Sprache führt Alf Mentzer (hr2-kultur). Die deutsche Übersetzung liest der Schauspieler Max Mayer.
In Kooperation mit dem US-Generalkonsulat Frankfurt.
Dienstag 28.03.17 / 19.30 h / Eintritt 7 / 4 Euro
Schöne Aussichten – Das Frankfurter Literaturgespräch XXXIV
Mit Thomas von Steinaecker, Mara Delius, Alf Mentzer und Hubert Spiegel
Simultanübersetzung durch Gebärdensprachdolmetscher

Literarisches Quartett ohne Quotendruck und Fernbedienung. Vier Kritiker diskutieren über neue Romane.
Hier sitzt das Publikum mittendrin. In der 34. Ausgabe der „Schönen Aussichten“ streiten und schlichten der hr2-Literaturredakteur Alf Mentzer, die Kritikerin Mara Delius (Literarische Welt) sowie der Literaturkritiker Hubert Spiegel (F.A.Z.) mit dem Gastkritiker Thomas von Steinaecker. Er ist Schriftsteller, TV-Regisseur und Journalist, wurde vielfach ausgezeichnet, unter anderem 2007 mit dem Aspekte-Literaturpreis für das beste Debüt. Zuletzt erschien sein Roman „Die Verteidigung des Paradieses“ im S. Fischer Verlag. Thomas von Steinaecker ist ausgewiesener Literatur- und Comic-Kenner und schlug Dan Clowes Graphic Novel „Patience“ (Reprodukt) für den heutigen Abend zur Diskussion vor. Dem Haltbarkeitstest wird „Infanta“ von Bodo Kirchhoff unterzogen, verlegt in der Frankfurter Verlagsanstalt. Die weiteren Titel des Abends erfahren Sie ab Anfang März unter www.literaturhaus-frankfurt.de.
Die Veranstaltung ist eine Kooperation mit hr2-kultur und wird dort am 09.04. um 12.04 Uhr gesendet. Die Diskussion wird, gefördert durch die Aktion Mensch, von Gebärdensprachdolmetschern übersetzt.
Mittwoch 29.03.17 / 10.30 h / Eintritt 3 Euro
Silas Matthes: Miese Opfer
Schülerlesung für 7. und 8. Klassen

Ein überraschend fesselnder Roman über Mobbing, Gewalt und richtige Superhelden
Silas Matthes hat es mit 22 Jahren geschafft: Sein Debütroman „Miese Opfer“ erschien 2015 im neuen Programm Oetinger34. Dort tauschen sich angehende Autoren zunächst online mit Lektoren und dann auch miteinander aus und arbeiten gemeinsam an ihren Projekten. Herausgekommen ist in diesem Fall ein Jugendbuch über zwei Freunde, die an ihrer Schule gemobbt werden und sich wehren. Matthes erzählt ohne Umschweife und doch berührend von Freundschaft und familiärer Geborgenheit und der unvermeidlichen Spirale der Gewalt, die sich in Gang setzt. Er ist dabei nie belehrend, sondern begleitet seine Helden Ferdinand und Leo unerschüttert bei ihren Streifzügen, Dummheiten und Rückschlägen. Doch so unvorhersehbar die gegenseitigen Attacken sind, so hoffnungsvoll stimmt das Ende. Silas Matthes liest und berichtet von seiner Schulzeit, seinem Buch und seinem Start als Autor.
Das Junge Literaturhaus wird unterstützt von der Cronstett- und Hynspergischen evangelischen Stiftung.

Alle Veranstaltungen unter
http://literaturhaus-frankfurt.de/programm/kalender/
Karten ab 20.02. unter
http://literaturhaus-frankfurt.de/karten/karteninfo/

Dr. Rudolf Henkel, Fastnachts-Urgestein, im Mainzer Landesmuseum der GDKE

heckelDr. Rudolf Henkel tritt im Rahmen der „KiM“-Reihe mit seinem Sohn Patrick auf

Er ist seit über 65 Jahren MCV-Mitglied und pflegt die politisch-literarische Fastnachtstradition der Stadt Mainz wie kein Zweiter: Dr. Rudolf Henkel. Der Ehrenpräsident des Mainzer Carneval-Vereins ist ein leidenschaftlicher Verfechter der ursprünglichen Wesenszüge der Fastnacht. Seine zeitkritischen Vorträge im Landesmuseum der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (GDKE) haben mittlerweile Tradition. „Als ich gefragt wurde, ob ich wieder im Museum auftreten möchte, musste ich nicht lange überlegen“, so Henkel. Für 2017 hat sich der gelernte Zahnarzt einen Vortrag über das diesjährige Fastnachtsmotto einfallen lassen: „De Dom gehört zu Meenz am Rhoi, wie Fassenacht, Weck, Worscht und Woi“. Auch in diesem Jahr wird wieder sein Sohn Patrick Henkel, Protokollchef des MCV, mit auf der KiM-Bühne stehen. Ihre Vorträge halten Vater und Sohn Henkel im Rahmen der Reihe „Kunst in der Mittagspause“ am Donnerstag, 23. Februar, um 12.30 Uhr im Landesmuseum Mainz. Der Eintritt kostet einen Euro.

»Badesalz« am 29. Juni live auf der Bühne im Großen Haus Wiesbaden

badesalzAm Donnerstag, den 29. Juni, um 20 Uhr ist das hessische Comedy-Duo »Badesalz« zu Gast im Großen Haus des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden.

Der Vorverkauf hat bereits begonnen.

Mit ihrem Programm »Dö Chefs!« präsentieren Henni Nachtsheim und Gerd Knebel, alias »Badesalz«, wieder eine skurrile Geschichte aus dem nahezu unerschöpflichen »Badesalz«-Universum. Mit mehr als 30 Jahren Bühnenerfahrung und einer riesigen Fangemeinde sind die beiden Comedians und Musiker auch außerhalb Hessens Kult.

Karten sind an der Theaterkasse, telefonisch unter 0611.132 325 oder auf http://www.staatstheater-wiesbaden.de/

Frankfurter Musikpreis 2017 geht an David Garrett

Würdigung des Ausnahmemusikers im Rahmen der Musikmesse
Preisvergabe mit musikalischer Darbietung in der Frankfurter Paulskirche am 7. April

David Garrett Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow
David Garrett Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow

Der international erfolgreiche Violinist David Garrett wird mit dem Frankfurter Musikpreis 2017 geehrt. Die Auszeichnung wird alljährlich im Rahmen der Musikmesse vergeben und ehrt Persönlichkeiten, die durch ihr Wirken einen besonderen Beitrag für die weltweite Musikszene und -Kultur geleistet haben. David Garrett nimmt den Preis am 7. April in der Frankfurter Paulskirche entgegen und gibt live auf der Bühne einen kleinen Einblick in einen Teil seines künstlerischen Schaffens.

Das Kuratorium des Frankfurter Musikpreises lobt David Garrett als Künstler, dem es gelingt, durch seine Crossover-Projekte zahllose Menschen an die klassische Musik heranzuführen und gleichzeitig die Neugier für klassische Musik mit seinen Kammermusikabenden und Orchesterkonzerten zu wecken. Hierbei hebt es in seiner Begründung Garretts Anliegen hervor, durch reine Klassik-Projekte die persönliche Verwurzelung in der klassischen Musik auf internationalem Spitzenniveau zu dokumentieren.

David Garrett

Der 1980 in Aachen geborene Garrett verkaufte im Laufe seiner Karriere bereits über 2,5 Millionen Tonträger, die ihm allein in Deutschland zwölf Platin- und sieben Goldauszeichnungen einbrachten. Besondere Bekanntheit erlangte er mit dem Album „Rock Symphonies“, das sich 72 Wochen lang in den deutschen Charts platzieren konnte.

Bereits im frühen Kindesalter absolvierte David Garrett erste Auftritte als Geiger – mit 12 Jahren hatte er seinen ersten Plattenvertrag bei der Deutschen Grammophon als jüngster Künstler. Es folgten zahlreiche erfolgreiche Studio- und Live-Alben sowie Auszeichnungen mit dem Echo der Deutschen Phono-Akademie, der Goldenen Feder sowie dem Bambi der Klassik. Darüber hinaus war er Botschafter der UNESCO und stand zwei Jahre lang im Guinness-Buch der Rekorde als schnellster Geiger der Welt.

Kennzeichnend für das Werk von David Garrett ist die Vermischung klassischer Werke mit moderner Pop- und Rockmusik sowie der hohe Erlebnis-Faktor bei seinen Konzerten. Viele seiner Fans sind auf diese Weise erstmals in Berührung mit klassischer Musik gekommen. Darüber hinaus schaffte er es jedoch auch, mit Klassik-Aufnahmen im engeren Sinne ein breites Publikum zu erreichen. Im Laufe seiner Karriere wirkte Garrett mit einigen der weltweit bedeutendsten Dirigenten zusammen, darunter Claudio Abbado und Zubin Mehta.

Frankfurter Musikpreis

Seit 1982 zeichnet der Frankfurter Musikpreis Akteure der Musikszene für außergewöhnliche Leistungen in der Interpretation, Komposition, Musikwissenschaft, Lehre und Förderung des Musizierens aus. Mit der Frankfurter Paulskirche dient in diesem Jahr ein geschichtsträchtiger Bau als Schauplatz, in dem unter anderem der Friedenspreis des Deutschen Buchhandels und der Goethepreis der Stadt Frankfurt verliehen werden.

Der vom Bundesverband der Deutschen Musikinstrumentenhersteller (BDMV) und der Messe Frankfurt gestiftete Musikpreis ist mit 15.000 Euro dotiert. Zu den bisherigen Preisträgern gehören unter anderem Udo Lindenberg, Peter Gabriel, Keith Emerson oder Marie-Luise Neunecker. Zuletzt ging der Frankfurter Musikpreis an den jüngst verstorbenen amerikanischen Sänger und Songautor Al Jarreau.

Das Kuratorium Stiftung Frankfurter Musikpreis zur internationalen Musikmesse Frankfurt besteht aus:

  • dem Oberbürgermeister der Stadt Frankfurt
  • dem Vorsitzenden des Bundesverbandes der Deutschen
  • Musikinstrumenten-Hersteller e. V.
  • einem Geschäftsführer der Messe Frankfurt
  • zwei Repräsentanten aus dem Deutschen Musikrat sowie
  • zwei Repräsentanten von deutschen Musikhochschulen

Mehr zur Musikmesse unter www.musikmesse.com

Veranstaltungen im Gutenberg-Museum vom 20.02. bis 24.02.2017

Foto: Diether v. Goddenthow
Foto: Diether v. Goddenthow

Veranstaltungen, die vom 20.02.  bis 24.02.2017 im Gutenberg-Museum stattfinden.
Bitte beachten Sie, dass das Museum und der Druckladen vom 25.-28.02.17 wegen Fastnacht geschlossen sind.

Montag, 20.02.2017, 9.00-17.00 Uhr

Drucken und Setzen im Druckladen des Gutenberg-Museums für Kleingruppen. Setzen mit Holzlettern, Drucken der Motive im Hochdruck, Anwenden des Frottageverfahrens. Weitere Projekte nach Absprache. Kosten: Werkstattbeitrag (Voranmeldung erforderlich, Tel. 06131-122686 oder gm-druckladen@stadt.mainz.de)

Dienstag, 21.02.2017, 10.00, 11.00, 12.00, 14.00, 15.00 und 16.00 Uhr

Druckvorführung an der Gutenberg-Presse

Mittwoch, 22.02.2017, 10.00, 11.00, 12.00, 14.00, 15.00 und 16.00 Uhr
Druckvorführung an der Gutenberg-Presse

Donnerstag, 23.02.2017, 9.00-17.00 Uhr
Drucken und Setzen im Druckladen des Gutenberg-Museums
für Kleingruppen. Setzen mit Holzlettern, Drucken der Motive im Hochdruck, Anwenden des Frottageverfahrens. Weitere Projekte nach Absprache. Kosten: Werkstattbeitrag (Voranmeldung erforderlich, Tel. 06131-122686 oder gm-druckladen@stadt.mainz.de)

Donnerstag, 23.02.2017, 10.00, 11.00, 12.00, 14.00, 15.00 und 16.00 Uhr
Druckvorführung an der Gutenberg-Presse

Freitag, 24.02.2017, 10.00, 11.00, 12.00, 14.00, 15.00 und 16.00 Uhr
Druckvorführung an der Gutenberg-Presse


Freitag, 24.02.2017, 13.30-17.00 Uhr

Drucken und Setzen im Druckladen des Gutenberg-Museums für Kleingruppen
Setzen mit Holzlettern, Drucken der Motive im Hochdruck, Anwenden des Frottageverfahrens. Weitere Projekte nach Absprache. Kosten: Werkstattbeitrag (Voranmeldung erforderlich, Tel. 06131-122686 oder gm-druckladen@stadt.mainz.de)

Samstag, 25.02.2017
Museum und Druckladen geschlossen (Fastnacht)

Sonntag, 26.02.2017
Museum und Druckladen geschlossen (Fastnacht)

Von Montag bis Freitag zwischen 9.00-17.00 Uhr
Einzelbetreuung und Druckaufträge im Druckladen des Gutenberg-Museums
Erstellen privater Drucksachen unter fachkundiger Hilfe. Entgegennahme von Aufträgen nach persönlicher Absprache (Voranmeldung erforderlich, Tel. 06131-122686 oder gm-druckladen@stadt.mainz.de)

Claudia Andujar „Morgen darf nicht gestern sein“ – MMK 1 Frankfurt 18.02. bis 25.06.2017

Claudia Andujar, Urihi-a, 1974 Courtesy Claudia Andujar and Galeria Vermelho, São Paulo, Brazil.  Das Leben eines ganzen Yanomami-Stamms spielt sich in einem Rundbau (Shapono), einem Gemeinschaftshaus ab, umgeben von dichtem Urwald. Unter der Pultdachkonstruktion leben bis zu 300 Menschen, die alles, was sie an Nahrung, Rohstoffe und Werkzeuge benötigen, aus dem Regenwald erhalten. Claudia Andujar hat vom Flugzeug aus mit einer Infrarotkamera ein Runddorf aufgenommen, um die Inselsituation des Runddorfes inmitten undurchdringlichen Regenwald-Dickichts besonders kontrastreich herauszustellen. © Museum für Moderne Kunst Frankfurt am Main.
Claudia Andujar, Urihi-a, 1974 , Courtesy Claudia Andujar and Galeria Vermelho, São Paulo, Brazil.
Das Leben eines ganzen Yanomami-Stamms spielt sich in einem Rundbau (Shapono), einem Gemeinschaftshaus ab, umgeben von dichtem Urwald. Unter der Pultdachkonstruktion leben bis zu 300 Menschen, die alles, was sie an Nahrung, Rohstoffe und Werkzeuge benötigen, aus dem Regenwald erhalten. Claudia Andujar hat vom Flugzeug aus mit einer Infrarotkamera ein Runddorf aufgenommen, um die Inselsituation des Runddorfes inmitten undurchdringlichen Regenwald-Dickichts besonders kontrastreich herauszustellen. © Museum für Moderne Kunst Frankfurt am Main.

Claudia Andujars Fotos in der gestern im MMK1 eröffneten Ausstellung „Morgen darf nicht gestern sein“ entstanden aus der Notwendigkeit heraus, den Yanomami, indogenen  Urwaldbewohnern im Amazonasgebiet, gegenüber den Regierungen Brasiliens Gesicht und Identität zu geben, um sie medizinisch versorgen und als Bevölkerungsgruppe anerkennen zu können. Die Ausstellung gibt erstmals in Europa einen umfangreichen Einblick in das fotografische Œuvre von Claudia Andujar (*1931 in Neuchâtel, Schweiz). Die Künstlerin und Aktivistin lebt seit 1955 in São Paulo in Brasilien. Anfänglich ohne Kenntnisse der portugiesischen Sprache bot ihr die Fotokamera eine Möglichkeit, durch Bilder zu kommunizieren. Ihre fotografische Praxis ist seit den 1960er-Jahren eng mit der jüngeren Zeitgeschichte Brasiliens sowie den Gegensätzen und Konflikten des Landes verknüpft.

Ein Projekt, das Claudia Andujar mit Yanomami gemacht hat. Zu sehen sind Zeichnungen von den Yanomami sowie Gedichte, die etwas über das Leben und die Entstehung des Menschen hinweisen. Bis dahin kannten die Yanomami weder Stift noch Papier. Foto: Diether v. Goddenthow
Ein Projekt, das Claudia Andujar mit Yanomami gemacht hat. Zu sehen sind Zeichnungen von den Yanomami sowie Gedichte, die etwas über das Leben und die Entstehung des Menschen hinweisen. Bis dahin kannten die Yanomami weder Stift noch Papier. Foto: Diether v. Goddenthow

Als Bildberichterstatterin war Claudia Andujar 1971 im Auftrag der Zeitschrift „Realidade“ ins Gebiet der Yanomami geschickt worden, zu indogenen Urbewohnern. Die Menschen und ihre „primitive“ Lebensart faszinierten Andujar so sehr, dass sie nicht mehr nach Sao Paulo zurückging, sondern sieben Jahre bei und mit den Yanomami lebte. Dort lernte sie deren Kultur und Lebensweise kennen und begann, sich um deren Nöte zu kümmern, die vor allem – mit zunehmenden Rodungen und wirtschaftlichen Regenwaldnutzungen – zivilisatorische Ursachen hatten. Ihre gastgebene Gruppe und sie wurden 1977 aus der Amazonasregion vertrieben. Doch ging ihr Kampf für die Rechte und Gesundheit der Yanomami weiter: Gemeinsam mit dem Missionar Carlo Zacquini, dem Anthropologen Bruce Albert und weitern Aktivisten gründet Claudia Andujar die Organisation „Comissão pela Criação do Parque Yanomami“ (heute: „Comissão Pró-Yanomami“)“. Anfang der 1980er-Jahre startete die Kommission eine Impfkampagne, für die Andujar Porträtaufnahmen der Yanomami in verschiedenen Dörfern im Amazonasgebiet machte. Da die Yanomami traditionell keine Namen verwenden – sie sprechen sich mittels Familienrelationen an –, wurden ihnen zur Identifizierung für den Impfausweis Nummern um den Hals gehängt.

Claudia Andujar, from the series Marcados, 1981–1983. Courtesy Claudia Andujar and Galeria Vermelho, São Paulo, Brazil. Foto: Diether v. Goddenthow, © Museum für Moderne Kunst Frankfurt am Main.
Claudia Andujar, from the series Marcados, 1981–1983. Courtesy Claudia Andujar and Galeria Vermelho, São Paulo, Brazil. Foto: Diether v. Goddenthow, © Museum für Moderne Kunst Frankfurt am Main.

Den Titel „Marcados“ erhielten die Fotografien erst über 20 Jahre später, als sie 2006 erstmals auf der Biennale von São Paulo gezeigt wurden. Die Bilder rufen auch eine starke Assoziation zu KZ-Häftlingen hervor, was wiederum damit zu tun hat, dass Andujar auch tatsächlich ihre Familie in Konzentrationslagern verloren hat, und selbst in einem gewesen ist. Hier kehrt sie die Symbolik um: Ihre Nummern signalisieren: Wir retten Leben und nicht: Das sind zum Tode Verurteilte.

1991 schaffte die es Kommission, dass das Land der Yanomami  offiziell als deren Eigentum von der brasilianischen Regierung anerkannt wurde.

Im Rahmen ihres aktivistischen Engagements entstand in den frühen 1980er-Jahren ihre bis heute wichtigste Serie „Marcados“ (dt. Markiert). „Andujars Bildserien sind das Ergebnis ihrer Reisen zwischen der südlichen Metropole São Paulo und dem nördlich gelegenen Amazonasgebiet. Sie schaffen ein Panorama Brasiliens zwischen Stadt und Natur. Künstlerische Praxis und aktivistisches Engagement sind in den Aufnahmen untrennbar miteinander verknüpft“, so Peter Gorschlüter, stellvertretender Direktor des MMK Museum für Moderne Kunst, über die Ausstellung.

Claudia Andujar, Ausstellungsansicht / exhibition view MMK Museum für Moderne Kunst Frankfurt am Main 2017, Courtesy Claudia Andujar and Galeria Vermelho, São Paulo, Brazil Foto: Diether v. Goddenthow © Museum für Moderne Kunst Frankfurt am Main.
Claudia Andujar, Ausstellungsansicht / exhibition view MMK Museum für Moderne Kunst Frankfurt am Main 2017, Courtesy Claudia Andujar and Galeria Vermelho, São Paulo, Brazil Foto: Diether v. Goddenthow

Andujars Werk findet seither große Beachtung im südamerikanischen Kontext. Nicht zuletzt vor dem Hintergrund des andauernden Einfalls von Goldminenarbeitern in das Gebiet der Yanomami, der anhaltenden Proteste in Brasilien und der kürzlich verkündeten Klima-Ziele des Landes zeichnet sich Andujars Werk bis heute durch eine hohe Aktualität und Brisanz aus.

Im Titel der Ausstellung „Morgen darf nicht gestern sein“ spiegelt sich angesichts wiederkehrender politischer Ereignisse und gesellschaftlicher Entwicklungen in Brasilien die Botschaft der Künstlerin an die Gegenwart wider.

In verschiedenen Werkreihen zeichnet die Fotografin ein kontrastreiches Bild Brasiliens. „Immer wieder treten in Andujars fotografischen Serien die verschiedenen Lebensräume in Dialog miteinander. Aus einem Hubschrauber aufgenommen zeigt „Metrópole“ das modernistische Straßennetz São Paulos, „Urihi-a“ einen von Natur gesäumten Shapono, der Rundbau, in dem die Yanomami leben, und „Cemitério da Consolação“ den Ende des 19. Jahrhunderts errichteten Friedhof in São Paulo, dessen Wegenetz rund um das zentrale Mausoleum angelegt ist. Das Straßennetz, die Natur und die Friedhofswege erscheinen endlos“, erläutert Carolin Köchling, Kuratorin der Ausstellung.

In ihren Bildern schreiben sich nicht nur die abgebildete Person oder der abgebildete Gegenstand ein, sondern immer auch Andujars Position als deren Gegenüber. Für die Aufnahmen der Serie „Rua Direita“ (1970) setzte sich Andujar auf die gleichnamige belebte Straße in São Paulo und fotografierte die Passanten aus einer starken Untersicht. Was im Bild nahezu inszeniert wirkt, ist die spontane Reaktion auf die unerwartete Begegnung mit der Person der Fotografin, die in den erschrockenen, distanzierten, neugierigen oder verwunderten Gesichtern sichtbar ist. In der Serie „Através do Fusca“ hingegen verkörpern die Fenster eines VW Käfers, aus dem die Künstlerin 1976 eine Reise von São Paulo ins Amazonasgebiet fotografierte, die für ihr Schaffen charakteristische Einschreibung ihrer eigenen Position in die Bilder.

Claudia Andujar Ausstellungsansicht / exhibition view MMK Museum für Moderne Kunst Frankfurt am Main 2017, Courtesy Claudia Andujar and Galeria Vermelho, São Paulo, Brazil Foto: Diether v. Goddenthow
Claudia Andujar
Ausstellungsansicht / exhibition view MMK Museum für Moderne Kunst Frankfurt am Main 2017, Courtesy Claudia Andujar and Galeria Vermelho, São Paulo, Brazil Foto: Diether v. Goddenthow

Eine Auswahl von Andujars Arbeiten sind in der Ausstellung im MMK auf Cavaletes präsentiert – in Betonsockeln fixierte Glasdisplays, die von der brasilianisch-italienischen Architektin Lina Bo Bardi 1968 für das von ihr gebaute MASP (Museu de Arte de São Paulo) entworfen wurden. Die Präsentationsform unterstreicht den dialogischen Charakter von Andujars Fotografien, die dem Betrachter im Raum auf Augenhöhe begegnen.

Neben Andujars fotografischen Arbeiten werden in der Ausstellung Originalzeichnungen der Yanomami präsentiert, die im Rahmen eines von Andujar initiierten Projektes 1976 entstanden und in der Publikation „Mitopoemas Yãnomam“ (Mythische Gedichte der Yanomami) veröffentlicht wurden. Diese stellt Erzählungen und Zeichnungen der Yanomami in einen Dialog mit Andujars Fotografien.

Die herausragende Bedeutung von Fotografie im MMK Museum für Moderne Kunst Frankfurt
Foto: Diether v. Goddenthow
Foto: Diether v. Goddenthow

Seit der Eröffnung des MMK Museum für Moderne Kunst Frankfurt am Main im Jahr 1991 nimmt die Fotografie im Ausstellungsprogramm und in der Sammlung eine herausragende Stellung ein. Heute sind mehr als 80 Künstlerinnen und Künstler mit über 2500 fotografischen Werken in der Sammlung vertreten. Von Beginn an wurden künstlerische Fotografie einerseits und Dokumentarfotografie anderseits im MMK nicht voneinander abgegrenzt, sondern vielmehr ihre inhaltlichen wie formalen Verwandtschaften gesucht, die in der Kraft des fotografischen Bildes zum Ausdruck kommen. Vor allem Werke, die im bildjournalistischen Zusammenhang oder als Reportagefotografie entstanden, bildeten früh eine Möglichkeit, soziale und gesellschaftliche Realitäten jenseits nationaler Grenzen und Zuordnungen im Kontext der Gegenwartskunst zu reflektieren. Der künstlerisch-subjektive Blick auf das Globale, den die Fotografie befördert hat, durchdringt heute zahlreiche Bereiche des Museums und prägt im Wesentlichen seine internationale Ausrichtung. Dabei stehen vor allem diejenigen Ansätze im Fokus, bei denen sich innerhalb einer globalen Perspektive künstlerische Verbindungslinien zwischen Geschichte und Gegenwart, europäischer und außereuropäischer Verortung ziehen lassen. Claudia Andujars Leben und Werk stehen exemplarisch für diese Entwicklung und inhaltliche Positionierung.

Kuratorin: Carolin Köchling, in Zusammenarbeit mit Peter Gorschlüter
Projektentwicklung: Dr. Paula Macedo Weiß

Ermöglicht durch
Kooperationspool der Stadt Frankfurt und Deutsche Börse Photography Foundation gGmbH

Mit Unterstützung von
Brasilianisches Außenministerium, Itamaraty; Generalkonsulat von Brasilien; Goethe-Institut, São Paulo; Schweizerisches Generalkonsulat in Frankfurt am Main

Eröffnung: Freitag, 17. Februar 2017, 19 Uhr im MMK 1
mit einem Kurzvortrag von Dr. Katharina von Ruckteschell-Katte, Leiterin Goethe-Institut São Paulo und Region Südamerika.

Das auf der Einladungskarte angekündigte Künstlergespräch am 18.2.2017 entfällt.

Katalog zur Ausstellung:
katalog.andujarClaudia Andujar. Morgen darf nicht gestern sein, Bielefeld: Kerber Verlag; im Museum für 25,- Euro erhältlich, im Buchhandel für 28,- Euro.

 

 

 

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Kreativszene trifft sich zum 1. Kreativwirtschaftstag Hessens in IHK Frankfurt

Hessens Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir eröffnet im Plenar-Saal der IHK Frankfurt den 1. Hessischen Kreativitätswirtschaftstag Foto: Diether v. Goddenthow
Hessens Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir eröffnet im Plenar-Saal der IHK Frankfurt den 1. Hessischen Kreativitätswirtschaftstag Foto: Diether v. Goddenthow

Das Land verdoppelt in diesem Jahr seine Fördermittel für die Kreativwirtschaft und stellt für die Branche 400.000 Euro zur Verfügung. Das teilte Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir heute beim 1. Kreativwirtschaftstag in Frankfurt mit. Rund 600 Teilnehmer diskutierten dort aktuelle Entwicklungen und Trends der Kreativszene. „Diese große Nachfrage hat unsere Erwartungen weit übertroffen“, freute sich Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir bei der Eröffnung. „Hessen hat eine starke Kreativwirtschaft, die jährlich rund 11,7 Milliarden Euro erwirtschaftet. Mit dieser Veranstaltung wollen wir die Branche weiter stärken, denn wir brauchen kreative Köpfe und kluge Ideen. Unser Ziel ist es auch, dass Hessen noch mehr als Kreativstandort wahrgenommen wird.“

Professorin Dr. Gesa Birnkraut, die durch das Programm führte, interviewt Reinhard Fröhlich, Leiter der Unternehmenskommunikation, der das Plenum im "Herz der Demokratie" herzlich willkommen heißt. Foto: Diether v. Goddenthow
Professorin Dr. Gesa Birnkraut, die durch das Programm führte, interviewt Reinhard Fröhlich, Leiter der
Unternehmenskommunikation, der das Plenum im „Herz der Demokratie“ herzlich willkommen heißt. Foto: Diether v. Goddenthow

Hessen sei ein gut funktionierender Kreativstandort, besonders im RheinMain-Gebiet, aber auch in und um Kassel und in Mittelhessen. „Dass das nicht allen in Deutschland und leider auch wenigen Briten bewusst ist, könnte man Imageproblem nennen. Wahr ist aber eben auch, dass Hessen sich erst selbst als Kreativstandort begreifen muss, um auch von anderen als Kreativstandort anerkannt zu werden. Dieser Kreativwirtschaftstag soll dazu beitragen.“

Wirschaftsminister Tarek Al-Wazir rief zu gemeinsamer Haltung und Verantwortung auf. Foto: Diether v. Goddenthow
Wirschaftsminister Tarek Al-Wazir rief zu gemeinsamer Haltung und Verantwortung auf. Foto: Diether v. Goddenthow

Al-Wazir rief die Kreativen außerdem dazu auf, in einer Welt, die zunehmend in Unruhe gerät, Verantwortung zu zeigen. „An unser Handeln müssen wir ethische Maßstäbe anlegen und über die Auswirkungen nachdenken –  ich als Politiker, aber auch Sie als Verleger, Designerin, Architekt, Filmschaffende oder Games-Entwickler. Der Austausch mit Kollegen – wie hier beim Kreativwirtschaftstag – hilft dabei.“

Prominente Sprecher, aktuelle Entwicklungen
Architekt van Bo Le-Mentzel, ein Spitzen-Speaker, wirbt - basierend auf der Hessischen Verfassung -für "Demokratisierung des Designs".  Foto: Diether v. Goddenthow
Architekt van Bo Le-Mentzel, ein Spitzen-Speaker, wirbt – basierend auf der Hessischen Verfassung -für „Demokratisierung des Designs“.
Foto: Diether v. Goddenthow

Das Programm des 1. Kreativwirtschaftstages wurde im Wesentlichen von den hessischen Festivals see-Conference, NODE Forum for Digital Arts, die FRAVR Conference aufgestellt. Prominente Sprecher wie der Ästhetik-Professor Bazon Brock, die Gründerin des DesignFestivals „Salone Satellite“ in Mailand, Marva Griffin Wilshire, der Designer Van Bo Le-Mentzel und der New- Media-Künstler Jeremy Bailey referierten zu aktuellen Fragen der Branche. Schwerpunkte waren neue Trends in den Bereichen Virtual Reality und Design sowie Informationen zum Urheberrecht.

Podium "Bridging The Value Gap" oder: Ein Gespräch über Innovation UND faire Vergütungsmodelle im digitalen Musikmarkt mit: Thorsten Schliesche - Executive Vice President & General Manager Europe bei Napster (Rhapsody Int. GmbH) Anne Haffmans, Head of Domino Recording Deutschland GmbH Jörg Heidemann, Geschäftsführer des VUT, Rechtsanwalt Götz Schneider-Rothhaar (IAEL - International Association of Entertainment Lawyers) Moderation: Christian Riethmüller, Kulturredakteur FAZ Foto: Diether v. Goddenthow
Podiumsgespräch im Ludwig-Erhard-Saal „Bridging The Value Gap“ oder: Ein Gespräch über Innovation UND faire Vergütungsmodelle im digitalen Musikmarkt mit: vl.Jörg Heidemann, Geschäftsführer des VUT, Rechtsanwalt Götz Schneider-Rothhaar (IAEL – International Association of Entertainment Lawyers), Anne Haffmans, Head of Domino Recording Deutschland GmbH, Thorsten Schliesche – Executive Vice President & General Manager Europe bei Napster (Rhapsody Int. GmbH) und Moderator Christian Riethmüller, Kulturredakteur FAZ. Foto: Diether v. Goddenthow
Veranstaltung bindet alle Teilmärkte der Branche ein

„Bei vorangegangenen Foren des Landes für die einzelnen Teilmärkte der Kreativwirtschaft hatten die Teilnehmer den Wunsch nach Veranstaltungen formuliert, die die gesamte Branche zusammenbringt. Genau deshalb haben wir den Kreativwirtschaftstag Hessen ins Leben gerufen“, so Al-Wazir. Der deutschlandweit erste Kreativwirtschaftstag bindet alle elf Teilmärkte ein und bietet den Akteuren der wachsenden Branche eine Plattform für Networking und neue Ideen. Über eine digitale Plattform konnten sich die Teilnehmer passende Gesprächspartner suchen, was von gut 200 Besuchern genutzt wurde.

Veranstalter des 1. Kreativwirtschaftstages waren das Hessische Wirtschaftsministerium, die Geschäftsstelle Kreativwirtschaft bei der Hessen Agentur und die IHK Frankfurt.

Die Kultur- und Kreativwirtschaft in Hessen

Die Kultur- und Kreativwirtschaft beschäftigt in Hessen rund 70.000 Menschen und ist einer der bedeutendsten Wachstumsmärkte. Sie reicht von der Werbung über Design und Architektur bis zur Buch- und Filmbranche. „Um den umsatz- und wachstumsstärksten Teilmarkt, die Software- und Games-Industrie, weiter zu stärken, prüfen wir derzeit, wie wir die Entwicklung von serious games, also Spielen die etwa zum Lernen eingesetzt werden, und von Computerspiel-Software, die auch in anderen Wirtschaftsbereichen wie der Gesundheits- oder Automobilbranche zum Einsatz kommt, weiter unterstützen können“, so Al-Wazir.

Die Geschäftsstelle Kultur- und Kreativwirtschaft bei der HA Hessen Agentur GmbH informiert im Auftrag des Landes über Beratungs- und Förderangebote und unterstützt den Austausch innerhalb der Branche sowie die Zusammenarbeit mit Kommunen, Verbänden, Hochschulen und anderen Wirtschaftszweigen.

Siehe auch: Kreative Berufe boomen

„Mein Frankfurt-Modell“: frech, bunt, einzigartig! – Ein Muss für jeden Frankfurter! Ab Oktober im Historischen Museum Frankfurt!

Bahnhof, Kaiserstrasse, oberhalb der aus Banknoten gewickelte Messeturm, und die Messe auf einem Monopoli-Brett. Foto: Diether v. Goddenthow
Bahnhof, Kaiserstrasse, oberhalb der aus Banknoten gewickelte Messeturm, und die Messe auf einem Monopoli-Brett. Foto: Diether v. Goddenthow

Wenn Anfang Oktober 2017 das neue Ausstellungshaus des Historischen Stadtmuseums Frankfurt auf dem Römerberg seine Pforten öffnet, erwartet die Besucher im 1000 Quadratmeter großen Giebelgeschoss ein neues Museums-Highlight mit symbolischer Strahlkraft: „Mein Frankfurt Modell“. Geschaffen hat es der Rotterdamer Künstler Herrmann Helle! Auf zirka 80 Quadratmetern haben er und weitere Künstler und Modellbauer die Mainmetropole und ihre 46  Stadtteile en miniatur nach Vorgaben Frankfurter Bürger abgebildet.

Künstler und Modell-Bauer legen letzte Hand an das Museum, bevor es bis Oktober 2017 verpackt werden wird. Foto: Diether v. Goddenthow
Künstler und Modell-Bauer legen letzte Hand an das Museum, bevor es bis Oktober 2017 verpackt werden wird. Foto: Diether v. Goddenthow

Das Besondere daran:  Herrmann Helle verwendet zum Bau Gebrauchsgegenstände des Alltags und recycelte Materialien: Da steht ein halbierter Souvenir-Teller mit Rathausmotiv für den Römer. Gebrochene Glasblättchen im Wechsel mit buntpapierenen Zwischenlagen türmen sich zu Wolkenkratzern. Ein Telefonhörer, ohne den kein Banker auskommt,  gibt einen anderen Bankenturm. Ein Hartgummi-Dachs zeigt, wo die Börse sitzt. Der Messeturm ist aus alten Banknoten in die Höhe gewickelt.

Die visualisierte Geldentwertung durch die EZB-Zinspolitik dargestellt  durch geschredderte Banknoten. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow
Die visualisierte Geldentwertung durch die EZB-Zinspolitik dargestellt durch geschredderte Banknoten. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow

An anderer Stelle reckt sich ein eckiges Plexiglasgebilde empor, gefüllt mit Schnipseln. Bei näherer Betrachtung entpuppen sich diese als geschredderte Banknoten und das Vieleck-Gebäude als Europäische Zentralbank. Ein Schelm, wer hierbei Böses denkt.
Fünf antik anmutende, mit dem Buchrücken zum Betrachter gestellte Goethebände bilden die Universität im I.G.-Farben-Haus ab. Und Plastikgestrüpp, aus dem Giraffen die Hälse recken, deuten auf den Zoo-Ort. Ausgusssiebe wirken wie ein Klärwerk  und geklöppelte Spießer-Deckchen von oben wie fantastische Parkanlagen.

Die Hufeisen gegeneinandergestellt symbolisieren die Schwierigkeiten und den Konflikt bei der Räumung der alten Galopprennbahn als Baugrundstück. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow
Die Hufeisen gegeneinandergestellt symbolisieren die Schwierigkeiten und den Konflikt bei der Räumung der alten Galopprennbahn als Baugrundstück. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow

Zwei entgegenstehende Hufeisen markieren die Galopp-Rennbahn, und eine Mausefalle in Preungesheim weist auf die dortige Justizvollzuganstalt. Den Frankfurter Grüngürtel zeigen gefärbte bunte Klobürsten und Besenborsten. Selbst der Flughafen lebt, und rote Halteseile durchziehen als Autobahnen mit kunstvoll gelegten Autobahnkreuzen die erstaunlich realistisch wirkende Anlage.

"Karls" Hirschkuh! Foto: Diether v. Goddenthow
„Karls“ Hirschkuh! Foto: Diether v. Goddenthow

Man kann stundenlang schauen, und wird immer wieder aufs Neue fündig, bis hin zur kleinen weißen Hirschkuh am Waldesrand, „die“ Karl dem Großen die Furt wies.

 

Eingeflossen ins Frankfurt-Model sind die  Antworten und Geschichten von 1166 befragten Frankfurtern aller Stadtteile.  Sound-Loops, Lichtinstallation und Minifilmstationen hauchen der bunten Anlage zusätzlich Leben ein. Diese dürfte zum Besuchermagnet und Ausgangspunkt für so manche heiße Diskussion und Frankfurt-Exkursion werden.

Erst im Oktober öffnet das neue Ausstellungshaus mit dem Modell Frankfurt

Die Wolfgang von Goethe-Universität im I.G. Farbenhaus. Foto: Diether v. Goddenthow
Die Wolfgang von Goethe-Universität im I.G. Farbenhaus. Foto: Diether v. Goddenthow

Aber noch müssen sich Interessenten gedulden. Denn bis zur Eröffnung im Oktober wird   „Mein Frankfurt Modell“ nach seiner Fertigstellung  in diesen Tagen zum Schutz beim weiteren Innenausbau staub- und blickdicht verpackt werden.

Geplant ist, dass Besucher über die Treppe ins Giebelgeschoss direkt auf „Mein Frankfurt-Modell“ stoßen. Die Idee dabei sei, so  Susanne Gesse, Projektleiterin und Kuratorin, dass das zweigeteilte Modell über einen begehbaren überdimensional breiten „Main“ erkundet werden könne. So sei zur Besichtigung auch genügend Raum für Rollstuhlfahrer und ganze Familien. Da die Main-Brücken nicht im Wege stehen, schweben diese einfach über den Köpfen der Besucher. „Unter sieben Brücken musst du gehn! …“

Intention und Konzept des Modell-Projektes

Römer mit Altstadt. Foto: Diether v. Goddenthow
Römer mit Altstadt. Foto: Diether v. Goddenthow

Das „Modell“ sei ein fester Bestandteil von „Frankfurt Jetzt“. „Wir haben 1000 Quadratmeter Platz für das Heute und das Morgen von Frankfurt. Die Idee ist ja, dass hier Frankfurter zusammenkommen, um miteinander über Frankfurt zu diskutieren. Eines der beiden feststehenden Exponate sei eben dieses Frankfurt-Modell, erläutert Susanne Gesse bei der  Pressebesichtigung. Das Frankfurt heute, das Frankfurt-Modell, zeige, wie Frankfurt gegenwärtig sei. In Kürze würde das Modell wahrscheinlich schon ein bisschen veraltet sein, da Frankfurt ständig baue und umbaue, und neue Häuser dazu kämen. Es sei daher geplant, am Modell weiterzubauen, es von Zeit zu Zeit zu aktualisieren, etwa auch, wenn die vier neuen projektierten Hochhäuser hinzu kämen. Das gegenwärtige Modell zeige eigentlich eher das „gefühlte Frankfurt“, so die Projektleiterin.

Da der Rotterdamer Künstler Hermann Helle Frankfurt nicht kannte, und das Projektteam „Frankfurt Jetzt“  nicht einfach nur Pläne und Karten schicken wollten, wurde beschlossen, die Frankfurter zuvor selbst darüber zu befragen, was sie aus  ihrem Stadtteil auf dem Modell wiederfinden möchten. Denn „Frankfurt jetzt“ sei, so Susanne Gesse, „das partizipativste Format von unserem Stadtmuseum“

vl. Franziska Mucha, Kuratorin für Digitale Museumspraxis, Susanne Gesse, Dr. Corinna Engel, Leiterin der MuseumskommunikationProjektleiterin und Kuratorin erörtern bei einem Pressegespräch Intention, Konzeption und Umsetzung des Frankfurt-Modells. Foto: Diether v. Goddenthow
vl. Franziska Mucha, Kuratorin für Digitale Museumspraxis, Susanne Gesse, Dr. Corinna Engel, Leiterin der MuseumskommunikationProjektleiterin und Kuratorin erörtern bei einem Pressegespräch Intention, Konzeption und Umsetzung des Frankfurt-Modells. Foto: Diether v. Goddenthow

Das Projektteam „Frankfurt jetzt“ habe, so Franziska Mucha, Kuratorin für Digitale Museumspraxis, 2015 eine Tour mit dem „mobilen Stadtlabor“ durch Frankfurt gemacht. Man sei mit einem dieser langen niederländischen Fahrräder, einem Lastrad, welches zu einem  mobilen Aktionstand umgebaut worden war, in allen Stadtteilen unterwegs gewesen. Das Team war ausgerüstet mit Karten und Fragebögen, und habe insgesamt 1166 Frankfurterinnen und Frankfurter befragt, auch online, um etwas über deren Lieblingsorte in Frankfurt, über Stadtteiltypisches und Alltagsleben zu erfahren, berichtet Franziska Mucha über die Vorbereitungsphase. „Uns war es wichtig, zu der gebauten Stadt diese Ebene des alltäglichen Erlebens und die Alltagsexperten auch sprechen zu lassen“, so Kuratorin Mucha. Nach Auswertung aller Fragebögen seien Stadtteil-Porträts entstanden, die jeweils auf einer Doppelseite in die Dokumentation „Sommertour 2015″ eingeflossen seien. Diese sei das „Briefing-Material“ für den Rotterdamer Künstler gewesen. Hermann Helle erhielt diese Infos mit dem Hinweis, dass das die Infos seien, die „uns die Frankfurter ans Herz gelegt haben, was die Stadt für sie bedeutet, positive und negative Aspekte“, sagt Kuratorin Mucha. Auf der Grundlage dieser Dokumentation und verschiedener Besuche in Frankfurt mit viel eigener Recherche habe Helle mit weiteren involvierten Künstlern und Modellbauern begonnen, „Mein Frankfurt-Modell“ zu bauen. Es sei also ein kollektiver Prozess gewesen, der die Bedeutung Frankfurts gesammelt hat und sichtbar macht, fügt Franziska Mucha hinzu.

Klärwerk Hoechst aus Ausguss-Sieben, im Hintergrund der Frankfurter Stadtteil.Foto: Diether v. Goddenthow
Klärwerk Hoechst aus Ausguss-Sieben, im Hintergrund der Frankfurter Stadtteil.Foto: Diether v. Goddenthow

Das Besondere an dem Modell sei, vertieft  Susanne Gesse,  dass es aus Fundstücken bestehe, aus Materialen die wir alle kennen. Wenn man das Modell anschaue, sehe man: „Ah, da ist ein Spitzer, da sind Dominosteine, Besenborsten, Pinsel, Rasierpinsel, Klobürsten“, so die Projektleiterin begeistert. Das Modell habe mehrere Ebenen, erklärt Susanne Gesse. Auf der einen Seite erkenne man tatsächlich relativ gut die Gebäude, die gebaut sind. Auf der anderen Seite könne man natürlich auch sehen, aus welchen Materialien es bestünde. Und das Dritte seien die vielen kleinen Geschichtchen, die hier drin steckten, führt die Projektleiterin aus.

Für die  Frankfurter, die sich wirklich auskennten, stecke hier eine ganze Menge drin. Es sei jedoch für Jeden etwas dabei. Mein Frankfurt-Modell sei eine Anlage, die man sich wahrscheinlich sehr, sehr lange angucken und dabei immer wieder etwas Neues entdecken könne, weswegen man immer wiederkäme. „Wir denken, dass wird eines der Highlights des Museums sein.“, so Susanne Gesse.

Das Modell sei ein „lebender Organismus“. Denn es werde einen Sound-Loop geben, eine endlose Tonschleife, die auch mit Lautsprechern im Modell ausgestrahlt würde. Die Besucher hörten dann in der Stadt bestimmte typische Geräusche, die an dem jeweiligen Ort wichtig seien, so Franziska Mucha. Außerdem sei eine Licht-Inszenierung vorgesehen, von außen über eine Beleuchtung. Aber auch im Modell drin wird es verschiedene Ecken geben, die beleuchtet seien, beispielsweise: das Stadion im Stadtwald, der Flughafen und andere Orte.

Integriert in das Modell wird es außerdem kleine Filmstationen geben, wodurch die Besucher auch etwas über die Unterwelt, über das „Untendrunter von Frankfurt“, erfahren können. Ob das jetzt in historischer Sicht sei, also in die Geschichte reingehe,  oder eben tatsächlich das Untendrunter sei, wäre unterschiedlich, so Franziska Mucha.

Nicht maßstabgetreu, aber exakt innerhalb der Stadtgrenzen

Letzte Arbeiten am Frankfurter Flughafen, der ebenfalls nicht maßstabgerecht ist, sondern nur angedeutet wird.  Foto: Diether v. Goddenthow
Letzte Arbeiten am Frankfurter Flughafen, der ebenfalls nicht maßstabgerecht ist, sondern nur angedeutet wird. Foto: Diether v. Goddenthow

Das Modell sei nicht wie eine Miniatur-Modellanlage oder das Altstadtmodell der Gebrüder Treuner im Historischen Museum in korrektem Maßstab. Es sei kein stadtplanerisch detailgenaues Modell, sondern ein künstlerisches mit Raum für Fantasie und Geschichten. Einige besondere Punkte wurden bewusst herausgehoben, nämlich jene, die den befragten Bewohnern der Stadtteile besonders wichtig erschienen, etwa das Grünesoße-Denkmal. Aber typographisch sei das Modell korrekt und orientiere sich exakt an den Stadtgrenzen.

Das Grüne-Soße-Denkmal. Foto: Diether v. Goddenthow
Das Grüne-Soße-Denkmal. Foto: Diether v. Goddenthow

„Wir wollten kein Modell, welches nur die Innenstadt mit den touristischen Attraktionen zeigt. Wir wollen eben das Frankfurt der Bewohnerinnen und Bewohner zeigen, in seiner ganzen Diversität, und dann kommt vielleicht nicht jedes Haus vor, aber man schafft es, die verschiedenen Zusammensetzungen der Stadtteile auch ganz gut zu erkennen“,  erläutert Franziska Mucha einen wichtigen Aspekt des Modell-Konzeptes.

 

In einem  ersten Schritt werden im Mai das neue Museums-Foyer und -Café eröffnet

Das neue Ausstellungshaus des Historischen Stadtmuseums Frankfurt auf dem Römerberg. Das Frankfurt-Modell ist großen Giebelgeschoss untergebracht.  Foto: Diether v. Goddenthow
Das neue Ausstellungshaus des Historischen Stadtmuseums Frankfurt auf dem Römerberg. Das Frankfurt-Modell ist großen Giebelgeschoss untergebracht. Foto: Diether v. Goddenthow

Zur Zeit bereiteten Vitrinen-Bauer und Restauratoren alles vor, damit ab April 2017 die über 8000 Objekte in das neue Ausstellungshaus transportiert und dann dort sicher in den Vitrinen platziert und bis zur Eröffnung verwahrt werden können, erläutert Dr. Corinna Engel, Leiterin der Museumskommunikation, den Stand des Innenausbaus bei der Pressebesichtigung.

Ende Mai 2017 wird bereits das neue Eingangsfoyer des Historischen Museums mit Café seine Türen öffnen. Dieser großzügige Empfangsbereich könne gleichzeitig viel mehr Besucher fassen, als es im Moment über das derzeitige Nadelöhr unten im Zollgebäude möglich ist, so Dr. Engel. Um ins neue Ausstellungshaus zu gelangen, gehen die Besucher später vom Eingangsbau ins Tiefgeschoss und unter dem Museumsplatz hindurch.

Zu diesem Zeitpunkt können Besucher  am weiteren Fertigstellungsprozess des Staufergartens teilnehmen und die archäologische Fundstelle besichtigen. Der Hafen wird gleichzeitig mit Eröffnung des Ausstellungshauses Anfang Oktober 2017 inklusive musealer Technik und Videoinstallation fix und fertig sein.

 

(Diether v. Goddenthow /Rhein-Main.Eurokunst)

Sonderausstellung „Miniaturkameras. Verspielt – versteckt – verpönt“ vom 26. Februar 2017 bis März 2018

Haus der Foto- und Filmgeschichte. © Freilichtmuseum Hessenpark GmbH
Haus der Foto- und Filmgeschichte. © Freilichtmuseum Hessenpark GmbH

Neu-Anspach, den 15. Februar 2017. Seit der ersten Bekanntmachung des fotografischen Verfahrens im Jahre 1839 entwickelten sich die fotografischen Aufnahmegeräte stetig weiter: Kontinuierlich wurde die Qualität der Kameras verbessert, die Handhabung vereinfacht und die Größe der Aufnahmegeräte verringert.

Fernglaskamera Binoca von 1950 © Freilichtmuseum Hessenpark GmbH
Fernglaskamera Binoca von 1950 © Freilichtmuseum Hessenpark GmbH

Dem letztgenannten Aspekt widmet sich die neue Sonderausstellung im Fotohaus des Freilichtmuseums und zeigt die fortlaufende Entwicklung der Miniaturkamera von ihren Anfängen bis heute. Die Miniaturkamera wurde bereits Ende des 19. Jahrhunderts verwendet und besaß damals noch das Format eines Backsteins. Durch die bahnbrechenden chemischen und physikalischen Neuentwicklungen Anfang des 20. Jahrhunderts reduzierte sich die Größe auf etwa die Hälfte. Auch der Reiz der Fotografierenden und der Betrachter der Bilder, das Verborgene festzuhalten und zu entdecken, führte zu immer kleineren und versteckteren Aufnahmegeräten. In den 1950er Jahren entstanden heute kurios anmutende, zum Teil verspielte Miniaturkameras mit Mehrfachfunktionen, wie zum Beispiel ein Fotoapparat mit integriertem Feuerzeug oder eine Radio-Kamera-Kombination. Auch echte Spionagekameras wurden in dieser Zeit für die Geheimdienste entwickelt. Heute haben sich die Abmessungen von etwa einer Zigarettenpackung als gängige Größe für Kameras etabliert – Fotoapparate, die man immer dabei haben kann, die klein genug sind, um sie in Hosen- oder Handtasche bequem unterzubringen und gleichzeitig viele technische Möglichkeiten bieten.


Sonderausstellung „Miniaturkameras. Verspielt – versteckt – verpönt“
Vom 26. Februar 2017 bis März 2018

Haus aus Queck (Haus der Foto- und Filmgeschichte Hessen),
Baugruppe Marktplatz

Freilichtmuseum Hessenpark GmbH
Laubweg 5
61267 Neu-Anspach