Frankfurt, den 06.06.2016. Wie begibt man sich auf Entdeckungsreise durchs Gehirn? Am besten zu Fuß! Klingt unglaublich, wird im neuen Senckenberg Naturmuseum aber möglich sein – dank der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung, die einen Ausstellungsbereich zum Thema „Gehirn“ entwickelt und mit 1 Million Euro fördert. Das spektakulärste Exponat in dieser Schau: eine begehbare Raum-im-Raum-Installation in Form eines menschlichen Gehirns.
Die Planungen für die große Um- und Neubauaktion „Projekt Senckenberg 2020 – Neues Museum“ sind in vollem Gange. Im Rahmen dieses Projekts wird die Grundfläche des Frankfurter Naturmuseums bis 2020 fast verdoppelt, um mehr Platz für neue und alte Sammlungsstücke zu schaffen.
Dabei entstehen auch die vier neuen Ausstellungsbereiche Mensch, Erde, Kosmos und Zukunft. Im Bereich „Mensch“ wird die Gemeinnützige Hertie-Stiftung einen Ausstellungsteil zum Thema „Gehirn“ mit 1 Million Euro fördern, inhaltlich konzipieren und gemeinsam mit dem Senckenberg Naturmuseum umsetzen.
Geplant ist ein rund 300 Quadratmeter großer Raum mit Galerieebene, in dessen Mitte das Hauptexponat stehen wird: eine begehbare und interaktive Raum-im-Raum-Installation, die eine menschliche Gehirnrinde nachbildet. Die Besucher werden im Innern der Installation anhand von Modellen, Animationen und Projektionen Vorgänge wie die Verarbeitung eines akustischen Reizes erleben können. Die äußere Schale, die man besonders gut von der Galerie aus in Augenschein nehmen kann, zeigt in stark vergrößertem Maßstab den anatomischen Aufbau. Die übrigen Exponate der Dauerausstellung gruppieren sich in pavillonartigen Stationen rund um die Installation und befassen sich interaktiv und vertiefend mit Themen wie „Evolution des Gehirns“, „Ontogenese“, „Gegenüberstellung von menschlichen und tierischen Gehirnen“ und „Hirnforschung“.
Dr. h. c. Frank-J. Weise, Vorstandsvorsitzender der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung sagt: „Eine wichtige Aufgabe unserer Stiftung ist die Förderung der Forschung. Daneben sehen wir uns aber auch als ‚Gehirn-Erklärer’. Das heißt, wir möchten die Öffentlichkeit dafür begeistern, was Hirnforschung heute schon weiß und was sie zum Verständnis des Mensch-Seins beitragen kann. Die Ausstellung wird mit Sicherheit für Begeisterung sorgen.“
„Der Mensch ist Teil des Systems Erde – als die Natur prägender Faktor, vor allem aber auch als Ergebnis der Evolution. Dies wollen wir in der Neugestaltung des Museums deutlich machen“, sagt Prof. Dr. Dr. h. c. Volker Mosbrugger, Generaldirektor der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung. „Das Thema ‚Gehirn’ hat dabei eine zentrale Funktion, denn es steht heute gewissermaßen für das Selbstverständnis des Menschen. Mit der Präsentation des Themas, die wir zusammen mit der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung erarbeiten, machen wir den evolutionären Charakter des Menschen und damit auch die Grenzen unserer Erkenntnisfähigkeit eindrücklich erfahrbar.“
Ziel des neuen Museums ist es, aktuelle Erkenntnisse aus Wissenschaft und Forschung abzubilden und ganzheitlich zu präsentieren. Das neue pädagogische Vermittlungskonzept nimmt die persönlichen Erfahrungswelten der Besucher als Ausgangspunkt und setzt auf Interaktivität.
Die Gehirn-Ausstellung ist Teil des großen Um- und Neubauprojekts des Frankfurter Naturmuseums, das bis 2020 realisiert werden soll. Hierfür wird eine Summe von rund 56 Millionen Euro benötigt, die über die Fundraising-Kampagne unter dem Slogan „Die Welt baut ihr Museum“ gesammelt wird. Zahlreiche Unternehmen haben bereits zugesagt, das Projekt zu unterstützen. Und auch die Bevölkerung in und um Frankfurt ist dazu aufgerufen, sich zu beteiligen. Jede Spende, ob groß oder klein, bringt das „Projekt Senckenberg 2020 – Neues Museum“ voran.
Das aktuelle Spendenvolumen beläuft sich mit der Spende der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung auf über 10,5 Millionen Euro, wie dem Spendenbarometer auf der Website https://die-welt-baut-ihr-museum.de zu entnehmen ist.
Trotz Länderspiel „Deutschland /Ungarn“, Biebricher Höfe-Fest und herrlich mildem Grillabendwetter waren etliche Besucher zum bunten Abschlusskonzert von „No Limits Filmfestival 2016“ anlässlich der Verleihung der „Lilie der Inklusion“ ins Kulturforum Wiesbaden gekommen. Rose-Lore Scholz, Kulturdezernentin der Landeshauptstadt Wiesbaden, Andrej Klamt, von der preisvergebenden Elterninitiative Pepino e.V. und Christoph Nielbock, Leiter der Wiesbadener Musikschule /-akademie, begrüßten Gäste, Angehörigen von Initiativen und Einrichtungen inklusiv orientierter Behindertenarbeit sowie alle Mitwirkenden des Kulturamtes, die so erfolgreich auch 2016 wieder das Filmfestival mit großem Rahmenprogramm realisiert haben.
Während einer guten Stunde präsentierten zunächst Schülerinnen und Schüler der Wiesbadener Musik- & Kunstschule und Studierende der Wiesbadener Musikakademie ein buntes Programm quer durch alle Fachbereiche. Musikalische Raritäten und Überraschungen sorgten für fantasievolle Unterhaltung.
Vergabe der Lilie der Inklusion
Spannend wurde es dann bei der Vergabe der Wiesbadener „Lilie der Inklusion“. Dieser Wanderpreis wurde von den Gewinnern von 2014, der Grundschule Bierstadt, an den neuen Sieger weitergegeben. Mit der Lilie möchte die Elterninitiative Pepino e.V. herausragende Beispiele für ein inklusives Miteinander von Menschen mit und ohne Behinderung in allen Bereichen, seien es Bildung, Arbeit, Wohnen, Sport oder Kultur, würdigen. „Die Lilie soll dazu motivieren, sich auf den Weg zur Inklusion zu machen, Ideen zu entwickeln und diese auch umzusetzen”, so Dorothea Friedrich, die Ideengeberin des Preises. Durch den Abend führt der Filmemacher Andrzej Klamt.
Den ersten Preis, die „Goldene Lilie der Inklusion“, erhielt zum wiederholten Mal der SV Rhinos Wiesbaden e.V. Der auf Anregung der IBF-Stiftung initiierte Inklusive Sport- Verein bietet ein neues und inklusives Angebot im Leistungssportbereich für alle Sportbegeisterten in Wiesbaden und Umgebung an. Denn Sport treiben verbindet und schafft ein Zusammengehörigkeitsgefühl. Inklusiver Sport hilft Barrieren abzubauen. Letztendlich zählt der Erfolg der ganzen Mannschaft, nicht das Handicap des Einzelnen.
Infos: http://www.sv-rhinos.de u. http://www.ifb-stiftung.de/
Über den dritten Platz konnte sich das Theater Anders freuen. Das seit 2002 am Staatstheater Wiesbaden angesiedelte Ensemble ist ein inklusiv arbeitendes „Laientheater“, in dem Schüler, Studenten, Arbeitnehmer, Selbständige, Lehrer, Ärzte etc. mit und ohne Behinderung unter professioneller Anleitung gemeinsam Aufführungen erarbeiten und zeigen.Jeder kann mitmachen. Infos: http://www.staatstheater-wiesbaden.de/programm/spielplan/theater-anders-2014/
Albatros e.V., ist ein Zusammenschluss von Familien mit und ohne behinderte Kinder. Das Ziel ist, die Isolation von Familien mit einem behinderten Kind zu überwinden sowie Hemmungen und Ängste gegenüber Behinderten abzubauen. Infos: http://www.albatrosev.org/
Campus Klarenthal. Die reformpädagogische Bildungsreinrichtung für alle Kinder und Jugendlichen vom Krippenalter bis zum Abitur erhielt die Auszeichnung für ihren lernindividuellen Ansatz praktizierter Inklusion. Infos: http://www.campus-klarenthal.com/
Sonderausstellung mit Büchern, Beeten und Begegnungen im Gutenberg-Museum
Unter großer Publikumsbeteiligung wurde dieser Tage die Sonderausstellung: „Vom ‚Gart der Gesundheit‘ bis zu den Kräuterhexen“ im Gutenberg-Museum eröffnet. Bereits morgens um 9 Uhr drängten sich viele interessierte Besucher im Foyer des Museums. Direktorin Dr. Annette Ludwig war es gelungen, für die Eröffnung dieser besonderen Kabinettsausstellung prominente Redner einzuladen. Dazu gehörten die Dezernentinnen Marinna Grosse und Katrin Eder sowie der Vorsitzende des Vereins Rheinhessen-Marketing Peter Eckes. Die Ausstellung bietet mit ihrem Dreiklang aus informativen Kräuterbüchern, duftendem Kräuterbeet und spannenden Begegnungen Erlebnisse für alle Sinne. Das Gutenberg-Museum leistet mit dieser Schau einen wichtigen Beitrag im Reigen der Veranstaltungen im Rahmen von „200 Jahre Rheinhessen“ ein. In der Sonderausstellung mit dem Titel „Kräuterbücher – vom ‚Gart der Gesundheit‘ bis zu den Kräuterhexen“ wird sich bis 2. Oktober 2016 alles im Museum und davor um das Thema Kräuter drehen. Als duftendes Entree begrüßt das Kräuterbeet am Liebfrauenplatz die Besucher. Das Grün- und Umweltamt der Stadt Mainz hat das Beet auf Anregung und Einladung des Gutenberg-Museums in einen Bauerngarten mit traditionellen Kräutern aus Rheinhessen verwandelt. Insgesamt 5000 Heil-und Kräuterpflanzen sowie Blumen wurden von der städtischen Gärtner gepflanzt.
Namensgeber der Ausstellung ist das erste in deutscher Sprache veröffentlichte Kräuterbuch, der „Gart der Gesundheit“ (1485) von Peter Schöffer, in dem 368 Pflanzen vorgestellt werden. Dank der Erfindung des Buchdrucks durch Johannes Gutenbergs konnte auch das Wissen um die Kraft der Kräuter mit Büchern schnell verbreitet werden. Heute gibt es zahlreiche preiswerte Heilkräuterratgeber und Kräuterkochbücher. Die Ausstellung im Gutenberg-Museum verfolgt die Entwicklung der Wissensvermittlung und der Pflanzenillustration anhand ausgewählter Exponate von den Anfängen im 15. Jahrhundert bis zu einem druckfrischen Buch von 2016. Zu den Highlights der Ausstellung gehört auch der „Hexenhammer“ (Malleus Maleficarum), ein Werk zur Legitimation der Hexenverfolgung, das der Dominikaner Heinrich Kramer nach heutigem Forschungsstand im Jahre 1486 in Speyer veröffentlichte.
Rahmenprogramm
Unter dem Motto „Drinnen und draußen“ gibt es viele Themenworkshops und Veranstaltungen zur „Rheinhessischen Kräuterkraft“ in und am Gutenberg-Museum:
Die Workshops „Papierschöpfen“ finden jeweils am dritten Mittwoch des Monats, von Juli bis September, statt. Angeboten werden: Papierschöpfen „Original Rheinhessisches Kräuterpapier“ am 20. Juli 2016 von 15 bis16 Uhr, Papierschöpfen „Original Mainzer Rosenblütenpapier“ am 17. August 2016 von 15 bis 16 Uhr, Papierschöpfen mit herbstlicher Kräuterkraft „Original Rheinhessisches Kräuterpapier“ am 21. September 2016 von 15 bis 16 Uhr. Die Workshops sind vor dem Druckladen, bei schlechtem Wetter gibt es „Kräuterdruck“ im Foyer des Museums, Werkstattbeitrag 5,- Erwachsene/4,- Stud./3,- Euro Kinder, Anmeldung unter Tel. 06131-122686 oder gm-druckladen@stadt.mainz.de
Veranstaltungen: „Zauberhafte Kräuterwelt Rheinhessens“ am 31. Juli 2016 von 11.30 bis 13 Uhr im Giebelraum des Gutenberg-Museums. Buchautorin Ulla Janascheck nimmt die Besucher mit auf eine „Kräuter-Traum-Reise“ und entführt in die Welt der „Zauberkräuter“, mit Verkostung von „Zaubertränken“, Wildkräuterbrötchen und Wildkräuterquark, 7 Euro inkl. Museumseintritt, Anmeldung unter Tel. 06131-122686 oder gm-druckladen@stadt.mainz.de
Im Freilichtmuseum Hessenpark geht es am 18. und 19. Juni wieder „tierisch hessisch“ zu. Als zertifizierter Arche-Park setzt sich das Museum seit einigen Jahren dafür ein, historische Nutztierassen – und damit einen Teil unserer Kulturgeschichte – vor dem Aussterben zu bewahren. Mitte Juni stehen die alten Haustierrassen, die auf dem Museumsgelände leben, im Zentrum des Geschehens. Ziegen, Rinder, Schafe, Schweine, Kaninchen, Hühner und Gänse – die Schar der zwei- und vierbeinigen Hessenpark-Bewohner ist groß. Zur Unterstützung sind aber auch noch einige Gäste eingeladen: Schwere Kaltblutpferde werden bei der Arbeit im Wald zu bewundern sein und ein achtköpfiges Ziegengespann stellt unter Beweis, dass Ziegen früher völlig zu Recht als „Kühe des kleinen Mannes“ bezeichnet wurden. Postreiter eilen mit wichtigen Depeschen durchs Gelände, während Ochse Urmel aus Wettenberg lieber gemütlich unterwegs ist.
Vor der Scheune aus Gungelshausen erhalten die Hessenparkschafe ihre Sommerfrisur. Die frisch geschorene Wolle wird von den Bauersfrauen verarbeitet und zu Garn gesponnen. Ausgebildete Hütehunde zeigen mit ihrem Schäfer ihr erstaunliches Können. Ein Kuhgespann ist im Museum unterwegs, um zu beweisen, dass alte Rinderrassen nicht nur Milch und Fleisch liefern, sondern auch ordentlich was bewegen können. Melkvorführungen mit Erläuterungen der Bauersleute gibt es auch. In der Scheune aus Treisbach sind neben den hessenparkeigenen Meißner Widdern noch weitere sehenswerte Kaninchen- und Geflügelrassen zu sehen. Natürlich dürfen die Besucher nicht nur schauen, sondern bei den Mitmachaktionen auch selbst aktiv werden: Kinder können zum Beispiel in der Seilerei Pferdestricke herstellen, echte Hufeisen schmieden oder einen kleinen Reitkurs auf Dülmener Wildpferden absolvieren.
Feinschmecker dürfen sich am Sonntag auf den Erzeugermarkt der Vereinigung der hessischen Direktvermarkter e.V. freuen. Das Angebot umfasst Säfte, Honig, Öle, Käse, Eier, Wurstwaren, Wildprodukte, Eis, Spirituosen, Obst, Gemüse und andere Köstlichkeiten. Die Marktzeiten sind von 9 bis 18 Uhr.
Tierisch hessisch – das liebe Vieh
und 19. Juni 2016, 11 bis 17 Uhr
Eintritt: Erwachsene 9 €, Kinder 2,50 €, Familien 18 €
Besucher feiern unter dem Motto „UNESCO-Welterbe verbindet“
Der zwölfte bundesweite UNESCO-Welterbetag findet am 5. Juni 2016 unter dem Motto „UNESCO-Welterbe verbindet“ statt. Kultur- und Naturerbestätten in ganz Deutschland bieten Besuchern an diesem Tag Sonderführungen, DJ-Frühstücke, literarische Konzerte, Vorträge, Ausstellungen, Malwettbewerbe und vieles mehr an. Über 150.000 Besucher werden erwartet.
„Das UNESCO-Welterbe verbindet Menschen über alle nationalstaatlichen Grenzen hinweg. Welterbestätten bieten uns eine Gelegenheit, die Spuren unserer Geschichte zu entdecken. Sie geben uns Aufschluss über uns selbst und bieten darüber hinaus einen Zugang zu dem kulturellen Erbe anderer Gesellschaften und der gesamten Menschheit. Kultur- und Naturerbestätten sind damit wichtige Instrumente der internationalen Verständigung und unterstützen die Arbeit für Frieden, Sicherheit und nachhaltige Entwicklung. Das zeigen am 5. Juni UNESCO-Welterbestätten in ganz Deutschland“, so Prof. Dr. Hartwig Lüdtke, Vizepräsident der Deutschen UNESCO-Kommission.
Weltweit gibt es 1.031 UNESCO-Welterbestätten in 163 Ländern, 40 davon befinden sich in Deutschland. Es sind Zeugnisse vergangener Kulturen, künstlerische Meisterwerke und einzigartige Naturlandschaften. Sie zu schützen, liegt nicht allein in der Verantwortung eines einzelnen Staates, sondern ist Aufgabe der gesamten Völkergemeinschaft.
Seit 2005 wird der Welterbetag auf Initiative der Deutschen UNESCO-Kommission und des Vereins UNESCO-Welterbestätten Deutschland e.V. am ersten Sonntag im Juni begangen.
Veranstaltungen, die vom 06.06 bis 12.06.2016 im Gutenberg-Museum stattfinden.
Montag, 06.06.2016, 09.00- 17.00 Uhr Drucken und Setzen im Druckladen des Gutenberg-Museums für Kleingruppen. Setzen mit Holzlettern, Drucken der Motive im Hochdruck, Anwenden des Frottageverfahrens. Weitere Projekte nach Absprache. Kosten: Werkstattbeitrag (Voranmeldung erforderlich, Tel. 06131-122686)
Dienstag, 07.06.2016, 10.00, 11.00, 12.00, 14.00, 15.00 und 16.00 Uhr
Druckvorführung an der Gutenberg-Presse
Dienstag, 07.06.2016, 14.00 Uhr Öffentliche Führung durch die Dauerausstellung mit den Gästeführern der Stadt Mainz. Führung 5 Euro/erm. 4 Euro/Kinder 2,50 Euro (zzgl. Eintritt)
Dienstag, 07.06.2016, 16.00 Uhr Von Lichtgestalten und Teufelsfratzen: Führung durch die Sonderausstellung „Vom Himmel gefallen: Engel und Teufel“ mit Ausstellungskuratorin Dr. Luzie Bratner; Führung 1,50 Euro (inkl. Eintritt).
Mittwoch, 08.06.2016, 10.00, 11.00, 12.00, 14.00, 15.00 und 16.00 Uhr
Druckvorführung an der Gutenberg-Presse
Mittwoch, 08.06.2016, 14.00 Uhr Öffentliche Führung durch die Dauerausstellung mit den Gästeführern der Stadt Mainz. Führung 5 Euro/erm. 4 Euro/Kinder 2,50 Euro (zzgl. Eintritt)
Donnerstag, 09.06.2016, 09.00-17.00 Uhr
Drucken und Setzen im Druckladen des Gutenberg-Museums für Kleingruppen. Setzen mit Holzlettern, Drucken der Motive im Hochdruck, Anwenden des Frottageverfahrens. Weitere Projekte nach Absprache. Kosten: Werkstattbeitrag (Voranmeldung erforderlich, Tel. 06131-122686)
Donnerstag, 09.06.2016, 10.00, 11.00, 12.00, 14.00, 15.00 und 16.00 Uhr
Druckvorführung an der Gutenberg-Presse
Donnerstag, 09.06.2016, 14.00 Uhr Öffentliche Führung durch die Dauerausstellung mit den Gästeführern der Stadt Mainz. Führung 5 Euro/erm. 4 Euro/Kinder 2,50 Euro (zzgl. Eintritt)
Freitag, 10.06.2016, 10.00, 11.00, 12.00, 14.00, 15.00 und 16.00 Uhr
Druckvorführung an der Gutenberg-Presse
Freitag, 10.06.2016, 13.30-17 Uhr Drucken und Setzen im Druckladen des Gutenberg-Museums für Kleingruppen. Setzen mit Holzlettern, Drucken der Motive im Hochdruck, Anwenden des Frottageverfahrens. Weitere Projekte nach Absprache. Kosten: Werkstattbeitrag (Voranmeldung erforderlich, Tel. 06131-122686)
Freitag, 10.06.2016, 14.00 Uhr Öffentliche Führung durch die Dauerausstellung mit den Gästeführern der Stadt Mainz. Führung 5 Euro/erm. 4 Euro/Kinder 2,50 Euro (zzgl. Eintritt)
Samstag, 11.06.2016, 10.00, 11.00, 12.00, 14.00, 15.00 und 16.00 Uhr
Druckvorführung an der Gutenberg-Presse
Samstag, 11.06.2016, 10.00-15.00 Uhr Offene Werkstatt im Druckladen des Gutenberg-Museums für Einzelpersonen und Kleingruppen mit max. 5 Teilnehmern. Drucken von eigenen oder vorhandenen Motiven, Setzen mit Holzlettern. Sondermaterialien auf Anfrage. Kosten: Werkstattbeitrag.
Samstag, 11.06.2016, 14.00 Uhr Öffentliche Führung durch die Dauerausstellung mit den Gästeführern der Stadt Mainz. Führung 5 Euro/erm. 4 Euro/Kinder 2,50 Euro (zzgl. Eintritt)
Samstag, 11.06.2016, 14.00 Uhr Kinderführung (ab 6 Jahre): Treffpunkt im Foyer. Druckvorführung, Gießen von Bleilettern, Rundgang durch das Museum; Führung 2 Euro (zzgl. Eintritt).
Samstag, 11.06.2016, 14.00-17.00Uhr Offener Workshop: Memory-Karten selbst gedruckt! Für Kinder ab 6 Jahre und Erwachsene im Foyer des Museums: Gestaltung und Druck eines eigenen Memory-Spiels; Werkstattbeitrag 6/4 Euro (Begleitperson 3,50) inkl. Eintritt (Voranmeldung erforderlich, Tel. 06131-122686).
Sonntag, 12.06.2016, 12.00, 13.00, 14.00, 15.00 und 16.00 Uhr Druckvorführung an der Gutenberg-Presse (15 Uhr im Rahmen der Kinderführung)
Sonntag, 12.06.2016, 13.00 Uhr Öffentliche Führung durch die Dauerausstellung mit den Gästeführern der Stadt Mainz. Führung 5 Euro/erm. 4 Euro/Kinder 2,50 Euro (zzgl. Eintritt)
Sonntag, 12.06.2016, 15.00-17.00 Uhr
Familiennachmittag Von tanzenden Buchstaben und bunten Blättern – Spannende Kinderführung von A bis Z mit Druckerschwärze und zauberhaften Büchern im Reich der schwarzen Kunst. Für Kinder ab 4 Jahre und ihre Eltern. Treffpunkt 15 Uhr an der Museumskasse | Mobile Druckwerkstatt: Drucken im Foyer des Gutenberg-Museums. Teilnahmebeitrag 4 Euro pro Kind (Führung und Drucken), erm. Eintritt 3,50 Euro für Eltern und begleitende Angehörige
Von Montag bis Freitag zwischen 9.00-17.00 Uhr Einzelbetreuung und Druckaufträge im Druckladen des Gutenberg-Museums Erstellen privater Drucksachen unter fachkundiger Hilfe. Entgegennahme von Aufträgen nach persönlicher Absprache (Voranmeldung erforderlich, Tel. 06131-122686)
Landesmuseum Mainz zeigt vom 5. Juni bis 9. Oktover die Expressionismus-Ausstellung „Ein Stück norddeutscher Himmel“
Tiefe Horizonte, wogendes Meer, dramatische Wolkenformationen – in wahren „Farbenstürmen“ malten Emil Nolde (1867–1956) und die Künstler der „Brücke“ die charakteristische Landschaft Norddeutschlands. Nolde, der berühmte Vertreter des Expressionismus, setzte bei seinen Darstellungen stets auf ausdrucksstarke Farben. Die Natur seiner norddeutschen Heimat war eines seiner Hauptmotive. Der Künstler steht im Mittelpunkt der Sonderausstellung „Ein Stück norddeutscher Himmel“, die am 5. Juni im Landesmuseum Mainz der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (GDKE) eröffnet wird. Neben Nolde sind auch die Mitglieder der Künstlergemeinschaft „Brücke“ mit ihren Werken vertreten. Die Vereinigung, der Nolde kurzzeitig ebenfalls angehörte, hatte sich zum Ziel gesetzt, die Natur „unmittelbar und unverfälscht“ darzustellen und dadurch alte Konventionen zu überwinden.
Mit dieser Ausstellung widmet sich das Landesmuseum Mainz nach der Impressionismus-Schau zu Max Slevogt nun der anderen bedeutenden Kunstrichtung des frühen 20. Jahrhunderts. „Die Sammlung des Landesmuseums hat selbst keine Werke von Emil Nolde und den Künstlern der ,Brücke‘ im Bestand. Umso erfreulicher ist es, dass es dank einzigartiger Leihgaben und der Kooperation mit dem Museumsberg Flensburg dennoch gelungen ist, eine solche Ausstellung in Mainz zu realisieren“, freut sich die Kuratorin Dr. Karoline Feulner.
Die Ausstellung umfasst etwa 70 Werke – Gemälde, Aquarelle und Druckgrafiken – von bedeutenden Expressionisten wie Erich Heckel, Ernst Ludwig Kirchner, Max Pechstein, Karl Schmidt-Rottluff und natürlich von Emil Nolde. Sie entsteht in Kooperation mit dem Museumsberg Flensburg, seit über hundert Jahren eine der wichtigsten Kunstsammlungen Norddeutschlands. Deutsche Expressionisten sind ein Schwerpunkt der Sammlung, bereits im Jahr 1907 fand dort die erste Ausstellung der Künstlergruppe „Brücke“ statt. „Das Landesmuseum besaß einst knapp 50 expressionistische Werke, die allesamt in der NS-Zeit beschlagnahmt wurden. Mit den Gemälden, Grafiken und Aquarellen des weltberühmten Emil Nolde und seiner Künstlerkollegen kehrt diese bedeutende Kunstepoche nun vorübergehend in unser Haus zurück“, so Dr. Birgit Heide, stellvertretende Direktorin und kommissarische Leiterin des Landesmuseums.
Zu den Highlights aus Flensburg zählen unter anderem Emil Noldes „Hohe Wogen“ – ein Gemälde, das das aufgewühlte Meer vor einem grellgelb-bräunlich verfärbten Himmel zeigt. Das Gemälde vermittelt die Urgewalt der Elemente und zeigt zugleich Noldes einzigartiges Gespür bei der Farbauswahl. Auch zahlreiche Aquarelle des Künstlers wie der „Marschhof bei Seebüll“, „Hof mit großer Wolke“ oder „Schilfteich bei Seebüll“ sowie eine Vielzahl von Radierungen reisen aus Flensburg nach Mainz.
Weitere Leihgaben stammen aus renommierten Museen, wie beispielsweise dem Städel Museum in Frankfurt am Main, der Hamburger Kunsthalle, dem Wilhelm-Hack-Museum Ludwigshafen, der Nolde Stiftung in Seebüll, dem Museum Wiesbaden und dem Von der Heydt-Museum in Wuppertal sowie von zahlreichen privaten Leihgebern; darunter Werke wie das bisher kaum ausgestellte Gemälde „Roter Baum am Strand“ von Ernst Ludwig Kirchner aus dem Jahr 1913 oder das großformatige, ebenso selten gezeigte Aquarell „Dünenlandschaft“ von Karl Schmidt-Rottluff aus Privatbesitz.
Ein abwechslungsreiches Begleitprogramm aus Vorträgen, Lesungen, regelmäßigen Sonderführungen für Erwachsene, speziellen Kinderführungen, Workshops und einem Kunst-Camp rundet die Sonderausstellung ab. Im Michael Imhof Verlag erscheint zudem ein Ausstellungskatalog.
Ein Stück norddeutscher Himmel. Emil Nolde und die Künstler der „Brücke“ ist vom 5. Juni bis 9. Oktober 2016 im Landesmuseum Mainz zu sehen.
Ein wunderbarer, erstklassig bebilderter und textuell auch für interessierte Laien, Schüler und Studenten gut auf den Punkt formulierter Begleitband hat die Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz zur Sonderausstellung Ein Stück norddeutscher Himmel. Emil Nolde und die „Brücke“ zu einem sehr günstigen Preis von 19,90 Euro (während der Ausstellung Museums-Shop) herausgegeben.Die Autorinnen und Autoren (siehe unten) thematisieren die intensive Auseinandersetzung der Künstlergemeinschaft „Brücke“ mit der charakteristischen Landschaft Norddeutschlands.
Nolde, der berühmte Vertreter des Expressionismus, der nur für eine relativ kurze Zeit der „Brücke“ angehörte, man munkelt, dass andere Mitgliederzu sehr für seine Frau schwärmten, setzte bei seinen Darstellungen stets auf ausdrucksstarke Farben.
In wahren „Farbenstürmen“ malten die Expressionisten die charakteristische Landschaft Norddeutschlands. Die markante und zugleich in ihren Formen einfache Natur war die ideale Voraussetzung für eine neuartige und auf die wesentlichen Elemente reduzierte Malerei. Wie in dem Gründungsprogramm der „Brücke“ formuliert, sollte diese Malerei „Unmittelbar und unverfälscht“ das wiedergeben, was zum Schaffen dränge. Im Mittelpunkt der Ausstellung steht der Künstler Emil Nolde, dessen Auffassung von Landschaft im Besonderen durch das eigene seelische Erleben geprägt war und den Weg seiner Künstlerfreunde beeinflusste.
Eine „Sehnsucht nach dem Meer“ ließ die Maler der Künstlergemeinschaft „Brücke“ die Küsten der Nord- und Ostsee entdecken. Vermutlich war es der Besuch von Karl Schmidt-Rottluff bei Emil Nolde auf der abgelegenen Insel Alsen (1906), der ihre Begeisterung weckte. Folgend war ihr Schaffensrhythmus geprägt durch ein regelmäßiges Pendeln zwischen der lebendigen Großstadt und der Abgeschiedenheit einsamer Orte an den Küstengebieten wie etwa Dangast, der Insel Fehmarn oder der Flensburger Förde.
Emil Nolde steht im Mittelpunkt der Sonderausstellung und des gleichnamigen Begleitbandes „Ein Stück norddeutscher Himmel“, die vom 5. Juni bis 9. Oktober im Landesmuseum Mainz zu sehen ist. Neben Nolde sind auch alle in der Ausstellung vertretenden Mitglieder der Künstlergemeinschaft „Brücke“ mit ihren Werken vertreten. Die Vereinigung, der Nolde kurzzeitig ebenfalls angehörte, hatte sich zum Ziel gesetzt, die Natur „unmittelbar und unverfälscht“ darzustellen und dadurch alte Konventionen zu überwinden.
Die Ausstellung zeigt ca. 70 Werke – Gemälde, Aquarelle und Druckgrafiken – von den bedeutenden Expressionisten Emil Nolde (1867-1956), Ernst Ludwig Kirchner (1880-1938), Erich Heckel (1887-1947), Max Pechstein (1881-1955) und Karl Schmidt-Rottluff (1884-1976). Sie entsteht in Kooperation mit dem Museumsberg Flensburg, seit über hundert Jahren eine der wichtigsten Kunstsammlungen Norddeutschlands. All diese Kunstwerke finden sich in guter Qualität abgedruckt und erläutert im Katalog, der hierdurch zugleich ein unverzichtbares Nachschlage- und Nachbereitungs-Werk der Ausstellungen im Landesmuseums Mainz ist.
Essays renommierter Wissenschaftler erläutern das Thema aus verschiedenen Perspektiven. Überwiegend großformatige Abbildungen veranschaulichen die farbgewaltige Darstellung des norddeutschen Himmels durch die Künstler.
Ein Stück norddeutscher Himmel. Emil Nolde und die „Brücke“ Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (Hrsg.), bearbeitet von Karoline Feulner
1. Auflage 2016, 144 Seiten, ca. 90 farbige Abb.
21 x 28 cm, Hardcover Michael Imhof Verlag, Petersberg, ISBN 978-3-7319-0332-1
19,90 € (Buchhandelsausgabe 24,95 € (D))
Mit Beiträgen von Dr. Eva Brachert (Mainz), Dr. Janina Dahlmanns (Berlin), Dr. Karoline Feulner (Mainz), Dr. Michael Fuhr (Flensburg), Maria Migawa M.A. (Flensburg), Dr. Philipp Reutter (Mainz) und Monika Uliarczyk M.A. (Mainz).
Verlag Michael Imhof Verlag GmbH & Co. KG ,Stettiner Straße 25, 36100 Petersberg
E-Mail: info@imhof-verlag.de, Tel.: 0661 2919166 0, Fax: 0661 2919166 9
Am 28. Mai 2016 wurde zum 15. Mal der Medienpreis für Sprachkultur der Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) im Wiesbadener Kurhaus verliehen.
Durch das Programm führte der bekannte Moderator, Schauspieler und deutsche Off-Sprecher Nick Benjamin, Musikalisch umrahmten Studierende der Wiesbadener Musikakademie unter Leitung von Christoph Nielbock die Veranstaltung.
Ein Videoteaser mit Bildern über die Arbeit der GfdS und die Kurstadt Wiesbaden stimmte die Gäste auf den Abend ein. Es folgten kurze Statements von Geschäftsführerin Dr. Andrea-Eva Ewels und GfdS-Vorsitzenden Professor Peter Schlobinski über die Spracharbeit der GfdS sowie über Bedeutung und Intention der Preis-Verleihung. So würden mit dem Medienpreis für Sprachkultur seit mehr als 20 Jahren Personen geehrt, die in ihren sprachlichen Äußerungen ein großes Gespür für die vielfältigen Möglichkeiten der deutschen Sprache bewiesen haben. Der Hans-Oelschläger-Preis der deutschen Gesellschaft für Sprachkultur wurde 2014 erstmalig vergeben. Er richtet sich an Journalistinnen und Journalisten in Rundfunk und Fernsehen, die durch entsprechende Sendungen das Empfinden für klares Deutsch stärken und den Sprachgebrauch kritisch beobachten. Der Alexander-Rhomberg-Preis, ins Leben gerufen von der Alexander-Rhomberg-Stiftung in Zusammenarbeit mit der Gesellschaft für deutsche Sprache, ist ein Preis zur Förderung des journalistischen Nachwuchses aus der Tagespresse.
Oberbürgermeister Sven Gerich unterstrich die Bedeutung der Arbeit der GfdS auch für Wiesbaden, und freute sich darüber, dass die Sprachgesellschaft ein neues Domizil in der Spiegelgasse beziehen konnte. Der Oberbürgermeister dankte für die am Vortag verliehene GfdS-Ehrenmitgliedschaft.
Nach einem anschließend ersten musikalischen Zwischenspiel von Leonie Steuer (Trompete) und Fabian Tischbirek (Klavier) mit einer Konzertetüde für Trompete und Klavier von Alexander Goedicke, begann die Verleihung der insgesamt vier Preise.
Alexander-Rhomberg-Preis 2016 an Dorothee Torebko
Der Alexander-Rhomberg-Preis 2016 ging an Dorothee Torebko. Mit dem Alexander-Rhomberg-Preis wird alle zwei Jahre ein besonders förderungswürdiger Nachwuchsjournalist oder eine besonders förderungswürdige Nachwuchsjournalistin im Alter bis zu 30 Jahren ausgezeichnet. Gewürdigt werden Arbeiten, die in der deutschsprachigen Tagespresse veröffentlicht worden sind; sie müssen besonderen Anforderungen des Stils und der Sprachkultur gerecht werden. Der Preis ist mit 5.000 Euro dotiert.
Dorothee Torebko ist 1986 in Deutsch Piekar (Polen) geboren und in Wesel aufgewachsen. Nach ihrem Studium der Angewandten Kulturwissenschaften an der Universität Lüneburg absolvierte sie ihr Volontariat bei der Märkischen Oderzeitung bei der sie seit 2013 als Sportredakteurin arbeitet.
Die Laudatio auf Dorothee Torebko hielt der vorherige Preisträger Mohamed Amjahid, Die Zeit. Verliehen wurde der Preis von Dr. Andrea-Eva Ewels.
Dorothee Torebko bedankte sich überglücklich und ein wenig stolz darauf, als Polin diesen deutschen Sprachpreis bekommen zu haben. Sie liebe die Kraft der Worte.
Dominique Bertrand (Sopran) und Christian Gerhard (Klavier) sorgten für ein weiteres wunderbares, perfektives musikalische Zwischenspiel mit „Adele: Take it all – Laith Al-Deen: Alles an dir“
Gleich zwei Videoteaser, eins über die Arbeit des legendären Journalisten Hans Oelschläger, das andere über die vielfältige Arbeit des Nachrichtenjournalisten und RTL-Chefmoderators Peter Kloeppel, läuteten die Verleihung des Hans Oelschläger-Preis der GfdS 2016 an Peter Kloeppel ein..
Hans-Oelschläger-Preis 2016 an Peter Kloeppel
Der Hans-Oelschläger-Preis ist eine Auszeichnung „für klares Deutsch und eine kritische Betrachtung des Sprachgebrauchs“. In der Begründung der Jury hieß es unter anderem: „Nachrichtensprache hat den Anspruch, sowohl einfache Informationen als auch komplexe Sinnzusammenhänge präzise, dabei jederzeit kurz und verständlich dazustellen. Dem Nachrichtenjournalisten Peter Kloeppel ist es gelungen, in den langen Jahren als Moderator und Anchorman von RTL-Aktuell eine alltagsnahe und verständliche Sprache zu finden, mit der er – auch in publizistischen Stresssituationen – komplexe Themen einem breiten Publikum zugänglich macht. Durch seine klare Sprache weckt er Aufmerksamkeit auch für schwierige oder trockene Themen, und er versteht es, seine Texte beim ersten Mal des Hörens erfassbar zu machen. Damit vereint Kloeppel Fähigkeiten in sich, die besonders in einem so flüchtigen Medium wie dem Fernsehen von größter Bedeutung sind.“
Iris Buck, Stiftungsmanagerin im Deutschen Stiftungszentrum, hielt die Laudatio auf den Preisträger:
Peter Kloeppel, Jahrgang 1958, arbeitet seit 1985 für den Privatsender RTL. 1992 wurde er Chefmoderator der Hauptnachrichten „RTL aktuell“. Zwischen 2004 und 2014 war er Chefredakteur des Senders. Nach seinem Rücktritt blieb er Chefmoderator. Kloeppel gründete 2001 die RTL-Journalistenschule und leitet sie.
Prof. Dr. Peter Schlobinski und Dr. Andrea-Eva Ewels nahmen die Preisverleihung vor.
In seiner Danksagung freute sich Peter Kloeppel über den Oelschläger-Preis besonders deswegen, da dieser Preis auszeichne, was „wir Journalisten als unser Handwerkszeug bezeichneten: unsere geschriebene und gesprochene Sprache.“
Vor der folgenden doppelten Verleihung des Medienpreises für Sprachkultur 2016 servierten David Geier, Tim Speckhardt, Johannes Kastl und Christian Gerhard (Klavier) mit Carl Orff‘s „Die Kluge – Szenen der drei Strolche“ und „ Als die Treue ward geboren“ ein besonders köstliches musikalisches Häppchen.
Medienpreis für Sprachkultur 2016
Der Medienpreis für Sprachkultur 2016 wurde anschließend an Dieter Hallervorden und Andreas Burani verliehen.
Medienpreis für Sprachkultur 2016 an Dieter Hallervorden
Dieter Hallervorden erhielt den Medienpreis für Sprachkultur 2016 unter anderem, da er sich, laut Jury, seit Jahrzehnten darauf verstünde, „die deutsche Sprache auf vielfältigste Weise zu nutzen.“ Wörtlich heißt es weiter:„Er ist Kabarettist, Schauspieler, Sänger, Synchronsprecher und Moderator. In jedem seiner Berufe steht die deutsche Sprache im Vordergrund und mit ihr spielt er wie auf seiner persönlichen Klaviatur: Lustig, geistreich, tiefsinnig und provozierend sind nur einige der von ihm bedienten Tasten. Dabei lebt er die deutsche Sprache, arbeitet auch mit Dialekten und schaffte es sogar, neue, kreative Wortschöpfungen deutschlandweit populär zu machen. Zu geflügelten Worten wurden etwa ‚Palim palim‘ und ‚Zumsel‘, sie boten Gesprächsstoff für so manche Schulhofgeneration und sind noch heute fest mit der Person Hallervordens verbunden. Doch Hallervorden kann auch ernsthaft, ist politisch und eckt manchmal an. Seit 2010 ist er verstärkt in tiefsinnigen TV- und Kinofilmen zu sehen. Hallervorden gilt als einer der letzten großen Unterhalter seiner Art. Seit Jahren setzt er sich mit einem eigenen Kleinkunstfestival intensiv für den Nachwuchs ein und leitet seit 2008 das altehrwürdige Berliner Schlosspark Theater.“
Die Laudatio auf Dieter Hallervorden hielt der legendäre Herbert Feuerstein, Journalist, Kabarettist und Entertainer. Den Preis verliehen anschließend Prof. Dr. Peter Schlobinski und Dr. Andrea-Eva Ewels.
In seiner Danksagung forderte Dieter Hallervorden unter anderem das Recht auf kostenfreien, zeitlich unbegrenzten deutschen Sprachunterricht für Migranten und Flüchtlinge aller Altersgruppen. Zudem plädierte er, die deutsche Sprache als schützenswertes Gut ins Grundgesetz aufzunehmen. Zudem wandte sich der Kabarettist gegen einen weiteren inflationären und unsinnigen Gebrauch von Anglizismen dort, wofür es eindeutigere und präzisere deutsche Wörter gäbe.
Tubaphonismus nannten Dominik Biedermann, Max Schmauss und Roland Vanecek (Tuba) ihr originelles Dicke-Backen-Intermezzo, um auf den zweiten Preisträger Andreas Bourani einzustimmen.
Medienpreis für Sprachkultur 2016 an Andreas Bourani
Andreas Bourani erhielt den Medienpreis für Sprachkultur 2016, da er nicht nur Musiker, sondern auch Poet sei. Andreas Bourani begann seine Musiker-Karriere mit deutschen Liedern und er singt auch heute noch ausschließlich auf Deutsch. Dies ermöglicht ihm, das auszudrücken, was ihn bewegt, denn er ist nach eigener Aussage „sehr verliebt in die deutsche Sprache, weil sie für jedes Gefühl, das es gibt, ein Wort bietet“.
So ist Bourani nicht nur Musiker, sondern auch Poet. Seine Lieder zeichnen sich durch eine so klare, gefühlvolle und einfühlsame Sprache aus, dass den Zuhörern nicht nur jene Emotionen vermittelt werden, die der Sänger verspürt, sondern diese auch in ihnen selbst geweckt werden. Durch seine Musik schafft Bourani eine Nähe zu seinen Zuhörern, die nur möglich ist, weil er sich der gemeinsamen Sprache bedient. Mit seinen Texten gelingt es ihm, Abermillionen Zuhörer ungeachtet der Altersgruppe zu berühren und zu begeistern.
So klar und verständlich ist Bouranis Sprache, dass seine Lieder bereits von vielen Deutschlern-Plattformen, u. a. dem Goethe-Institut, als Lerngrundlagen verwendet werden.
Die Laudatio auf Andreas Bourani hielt Bärbel Schäfer, Moderatorin und Produzentin. Verliehen wurde der Preis an Andreas Bourani von Prof. Dr. Peter Schlobinski und Dr. Andrea-Eva Ewels.
Andreas Bourani bedankte sich unter anderem mit einem „Geständnis“, nämlich besonders gern in Baumärkten nach ungewöhnlichen Wörtern und skurrilen Begriffen zu suchen. Er liebe zudem, präzise zu formulieren und die Macht der Worte, wobei es eines gäbe, was ohne Frage und Antwort auskomme, und das hieße: „Danke!“.
Mit „STUBERNIC“ von Marc Ford lassen Matthias Scholz, Lennart Siebers und Tobias Messerschmidt die gelungene Festveranstaltung auf ihrem Marimbaphon– sensationell ausklingen.