Gutenberg-Preis 2016 der Internationalen Gutenberg-Gesellschaft und der Stadt Mainz

Der Oberbürgermeister der Stadt Mainz und Präsident der Gutenberg-Gesellschaft Michael Ebling überreicht den Gutenberg-Preis 2016  an den Präsidenten des Goethe-Instituts Klaus-Dieter Lehmann. Foto: Diether v. Goddenthow, © massow-picture
Der Oberbürgermeister der Stadt Mainz und Präsident der Gutenberg-Gesellschaft Michael Ebling überreicht den Gutenberg-Preis 2016 an den Präsidenten des Goethe-Instituts Klaus-Dieter Lehmann. Foto: Diether v. Goddenthow, © massow-picture

(rap) – Den Gutenberg-Preis der Internationalen Gutenberg-Gesellschaft und der Stadt Mainz erhält 2016 der herausragende Kulturmanager, Bibliothekar und Bücherliebhaber Prof. Dr. Klaus-Dieter Lehmann (München).

Der Preis wird in einem Festakt im Rathaus der Stadt Mainz am Sonntag, 26. Juni 2016 um 12.30 h verliehen. Die Laudatio hält der Chefredakteur des ZDF, Dr. Peter Frey.

Die Jury begründet ihre Entscheidung u.a. mit seinen großartigen Verdiensten um die Zusammenführung der Deutschen Bücherei in Leipzig und der Deutschen Bibliothek in Frankfurt (zusammen mit dem Deutschen Musikarchiv Berlin) zur heutigen „Deutschen Nationalbibliothek“. Als Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz in Berlin (1999-2007) hat er sich vielfältig für den Erhalt von Kulturgütern wie dem Pergamon-Museums und die Rekonstruktion der Staatsbibliothek zu Berlin eingesetzt.

Als heutiger Präsident des Goethe-Institutes ist Klaus-Dieter Lehmann einer der wegweisenden Vermittler von deutscher Sprache und Kultur im Ausland und als Förderer von Sprachkursen für Asylsuchende und Flüchtlinge an vorderer Front tätig ist.

Nach eigener Aussage ist Prof. Lehmann bei seinem vielfältigen kulturellen Engagement immer ein „Büchermensch“ geblieben, der u.a. bis heute im Stiftungsbeirat des Museums für Druckkunst in Leipzig tätig ist. Als Ehrenvorsitzender des Verbandes der deutschen Bibliothekare und des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels sowie als Komiteemitglied des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels ist Lehmann zudem mit dem Buch und der Buchbranche engstens verbunden.

Der Präsident der Internationalen Gutenberg-Gesellschaft und Mainzer Oberbürgermeister Michael Ebling: „Wir freuen uns außerordentlich, dass nach der renommierten amerikanischen Buchwissenschaftlerin Elizabeth Eisenstein 2012 und dem herausragenden italienischen Schriftsteller Umberto Eco 2014 in diesem Jahr ein weltweit agierender Bibliothekar und Kulturmanager mit dem wichtigsten Preis in Erinnerung an den größten Sohn der Stadt Mainz und den Vater der ersten Medienrevolution, Johannes Gutenberg, ausgezeichnet wird“

Setbesuch in Frankfurt mit Judy Winter, Jessica Schwarz und Christoph Letkowski

Christoph Letkowski, Judy Winter, Hans Joachim Mendig von HessenFilm, Jessica Schwarz, Staatsminister Boris Rhein und Regisseur Pepe Danquart am Frankfurter Filmset von "Auf der anderen Seite ist das Gras viel grüner" Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow
Christoph Letkowski, Judy Winter, Hans Joachim Mendig von HessenFilm, Jessica Schwarz, Staatsminister Boris Rhein und Regisseur Pepe Danquart am Frankfurter Filmset von „Auf der anderen Seite ist das Gras viel grüner“ Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow

Kunst- und Kulturminister Boris Rhein und Hans Joachim Mendig beim Setbesuch des neuen Films von Regisseur und Oscar-Preisträger Pepe Danquart auf dem Dach des ehemaligen Gebäudes der Hypovereinsbank in Frankfurt.

Die Hessische Filmförderung unterstützt die deutsche Filmproduktion „Auf der anderen Seite ist das Gras viel grüner“ mit den Schauspielern Jessica Schwarz, Christoph Letkowski und Judy Winter mit 800.000 Euro. Aus diesem Anlass besuchten  Kunst- und Kulturminister Boris Rhein und Hans Joachim Mendig, Geschäftsführer von HessenFilm,  am 27. Juni 2016 die Dreharbeiten in Frankfurt. Mit dabei am Set waren neben Regisseur Pepe Danquart und seinen Darstellern Jessica Schwarz, Christoph Letkowski und Judy Winter auch die Produzenten Alexander Thies, Gabriele Jung und Clemens Schaeffer sowie Redakteurin Claudia Grässel. Seit dem 31. Mai laufen die Dreharbeiten in Hessen zu „Auf der anderen Seite ist das Gras viel grüner“ zu dessen hochkarätigem Ensemble auch Felix Klare, Juliane Köhler, Milan Peschel, Adnan Maral und Oliver Korittke gehören.

Auf der anderen Seite ist das Gras viel grüner: Roman (Allgemeine Reihe. Bastei Lübbe Taschenbücher). Köln 2012, ISBN-13: 978-3404167951,  8, 99 Euro
Auf der anderen Seite ist das Gras viel grüner: Roman (Allgemeine Reihe. Bastei Lübbe Taschenbücher). Köln 2012, ISBN-13: 978-3404167951, 8, 99 Euro

Nach dem gleichnamigen Bestseller von Erfolgsautorin Kerstin Gier (u.a. „Rubinrot“, „Saphirblau“) erzählt die Liebeskomödie „Auf der anderen Seite ist das Gras viel grüner“ von Regisseur Pepe Danquart die Geschichte einer Liebe unter ungewöhnlichen Vorzeichen: Die Beziehung zwischen Kati (Jessica Schwarz) und Felix (Felix Klare) ist im Alltagstrott versunken. Als Kati Mathias (Christoph Letkowski) kennenlernt, verändert sich ihr Leben. Durch einen Unfall macht Kati einen unerklärlichen Zeitsprung von fünf Jahren in die Vergangenheit – es ist der Tag, bevor sie Felix zum ersten Mal begegnet. Nun will die junge Frau alles richtig machen.

Hauptdarstellerin Jessica Schwarz mit Kunst- und Kultusminister Boris Rhein. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow
Hauptdarstellerin Jessica Schwarz mit Kunst- und Kultusminister Boris Rhein. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow

Kunst- und Kulturminister Boris Rhein: „Ich freue mich, dass Oscar-Preisträger Pepe Danquart seinen neuen Kinofilm  komplett in Hessen dreht. Das zeigt deutlich, dass der Filmstandort Hessen immer attraktiver wird und wir auf einem guten Weg sind, mehr Filme in Hessen sowie mehr Filme aus Hessen zu produzieren. Wir wollen die Standortbedingungen und die innovativen Kräfte in der hessischen Film- und Medienbranche stärken, die Auftragslage in Hessen weiter verbessern und damit die Beschäftigung für Kreative und Filmschaffende sichern. Deshalb fördern wir den Film mit 800.000 Euro.“

Drehorte sind  neben Frankfurt und Wiesbaden  auch Offenbach, Hattersheim und Darmstadt.

Im Jahr 2015 hat Hessen mit der Gründung der HessenFilm und Medien GmbH eine solide Basis für eine moderne und serviceorientierte Filmförderung geschaffen. Die von der Landesregierung und der Filmbranche unisono geforderte Bündelung von wirtschaftlicher und kultureller Filmförderung ist seit 1. Januar 2016 umgesetzt.

In diesem Jahr verfügt die HessenFilm und Medien GmbH über einen Förderetat in Höhe von 6,765 Millionen Euro. Diese Summe setzt sich zusammen aus fünf Millionen Euro Bürgschaftsmitteln der WI-Bank, 1,015 Millionen Euro originären Landesmitteln sowie 750.000 Euro des Hessischen Rundfunks.

 

KÜNSTLER AUS GANZ DEUTSCHLAND SEHEN RHEINHESSEN – Ausstellung im Forum der Mainzer Volksbank bis zum 26. August 2016

Uwe Abel, Vorstandsvorsitzender der MVB, begrüßt die rund 200 Gäste zum überregionalen Künstler-Symposium Rheinhessen. Foto: © massow-picture
Uwe Abel, Vorstandsvorsitzender der MVB, begrüßt die rund 200 Gäste zum überregionalen Künstler-Symposium Rheinhessen. Foto: © massow-picture

Ein besonderes Geschenk zum rheinhessischen Jubiläum. Die Mainzer Volksbank (MVB) und der Kunstverein Eisenturm Mainz machten der Region Rheinhessen zum 200-jährigen Jubiläum schon 15 Tage vor dem eigentlichen Festakt ein ganz besonderes Geschenk.

Mit der Ausstellung „Das Rheinhessen-Symposium“ zeigt die MVB für die kommenden neun Wochen Kunstwerke von 16 überregionalen Künstlerinnen und Künstlern, die Rheinhessen auf Ihre ganz eigene Art interpretiert haben. Rund 200 Gäste sind zur Ausstellungseröffnung ins MVB-Forum nach Mainz gekommen und konnten die ersten Blicke auf die imposante Kunstausstellung werfen. Uwe Abel, Vorstandsvorsitzender der MVB, freute sich über die zahlreichen Besucher und beschrieb das einzigartige Geschenk an Rheinhessen mit ebenso freudigen Worten: „Die Ausstellung zeigt, wie vielfältig und eindrucksvoll Rheinhessen sein kann. Sie macht die Region erfahrbar und deshalb freue ich mich, dass die MVB ein so inspirierendes und kreatives Geschenk machen kann.“

© mvb-bank
© mvb-bank

Auch Dietmar Gross, Vorsitzender des Kunstverein Eisenturm Mainz und Kurator der Ausstellung, ist begeistert über die Qualität und Vielfalt der Ausstellung: „Ein Gesamtkunstwerk aus unterschiedlichen gestalterischen Positionen, die in ihrer Vielschichtigkeit und Ambivalenz das Selbstverständnis dieses Landstriches transparent machen. Den Künstlern gilt mein Dank, denn dieses Projekt wäre ohne sie nie möglich gewesen.“ 13 Künstler waren anwesend. Dietmar Gross stellte sie kurz vor und bat sie nach vorne zu kommen (siehe letztes Bild, unten).

Kunsthistoriker Dr. Otto Martin-Foto: © massow-picture
Kunsthistoriker Dr. Otto Martin-Foto: © massow-picture

Der bekannte Kunsthistoriker Dr. Otto Martin führte anschließend die anwesenden Gäste  in die künstlerischen Interpretationen der gezeigten Werke ein. Er machte dabei sehr kenntnisreich und auf ganz unterschiedliche Art und Weise deutlich, wie die Mentalität der in Rheinhessen lebenden Menschen und ihre Haltung ihrer Heimat gegenüber in den Kunstwerken sinnlich erfahrbar gemacht wurden. „Schaut man sich die Werke der 16 Künstlerinnen und Künstler an, so erkennt man die Einzigartigkeit unserer Region, die in jedem Werk auf ganz eigene Art und Weise ihre Bedeutung gefunden hat. Ob landschaftlich, kulturell oder menschlich – Rheinhessen ist mehr als ein Name oder eine Region. Es ist ein Gefühl, eine Stimmung sowie ein Ausdruck und Eindruck zugleich. Jeder, der hier lebt oder zu Gast ist, spürt das.

Heike Negenborn: Blick vom Wißberg Foto: © massow-picture
Heike Negenborn: Blick vom Wißberg Foto: © massow-picture

„Heike Negenborn hat ihre Beiträge am Wißberg angesiedelt, einer für die rheinhessische Hügellandschaft typische Erhebung zwischen Sprendlingen, St. Johann und Wolfsheim. In beiden Bilder verbindet Negenborn Himmel und Erde miteinander, um ihre ästhetische Verklammerung aufzuzeigen. Wolken dominieren. Sie wirken beinahe bedrohlich (…)“

Felix Roth Felder bei Badenheim  Foto: © massow-picture
Felix Roth Felder bei Badenheim Foto: © massow-picture

„Licht und Dynamik prägen Felix Roths Blick auf die „Felder von Badenheim“, einer Weinbaugemeinde östlich von Bad Kreuznach. Roth führt dem Betrachter ein farbiges Panorama vor Augen. Weinberg inklusive. Er ist ein moderner Landschaftsmaler mit Hang zur ‚Überraschung‘ (…)“

Ohne Menschen kommt Susanne Mull aus. Sie unterstreicht den Aspekt der „technischen Landwirtschaft“, indem sie einen teilautomatisierten Vollernter mit Flutlicht-Scheinwerfern, von hinten kommend, sogar nachts durch die  Rebreihen „pflügen“ lässt (…)

Marc Taschowsky. Köpfe Foto: © massow-picture
Marc Taschowsky. Köpfe Foto: © massow-picture

„Taschowsky bleibt bei seinen Köpfen nahe am Original. Der Betrachter soll nicht lange grübeln müssen, um wen es sich auf den Bildern handelt. Farblich gestaltet er die Köpfe nach eigenem Belieben, also frei. Er steht damit in der Tradition der Pop-Art-Malerei (…)“

 

Impulswoche in Rheinhessen

Im Sommer 2015 wurden 15 Künstler zu einer Impulswoche nach Rheinhessen eingeladen, um der Identität der Region nachzuspüren und die Eindrücke in Kunstwerke zu bannen. Die Werke des sechzehnten Künstlers, Guido Ludes, werden post mortem ausgestellt. Er verstarb im Jahr 2014, beeindruckt aber noch heute durch seine imposanten Werke zu Rheinhessen.

Die Ausstellung wurde am 23. Juni 2016 offiziell eröffnet
Sie ist noch bis zum 26. August  im MVB-Forum, Neubrunnenstraße 2, 55116 Mainz, zu sehen: Von Montag bis Freitag, 9:00 bis 18:00 Uhr, können die Werke von Andreas Mattern, Bern Koblischeck, Dagmar C. Ropertz, Felix Roth, Heike Negenborn, Marc Taschowsky, Martin Kosa, Michael Apitz, Philipp H. Steiner, Ralf Scherfose, Susanne Maurer, Sven Schalenberg, Susanne Mull, Sebastian Walter-Lilienfein, Karol Rousin und Guido Ludes (†) in Augenschein genommen werden.

Neben Dietmar Groß, Dr. Otto Martin waren 13 Künstler bei der Eröffnung anwesend: Andreas Mattern, Bern Koblischeck, Dagmar C. Ropertz, Felix Roth, Heike Negenborn, Marc Taschowsky, Martin Kosa, Michael Apitz, Philipp H. Steiner, Ralf Scherfose, Susanne Maurer, Sven Schalenberg, Susanne Mull, Sebastian Walter-Lilienfein, Karol Rousin.  Foto: © massow-picture
Neben Dietmar Groß, Dr. Otto Martin waren 13 Künstler bei der Eröffnung anwesend: Andreas Mattern, Bern Koblischeck, Dagmar C. Ropertz, Felix Roth, Heike Negenborn, Marc Taschowsky, Martin Kosa, Michael Apitz, Philipp H. Steiner, Ralf Scherfose, Susanne Maurer, Sven Schalenberg, Susanne Mull, Sebastian Walter-Lilienfein, Karol Rousin. Foto: © massow-picture

Sonderausstellung „Die Kunst von Aardman“ Filmreihe von Freitag, 1., bis Freitag, 29. Juli 2016 im Filmmuseum Frankfurt

Seit 40 Jahren begeistern die Helden des Animationsstudios Aardman große und kleine Filmfans auf der ganzen Welt. Vom 12. Juni an sind sie in der aktuellen Sonderausstellung Die Kunst von Aardman im Deutschen Filmmuseum zu Gast. Die berühmtesten unter ihnen, der Erfinder Wallace mit seinem Hund Gromit sowie das freche Schaf Shaun, sind im Juni auch im Kino des Deutschen Filmmuseums auf der Leinwand zu sehen.

Freitag, 01. Juli 2016, 14:30 Uhr; Sonntag, 03. Juli 2016, 15 Uhr
SHAUN THE SHEEP, THE MOVIE Shaun das Schaf – Der Film
Großbritannien/Frankreich 2014. R: Mark Burton, Richard Starzak
Animationsfilm. 85 Min. DCP. o.D.
Shaun das Schaf treibt es mit dem Unfug so weit, dass der Bauer die Farm verlassen muss. Sofort macht sich die Schafherde zusammen mit Hund Bitzer auf in die Großstadt, um ihn zurückzuholen. 20 Jahre nach dem ersten Auftritt von Shaun im Kurzfilm WALLACE & GROMIT: A CLOSE SHAVE (GB 1995) schaffte das freche Schaf erfolgreich den Sprung auf die Kinoleinwand.

Freitag, 15. Juli 2016, 20:30 Uhr
AARDMAN-KURZFILMPROGRAMM
Großbritannien 1983-1996. R: Peter Lord, Nick Park u.a.
Animationsfilme. Gesamtlänge ca. 80 Min. 35mm. OmU
CREATURE COMFORTS (GB 1989. 6 Min.), WAT’S PIG (GB1996. 11 Min.), EARLY BIRD (GB 1983. 5 Min.), HEAT ELECTRIC (GB 1990. Werbespot), WAR STORY (GB 1989. 5 Min.), MY BABY JUST CARES FOR ME (GB 1996. 5 Min.), NOT WITHOUT MY HANDBAG (GB 1993. 12 Min.) POP (GB 1991. 3 Min.), A CLOSE SHAVE (GB 1995. 31 Min.)
In den vergangenen 40 Jahren wurden bei Aardman mehr als 70 Kurzfilme realisiert. Die Auswahl dieses Programms zeigt neun von ihnen, darunter CREATURE COMFORT, der Aardman den ersten Oscar® bescherte.

Donnerstag, 28. Juli 2016, 18 Uhr; Freitag, 29. Juli 2016, 20:30 Uhr
CHICKEN RUN Chicken Run – Hennen rennen
Großbritannien 2000. R: Peter Lord, Nick Park
Animationsfilm. 81 Min. Blu-ray. OmU
Das Huhn Ginger und seine Mithühner sind auf der Farm von Mr und Mrs Tweedy gefangen. Als der amerikanische Hahn Rocky eintrifft, scheint sich eine neue Chance aufzutun, aus dem Hühnerlager zu fl iehen. Doch Rocky ist dabei nicht so hilfreich, wie es zunächst scheint. CHICKEN RUN ist der erste Spielfilm, den Aardman auf die große Leinwand brachte.

Weitere Filme im Kinderkino
Freitag, 8., bis Sonntag, 31. Juli 2016

Zwei Kinder, die sich gegen die hohen Ansprüche ihrer Eltern zur Wehr setzen und ein Kinderfilm-Klassiker nach der Romanvorlage von Erich Kästner: das Kinderkino im Juli.

Freitag, 08. Juli 2016, 14:30 Uhr; Sonntag, 10. Juli 2016, 15 Uhr
ZWEI KLEINE HELDEN
Schweden 2002. R: Ulf Malmros. D: Ariel Petsonk, Zamand Hägg, Michael Nyqvist. 88 Min. 35mm. DF. Empfohlen ab 6 Jahren
Sein Vater will aus dem zehnjährigen Marcello einen Profi -Fußballer machen und seiner Mutter zuliebe singt er im Kirchenchor. Dabei mag Marcello weder Fußball spielen noch singen! In der Schule wird er immer wieder ausgelacht und geärgert. Als Fatima, eine libanesische Palästinenserin, mit ihrer Familie im Nachbarhaus einzieht, freunden sich die beiden an und helfen sich gegenseitig, ihre Träume zu erfüllen.

Freitag, 15. Juli 2016, 14:30 Uhr; Sonntag, 17. Juli 2016, 15 Uhr
DAS DOPPELTE LOTTCHEN
BRD 1950. R: Josef von Báky. D: Jutta Günther, Isa Günther, Antje Weisberger. 105 Min. DCP. Empfohlen ab 7 Jahren
Lotte und Luise staunen nicht schlecht, als sie sich eines Tages in einem Ferienheim gegenüberstehen. Sie kennen sich nicht, sehen einander aber zum Verwechseln ähnlich. Klar, sie müssen Zwillinge sein! Kurzerhand beschließen sie, sich „auszutauschen“. Lotte geht als Luise zum Vater, Luise als Lotte zur Mutter. Doch das klingt einfacher, als es ist: Schließlich ist der Vater Dirigent in Wien und die Mutter arbeitet als Redakteurin in München.

Freitag, 22. Juli 2016, 14:30 Uhr; Sonntag, 24. Juli 2016, 15 Uhr;
Freitag, 29. Juli 2016, 14:30 Uhr; Sonntag, 31. Juli 2016, 15 Uhr
DER KLEINE PRINZ
Frankreich/Kanada 2015. R: Mark Osborne
Animationsfilm. 110 Min. DCP. DF. Empfohlen ab 9 Jahren

Ein Mädchen wird von seiner alleinerziehenden Mutter auf Leistung getrimmt: Ein Stundenplan regelt den Tagesablauf, das Leben der beiden ist auf Erfolg ausgelegt. Eines Tages landet ein Papierflieger im Zimmer des Mädchens und weist ihm den Weg zu ihrem alten Nachbarn. Die beiden freunden sich an und der Nachbar erzählt seine Geschichte: Er war einst Pilot und traf nach einem Absturz in der Wüste auf den kleinen Prinzen. Das Mädchen taucht in die magische Welt der Erzählung ein und erstreitet sich nach und nach auch im Alltag das Recht, Kind sein zu dürfen. Der Film bedient sich zweier unterschiedlicher Animationstechniken: Während der Großteil des Films computeranimiert ist, wurde der kleine Prinz mittels Stop-Motion-Technik zum Leben erweckt.

Leiter der Alten Nationalgalerie Berlin wird Nachfolger von Max Hollein (Städel, Liebighaus und Schirn)

Die Personalunion der Leitung von Städel, Liebieghaus und Schirn wird mit Dr. Philipp Demandt, dem Leiter der Alten Nationalgalerie der Staatlichen Museen zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz möglich.

Mit Dr. Philipp Demandt folgt Max Hollein eine Persönlichkeit nach, die unzweifelhaft dieser wahrscheinlich anspruchsvollsten Leitungsfunktion im deutschen Kulturleben gewachsen ist. Er hat bislang eines der herausragenden Museen in Deutschland geleitet und verfügt durch seinen beruflichen Werdegang über sehr unterschiedliche Führungserfahrungen, die auch besonderes kommunikatives Geschick erfordert haben. Dr. Philipp Demandt ist für die gemeinsame Leitung der drei Institutionen, bei Wahrung ihrer jeweiligen Besonderheit, geradezu prädestiniert“, erklärte Kulturdezernent Felix Semmelroth.

Carolin Emcke erhält den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels 2016

Foto © Andreas Labes
Foto © Andreas Labes

Der Stiftungsrat des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels hat die deutsche Journalistin und Publizistin Carolin Emcke zur diesjährigen Trägerin des Friedenspreises gewählt. Das gab Heinrich Riethmüller, Vorsteher des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, auf der Hauptversammlung des Verbandes in Leipzig bekannt. Die Verleihung findet zum Abschluss der Frankfurter Buchmesse am Sonntag, 23. Oktober 2016, in der Paulskirche in Frankfurt am Main statt und wird live im Fernsehen übertragen. Der Friedenspreis wird seit 1950 vergeben und ist mit 25.000 Euro dotiert.

In der Begründung des Stiftungsrats heißt es: „Den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels verleiht der Börsenverein im Jahr 2016 an Carolin Emcke und ehrt damit die Journalistin und Publizistin, die mit ihren Büchern, Artikeln und Reden einen wichtigen Beitrag zum gesellschaftlichen Dialog und zum Frieden leistet. Ihre Aufmerksamkeit gilt dabei besonders jenen Momenten, Situationen und Themen, in denen das Gespräch abzubrechen droht, ja nicht mehr möglich erscheint. Carolin Emcke setzt sich schwierigen Lebensbedingungen aus und beschreibt – vor allem in ihren Essays und ihren Berichten aus Kriegsgebieten – auf sehr persönliche und ungeschützte Weise, wie Gewalt, Hass und Sprachlosigkeit Menschen verändern können. Mit analytischer Empathie appelliert sie an das Vermögen aller Beteiligten, zu Verständigung und Austausch zurückzufinden. Das Werk von Carolin Emcke wird somit Vorbild für gesellschaftliches Handeln in einer Zeit, in der politische, religiöse und kulturelle Konflikte den Dialog oft nicht mehr zulassen. Sie beweist, dass er möglich ist, und ihr Werk mahnt, dass wir uns dieser Aufgabe stellen müssen.“

Carolin Emcke, geboren am 18. August 1967 in Mülheim an der Ruhr, lebt als freie Publizistin in Berlin. Sie studierte ab 1987 Philosophie, Politik und Geschichte in London, Frankfurt am Main und an der Harvard University. Ihre Doktorarbeit „Kollektive Identitäten. Sozialphilosophische Grundlagen“ wurde 2000 im Campus Verlag veröffentlicht.

Von 1998 bis 2006 arbeitete Carolin Emcke als festangestellte Redakteurin beim Nachrichtenmagazin DER SPIEGEL. Ab 1999 bereiste sie als Auslandsredakteurin zahlreiche Krisenregionen und berichtete unter anderem aus dem Kosovo, Afghanistan, Pakistan, Irak und dem Gaza-Streifen. Aus den Briefen, die sie zwischen 1999 und 2003 an ihre Freunde schrieb, entstand 2004 ihr erstes Buch „Von den Kriegen – Briefe an Freunde“ (S. Fischer Verlag).

2003 bis 2004 ging Carolin Emcke für ein Jahr als Visiting Lecturer an die Yale University und lehrte unter anderem über „Theorien der Gewalt“. Seit 2004 kuratiert und moderiert sie zudem die monatliche Diskussionsreihe „Streitraum“ an der Berliner Schaubühne. Von 2007 bis 2014 arbeitete sie als freie Autorin für DIE ZEIT und veröffentlichte Reportagen aus dem Irak, Haiti, dem Gazastreifen sowie zahlreiche Essays. Seit Oktober 2014 schreibt sie für die Wochenendausgabe der Süddeutschen Zeitung eine wöchentliche Kolumne.

Carolin Emcke wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, unter anderem mit dem Lessing-Preis des Freistaats Sachsen (2015), dem Johann-Heinrich-Merck-Preis für literarische Kritik und Essay (2014) und dem Theodor-Wolff-Preis (2008). 2010 wurde sie zur Journalistin des Jahres gewählt. Im Oktober 2016 wird mit „Gegen den Hass“ eine essayistische Auseinandersetzung mit dem Rassismus, dem Fanatismus und der Demokratiefeindlichkeit erscheinen.

PIONIERE DES COMIC. EINE ANDERE AVANTGARDE ab 23. Juni 2016 in der Schirn Frankfurt

Foto: Diether v. Goddenthow
Foto: Diether v. Goddenthow

Spektakulär, groß und in Farbe, eroberte der Comic ab 1897 sein Publikum. Bürgertum, Arbeiterklasse und ein Heer von Einwanderern waren gleichermaßen fasziniert von den unbekannten Seherfahrungen, die ihnen in den US-amerikanischen Tageszeitungen begegneten. Die Schirn Kunsthalle Frankfurt präsentiert vom 23. Juni bis 18. September 2016 die erste umfassende Themenausstellung zu den „Pionieren des Comic“, die experimentierfreudig und progressiv die künstlerischen und inhaltlichen Maßstäbe des frühen Comics setzten. Die Ausstellung stellt sechs für die Kulturgeschichte des Comics herausragende, vornehmlich USamerikanische Zeichner vor: Winsor McCay, Lyonel Feininger, Charles Forbell, Cliff Sterrett, George Herriman und Frank King. Unvergessen sind Herrimans absurder Humor in Krazy Kat (ab 1913), die surrealistischen und expressionistischen Bildwelten von McCay (ab 1904) und Sterrett (ab 1912), Feiningers Comic-Serien für die Chicago Tribune (1906/07) oder der über drei Jahrzehnte in Echtzeit erzählte Comic Gasoline Alley von King (ab 1921). Mit Forbells Gesamtkunstwerk Naughty Pete (1913) kann in der Schirn außerdem ein vergessener Zeichner wiederentdeckt werden.

Die Verbreitung des Comics im frühen 20. Jahrhundert basierte auf dem kometenhaften Aufstieg der Zeitung. Immer leistungsstärkere Druckmaschinen und der sinkende Papierpreis machten sie finanziell erschwinglich. Dies führte zu einer Explosion und Demokratisierung der Bilder und schuf mit den darin enthaltenen Comic-Beilagen das erste Bildmassenmedium der Geschichte. Ein einziges New Yorker Verlagshaus konnte mit nur einer Zeitungsausgabe täglich ein Millionenpublikum erreichen. Um sich von der Konkurrenz abzusetzen, legten findige Verleger wie zuerst Joseph Pulitzer (1847–1911) den Sonntagszeitungen Magazin-Supplements bei, darunter auch solche mit Comics – groß und in Farbe gedruckt. Zusammen mit den Ein-ZeilenStreifen in den Werktagsausgaben bildeten diese Comic-Strips die Königsdisziplin, der erst in den späten 1930er-Jahren das heute geläufige Comic-Book (Comic-Heft) folgte. Im hart umkämpften Zeitungsmarkt bedeutete Comic Macht. Der Wachstum oder Niedergang einer Zeitung entschied sich nicht mit der Qualität der Leitartikel, den Wirtschaftsnachrichten oder dem Sportteil, sondern mit der Popularität ihrer Comic-Strips. So wurde der legendäre Zeitungskrieg von 1895 bis 1898 zwischen Pulitzer und William Randolph Hearst (1863–1951) über die ComicBeilagen ausgetragen. Der frisch aus San Francisco nach New York gekommene Verleger Hearst warb Pulitzer 1891 etwa dessen gesamten Zeichnerstab ab, um sein eigenes Zeitungsimperium zu stärken.

Pioniere des Comic. Eine andere Avantgarde, Ausstellungsansicht.  © massow-picture
Pioniere des Comic. Eine andere Avantgarde, Ausstellungsansicht. © massow-picture

Die Ausstellung „Pioniere des Comic“ zeigt mehr als 200 seltene Comic-Seiten von 1905 bis in die 1940er-Jahre, darunter viele sehr seltene Originalzeichnungen der Comic-Künstler, von denen die Mehrzahl in der Schirn erstmals öffentlich zu sehen ist. Auch Wechselwirkungen zwischen Comic-Werken und Entwicklungen der bildenden Kunst jener Zeit werden deutlich. Von den ehemals Millionen Comic-Seiten der Pionierjahre sind heute nur noch wenige Exemplare erhalten. Engagierte Privatsammler erkannten rechtzeitig – entgegen der öffentlichen Meinung – die künstlerische Wertigkeit.

Dr. Alexander Braun, Kurator der Ausstellung: „Die in der Schirn gezeigten 100 Jahre alten Zeitungsseiten verströmen noch heute den energetischen Atem einer Epoche des Aufbruchs, der Zukunftsgläubigkeit, Technikbegeisterung und des kometenhaften Aufstiegs des ersten wirklichen Massenmediums: der Zeitung. Der fruchtbare Konkurrenzkampf des Zeitungsmarktes beförderte gleichermaßen den Erfindungsreichtum der Comic-Zeichner der Anfangsjahre. Die sechs in der Schirn präsentierten Künstler loten jeder für sich die Möglichkeiten der jungen Gattung aus und prägen diese bis heute.“

DIE PIONIERE DES COMIC

Die Schirn präsentiert in „Pioniere des Comic“ mit sechs exemplarischen Zeichnern die Frühphase des Comics. In der Ausstellung ist jedem ein eigener Raum gewidmet.

Winsor McCay (1869–1934) gilt als erster Surrealist und Übervater des frühen Comics. Das ganze Ausdrucksspektrum des Surrealismus ist bei ihm bereits vorformuliert: mit Eseln, deren Beine zu Stelzen wachsen, oder Gesichtern, die schmelzen wie etwa die Taschenuhren in den Gemälden des spanischen Malers Salvator Dalí. In seiner ab 1905 im New York Herald erschienenen Serie Little Nemo in Slumberland steht McCay noch in der Tradition der FantasyKonventionen seiner Zeit wie Alice im Wunderland (ab 1865) oder Der Zauberer von Oz (1900): Der kleine Junge Nemo wird jede Nacht im Traum von König Morpheus’ Vasallen ins Schlummerland geholt, damit die Prinzessin einen Spielgefährten hat, und erlebt dort Abenteuer. Auch in Dream of a Rarebit Fiend widmet sich McCay intensiv und wegweisend seinem zentralen Thema: dem Traum. In jeder der ca. 900 Folgen werden über drei Jahrzehnte immer neue Protagonisten im Traum von Alltagsproblemen verfolgt. Hier zeigt sich ein radikal anderes Traumverständnis, vergleichbar etwa mit Sigmund Freuds Die Traumdeutung, die 1900 erschien. Zudem lotete McCay die künstlerischen und intellektuellen Möglichkeiten der jungen Kunstform aus und definierte den Comic neu. Selbstreferenziell hinterfragt er seine Autorschaft, etwa wenn seine Figuren im Comic mit ihm – dem Zeichner – über die Qualität seiner Kunst diskutieren oder vor lauter Hunger den Titelschriftzug des Comics herausbrechen und aufessen. McCay gilt auch als Erfinder des Zeichentrickfilms, was in der Ausstellung ebenfalls deutlich wird.

Der berühmte Maler und Bauhaus-Lehrer Lyonel Feininger (1871–1956) begann seine künstlerische Karriere mit einer 15-jährigen Tätigkeit als Karikaturist und Comiczeichner. 1906 plante die Chicago Tribune ein neues Comic-Supplement mit Eigenproduktionen deutscher Zeichner und engagierte den in Berlin lebenden Künstler für zwei Serien: Die The Kin-der-Kids hetzen in Anlehnung an Jules Vernes In 80 Tagen um die Welt in wilder Jagd über Meere und Kontinente, während der kleine Junge in Wee Willie Winkie’s World als ein Alter Ego Feiningers die Welt in melancholischer Verträumtheit hinterfragt. Auch wenn sich diese Serien als nicht rentabel für das Blatt erwiesen und bald wieder eingestellt wurden, erlangte Feininger durch diesen Auftrag die künstlerische und finanzielle Unabhängigkeit, die ihm einen Umzug nach Paris ermöglichte. Erst hier knüpfte er Kontakte zur Kunstszene und begann seine Karriere als Maler. Bislang ist in der Feininger-Forschung nicht berücksichtigt, dass der Künstler seine Idee einer Stadt am Ende der Welt – mit altdeutschen Häusern, Seestücken, Kirchtürmen etc. – bereits in seinen Comic-Arbeiten ausformulierte. Diese stellen das erzählerische Pendant seiner „prismatischen Malerei“ dar.

Charles Forbell (1884–1946) steht exemplarisch für Künstler der frühen Comic-Avantgarde, die sich nur für kurze Zeit dem Medium zuwandten und aus Mangel an Erfolg schnell wieder verschwanden. Der Grafiker und Illustrator entwarf 1913 für seine Serie Naughty Pete innerhalb weniger Monate 18 einzigartig komponierte, farbige Sonntagsseiten, die vom Verleger des New York Herald prominent auf dem farbigen Titel des Supplements in Szene gesetzt wurden. Die Seiten überzeugen als Gesamtkunstwerke, die sich weniger über eine Aneinanderreihung einzelner Panels als vielmehr über die Ästhetik ihrer Gesamtkomposition definieren.

Zu den bedeutendsten Stilisten des Comic-Strips im 20. Jahrhunderts zählt Cliff Sterrett (1883–1964). Sein Hauptwerk Polly and Her Pals erzählt vom Ehepaar Perkins und der von Verehrern umschwärmten Tochter Polly. Im Laufe der Jahre verschiebt sich der Fokus immer mehr auf den Vater und dessen täglichen Kampf mit den Tücken des Alltags. Sterretts Figurendarstellung entwickelt sich im Laufe seiner Karriere von einem nervös-organischen Strich hin zu klarer geometrischer Abstraktion. In den späten 1920er-Jahren scheint sein Comic dann geradezu modernistisch zu explodieren: psychedelische Wälder und fantastische Pflanzen, die Größenverhältnisse verschieben sich und die Perspektiven der Architektur scheinen zu stürzen, Wände und Böden sind gänzlich von Mustern überzogen. Dieser Wandel liegt in Sterretts Lebensumfeld begründet: Er lebte in der Künstlerkolonie von Ogunquit in Maine, wo er neben vielen bildenden Künstlern u. a. regelmäßig mit Walt Kuhn, dem maßgeblichen Kurator der legendären Armory Show in New York 1913, verkehrte.

George Herrimans (1880–1944) Comic-Strips nehmen eine herausragende Stellung ein. Als einziger Comic-Zeichner erhielt er von seinem Verleger William Randolph Hearst eine Anstellung auf Lebenszeit, die ihm völlige künstlerische Freiheit ermöglichte. Seine Serie Krazy Kat erschien als einziger Comic zunächst nicht im Comic-Supplement der Sonntagszeitung, sondern auf den Seiten des Feuilletons und erfreute sich einer euphorischen, intellektuellen Leserschaft. Pablo Picasso beispielsweise ließ sich von Gertrude Stein Folgen aus New York mitbringen. Kein anderer Comic dieser Zeit nahm sich mehr künstlerische Freiheiten, etwa um mit dadaistischen Stilelementen zu spielen, den Zwang des Anekdotischen und der Pointe zu ignorieren und einer ganz eigenen, zum Teil absurden Erzähllogik zu folgen. Krazy Kat handelt von der Katze Krazy, die die Maus Ignatz Mouse liebt. Diese quittiert Krazys bedingungslose Zuneigung mit dem Wurf eines Ziegelsteins an den Kopf der Katze, den diese wiederum als Liebesbeweis missinterpretiert – ein Kreislauf aus vergeblicher Sehnsucht und Begehren. Innerhalb der Comicgeschichte stellt Krazy Kat die Blaupause dar für alle späteren Kleintier-Slapsticks von Felix the Cat über Mickey Mouse bis zu Tom und Jerry.

Frank King (1883–1969) entwickelte mit seiner erfolgreichen und beliebten Serie Gasoline Alley das Erzählen in Realzeit für den Comic. Ab 1921 erschien über mehr als drei Jahrzehnte lang jeden Tag, von Montag bis Sonntag, eine Folge der Serie in Zeitungen des gesamten Landes. Der Comic – Alltagsgeschichten rund um den Junggesellen Uncle Walt und sein Findelkind Skeezix in einer amerikanischen Vorstadt – ist in Realzeit angelegt, sodass sich Parallelen zu den Lebensläufen der Leser ergeben. Gesellschaftliche und politische Entwicklungen werden aufgegriffen und abgebildet. Die literarischen Protagonisten altern mit ihren realen Lesern und begleiten deren Alltag mit vergleichbaren Problemen, etwa während der Großen Depression in den 1930er-Jahren oder durch die Einberufung aller jungen amerikanischen Männer (inklusive des jugendlichen Skeezix) als Soldaten im Zweiten Weltkrieg.

Zur Ausstellung erscheint ein grundlegender wissenschaftlicher Katalog. KATALOG Pioniere des Comic. Eine andere Avantgarde. Herausgegeben von Alexander Braun und Max Hollein. Vorwort von Max Hollein, Essays von Alexander Braun, David Currier, Thomas Scheibitz. Dt. Ausgabe, 272 Seiten, ca. 400 Abbildungen, 31 x 24 cm (Hochformat), Hardcover, Hatje Cantz Verlag, Ostfildern, 2016, ISBN 978-3-7757-4110-1, Preis: 30 € (Schirn), 35 € (Buchhandel).

Schirn © massow-picture
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ORT
SCHIRN KUNSTHALLE FRANKFURT,
Römerberg, 60311 Frankfurt
DAUER 23. Juni – 18. September 2016
INFORMATION www.schirn.de E-MAIL welcome@schirn.de TELEFON +49.69.29 98 82-0 FAX +49.69.29 98 82-240

EINTRITT 7 €, ermäßigt 5 €;
freier Eintritt für Kinder unter 8 Jahren
ÖFFENTLICHE FÜHRUNGEN Di 17 Uhr, Mi 19 Uhr, Do 20 Uhr, Sa 15 Uhr und So 17 Uhr
FÜHRUNGEN BUCHEN individuelle Führungen oder Gruppenführungen buchbar unter Tel. +49.69.29 98 82-0, und E-Mail fuehrungen@schirn.de KURATOR Dr. Alexander Braun PROJEKTLEITUNG Natalie Storelli KULTURPARTNER HR2

SOCIAL MEDIA Zur Ausstellung kommuniziert die Schirn im Social Web mit den HASHTAGS #PioniereInDerSchirn #Comic #Schirn ONLINE-MAGAZIN www.schirn-magazin.de FACEBOOK www.facebook.com/Schirn TWITTER www.twitter.com/Schirn YOUTUBE www.youtube.com/user/SCHIRNKUNSTHALLE INSTAGRAM @schirnkunsthalle PINTEREST www.pinterest.com/schirn SNAPCHAT schirnsnaps

Türkischer Sender beendet Zusammenarbeit mit dem ZDF

Kanal D, Teil der türkischen Dogan Medienholding, hat dem ZDF mitgeteilt, dass aufgrund zahlreicher Zuschauerbeschwerden hinsichtlich des Abstimmungsverhaltens des Deutschen Bundestages zur Armenien-Resolution die Ausstrahlung der täglichen ZDF-Kindernachrichten „logo!“ eingestellt werden müsse.

Das ZDF hatte fast zehn Jahre lang über den paneuropäischen Feed von Kanal D versucht, durch eine wiederholte Ausstrahlung der Kindernachrichten in deutscher Sprache vor allem Kinder türkischstämmiger Familien in Deutschland zu erreichen, da in diesen Haushalten nach wie vor bevorzugt türkische TV-Sender zur Nutzung kommen. Gerade „logo!“ erschien dabei als geeignetes Format, politische Entscheidungen und Nachrichten aus deutscher Sicht allgemeinverständlich an junge Zuschauer zu bringen.

„Wir bedauern die Entscheidung unserer türkischen Partner sehr, eine solche integrationsfördernde Ausstrahlung von ‚logo!‘ zu beenden“, so Frank-Dieter Freiling, Leiter Internationale Angelegenheiten des ZDF.

Endlich wieder Bienen im Landesmuseum Darmstadt!

Eberbiene-Imker bei der Arbeit © Eberbiene
Eberbiene-Imker bei der Arbeit
© Eberbiene

Am 25. Mai 2016 erhielt das Hessische Landesmuseum Darmstadt tierischen Zuwachs: vier Bienenvölker zogen in den Römischen Hof des Museum ein.
Dort stehen nun über die Sommermonate vier Bienenstöcke der Imkerei Eberbiene. Für die beiden Imker aus Eberstadt ging damit ein großer Wunsch in Erfüllung und sie hoffen, dass ihre Bienen nun fleißig Museums- und Stadthonig sammeln werden. Dieser ist nach der Honigernte im Museumsshop erhältlich.

Bienen in der Stadt? Ja, denn in der Stadt ist das Nahrungsangebot für die emsigen Bestäuber vielfältig: Kleingärten, Parks mit ungedüngten Blumenbeeten und blütentragenden Bäumen, begrünte Balkone und Dachterrassen bieten ein vielfältiges Nahrungsangebot. Auf dem Land dagegen bietet sich den Bienen aufgrund der weiten teils intensivierten Landwirtschaft meist nur eintönige und blütenarme Agrarflächen.

Die vier Bienenstöcke stehen auf dem Grasdach im Römischen Hof des Museums. Ein guter Standpunkt, etwas erhöht und nach Osten ausgerichtet, so dass die Morgensonne die Bienen wärmt. Im Gegensatz zu Wespen, die nahezu Allesfresser sind und oft großes Interesse an unseren Nahrungsmitteln und Getränken zeigen, konzentrieren sich Bienen auf das Sammeln von Pollen und Nektar. Dazu machen sie sich, vom Bienenstock startend, zielstrebig zu Sammelflügen auf. So freuen wir uns auf ein harmonisches Zusammenleben mit den fleißigen Eberbienen!

Ausstellung Stadtarchiv: Vom Zeichenbrett an die Wand ab 28. Juni 2016

logo-kunstarcheUnter dem Motto „Vom Zeichenbrett an die Wand“ präsentiert das Stadtarchiv, Im Rad 42, in einer Ausstellung Karten, Pläne und Zeichnungen von Architekten, Gartengestaltern und Vermessungsingenieuren, überwiegend aus dem 19. und aus dem beginnenden 20. Jahrhundert. Die Ausstellung wird von Kulturdezernentin Rose-Lore Scholz am Dienstag, 28. Juni, um 19 Uhr eröffnet.

Gezeigt werden auch Arbeiten aus der Hand des Architekten und früheren Leiters der städtischen Denkmalschutzbehörde, Berthold Bubner, sowie Dokumente von nicht realisierten Bauprojekten. Ein großformatiger Plan von etwa 1850 zeigt den Verlauf des Kisselborns. Eine aquarellierte Ansicht der Kuranlagen und des Biebricher Schlossparks sind Beispiele für die Darstellung gärtnerischer Planungen. Das absolute Highlight der Ausstellung ist der Entwurf eines „Kurhauses für Wiesbaden“ des französischen Architekten Nicolas Alexandre de Salins de Montfort von 1807. Der elegante Zentralbau mit einem riesigen runden Ballsaal in der Mitte sah auch Räume für Liegekuren vor. Die Pläne sind eine Leihgabe der Hochschulbibliothek RheinMain. Die hier in Auswahl gezeigten Unterlagen und die dazu gehörigen Bauakten des Stadtarchivs werden vielfältig genutzt: Für private Bauherren und architekturhistorische Forschungen sind sie zentrale und unverzichtbare Materialien.