Wettbewerb „Jugend musiziert“ am 15. November in der Wiesbadener Musik- u. Kunstschule Wiesbaden

„Jugend musiziert“ – der große musikalische Wettbewerb motiviert Jahr für Jahr Tausende von jungen Menschen zu besonderen künstlerischen Leistungen. Anmeldeschluss für die Teilnahme ist am Sonntag, 15. November.

Eine fachkundige Jury aus professionellen Musikern beurteilt die Performance. Neben dem musikalischen Wettbewerb geht es bei „Jugend musiziert“ um die Begegnung musikbegeisterter Jugendlicher und um die Bewältigung einer besonderen künstlerischen Herausforderung. Die konzentrierte Arbeit mit dem Instrument oder der Singstimme, die Auseinandersetzung mit Werken verschiedener Musikepochen oder das gemeinsame Erlebnis beim Musizieren im Ensemble bereichern alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer und fördern ihre Entwicklung.

Eingeladen sind Schülerinnen und Schüler im Kindes- und Jugendalter, Auszubildende, junge Berufstätige und Studierende, die nicht in einer musikalischen Berufsausbildung stehen. Die Kategorien des 53. Wettbewerbs lauten: Solowertung: Streichinstrumente, Akkordeon, Percussion, Mallets und Pop-Gesang.

Ensemblewertung: Duo: Klavier und ein Blasinstrument, Klavier-Kammermusik, Vokal-Ensemble, Zupf-Ensemble, Harfen-Ensemble und „Alte Musik“. Als neue Ensemble-Kategorie wird erstmals „Besondere Instrumente“ angeboten.

Der 53.Regionalwettbewerb „Jugend musiziert“ für den Kreis Wiesbaden, Rüsselsheim mit Main-Taunus-Kreis und Rheingau-Taunus-Kreis findet am Samstag, 30. Januar, in der Wiesbadener Musik- und Kunstschule (WMK) statt.

Informationen und Unterlagen gibt es im Internet auf
www.wmk-wiesbaden.de/jugend-musiziert/.

Pfarrer Christoph Wonneberger erhielt den Ludwig-Beck-Preis für Zivilcourage 2015 der Stadt Wiesbaden

Die musikalische Umrahmung des Festaktes der Ludwig-Beck-Preis-Verleihung erfolgte durch das Streichquartett der Wiesbadener Musik- & Kunstschule: Johanna Steuer, Violine, Merle Kreyenfeld, Violine, Luisa Nowotny, Viola und Juliane Steuer, Violoncello.© massow-picture
Die musikalische Umrahmung des Festaktes der Ludwig-Beck-Preis-Verleihung erfolgte durch das Streichquartett der Wiesbadener Musik- & Kunstschule: Johanna Steuer, Violine, Merle Kreyenfeld, Violine, Luisa Nowotny, Viola und Juliane Steuer, Violoncello.© massow-picture

Am vergangenem Mittwoch,  30.September 2015, wurde der Wegbereiter der Leipziger Montags-Demonstrationen, der Leipziger Pfarrer Dr. h.C. Christoph Wonneberger von Oberbürgermeister Sven Gerich und Stadtverordnetenvorsteher Wolfgang Nickel mit dem Ludwig-Beck-Preis für Zivilcourage der Landeshauptstadt Wiesbaden 2015 ausgezeichnet. Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert. Unter den Gästen waren   neben Vertretern der Stadtverordnetenversammlung und der Kirchen auch die Kommandeurin der US-Garnison Wiesbaden Erbenheim, Colonel Mary L. Martin sowie eine Schulklasse der Dilthey-Schule mit ihrem Geschichtslehrer Dr. Schubert. Ferner begrüsste Oberbürgermeister Sven Gerich die beiden  Großnichten Ludwig Becks:  Marianne Tobeck und Gabriele Schreiner-Hammes.

Pfarrer Dr. h.c. Christoph Wonneberger, Leipzig. Preisträger des Ludwig-Beck-Preises für Zivilcourage der Landeshauptstadt Wiesbaden 2015.© massow-picture
Pfarrer Dr. h.c. Christoph Wonneberger, Leipzig. Preisträger des Ludwig-Beck-Preises für Zivilcourage der Landeshauptstadt Wiesbaden 2015.© massow-picture

Der Preis trägt den Namen des in Wiesbaden-Biebrich geborenen Widerstandskämpfers Generaloberst Ludwig Beck. In seiner Wohnung liefen die Fäden für das Attentat auf Hitler zusammen, obwohl er wusste, dass er permanent von der Gestapo observiert wurde. Beck war sogar als Staatsoberhaupt vorgesehen, hätte das Attentat auf Hitler geklappt. Mit dem Ludwig-Beck-Preis ehrt die Landeshauptstadt Wiesbaden Menschen in Gedenken an den Mut des Generaloberst Beck Institutionen oder Vereinigungen aus aller Welt, die sich mit besonderer Zivilcourage für das Allgemeinwohl, das friedliche Zusammenleben der Menschen, die soziale Gerechtigkeit und die Grundprinzipien der Demokratie und des Rechtsstaates eingesetzt haben.

Oberbürgermeister Sven Gerich .© massow-picture
Oberbürgermeister Sven Gerich .© massow-picture

„Ich freue mich sehr, dass sich das Auswahlgremium für Christoph Wonneberger ausgesprochen hat. Er hat Zivilcourage in ganz herausragender Art und Weise gezeigt. Die Verleihung des Preises an ihn, einen der maßgeblichen Wegbereiter der friedlichen Revolution in der DDR, ist auch angesichts des 25jährigen Jubiläums der Deutschen Einheit ein wunderbares Zeichen“, betonte Oberbürgermeister Sven Gerich.  Aber Ludwig Beck und Christoph Wonneberger. so der Oberbürgermeister, seien auf den ersten Blick sicherlich nicht miteinander vergleichbar:„hier der humanistisch gebildete Sohn einer alten Offiziersfamilie, dessen militärische Laufbahn quasi schon in die Wiege gelegt war, dort der Sohn eines sächsischen Pfarrers, dem seine Berufung zum Pfarrer auch schon von Geburt an vorgegeben war“. Unterschiedlicher könnten Menschen auf den ersten Blick nicht sein“, so Sven Gerich,“und doch einen sie beide das Ziel, sich mit dem jeweils herrschenden System nicht nur anzulegen, sondern es nach Möglichkeit zu überwinden. Aber auch mit ganz unterschiedlichen Mitteln: Auf der einen Seite militärisch mit einem geplanten Attentat als Basis für einen Staatsstreich. Auf der anderen Seite mit Friedensgebeten; ermunternd, motivierend und immer wieder Mut machend. Jedoch in beiden Fällen immer mit der Gewissheit, beobachtet und in Gefahr für Leib und Leben zu sein.
Ludwig Beck bezahlte für seinen Einsatz mit dem Leben. Christoph Wonneberger erfuhr seine eigene Wiedergeburt nach einem Gehirninfarkt am 30. Oktober 1989, dem Tag, an dem 500 000 Menschen in Leipzig demonstrierten und skandierten: „Wir sind das Volk“.

Stadtverordnetenvorsteher und Mitglied des Auswahlgremiums Wolfgang Nickel. © massow-picture
Stadtverordnetenvorsteher und Mitglied des Auswahlgremiums Wolfgang Nickel. © massow-picture

Auch Stadtverordnetenvorsteher Wolfgang Nickel, Mitglied des Preis-Auswahlgremiums, unterstrich Dr. Christoph Wonnebergers Schlüsselrolle als einer der Wegbereiter der friedlichen Revolution in Leipzig und sein unbeirrbares wie riskantes Engagement der  Freiheit zum Durchbruch zu verhelfen. „Pfarrer Christoph Wonneberger war einer der Haupt-Akteure der friedlichen Revolution in der DDR. Bereits zu Beginn der 80er Jahre hat er sich konsequent für Frieden, Freiheit und Gerechtigkeit eingesetzt. Ich bin sehr beeindruckt von dieser Leistung.Trotz der ständigen Bedrohung durch die Staatssicherheit und der Schwierigkeiten auch innerhalb der Kirche, hat er in der Leipziger Nikolaikirche den Menschen Mut gemacht und ihnen die Angst genommen“, sagte Wolfgang Nickel.

Der anschließend im Ratssaal abgespielte Videofilm 25 Jahre Friedliche Revolution: Aus der Kirche auf die Straße nahm die Besucher auf eine beeindruckende kurze Zeitreise über Christophs Wonnebergers Wirken mit.

Laudator Christan Dietrich, Thüringer Landesbeauftragter zur Aufarbeitung der SED-Diktatur.© massow-picture
Laudator Christan Dietrich, Thüringer Landesbeauftragter zur Aufarbeitung der SED-Diktatur.© massow-picture

So eingestimmt, lauschten die Festgäste besonders aufmerksam der Laudatio Cristian Dietrichs, Thüringer Landesbeauftragter zur Aufarbeitung der SED-Diktatur.  Christian Dietrich ist langjähriger Freund und Wegbegleiter von Christoph Wonneberger. Er war damals als 16-jähriger in den Leipziger friedensbewegten Zeiten der Montags-Demos aktiv mit dabei. Kein anderer   hätte es wohl besser verstanden,   als Zeitzeuge so authentisch  über  Pfarrer Christoph Wonnebergers riskantes und mutiges Wirken  zu berichten. Dietrichs Gänsehaut-Laudatio, zugleich ein beeindruckendes zeitgeschichtliches Dokument jener Tage,  dürfen wir mit Dietrichs Erlaubnis  folgend  abdrucken:

„Sehr geehrte Damen und Herren,
Wunderbar ist es: der Zivilcouragepreisträger 2015 ist Christoph Wonneberger. Ein Vierteljahrhundert nach dem Deutschland geeint ist, schauen wir dankbar zurück auf das, was seit dem Ende der kommunistischen Gewaltherrschaft in unserem Land möglich wurde.
Mit Christoph Wonneberger wird nicht nur ein Mensch geehrt, der einen besonderen Anteil am Ende der SED-Diktatur hatte, sondern zugleich einer der auch heute an einer Kultur des Bürgermutes arbeitet. Welchen langen Weg Christoph Wonneberger dabei gegangen ist und geht, wird öffentlich noch nicht so lange wahrgenommen. Die Biographie des Archivs Bürgerbewegung und die Biographie, die der Sächsische Landesbeauftragte für die Stasiunterlagen im vergangenen Jahr herausgegeben haben, versuchen diesem Mangel abzuhelfen. Dem diente auch der Nationalpreis im vergangenen Jahr. Bei der Verleihung im Französischen Dom in Berlin hisste der Preisträger jedoch nicht die Deutsche Fahne, sondern seine Regenbogenfahne mit dem Symbol der DDR-Friedensbewegung „Schwerter zu Pflugscharen“. In diesem Sinne denke ich, ist Dir, lieber Christoph, der Zivilcouragepreis besonders nahe.
Mit dem Ludwig-Beck-Preis werden die „beiden Leben“ von Christoph Wonneberger gewürdigt: sein Engagement für Freiheit und Leben als Pfarrer in der DDR bis zum Schlaganfall Ende Oktober 1989 und sein Engagement für die Menschlichkeit und den Frieden, seit Christoph Wonneberger seine Sprache wiedergefunden hat. Dazu gehört der Protest gegen die Präsenz amerikanischen Militärs auf dem Fliegerhorst in Büchel und gegen die Verletzung des Atomwaffensperrvertrags in den letzten Jahren.

Für Christoph Wonneberger ist Zivilcourage das Pendant zum Gebet und Ausdruck des Gottvertrauens. Diese Form des Bürgermutes kumulierte in Ost und Mitteleuropa vor einem Vierteljahrhundert zu einer Revolution. Eine Revolution, die anders verlief als die Französische. Eine Revolution, die auch auf anderen Werten ruhte.

Zu ihren Schlüsseldaten gehören ganz unterschiedliche Versuche, „in der Wahrheit zu leben“ (Václav Havel), aber auch die Öffnung von russischen Kirchen kurz vor dem Millennium der Taufe Russlands, die Bildung von fliegenden Universitäten und Gewerkschaften in Polen und die Wahl eines Polen zum Papst, die Bezeichnung von Gräbern der Opfer des kommunistischen Terrors, Gottesdienste auf den Straßen vor den umgenutzen Kirchen in der Ukraine und Weißrussland, eine 600 km lange Menschenkette quer durch das Baltikum 50 Jahre nach dem Stalin-Hitler-Pakt und hunderttausende Menschen, die ihre Heimat mit fast nichts verließen.

Lange bevor sich in den ehemals kommunistischen Ländern der Wandel hin zu bürgerlichen Freiheiten vollziehen konnte, begann sich das Wissen auszubreiten, dass es Freiheit und Demokratie nicht ohne Besonnenheit und beherzte Bürger geben kann.

Nicht mehr in der Lüge leben zu müssen und Verantwortung übernehmen zu dürfen, souverän zu werden als Bürger, als Unternehmer, als Kommune oder Land, das waren die Leitwerte, die die Menschen aus der kommunistischen Diktatur nach Europa führten. Ein wichtiger Pfad dabei war die Zivilcourage, die letztlich auf Konflikt- und Gewaltminimierung zielte.
Je mehr Bürger mit Zivilcourage ein Land hat, desto weniger Helden wird es einmal brauchen. Glücklich ein Land, das keine Helden braucht!

In Diktaturen gibt es keine Trennschärfe zwischen Zivilcourage und Heldentum. Die SED verstand – wohl nicht zu unrecht – Selbstbestimmung und Solidarität sehr oft als Angriff auf ihre Macht.

Zur Anpassung in Schule, in Beruf, im Verein, in der Hausgemeinschaft, in der Öffentlichkeit und anderswo… – zur Anpassung gab es Alternativen, doch oft mit unabsehbaren Risiken. Leben in der Diktatur hieß, ständig abzuwägen ob Anpassung oder Widerstand gegen die staatlichen Instanzen sinnvoll ist. Dem Druck konnte man nur mit einer Risikobereitschaft und mit einer gewissen politischen Moralität gewachsen sein.

Christoph Wonneberger hat wie sein Vater Theologie studiert und wurde evangelischer Pfarrer. In den evangelischen Kirchen wurden nach dem Mauerbau Trainingsprogramme zur Stärkung der Bürger gegenüber dem Staat und seiner Ideologie entwickelt. Eines dieser pädagogischen Konzepte nannte sich „Erziehung zum Frieden“ – es hätte auch Freiheitstraining heißen können. Einer der Innovativsten auf diesem Feld in den letzten 15 Jahren der DDR war Christoph Wonneberger.
Viele Elemente des gewaltlosen Widerstands gegen eine der wirkmächtigsten europäischen Diktaturen sind mit ihm verbunden:

  • Friedensgebete
  • Fastenwochen
  • Friedenssternfahrten
  • ein Werkstattwochenende der Opposition unter dem Titel „Statt Kirchentag“
  • selbstverantwortete Zeitschriften
  • Flugblätter
  • Demonstrationen.

Etwas ganz Spezifisches für Christoph Wonneberger war die Initiative für den Sozialen Friedensdienst mit der sprechenden Abkürung „SoFD“.
Was verbarg sich dahinter?
In der DDR gab es keine Alternative zur Wehrpflicht. Lediglich Baubrigaden innerhalb der DDR-Armee wurden zugestanden. Verweigerer mussten mit hohen Haftstrafen rechnen. Im Gegenzug dazu entwickelte eine Dresdner Gruppe um Christoph Wonneberger 1981 ein scheinbar ganz niederschwelliges Konzept der Selbstverteidigung und des gesellschaftlichen Wandels. Anstelle des Dienstes in der Armee sollten – ähnlich wie es in der Bundesrepublik möglich war –Wehrpflichtige in Alters- und Pflegeheime gehen können. SoFD stellte nicht nur die Militarisierung der Gesellschaft in Frage, sondern ging zugleich an gegen die katastrophalen und entwürdigenden Zustände in den staatlichen Pflege- und Altersheimen. Schon die Idee war ein Übungsfeld für Zivilcourage. In Verbindung mit dem Aufnäher „Schwerter zu Pflugscharen“ waren viele Jugendliche daran beteiligt.

Wieder waren die Risiken unabsehbar. Die Vorreiter wurden von der Stasi verfolgt. Die Vorgänge der Beteiligten erhielte Codeworte wie „Feind“, „Pazifist“, „Zersetzer“ oder „Provokateur“. Die SED reagierte mit Bildungsverboten. Einige Bürgerrechtler wurden inhaftiert, wie z.B. Roland Brauckmann aus Hoyerswerda.
Was ermutigte die so Verfolgten, nicht aufzugeben?

Im Gemeindebrief vom Ende des Jahres 1987 fragte Pfarrer Wonneberger nach dem Horizont des Jahres 1987 und stellte fest, dass in der Froschperspektive alles grau und grau erscheint.
Kein Silberstreif am Horizont… Horizontverengung. Selbst der Stern von Bethlehem außer Sichtweite.

Da half nur ein Blickwechsel, doch auch die Vogelperspektive ist nicht eindeutig. Der Pfarrer stellte Alternativen fest: Falke oder Taube? und plädierte für die Perspektive aus dem Taubennest auf dem Kreuz Jesu Christi. Wie solch ein Perspektivwechsel, solche eine Befreiung möglich ist, habe ich im Leipziger Friedensgebet vor 26 Jahren, am 25. September 1989, erlebt.
Seit Ende 1988 versuchten wir den Platz vor der Nikolaikirche als öffentlichen Raum zu gewinnen, als Forum und letztlich als Ort, an dem die Sinn- und Machtfrage gestellt werden kann. Nach dem Friedensgebet am 4. September 1989 wurden dazu Transparente getragen.
Darauf war u.a. zu lesen: „Für ein offenes Land mit freien Menschen“. Die SED reagierte mit Gewalt. Verhaftungen, hohe Geldstrafen, Polizeiketten und Hundestaffeln. Faktisch wurden die Friedensgebetbesucher und Demonstranten eingekesselt.

In dieser Bedrohungssituation hielt Christoph Wonneberger seine Predigt.
Er begann mit den Worten:
’Mit Gewalt’, sagte der Friseurgehilfe – das Rassiermesser an meiner Kehle – ‚ist der Mensch nicht zu ändern!’

Mein Kopfnicken beweist ihm das Gegenteil.

Nach einer kurzen Pause lachten einige in der Kirche und es gab Beifall. Mit wenigen Worte war das Problem eines jeden, der unter Gewalt lebt, umschrieben. Fast jeder, der in der Kirche stand – es waren 2000 Menschen
gekommen, hatte Angst vor Gewalt.
Sie waren ja gekommen, weil sie nicht abseits stehen wollten, weil sie „Gesicht zeigen“ und ihren Protest artikulieren wollten. Doch wie wird die Staatsmacht in weniger als einer Stunde darauf reagieren?

Die Geschichte mit dem Rassiermesser an der Kehle zeigte: Unter Gewalt gibt es kein Entrinnen, keine Freiheit. Gewaltlogik widerspricht jeder Vernunft. Unter Zwang, Androhung und Anwendung von Gewalt wird das Subjekt gespalten und Lebensoptionen zerstört. Indem Christoph Wonneberger dieses Diktaturprinzip ansprach, leitete er schon die Befreiung ein.
Ich erinnere mich, wie seine Rede mich immer wieder zum Lachen lockte und so die Anspannung wich.

Im Zentrum der Rede stand die Analyse der Gewalt und ihrer Logik:
Gewalt zerstört Menschenleben.
Aus diesem Grund wird Gewaltanwendung strafrechtlich geahndet.
Doch was ist, wenn der Staat gewalttätig ist und diese nicht kontrolliert und begrenzt wird durch Parlamente, Gerichte und die Öffentlichkeit?
Ein solcher Staat verliert seine Legitimation.
Wer Gewalt übt,
mit Gewalt droht und sie anwendet, wird selbst Opfer der Gewalt.
[…]
Wer andere willkürlich der Freiheit beraubt, hat bald selbst keine Fluchtwege
mehr.
Wer das Schwert nimmt, wird durchs Schwert umkommen.

Und die, die von Gewalt bedroht sind, was können sie tun?
Wonneberger sagte: Angst haben wir, so denke ich, alle […] Aber: Fürchtet Euch nicht, mir ist gegeben alle Gewalt, im Himmel und auf Erden, so sagte einst Jesus. Das war keine Drohung, das war keine Nötigung. Dahinter steht kein Machtapparat. Mir ist gegeben alle Gewalt, das heißt innere Gewissheit und innere Kraft und äußere Glaubwürdigkeit. Demgegenüber sind Stasi- Apparat, Hundertschaften, Hundestaffeln nur Papiertiger und so endete die Predigt prophetisch: Fürchtet euch nicht! Wir können auf Gewalt verzichten.

In Besonnenheit und im Vertrauen auf Gott kann der destruktive Regelkreis der Gewalt durchbrochen werden, Freiheit hat Platz und Gewaltlosigkeit Zukunft. Nach einem orthodoxen Lobpreis Gottes und Empfehlungen zum gewaltlosen Handeln folgte das Lied ‚We shall overcome’. Es war von Peet Seeger in die DDR gebracht worden und war auch unter der sozialistischen Jugend bekannt. Das Lied nahm die Emotionen auf und gab eine gemeinsame Sprache der Zuversicht (‚We shall overcome‘), Gemeinschaft (‚We walk hand in hand‘) und Sehnsucht (‚We will live in peace‘).

Beim Fürbittengebet ergriffen manche die Hände ihrer Nachbarn und erhoben die gefassten Hände. Nach dem Segen wurde noch mal das Lied gesungen.“

Es war wie Heilig Abend am Ende der Christvesper, wenn die Gemeinde im Stehen die Weihnachtshymne anstimmt und weiß: Jetzt ist Weihnachten.

Draußen auf der Straße formierte sich dann der Demonstrationszug, Hunderte, die nicht im Friedensgebet waren, schlossen sich ihm an. Zuletzt waren es wohl 4000 Menschen, die an diesem Abend demonstrierten. Hier – auf der Straße – wurde couragiert die Machtfrage gestellt – ganz im Sinne des Predigers: Wir können auf Gewalt verzichten.

Später wird Christoph Wonneberger sagen:
Leibhaftig ist der, der mit Gott rechnet.

Mit der Zunahme der Gewalt gegen Demonstranten in den Tagen um den 40. Jahrestag der DDR-Gründung am 7. Oktober wurde der Montag, der 9. Oktober, zum Tag der Entscheidung.

Vierzehn Tage nach der ersten großen Demonstration kamen wohl 25mal soviel Menschen in die Leipziger Innenstadt. Eine Gruppe um Christoph Wonneberger hatte in Vorbereitung dieses Tages tagelang heimlich über 25.000 Flugblätter hergestellt.
Wir haben eines davon gerade in dem Film gesehen

(https://www.youtube.com/watch?v=LY-N7seuOBM).
Hier hieß es:
An die Einsatzkräfte appellieren wir: Enthaltet Euch der Gewalt!
Reagiert auf Friedfertigkeit nicht mit Gewalt!
W i r s i n d e i n V o l k !
Gewalt unter uns hinterlässt ewig blutende Wunden!

Der Satz Wir sind ein Volk! sprang in die Augen. Er wurde auf der Straße auch skandiert.

„Wir sind ein Volk!“ meinte nicht die Deutsche Einheit, sondern überbrückte die Distanz zwischen denen, die ihre Herrschaft auf Gewalt und Willkür errichteten und denen, die dagegen aufstanden.
Die Autoren des Flugblattes gingen davon aus, dass es trotz dieser langen Gewaltherrschaft etwas gibt, was die Menschen in der DDR letztlich verbindet: die Angst vor blutenden Wunden.

Meine sehr geehrte Damen und Herren,
heute, wo sich der Magistrat von Wiesbaden und viele Demokraten dieses Landes Christoph Wonneberger mit dem Preis für Zivilcourage ehren oder ihm dazu gratulieren, sei mir gestattet die brennende Frage der Friedlichen Revolution zu wiederholen:

Sind wir ein Volk?

Was hält uns als Deutsche, als Bundesrepublik zusammen? Das ist keine Frage nach dem Verhältnis von „Ossi“ und „Wessi“. Nein, die Unterschiede unter uns Ostdeutschen sind größer als diese pauschalen Zuordnungen innerhalb Deutschlands. Den „Ossi“ gibt es nicht. Dies zumindest stellte der Bundespräsident vor wenigen Tagen fest (Interview mit der Wochenzeitschrift SUPERillu, 24.09.2015).

Ein Ausgleich zwischen denen, die in ihrer Bildung und Karriere behindert wurden, viele Jahre ihres Lebens in mehrfacher Hinsicht eingesperrt waren und mit perfiden Methoden zersetzt wurden und denen, die das auf Gewalt gestützte System mitgetragen haben, ist immer noch offen und schon lange ein gesamtdeutsches Thema.

Doch – was verbindet unsere Gesellschaft?
Nicht nur angesichts der vielen potentiellen Neubürger stellt sich die Frage nach der gesellschaftlichen Akzeptanz des Gründungsimpuls der Bundesrepublik. „Im Bewusstsein seiner Verantwortung vor Gott und den Menschen, von dem Willen beseelt, als gleichberechtigtes Glied in einem vereinten Europa dem Frieden der Welt zu dienen…“, – so wird die Basis unserer Gemeinschaft in der Präambel unserer Verfassung beschrieben.

In Verantwortung wächst Freiheit.
Doch: Können wir uns des deutschen Verantwortungspatriotismus’ so sicher sein? Wie kommen dabei die Erfahrungen der beiden menschenverachtenden deutschen Diktaturen zur Geltung?
Eine europäische Studie stellt fest, dass sich nirgendwo die Bevölkerung so wenig mit ihrem Land identifiziert wie in Deutschland (Radar des gesellschaftlichen Zusammenhalts).
Ein gefährliches Missverständnis von Zivilcourage ist, den Pfad der Gewaltlosigkeit zu verlassen und sie als Konkurrenz zum staatlichen Gewaltmonopol auszubauen.

Christoph Wonneberger hat – als ein ganzer Staatsapparat gegen sein Volk stand – gesagt: Er gibt keine Alternative zum staatlichen Gewaltmonopol.
Christoph Wonneberger – Preisträger des Ludwig-Beck-Preises für Zivilcourage. Der Preis ist eine Ermutigung zur Freiheit, die aus Verantwortung wächst

Leibhaftig ist der, der mit Gott rechnet.

Zivilcourage als Stärkung des rechtsstaatlichen Gewaltmonopols durchbricht die Teufelskreise der Gewalt und stärkt unsere Gesellschaft als Schutzraum der menschlichen Würde.

Ich danke Ihnen für ihre Geduld.“

(Wir danken Christian Dietrich, dass wir seine Rede vom 30. September 2015 im Rathaus Wiesbaden anlässlich der Verleihung des Ludwig-Beck-Preises für Zivilcourage der Landeshauptstadt Wiesbaden 2015, original abdrucken durften)

vl.Sven Gerich, Oberbürgermeister, Angelika Eder, Begleiterin von Pfarrer Wonneberger, Christian Dietrich, Laudator, Wolfgang Nickel, Stadtverordnetenvorsteher und Mieglied des Auswahlgremiums bei der Ludwig-Beck-Preisverleihung am 30.September 2015 im Wiesbadener Rathaussaal. © massow-picture
vl.Sven Gerich, Oberbürgermeister, Angelika Eder, Begleiterin von Pfarrer Wonneberger, Christian Dietrich, Laudator, Wolfgang Nickel, Stadtverordnetenvorsteher und Mieglied des Auswahlgremiums bei der Ludwig-Beck-Preisverleihung am 30.September 2015 im Wiesbadener Rathaussaal. © massow-picture

Nach einem musikalischen Zwischenspiel „Tango von Michael Mc Lean“ des Streichquartett der Wiesbadener Musik- und Kunstschule folgte die Preisverleihung durch Oberbürgermeister Sven Gerich und Stadtrat Nickel. Lang anhaltender Applaus. Der so geehrte Pfarrer Dr. Christian Wonneberger war sichtlich gerührt über so viel Lob. Das ist gar nicht sein Ding. So spielte er in seinem Dank sogleich sein „viel zu hochgespieltes“ Leipziger Wirkung im Vergleich zum Wagemut  des Offiziers  und Namenspatron Ludwig Beck herunter: „Während Beck seine Zivilcourage mit dem Leben bezahlte“, so Wonneberger, „war meine geplante Internierung in einem Schweinestall für mich dagegen ein Klacks.“ Er habe doch nur getan, was getan werden musste, und in seiner Position als Pfarrer habe er da schon mehr Möglichkeiten gehabt als die meisten anderen. Er sei immer schon ein Revoluzzer gewesen, auch heute noch. Seit Pfarrer Wonneberger nach seinem Schlaganfall 2008 wieder die Sprache gefunden hatte,  ist er erneut unermüdlich in Sachen Frieden  unterwegs, und das im wahrsten Wortsinne: Mit dem Fahrrad fährt  und organisiert Wonneberger Friedenstouren. Angelika Eder, Lehrerin aus Benzheim Bergstrasse, begleitet ihn häufig dabei. Eine der weitesten Friedensfahrten führte  von Paris nach Moskau und zurück, insgesamt  4000 Kilometer Friedens-Fahrradtour.

Pfarrer Christoph Wonneberger (r.) überreicht Oberbürgermeister Sven Gerich ein Exemplar seiner eigens für die Friedensmissionen gefertigten Friedenfahnen mit dem Leitgedanken "Schwerter zu Pflugscharen". © massow-picture
Pfarrer Christoph Wonneberger (r.) überreicht Oberbürgermeister Sven Gerich ein Exemplar seiner eigens für die Friedensmissionen gefertigten Friedenfahnen mit dem Leitgedanken „Schwerter zu Pflugscharen“. © massow-picture

Immer im Gepäck dabei: Mehrere Exemplare seiner eigens für diese Friedensmissionen gefertigte Regenbogen-Friedensfahne mit der aufgedruckten weltweiten Botschaft „Schwerter zu Pflugscharen“, die Wonneberger an würdige Gesprächspartner als Andenken und Mahnung zugleich verschenk, so auch  an Wiesbadenens Oberbürgermeister Sven Gerich. In Kürze reisen Christoph Wonneberger mit Angelika Eder in einer  Gruppe  Kriegsgegner wiederholt ins ferne Asien nach Korea. Dort ist eine Friedens-Radtour  entlang der Grenze zwischen Nord- und Südkorea geplant. Weitere Projekte stehen auf Wonnebergers Plan: Mahnende Friedensfahrten zu europäischen Nato- und Atomwaffen-Stützpunkten mit der Forderung nach totaler Abrüstung auf allen Seiten, „bei den Amerikanern und den Russen“. Pfarrer Dr. Christoph Wonneberger ist durch und durch Pazifist und auch nach 25 Jahren kein „Salon-“ oder „Talkshow-Friedensbewegter“ geworden, sondern einer, der es vorzieht couragiert zu handeln und Verantwortung vorzuleben. Der Frieden muss jeden Tag aufs Neue  gepflegt, verteidigt und eingefordert werden, davon ist Pfarrer Dr. Christoph Wonneberger überzeugt. Einen besseren und authentischeren Preisträger hätte die Stadt Wiesbaden wohl kaum finden können!

Silvester-Party 2015 /16 im Kurhaus Wiesbaden – Karten sichern!

silvestparty-kurhaus15bSilvester-Party im Kurhaus Wiesbaden – Karten ab sofort erhältlich

Für viele Wiesbadener und Gäste der Stadt gehört die Party im Kurhaus zum letzten Vorhaben im alten Jahr. Auch diesmal öffnet das Kurhaus wieder seine Pforten und Räumlichkeiten und lädt Jung und Alt ein, gemeinsam einen rauschenden Jahreswechsel zu feiern.

Der Abend beginnt um 20 Uhr mit einem Sektempfang im ansprechenden Foyer des Kurhauses. Im Anschluss wird in zehn Sälen ein buntes Programm geboten, das zum Flanieren, Verweilen, Tanzen und Feiern einlädt. Musikalische Highlights werden von den bekannten Nightbirds, dem Duett „Blanc de Noir“, der Rock`n`Roll Band Boppin`B sowie der Latina Kim Morales und Los Marcapasos geboten. Die Disco ist auch in diesem Jahr wieder mit PRR1 DJ Hardy der absolute Stimmungsgarant. Abkühlen kann man sich dann im Wintergarten, der in diesem Jahr zur „Icelounge“ wird. Ab 20 Uhr können sich die Gäste kulinarisch am Speisen-Verkaufsbuffet der Kurhaus Gastronomie Käfer´S verwöhnen lassen. Noch vor Mitternacht erhellen „Mondfeuer“ mit verschiedenen Feuerelementen und Feuerspuckern dann den Nachthimmel um das Kurhaus.

Feuerwerk inklusive
Wenn um 0 Uhr die Korken geknallt haben und die Neujahrswünsche ausgesprochen sind, lässt sich um kurz nach Mitternacht das farbenprächtige Feuerwerk mit musikalischer Untermalung in einem extra für die Gäste abgetrennten Bereich vor dem Kurhaus genießen. Nach dem Lichtspektakel am Himmel folgt dann im Kurhaus die Fortsetzung der Neujahrs-Begrüßung mit ausgelassener Stimmung bis in die frühen Morgenstunden.

Feiern mit der ganzen Familie – Angebot
Kinderbetreuung
Letztes Jahr bewährt und von vielen Eltern freudig angenommen, wird es auch 2015 die Möglichkeit geben, gemeinsam mit Kindern ins neue Jahr zu starten. Kinder zwischen sechs und 14 Jahren können entweder mit ihren Eltern den Abend verbringen oder ihre eigene Party mit bunter Kinderdisco sowie viel Spiel und Spaß gemeinsam mit Gleichaltrigen feiern. Für professionelle Betreuung und Verpflegung wird gesorgt sein, sodass der Nachwuchs den Start ins neue Jahr, genau wie die „Großen“, im schönen Kurhaus genießen kann.

Silvester im Kurhaus – ein Feinschmeckererlebnis mit Käfer´S
Nicht nur in den Räumlichkeiten der Silvester-Party kann man sich gastronomisch verwöhnen lassen. Wer an Silvester ein Dinner in einem angenehmen Gala-Ambiente genießen möchte, ist mit einer Buchung bei der Kurhaus Gastronomie „Käfer‘S“ an der richtigen Adresse. Ob im Käfer’S Bistro, in der Belétage, im Spielbank Restaurant oder im Christian-Zais-Saal: Die exquisiten 4- und 5-Gang-Menüs lassen die Gäste der renommierten Küche auch aus kulinarischer Sicht bestens in das neue Jahr starten. Außerdem ist im Preis für die jeweils gebuchte Dinner-Variante das Flanieren auf der Silvester-Party inklusive.

Karteninformation
Karten für die Silvester-Party sind für 85 Euro, inklusive 20 Euro Verzehrgutschein und aller Vorverkaufsgebühren, bei der Wiesbadener Tourist-Information oder online unter www.wiesbaden.de/silvester an allen bekannten ADticket-Vorverkaufsstellen sowie unter www.ADticket.de erhältlich. Die Tages- beziehungsweise Abendkasse ist am 31. Dezember 2015 ab 14 Uhr vor dem Kurhaus geöffnet. Der Abendkassen-Preis für das Ticket zur Silvester-Party beträgt 90 Euro.

Karten für Kinder zwischen sechs und 14 Jahren kosten 45 Euro, inklusive Betreuung und Verpflegung. Das Kartenkontingent ist begrenzt und ausschließlich im Vorverkauf über die Wiesbadener Tourist-Information erhältlich.

Informationen und Reservierungen für Dinner-Arrangements bei Käfer’S sind über die Tickethotline (0611) 536200 oder per E-Mail an info@kurhaus-gastronomie.de erhältlich. Weitere Informationen gibt es auch unter www.kurhaus-gastronomie.de sowie unter www.wiesbaden.de/silvester.

Die VIERTE Lange Nacht der Heiligen statt Halloween – Dommuseum Mainz am 31.Okt. 2015

© dommuseum Mainz
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Die VIERTE Lange Nacht der Heiligen
Das Mainzer Dommuseum lädt auch dieses Jahr zur Halloween-Alternative ein

Bereits zum vierten Mal veranstaltet das Mainzer Dommuseum am 31. Oktober die Lange Nacht der Heiligen. Von 18-23 Uhr wird es wieder Interessantes, Amüsantes und Entspanntes zum Thema Heilige geben, ob bei Vorträgen, Musik, Lesungen oder den beliebten Taschenlampenführungen durch den dunklen Dom. Die Sonderausstellung wird an diesem Abend nicht zu besichtigen sein.

Der Vorverkauf startet am 1. Oktober, die Karten kosten 6 Euro, ermäßigt 4 Euro, die Familienkarte 12 Euro.

BISCHÖFLICHES DOM- UND DIÖZESANMUSEUM MAINZ
Domstraße 3
55116 Mainz
Tel 06131 – 253 378
Fax 06131 / 253 349

Ein eigenes Siegel kreieren – am 10. u. 17. Okt. im Dommuseum Mainz

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Ein eigenes Siegel kreieren Dommuseum bietet Töpferkurse für Erwachsene an

Aus Ton werden schon seit tausenden von Jahren sowohl Kunstwerke als auch Alltagsgegenstände hergestellt. An zwei Samstagen im Oktober bietet das Mainzer Dommuseum Workshops für Erwachsene zum Arbeiten mit dieser besonderen Erde an. Nach einer intensiven Betrachtung der mittelalterlichen Tonmodeln in der Sonderausstellung „Schrei nach Gerechtigkeit“ können in der Museumspädagogischen Werkstatt unter fachkundiger Anleitung ein eigenes Siegel hergestellt oder ganz Individuelles kreiert werden.

Termine: Sa, 10.10. und Sa, 17.10., jeweils um 11.00 Uhr (auch einzeln buchbar)
Dauer: ca. 120 Min.
Kosten:15 € inkl. Material und Brennen
Bitte vorher anmelden unter 06131 253 344

Programm Landesmuseum Mainz für Oktober 2015

Aktuelle Termin im Landesmuseum Mainz

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DO 01.10. | 12.30 – 13.00
KIM – Kunst in der Mittagspause

SO 04.10. | 11.00 – 12.00
Themenführung:
„Herberge der Gerechtigkeit“ – Die Ebernburg als Zentrum der Reformation

SO 04.10. | 14.00 – 16.00
Familiensonntag:
Die Macht der Bilder
› Schmähbrief Franz von Sickingens sowie Papst- und Luther-Darstellungen

DI 06.10. | 12.30 – 13.00
KIM – Kunst in der Mittagspause

DI 06.10. | 18.00
Themenführung:
Ritterromantik – Das Nachleben Sickingens

MI 07.10. | 14.00 – 16.00
Kunsthistorische Begutachtung Ihrer „Schätze“ (Publikumsberatung)

DO 08.10. | 12.30 – 13.00
KIM – Kunst in der Mittagspause

SO 11.10. | 11.00
Vortrag:
Briefe und Gesprächsbüchlein Ulrich von Huttens über Burgleben, Ritterschaft, Reformation und Humanismus
› aus der Reihe „Wenn Zeitzeugen berichten: Historische Texte erzählen von vergangenen Zeiten“
› Dr. Armin Schlechter

SO 11.10. | 11.00 – 12.00
„Kunst gucken“ – Kinderführung
Mit Schwert und Bibel – Die Welt der letzten Ritter

DI 13.10. | 12.30 – 13.00
KIM – Kunst in der Mittagspause

DI 13.10. | 18.00
Vortrag:
Von Sickingen zur Bundeswehr – Kontinuität und Wandel im Soldatenhandwerk
› aus der Reihe „Geschichte lebendig – Alltagsleben um 1500“
› Prof. Dr. Horst Carl, Oberstleutnant Meinrad Angermayer

DO 15.10. | 12.30 – 13.00
KIM – Kunst in der Mittagspause

SO 18.10. | 11.00 – 12.00
Allgemeine Führung:
Ritter! Tod! Teufel? Franz von Sickingen und die Reformation

SO 18.10. | 11.00 – 12.00
„Kunst gucken“– Kinderführung
Mit Schwert und Bibel – Die Welt der letzten Ritter

SO 18.10. | 14.00
Kombiführung:
Stadtrundgang + Ritter! Tod! Teufel? Franz von Sickingen und die Reformation

DI 20.10. | 12.30 – 13.00
KIM – Kunst in der Mittagspause

DI 20.10. | 18.00
Themenführung:
Franz von Sickingen – Ritter zwischen Rebellion und Reformation

DO 22.10. | 12.30 – 13.00
KIM – Kunst in der Mittagspause

FR 23.10. | 14.30 – 16.00
Reif für Kultur:
Der etwas andere Blick. Archäologische Exponate mit „Migrationshintergrund“
› Dr. Birgit Heide

SA 24.10. | 14.00 – 16.00
Offenes Atelier – Die Mitmachwerkstatt
Metallfolien prägen

SO 25.10. | 10.00 – 17.00
Finissage:
Ritter! Tod! Teufel? Franz von Sickingen und die Reformation
› mit Kurzführungen
› Eintritt frei

DI 27.10. | 12.30 – 13.00
KIM – Kunst in der Mittagspause

DI 27.10. | 18.00
Vortrag:
Unterwasserfaszination als Inspirationsquelle – Emile Gallé und der Jugendstil
› Dr. Wolfgang Saal

DO 29.10. | 12.30 – 13.00
KIM – Kunst in der Mittagspause

Landesmuseum Mainz
Große Bleiche 49 – 51
55116 Mainz

B3 – Biennale des Bewegten Bildes vom 7. bis 11.Oktober im Filmmuseum Frankfurt

B3 – Biennale des Bewegten Bildes:
Das Programm im Deutschen Filmmuseum
Mittwoch, 7., bis Sonntag, 11. Oktober 2015

* Screening Games: Veranstaltungen zur aktuellen Sonderausstellung Film und Games. Ein Wechselspiel (1. Juli 2015 bis 31. Januar 2016)
* Er hat das mutmaßlich schlechteste Videospiel aller Zeiten ausgegraben: Joe Lewandowski zu Gast
* I Cyborg. Lynn Hershman Leeson. Filme und artist’s talk
* Berlinale Forum Expanded
* Peter Kubelka zu Gast
* Tagung: Die Rettung des Filmerbes und die Fachwissenschaften

Die zweite Ausgabe der „B3 – Biennale des bewegten Bildes“ findet von Mittwoch, 7., bis Sonntag, 11. Oktober, in Frankfurt und der Rhein-Main-Region statt. Ziel des Festivals ist es, eine breit angelegte Allianz für das bewegte Bild zu schaffen. Das Deutsche Filmmuseum beteiligt sich als Kooperationspartner an der B3 und bildet das „Games-Zentrum“ des Festivals. Weitere Veranstaltungen zur Medienkunst und zum Bewegtbild im wissenschaftlichen Kontext ergänzen das Programm im Filmmuseum.

PROGRAMMÜBERSICHT
-> Nähere Informationen zu einzelnen Veranstaltungen im Anschluss an die Übersicht

Mittwoch, 7. Oktober

09:30 Uhr | Kino
Schülerveranstaltung: Berufe in Medien

13:30 Uhr | Kino
SAM KLEMKE´S TIME MACHINE
AU/US 2015. R: Matthew Bate. 90 Min. OF

15:30 Uhr | Kino
Lecture: Dean O´Gorman
Der neuseeländische Schauspieler, weltbekannt durch seine Rolle als Fili in den HOBBIT-Filmen, erzählt von seiner Arbeit am Filmset.

17:00 Uhr | Kino
Wie wir sehen
Künstlerische Kurzfilme aus der Kunsthochschule für Medien, Köln
Vorgestellt von Prof. Daniela Kinateder und Prof. Matthias Müller

17:00 Uhr Uhr | Seminarraum
Lecture von Jasmina Kallay: „The Next Platform – Your Life!“

Donnerstag, 8. Oktober
11:00 Uhr | Seminarraum
Workshop mit Igor Simic „Short Films, Video Games and Politics“

16:00 Uhr | Seminarraum
Lecture von Michael Nitsche: „Machinima Future“

18:00 Uhr | Kino
Wie wir sehen
Künstlerische Kurzfilme aus der Kunsthochschule für Medien, Köln
Vorgestellt von Prof. Daniela Kinateder und Prof. Matthias Müller

20:00 Uhr | Kino
TEKNOLUST (US/GB/DE 2002. R: Lynn Hershman Leeson)

Freitag, 9. Oktober

09:30 Uhr | Kino
Schülerveranstaltung: Berufe in Medien

11 Uhr | Kino
Panel, unter anderem mit Maximilian Schenk (Bundesverband Interaktive Unterhaltungssoftware)
Thema: Film und Games

14:30 Uhr | Kino
Filmprogramm: Berlinale Forum Expanded | Programm #1

15:30 Uhr | Seminarraum
Sven Vößing im Gespräch mit Andreas Rauscher: „Pioniere des szenischen Erzählens im Videospiel – die Geschichte der spielbaren Filme bei Cinemaware“

17:00 Uhr | Kino
Masterclass mit Michael Lesslie
Drehbuchautor von MACBETH und ASSASSIN´S CREED

18:00 Uhr | Kino
Preview: MACBETH
GB/FR/US 2015. R: Justin Kurzel. OmU

20:00 Uhr | EG
Film mit Lecture von Joe Lewandowski
ATARI: GAME OVER
US 2015. R: Zak Penn. Dokumentarfilm. 66 Min. Digital. OF

20:30 Uhr | Kino
Filmprogramm: Berlinale Forum Expanded | Programm #2

Samstag, 10.10.

13:30 Uhr | Kino
Filmprogramm: Berlinale Forum Expanded | Programm #3

15:00 Uhr | Kino
Lecture von Christopher Schmitz
Christopher Schmitz ist Director of Production beim französischen Videospielentwickler „Quantic Dream”. Das Studio führt auch Motion- Capture-Projekte für die Filmindustrie durch.

16:30 Uhr | Kino
Screening Cult: Mike Reiss im Gespräch mit Andreas Rauscher über die Simpsons-Serie und das Simpsons-Game

18:00 Uhr | Kino
FIRST PERSON PLURAL: THE ELECTRONIC DIARIES
US 1995. R: Lynn Hershman Leeson. OF

20:30 Uhr | Kino
Peter Kubelka präsentiert seine Filme

23:00 Uhr | Kino
THE HOBBIT Der Hobbit: Eine unerwartete Reise
NZ/GB/US 2012. R: Peter Jackson
D: Ian McKellen; Martin Freeman, Dean O’Gorman. 164 Min. DCP. OmU

Sonntag, 11.10.

10:00-14:30 Uhr | Kino
Tagung: Die Rettung des Filmerbes und die Fachwissenschaften

15:00 Uhr | Kino
MY NAME IS EMILY
IR 2015. R: Simon Fitzmaurice
D: Evanna Lynch, Martin McCann. 100 Min. DCP. OF

18:00 Uhr | Kino
GTFO
US 2015. R: Shannon Sun-Higginson. Dokumentarfilm. 76 Min. DCP. OF
Zu Gast: Shannon Sun-Higginson
„96 Prozent der weiblichen Teenager spielen Games, und doch sind Frauen in der Videospielindustrie nur mit ungefähr zehn bis zwölf Prozent vertreten. Was in Gottes Namen geht da schief?“ Jessica Hammer (Assistant Professor, Carnegie Mellon Universität Pittsburgh)

PROGRAMMDETAILS

Screening Games
B3-Veranstaltungen zur Ausstellung Film und Games

Mittwoch, 7. Oktober, 17 Uhr
Seminarraum
Lecture von Jasmina Kallay: „The Next Platform – Your Life!“
Dr. Jasmina Kallay ist Drehbuchautorin, Schriftstellerin und Transmedia-Gestalterin. 2012 schrieb sie Beat Girl, einen Jugendroman, der als Spielfilm und TV-Serie verfilmt wurde. In ihrem Vortrag beschäftigt sie sich mit dem Aufkommen der Virtual- und Augmented-Reality-Geräte und wie sich durch sie die Art, Geschichten zu erleben, verändert. Zudem untersucht sie die Auswirkungen dieser Entwicklungen auf die Unterhaltungsindustrie.

Donnerstag, 8. Oktober, 16 Uhr
Seminarraum
Lecture von Michael Nitsche: „Machinima Future“
Machinima bietet neue Möglichkeiten, zu spielen, Filme zu erstellen und Spiele zu analysieren. Was sind die unverwechselbaren Qualitäten der Machinima als digitale Kunstform? Wie können wir sie fördern? Diesen Fragen nimmt sich Dr. Michael Nitsche, Director of Graduate Studies for Digital Media am Georgia Institute of Technology, an.

Freitag, 9. Oktober, 16 Uhr
Seminarraum
Sven Vößing im Gespräch mit Andreas Rauscher: „Pioniere des szenischen Erzählens im Videospiel – die Geschichte der spielbaren Filme bei Cinemaware“
Seit seinem ersten Computer, dem C16, hat Sven Vößing das Spielefieber gepackt und bis heute nicht mehr losgelassen. Mit dem Amiga 500 kam dann das Spiel It Came from the Desert von Cinemaware ins Haus, welches bis heute eines seiner Lieblingsspiele ist. Mittlerweile steht er selbst als Produzent im Dienste des US-Spieleentwicklers.

Freitag, 9. Oktober
Kino
17 Uhr
Lecture von Michael Lesslie
Michael Lesslie ist Drehbuchautor der Filme MACBETH und ASSASSIN´S CREED (Erscheinungstermin voraussichtlich 2016. R: Justin Kurzel), der auf der gleichnamigen Videospielreihe basiert.
18 Uhr
Preview: MACBETH
Großbritannien/Frankreich/USA 2015. R: Justin Kurzel
D: Michael Fassbender, Marion Cotillard. 113 Min. DCP. OmU

Basierend auf dem Theaterstück von William Shakespeare. Der Aufstieg des königlichen Heerführers Macbeth zum König von Schottland, sein Wandel
zum Tyrannen und sein Fall wird in dieser neuen Verfilmung des Shakespeare-Dramas in gewaltigen Bildern erzählt. In Cannes wurde der Film
frenetisch gefeiert. Die B3 zeigt ihn in einer Preview in Anwesenheit des Drehbuchautors Michael Lesslie.

Freitag, 9. Oktober, 20 Uhr
Foyer
ATARI: GAME OVER
USA 2015. R: Zak Penn
Dokumentarfilm. 66 Min. Digital. OF
Im Anschluss an den Film: Lecture von Joe Lewandowski: „Behind the scenes – Atari: Game over”

Joe Lewandowski war als Projektleiter an der Ausgrabung der ET-Spiele von Atari in der Wüste New Mexicos beteiligt. Im Anschluss an den Film ATARI: GAME OVER, in dem die Ausgrabungsarbeiten dokumentiert werden, präsentiert Lewandowski exklusive Outtakes aus dem Film. Er bietet Einblicke in sein gesammeltes Wissen und begeistert mit bisher unbekannten Fotos und Fakten.

I Cyborg.
Lynn Hershman Leeson. Filme und artist’s talk
Eine Veranstaltung der Kinothek Asta Nielsen

Donnerstag, 8. Oktober, 20 Uhr
Zu Gast: Lynn Hershman Leeson
Einführung und Gespräch: Kathrin Brinkmann (Redakteurin ZDF/ARTE)
TEKNOLUST
USA/Großbritannien/Deutschland 2002. R: Lynn Hershman Leeson
D: Tilda Swinton, Karen Black. 79 Min. 35mm. OmU

Der Biogenetikerin Rosetta Stone ist es gelungen, drei Klone ihrer selbst zu schaffen. Die Cyber-Drillinge benötigen jedoch zum Überleben die Zufuhr männlicher Spermien, und so wird Ruby, die Femme Fatale unter den Klonen, von Zeit zu Zeit auf die nächtliche Piste losgelassen. Ein absurdes Science-Fiction-Drama über Cyber-Identitäten, Geschlechtskonstruktionen und sexuelle Selbstbestimmung im Zeitalter des Internets.

Samstag, 10. Oktober, 18 Uhr
Zu Gast: Lynn Hershman Leeson
Einführung und Gespräch: Kathrin Brinkmann (Redakteurin ZDF/ARTE)
FIRST PERSON PLURAL: THE ELECTRONIC DIARIES
USA 1995. R: Lynn Hershman Leeson
76 Min. DigiBeta. OF

1984 begann Lynn Hershman mit ihren „elektronischen Tagebüchern“. Statt zu schreiben, sprach sie vor laufender Kamera und dokumentierte so mehr
als zehn Jahre lang ihre Träume und Ängste. Ihr persönliches Drama im wirklichen Leben findet eine Entsprechung in vielen Ereignissen, die in der
übrigen Welt geschehen.

Weitere ausgewählte Veranstaltungen zur B3 im Deutschen Filmmuseum

Freitag, 9. Oktober, 14:30 Uhr
Berlinale Forum Expanded | Programm #1
Vorgestellt von: Stefanie Schulte Strathaus

BARRA FEL SHARE´ Out On The Street
Ägypten 2015. R: Jasmina Metwaly, Philip Rizk
Dokumentar-/Exeperimentalfilm. 78 Min.
Zehn Fabrikangestellte nehmen in Helwan, einem Arbeiterviertel von Kairo, an einem Schauspiel-Workshop teil. Während der Proben kommen Themen wie Ungleichbehandlung am Arbeitsplatz, Polizeibrutalität oder erfundene Bußgelder auf sowie unzählige Geschichten von Korruption und Ausbeutung durch kapitalistische Arbeitgeber. Ein Studio auf einem Hausdach mit Blick über das Herz von Kairo fungiert als Proberaum zwischen Realität und Fiktion. Hier entwickeln die Workshopteilnehmer ein Stück, das sich mit ihrer Alltagsrealität befasst. Der Film verbindet Szenen aus dem Workshop mit gespielten Szenen und Handy-Aufnahmen eines Arbeiters, die als Beweis vor Gericht im Kampf gegen die Abschaffung seines Arbeitsplatzes dienen sollen.

Freitag, 9. Oktober, 20:30 Uhr
Berlinale Forum Expanded | Programm #2
Vorgestellt von: Stefanie Schulte Strathaus

CALAMITY QUI? Calamity Who?
Kanada/Frankreich 2014. R: Isabelle Prim
4 Min. DCP. Franz. OF
Die Schauspielerin Christine Boisson wird in ihrer Pariser Wohnung interviewt. Die Dinge, die sie sagt und die Aufnahmen, die erscheinen, stehen offenbar alle im Zusammenhang mit der legendären Calamity Jane. Ist die eine Frau die Reinkarnation der anderen? Welches ist hier die Rolle, wer spielt hier wen?

HAVE YOU EVER KILLED A BEAR? OR BECOMING JAMILA
Libanon 2014. R: Marwa Arsanios
25 Min.
Die Geschichte der ägyptischen Zeitschrift Al-Hilal in den 1950er und 60er Jahren bildet den Ausgangspunkt für ein Porträt der algerischen Freiheitskämpferin Jamila Bouhired. Ausgehend von Jamilas unterschiedlichen Inkarnationen – im Kino und in Zeitschriften – blickt die Performance auf die Geschichte zurück. Jamila wurde zur Ikone des Algerischen Unabhäbgigkeitskrieges, die klare Rollenverteilung der Geschlechter, die Frauen aus dem öffentlichen Leben ausschloss, schien für kurze Zeit aufgehoben.

HALF STEP
Libanon 2013. R: Joe Namy
1 Min.
Eine einzelne Einstellung dokumentiert eine improvisierte Tanzprobe: ein Breakdancer versucht, zu traditioneller emiratischer Musik zu tanzen. Die Aufzeichnung der Performance dekonstruiert ritualisierte Ton- und Schrittfolgen und betont damit die Fluidität der Bedeutung von Bewegung, die in Traditionen eingeschrieben sind.

ESCAPE FROM MY EYES
Brasilien/Deutschland 2015. R: Felipe Bragança
33 Min.
ESCAPE FROM MY EYES erzählt mit dokumentarischen und fiktionalen Bildern die Geschichten von Mayga aus Mali, Elias aus Ghana und Abidal aus Burkina Faso. Der Film entstand zum Jahreswechsel 2013/2014. Felipe Bragança, der zu dieser Zeit auf Einladung des Berliner Künstlerprogramms des DAAD in Berlin war, führte Interviews mit Flüchtlingen, die damals im Protestcamp auf dem Oranienplatz in Kreuzberg lebten. Auf Basis der Interviews entwickelte Bragança mit ihnen die poetische, fiktionalisierte Filmerzählung. Im Film spielen die Männer im winterlichen Berlin ihre Fluchtgeschichten nach.

Samstag, 10. Oktober, 13:00 Uhr
Berlinale Forum Expanded | Programm #3
Vorgestellt von: Stefanie Schulte Strathaus
Zu Gast: Łukasz Ronduda

UNTITLED (HUMAN MASK)
Frankreich 2014. R: Pierre Huyghe
19 Min.
Pierre Huyghe erschafft Filme, Installationen und Ereignisse, in denen Fakten und Fiktion miteinander verschmelzen. HUMAN MASK geht auf eine reale
Situation in Japan zurück, in der ein Affe, der die Maske einer jungen Frau trug, als Kellnerin dressiert wurde. Huyghe kombiniert dieses Motiv mit
Bildern des menschenleeren Fukushima 2011.

THE PERFORMER
Polen 2014. R: Łukasz Ronduda, Maciej Sobieszczanski, mit Oskar Dawicki
62 Min.
THE PERFORMER ist ein Einblick in die Welt der zeitgenössischen Kunst, basierend auf dem Leben des Performancekünstlers Oskar Dawicki, der sich selbst spielt. Das Hauptthema seiner Kunst ist die Suche nach der Antwort auf die Frage, ob Oskar Dawicki überhaupt existiert. Das Markenzeichen seiner Performances ist sein blau-glänzendes Jacket. Im Film steht Oskar an einem Wendepunkt seines Lebens, denn er erfährt, dass sein Mentor Zbigniew Warpechowski bald sterben wird. Wie in den früheren Arbeiten Dawickis werden auch hier die etablierten Normen der moralischen, spirituellen und sozialen Ordnung in Frage gestellt.

Samstag, 10. Oktober, 20:30 Uhr
PETER KUBELKA präsentiert seine Filme
UNSERE AFRIKAREISE | ADEBAR | SCHWECHATER | ARNULF RAINER und spricht über DER FILMSTREIFEN ALS LEITFA DEN
eine auseinandersetzung mit dem materiellen film

Zu Gast: Peter Kubelka
Peter Kubelka, geboren 1934 in Wien, ist seit den 1950er Jahren eine herausragende Figur der internationalen Filmavantgarde. Seine metrischen Filme waren Vorläufer der Bewegung des strukturellen Fims. Kubelka ist auch bekannt als nichtschreibender Theoretiker. Seine Weltanschauung ist geprägt von der Arbeit mit analogem Film und von der Speisenbereitung. Zu seiner Vita gehört die Mitbegründung des Österreichischen Filmmuseums und der Anthology Film Archives in New York sowie die Begründung der Klasse für Film und Kochen an der Städelschule in Frankfurt.

Sonntag, 11. Oktober
10 Uhr bis 14:30 Uhr
Tagung: Die Rettung des Filmerbes und die Fachwissenschaften

Neue Studiengänge an deutschen Hochschulen
Vorgestellt von der Initiative „Filmerbe-in-Gefahr“
Begrüßung: Prof. Klaus Kreimeier, Initiative Filmerbe-in-Gefahr
Einführung: Claudia Dillmann, Direktorin des Deutschen Filminstituts

Vergangenheit – Gegenwart – Zukunft
Prof. Barbara Flückiger, Universität Zürich: Verschwindet unsere Filmgeschichte?
Jeanpaul Goergen, Initiative Filmerbe-in-Gefahr: Das Filmerbe in Zeiten der Digitalisierung
Prof. Helmut Herbst, HfG Offenbach: Schöne neue Welt der Archive – eine Science Fiction

Ausbildung
Prof. Ulrich Rüdel: Die Ausbildung von Filmrestauratoren an der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW), Berlin
Prof. Vinzenz Hediger: Der Studiengang „Filmkultur: Archivierung, Programmierung, Präsentation“ an der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt (in Kooperation mit dem Deutschen Filminstitut)
Prof. Chris Wahl: Der Studiengang „Filmkulturerbe“ an der Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf

Gespräch mit dem Publikum
Mit: Prof. Barbara Flückiger, Jeanpaul Goergen, Prof. Vinzenz Hediger, Prof. Helmut Herbst, Prof. Ulrich Rüdel, Prof. Chris Wahl
Moderation: Prof. Klaus Kreimeier

Deutsches Filminstitut – DIF e.V.
Deutsches Filmmuseum
Schaumainkai 41
60596 Frankfurt am Main

38. Kinderfilmfestivalpreis Lucas an HO GAANA POKUNA/MEERESRAUSCHEN aus Sri-Lanka

Lucas-logo
LUCAS vergibt den Hauptpreis an HO GAANA POKUNA/MEERESRAUSCHEN

Sri-lankischer Beitrag siegt beim 38. Internationalen Kinderfilmfestival Festivalwoche in Frankfurt am Main endet mit Rekord

Besucherrekord in der Geschichte des Internationalen Kinderfilmfestivals LUCAS, das am Sonntag in Frankfurt am Main erfolgreich zu Ende ging: Mehr als 7.000 Kinder, Jugendliche und Erwachsene zählten die Festivalmacher vom Deutschen Filminstitut in den mehr als 60 Veranstaltungen im Deutschen Filmmuseum, im Cinestar Metropolis und in der Caligari FilmBühne in Wiesbaden. Bis auf den letzten Platz gefüllt war das Kino des Deutschen Filmmuseums natürlich auch bei der Preisverleihung am Sonntag Nachmittag, wo das Publikum die Jury-Entscheidungen mit großem Beifall bedachte.

Der Preis für den Besten Langfilm geht an den sri-lankischen Beitrag HO GAANA POKUNA/MEERESRAUSCHEN (2014). Regie führte Indika Ferdinando. Der Film erzählt die Geschichte eines blinden Mädchens, das sich gemeinsam mit seiner Schulklasse den Traum erfüllt, ans Meer zu fahren. „Der Film nimmt uns mit auf eine Reise in eine uns unbekannte Welt. Er erzählt in einem ganz eigenen Rhythmus und mit starken Bildern, wie Kinder es schaffen, mit viel Energie und lustigen Einfällen einem Herzenswunsch nachzugehen“, urteilte die aus vier Kindern und vier Filmexperten bestehende Jury bei der Preisverleihung von LUCAS am Sonntag im Deutschen Filmmuseum in Frankfurt am Main. Der Preis ist mit 7.500 Euro dotiert. Acht Filme hatten im Wettbewerb um den LUCAS Award Bester Langfilm konkurriert.

LUCAS Preis Bester Kurzfilm und Bester Animierter Kurzfilm

Als besten Kurzspielfilm zeichnete die Jury die niederländische Produktion JOHNNY BAKRU (2014, R: Ineke Houtman) aus. Ironisch witzig beschreibt der Film den Plan der kleinen Rose, den Liebhaber ihrer Mutter, den sie für einen bösen Geist hält, mittels Magie loszuwerden. Der Gewinner erhält 3.000 Euro, ebenso wie der Beste Animierte Kurzfilm: PRO MAMU/MUTTERLIEBE (2015, R: Dina Velikovskaya) aus Russland. Darin zieht eine Afrikanerin drei Söhne groß und opfert dafür ihr langes Haar. Am Kurzfilmwettbewerb hatten sich acht Kurzspielfilme und zehn Kurzanimationen beteiligt. Eine lobende Erwähnung erhielt die Kurzdokumentation HOE KY NIELS WERD/WIE KY ZU NIELS WURDE (Niederlande, R: Els van Driel) über einen Jungen, der als Mädchen geboren wurde.

Sir Peter Ustinov Jugendpreis und Sir Peter Ustinov Newcomer Award

LUCAS verleiht 2015 zum vierten Mal einen eigenen Jugendfilmpreis (Sir Peter Ustinov Jugendfilmpreis). GEWINNER IST CONDUCTA /CONDUCTA – WIR WERDEN SEIN WIE CHE (2013). In dem sozialkritischen Film setzt sich Regisseur Ernesto Daranas mit dem Schulsystem und den unterschiedlichen Lernmethoden auf der Zuckerinsel auseinander. Er erzählt vom elfjährigen Chala, der allein von seiner alkoholkranken Mutter aufgezogen wird und mit Hilfe einer pensionierten Lehrerin seine Probleme angeht. „Ein mitreißender Film, spannend und emotional“, urteilte die Jury aus fünf 14- und 15-jährigen Schülern. Über diesen Wettbewerb mit acht Filmen entschied die junge Jury eigenständig. Eine lobende Erwähnung erhielt das Drama LEAVE TO REMAIN (Großbritannien 2013, R: Bruce Goodison) über Jugendliche aus Afghanistan, die in England Asyl suchen.

Zum dritten Mal vergab die Jugendjury auch einen Darstellerpreis. Den Sir Peter Ustinov Newcomer Award erhielt Gijs Blom alias Casper in PIJNSTILLERS/PAINKILLERS (Niederlande 2014, R: Tessa Schram). Dank der Sir Peter Ustinov Stiftung sind beide Preise mit jeweils 1.000 Euro dotiert. Der Jugendfilmpreis bringt Wertschätzung für Filme zum Ausdruck, die sich an anspruchsvolle Themen wagen und einen Einblick in die Lebenswelt Jugendlicher geben.

ECFA Award

Die dreiköpfige Jury der Europäischen Kinderfilmvereinigung ECFA (European Children’s Film Association) verlieh ihren Award an den Jugendfilm ABOUT A GIRL (Deutschland 2014, R: Mark Monheim).

LUCAS Publikumspreis

Der Favorit des LUCAS-Publikums in der Langfilmsektion ist MEES KEES OP DE PLANKEN/MISTER TWISTER AUF DER BÜHNE (Niederlande 2014, R: Barbara Bredero). Der Sieger wurde anhand von Stimmzetteln ermittelt.

Insgesamt präsentierte das 38. Internationale Kinderfilmfestival von Sonntag, 27. September, bis Sonntag, 4. Oktober, 57 aktuelle herausragende Filme aus 25 Produktionsländern: Langund Kurzfilme, Animationsfilme und Dokumentationen. Zum Festival waren etwa 450 Titel eingereicht worden. Die Produktionen kamen aus Europa, den USA, dem Iran, Sri Lanka, Singapur, Brasilien, Kuba und erstmals aus dem karibischen Inselstaat Trinidad und Tobago. Deutschland und die Niederlande waren mit jeweils zehn Beiträgen im Festivalprogramm vertreten, gefolgt von Frankreich (acht).

Resümee der Festivalleitung 

Die 38. LUCAS-Ausgabe präsentierte viele neue Ideen und Premieren. Erstmals wirkten Schülerinnen und Schüler als Filmbotschafter bei der Auswahl des Festivalprogramms mit. Die Realschulklasse 9b der IGS West in Frankfurt-Höchst präsentierte den Film DEINE SCHÖNHEIT IST NICHTS WERT (Österreich 2012, R: Hüseyin Tabak) mit Besuch des Regisseurs und Hauptdarstellers. Ebenfalls erstmalig empfing LUCAS junge Filmjuroren aus ganz Deutschland zu einer zentralen Konferenz der deutschen Film- und Medienbewertung (FBW) bei LUCAS. Das Festival war für Fachbesucher erneut ein Ort des gegenseitigen Austauschs. Auf Einladung von LUCAS und der „Kinder- und Jugendfilm Korrespondenz“ diskutierte die Branche über serielles Erzählen in neuen Produktionen und wie sich filmische Ausdrucksformen in ein Fernsehformat übertragen lassen. „Mehr Mut zum Genre und mehr Vertrauen, neue Stoffe zu verwirklichen“, wünschen sich die Produzenten der TV-MysterySerie ARMANS GEHEIMNIS (Deutschland 2015, R: Alex Schmidt), deren erste Staffel bei LUCAS Kinopremiere feierte.

Auch 2015 beschäftigte sich das Festival mit Kindern, die ihre Heimat verlassen müssen, und knüpfte mit einer Auswahl an Filmen an den viel beachteten Fokus „Migration – Traum oder Trauma?“ vom vorigen Jahr an. Besonders bewegend war für viele Familien der Bericht des Reporters und Welterforscher Willi Weitzel über Begegnungen mit Kindern in Flüchtlingslagern in Bulgarien, der Türkei, im Libanon und in Malawi.

Zu den weiteren Höhepunkten zählte der Besuch des prominenten Schauspielers Reiner Schöne zur Weltpremiere des Märchenfilms DIE WEIßE SCHLANGE (Deutschland, Österreich 2015, R: Stefan Bühling) sowie das Zusammentreffen mit zahlreichen Gästen aus Brasilien, Trinidad und Tobago, USA, Russland, Finnland, Schweden, England und den Niederlanden.

„Bei dieser LUCAS-Ausgabe hat mich die Herzenswärme, Zuneigung und emotionale Verbundenheit aller Beteiligten zutiefst bewegt und ich bin glücklich, Teil dieser wunderbaren Festivalfamilie gewesen zu sein“, resümiert Festivalleiterin Petra Kappler.

LUCAS 2016 ist für die letzte Septemberwoche geplant.

LUCAS – Internationales Kinderfilmfestival in Zahlen, Daten, Fakten

Das vom Deutschen Filminstitut veranstaltete Internationale Kinderfilmfestival LUCAS ging von Sonntag, 27. September, bis Sonntag, 4. Oktober, zum 38. Mal in Frankfurt und Wiesbaden über die Bühne. Festivalzentrum ist das Deutsche Filmmuseum Frankfurt am Main. Vorstellungen gibt es traditionell auch im Cinestar Metropolis in Frankfurt und dieses Jahr zum ersten Mal in der Caligari Filmbühne in Wiesbaden.

LUCAS ist das älteste Kinderfilmfestival Deutschlands. Es wurde 1974 ins Leben gerufen und fand zunächst alle zwei Jahre statt. Der internationale Wettbewerb konzentriert sich auf hochwertige Kinofilmproduktionen aus der ganzen Welt. Mit dieser Ausrichtung bietet das Festival Branchenkennern und Fachjournalisten einen wichtigen Überblick. Das Festival zählte in den vergangenen Jahren durchschnittlich 6.000 Besucher.

Die Preise: Eine Jury aus Kindern und Erwachsenen vergibt den mit 7.500 Euro dotierten LUCAS Award Bester Langfilm sowie die jeweils mit 3.000 Euro dotierten Preise für den Besten Kurzfilm und den Besten Animierten Kurzfilm. LUCAS lobt 2015 erneut den Sir Peter Ustinov Jugendfilmpreis sowie den Sir Peter Ustinov Newcomer Award aus. Beide Preise sind mit jeweils 1.000 Euro dotiert. Dies ermöglicht die Sir Peter Ustinov Stiftung, die sich für Chancengleichheit von Kindern einsetzt. Außerdem wird der Preis der ECFA (European Children’s Film Association) vergeben. Über ihn entscheiden drei Filmexperten aus Europa. Jedes Jahr wählen die Besucher darüber hinaus ihren Favoriten für den LUCAS Publikumspreis.

LUCAS gestaltet 2015 beim Filmfest Hamburg (2. bis 10. Oktober) erneut und damit das fünfte Mal in Folge das Programm des „Kinder und Jugend Filmfest MICHEL“. LUCAS – Internationales Kinderfilmfestival wird gefördert von der Stadt Frankfurt am Main, dem Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst, der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, der Hessischen Filmförderung, der Hessischen Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien sowie der Saalbau GmbH.

LUCAS online: www.lucasfilmfestival.de

38. Internationales Kinderfilmfestival LUCAS vom 27. September bis 4. Oktober 2015 im Deutschen Filmmuseum Frankfurt am Main, Schaumainkai 41 Vormittags zusätzlich im Cinestar Metropolis und Caligari FilmBühne Wiesbaden Kinder zahlen 3,50 €, Erwachsene 7 €, ermäßigt 5 €, Gruppenbegleiter frei Karten für die Veranstaltung mit Willi Weitzel: Kinder 8 €, Erwachsene 12 € Telefon 069 / 961 220 – 670, info@lucasfilmfestival.de oder Fax 069 / 961 220 – 669

 

 

Über 1,4 Millionen Besucher beim 25. Jubiläum der deutschen Einheit in Frankfurt

© massow-picture
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Nach Mitteilung der Stadt Frankfurt besuchten mehr als 1,4 Millionen Menschen die Feierlichkeiten zum 25. Jubiläum der deutschen Wiedervereinigung. Nachdem am ersten Veranstaltungstag bereits gut 350.000 Besucher auf der Festmeile unterwegs gewesen sind, waren, so die Organisatoren, bei bestem Herbstwetter am Samstag mindestens 600.000 Besucher in Frankfurt.

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Die spektakuläre Abendinszenierung haben bis zu 50.000 Besucher am Main mitverfolgt. Schon eine Stunde zuvor haben sich viele der Besucher an den Mainufern eingefunden, um im Gedränge noch ein gutes Plätzchen zu ergattern für die spektakuläre Light-Show mit Chor, Illumination der Mainufer, Jetski-Spektakel und Feuerwerk.

Auf dem zum "Platz der deutschen Einheit" umbenannten Paulskirchenvorplatz ging man die Einheitsfeierlichkeiten noch entspannter an © massow-picture
Auf dem zum „Platz der deutschen Einheit“ umbenannten Paulskirchenvorplatz ging man die Einheitsfeierlichkeiten noch entspannter an © massow-picture

Der heutige verkaufsoffene Sonntag sorgte heute nochmal für einen Besucherstrom von wohl gut 500.000 Menschen aus dem Umland in die Mainmetropole. An sämtlichen drei Tagen blieb es trotz einer Demo am 2. und einem Flashmob am 3. Oktober im Bundesratszelt mit der Forderung „die Europa-Grenzen Flüchtlingen der ganzen Welt zu öffnen“ in Frankfurt friedlich. Das war nicht zuletzt einer aufmerksamen wie besonnenen Polizei zu verdanken.

Internationale Tigerpalast Revue. Weltstars des Varietés live mit Varieté Orchester. © massow-picture
Internationale Tigerpalast Revue. Weltstars des Varietés live mit Varieté Orchester. © massow-picture

„Wir schauen auf drei wundervolle Tage zurück. Würdevoll und fröhlich haben wir den Tag der Deutschen Einheit in Frankfurt gefeiert. Wir sind stolz darauf, dass wir in Hessen bei tollem Wetter ein spannendes und informatives Programm

Viel Gedränge in den Zelten des Bundestages, Bundesrats und der Bundesregierung. © massow-picture
Viel Gedränge in den Zelten des Bundestages, Bundesrats und der Bundesregierung. © massow-picture

anbieten konnten“, sagte Ministerpräsident und Bundesratspräsident Volker Bouffier zum Abschluss. „Ich will an dieser Stelle Danke sagen an die Gäste aus dem ganzen Land. Sie haben eine prächtige Stimmung in die Stadt getragen. Ich will aber auch Danke sagen an all diejenigen, die seit mehr alseinem Jahr hinter den Kulissen alles dafür getan haben, dass diese Feierlichkeiten ein Erfolg werden.“

Der Hessische Ministerpräsident und amtierende Bundesratspräsident Volker Bouffier reicht mit dem Schlüssel symbolisch das Amt des Bundesratspräsidenten für ein Jahr an seinen Nachfolger Stanislaw Tillich, Sächsischer Ministerpräsident. © massow-picture
Der Hessische Ministerpräsident und amtierende Bundesratspräsident Volker Bouffier reicht mit dem Schlüssel symbolisch das Amt des Bundesratspräsidenten für ein Jahr an seinen Nachfolger Stanislaw Tillich, Sächsischer Ministerpräsident. © massow-picture

Oberbürgermeister Peter Feldmann ergänzte: „Es war nicht nur ein tolles Fest. Frankfurt hat sich als eine bunte und weltoffene Stadt präsentiert und war der richtige Ort für diese Feierlichkeiten. Die Menschen haben gezeigt: Wir wollen keine Mauern mehr in Europa.“ Die städtischen Ämter und Institutionen hätten hervorragende Arbeit geleistet und ihre Leistungsfähigkeit eindrucksvoll unter Beweis gestellt.

Impressionen vom großen Fest gibt es unter anderem:

Großes Bürgerinteresse beim Einheitsfest 

Joachim Gauck: Rede zum Festakt am 3.Okt. 2015 in der Alten Oper in Frankfurt. 
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Hermann Kesten-Preisverleihung des deutschen PEN-Zentrums in Darmstadt am 11.Nov. 2015

Wie das Pen-Zentrum Darmstadt mitteilt, geht der diesjährige Hermann Kesten-Preis des deutschen PEN-Zentrums an den Verleger Madjid Mohit (Sujet-Verlag, Bremen). Darüber hinaus erhält den erstmals verliehenen Hermann Kesten-Förderpreis der Gießener Verein „Gefangenes Wort“.
Mohit, der aus einer iranischen Verleger-Familie stammt und 1990 als politischer Flüchtling nach Deutschland kam, erhält den mit 10.000 Euro dotierten Preis für seine kontinuierliche und beeindruckende Arbeit für Autoren, die nicht in ihrem Heimatland leben und publizieren wollen oder können. Einen breiten Raum nimmt in seiner verlegerischen Arbeit die iranische Exilliteratur ein, die Mohit als „Luftwurzelliteratur“ bezeichnet
Der Gießener Verein Gefangenes Wort e.V., der 2008 aus einer Studenteninitiative entstand und dessen Mitglieder sich seither für verfolgte Autoren, Blogger und Menschenrechtler einsetzen, wird für sein großartiges Engagement mit dem Förderpreis ausgezeichnet.
Beide Preise werden am 11. November 2015 um 19 Uhr in den Kammerspielen des Staatstheaters Darmstadt verliehen. Laudatoren sind die Kulturwissenschaftlerin Prof. Dr. Inge Buck (Madjid Mohit) und die Autorin Katja Behrens (Gefangenes Wort e.V.).

Moderation: Alf Mentzer
Musik: Harp & Harp
Der Eintritt ist frei. Weitere Informationen erhalten Sie hier.