Schüler diskutieren über Leben im wiedervereinten Deutschland in der Paulskirche am 1.Oktober

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Was bedeutet die Wiedervereinigung für junge Menschen heute?
(pia) Deutschland blickt 2015 auf 25 Jahre Wiedervereinigung zurück. Die zentralen Feierlichkeiten richtet das Land Hessen unter dem Motto „Grenzen überwinden“ in Frankfurt am Main aus. Im Rahmen der Festwoche laden die Stiftung Polytechnische Gesellschaft, das Land Hessen und das Hessische Kultusministerium, die Stadt Frankfurt und die Frankfurter Allgemeine Zeitung Schüler aus Frankfurter Oberstufen in die Paulskirche ein. Die bereits ausgebuchte Veranstaltung, zu der rund 650 Gäste aus den Schulen erwartet werden, befasst sich am Donnerstag, 1. Oktober, um 10 Uhr, mit der Frage, was die Wiedervereinigung Deutschlands für uns heute bedeutet.

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Im Zentrum stehen die Reden „Wie und zu was vereint? Beobachtungen eines Zeitzeugen“ von FAZ-Redakteur Frank Pergande und „Was es für mich heißt, Deutsche zu sein“ der in Dresden geborenen Pharmazie-Doktorandin Sarah Oelsner. Im Anschluss moderiert FAZ-Mitherausgeber Werner D’Inka ein Podiumsgespräch mit Frankfurter Schülern zum Thema „Leben im vereinten Deutschland: Erfahrungen und Erwartungen“. Grußworte entrichten Frankfurts Oberbürgermeister Peter Feldmann, der Chef der Hessischen Staatskanzlei, Staatsminister Axel Wintermeyer, und der Vorstandsvorsitzende der Stiftung Polytechnische Gesellschaft, Roland Kaehlbrandt. Das Schlusswort spricht der hessische Kultusminister Alexander Lorz.

„Liebesbriefe und Passierscheine“ – Ausstellung zur Geschichte des Ehepaars Illian im Historischen Museum Frankfurt

© Historisches Museum Frankfurt
© Historisches Museum Frankfurt

Mehr als 18 Monate lang trennte die Berliner Mauer Doris Illian von ihrem in Frankfurt lebenden Ehemann. In dieser Zeit schrieben sie sich fast täglich. In ihrem Buch berichtet die ehemalige Ost-Berlinerin von den Repressalien und Schikanen, denen das junge Paar bis zur Ausreise von Frau Illian im Februar 1963 ausgesetzt war. Es enthält Ausschnitte aus Briefen, Zeitungsartikeln und Erinnerungen und vermittelt so einen Eindruck vom beruflichen und privaten Alltag der Menschen in Ost-Berlin nach dem Mauerbau.

Ebenfalls am 2. Oktober eröffnen wir in der Bibliothek der Alten eine Ausstellung zur Geschichte des Ehepaars Illian.

Lesung und Ausstellungseröffnung mit Doris Illian
Eintritt: 4 €
Ort: Sonnenmann-Saal im hmf

Weitere Informationen erhalten sie beim Historischen Museum Frankfurt

hmf-Programmheft-September bis Dezember 2015

Erste öffentliche Fütterung der Ausstellungstiere im Naturhistorischen Museum Mainz am 11.10.15

© Naturhistorisches Museum Mainz
© Naturhistorisches Museum Mainz

(rap) Am Sonntag, 11. Oktober 2015, um 11.30 Uhr, findet die erste öffentliche Fütterung der Tiere der Sonderausstellung „Fährtenjäger“ im nhm (Reichklarastraße 10) statt.

Kinder, Erwachsene und Senioren haben die Möglichkeit, live zu verfolgen wie ein Beutelkrokodil, Schlammspringer, Schildköten, Molche und Echsen ihr Futter verschlingen. Michael Steige vom Gifttierhaus in Eimsheim arbeitet im Kooperation mit dem nhm bereits zum zweiten Mal nach der Sonderausstellung „Gifttiere“ mit seinen lebenden Tieren im Naturhistorischen Museum.

Die Fütterungen werden über die gesamte Ausstellungszeit bis zum März 2016 sonntags um 11.30 Uhr für das Publikum zu sehen sein.

Dazu gibt es am 11.10.2015, 8.11.2015, 22.11.2015, 29.11.2015 und 13.12.2015 jeweils um 14.00 Uhr öffentliche Führungen zur Sonderausstellung Fährtenjäger.

Am 30.10.2015, 13.11.2015 und 27.11.2015 werden um 17.00 Uhr und 18.00 Uhr Taschenlampenführungen angeboten.

Infos unter martina.kracht@stadt.mainz.de oder 06131 122913

Spielplan November des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden erschienen

Der neue Spielplan für den Monat November 2015 ist da.
Gleich am 1. November hat Mozarts »Così fan tutte« in der Neuinszenierung Uwe Eric Laufenbergs Premiere im Großen Haus. Am Pult ist Konrad Junghänel zu erleben.

Für die ganze Familie inszeniert Beka Savić »Hänsel und Gretel« neu und am 26. November hat mit Erich Kästners Klassiker »Das doppelte Lottchen« das diesjährige Weihnachtsstück Premiere.

Zum neuen Spielplan klicken Sie auf: Hessisches Staatstheater Wiesbaden_November 2015

Lesefest 2015 – „1000 Bücher – 1000 Sprachen“ in Wiesbaden und Rheingau-Taunus-Kreis ab 13. Oktober

© Netzwerk Leseförderung Rheingau-Taunus e.V.
© Netzwerk Leseförderung Rheingau-Taunus e.V.

In diesem Jahr findet in den Monaten Oktober und November zum 13. Mal das Lesefest von „Netzwerk Leseförderung Rheingau-Taunus e.V.“ in Kooperation mit dem Kulturamt der Landeshauptstadt Wiesbaden statt.

 

Es wird mittlerweile in allen 17 Städten und Gemeinden des Rheingau-Taunus-Kreises mit insgesamt mehr als 100 Veranstaltungen jährlich organisiert. Seit vier Jahren gibt es die Kooperation mit dem Kulturamt Wiesbaden. In diesem Jahr steht das Fest unter dem Motto „1000 Bücher – 1000 Sprachen“, einer besonders aktuellen Thematik. Dabei stehen Sprachenvielfalt und Toleranz, kunterbuntes Miteinander und Kennenlernen im Zentrum der Veranstaltungen.

In diesem Rahmen sind so bekannte Autoren wir Uticha Marmon, Dorit Linke, Anja Tuckermann oder Rüdiger Bertram im Literaturhaus Villa Clementine zu Gast. Außerdem finden in Wiesbaden Lesungen in der Oranienschule statt sowie eine Fortbildung mit Barbara Knieling zur „Literacy-Förderung“ am Donnerstag, 1. Oktober, um 19 Uhr in der Mauritius-Mediathek.

Folgende Termine für die Schulen finden im Literaturhaus Villa Clementine, Frankfurter Straße 1, statt:

Dienstag, 13. Oktober, 9 Uhr, Uticha Marmon „Mein Freund Salim“, für Klassen 3 und 4;

Mittwoch, 14. Oktober, 9 Uhr Anja Tuckermann „Alle da! Unser kunterbuntes Leben“, für Klassen 1 und 2;

Montag, 2. November, 9 Uhr und 11 Uhr, Uticha Marmon „Mein Freund Salim“; für Klassen 3 und 4;

Mittwoch, 4. November, 11.15 Uhr, Dorit Linke „Fett Kohle“, für Klassen 5 und 6;

Donnerstag, 12. November, 9 Uhr, Anja Tuckermann „Alle da! Unser kunterbuntes Leben“, für Klassen 1 und 2;

Donnerstag, 19. November, 11 Uhr, Rüdiger Bertram „Coolman und ich“, für Klassen 4 und 5; Freitag, 20.

November, 8.30 Uhr und 10.15 Uhr und 12 Uhr, Rüdiger Bertram „Coolman und ich“.

Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.lesefest.de. Der
Eintritt zu den Lesungen im Literaturhaus ist frei, und interessierte Schulen können sich anmelden unter literaturhaus-kartenreservierung@freenet.de.

Festakt mit Bundespräsident Gauck zum Auftakt der 40. Interkulturellen Woche in Mainzer Staatskanzlei am 27.09.15

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Der im Anschluss an den Ökumenischen Gottesdienst im Mainzer Dom stattfindende Festakt in der  Staatskanzlei des Landes Rheinland-Pfalz war zugleich der bundesweite Auftakt der 40. bundesweiten Interkulturellen Woche. Festredner war Bundespräsident Joachim Gauck. Weitere Beiträge leisteten Gastgeberin Malu Dreyer,  Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz, Michael Ebling, Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Mainz sowie Gabriele Erpenbeck, Vorsitzende des Ökumenischen Vorbereitungsausschusses.  Über interkulturelle Perspektiven sprach Moderatorin  Hadija Haruna-Oelker mit dem türkischstämmigen deutschen Bestseller-Autor Feridun Zaimoglu. Zurzeit ist er auch Mainzer Stadtschreiber. Das Duo Benyonca umrahmte musikalisch den Festakt.

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ganz links Feridun Zaimoglu, übernächste Position: Michal Ebling, OB, Kardinal Lehmann, Mitte: Joachm Gauck mit Malu Dreyer, Ministerpräsidentin und vielen anderen hohen Amts- und Würdenträgern © massow-picture

„Die Interkulturelle Woche tut unserem Land gut, vor allem aber ist sie gut für das Miteinander der Menschen“, betonte die Ministerpräsidentin. Gemeinsam mit Gabriele Erpenbeck, der Vorsitzenden des Ökumenischen Vorbereitungsausschusses der Interkulturellen Woche und dem Mainzer Oberbürgermeister Michael Ebling begrüßte die Ministerpräsidentin die Gäste, Repräsentanten aus Gesellschaft, Politik, Kirche und der Migrationsarbeit.

Gastgeberin war Malu Dreyer, Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz. © massow-picture
Gastgeberin war Malu Dreyer, Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz. © massow-picture

Das Motto „Vielfalt statt Einfalt“ der Interkulturellen Woche bezeichnete Ministerpräsidentin Malu Dreyer als treffend gewählt, weil es dazu auffordere, die gesellschaftliche Vielfalt und die Erfolge und Vorzüge einer Einwanderungsgesellschaft stärker in den Blick zu  nehmen. „Das im Bewusstsein der Menschen zu verankern, ist gerade angesichts des Flüchtlingszustroms nach Deutschland unabdingbar. Nichts ist so wichtig wie Aufklärung und Integration“, betonte die Ministerpräsidentin. Schon 1975, als die erste Interkulturelle Woche noch als Woche des ausländischen Mitbürgers ausgerichtet worden sei, ging es darum, die Notwendigkeit einer aktiven gesellschaftlichen Teilhabe zu verstehen und sie umzusetzen. Zahlreiche Impulse hierfür seien in den vergangenen vier Jahrzehnten aus den Interkulturellen Wochen heraus gegeben worden.

Für Ministerpräsidentin Malu Dreyer ist es eine zutiefst menschliche Verpflichtung, Flüchtlinge aufzunehmen. Sie empfinde größte Hochachtung für das Engagement vieler Bürgerinnen und Bürger. „Rheinland-Pfalz leistet, was immer möglich und nötig ist. Vieles ist jedoch noch zu beschleunigen, bei den Verfahren, bei der Unterbringung und vor allem bei der Finanzierung, wie das auch die Beschlüsse vom Bund-Länder-Treffen am vergangenen Donnerstag zeigen. Es kommt darauf an, dass wir diese Situation als Gemeinschaftsaufgabe begreifen. Es geht um deutsche und europäische Solidarität“, so Ministerpräsidentin Malu Dreyer. Die Gesellschaft und das Land würden daran wachsen, wenn diese Bewährungsprobe gemeistert werde. Der Beitrag der Kirchen und Religionsgemeinschafen, die Botschaft und das Engagement in der Interkulturellen Woche sind dabei für die Ministerpräsidentin heute und auf lange Sicht unverzichtbar.

Bundespräsident Joachim Gauck hält die Festrede zur 40. IKW als Auftakt zur bundesweiten Aktion. © massow-picture
Bundespräsident Joachim Gauck hält die Festrede zur 40. IKW als Auftakt zur bundesweiten Aktion. © massow-picture

Im Anschluss an die Rede der Gastgeberin  folgte die zentrale Ansprache der Festveranstaltung von Bundespräsidenten Joachim Gauck.  Er betonte, dass „wir alle in den vergangenen Wochen viel über die deutsche Gesellschaft gelernt  haben. Die Ruhe und die kreative Tatkraft, mit der die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung auf diese Krise reagiert hat, wie zuvor schon auf andere Herausforderungen, das stellt ihr ein Reifezeugnis aus, mit dem sie auch kommende Prüfungen bestehen wird.“ Und weiter: „Lassen Sie mich zunächst sagen: Mit wem ich in diesen Tagen auch spreche, ob mit Bürgern oder Amtsträgern, ob ich Flüchtlingsunterkünfte besuche oder politische Versammlungen, überall sind die Menschen, wie ich, tief beeindruckt von der Hilfsbereitschaft und dem Engagement der vielen tausend freiwilligen und hauptamtlichen Helferinnen und Helfer, auch der Kommunen und Länder.“ Doch was Gauck zugleich auch sorgt, ist ein zusehend entstehendes Dilemma zwischen „Helfenwollen“ und einer nicht unendlichen  Leistungsfähigkeit. Wörtlich sagte er:  „Aber zugleich treibt viele die Sorge um: Wie kann Deutschland auch in Zukunft offen bleiben für Flüchtlinge, wenn zu den vielen, die schon da sind, viele weitere hinzukommen? Wird der Zuzug uns irgendwann überfordern? Werden die Kräfte unseres wohlhabenden und stabilen Landes irgendwann über das Maß hinaus beansprucht? Mir geht der Satz eines Vertreters der nordrhein-westfälischen Kommunen nicht aus dem Kopf. Er sagte: „Die Profis und Ehrenamtler können nicht mehr. Sie stehen mit dem Rücken zur Wand.“Und er fügte hinzu, 2016 sei für die Gemeinden ein vergleichbar hoher Zustrom wie in diesem Jahr nicht mehr zu verkraften. Inzwischen trauen wir uns, das fundamentale Dilemma dieser Tage offen anzusprechen: Wir wollen helfen. Unser Herz ist weit. Doch unsere Möglichkeiten sind endlich.“

 Rede des Bundespräsidenten

Oberbürgermeister Michael Ebling, freute sich darüber, dass die 40. IKW, die einst in Mainz begründet wurde, auch hier ihr Jubiläum feiern kann. Er betonte, wie sehr "wir durch" die Migranten aus 160 Nationen in Mainz, einer traditionell von Zuwanderern getragenen Stadt, profitiert hätten.  © massow-picture
Oberbürgermeister Michael Ebling, freute sich darüber, dass die 40. IKW, die einst in Mainz begründet wurde, auch hier ihr Jubiläum feiern kann. Er betonte, wie sehr „wir durch“ die Migranten aus 160 Nationen in Mainz, einer traditionell von Zuwanderern getragenen Stadt, profitiert hätten. © massow-picture

Auch der Mainzer Oberbürgermeister würdigte die Erfolgsgeschichte der Interkulturellen Woche. „Sie macht besonders deutlich: Integration gelingt nur in den Kommunen, nicht im Bundestag und nicht im Landtag. Sie gelingt in den Städten, in den Kreisen und in den Dörfern – und sie gelingt nur gemeinsam mit den Menschen, die in diesen Städten und Dörfern leben. Wir dürfen das von den Menschen in unserem Land fordern, und wir fordern viel in diesen Tagen. Und wir bekommen noch mehr, als wir je zu fordern gewagt hätten“, sagte der Oberbürgermeister.

Im kleinem Zwischen-Talk  über interkulturelle Perspektiven zwischen  Hadija Haruna-Oelker und Feridun Zaimoglu forderte der 1964 im anatolischen Bolu (Türkei) geborene Bestseller-Autor die Kinder bzw. die Enkel der ersten Gastarbeitergeneration auf, ihren „Arsch hoch zu kriegen“.

Der türkischstämmige Feridun Zaimoglu ruft den jungen Migrantengenerationen zu: Statt sich in Scharmützeln zu verlieren sollen sie tatkräftig handeln, so wie es ihre Eltern bzw. Großeltern taten als sie in den 60er /70er Jahren nach Deutschland kamen.
Der türkischstämmige Feridun Zaimoglu ruft den jungen Migrantengenerationen zu: Statt sich in Scharmützeln zu verlieren sollen sie tatkräftig handeln, so wie es ihre Eltern bzw. Großeltern taten als sie in den 60er /70er Jahren nach Deutschland kamen.

. Sie hätten großartiges geleistet. Isolation, Abgrenzung sei das reinste Gift. Raus aus der Isolation, nur so  gelinge es, neue Heimatliebe zu entwickeln. Das Wort Integration träfe nicht den Kern, es ginge darum, neue Liebe zu entwickeln.  Feridun Zeimoglu, studierter Mediziner,  ist Mitgründer von Kanak Attack und nahm als ein Vertreter der Zivilgesellschaft an der ersten deutschen Islamkonferenz teil und wurde 2009 als Wahlmann der Schleswig-Holsteiner Grünen benannt.

Gabriele Erpenbeck, Vorsitzende des Ökumenischen Vorbereitungsausschusses (ÖVA): "Einstehen für die Menschenwürde, Offenheit, Demokratie, Respekt und Eintreten für eine friedliches Zusammenleben seien die Grundwerte, die dieses Land trage. Und es gelte, dass die Wertegemeinschaft lebendig und für alle Menschen erlebbar gemacht werden müsse."© massow-picture
Gabriele Erpenbeck, Vorsitzende des Ökumenischen Vorbereitungsausschusses (ÖVA): „Einstehen für die Menschenwürde, Offenheit, Demokratie, Respekt und Eintreten für eine friedliches Zusammenleben seien die Grundwerte, die dieses Land trage. Und es gelte, dass die Wertegemeinschaft lebendig und für alle Menschen erlebbar gemacht werden müsse.“© massow-picture

In ihrem Schlusswort erklärte Gabriele Erpenbeck, Vorsitzende des Ökumenischen Vorbereitungsausschusses (ÖVA), dass das momentan große Engagement zu Gunsten von Flüchtlingen ein deutlicher Hinweis darauf sei, dass Deutschland sich in den letzten 40 Jahren grundlegen verändert habe. Die sogenannten Gastarbeiter-innen der ersten Generation gelten als größte Einwanderungsgruppe nach dem Zweiten Weltkrieg. Die Flüchtlinge stehen heute vor den gleichen Problemen: Spracherwerb, medizinische Versorgung, Wohnen und natürlich Zugang zum Arbeitsmarkt, zu Bildung und Ausbildung. Abseits der aktuellen und manchmal aufgeregten Debatten müssten wir uns die Frage stellen, wie miteinander Wege gefunden werden könnten, unsere Gesellschaft für alle lebenswert zu machen, hob Gabriele Erpenbeck hervor und mahnte: „Dabei müssen wir wachsam bleiben gegenüber rassistischen und rechtsradikalen Bewegungen und Aktionen in Deutschland, die die Menschenwürde mit Füßen treten und unsere Gesellschaft bedrohen!“.

Duo Benyonca © massow-picture
Duo Benyonca © massow-picture

Musikalisch umrahmten den Festakt das Duo Benyonca mit „Enerji“ (Energie).

 

 

Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche Deutschlands (EKD), Bischof Heinrich Bedford-Strohm im Gespräch mit Julia Klöckner, CDU-Fraktionsvorsitzende des Landestags Rheinland-Pfalz. "Einanander annehmen gelte aber in beide Richtungen. Dass das nicht immer funktioniert, erfuhr unlängst Juliane Klöckner, als sich ein Imam weigerte ihr als Frau die Hand zu geben. "Das Denken, das hinter der Verweigerung eines Handschlags an Frauen stecke, könne man nicht hinnehmen“, waren sich beide einig. Inzwischen hat jemand von der Moscheegemeinde angerufen und sich entschuldigt. © massow-picture
Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche Deutschlands (EKD), Bischof Heinrich Bedford-Strohm im Gespräch mit Julia Klöckner, CDU-Fraktionsvorsitzende des Landestags Rheinland-Pfalz. „Einanander annehmen gelte aber in beide Richtungen. Dass das nicht immer funktioniert, erfuhr unlängst Juliane Klöckner, als sich ein Imam weigerte ihr als Frau die Hand zu geben. „Das Denken, das hinter der Verweigerung eines Handschlags an Frauen stecke, könne man nicht hinnehmen“, waren sich beide einig. Inzwischen hat jemand von der Moscheegemeinde angerufen und sich entschuldigt. © massow-picture

Zum vierzigsten Mal sind in diesem Jahr Kirchen, Kommunen, Wohlfahrtsverbände, Gewerkschaften, Integrationsbeiräte und -beauftragte, Migrantenorganisationen oder Initiativgruppen sowie alle Engagierten und Interessierten aufgerufen, die Interkulturelle Woche mitzugestalten. Sie ist eine gemeinsame Initiative der Deutschen Bischofskonferenz (DBK), der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und der Griechisch-Orthodoxen Metropolie und findet seit 1975 mittlerweile in mehr als 500 Städten und Gemeinden in ganz Deutschland statt.

Bericht über den Ökumenischen Gottesdienstes im Mainzer Dom!

 

Ökumenischer Gottesdienst im Mainzer Dom – Auftakt bundesweiter 40. Interkultureller Woche

Ökumensischer Auftaktsgottesdienst  anlässlich der 40. Interkulturellen Woche und bundesweiten Aktion im Hohen Dom St. Martin zu Mainz . © massow-picture
Ökumenischer Auftaktsgottesdienst anlässlich der 40. Interkulturellen Woche und bundesweiten Aktion im Hohen Dom St. Martin zu Mainz . © massow-picture

Am gestrigen Sonntag, 27.09.2015, fand anlässlich des Jubiläums zum Auftakt der 40.  bundesweiten  Interkulturellen Woche  im Hohen Dom St. Martin zu Mainz ein Ökumenischer Gottesdienst mit anschließendem Festakt in der Rheinland-Pfälzischen Staatskanzlei statt. Der Gottesdienst wurde geleitet vom Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland, Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, dem Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Reinhard Kardinal Marx, sowie dem Vorsitzenden der Orthodoxen Bischofskonferenz in Deutschland, Metropolit Dr. h.c. Augoustinos.

Unter den Gottesdienstbesucher unter anderem v.l. Landtagspräsident Joachim Mertes , Ministerpräsidentin Malu Dreyer, Bundespräsident Joachim Gauck, Oberbürgermeister Michael Ebling u.viele andere. © massow-picture
Unter den Gottesdienstbesucher unter anderem v.l. Landtagspräsident Joachim Mertes , Ministerpräsidentin Malu Dreyer, Bundespräsident Joachim Gauck, Oberbürgermeister Michael Ebling u.viele andere. © massow-Picture

 

"Hausherr" Kardinal Lehmann unterstrich das Motto der 40. IKW "Vielfalt statt Einfalt" und begrüßte die Gäste und Aktiven zum gemeinsamen Ökumenischen Gottesdienst im Mainzer Dom zur 40. IKW. © massow-picture
„Hausherr“ Kardinal Lehmann unterstrich das Motto der 40. IKW „Vielfalt statt Einfalt“ und begrüßte die Gäste und Aktiven zum gemeinsamen Ökumenischen Gottesdienst im Mainzer Dom zur 40. IKW. © massow-picture

Nach einer Begrüßung durch Hausherrn Kardinal Karl Lehmann würdigten in einem Gemeinsamen Wort  der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, der Vorsitzende des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Landesbischof Dr. Heinrich Bedford-Strohm, und der Vorsitzende der Orthodoxen Bischofskonferenz in Deutschland, Metropolit Dr. h.c. Augoustinos von Deutschland, die Entwicklung Deutschlands zu einem Einwanderungsland. Dennoch gebe es Teile der Bevölkerung, die Probleme mit der zunehmenden gesellschaftlichen Vielfalt hätten: „In den vergangenen Monaten mussten wir erkennen, dass es in Deutschland auch heute noch offenen und verdeckten Rassismus gibt.“ Jeder Form von Ausgrenzung setzen die Kirchenvertreter das Konzept der Interkulturellen Woche entgegen: „Begegnung führt zum Abbau von Ängsten und lässt aus Unbekannten geschätzte Nachbarn, Freundinnen und Freunde werden. Gespräche schaffen Verständnis. Gesellschaftliche Teilhabe erlaubt volle Gleichberechtigung und lässt Integration wachsen.“

Kardinal Marx, Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz, unterstrich in Anlehnung an die Worte des jüdischen Religionsphilosophen, Martin Buber, die Wichtigkeit zwischenmenschlicher Begegnung, denn ein friedliches Zusammenleben gelänge weder durch Segregation noch durch Assimilierung, sondern durch Begegnung, im Sinne gegenseitiger Teilhabe und Toleranz. © massow-picture
Kardinal Marx, Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz, unterstrich in Anlehnung an die Worte des jüdischen Religionsphilosophen, Martin Buber, die Wichtigkeit zwischenmenschlicher Begegnung, denn ein friedliches Zusammenleben gelänge weder durch Segregation noch durch Assimilierung, sondern durch Begegnung, im Sinne gegenseitiger Teilhabe und Toleranz. © massow-picture

In seiner Einführung während des Ökumenischen Gottesdienstes dankte Kardinal Marx für die große Hilfsbereitschaft derer, „die in den letzten Wochen und Monaten dafür gesorgt haben, dass der Ansturm von Flüchtlingen in Deutschland bewältigt werden konnte: der Bundesregierung und den zuständigen Stellen auf allen Ebenen der öffentlichen Verwaltung, den Wohlfahrtsverbänden und ihren professionellen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und vor allen Dingen den ungezählten ehrenamtlich Engagierten, die mit ihrer spontanen Hilfsbereitschaft und ihrem Einsatz ein überwältigendes Bild von Gast- und Menschenfreundlichkeit gezeichnet haben. Ein Bild im Großformat! So zeigt sich auch und gerade unsere christliche Identität: sich der Armen, der Leidenden, der Kranken, auch der Fremden anzunehmen, zu helfen und zu teilen.“ Auf den Erfahrungen des schon langen Weges der Interkulturellen Woche könne die künftige Arbeit weiter aufgebaut werden: „Wir müssen uns darauf einstellen, dass zahlreiche Flüchtlinge mit ihren je eigenen kulturellen und religiösen Prägungen dauerhaft bei uns bleiben werden. Das wird Schwierigkeiten mit sich bringen, nicht alles wird glatt laufen. Aber wir wissen: Am besten wird Integration gelingen, wenn wir den neu zu uns Gekommenen von Anfang an aussichtsreiche Bildungs- und Berufsperspektiven eröffnen und ihnen eine aktive Teilhabe an unserem Gemeinwesen ermöglichen“, so Kardinal Marx.

Ratsvorsitzender, Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), appellierte gemäß des Paulus-Wortes 15. Kap. Vers. 7 "Nehmt einander an, wie Christus euch angenommen hat zu Gottes Lob", © massow-picture
Ratsvorsitzender, Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), appellierte gemäß des Paulus-Wortes 15. Kap. Vers. 7 „Nehmt einander an, wie Christus euch angenommen hat zu Gottes Lob“, © massow-picture

In seiner Predigt im Eröffnungsgottesdienst nahm der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) Bezug auf die Jahreslosung, die angesichts der in Deutschland ankommenden Flüchtlinge aktueller denn je sei: „Nehmt einander an“, dieser Appell sei nicht vereinbar mit religiöser oder anderer Intoleranz. „Gerade als Christinnen und Christen halten wir in diesen Tagen die gottgegebene unveräußerliche Menschenwürde hoch. Sie gilt allen.“ Es gebe keine spezielle Christenwürde, vielmehr gelte es, die Würde aller Menschen zu bewahren. „Ob als Einheimische oder Zugewanderte, Menschen mit Migrationsgeschichte oder Alteingesessene, Neuzugezogene und Flüchtlinge auf der Durchreise – uns alle verbindet: dass wir Menschen sind.“ Umso dringlicher sei es, die Menschen, die zu uns kommen, zu integrieren. „Denn auch sie werden Teil der interkulturellen Gesellschaft, ob auf Dauer oder nur vorübergehend.“ Die Interkulturelle Woche mit ihren Begegnungsorten leiste dazu einen wichtigen Beitrag: „Wer sich wirklich begegnet und sich in die Augen schaut, wird feststellen, dass das fremde Gegenüber vielleicht gar nicht so fremd ist, sondern ähnliche Bedürfnisse, Sorgen und Hoffnungen hegt. Nicht selten sind durch solche Begegnungen Freundschaften fürs Leben entstanden“, so Bedford-Strohm.

Dem ökumenischen Gottesdienst schloss sich ein Festakt in der Staatskanzlei des Landes Rheinland-Pfalz auf Einladung von Ministerpräsidentin Malu Dreyer an, bei dem auch Bundespräsident Joachim Gauck anwesend war.

Weitere Informationen
Die Interkulturelle Woche findet 2015 zum 40. Mal statt. Sie ist eine bundesweite Initiative der Deutschen Bischofskonferenz, der Evangelischen Kirche in Deutschland und der Griechisch-Orthodoxen Metropolie. Deutschlandweit sind während der Interkulturellen Woche mehr als 4.500 Veranstaltungen an über 500 Orten geplant.

Predigten/Gemeinsame Worte:

Predigt Interkulturelle Woche EKD-Vorsitzender Bischof Bedford-Strohm
Einfuehrung Kard.-Marx-Eroeffnung-der 40.-Interkulturellen-Woche
„Gemeinsame Worte der Kirchen zur Interkulturellen Woche 2015“  des Ökumenischen Vorbereitungsausschusses.

Material für eigene Veranstaltungen:
Verschiedene Materialien (Materialheft, Plakate und Postkarten) zur IKW können hier: Internetadresse bestellt werden.
Weitere Infos

38. Kinderfilmfestival Lucas am 27.09.15 im Filminstitut Frankfurt eröffnet

Claudia Dillmann begrüßt die Gäste zur Eröffnung des 38. Kinderfilmfestivals Lucas. © massow-picture
Claudia Dillmann begrüßt die Gäste zur Eröffnung des 38. Kinderfilmfestivals Lucas. © massow-picture

Am Sonntag, den 27. September 2015 um 14.00 Uhr war es soweit: Gespannt warteten Kinder und Jugendliche, darunter allein fünf Jugend-Filmjurys aus ganz Deutschland auf das Ende der „Reden“ der Erwachsenen anlässlich der kurz bevorstehenden Eröffnung des 38. Kinderfilmfestival, das älteste in Deutschland seiner Art. Begrüßt wurden die vielen kleinen und großen Gäste von Claudia Dillmann (Direktorin des Deutschen Filminstituts), Jan Schneider (Stadtrat der Stadt Frankfurt am Main), Günter Schmitteckert (Ministerialdirigent im Hessenischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst) und Festivalleiterin Petra Kappler.

Petra Kappler trommelte alle Juroren zusammen und keiner durfte sich davor drücken auf die Bühne zu kommen und ein paar kleine Fragen zu beantworten. Dabei hatten alle sehr viel Spass, bevor es zum Filmegucken ging © massow-picture
Petra Kappler trommelte alle Juroren zusammen und keiner durfte sich davor drücken auf die Bühne zu kommen und ein paar kleine Fragen zu beantworten. Dabei hatten alle sehr viel Spass, bevor es zum Filmegucken ging © massow-picture

Petra Kappler stellte die aus Erwachsenen und Kinder-Juroren bestehende Kinderfilmfestival-Jury 2015 vor. Mit der Art ihrer Einführung in das bevorstehende Film-Programm  sorgte sie für derart ordentlich gute Stimmung , dass  die jungen Filmexperten nach dem erlösenden Satz „Das 38. Kinderfilmfestival ist eröffnet“ gar nicht mehr erwarten konnten, endlich ins Kino zu dürfen und hastig die Treppe zum schönsten Kino der Welt  ins Untergeschoss hinuntersprangen, um möglichst die besten Plätze zu ergattern.

Gezeigt wurden folgende Zeichentrick- u. Animationsfilme: Der Elefant und das Fahrrad, eine französische Produktion. Der Handschuh, ebenfalls aus Frankreich stammend. Iwan und der Wolf,  Pawo sowie Womba, alles deutsche Produktionen und die sensationelle Kurzanimation DJI. Death Sails. Hier scheitert das „Tod“ DJI beim Versuch einen schiffbrüchigen Piratenkapitän zu sich zu holen an seinem Dilettantismus. Dabei rettet er dem Kapitän sein Leben. Der Tod also einmal anders.

Kinosaal im Filminstitut. © massow-picture
Kinosaal im Filminstitut. © massow-picture

Begeisterung und viel Applaus und anschließend die Schlacht am Kuchenbuffet.

 

 

 

Bis  bis zum 4. Oktober 2015, dem Tag der Preisverleihung des Lucas Award (ab 14.0 Uhr) , geht es  jeden Tag mit Filmangeboten, darunter etliche Premieren,  und Zusatzveranstaltungen mit spannenden Gästen aus der Filmwelt  (siehe die Gästeliste mit allen Namen, Terminen und Orten der Veranstaltungen) weiter.

Ein Höhepunkt wird am Donnerstag, 1. Oktober 2015, 16 Uhr, im Cinestar Metropolis, der Gast Willi Weitzel sein. Unter dem Titel „Fliehen, Flüchtling, Flucht“ stellt Willi Weitzel seinen Dokumentarfilm über ein Flüchtlingslager im afrikanischen Malawi vor und berichtet von einem Hilfsprojekt für Kinder an der syrischen Grenze.

BREAKING NEWS: Brandaktuelle Eindrücke und Fotos bringt er von Recherchen im Libanon mit, wo sehr viele syrische Familie Schutz suchen. Weitzel bereitet gerade eine Sendung im Auftrag des Bayrischen Rundfunks vor und kommt direkt nach seiner Ankunft am Frankfurter Flughafen zu LUCAS.

Infos zur Veranstaltung unter 069 / 961 220 – 670
Karten für die Veranstaltung mit Willi Weitzel: Kinder 8 €, Erwachsene 12 €
Tickets sind an der Kasse des Deutschen Filmmuseums erhältlich

Filme und Termine im Wiesbadener Caligari

Dienstag, 29. September, 9 Uhr: BITTE BLEIB! / BLIJF! (Niederlande 2011, R: Lourens Block), von acht Jahren an.

Dienstag, 29. September, 11:30 Uhr: von neun Jahren an: Kurzfilmprogramm Fokus Migration: FREMDE FARBEN (Deutschland 2013, R: Kamilla Kuczynski), JAMILA – IF ONLY I COULD FLY / ASYLBARN – JAMILA, GIG JEG KUNNE FLYVE (Dänemark 2013, R: Jannik Hastrup), SALAM / SALÁM (Niederlande 2013, R: Johan Timmers) Gast bei dieser Vorstellung: Kamilla Kuczinski, Regisseurin von FREMDE FARBEN – 2 – – 2 –

Mittwoch, 30. September, 9 Uhr: DAS LIED DES MEERES / SONG OF THE SEA (Irland, Luxemburg, Belgien, Frankreich, Dänemark 2014, R: Tomm Moore), von sieben Jahren an

Mittwoch, 30. September, 11:30 Uhr: PAINKILLERS / PIJNSTILLERS (Niederlande 2014, R: Tessa Schramm), von 14 Jahren an

Caligari-Filmbühne
Marktplatz 9 
65183 Wiesbaden

 

„Un rêve délicieux? (Ein köstlicher Traum), Isa Bordats Werke bis 16.10.15 im Haus Burgund Mainz zu sehen

Die Aufnahmen der Kleingärten stammen aus Autun, Burgund, und Mainz, erklärt Isa Bordat. Sie hat die Fotos entsprechend bearbeitet und so übermalt, dass Ihre Botschaften sichtbarer werden. Die Installation im Pavillon zeigen Zeichnungen in Chinatinte auf Papier. © massow-picture
Die Aufnahmen der Kleingärten stammen aus Autun, Burgund, und Mainz, erklärt Isa Bordat. Sie hat die Fotos entsprechend bearbeitet und so übermalt, dass Ihre Botschaften sichtbarer werden. Die Installation im Pavillon zeigen Zeichnungen in Chinatinte auf Papier. © massow-picture

Die für die 11. Woche des Geschmacks (Schirmherrschaft Vera Reiß, Ministerin für Bildung, Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur) realisierte Installation Un rêve délicieux? (‚Ein köstlicher Traum?’) ist auf der Grundlage von Fotografien entstanden. Diese hat  die Künstlerin in Kleingärten von Autun und  Mainz gemacht und mit Farbe malerisch weiter bearbeitet. Kleingärten wurden in Frankreich früher auch ‚Arbeitergärten’ genannt.

„Gemeinschaftsgärten haben heute eine neue Bedeutung und Legitimität erhalten. Für Bürger aller Altersgruppen, vom Kind bis zum Rentner, dienen sie dazu, den Kontakt zur Natur zu bewahren und zu lernen, sie zu respektieren. Sie erfahren in einer Zeit, die geprägt ist von wirtschaftlichen Krisen, Arbeitslosigkeit und Stadtrandtristesse eine neue soziale Bestimmung: ein integrativer Ort zu sein für Menschen in schwierigen Lebenslagen, z. B. Migranten. Für die Förderer urbaner Ökologie hat der gemeinschaftlich genutzte Raum ganz eigene Vorzüge: die „grüne“ Stadt der Zukunft setzt das Handeln überschaubarer Gruppen voraus, die auf lokaler Ebene die Qualität von Umwelt und sozialer Zusammengehörigkeit garantieren.“ – Françoise Dubost, Du jardin ouvrier au jardin partagé: un rôle social et environnemental (‚Vom Arbeitergarten zum Gemeinschaftsgarten: eine soziale und umweltrelevante Aufgabe’)

Kleingarten-Zyklus "Ein köstlicher Traum?" zur 11 Woche des Geschmacks im Haus Burgund. Foto:© massow-picture
Kleingarten-Zyklus „Ein köstlicher Traum?“ zur 11 Woche des Geschmacks im Haus Burgund. Foto:© massow-picture

Isa Bordat stammt aus Autun (Südburgund). Sie widmet sich mit unterschiedlichen Medien ihren Projekten, die oft um das lukullische Thema Küche kreisen. Sie fotografiert, malt oder arbeitet mit Ton. 2015 wurde sie für das Stipendium auf Schloss Balmoral (Bad Ems) im Rahmen des Kulturabkommens ausgewählt. zur Zeit ist sie für drei Monate dort Stipendiatin.

CRB Haus Burgund
Flachsmarktstr. 36
55116 Mainz
Telefon: +49 6131 234317

Ausstellung „Linien – Schriftlinien“ von Elly Zindler noch bis 23.10.2015 in der MVB-Bank Mainz

Kunstdozentin Petra Ernsperger (li.) ist stolz auf ihre inzwischen so erfolgreiche und talentierte Schülerin Elly Zindler, hier bei der Vernissage der Ausstellung "Linien - Schriftlinien" im Forum der Mainzer Volksbank. Im Hintergrund Elly Zindlers Werk "Am Pool" Acryl auf Leinwand, Mischtechnik. © massow-picture
Kunstdozentin Petra Ernsperger (li.) ist stolz auf ihre inzwischen so erfolgreiche und talentierte Schülerin Elly Zindler, hier bei der Vernissage der Ausstellung „Linien – Schriftlinien“ im Forum der Mainzer Volksbank. Im Hintergrund Elly Zindlers Werk „Am Pool“ Acryl auf Leinwand, Mischtechnik. © massow-picture

Seit dem 25.09.2015 zeigt die Mainzer Volksbank (MVB) in ihrem Forum Werke der Nieder-Olmer Künstlerin Elly Zindler. Das Leitthema heißt „Linien – Schriftlinien“, welches die 1944 in Fischerbabke bei Danzig und in Norddeutschland aufgewachsene Künstler in zahlreichen Varianten gekonnt „abarbeitet“.
Ab 1974 nahm Elly Zindler Unterricht im Fach Aktzeichnen sowie in der Aquarellmalerei bei verschiedenen Mainzer Künstlern, darunter Gerhard Schlich. Später, von 1981 bis 1998, erhielt Zindler Unterricht bei Heinrich Demel im Kunstkreis Eisenturm / Mainz und vertiefte ihre Kenntnisse und Fähigkeiten im Bereich Aquarell und freie Malerei, zuletzt in der Kunstschule KunstRaum Mainz der bekannten Künstlerin Petra Ernsperger, deren Einfluss unverkennbar ist.

Die Künstlerin hat sich mehrmalig an den Kisslegger Kunstwochen beteiligt. Ausstellungen fanden u.a. in Frankfurt, Mainz, Bad Homburg, Rösrath und Varel statt. Elly Zindler ist Mitglied im Essenheimer Kunstverein und im Kunstkreis Eisenturm.

Ausstellung „Linien – Schriftlinien“ im Forum der Mainzer Volksbank

Nun stellt die Künstlerin Elly Zindler (MVB)   37 ihrer Werke unter dem Titel „Linien – Schriftlinien“  bis zum 23. Oktober im Forum der Mainzer Volksbank (MVB) aus.

MVB-Regionalmarktdirektorin Daniela Schmitt begrüßte die
geladenen Gäste zur Vernissage am Abend: „Unser MVB-Forum
in Mainz ist seit jeher ein Raum der Kommunikation und
inzwischen ein bekannter und bewährter Ort für
Kunstinteressierte aus Mainz und der Region. Es macht uns
Freude, die Vielfalt vorzustellen, die an Kreativen und
Kunstschaffenden in unserer Region lebt und arbeitet. Wir als
regional ansässiges Kreditinstitut leisten unseren
gesellschaftlichen Beitrag, indem wir diesen vielen interessanten
Werken mit unserem Forum eine Plattform bieten, gesehen zu
werden. Ein Treffpunkt für Jung und Alt, für Kunstliebhaber und –
interessierte.“
Die 71jährige Künstlerin Elly Zindler malt schon seit über 40
Jahren. Ihre Kunst ist von ihren Eindrücken geprägt: „In dem
Moment, in dem ich arbeite, spielen Emotionen eine große Rolle;
außerdem verarbeite ich Urlaubserlebnisse und viele Eindrücke,
die ich in der Natur sammle, in meinen Bildern. Dabei lege ich
auch sehr viel Wert auf einen materialbezogenen Charakter“, so
Elly Zindler. Vor allem Materialien wie Wachs, Kreide und auch
selbst geschriebene Gedichte spielen bei ihrem Schaffen eine
wesentliche Rolle. „Die Faszination, die von den verschiedenen
Stoffen ausgeht, inspiriert mich zu spontanen Bildkompositionen.“

So resultiert auch der Titel der Ausstellung „Linien – Schriftlinien“
aus einem von ihr belegten Workshop im vergangenen Jahr.
„Linien sind eine Herausforderung für mich, die mich schon seit
längerem beschäftigt. Linien, je nachdem mit welchem Werkstoff
ich sie auftrage, nehmen unterschiedliche Konturen an. Linien
können Bilder ausdrucksstark machen, aber auch vernichten.
Darin liegt für mich genau der Reiz – die richtige Linie an der
richtigen Stelle zu setzen.“
Die Betrachter fordert Elly Zindler auf, mit größerem Abstand vor
ihren Bildern zu verweilen und sie auf sich wirken zu lassen:
„Mein Ziel ist es, etwas, das für viele auf den ersten Blick fremd
sein mag, davon zu überzeugen, dass es das nicht sein muss“.
Die Ausstellung ist zu sehen im Forum der Mainzer Volksbank,
Neubrunnenstraße 2, 55116 Mainz von Montag bis Freitag von
9:00 bis 18:00 Uhr.
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Informationen zu Elly Zindler

Ort:
Mainzer Volksbank am Neubrunnenplatz Mainz
Banköffnungszeiten